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Sonntag, 28. Februar 2010

Rosberg mit Bestzeit - Vettel mit Problemen

Rosberg mit Bestzeit - Vettel mit Problemen

Nico Rosberg hat bei den Testfahrten in der Nähe von Barcelona die Tagesbestzeit erzielt. Der Mercedes-Pilot fuhr am vorletzten Testtag auf dem 'Circuit de Catalunya' in 1:20,686 Minuten die schnellste Runde. Mit 128 Runden war der Teamkollege von Rekordweltmeister Michael Schumacher auch der fleißigste Fahrer. Rosberg lag vor dem Schweizer Sebastien Buemi im Toro Rosso und Weltmeister Jenson Button im McLaren. Vize-Champion Sebastian Vettel hatte mit Problemen am Red Bull (defekte Ölpumpe) zu kämpfen und wurde hinter Adrian Sutil im Force India Achter.

"In den letzten zwei Tagen hat sich das Tuch ein bisschen gehoben, und ich denke, wir sind ganz gut dabei", sagte Vettel: "Der klare Favorit ist nach den Erkenntnissen hier Ferrari, aber ich hoffe, dass wir das relativ bald aufschließen können", so der Red-Bull-Pilot.

Für Vettel war es am Samstag wie für Rosberg der letzte Testtag vor dem Saisonstart. Am Sonntag wird sein Teamkollege Mark Webber (Australien) testen.

Mittwoch, 24. Februar 2010

Letzter Test: Es gibt viel zu tun

Letzter Test: Es gibt viel zu tun

Letzte Probefahrt: 17 Tage vor dem WM-Auftakt beginnt für die Formel 1 der finale Härtetest. "Barcelona wird in dieser Hinsicht ein wichtiger Test für alle sein und uns genauere Informationen über die Performance unseres Autos geben", sagte Rekordweltmeister und Rückkehrer Michael Schumacher mit Blick auf das, was an Feintuning am neuen Silberpfeil noch geleistet werden muss.

"Wir haben in Barcelona noch einiges zu tun, aber insgesamt sind wir in einer guten Form für den Saisonstart", lautete der Ausblick von Mercedes-Teamchef Ross Brawn.

Nach Valencia und zweimal Jerez haben die Teams vom 25. bis 28. Februar auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona zum letzten Mal die Chance, auf der Strecke ihre Autos fit für die Saison zu machen. Vier Tage, mehr nicht, dann ist das offizielle Testen in dieser Saison vorbei. Container und Koffer werden gepackt, die Autos verschickt - auf geht's nach Bahrain zum WM-Auftakt vom 12. bis 14. März.

Ferrari gehört die Favoritenrolle

Doch vorher geben Schumacher & Co. noch mal richtig Gas. Die Wetteraussichten verheißen zwar keine Hitze wie in der Wüste von Sachir zwei Wochen später, zumindest ist aber kein Regen wie zuletzt teilweise in Jerez prognostiziert. Für Mercedes wird Nico Rosberg den letzten Test der spanischen Probewochen eröffnen, Schumacher fährt Freitag und Sonntag.

Zweifelsohne wird vor allem Fernando Alonso die Blicke der spanischen Fans auf sich ziehen. Bis dato erwies sich sein neuer Ferrari F10 als schneller 'Dauerläufer'. Der Konkurrenz ist das nicht entgangen. "Ich denke, Ferrari hat ein sehr starkes Auto", sagte bereits Weltmeister Jenson Button von McLaren-Mercedes. Und Scuderia-Neuzugang Alonso stellte den Ferrari-Mechanikern bei einer Momentaufnahme nach dem Test vor einer Woche in Jerez ein glänzendes Zeugnis aus: "Das ist das beste Auto, das ich jemals hatte."

Der zweimalige Weltmeister und sein brasilianischer Teamkollege Felipe Massa zählen zu den WM-Kandidaten. Der deutsche Vizeweltmeister Sebastian Vettel und dessen Red-Bull-Rennstallrivale Mark Webber sowie die McLaren-Piloten Button und Lewis Hamilton gehören aber auch zu den Hauptkonkurrenten von Schumacher und Rosberg im Kampf um die Krone der Königsklasse. Red-Bull-Renningenieur Ian Morgan erklärte vor dem Test auf dem 4,655 Kilometer langen Kurs in Katalonien: "Wir werden uns auf die letzten Vorbereitungen für Bahrain konzentrieren, dazu gehören auch einige Rennsimulationen."

Elf der 13 gemeldeten Teams für die Saison 2010 werden am Barcelona-Test teilnehmen. Neuling Nico Hülkenberg im Williams, Adrian Sutil im Force India und Timo Glock im Virgin werden das deutsche Fahrer-Sextett komplettieren. Die beiden geplanten neuen Teams Campos (Spanien) und USF1 (USA) treten nicht an. Sie haben noch kein fertiges Auto. Besonders hinter der Zukunft von USF1steht ein sehr großes Fragezeichen.

Sonntag, 21. Februar 2010

Formel 1 so ausgeglichen wie nie

Formel 1 so ausgeglichen wie nie

Drei Wochen vor dem Saisonstart präsentiert sich die Formel 1 so ausgeglichen wie selten zuvor. Auch nach dem dritten von vier Tests hat sich kein Titelfavorit herauskristallisiert. An den vier Tagen im südspanischen Jerez de la Frontera fuhren vier verschiedene Piloten die jeweilige Bestzeit: Sebastian Vettel, Rubens Barrichello, Mark Webber und zum Abschluss am Samstag Weltmeister Jenson Button. Es ist kaum anzunehmen, dass sich beim letzten Test in Barcelona an dieser Ausgeglichenheit etwas ändert.

Auf dem Circuit de Catalunya werden die Teams vom 25. bis 28. Februar ihre Karten aufdecken müssen. Danach haben sie vor dem ersten Grand Prix am 14. März in Bahrain keine Chancen mehr, unter wettbewerbsähnlichen Bedingungen Aufschlüsse über ihre wahre Stärke und Rückschlüsse über das Potenzial der Konkurrenz zu erhalten. Deshalb werden in Barcelona die meisten mit weiterentwickelten Rennwagen antreten.

Sutil überrascht im Force India

Das überwiegend schlechte Wetter in Jerez machte den Fahrern und Ingenieuren einen dicken Strich durch die Rechnung. Bei viel Regen statt Sonne satt ließ sich die in der Wüste von Sachir zu erwartende Hitzeschlacht beim Saisonauftakt Mitte März nicht simulieren. "Schade, dass das Wetter so schlecht war", sagte Vettel. Deshalb habe sein Red-Bull-Team viel Zeit verloren und nicht die Sachen testen können, die geplant gewesen seien. Trotzdem lief es für den Vize-Champion gut: Vettel fuhr zum Auftakt am Mittwoch Bestzeit und war am Donnerstag als Drittschnellster bester Deutscher. Sein australischer Teamkollege Mark Webber dominierte am Freitag. Button bewies mit der überlegenen Gesamtbestzeit am Samstag bei den besten äußeren Bedingungen, dass mit ihm im Titelrennen auch nach seinem Wechsel zu McLaren-Mercedes wieder zu rechnen ist.

Nach der dritten Test-Einheit kristallisiert sich heraus, dass die WM-Entscheidung wohl zwischen Ferrari, Red Bull, McLaren-Mercedes und Mercedes Grand Prix fallen wird. Rekord-Weltmeister Michael Schumacher spulte fleißig Runden ab und zählt mit seinen bislang insgesamt 2.250 Kilometern zu den eifrigsten Testern. Der 41 Jahre alte Rückkehrer hat ein gutes Gefühl und bezeichnete den neuen Silberpfeil "als Siegauto". Teamkollege Nico Rosberg, zum Abschluss Fünfter, sprach von einem sehr guten Test: "Wir haben gute Fortschritte bei unserer Abstimmung gemacht und eine Menge gelernt."

