Sonntag, 9. August 2009

Von der Kunst des Schreibens: Morgenseiten

Der nachfolgende Text folgt im Buch erst etwas später. Ich will ihn dennoch vorziehen, denn das Schreiben von Morgenseiten halte ich für wichtig und ist mittlerweile ein Teil meines Alltags geworden.

Zeugnis ablegen: Initiation

Die Übung, die ich Ihnen jetzt anbiete, ist das tiefgreifendste Hilfsmittel für einen Schriftsteller. Ich habe es selbst ersonnen und erprobt. Das Schreiben von Morgenseiten ist das Kernstück des Schriftstellerlebens. Morgenseiten legen nämlich Zeugnis über unser Leben ab. Sie verschaffen uns bewussten Zugang zu spiritueller Führung. Sie ordnen unser Leben nach Prioritäten, verringern die Macht unseres inneren Zensors, helfen uns, freier und effektiver zu schreiben.

Was genau also sind die Morgenseiten?

Morgenseiten schreiben heißt, drei Seiten zu füllen, ohne abzusetzen und dabei streng dem Bewusstseinsstrom zu folgen. Auf diesen drei Seiten hat absolut alles Platz, was Ihnen in den Sinn kommt. Das Ergebnis kann hübsch, jämmerlich, langweilig und wütend sein oder fröhlich, aufschlussreich, verständnisvoll und von Selbsterkenntnis geprägt. Es gibt nichts, was man beim Schreiben von Morgenseiten falsch machen kann. Sie setzen einfach den Stift aufs Papier und schreiben drauflos, was Ihnen in den Sinn kommt: "Papas Husten wird schlimmer ... Ich habe vergessen, Katzenstreu zu besorgen ... Ich bin dem Verlauf der Konferenz gestern nicht zufrieden ...".

Ja, klar, Morgenseiten schreibt man morgens. Den meisten Leuten reichen dazu fünfundzwanzig bis fünfundvierzig Minuten. "Julia, dafür habe ich keine Zeit!", rufen viele meiner Kursteilnehmer. Ich fordere sie - und Sie - auf, es dennoch zu probieren. Stellen Sie sich den Wecker eine halbe Stunde früher. Benutzen Sie DIN-A4-Papier - kleinere Blätter engen leicht unsere Gedanken ein und größere bringen uns zu rasch voran und verschlingen zu viel Zeit.

Ja, Morgenseiten muss man morgens schreiben. Sie ordnen den Tag, den wir gerade beginnen, nach seinen Prioritäten. Schreiben wir am Abend, dann wird daraus ein Rückblick auf den vergangenen Tag, an dem wir nichts mehr ändern können. Morgenseiten sind hilfreich, weil sie uns beschwichtigen, ermuntern, trösten, inspirieren. Morgenseiten sind für uns westliche Menschen eine einzigartige wirkungsvolle Abwandlung der Meditation. Sie gestattet es uns, unseren Kopf und unser Herz von störenden Ablenkungen zu leeren, und öffnen Kopf und Herz zugleich für tiefere Betrachtungen.

Es ist wichtig, mit der Hand zu schreiben. Die Hand besitzt eine Energie, die unsere Gedanken an tiefere Orte führt, als dies beim Schreiben am Computer der Fall wäre. Es ist wahr, am Computer kann man schneller schreiben, aber es geht nicht immer um Schnelligkeit, auch wenn unsere Kultur uns das scheinbar glauben machen will. Schreiben Sie also Ihre drei Seiten mit der Hand, und tun Sie es, wenn es irgend geht, morgens.

Sie wollen Ihren Geist abpassen, bevor er sein Abwehrsystem aktiviert hat. Sie wollen ihn überraschen, solange es noch dicht an Ihrem Traumbewusstsein ist. Sie wollen nicht, dass Ihre Morgenseiten im Karree marschierenden Soldaten ähneln oder den sorgsam fabrizierten Produkten, die Ihr rationales Berufs-Ich tagtäglich hervorbringt. Sie wollen sich überraschen lassen, damit Sie die Dinge festhalten können, von denen Sie kaum ahnen, dass Sie sie denken. Also bewegen Sie einfach die Hand über die Seiten und schreiben Sie auf, was Ihnen in den Sinn kommt. Tun Sie dies täglich drei Seiten lang.

