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Kommentiertes Gameplay-Video zu Wolfenstein

Briatores Leben

Briatores Leben: Bomben, Gefängnis, Flucht, Affären, Geld

Briatores Leben: Bomben, Gefängnis, Flucht, Affären, Geld
An schillernden Persönlichkeiten hat es der Formel 1 nie gemangelt. Doch Flavio Briatore war mit Sicherheit der schillernde und skandalträchtigste unter ihnen. Egal was der 59-Jährige in seinem Leben anpackte, stets waren eine Menge Geld, dubiose Geschäfte und schöne Frauen dabei. Auch im Gefängnis war der umtriebige Italiener schon mit 'anderthalb Beinen'.

Geboren als Sohn eines Lehrerpaares, absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Landvermesser. Das vermeintlich spießige Leben gab er jedoch schnell auf und verdiente seine Brötchen als Skilehrer, Restaurant-Besitzer und Versicherungsagent. Mitte der 70er Jahre machte er sich zusammen mit dem Finanz- und Bauunternehmer Attilio Dutto selbstständig. 1979 kam Dutto bei einer bis heute nicht aufgeklärten Autobombenexplosion ums Leben.

Briatore kaufte anschließend das Unternehmen seines verstorbenen Geschäftspartners auf - und machte die fette Kohle. Beinahe folgerichtig zog es ihn an die Börse, wo er nicht nur den Kleiderfabrikanten Luciano Benetton kennenlernte, sondern auch in einige zwielichte Geschäfte verwickelt war. So soll er den Gaunern der 'Gruppo di Milano' reiche Geschäftsleute vorgestellt haben, die dann ausgenommen wurden. Auch in Insolvenzen einiger Holdingunternehmen war er verwickelt. Zudem explodierte vor seinem Haus eine Bombe.

Die italienische Justiz verdonnerte Briatore schließlich zu insgesamt vier Jahren Knast. Doch der Italiener entzog sich der Haftstrafe und floh auf die Virgin Islands. Auch die Zeit in der Karibik nutzte er geschäftstüchtig. Er vertiefte seine Freundschaft zu Benetton, eröffnete mehrere hundert Benetton-Geschäfte in den USA und wurde reich. Nach einer Amnestie kehrte er straffrei nach Italien zurück.
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1986 benannte Benetton Briatore zum Manager und Teamchef des im Firmenbesitz befindlichen Formel-1-Rennstalls. Damit begann Briatores aufregende Karriere in der Königsklasse des Motorsports, die von vier Fahrertiteln gekrönt und von zahlreichen Schummelaffären überschattet wurde, ehe sie schließlich mit der 'Crashgate-Affäre' um Nelson Piquet jr. endete.

Briatore kann sich künftig ganz auf seine anderen Geschäftsfelder konzentrieren. So betreibt er die Nobeldisco 'Billionaire' auf Sardinien (zusammen mit der rechtsextremen Politikerin Daniela Santanche) sowie die Modemarke 'Billionaire Couture'. Zudem besitzt er eine Luxusferienanlage in Kenia und den Londoner Fußballklub Queens Park Rangers (zusammen mit Bernie Ecclestone).

Privat ist der 59-jährige Playboy inzwischen mit der 30 Jahre jüngeren Italienerin Elisabetta Gregoraci verheiratet. Der Ehe gingen zahlreiche Liebschaften, unter anderem mit Naomi Campbell und Heidi Klum, voraus. Bis heute hält sich das hartnäckige Gerücht, dass Briatore der Vater von Klums erstem Kind sein soll.

Schillernd und skandalträchtig wird das Leben des Privatjet und Yacht-Besitzers auch ohne Formel 1 weitergehen.

