Sonntag, 30. August 2009

Williams will Schumi-Comeback verhindern

"Nicht mit mir" - Rollstuhl-General will Schumis Comeback verhindern

Nicht mit mir - Rollstuhl-General will Schumis Comeback verhindern
Für Michael Schumacher will Ferrari sogar die Regeln ändern. Nach dem gescheiterten Comeback des Rekordweltmeisters in dieser Saison wollen die Italiener den Automobil-Weltverband FIA dazu bringen, 2010 Grünes Licht für ein drittes Auto zu geben. Dieses freie Cockpit könnte dann laut Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali für Schumacher reserviert werden.

"Wenn alles in Ordnung ist, warum sollten wir Michael nicht in einem unserer Autos sehen?", sagte Domenicali der Londoner 'Times'. Allerdings müsste Schumacher seine Kopf- und Nackenprobleme, die eine Rückkehr schon in diesem Jahr unmöglich machten, erstmal vollständig überwunden haben.

Teamchef Sir Frank Williams will Schumachers Rückkehr offenbar mit aller Macht verhindern. Der Brite, an dessen Veto bereits eine Sondererlaubnis für Testfahrten des 40-Jährigen scheiterten, will nun auch die Ferrari-Pläne ablehnen. "Drei Autos? Das würde ich blockieren. Nicht mit mir", sagte Williams der 'Bild am Sonntag'.

Auch Toro-Rosso-Boss Franz Tost ist nicht gerade begeistert, auch wenn sein Team in diesem Jahr mit Ferrari-Motoren über die Runden kommt. "Bei 13 Teams wären das 39 Autos. Dafür sind die meisten Rennstrecken ja gar nicht ausgerichtet", sagte der Österreicher.

Die Woche der Entscheidung steht beim Ferrari-Heimspiel am 13. September in Monza an. Dann will Schumachers Manager Willi Weber zuerst einmal den Berater-Vertrag seines Schützlings verlängern. Dafür kassiert Schumacher angeblich fünf Millionen Euro pro Jahr. Sollte Schumacher dem italienischen Traditionsrennstall in dieser Funktion erhalten bleiben, scheint auch ein Comeback im Rennauto 2010 durchaus möglich.

Domenicali denkt aber nicht nur an Schumacher, sondern auch an die Formel 1. "Es ist einfach besser, wenn die größten Teams drei Autos haben, denn das ist es, was die Leute wollen", sagte der Italiener. Domenicali kann den Einwand von Williams nicht verstehen. "Mit allem Respekt gegenüber den kleineren Teams: Der Wert der Formel 1 besteht aus den guten Fahrern, großen Persönlichkeiten und einer großen Marke", meinte der Ferrari-Teamchef.

Es gibt auch Schumi-Fürsprecher

Einen mächtigen Fürsprecher könnte Ferrari im Oktober erhalten, wenn Jean Todt, der ehemalige Rennleiter der Roten, zum Präsidenten des Automobil-Weltverbandes FIA gewählt würde. Der Franzose könnte dann Abtrünnige wie Williams und Tost von der Notwendigkeit eines dritten Autos überzeugen.

Unterstützung erhält Ferrari ausgerechnet vom Erzivalen. Er sei der Drei-Auto-Idee nicht abgeneigt, sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh dem Fachmagazin 'auto, motor und sport'. Allerdings müsse man zuerst die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Kleinere Teams dürften nicht auf der Strecke bleiben, nur damit das Spektakel verbessert wird. Whitmarsh: "Wir wollen sicherstellen, dass alle Teams gesund sind."

Whitmarsh nannte es ein "interessantes Konzept". Vor allem die Möglichkeit junge Nachwuchsfahrer einzusetzen sei verlockend: "Aber wenn es nur darum geht, die besten drei Fahrer in den besten drei Autos fahren zu lassen, bin ich mir nicht sicher, ob es der Show dient."

Schumacher wollte eigentlich vor zwei Wochen in Valencia den verletzten Ferrari-Piloten Felipe Massa (Brasilien) ersetzen. Nach seiner Absage schloss er zwar eine Rückkehr in dieser Saison aus, einen erneuten Versuch möglicherweise 2010 allerdings nicht. Er fühle sich nicht in der Lage, schon jetzt über die Zukunft nachzudenken, meinte der 40-Jährige nur.

Schumacher steht bei Ferrari aber weiterhin hoch im Kurs. "Wenn alles gut gelaufen wäre, hätte ich Michael auch gerne für 2010 in einem dritten Auto bei Ferrari gehabt", hatte Ferrari-Boss Luca di Montezemolo schon nach gescheiterten ersten Anlauf des siebenmaligen Weltmeisters gesagt.

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