"Das Schreiben von Morgenseiten hat mein Leben verändert", wird mir von Kursteilnehmern häufig berichtet. Dies gilt für mein Leben wie für das vieler, vieler meiner Schüler. Ob ich mich nun in einem Vorlesungssaal bei den Studenten der Northwestern University befand oder in einem Kurs über Kreativität bei Fünfzigjährigen in Connecticut, immer wieder habe ich es erlebt, dass das Schreiben von Morgenseiten im wahrsten Sinne des Wortes bei vielen ein Licht hat aufgehen lassen. In Kalifornien habe ich Leute darüber witzeln hören, dass Morgenseiten Schönheitsoperationen im Gesicht ersetzen können und dass man sie schon aus Eitelkeit nicht ausfallen lassen sollte. In Wirklichkeit sorgen sie dafür, dass man sich besser fühlt, und wer sich besser fühlt, der sieht auch oft so aus. Probieren Sie es also aus.

Beginnen Sie, ab sofort und bis Sie dieses Buch durchgearbeitet haben, Ihre Morgenseiten zu schreiben. Eine tief greifende Bewusstseinsveränderung ist nach neunzig Tagen spürbar (so lange braucht das Gehirn, um ein neues neurologisches Muster anzulegen), doch oft nimmt man sie bereits viel früher wahr. Achten Sie auf Ihre Prozesse und Ihren Fortschritt beim Schreiben der Seiten. Seien Sie der Zeuge, der Zeugnis über Ihr Leben ablegt.

Mein Kommentar:

Ich habe für mich bereits festgestellt, dass mir meine Morgenseiten helfen. Da diese also irgendwie in meinen Alltag mit reinmüssen, klingelt mein Wecker seitdem eine halbe Stunde früher.

Was ich noch nicht so richtig verstanden habe ist, dass man nur drei Seiten schreiben soll. Oft ist es bei mir so, dass ich noch viel mehr schreiben kann als drei Seiten. Ich habe das Gefühl, dass ich voller Wörter bin und dass diese irgendwie raus müssen.

Auch im Notizbuchblog gibt es einen Eintrag zu Morgenseiten
Die "Morning Pages" - Das Notizbuch als Container für kreatives Schreiben

Von der Kunst des Schreibens: Der Beginn


Noah war so freundlich gewesen, schon einmal meine derzeitige Lektüre vorzustellen.

"Von der Kunst des Schreibens ... und der spielerischen Freude, Worte fließen zu lassen" ist wieder so ein Buch, von dem man meinen könnte, dass es nur für mich geschrieben wurde. Julia Cameron drückt das aus, was ich zurzeit auch empfinde, aber nicht so recht in Worte fassen kann.

Dieses Buch ist nun einmal kein Roman, welchen man sich einfach so durchliest. Man liest zwar Kapitel für Kapitel, nur leider gehen dabei viele schöne und auch wichtige Aussagen nach einiger Zeit wieder "verloren". Deswegen möchte ich einige dieser Sätze hier einmal festhalten. Zum einen um mir das spätere Suchen zu ersparen und zum anderen will ich ja schließlich nicht mit einem Textmarker in meinen Büchern herummalen ;-). Durch das Schreiben von Morgenseiten sammle ich immer mehr Erfahrung. Manchmal denke ich nicht an die einfachsten Sachen und mache es mir dadurch nur noch schwerer. Deswegen hoffe ich, dass mir die Übersichten helfen werden. Los geht´s:

Schreibend die Welt erobern

Das Schreiben ist seit mehr als dreißig Jahren mein unentwegter Gefährte, mein Geliebter, mein Freund, meine Arbeit, meine Leidenschaft - also das, was ich mit mir in meiner Welt anfange. Mit dem Schreiben bestreite ich mein Leben, und manchmal könnte man meinen, es sei der Grund für meine Existenz.

Ich schreibe einfach.

Warum sollen wir schreiben?
Wir sollen schreiben, weil es zum Wesen des Menschen gehört. Mit dem Schreiben erobern wir uns die Welt. Erst das Schreiben macht sie direkt und ausdrücklich zu unserem Eigentum. Wir sollen schreiben, weil Menschen spirituelle Wesen sind und weil Schreiben eine kraftvolle Ausdrucksform des Gebets und der Meditation ist. Es verbindet uns sowohl mit unseren eigensten Erkenntnissen als auch mit einer höheren und tiefgehenden Ebene unserer inneren Orientierung.

Wir sollen schreiben, weil Schreiben das Leben mit Klarheit und Leidenschaft erfüllt. Schreiben ist sinnlich, beruht auf Erfahrungen und hat eine erdende Wirkung. Wir sollen Schreiben, weil es gut für die Seele ist. Wir sollen schreiben, weil Schreiben uns ein greifbares Werk einbringt und uns einen Weg durch die Welt weist, in der wir leben.