Piquet sen.: FIA war 2008 informiert

Piquet sen.: FIA war 2008 informiert

Piquet sen.: FIA war 2008 informiert
Überraschende Wende in der 'Crashgate-Gate'-Affäre um Renault: Im Zuge der Untersuchungen des Nachtrennens von Singapur 2008 verdichten sich die Anzeichen, dass der Weltverband FIA bereits vergangene Saison von der Manipulation bzw. des absichtlich herbeigeführten Unfalls durch Nelson Piquet jun. Kenntnis hatte.

Bernie Ecclestone, Formel-1-Boss und eines der 26 Mitglieder des FIA-Motorsport-Weltrats, der nächste Woche im Fall Renault entscheiden wird, gibt zu, dass er schon Mai 2008 auf die mysteriösen Vorgänge angesprochen worden war. Als Kronzeuge für die vermeintlichen Vertuschungsversuche seitens des Automobil-Weltverbandes fungiert Nelson Piquet sen., Vater des Renault-Piloten.

Piquet: Habe Whiting informiert

Der ehemalige F1-Weltmeister behauptet, FIA-Rennleiter Charlie Whiting bereits zum Saisonfinale 2008 in Brasilien über die Vorgänge bei Renault informiert zu haben. Dies geht aus einem offiziellen Untersuchungsprotokoll hervor, das auszugsweise dem 'Daily Mirror' vorliegt.

"Ich bin schon mein Leben lang im Motorsport und konnte es nicht glauben, was in Sinagpur passiert ist . Also habe ich Nelson angerufen und er sagte mir, sie hätten ihn gebeten, bei diesem und jenem zu helfen", wird der Brasilianer im 'Daily Mirror' zitiert. "Ich sagte: 'Okay, aber du hättest dich verletzen können - und wenn nicht dich selbst, dann jemand anderen!' Und er sagt: 'Ja, ich weiß, dass es falsch ist.'"

"Jedenfalls habe ich in Brasilien mit Charlie gesprochen. Ich sagte ihm: 'Was kann Nelson passieren, wenn ich das aufdecke?' Ich war schließlich besorgt darüber, Nelsons Karriere zu ruinieren", so Piquet sen.

FIA-Präsident Max Mosley hatte beim GP in Monza erklärt, dass es von Anfang an Spekulationen über ein 'Crashgate' gegeben habe, aber keine handfesten Beweise.

Stimmen zum Rücktritt von Briatore

"Renault überreicht der FIA den Kopf von Flavio Briatore"

Renault überreicht der FIA den Kopf von Flavio Briatore
El Mundo: "Hinter der vereinbarten Entlassung von Briatore verbirgt sich ein Racheakt. Renault lässt den Italiener auf Verlangen von Max Mosley fallen, um eine harte Bestrafung durch die FIA abzuwenden."

Marca: "Flavio tritt ab, um das Team zu retten. Briatore und Symonds sind die Sündenböcke, deren Köpfe Max Mosley verlangt hatte."

as: "Renault überreicht der FIA den Kopf von Flavio Briatore."

Sport: "Die Feinde von Flavio Briatore haben ihre 'vendetta'. Die Piquets - Vater und Sohn - und Max Mosley erreichten, was sie wollten."

(alle Spanien)

Gazzetta dello Sport: "Renault sagt Briatore Adieu. Der französische Rennstall hat sich zu diesem Schritt entschlossen, um Disziplinarmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Fall Piquet zu verhindern. Max Mosley hat wahrscheinlich die Finger mit im Spiel. Der FIA-Präsident hat schlechteste Beziehungen zu Briatore, und der Unfall-Skandal ist für ihn eine gute Gelegenheit, um dem Italiener zu schaden."

Corriere dello Sport: "Briatore fällt einer Giftwelle und Racheakten zum Opfer. Mister Billionaire geht, eine legendäre Persönlichkeit der Formel 1 muss sich verabschieden. Welche Folgen das für Renault haben wird, ist jetzt noch offen. Dem Rennstall drohen Sanktionen."