Die Überraschung des deutschen Fahrer-Sextetts war Adrian Sutil. Er war immer gut dabei, was für die Qualität seines Force India spricht. Formel-1-Frischling Nico Hülkenberg hinterließ im Williams-Cosworth einen ordentlichen Eindruck. Dagegen stehen Timo Glock nach seinem Wechsel zu Virgin Racing schwere Zeiten bevor. "Diese Saison wird hart. Aber das war uns von Anfang an klar", sagte der Ex-Toyota-Fahrer, der wegen technischer Probleme an der Hydraulik kaum zum Fahren kam.

Samstag, 13. Februar 2010

4. Testtag in Jerez

4. Tag: Hamilton mit Bestzeit - Schumi & Vettel bleiben liegen

.., : Uhr
Lewis Hamilton hat bei den Testfahrten in Jerez ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Der Brite fuhr zum Abschluss der ersten Testwoche auf der spanischen Strecke in 1:19,583 Minuten die mit Abstand schnellste Zeit der vier Tage. Die vorherige Bestzeit hatte am Vortag Jaime Alguersuari (Toro Rosso) in 1:19,919 aufgestellt. Nachdem Ferrari die Testfahrten in Valencia dominiert hatte, stand in Jerez am Ende eines jeden Tages jeweils ein Pilot aus einem anderen Team ganz oben auf dem Zeitentableau.

Dabei war McLaren-Fahrer Hamilton lange Zeit gar nicht auf Zeitenjagd gewesen und hatte stattdessen 113 Runden in mehr oder weniger gemächlichem Tempo absolviert. Erst als die am Morgen noch feuchte Strecke am Nachmittag vollends getrocknet war, drückte er aufs Gaspedal. Sein Tageswerk wirkte allerdings geradezu mickrig im Vergleich zu Felipe Massa. Unvorstellbare 160 Runden spulte der Brasilianer in seinem Ferrari ab. Dabei wurde er sogar noch zwei Mal vom Fehlerteufel gestoppt. Am Morgen blieb er auf dem Weg zur Box liegen, weil ihm das Benzin ausgegangen war. Mittags parkte er den Ferrari am Streckenrand, da die Elektronik einen Defekt vermeldet hatte. Am Nachmittag räuberte er mit dem F10 zudem durchs Kiesbett. Am Ende reichte es für Massa nur zur siebtschnellsten Zeit (+1,902 Sekunden).

Deutlich schneller unterwegs war Adrian Sutil, der 84 Runden drehte und als Zweitschnellster (+0,597) einmal mehr zeigte, wozu der Force India in diesem Jahr fähig ist. Rubens Barrichello (Williams/+0,758) und Robert Kubica (Renault/ +0,775) folgten auf den Plätzen 3 und 4. Erst dahinter platzierten sich die beiden deutschen Heroen Michael Schumacher (+1,030) und Sebastian Vettel (+1,620). Für beide lief es am vierten Tag nicht gerade rund.

Schumacher absolviert am Morgen ein paar Runden und stand sich anschließend stundenlang in der Mercedes-Box die Beine in den Bauch, ehe er sich zum Mittagessen ins Ferrari-Motorhome verdrückte. Insgesamt brachte er es dann aber doch noch auf 84 Umläufe, auch wenn er zwischenzeitlich mit leerem Tank liegen geblieben und eine Rotphase verursacht hatte. "Jeder Kilometer hilft uns, das Auto besser zu verstehen. Man kann derzeit mit den Benzinmengen und auch der Gewichtsverteilung so herumspielen, dass es auch für uns noch immer schwierig ist, das wahre Kräfteverhältnis zu kennen", sagte Schumacher: "Für mich sieht es derzeit so aus, dass die erwarteten vier Teams - wir, Ferrari, Red Bull, McLaren - vorne sind, aber auch Sauber wirkt bis jetzt sehr gut."

Das gleiche Schicksal wie Schumacher ereilte Vettel, der seinen Boliden am Vormittag am Streckenrand abstellen musste. Für den Red-Bull-Piloten standen am Ende des Tages 90 Runden zu Buche. Auch Vettel kann noch nicht wirklich einschätzen, "wo wir genau stehen, weil jeder ein bisschen was anderes macht und die Rundenzeiten aufgrund der neuen Regeln mit dem großen Tank zwei, drei, vier Sekunden rauf und runter gehen". Trotz der Probleme war er insgesamt zufrieden. "Wir haben zwei, drei Sachen probiert, das Auto in meine Richtung gebracht. Das passt schon", sagte er.

Freitag, 12. Februar 2010

Vettel-Debüt fällt ins Wasser

Vettel-Debüt fällt ins Wasser

.., : Uhr
Sebastian Vettel muss sich an seinen neuen Red Bull offenbar erst noch gewöhnen. Bei seinem Debüt in seinem neuen Dienstwagen, dem RB6, fuhr der 22-Jährige am 3. Testtag in Jerez nur die fünftbeste Zeit. Am schnellsten war Toro-Rosso-Pilot Jaime Alguersuari mit einer Zeit von 1:19,919 Minuten. Auf den weiteren Plätzen folgten Sauber-Fahrer Pedro de la Rosa (+ 0,817 Sekunden) und Adrian Sutil im Force India (+ 1,509 Sek.).

Mercedes-Pilot Nico Rosberg, der anstelle von Michael Schumacher den Silberpfeil steuerte, wurde Siebter vor Rubens Barrichello im Williams. Die Zeiten sind jedoch nur bedingt aussagekräftig, da es den ganzen Tag über heftig regnete. Gerade mal eine Stunde konnte die Fahrer auf der Strecke testen, ehe gegen Mittag der Regen einsetzte. Am Nachmittag wurden die Bedingungen noch schlechter, so dass keine Zeitenverbesserungen mehr gelangen.

Außerdem wurde die Trainingssession einige Male unterbrochen, weil es diverse Abflüge gab. Sowohl Rosberg als auch 'Rubinho' kamen von der Teststrecke ab. Am Nachmittag blieb Sutil mit Verdacht auf Elektrikschaden auf der Strecke stehen. Gravierendes ist allerdings nicht passiert.

Virgin enttäuscht weiter

Ebenso unmöglich wie das Fahren angemessener Zeiten war das Testen der Intermediates und Regenreifen von Bridgestone. Der Regen fiel mal stärker, mal leichter, so dass die Teams auch hier keine wichtigen Erkenntnisse gewinnen konnten.

Derweil setzte sich das Testdebakel von Timo Glocks Virgin-Team auch am 3. Tag fort. Das Vormittagstraining musste der Rennstall sausen lassen, weil die erforderlichen Ersatzteile für den Frontflügel, der sich tags zuvor verselbstständigt hatte, noch nicht geliefert wurden. Später kam immerhin Luca di Grassi zum Einsatz, er enttäuschte jedoch als Langsamster auf der Strecke. Schon am 1. Tag war Virgin wegen zu spät gelieferter Teile nicht über fünf absolvierte Runden hinausgekommen.

Bildergalerie

Dienstag, 9. Februar 2010

Force India enthüllt VJM03 rein virtuell

Force India enthüllt VJM03 rein virtuell

.., : Uhr
Adrian Sutils neuer Renner hat das Licht der Welt erblickt. Force India ging dabei den gleichen Weg wie Virgin und präsentierte den VJM03 der Fangemeinde ausschließlich im Internet. "Es ist das erste Mal, dass wir komplett im Zeitplan liegen, ich fühle daher, dass es die erste Saison sein wird, in der ich vom Anfang bis zum Ende zeigen kann, was mit dem Auto möglich ist und was ich kann", sagte Sutil. "2010 ist eine wirklich wichtige Saison", betonte er, "und wir sind optimistisch, dass sie gut wird."