Vor allem aber sollen wir schreiben, weil wir Schriftsteller sind, ob wir uns nun so bezeichnen oder auch nicht.

Das Recht zu schreiben erhält jeder Mensch mit seiner Geburt. Es ist eine spirituelle Morgengabe, in der sich der Schlüssel zum Königreich verbirgt. Höhere Kräfte offenbaren sich uns durch das Schreiben. Nennen Sie sie Inspiration, die Musen, Engel, Gott, Ahnungen, Intuition, Orientierung oder einfach eine gute Geschichte - welchen Namen Sie diesen Kräften auch geben, in jedem Fall verbinden sie uns mit etwas, das größer ist als wir selbst und uns zu einer leidenschaftlicheren und optimistischeren Lebensführung befähigt.

Ich habe für mich herausgefunden, dass das Leben als Schriftsteller positiv, belebend, spirituell verbindend und auf jeden Fall machbar ist.

Kommentar von Hamilton zu Schumis Rückkehr

Hamilton warnt "Legende" Schumi

Hamilton warnt Legende Schumi
Der junge Champ fiebert dem Comeback des Altmeisters entgegen: Lewis Hamilton freut sich "tierisch" über die Rückkehr von Michael Schumacher in die Formel 1. "Er ist eben einer der größten Protagonisten dieses Sports - eine Legende", sagte Hamilton der 'Daily Mail'. "Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen, freue mich aber schon sehr darauf, ihn an der Rennstrecke zu treffen."

Allerdings verspricht er Schumacher einen heißen Tanz. "Michael wird einen Nachteil haben, weil er erst in dieser Phase der Saison zusteigt", so der Brite. KERS, den verstellbaren Frontflügel, eine komplett veränderte Aerodynamik, Slicks - Schumi wird beim Europa-GP in Valencia völliges Neuland betreten. Doch Michael habe einfach mehr Erfahrung als jeder andere hier, so Hamilton. "Wir alle wissen, was er kann. Ich denke, er wird keine Probleme damit haben, vorne mitzumischen."

Seine Gedanken gelten aber in erster Linie dem schwer verunglückten Felipe Massa und dessen Familie. "Ich habe im Internet verfolgt, welche Fortschritte er gemacht hat und dass die Dinge von Tag zu Tag ermutigender werden. Ich weiß aus Erfahrung, wie viel Kampfgeist Felipe in sich trägt, weil wir uns im vergangenen Jahr einen schönen Kampf um den WM-Titel geliefert haben", betonte der Weltmeister. "Ich möchte Felipe wissen lassen, dass wir alle auf ihn warten. Michael mag vielleicht seinen Sitz warmhalten, doch ich bin mir sicher: Felipe wird bald zurück sein."

Mein Kommentar:

Ich hoffe, dass Schumi "allen um die Ohren fährt". Ich bin mal gespannt, ob "Michael nur den Sitz von Felipe warmhält". Wenn alles gut läuft in Valencia, kann ich mir nicht vorstellen, dass Ferrari Michael Schumacher einfach sagt, dass es das gewesen ist.

Der Nacken hält

Nach jedem Training geht's zum Arzt

Nach jedem Training geht's zum Arzt
Das große Comeback von Michael Schumacher rückt immer näher. Wie ein Besessener schuftet der siebenmalige Weltmeister für seine Rückkehr in die Formel 1 am 23. August beim Großen Preis von Europa in Valencia. Sorgen bereitet Schumacher, der Scuderia Ferrari und allen Fans jedoch der Nacken, der nach einem Motorrad-Sturz vor Monaten immer noch zwickt. “Michael macht alle Trainingseinheiten unter medizinischer Beobachtung. Das heißt, er macht seine Einheiten, dann gibt es einen medizinischen Test“, verriet Willi Weber, Schumachers Manager, im ’Express-Interview’.

