Donnerstag, 27. August 2009

Vettel freut sich: Spa liegt uns

Vettel freut sich: Spa liegt uns

Vettel freut sich: Spa liegt uns
Sebastian Vettel hat das Vertrauen in die eigene Stärke wiedergefunden: Sebastian Vettel will in Spa seinen Erfolgsweg mit Red Bull konsequent fortsetzen, um nicht erst in den kommenden zwei Jahren die Früchte seiner Arbeit zu ernten. "Ich glaube an mich und an uns als Team. Wir haben nur ein Ziel", sagte Vettel vor dem Großen Preis von Belgien (Sonntag, 14.00 Uhr/live bei RTL und sport.de).

Trotz des Ausfalls in Valencia, dem zweiten in Folge, und 25 Punkten Rückstand auf WM-Spitzenreiter Jenson Button (47:72) kommt es für Vettel nicht infrage, den WM-Kampf aufzugeben. "Nein, niemals, auch wenn es schwieriger wird", meinte der 22-Jährige, der sich selbst nichts vorzuwerfen hatte. "Es wäre schlimmer, wenn ich das Auto in die Wand geklatscht hätte", sagte Vettel, der daher nicht lange Frust schob.

Eine Erklärung, warum die Motorschäden - insgesamt schon sechs bei insgesamt nur acht erlaubten Triebwerken - gehäuft bei ihm auftreten, haben unterdessen weder das Team noch Vettel. "Vielleicht gebe ich zuviel Gas", sagte der Hesse mit einer Portion Galgenhumor. Zwar bestehe die Möglichkeit, im Saisonendspurt bereits verwendete Renault-Triebwerke einzusetzen, "aber es hilft definitiv nicht", sagte der Red-Bull-Pilot: "Genauso nur noch zwei neue Motoren zur Verfügung zu haben. Wir müssen jetzt genau auf uns und die Motoren schauen."

Vettel lässt es im Training langsam angehen

Als Reaktion auf die Motoren-Knappheit wird Vettel ab sofort freitags im Freien Training deutlich weniger fahren. "Das Letzte, was ich will, ist eine Strafe. Natürlich ist das kein Vorteil, aber es ist besser, mal einen Kaffee zu trinken, als zehn Startplätze zu verlieren", verriet er auf der offiziellen Pressekonferenz.

Angesichts der Tatsache, dass Button erneut schwächelte und nur zwei Punkte holte, ärgerte er sich dennoch darüber, in Valencia "eine mögliche Chance nicht wahrgenommen zu haben. Wir wollen es beim nächsten Mal besser machen, also am Sonntag." In Spa, auf einer Strecke, auf die sich Vettel fast wie ein kleiner Junge freut.

"Die Strecke ist eine der Besten überhaupt. Es macht unheimlich viel Spaß und ich freue mich. Außerdem glaube ich, dass der Kurs in Spa mit seinen schnellen Kurven unserem Auto besser liegt als beispielsweise die Strecke in Valencia", meinte er. Da wünscht er sich noch nicht einmal das typische belgische Regenwetter: "Das Wetter kann sein, wie es will, denn das Auto ist gut."

Und sollte es trotz allem am Ende der Saison nicht zum Titel reichen, will Vettel nach seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2011 im nächsten Jahr einen neuen Anlauf nehmen. "Red Bull ist siegfähig, das haben wir in diesem Jahr schon bewiesen. Es läuft in die richtige Richtung, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir noch vieles erreichen können", sagte er.

Auch Vettels früherer Förderer Gerhard Berger ist davon überzeugt, dass Vettel mit der Entscheidung für Red Bull und vorerst gegen Top-Teams wie Ferrari oder McLaren-Mercedes auf das richtige Pferd gesetzt hat. "Er fühlt sich in der Red-Bull-Familie wohl. Adrian Newey bleibt, Vettel hat das momentan schnellste Auto, das nur noch standfest werden muss. Das sind sehr gute Voraussetzungen für die Zukunft", sagte Berger. "Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass diese Verlängerung die geschickteste Lösung war." Zumal Vettel auch schon angedeutet hat, nach Ablauf des Vertrages "noch lange keine grauen Haare" zu haben.