Dazu haben die Designer und Ingenieure den neuen Wagen des indischen Rennstalls von Teamchef und Mitbesitzer Vijay Mallya auf Grundlage des Vorjahreswagens entwickelt. Mit diesem hatte Giancarlo Fisichella in Spa-Francorchamps als Zweiter den ersten Podestplatz des Teams in der Formel 1 eingefahren. Der Italiener war später zu Ferrari gewechselt, in dieser Saison setzt Force India auf Sutil und Vitantonio Liuzzi. "So oft wie möglich in die Punkte fahren", gab der Italiener als Ziel aus. "Wir haben bislang einen Podiumsplatz, aber ich hoffe, dass ich zur gleichen Zeit in einem Jahr von mehr Punkten und Podestplätzen reden kann", sagte Mallya.

Der VJM03 feiert bei den Testfahrten in Jerez seine Asphaltpremiere. Wegen der Schlagzeilen über eine mögliche Schließung des Rennstalls macht sich Sutil keine Sorgen. "Mein Manager hat sich beim Team über die Situation erkundigt. Wir gehen davon aus, dass sie alle Auflagen fristgerecht erfüllen", so Sutil. "Ich ziehe mein Programm durch und freue mich auf den ersten richtigen Test in Jerez."

Das Team muss noch einen Finanzreport für 2008 beim zuständigen Companies House in England einreichen. Die eigentliche Frist wurde auf Anfrage des Rennstalls noch einmal verlängert, sie endet nach Aussagen von Force-India-Geschäftsführer Otmar Szafnauer am 25. Februar. Die Buchhalter hätten versichert, dass sie nicht länger bräuchten, wurde Szafnauer im 'Daily Telegraph' jüngst zitiert. Mallya hatte bei 'autosport' gesagt, dass man alle notwendigen Schritte unternehmen werde, um den Report bis zur neuen Frist vorzulegen.

Fotos

Sonntag, 1. November 2009

Stimmen zum Rennen in Abu Dhabi

Vettel: "Ich bin überglücklich"

Vettel: Ich bin überglücklich
Sebastian Vettel (Red Bull): “Ich bin überglücklich. Ich wusste, dass wir stark sein werden. Unsere einzige Schwäche war der Topspeed. Der Plan ist perfekt aufgegangen. Bis zum Schluss war es ein Traum, das Auto fahren zu dürfen. Es macht einfach Spaß über die Curbs zu brettern. Die Saison kann man nicht besser beenden. Wir werden nächstes Jahr dort anknüpfen, wo wir hier aufgehört haben.“

Nick Heidfeld (BMW Sauber): “Wir haben alles rausgeholt, was wir konnten. Der 5. Platz war ein gutes Ergebnis. Es war ein versöhnlicher Abschluss mit BMW. Wir freuen uns, dass wir Williams in der Konstrukteurs-WM überholt haben. Es ist ein komisches Gefühl im Team. Bei mir sind komische Gefühle in den letzten Runden hochgekommen, die ich verdrängen musste, um keinen Fehler zumachen. Ich hatte schöne vier Jahre mit BMW, da kommt Wehmut auf.

Nico Rosberg (Williams): “Es ging heute einfach nicht mehr. Ich habe alles gegeben. Es ist nicht spannend, wenn man merkt, nach vorne geht nicht viel. Ich hoffe, ich kann bald sagen, wo ich in der kommenden Saison fahren werde.“

Adrian Sutil (Force India): “Wir haben ein bisschen Probleme mit den Reifen gehabt. Das Rennen war früh gelaufen, auch wenn es später besser ging. Die Saison war ein hoch und runter. Wir konnten oft oben mitmischen, das hat schon ganz schön Spaß gemacht.“

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Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): “Es ist schade, aber mit technischen Problemen hatte ich schon das ganze Rennen zu kämpfen. Ich konnte das Auto nicht mehr abbremsen. Ich konnte das Auto nicht mehr stoppen. Die Probleme traten schon in der dritten, vierten Runde auf. Da ließ sich einfach nichts mehr machen."

Mario Theissen (BMW-Motorsportdirektor): “Es gibt viele Ereignisse mit BMW, die mir in Erinnerung bleiben werden, viele emotionale Momente. Es ist ein spezieller Moment, die Mitarbeiter haben jahrelang alles gegeben.“

Christian Horner (Teamchef Red Bull): “In bin stolz auf das Team, auf Sebastian, auf Mark, alle die mitgearbeitet haben. Eine tolle Saison mit einem fantastischen Auto. Wir kommen noch stärker nächstes Jahr zurück. Sebastian ist der kommende Weltmeister.“

Sutil muss sich entscheiden

Jetzt muss Sutil entscheiden

Jetzt muss Sutil entscheiden
Der Rennstall Force India hat die Option auf Adrian Sutil gezogen. Das bestätigte der Pilot aus dem bayrischen Gräfelfing in Abu Dhabi. Nun muss der 26-Jährige entscheiden, ob er auch 2010 für das indische Team an den Start gehen wird. "Es sieht sehr gut aus", betonte Sutil, der andere Möglichkeiten aber auch noch nicht ganz ausschließen wollte.

Mit einer Entscheidung rechnet er in "vielleicht zwei Wochen". Erfreut stellte er fest, dass durch die Leistungen in der vielversprechenden zweiten Saisonhälfte von Force India unter anderem mit Sutils viertem Rang in Monza das Interesse an seiner Person gestiegen sei. "Man muss vorne dabei sein, damit man wahrgenommen wird", meinte er.

Samstag, 31. Oktober 2009

Stimmen zum Qualifying in Abu Dhabi

Vettel: "Wird schwer, mitzuhalten"

Vettel: Wird schwer, mitzuhalten
Sebastian Vettel (Red Bull): “Wir sind beide überrascht, dass Lewis so schnell und der Abstand so groß war. Es wird schwer, mit ihm mitzuhalten. Aber ich freue mich sehr, dass es hier so gut läuft und hoffe auf die Strategie. Es wird ein interessantes Rennen. Ich freue mich auf morgen. Das Auto läuft sehr gut und auf die lange Distanz kann man einiges erwarten.“

Nick Heidfeld (BMW Sauber): “Ich glaube, ich bin schwerer als einige andere. Insofern ist der 8. Platz okay, auch wenn ich in der letzten Runde etwas aufgehalten wurde. Die Reifen halten ausnahmsweise sehr gut. Ich hoffe, wir können mit der Strategie einiges gut machen. Auf der Strecke können viele Unfälle passieren. Das haben die letzten Rennen gezeigt. Die Lichtverhältnisse sind nicht optimal, aber es geht ganz in Ordnung.“

Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef): “Eine Bilderbuchrunde von Lewis. Wir haben uns sehr gut berappelt in den letzten Rennen. Fahrer und Auto passen wieder zusammen. Die Kombination aus allem stimmt.“
Christian Horner (Teamchef Red Bull): “Wir sind sehr zufrieden und haben wir eine gute Strategie für morgen. Bei den Reifen treffen wir eine konservative Wahl. Das KERS hat sich heute für Mercedes ausgezahlt. Sebastian ist der beste Fahrer der Saison, er hat nur die WM nicht gewonnen. Aber heute hat er wieder eine super Runde hingelegt.“

Adrian Sutil (Force India): “Ich hatte keinen Grip. Ich war sehr langsam. Ich weiß nicht warum, es hat einfach nichts geklappt. Irgendwo gab es mit dem Auto ein großes Problem. Die Reifen haben überhaupt nicht funktioniert. Wir müssen morgen unbedingt zulegen, aber dafür scheint es zu spät zu sein. Vielleicht kann man bei den Reifen noch was machen. Ich bin sehr enttäuscht.“

Ergebnis des Qualifyings in Abu Dhabi

Vettel nur von Hamilton geschlagen

Vettel nur von Hamilton geschlagen
In der Nacht von Abu Dhabi hat Sebastian Vettel die Pole Position beim Premieren-Grand-Prix im arabischen Scheichtum knapp verpasst. Mit seiner letzten schnellen Runde im Qualifying auf dem neuen Yas Marina Circuit katapultierte sich Ex-Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes noch an Vettel vorbei und sicherte sich Startplatz 1 beim letzten Rennen der Saison. Mit einer Zeit von 1:39,873 Minuten distanzierte Hamilton seinen deutschen Rivalen im Red Bull am Ende um mehr als eine halbe Sekunde.