La Repubblica: "Briatore, der Untergang einer Legende. Mister Billionaire muss sich von Renault verabschieden. Über Nacht geht eine Epoche zu Ende. Viele vermuten hinter diesem Schritt die Angst Renaults vor schweren Sanktionen. Eine Minderheit ist der Ansicht, dass es trotzdem zu Sanktionen für Renault kommen wird. Jedenfalls erleidet Renault einen schweren Imageschaden. Es gibt keine Zweifel, dass Mosley die Racheaktion gelungen ist."

Corriere della Sera: "Intrigen, Allianzen, Betrügereien: All dies steckt hinter dem Fall Piquet. Mosley rächt sich an seinem Erzfeind Briatore. Mosley will klarmachen, dass er nicht tot ist und rächt sich an Renault. Mosley will seine Feinde unter Druck setzen. Flavio Briatore ist einer der Männer auf der schwarzen Liste Mosleys."

(alle Italien)

"Schlimmste Fall von Manipulation in der Sportgeschichte"

L'Equipe: "Renault hat seinen legendären Formel-1-Chef Flavio Briatore und seinen Chefstrategen Pat Symonds entlassen. Das kommt einem Eingeständnis gleich. Renault lässt die Köpfe rollen. Damit ist aber nur die Hälfte des Weges zurückgelegt. Den künftigen Präsidenten der FIA, Jean Todt und Ari Vatanen sind die beiden Kandidaten, erwartet ein hartes Stück Arbeit: Beweisen, dass die Formel 1 nicht nur gegen eine Mauer, sondern auch geradeaus fahren kann."

Aujourd'hui: "Renault hatte keine andere Wahl, als sich sofort von den beiden Übeltätern zu trennen, die auf eigene Verantwortung tätig geworden sind."

Courrier de l'Ouest: "Renault opfert Briatore."

Ouest France: "Flavio Briatore ist von der Straße weg. Renault hat ihm das Steuer aus der Hand genommen.

(alle Frankreich)

Daily Mail: "Die Scham des Showmanns. Er wollte wie Ben Hur sein ... nun, der Triumphwagen hatte einen Unfall."

The Sun: "Die Piquet-Affäre bedeutet das Ende für Flavio. Der Multimillionär Briatore, dem zusammen mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone auch der Fußballklub Queens Park Rangers gehört, war einer der schillerndsten Charaktere des Motorsports. Ihm gehören Nachtclubs, und er hatte Affären mit Models wie Heidi Klum und Naomi Campbell. Aber sein Ansehen, das bereits zuvor durch ältere Anschuldigungen beschädigt war, liegt jetzt in Trümmern."

Daily Mirror: "Dieser Skandal ist das Letzte, was die Formel 1 jetzt gebrauchen kann. Aber Ecclestone bleibt trotzig in seinem Glauben, dass der Sport überleben wird, in der Vergangenheit aus zurückliegenden Melodramen sogar gestärkt hervorgegangen sei."

The Times: "Das ist der schlimmste Fall von Manipulation in der Sportgeschichte. Die möglicherweise tödlichen Konsequenzen waren außerhalb jeder Kontrolle. Die hoffnungslose Jagd nach vergangenem Ruhm machte aus einem talentierten Verhandlungskünstler einen wilden Risikoträger. Großspurig, reich, ein Fußball-Liebhaber, ein Frauen-Liebhaber, der auf sich auf ganz eigene Art und Weise in diversen Sprachen auszudrücken pflegt, mit einem glücklichen Händchen, wenn es um Geschäfte und den Sport ging - Flavio Briatore ist gestern hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet."

Guardian: "Renault könnte nach dem Saisonende komplett aus der Formel 1 aussteigen, nachdem es sich gezwungen sah, eine Rennabsprache zuzugeben und den Abschied zweier Führungspersönlichkeiten zu verkünden, darunter Hauptgeschäftsführer Flavio Briatore."

Daily Telegraph: "Ein isolierter Briatore fällt in Ungnade. Dem Renault-Giganten könnte jetzt sogar eine Strafanzeige in Singapur drohen."

(alle England)