Generell hält Berger Vettel für eine "Persönlichkeit und einen tollen Kerl": "Ich mag den Burschen einfach. Neben seinen tollen Leistungen und seinem großen Potenzial ist sein Auftreten einfach wohltuend", sagte der Österreicher, der am Donnerstag (27.08.) 50 Jahre alt wurde und Vettels weiteren Werdegang noch genau verfolgt: "Wenn man erfolgreich sein will, braucht man solche Leute."

Mein Kommentar:

Super, dass sich Sebastian so kämpferisch gibt. Zumal ja nun wirklich noch nichts verloren ist. Noch ist Jenson Button nicht Weltmeister. Jenson hat in den letzten Rennen immer nur ein paar "Pünktchen", das kommt Sebastian Vettel zugute. Es dürfen nur keine weiteren Ausfälle von ihm dazukommen. Das Punktesystem "bestraft" immer denjenigen, der keine Punkte holt.

Schumi warnt Massa und verhandelt mit Ferrari

Schumacher warnt Massa vor zu frühem Comeback

Schumacher warnt Massa vor zu frühem Comeback
Michael Schumacher warnt seinen verletzten Freund Felipe Massa vor einem zu frühen Comeback. "Er sollte sich jetzt die Zeit nehmen, komplett zu genesen. Er war unser Nummer-1-Pilot. Und als den wollen wir ihn wieder zurückhaben", sagte der Rekordweltmeister einer Gruppe brasilianischer Journalisten.

Schumacher kann allerdings verstehen, dass der Brasilianer nach seinem schweren Unfall von Budapest, als ihm eine Stahlfeder gegen den Helm geflogen war, so schnell wie möglich in seinen Ferrari zurückkehren will. "Das liegt in der Natur des Rennfahrers. Der will immer so schnell wie möglich zurück auf die Strecke", sagte Schumacher: "Wir sollten Felipe genug Zeit geben und keinen Druck ausüben."

Massa vielleicht "besser als je zuvor"

Schumacher hatte Massa eigentlich selbst ersetzen und dafür fast drei Jahre nach seinem Rücktritt in die Formel 1 zurückkehren wollen. Eine schwere Nackenverletzung verhinderte aber sein Comeback. Stattdessen kletterte der Italiener Luca Badoer in Massas Auto und fuhr in Valencia nur hinterher. Massa möchte spätestens bei seinem Heimspiel am 18. Oktober in Sao Paulo wieder fahren, spekuliert wird bereits über eine noch frühere Rückkehr am 27. September in Singapur.

Auf jeden Fall werde Massa, der eine Gehirnerschütterung und eine Knochenabsplitterung an der linken Augenhöhle erlitten hatte, nach seiner Rückkehr mindestens genauso gut sein wie vorher, meinte Schumacher: "Ich habe jedenfalls keine Zweifel, absolut keine Zweifel, dass er so stark zurückkommt, wie er früher war. Bei mir war es damals nach meinem Beinbruch sogar so, dass ich mit voll aufgeladenen Akkus irgendwie erfrischt war. Wenn er ähnlich viel Motivation aus seiner Pause schöpfen kann, könnte er sogar besser sein als je zuvor."

Mein Kommentar:

Felipe Massa wird auf jeden Fall motiviert sein, wenn er zurückkehrt. Ich hoffe, dass erst wieder zurückkehrt, wenn er wieder völlig gesund ist, damit die Verletzungen im Endeffekt nicht noch schlimmer werden.

Schumi hält sich Hintertürchen offen

Schumi hält sich Hintertürchen offen
Das Comeback ist vorerst geplatzt, aber Rekord-Weltmeister Michael Schumacher soll trotzdem bei Ferrari bleiben. Manager Willi Weber kündigte an, dass man am Rande des Großen Preises von Italien in Monza am 13. September mit der Scuderia über eine Fortsetzung des Beratervertrages verhandeln werde. Der Kontrakt, der zum Jahresende ausläuft, soll Schumacher bislang etwa fünf Millionen Euro einbringen.