"Eine Bilderbuchrunde von Lewis. Fahrer und Auto passen wieder zusammen. Die Kombination aus allem stimmt", freute sich Mercedes-Sportchef Norbert Haug über die Pole-Fahrt Hamiltons. Vettel zeigte sich dagegen überrascht, "dass Lewis so schnell und der Abstand so groß war. Es wird schwer, mit ihm mizuhalten", sagte Vettel. "Ich denke, wir sind um einiges schwerer. Und uns fehlt ein bisschen der Schwung auf der Gerade." Während die Silberpfeile mit dem Energierückgewinnungssystem KERS ausgestattet sind, fehlen den Red Bulls die 82 Zusatz-PS für 6,6 Sekunden pro Runde. Auf der mit 1.173 Metern längsten Gerade im Formel-1-Zirkus ein nicht wettzumachender Nachteil.

"Aber ich freue mich sehr auf das Rennen und hoffen auf die Strategie. Das Auto läuft sehr gut und auf die langen Distanz kann man einiges erwarten", sagte Vettel, der sich mit dem Platz in der ersten Startreihe ein gute Ausgangsposition sicherte, um seinen 2. Rang in der Fahrer-Wertung gegen Rubens Barrichello zu verteidigen. Der brasilianische Brawn-GP-Pilot, der vor dem Saison-Finale am Sonntag (14:00 Uhr live bei sport.de und RTL) in der Fahrerwertung mit 2 Punkten Rückstand auf Vettel auf Position 3 rangiert, landete hinter Mark Webber im zweiten Red Bull auf Position 4.

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Der frisch gekürte Weltmeister Jenson Button erreichte im Flutlicht-Qualifying von Abu Dhabi hinter seinem Stallgefährten Platz 5. DasRennen wird ebenso wie das Qualifying um 17.00 Uhr Ortszeit bei Tageslicht gestartet. Danach geht es bei immer noch drückender Hitze von mehr als 30 Grad Celsius in den malerischen Sonnenuntergang und anschließend direkt in die Nacht hinein. Während Toyota-Pilot Timo Glock nach seinem Unfall in Japan die Veränderungen der Lichtverhältnisse nur als Zuschauer verfolgen konnte, schlugen sich die anderen deutschen Fahrer mehr oder weniger gut.

Nick Heidfeld schaffte nach einer verkorksten Saison zum Abschluss mit Platz 8 hinter seinem Stallgefährten Robert Kubica ein einigermaßen versöhnliches Qualifying-Ergebnis für sein BMW-Sauber-Team, das in Abu Dhabi seinen letzten Grand Prix in der Königsklasse bestreitet. Heidfeld sieht sogar noch Luft nach oben: "Ich glaube, ich bin schwerer als einige andere. Insofern ist der 8. Platz ok, auch wenn ich in der letzten Runde etwas aufgehalten wurde", sagte 'Quick Nick'. "Ich hoffe, wir können mit der Strategie einiges gut machen."

Auch Nico Rosberg schaffte den Sprung in die Top 10. Bei seinem letzten Einsatz für das Williams-Team stellte der 24-Jährige seinen Dienstwagen auf Rang 9. Bereits nach 20 Minuten vorbei dagegen war das letzte Qualifying der Saison für Adrian Sutil. Der 26-Jährige fand mit seinem Force India kein Grip auf der 5,54 Kilometer langen Strecke und erreichte in der ersten K.o.-Runde nur den 18. Platz. "Ich hatte keinen Abtrieb und war sehr langsam. Ich weiß nicht warum, es hat einfach nichts geklappt", musste Sutil enttäuscht feststellen.

Mit Sutil schieden auch Ex-Weltmeister Fernando Alonso in seinem letzten Qualifying für Renault und Giancarlo Fisichella bei seinem letzten Einsatz als Ferrari-Stammfahrer aus. Alonso wurde 16., Fisichella landete auf dem letzten Platz. Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen, dessen Platz Alonso bei Ferrari vom kommenden Jahr an übernehmen wird, verpasste als Elfter ebenfalls die Top Ten. Und das alles vor den Augen von Ferrari-berater Michael Schumacher und Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo.

Da hatte Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche, der ebenfalls zum Finale der Formel 1 gereist ist, in der McLaren-Mercedes-Box doch deutlich mehr Grund zur Freude. Hamilton was das Maß der Dinge auf dem 5,554 Kilometer langen Kurs, den die Piloten im Rennen 55 Mal umrunden müssen. "Das war eine ziemlich saubere Runde", stellte der 24-Jährige zufrieden fest. Schon am Freitagmittag und am Samstag im Training vor der Qualifikation war der Brite Bestzeit gefahren. Für den Titelträger von 2008 war es die 17. Pole seiner Karriere, die vierte in dieser Meisterschaft.

3. Freies Training in Abu Dhabi

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Button und Hamilton

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Button und Hamilton
An Mercedes scheint beim ersten Grand Prix von Abu Dhabi kein Weg vorbei zu führen. Nachdem McLaren-Mercedes-Mann Lewis Hamilton am Freitag bereits Tagesbestzeit auf dem neuen Yas Marina Circuit gefahren war, gaben Mercedes getriebene Autos auch im 3. Freien Training den Ton an. Die Bestzeit auf dem 5,554 Kilometer langen Kurs holte sich jedoch nicht Hamilton, sondern Weltmeister Jenson Button im ebenfalls Mercedes befeuerten Brawn GP.

In 1:40,625 Minuten verwies der frisch gekürte Champion seinen britischen Landsmann Hamilton um lediglich 2 Tausendstelsekunden auf Platz 2. Mit 0,282 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen Button sicherte sich Rubens Barrichello Rang 3. Der Brasilianer, einziger verbliebener Rivale von Sebastian Vettel im Kampf um den Vize-Weltmeistertitel, war damit rund eine halbe Sekunde schneller als sein deutscher Konkurrenzt, der sich in 1:41,403 Minuten mit Platz 1 begnügen musste.

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Bester deutscher Fahrer bei wolkenlosem Himmel und heißen 33 Grad im Schatten war Nick Heidfeld (+ 0,616 Sekunden) als Fünfter. Der 32-Jährige nährte damit die Hoffnungen seines BMW-Sauber-Teams, sich mit einem guten Ergebnis aus der Königsklasse zu verabschieden. Zumal Robert Kubica im zweiten BMW Sauber auf Platz 6 landete. BMW beendet mit dem Großen Preis von Abu Dhabi sein Formel-1-Engagement.

Force-India-Pilot Adrian Sutil (+ 0,747) schaffte als fünfter 'Mercedes-Pilot' neben Heikki Kovalainen, der im zweiten McLaren 6. wurde, den Sprung in die Top 10. Sutil lag damit auch noch vor Kimi Räikkönen, der im Ferrari nicht über Platz 10 hinaus kam. Teamkollege Giancarlo Fisichella landete nur auf dem vorletzten Platz. Der fünfte Pilot aus der schwarz-rot-goldenen Formel-1-Armada, Nico Rosberg (+0.874), fuhr bei seinem letzten GP-Einsatz für das Williams-Team hinter Vettel auf Rang 12.