Aber Weber hat keinerlei Bedenken: “Ich habe keine Zweifel, dass die ganzen Checks nur bestätigen, was ich vermute: Wenn Michael in Valencia ins Auto einsteigt, wird er bereit und hundertprozentig fit sein.“ Dass Schumi keine Erfahrung mit dem Ferrari F60 und KERS hat, die Strecke in Valencia und die neuen Slick-Reifen nicht kennt, bereitet Weber ebenfalls kein Kopfzerbrechen. “Bei jedem anderen würde ich sagen: ’Bist du bescheuert? Tu dir das nicht an!’ Aber wir reden hier von Michael Schumacher, dem besten Formel-1-Piloten der Welt.“

Weber: Alle profitieren von Schumi

Seit der Comeback-Ankündigung Schumachers steht bei Weber das Telefon nicht mehr still und es ist eine neue Formel-1-Euphorie entstanden. “Es gibt 25.000 Camper-Anfragen in Spa, und an einem Tag wurden in Valencia so viele Tickets verkauft wie vier Wochen vorher zusammen. Das ist sensationell. Alle profitieren von Michael“, freut sich Weber, der sich eine Spitze gegen die Konkurenz-Teams Williams, Red Bull und Toro Rosso nicht verkneifen kann.

Es sei für Weber “unverständlich, dass man ihm Steine in den Weg wirft“, womit der umtriebige Manager auf das Veto der drei Teams gegen einen Test Schumachers im Ferrari F60 anspielt. “Die Formel 1 war in letzter Zeit nicht gerade auf Rosen gebettet, was das Image betrifft. Jetzt kommt Michael und sorgt wieder für positive Schlagzeilen. Deshalb habe ich kein Verständnis für die Blockade.“

Mein Kommentar:

"Der Nacken hält" - eine interessante Aussage. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Michael Schumacher zugesagt hätte, wenn es wirklich so ein großes Problem wäre. Es sind noch zwei Wochen bis zum Start in Valencia, bis dahin ist das Problem mit den Nacken hoffentlich ganz behoben. Schließlich soll Schumi ja noch ein paar Rennen mehr fahren.

Mosley: “Schumacher ist ein Sieger-Typ“

Mosley: “Schumacher ist ein Sieger-Typ“
FIA-Präsident Max Mosley ist hoch erfreut über Michael Schumachers Rückkehr in die Formel 1 und traut dem Rekord-Weltmeister Großtaten zu. “Das ist großartig. Das gibt der Formel 1 einen riesigen Schub“, freute sich der Chef des Automobil-Weltverbandes im Interview mit der ’Bild’. Mosley ist absolut sicher, dass Schumacher auf Anhieb schnell sein wird. “Er wird großartige Leistungen zeigen, so wie wir es von ihm gewohnt sind. Ein Michael Schumacher kann gar nicht langsam fahren.“

Dass Ferrari dem 40-Jährigen kein Siegauto zur Verfügung stellen kann, ist für Mosley kein Grund, nicht auf Schumacher zu setzen. Der FIA-Boss glaubt sogar: “Er kann gewinnen“, sagte der 69-Jährige, der sich an Schumachers Anfänge in der Formel 1 erinnert: “Michael Schumacher ist ein Sieger-Typ, das hat er oft bewiesen. Er holt das Beste aus jedem Auto raus, oft mehr als jeder andere Fahrer. Erinnern wir uns an 1991, an den Großen Preis von Belgien in Spa: Da saß er zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto, im Jordan. Es war ein langsames Auto – und trotzdem stellte er es auf Anhieb auf Startplatz 7.“

Inzwischen sind zwar 18 Jahre vergangen, aber auch in Schumachers Alter sieht Mosley kein Problem: “Na und? Der große Juan Manuel Fangio war 46 und wurde noch Weltmeister.“ Vielleicht hängt Schumi sogar noch eine Saison dran. “Ich würde bei Michael nichts ausschließen. Das hängt natürlich auch stark davon ab, ob sein Auto siegfähig ist. Aber wenn ein Schumacher wieder vom Rennvirus infiziert ist – wer weiß?“

Ersatz für BMW Sauber gesucht

FIA sucht Ersatz für BMW Sauber

FIA sucht Ersatz für BMW Sauber
Der Automobil-Weltverband FIA hat seine Suche nach einem Ersatz für den Rennstall BMW Sauber intensiviert. FIA-Präsident Max Mosley habe sieben Reserve-Kandidaten per Brief informiert, dass diese sich erneut um den offenen Startplatz für die kommende Saison bewerben können, berichtete das Fachmagazin 'Autosport'. Bislang stehen zwölf Teams als Teilnehmer für die Weltmeisterschaft 2010 fest. Der Autobauer BMW hatte seinen Ausstieg aus der Formel 1 zum Jahresende erklärt. Offen ist, ob das Team um Nick Heidfeld mit frischem Geld auch im kommenden Jahr starten kann oder ein Neueinsteiger den Startplatz übernimmt.