"Da wird zum Rennen in Monza etwas passieren. Dann sind auch in Italien die Ferien vorbei und dann werden wir verhandeln", sagte Weber der Münchner 'Abendzeitung': "Ich denke, Ferrari hat gemerkt, wie wichtig Michael seine Familie ist." Beim Rennen in Valencia am vergangenen Wochenende hatte Schumacher seinen Ersatz Luca Badoer mit Tipps unterstützt.

Weber zum Comeback: "Spekulationen erlaubt"

Weber unterstrich, dass das zuletzt an den Gesundheitsproblemen von Schumacher gescheiterte Renn-Comeback bei Ferrari weiter denkbar ist. "Spekulationen sind erlaubt, man weiß ja nie, was passiert. Fakt ist, dass Ferrari ein Teil von Michaels Leben ist - und immer bleiben wird." Für Schumacher sei es absolut frustrierend gewesen, sein Comeback abzusagen.

Ferrari-Teamboss Stefano Domenicali hatte eine Rückkehr Schumachers für diese Saison ausgeschlossen. Laut Weber eine verständliche Maßnahme: "Ferrari kann diese Saison nur noch einmal den Fahrer wechseln. Was wäre, wenn sie Michael jetzt nominieren würden und er nach ein, zwei Rennen Beschwerden hätte? Dieses Risiko kann keiner eingehen."

Mein Kommentar:

Ich bin mal gespannt, ob Michael weiter für Ferrari arbeiten wird. Ob er noch einmal als Fahrer zurückkehren wird? Freuen würde ich mir darüber sehr, genauso wie viele andere auch. Wenn man es allerdings realistisch betrachtet, ist es doch eher unwahrscheinlich, da bei Ferrari nun einmal kein Cockpit frei ist.

Dix

Ein Mann hat panische Angst davor, einen falschen Schritt zu machen.

LEGION: Trailer zur Apokalypse

Was geschieht, wenn Gott das Vertrauen in die Menschheit verliert? Die Engel werden echt sauer ...

Ausblick auf Spa

Vettel muss Talfahrt auf der Ardennen-Achterbahn stoppen

Vettel muss Talfahrt auf der Ardennen-Achterbahn stoppen
Abhaken, vergessen und hoffen, dass der Motor auf der Ardennen-Achterbahn läuft wie geschmiert: Sebastian Vettel will und muss seine Talfahrt beim Klassiker in Spa- Francorchamps beenden. Der WM-Kampf ist "schwieriger, ganz einfach", meinte Vettel vor dem Großen Preis von Belgien und nach zuletzt zwei Nullrunden. 60 Punkte sind maximal in dieser Saison noch zu holen, 25 Zähler trennen Vettel vor dem 12. von 17 WM-Läufen aber schon von Spitzenreiter Jenson Button. Und Buttons zweitplatzierter Brawn-GP-Teamkollege Rubens Barrichello giert nach seinem Sieg in Valencia nach weiteren Erfolgen - und dem WM-Titel.

Spannung ist also garantiert, dabei steht allein der Name Spa-Francorchamps schon für Rennspektakel in Reinkultur, inklusive möglicher Regenkapriolen. "Die Rennen hier habe ich früher im Fernsehen verfolgt und deswegen sind diese Kurse für mich etwas Besonderes; man kann sich richtig vorstellen, wie die großen Fahrer von einst hier Rennen gefahren sind", schwärmt Weltmeister Lewis Hamilton, auch wenn die Erinnerungen des McLaren-Mercedes-Piloten selbst ans vergangene Jahr zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt sind. Er gewann das Rennen auf der Strecke, auf der Rekordweltmeister Michael Schumacher sein Formel-1-Debüt gegeben und anschließend ein halbes Dutzend Mal gesiegt hatte, bekam den Sieg nachträglich aber wegen Abkürzens in einer Schikane aberkannt.