Zwei Weltmeister zum Auftakt vorne

Zwei Weltmeister zum Auftakt vorne

Zwei Weltmeister zum Auftakt vorne
Beim 1. Freien Training auf dem neuen Yas Marina Circuit in Abu Dhabi haben die Favoriten ihre Extraklasse unter Beweis gestellt und sich durchgesetzt. Lewis Hamilton war im McLaren-Mercedes mit einer Bestzeit von 1:43,939 Minuten der Schnellste. Bei Temperaturen von 35 Grad Celsius und strahlend blauem Himmel kam der neue Weltmeister Jenson Button im Brawn-GP-Mercedes mit 0,096 Sekunden Rückstand auf den 2. Platz vor Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel (+0,214).

Neben Vettel überzeugten auch die Deutschen Nick Heidfeld und Adrian Sutil bei ihrer ersten Fahrt auf dem nagelneuen Kurs in dem Arabischen Emirat. Hinter Rubens Barrichello raste BMW-Sauber-Pilot Heidfeld auf den 5. Rang (+ 0,728). Sutil landete in seinem von einem Mercedes-Motor angetriebenen Force India auf einem starken 7. Platz.

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Nico Rosberg hingegen platzierte sich im Auftakt-Training ungewohnt weit hinten. Der 24-Jährige, der in Abu Dhabi seinen letzten Einsatz für Williams hat, belegte mit 1,710 Sekunden Rückstand Position 13. Damit lag der Williams-Fahrer aber immerhin noch vor den Ferrari-Fahrern. Kimi Räikkönen, der ebenfalls seinen letzten Grand Prix für seinen Arbeitgeber bestreitet, wurde nur 15. Giancarlo Fisichella schaffte nur Platz 18 vor Toyota-Ersatzfahrer Kamui Kobayashi und Romain Grosjean im Renault.

Toyota-Mann Timo Glock ist wegen den Folgen seines Unfalls in Suzuka in Abu Dhabi nicht dabei.

Formel 1 2010 mit sechs deutschen Fahrern?

Formel 1 2010 mit sechs deutschen Fahrern?

Formel 1 2010 mit sechs deutschen Fahrern?
Aus fünf mach sechs: Die Formel 1 steht möglicherweise vor einer deutschen Rekordquote im kommenden Jahr. Am Montag will Williams seine Fahrerpaarung für 2010 bekanntgeben. Zweifel, dass Nico Hülkenberg dann zum Stammpiloten in der Königsklasse ernannt wird, gibt es eigentlich kaum. Auch dass Nico Rosberg zu einem Mercedes-Team wechseln wird, gilt als sicher. Sebastian Vettel ist bei Red Bull bis mindestens 2011 gesetzt, und Timo Glock, Nick Heidfeld und Adrian Sutil geben sich vor dem letzten Rennen der laufenden Saison in Abu Dhabi zuversichtlich, auch im kommenden Jahr wieder in der Formel 1 Gas geben zu können.

Sechs deutsche Stammpiloten - das gab es noch nie. Vorerst ist das Fahrerkarussell aber wieder in Halteposition. 26 Cockpits soll es 2010 geben. Aber erst sechs Fahrer sind offiziell bestätigt: Ex-Weltmeister Lewis Hamilton bei McLaren-Mercedes, Neuzugang Fernando Alonso und dessen künftiger Teamkollege Felipe Massa bei Ferrari, Vettel und der zweite Red-Bull-Pilot Mark Webber sowie Robert Kubica, der von BMW-Sauber zu Renault als Alonso-Nachfolger wechselt.

Heidfeld-Manager: Wir haben verschiedene Optionen

Während Ex-Champion Kimi Räikkönen eine Rückkehr von Ferrari zu McLaren-Mercedes als einzige Option für ein neues Team nannte, sich ansonsten aber auch ein Sabbatjahr oder einen Wechsel in den Rallye-Sport vorstellen kann, arbeiten die deutschen Fahrer und deren Manager abseits des Asphalts mit Hochdruck an der nahen Zukunft.

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Und so ist der Stand der Dinge bei Heidfeld, Glock und Sutil: Heidfeld und sein Manager Andre Theuerzeit sind mit mehreren Teams in Kontakt. "Wir haben verschiedene Optionen und führen Gespräche", sagte sein Manager. Die vier geplanten Neueinsteiger Manor, Campos, USF1 und Lotus sind für Heidfeld keine Option. Aus seiner Sicht scheinen auch die Verhandlungen um die Zukunft des BMW-Sauber-Teams "ein bisschen länger zu dauern, als ich erhofft hatte". Spekuliert wurde auch schon, dass Heidfeld zu Renault wechseln könnte, um dort wie schon bei BMW-Sauber mit Kubica das Fahrerpaar zu bilden.

Glock bei Renault im Gespräch

Glock und sein Manager Hans-Bernd Kamps sind ebenfalls in Gesprächen mit mehreren Teams. Raus aus dem Rennen ist aber praktisch Toyota, der Noch-Arbeitgeber. "Toyota kann keine Entscheidung vor dem 15. November treffen. Das ist daher der Hauptgrund, warum es so aussieht, dass ich nicht wieder für Toyota fahren kann", sagte Glock in Abu Dhabi. Werbung in eigener Sache kann er auf der Strecke nicht betreiben, wegen der Verletzungen durch den Unfall am 3. Oktober in Japan. Bis in anderthalb Wochen wollen Glock, der von Medien ebenfalls mit Renault in Verbindung gebracht wurde, und sein Manager Klarheit haben. Kamps hatte zuletzt bestätigt, dass neben Toyota mit zwei etablierten Teams und zwei Neueinsteigern geredet werde.

Sutil, der von Manfred Zimmermann gemanagt wird, strebt ein weiteres Jahr bei Force India an. "Im Moment ist noch nichts bestätigt, aber wir sprechen mit Force India. Es wäre gut, noch einmal eine Saison hier zu fahren", erklärte der 27-Jährige, der im März 2007 sein Debüt in der Formel 1 gegeben hatte. Beide Seiten seien an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert.

Freitag, 30. Oktober 2009

Trulli vs. Sutil

Trulli: "Ich weiß nicht, ob du blind bist"

Trulli: Ich weiß nicht, ob du blind bist
Von wegen gewöhnliche Pressekonferenz: Adrian Sutil und Jarno Trulli haben sich am Donnerstag in Abu Dhabi ein erbittertes Wortgefecht auf dem Podium wegen ihres Unfalls vor zwei Wochen in Brasilien geliefert. Toyota-Pilot Trulli, der nach dem Crash in Brasilien schon wutentbrannt auf den Gräfelfinger losgestürmt war, beschimpfte Sutil: "Ich weiß nicht, ob du blind bist."

Doch Sutil, sichtlich entrüstet ob des neuerlichen verbalen Angriffs des Routiniers aus Italien, konterte: "Ich weiß nicht, wie lange du die Regeln lernen willst." Selbst die beiden vor den Streithähnen platzierten Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen und Fernando Alonso konnte sich ein Schmunzeln angesichts der scharfen Wortscharmützel nicht verkneifen.

BMW sagt leise servus

BMW sagte leise servus

BMW sagte leise servus
Sebastian Vettel will den Vize-Titel, BMW sagt Servus. Während sich der bayerische Automobilbauer beim emotionalen Formel-1-Finale traurig aus der 'Königsklasse' verabschieden muss, will sich der Red-Bull-Pilot bei der Premiere in Abu Dhabi wenigstens mit der Vize-Weltmeisterschaft trösten. Von Schaulaufen keine Spur, obwohl Jenson Button und sein Brawn-GP-Team bereits seit Brasilien als Weltmeister feststehen. Vettel setzt beim Großen Preis im Wüstenstaat trotzdem voll auf Angriff: "Was mich angeht, will ich versuchen, den zweiten Platz zu festigen. Also volle Attacke noch mal zum Schluss."