Der frühere Teamchef Peter Sauber war mit seinem ersten Versuch gescheitert, seinen früheren Rennstall vor dem Aus zu bewahren. Dennoch soll der Schweizer weiterhin an einem Rettungspaket arbeiten. Die FIA will Sauber den Platz so lange es geht frei halten, sich allerdings auch andere Optionen offen halten und lud daher die Teams zur Bewerbung ein, denen der Verband zuvor noch einen Einstieg in die Königsklasse verweigert hatte. Zumindest der spanische Rennstall Epsilon-Euskadi und das britische Prodrive-Projekt sollen bereits Interesse signalisiert haben.

Drei Neulinge haben schon jetzt ihren Platz im Starterfeld für 2010 sicher. Das britische Team Manor GP, Campos aus Spanien und das amerikanische Projekt USF1 erhielten von der FIA den Zuschlag. Das Trio hat inzwischen wie die neun etablierten Rennställe den neuen Formel-1-Grundlagenvertrag unterzeichnet und sich damit zur Teilnahme bis 2012 verpflichtet. Auch der Nachfolger des BMW-Sauber-Teams müsste sich den Bedingungen des Concorde Agreements unterwerfen.

Mein Kommentar:

Es ist schade, dass BMW die Formel 1 verlässt. So wie es aussieht gibt es genügend Teams, die noch nachrücken könnten. Ich bin mal gespannt, ob Peter Sauber doch noch eine Lösung einfällt bzw. er Unterstützung bekommt.

BVB - Köln 1:0

1:0 - BVB startet verdient mit drei Punkten
in die Saison - Eigentor bringt die Erlösung

[8.08.] Borussia Dortmund ist mit einem Sieg in die Bundesligasaison 2009/2010 gestartet! Am 1. Spieltag schlug der BVB im 101. Westderby den 1. FC Köln mit 1:0 (0:0). Die Schwarzgelben waren über weite Strecken das überlegene Team mit besten Möglichkeiten, wurden aber erst durch ein Eigentor von Matip im zweiten Durchgang erlöst.

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Es berichtet Johannes Vorspohl

78.200 Zuschauer erlebten eine verhaltene, torlose erste Halbzeit, mit einem optisch überlegenen BVB. Ein Eigentor von Matip, das zur Hälfte auf das Konto von Tinga ging, brachte den BVB in Führung (75.). Das 1:0 bedeutete zugleich das Endergebnis.

Ausgangslage:
Beide Teams hatten ihre Aufgaben im DFB-Pokal mit einigen Anlaufschwierigkeiten gelöst: Köln siegte 3:0 bei Kickers Emden, Borussia mit 3:1 bei der SpVgg. Weiden. In der Saisonvorbereitung war der BVB ohne Niederlage geblieben.

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Vertrat wieder Dede: Schmelzer.
Personalien:
Santana wurde ebenso rechtzeitig fit wie Weidenfeller, der am Donnerstag einen Härtetest bestanden hatte. Erneut verzichten musste Jürgen Klopp auf die verletzten Kehl und Dede. Der BVB-Cheftrainer schickte die gleiche Elf wie in der vergangenen Woche im DFB-Pokal gegen Weiden auf den Platz. Köln reiste ohne seinen verletzten Superstar Podolski sowie Torjäger Novakovic und Abwehrchef Geromel an.

Taktik:
Borussia Dortmund trat im gewohnten 4-4-2-System mit "Raute" im Mittelfeld an. Im Gegensatz zum Pokalspiel in Weiden agierte Sahin gegen Köln als "Sechser" vor der Abwehr, Tinga dafür im linken Mittelfeld. Die Gäste aus Köln begannen in einer 4-2-3-1-Grundordnung, in der Freis als einzige Spitze vor einer offensiven Dreierkette (Sanou, Maniche und Chihi) auftrat.

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Sorgte für viel Wirbel in der Kölner Defensive: BVB-Neuzugang Lucas Barrios.
Spielverlauf & Analyse:
Die Zuschauer erlebten eine insgesamt eher verhaltene Anfangsphase, in der Borussia Dortmund das aktivere Team war. Die Schwarzgelben hatten nicht nur mehr Ballbesitz und mehr Ecken, sondern auch die erste Chance des Spiels durch den Welttorjäger zu verzeichnen: Von Valdez in Szene gesetzt, setzte sich Barrios gegen seinen Bewacher Mohamad durch und zwang Mondragon zur Parade.