Ob Hamilton im Duell der 'Brawnies' mit Mercedes-Motoren und den Red Bulls, die im kommenden Jahr statt von Renault- auch von Aggregaten aus dem Ländle angetrieben werden könnten, mitentscheidend sein könnte, spielt für die Teamverantwortlichen keine Rolle. "Wir überlegen uns nicht, ob wir das Zünglein an der Waage sein könnten", betonte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Wir werden weder für Brawn, noch für Red Bull fahren."

Während Vettel mit aller Macht seine Titelambitionen wahren und Primus Button nach vier Rennen ohne Podiumsplatz wieder mindestens unter die Top 3 rasen will, schlägt am Ende des Feldes für Luca Badoer die Stunde der Wahrheit. Noch so eine Pleite wie in Valencia, als der 38 Jahre alte italienische Ersatz des verunglückten Felipe Massa dem Feld hinterher tuckerte, kann sich Ferrari nicht erlauben. Dann ist Schluss mit lustig, zumal es danach beim Heim-Grand-Prix in Monza richtig ernst wird. Kandidaten sind schon in Stellung, der Deutsche Nico Hülkenberg erklärte auch seine Bereitschaft.

1
Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen, der 2005, 2006 und 2007 auf dem belgischen Kurs gewann, klingt vor dem neuerlichen Kräftemessen beim Klassiker in den Ardennen allerdings recht verhalten. "Spa war für mich für gewöhnlich immer gut, aber ich weiß nicht, ob es im Moment für unser Auto gut ist", meinte der finnische Ex-Weltmeister. "Wir müssen also erst einmal dorthin kommen und schauen, wie es dort zu Beginn am Freitag läuft."

Echte Zuversicht klingt so: "Spa sollte gut für das Team sein. Dieser Kurs wird besonderes zu unserem Auto passen, weil wir ein starkes Aerodynamik-Paket für schnelle Kurven haben", sagt Nico Rosberg. Nach drei fünften und zwei vierten Plätzen in den vergangenen fünf Rennen freut sich der Williams-Pilot daher ganz besonders auf den Grand Prix an diesem Sonntag (14.00 Uhr live bei RTL) "Mitten im Niemandsland", bei dem der Glamour-Faktor eher weniger zum Tragen kommt. Für Timo Glock im Toyota und Nick Heidfeld im BMW-Sauber geht es darum, weitere Punkte auch im Kampf um neue Verträge zu sammeln, Adrian Sutil will im Force India seinen starken 10. Rang von Valencia mindestens bestätigen.

Das wäre für Vettel freilich zu wenig. Will der 22-Jährige mit bislang 47 Punkten Boden gut machen auf Button (72) und Barrichello (54) und im teaminternen Duell Mark Webber (51,5) wieder überholen, muss er nicht nur um, sondern den Sieg auch einfahren. Wenn der Motor hält, und sich nicht wie in Valencia gleich binnen zwei Tagen zwei Triebwerke verabschieden, könnte es ja auch vielleicht klappen. Sollte es nicht gelingen, behält Button mit seiner Prognose wohl endgültig recht: "Er ist jetzt mein härtester Gegner", sagte er - und meinte Teamkollege Barrichello.

Er gibt nicht auf: Vettels Ziel bleibt der Titel

Er gibt nicht auf: Vettels Ziel bleibt der Titel
Sebastian Vettel hat seine Nullnummer von Valencia verdaut, sein Saisonziel will der Deutsche zu keinem Zeitpunkt korrigieren. "Niemals, ich will Weltmeister werden und Rennen gewinnen", sagte der Red-Bull-Fahrer vor dem Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps.

Rückschläge würden auf dem Weg ganz nach oben dazugehören. "Aber es zeichnet sich immer wieder der aus, der sie verkraften kann", so der 22-Jährige, den vor dem 12. von 17 WM-Läufen 25 Punkte von WM-Spitzenreiter Jenson Button trennen. "So leicht geben wir nicht auf, auch wenn es jetzt schwieriger ist", betonte Vettel.