Während Vettel im nächsten Jahr Button die Krone entreißen will, heißt es für BMW nach 70 Grands Prix Schluss, Ende, Aus. "Wir fahren mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Abu Dhabi", sagte Motorsportchef Mario Theissen. Freude, weil die Piloten und Teams ein spektakuläres Ambiente am neuen Formel-1-Standort Yas Marina Circuit mit seinem 5,554 Kilometer langen Kurs erwartet. "Aber wir werden natürlich auch mit Wehmut dorthin aufbrechen", räumte Theissen ein. Bislang sei die Abschiedsstimmung bei ihm "irgendwie noch nicht angekommen", sagte Nick Heidfeld. "Aber das wird sich in Abu Dhabi sicher ändern und wahrscheinlich heftig werden." Der 32 Jahre alte Rennfahrer ist noch auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.

Alle Deutschen Piloten außer Vettel ohne Vertrag

Unterschiedlicher könnten die Stimmungen nicht sein. Die Formel 1 freut sich auf das Debüt in Abu Dhabi. "Es wird ein historisches Rennen", kündigte der Geschäftsführer des Yas Marina Circuit, Richard Cregan, an. Mit 1.173 Metern bietet der Kurs die längste Gerade im WM-Kalender. Die Strecke des deutschen Architekten Hermann Tilke führt sogar durch eine Hotelanlage. Mit 50 000 Zuschauern am Sonntag (14.00 Uhr/RTL) ist der 17. und letzte Grand Prix der Saison bereits ausverkauft. Gestartet wird bei Tageslicht um 17.00 Uhr Ortszeit und in den Sonnenuntergang hineingefahren. "Das wird eine neue Erfahrung", sagte Vettel.

Beim ersten Lauf in Abu Dhabi heißt es aber andererseits nicht nur für BMW Abschied nehmen. Während Button nach Ansicht von Teamchef Ross Brawn "zu 99 Prozent" seinen Vertrag - angebliches Angebot: acht Millionen Euro pro Jahr - verlängern wird, sagen unter anderem Fernando Alonso Renault 'au revoir' und Kimi Räikkönen Ferrari 'arrivederci'. Zudem stehen alle deutschen Piloten außer Vettel vor dem Finale ohne neuen Vertrag da.

Heidfeld, Nico Rosberg (Williams) und Adrian Sutil (Force India) können sich in der heißen Phase der Verhandlungen wenigstens noch einmal empfehlen. Nicht so Timo Glock. Der 27-Jährige muss passen. Die Verletzungen (Rücken und Kniekehle) vom schweren Unfall am 3. Oktober in Japan lassen einen Start des Toyota-Piloten nicht zu. Vertragsklarheit erhofft sich sein Manager Hans-Bernd Kamps dennoch in den kommenden 14 Tagen.

Vettel will in Abu Dhabi noch einmal zuschlagen. Drei Siege gelangen dem 22-Jährigen in diesem Jahr. Nach der vorzeitigen Titelentscheidung in Sao Paulo zu seinen Ungunsten musste er erstmal den Frust verdauen. "Der schlimmste Moment war nach dem Rennen, einfach zu wissen, dass man aus der Titelentscheidung raus ist", gestand Vettel. Auf die neue Wüstenstrecke bereitete sich der Red-Bull-Pilot im Simulator vor. Vettel (74) hat auf den drittplatzierten Button-Teamkollegen Rubens Barrichello (72) im zweiten Brawn-Mercedes zwei Punkte Vorsprung. "Ich bin topmotiviert, zuerst fürs Rennen in Abu Dhabi und auch für nächstes Jahr", sagte er.

Montag, 19. Oktober 2009

Geldstrafen für Trulli und McLaren-Mercedes

Hohe Geldstrafen für Trulli und McLaren-Mercedes

Hohe Geldstrafen für Trulli und McLaren-Mercedes
Die turbulente Anfangsphase des Großen Preises von Brasilien kommt Toyota-Pilot Jarno Trulli und den britisch-deutschen Formel-1-Rennstall McLaren-Mercedes teuer zu stehen. Der Italiener wurde vom Internationalen Automobilverband FIA verwarnt und muss 10.000 Dollar Strafe zahlen. Nach einem Unfall mit Force-India-Pilot Adrian Sutil war Trulli wutentbrannt auf den Deutschen zugestürmt und hatte sich wild gestikulierend vor diesem aufgebaut.

McLaren-Mercedes muss 50.000 Dollar zahlen, nachdem bei einem Boxenstopp der Tankrüssel im Silberpfeil von Heikki Kovalainen stecken geblieben war. Bei der Ausfahrt wurde er aus der Verankerung gerissen, Sprit spritzte auf die Strecke. Als der dahinter fahrende Kimi Räikkönen durch die Lache fuhr, entzündete sich diese in einer gewaltigen Stichflamme. Der finnische Ferrari-Fahrer kam mit dem Schrecken davon.

Stimmen zum Rennen in Brasilien

Vettel: "Platz 4 war das Maximum"

Vettel: Platz 4 war das Maximum
Jenson Button (Brawn GP): “Es ist großartig, hier als Champion zu sitzen. Ich habe es verdient. Das war das beste Rennen meines Lebens. Was ich zu tun hatte, habe ich gemacht.“

Sebastian Vettel (Red Bull): “Ich denke, Platz 4 war das Maximum. Mehr war nicht drin. Die kleine WM-Chance ist jetzt auch hinüber. Es war ziemlich wild hier in Brasilien. Irgendwie spielt hier immer alles verrückt und es kracht gleich in der ersten Runde. Das ist gut für einen, wenn man hinten ist. So kommt man nach vorne. Der Blick ist immer nach vorne gerichtet. Natürlich habe ich gesehen, dass Jenson vor mir ist. Glückwunsch an Jenson. Er hat die meisten Punkte geholt, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Mir war klar, dass Jenson - wenn er durchkommt - Weltmeister ist.“

Ross Brawn (Teamchef Brawn GP): “Ich spüre die Erleichterung. Wir haben es auf die harte Art und Weise gemacht. Wir haben die letzten Rennen nicht so gut dagestanden. Der Druck ist jetzt weg, wir werden uns den Spaß gönnen, werden feiern. Gratulation ans Team und vielen Dank an die Menschen, die mitgearbeitet haben.“

John Button (Vater von Jenson Button): “Ich bin so emotional, bin voller Gefühle. Es war ein schwieriges Rennen für ihn, er musste viele überholen. Ich hatte hohen Blutdruck, obwohl ich nur ein Glas Rotwein getrunken habe. Er hat den WM-Traum seitdem er 8 Jahre alt ist, jetzt ist er Weltmeister. Jenson muss noch PR machen in England, ich weiß nicht, was jetzt passiert. Aber wir werden jetzt ganz lange feiern.“

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Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef): “Brawn hatte den zuverlässigsten und besten Motor des Jahres. Wie im letzten Jahr ist Mercedes der Motor des Weltmeisters. Die Brawn-Jungs haben sich das verdient. Sie waren vor einem Jahr fast weg und haben super Arbeit geleistet. Weltklasse, was die abgeliefert haben.“

Nico Rosberg (Williams): “Irgendwas im Getriebe ist kaputt gegangen. Das ist schade, denn wir hätten heute angreifen können, wir waren schnell genug. Ich weiß nicht, wie weit nach vorne es hätte gehen können. Ich war gleichauf mit Kubica.“