Köln zog sich tief in der eigenen Hälfte zurück und lauerte auf Konter. Der BVB kam gegen die gut organisierten Gäste in dieser Phase fast nur über Standardsituationen zu Möglichkeiten. Die meisten Zuschauer hatten den Torschrei nach einer Ecke von Hajnal schon auf den Lippen, doch der wachsame Mondragon konnte den Kopfball von Subotic auf der Torlinie unter sich begraben (15.). Vier Minuten später probierte es Dortmunds torgefährlicher Innenverteidiger erneut, dieses Mal mit einem Freistoßhammer (117 km/h) aus rund 30 Metern, den Kölns Keeper zur Ecke abblockte.

Der Rest der ersten Halbzeit ist schnell erzählt: Ein optisch überlegener BVB tat sich gegen kompakte Kölner schwer, aus dem Spiel heraus zu Torchancen zu gelangen - das letzte Quäntchen Spielwitz fehlte. Ausnahme war eine Flanke von Owomoyela, die sich bedrohlich auf das Tor der Gäste senkte, von Mondragon jedoch im letzten Moment über die Latte gelenkt werden konnte.

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War wie immer mit vollem Einsatz dabei: Nelson Valdez.
In der Halbzeit schien Jürgen Klopp die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Borussen begannen den zweiten Durchgang mit viel mehr Tempo und setzten die Kölner Defensive enorm unter Druck. Chancen ergaben sich im Minutentakt. Die bis dato größte Möglichkeit vergab Barrios, als er nach einer Flanke von Kuba den Ball knapp über das Tor köpfte (49.). Erneut der Argentinier (52.) sowie Sahin und Valdez (beide 54.) scheiterten am wachsamen Kölner Keeper.

Dem spielerisch überlegenen BVB konnte man in dieser Phase nur einen Vorwurf machen: Selbst beste Torchancen blieben ungenutzt. Kuba scheiterte mit einem Schussversuch an Mondragon, Santana wuchtete die anschließende Ecke per Kopf gegen die Querlatte (62.). Die Dortmunder Führung war längst überfällig. Wie aus dem Nichts kam Köln zu zwei guten Möglichkeiten: Erst verpasste Maniche eine Hereingabe nur knapp am rechten Pfosten, dann köpfte Ehret das Leder über das Tor (64. und 65.).

Jürgen Klopp versuchte mit einem Doppelwechsel neue Impulse in der Offensive zu setzen: Großkreutz und Zidan kamen für Kuba und Valdez (70.). Was aus dem Spiel heraus nicht gelang, klappte nun per Standard. Hajnal brachte einen Freistoß fast von der Eckfahne in den Kölner Strafraum, dort köpfte Tinga den Ball in Richtung Tor von Mondragon. Das Leder klatschte auf den Oberschenkel des eingewechselten Matip und sprang unhaltbar ins rechte Ecke - das erlösende 1:0 für den BVB (75.). Obwohl die Dortmunder Spieler Tinga feierten, war es wohl ein Eigentor von Matip.

Die Borussen versuchten nachzusetzen. Tinga hätte fast erneut jubeln dürfen, doch Ehret holte einen Kopfball des Brasilianers aus dem Winkel (84.). Zidan probierte es mit einem wuchtigen Distanzschuss, doch Mondragon konnte das Leder zur Ecke abblocken (86.). Der BVB hatte noch einige gute Möglichkeiten, bevor Schiedsrichter Stark die Partie beendete. Ein verdienter Sieg für den BVB.

Ausblick:
Am kommenden Samstag (15.08., Anstoß 15.30 Uhr) tritt Borussia Dortmund beim Hamburger SV an.

Mein Kommentar:

Ja, ja, das Runde muss irgendwie in das Eckige. Der BVB hat vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit gut gespielt. Es fehlten aber die Tore - Chancen waren auf jeden Fall genug da. Aber das wichtigste ist, dass drei Punkte auf dem Konto sind.

Der BVB hat seit acht Jahren wieder am ersten Spieltag ein Heimspiel gewonnen, damals wurde der BVB am Saisonende Meister.

Ergebnisse des 1. Spieltages

VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart 2:0
Borussia Dortmund - 1. FC Köln 1:0
1. FC Nürnberg - Schalke 04 1:2
Werder Bremen - Eintracht Frankfurt 2:3
Hertha BSC - Hannover 96 1:0
FSV Mainz 05 - Bayer Leverkusen 2:2
1899 Hoffenheim - FC Bayern 1:1
VfL Bochum - Bor. M´Gladbach 3:3
SC Freiburg - Hamburger SV 1:1

Jürgen Klopp in Bildern