Adrian Sutil (Force India): “Ich habe plötzlich einen Schlag hinten bekommen, bin dann ins Infield. Total blöde Aktion von Trulli, es da außen zu probieren. Total enttäuschend. Er war ein bisschen hysterisch. Ich habe ihm gesagt, er soll still sein. Ich habe gar nicht gewusst, was passiert ist. Schade, weil es eine sinnlose Sache war. Es ging hart her am Start. Ich war zufrieden mit meinem Start und habe mich auf ein langes Rennen gefreut.“

Jarno Trulli (Toyota): “Das war so ein gefährliches Manöver, und zwar absichtlich. Sutil hat mich weggedrückt und ich bin dann aufs Gras und fast in die Mauer. Das war total verrückt von Adrian. Er soll eine Strafe bekommen. Er sollte innen bleiben und mir Platz lassen. Da war genug Raum, er hätte mir Platz lassen müssen.“

Ergebnis des Rennens in Brasilien

Button reicht Platz 5 zum Titel-Triumph

Button reicht Platz 5 zum Titel-Triumph
Aus und vorbei: Im vorletzten Rennen der Saison hat Sebastian Vettel seine WM-Träume endgültig begraben müssen. Trotz erfolgreicher Aufholjagd vom 15. bis auf den vierten Platz beim Großen Preis von Brasilien reichte es für den Red-Bull-Piloten nicht mehr, um Jenson Button noch in ein echtes Finale am 1. November in Abu Dhabi zu zwingen. Der 29 Jahre alte Brite profitierte bei seinem Titel-Triumph auch von seinem schwächelnden Teamkollege Rubens Barrichello, der die Pole Position nicht zum langersehnten Heimsieg nutzte und sich nach einem Plattfuß kurz vor Schluss sogar mit Rang 8 begnügen musste.

Button lieferte dagegen mit seinem fünften Platz Maßarbeit ab. "We are the champions", brüllte der neue Champion den Queen-Klassiker in den Boxenfunk, nachdem er vom verletzten Ferrari-Piloten Felipe Massa abgewunken worden war: "Wir sind Weltmeister, Weltmeister!" Auch sein Teamchef Ross Brawn war überglücklich. "Es hat alles geklappt. Unglaublich, das muss jetzt alles erstmal sacken", sagte das "Superhirn". Brawn hatte das Team nach dem Ausstieg von Honda erst in letzte Minute vor dem Saisonbeginn gerettet.

Webber leistet Button Schützenhilfe

Der Brawn-Mercedes-Pilot mit dem Playboy-Image strafte mit seinem beherzten Auftritt im Autodromo Jose Carlos Pace alle Kritiker Lügen, die ihm angesichts zuletzt bescheidener Leistungen unterstellt hatten, im Finale Nerven zu zeigen. Aggressiv und präzise raste er vom scheinbar aussichtslosen Startplatz 14 in die Punkte und zum Titel. Brawn GP sicherte sich als Krönung zudem schon vor dem Saisonfinale am 1. November auch den Konstrukteurs-Titel.

Vettel blieb nach dem Rennen lange im Auto sitzen. "Es gibt halt einen, dem es heute besser geht als mir. Ich musste das erst einmal verdauen", gab er später zu, bevor er dem neuen Weltmeister zunächst gratulierte: "Glückwunsch an Jenson, er hat halt die meisten Punkte gesammelt. Für uns war es dennoch ein extrem positives Jahr, aber unterm Strich waren wir nicht konstant genug. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Das sind Dinge, die man lernen muss, wenn man auf dem Weg nach oben ist." In Mark Webber gewann am Sonntag in Sao Paulo der falsche Red-Bull-Pilot.

Hamilton von Platz 17 aufs Podium

Der Australier gewann nach 71 Runden auf dem 4,309 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs in 1:32:23,081 Stunden vor dem Polen Robert Kubica im BMW Sauber, Dritter wurde McLaren-Mercedes-Mann Lewis Hamilton. Der entthronte Weltmeister von 2008 hatte sich von Startplatz 17 bis aufs Podium nach vorne gekämpft. Enttäuschend verlief das Rennen für den Rest der schwarz-rot-goldenen Armada: Williams-Pilot Nico Rosberg, Nick Heidfeld im zweiten BMW und Force-India-Mann Adrian Sutil sahen nicht die Zielflagge.

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Für Sutil war das Rennen bereits nach wenigen Metern vorbei. Wärhend Pole-Mann Barrichello den Start souverän vor Webber gewann, verlor Sutil zunächst seinen dritten Startplatz an Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen und kollidierte kurz darauf in Kurve 3 mit dem Toyota von Jarno Trulli. Der Italiener räumte in Folge der Berührung auch noch Renault-Fahrer Fernando Alonso von der Piste, das Safety-Car musste auf die Strecke kommen.

Feuerunfall in der Boxengasse

Eine Berührung gab es auch zwischen Webber und Räikkönen, bei der sich der Ferrari-Mann seinen Frontspoiler beschädigte und die Box ansteuern musste. Viel Glück hatte dagegen Vettel, der nach der ersten Kurve ins McLaren-Mercedes-Sandwich geraten war und leicht mit Hamilton kollidierte. Während sich der McLaren-Mercedes-Pilot drehte, konnte Vettel ohne Position-Verlust weiterfahren. Aufregend ging es in der Boxengasse weiter: Dort riss Kovalainen bei einem unplanmäßigen ersten Stopp den Tankschlauch aus der Tankanlage und versprühte dabei die im Schlauch befindliche Spritmenge auf das Auto des hinter ihm fahrenden Räikkönen.

Das Benzin entzündete sich am heißen Auspuff des Ferrari und verwandelte den roten Renner für einige Sekunden in einen Feuerball. Für das "Feuerwerk" verdonnerten die Rennkommissare McLaren-Mercedes nach dem Rennen zu einer Strafe von 50.000 Dollar. Zudem bekam Kovalainen eine 25-Sekunden-Strafe aufgebrummt, durch die der Finne vom neunten auf den zwölften Platz zurückfiel. Räikkönen setzte seine Fahrt trotz Feuerschreck unbeeindruckt fort und reihte sich im Feld hinter dem Safety-Car ein. Das bog nach 5 Runden in die Boxengasse ab und gab das Rennen wieder frei.

Entfesselte Aufholjagd von Button und Vettel

Während sich an der Spitze zunächst Barrichello vor Webber und Kubica behauptete, kämpften sich im Mittelfeld Button und Vettel von den Plätzen 9 und 11 bis zum ersten Boxen-Service kontinuierlich durchs Feld nach vorne. Großer Verlierer der ersten Boxenstopp-Runde war der Führende Barrichello: Der Brasilianer bog in Runde 22 als erster des Spitzentrios zu seinem ersten Service ab und fand sich nach den Stopps von Kubica in Umlauf 24 und Webber in Runde 27 hinter seinen Konkurrenten wieder. Als Button in Runde 30 erstmals stoppte, hatte sich der Brite bereits auf Platz 2 nach vorne gekämpft, fiel danach jedoch zunächst wieder auf Position 10 zurück.

Erst weitere 8 Runden später kam Vettel zum Nachtanken und Reifenwechseln, musste sich aber wieder hinter Button auf Platz 7 einsortieren. Die zweiten Boxenstopps veränderten die Reihenfolge an der Spitze nicht mehr. Dagegen gelang es Vettel mit einem fehlerfreien zweiten Stopp in Runde 56 zumindest noch an Button vorbei zu kommen. Der Brite war eine Runde vorher zum zweiten Mal an die Box gekommen und zunächst auch noch hinter Kovalainen auf Rang sieben zurückgefallen.

Barrichello im Pech, Button mit Maßarbeit

Am Ende profitierte er aber noch vom zweiten Stopp des Finnen und dem Pech von Barrichello, der 7 Runden vor Rennende wegen eines Reifenschadens noch einmal an die Box musste und von Platz 3 auf Rang 8 zurückfiel. Button dagegen fuhr ohne weiteres Risiko einzugehen den fünften Platz und den WM-Titel nach Hause. "Die letzten Rennen waren etwas stressig", räumte der Champion anschließend ein. "Aber dieses Rennen war der perfekte Weg, Weltmeister zu werden."

Samstag, 17. Oktober 2009

Stimmen zum Qualifying in Brasilien

Rubinho freut sich über "großartige Fahrt"

Rubinho freut sich über großartige Fahrt
Rubens Barrichello (Brawn GP): "Das ist ein ganz besonderer Augenblick für mich. Das Qualifiying ist immer ein großer, fantastischer Augenblick. Ich bin so glücklich. Es war eine großartige Fahrt. Wir fahren lieber vorne und machen unsere eigene Pace, als im Mittelfeld herumzufahren. Toll, dass die Luete so lange ausgeharrt haben."

Mark Webber (Red Bull): "Das war kein einfaches Qualifying. Ich habe gespürt, da kann was gehen unter die Top 3. Am Ende habe ich noch ein bisschen zugelegt, aber naja, Glückwunsch an Rubens. Das ist doch eine tolle Sache für ihn bei seinem Heimrennen. Aber wir werden ihm ein heißes Rennen liefern."

Adrian Sutil (Force India): "Am Freitag sah es nicht so toll aus. Da war kein Regen. Am Ende war es dann ein bisschen zu heftig. Aber mit den extremen Regenreifen hat es gut geklappt. Platz 3 ist immer sehr erfreulich. Ich freue mich, hier zu sein."

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Sebastian Vettel (Red Bull): "In den Runden, die ich hatte, ging nicht viel. Da, wo ich hätte schnell fahren können, hatte ich zuviel Verkehr. Nachher war zu viel Wasser auf der Strecke. Wir waren mehr am Schwimmen als am Fahren. Ab einem gewissen Punkt war zuviel Wasser. Wenn man dann nicht mit einem normalen Straßenwagen unterwegs ist, kann man hier nicht fahren. 2 Millimeter rauf oder runter ist dann nicht ganz so wichtig. Morgen wird entschieden. Ich hoffe, dass das Wetter verrückt spielt und uns ein bisschen hilft. Wenn ich morgen im Rennen am Start stehe, ist alles, was heute passiert ist, vorbei und vergessen."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Ich bin nicht so gut im Schwimmen. Du kannst machen was du willst, wenn du nicht lenken kannst. Wir sind nicht von trockenen Bedingungen ausgegangen, aber dass es soviel Wasser ist - damit haben wir nicht gerechnet. Ich habe das Auto einen Millimeter hoch gemacht, aber das war zu wenig. Die Prognosen haben nicht ganz hingehauen. Die Startaufstellung ist bei diesem Wetter wichtig. Wenn du ganz vorne stehst, hast du Vorteile. Ab Position fünf sieht man kaum noch was. Die ersten beiden können vorne weg fahren."

Christian Horner (Red-Bull-Teamchef): "Enttäuschend für Sebastian. Nach der ersten Session war er voll da. Die Bedingungen und die Fehler von den Leuten vor ihm haben es ihm schwer gemacht. Und dann kam da noch der große Fehler. Aber er hat es sehr gut gemacht. Mark muss versuchen, Rubens zu schlagen. Vorbei ist die WM erst, wenn sie vorbei ist. Wir geben sie erst auf, wenn sie zu Ende ist."

Ross Brawn (Teamchef Brawn GP): "Das war fantastisch von Rubens. Für Rubens ist das super. Wir haben mit den Reifen alles richtig gemacht. Da haben wir Glück gehabt, das hatten wir mit Jenson nicht. Wir haben Fehler gemacht mit den Regenreifen. Wir hätten auf Intermediates umstellen sollen. Es kann noch viel passieren. Schauen wir auf das Rennen morgen. Jeder will das Rennen gewinnen. Aus unserer Sicht wollen wir die Konstrukteursmeisterschaft gewinnen. Sebastian muss Erster oder Zweiter werden, um noch eine Chance zu haben. Mal sehen, wie es mit Rubens läuft. Vielleicht sind in Abu Dhabi Rubens und Jenson ganz vorne."

Ergebnis des Qualifyings in Brasilien

Barrichello hält jetzt den Trumpf

Barrichello hält jetzt den Trumpf
Heftige Regenfälle haben die Startaufstellung zum Großen Preis von Brasilien heftig durcheinander gewürfelt. Im strömenden Regen und nach mehreren Unterbrechungen raste ausgerechnet Lokalmatador Rubens Barrichello in Sao Paulo mit der Bestzeit von 1:19,576 Minuten auf die Pole Position. Hinter dem Brasilianer, der die Gunst der Stunde nutzte und von seinen Landsleuten frenetisch gefeiert wurde, kamen Red-Bull-Pilot Mark Webber und Adrian Sutil auf die Plätze zwei und drei. Der Force-India-Fahrer bewies damit wieder einmal seine Qualitäten unter nassen Bedingungen. Williams-Mann Nico Rosberg belegte nach dem fast dreistündigen Quali-Marathon den 7. Rang.

Für Sebastian Vettel ist der Traum vom Gewinn der Weltmeisterschaft dagegen wohl schon ausgeträumt. Der Red-Bull-Pilot, eigentlich auch ein ausgesprochener Könner im Regen, schaffte es nicht, sein Auto in Q2 zu bringen und schied als 16. bereits nach den ersten 20 Minuten des Qualifyings aus. Von diesem Startplatz aus hilft dem 22-Jährigen, der stocksauer davonstapfte, wohl nur ein Wunder im Kampf um den Sieg. “In den Runden, die ich hatte, ging nicht viel. Da, wo ich hätte schnell fahren können, hatte ich zuviel Verkehr. Nachher war zu viel Wasser auf der Strecke. Wir waren mehr am Schwimmen als am Fahren“, stammelte der WM-Dritte frustriert in die Mikrofone. Vettels Laune war die das Wetter: miserabel!
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Ein kleiner Trost könnte für Vettel vielleicht sein, dass er sich guter Gesellschaft befand. Auch Weltmeister Lewis Hamilton schied mit seinem McLaren-Mercedes im ersten Teil der Qualifikation aus und startet von Rang 18 in den Großen Preis von Brasilien. Noch einen Platz dahinter steht Nick Heidfeld. “Ich bin nicht so gut im Schwimmen. Du kannst machen was du willst, wenn du nicht lenken kannst“, sagte der BMW-Sauber-Pilot mit einem Schuss Galgenhumor.

Als Vettel, Heidfeld, Hamilton sowie Heikki Kovalainen im zweiten McLaren-Mercedes und Ferrari-Fahrer Giancarlo Fisichella längst in ihrem trockenen Hotelzimmer saßen, wurden die verbliebenen 15 Piloten mit Warterei gequält. Ein heftiger Unfall von Force-India-Mann Vitantonio Liuzzi am Ende der Start-und Zielgeraden nach 3:36 Minuten in Q2 führte zu einer Unterbrechung von rund 1:10 Stunden. Diese lange Pause schien dem WM-Führenden Jenson Button nicht gut getan zu haben: Der Brawn-GP-Fahrer und WM-Spitzenreiter schied in Q2 aus und startet nur von Rang 14 in das Rennen auf dem Autodromo Jose Carlos Pace. Der Engländer verpasste also die große Chance, Kapital aus dem Patzer seines Konkurrenten Vettel zu schlagen. Umso besser kam Buttons Teamkollege Barrichello mit den Bedingungen zurecht, der bei seinem Heimrennen alle Trümpfe in der Hand hält und auch im WM-Kampf plötzlich der Mann der Stunde sein kann.