Donnerstag, 17. September 2009

LOL der Woche

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Chronologie des Skandals

Der Unfallskandal in der Chronologie

Der Unfallskandal in der Chronologie
28. September 2008: Beim Singapur-Grand-Prix fährt Renault-Pilot Nelson Piquet junior in Runde 15 in Kurve 17 unmittelbar nach der Abfahrt seines am Ende siegreichen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso von einem Tankstopp in die Mauer und löst damit eine Safety-Car-Phase aus.

03. August 2009: Piquet junior gibt seine Entlassung durch das Team des Italieners Flavio Briatore wegen Erfolglosigkeit auf seiner Homepage bekannt und wirft seinem bisherigen Chef dabei die Ausübung massiven Drucks vor.

30. August 2009: Nach dem Großen Preis von Belgien in Spa gibt die FIA bekannt, wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei einem früheren Grand Prix zu ermitteln. In Brasilien kommen erste Gerüchte über Andeutungen von Piquet junior über die Inszenierung seines Unfalls beim Singapur-Grand-Prix 2008 zugunsten seines damaligen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso auf.

31. August 2009: In Brasilien berichtet der TV-Sender Rede Globo unter Berufung auf ein Gespräch mit Piquets brasilianischem Ferrari-Kollegen Felipe Massa, dass Piquets Unfall 2008 in Singapur vorsätzlich herbeigeführt worden sei.
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01. September 2009: Formel-1-Boss Bernie Ecclestone fordert zur Abwendung von Milliardenverlusten für die Königsklasse und zur Verhinderung des Ausstiegs weiterer Teams eine lückenlose Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe gegen Renault.

04. September 2009: Die FIA lädt das Renault-Team für den 21. September im Zusammenhang mit dem Unfall-Skandal zu einer Anhörung vor ihren World Motor Sport Council. Der Vorwurf lautet, dass Team habe mit seinem Fahrer Nelson Piquet junior den Plan geschmiedet, einen absichtlichen Unfall herbeizuführen. Ziel sei es gewesen, das Safety Car zum Vorteil des zweiten Fahrers Fernando Alonso auf die Strecke zu holen.

10. September 2009: Das englische Fachmagazin Autosport berichtet über einen Brief Piquets vom Tag seines letzten Rennens für Renault am 26. Juli an die FIA. Darin präzisiere er seine Manipulations-Vorwürfe gegen Briatore und Renault-Chefingenieur Pat Symonds zur Planung des späteren Unfalls. Briatore und Symonds bestätigen lediglich ein Treffen mit Piquet vor dem Singapur-Rennen und bezichtigen vielmehr ihrerseits den Sohn des dreimaligen Weltmeisters Nelson Piquet senior als Urheber des Unfall-Plans.

11. September 2009: Renault und Briatore geben die Einleitung rechtlicher Schritte gegen Sohn und Vater Piquet in Frankreich wegen falscher Behauptungen und versuchter Erpressung bekannt. FIA-Präsident Max Mosley sichert Nelson Piquet jr. am Rande des Großen Preises von Italien in Monza Straffreiheit für eine Kooperation mit dem Weltverband in Form von Aussagen mit der "vollen Wahrheit" in der Auseinandersetzung zu.

13. September 2009: In Monza wird bekannt, dass Symonds bei seiner ersten Vernehmung durch FIA-Ermittler die Aussage mit dem Hinweis verweigert haben soll, "nicht lügen" zu wollen.

15. September 2009: Die Londoner Zeitung The Times berichtet über ein FIA-Angebot für Symonds über Straffreiheit für eine Kooperation mit dem Verband. Aus Piquets Brief an die FIA werden Details mit Hinweisen auf die Planung der Unfall-Inszenierung bekannt.

16. September 2009: Renault teilt mit, dass der Rennstall die erhobenen Manipulationsvorwürfe bei der bevorstehenden FIA-Anhörung "nicht bestreiten" wird und Teamchef Briatore sowie Symonds das Team verlassen haben.

Briatore tritt zurück

Paukenschlag: Renault gesteht und Briatore tritt zurück

Paukenschlag: Renault gesteht und Briatore tritt zurück
Spektakulärer Rückzug in der Formel 1: Als Reaktion auf den 'Singapur-Skandal' haben Renault-Teamchef Flavio Briatore und sein Chefingenieur Pat Symonds den Rennstall mit sofortiger Wirkung verlassen. Dieser Schritt und eine Pressemitteilung von Renault können als Schuldeingeständnis in der Affäre um den Unfall beim Großen Preis von Singapur 2008 gewertet werden. "Das Renault-F1- Team bestreitet die Anschuldigungen der FIA nicht", hieß es in der Erklärung.

Der ehemalige Renault-Pilot Nelson Piquet jr. wirft Briatore und Symonds vor, ihn 2008 in Singapur zu einem Unfall gedrängt zu haben, um eine für das Team vorteilhafte Safety-Car-Phase zu provozieren. Erst am Dienstag war Piquets Stellungnahme an den Automobil-Weltverband FIA publik geworden.

"Ich bin überrascht über das, was passiert ist. Und ich bin völlig konsterniert, dass sie sich entschieden haben zu gehen", meinte Formel-1-Rechtemitinhaber Bernie Ecclestone über den unerwarteten Abgang Briatores und Symonds. Ecclestone, dem gemeinsam mit Briatore de englische Fußball-Zweitligist Queens Park Rangers gehört, sitzt im FIA-Weltrat, das über das Strafmaß gegen den Rennstall befindet.

Briatore hatte sich lange gegen Piquets Vorwürfe gewehrt. Erst in der vergangenen Woche sprach er von "falschen Anschuldigungen" und stellte Strafanzeige gegen seinen ehemaligen Fahrer und dessen Vater. Am Mittwoch kostete der Skandal dann Briatore selbst den Job. Die italienische 'Gazzetta dello Sport' hatte bereits am Morgen spekuliert, dass er sich in dieser Affäre selbst zum "Sündenbock" machen wolle, um Schaden von seinem Team abzuwenden.

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Renault muss am kommenden Montag zu einer der Anhörung beim Motorsport-Weltrat. Im schlimmsten Fall droht dem Rennstall wegen des 'Singapur-Skandals' der Ausschluss aus der Formel 1. Sowohl die 'Gazzetta' als auch die spanische Zeitung 'as' spekulierten aber bereits, dass das Team ohne Briatore straffrei aus der Affäre herauskommen könnte. Laut 'as' soll der Renault-Konzern der FIA sogar von sich aus angeboten haben, Briatore abzulösen. Das Formel-1-Team erklärte, sich bis zu der Anhörung zu diesem Thema nicht mehr äußern zu wollen. Auch von Briatore und Symonds gab es am Mittwoch keine Stellungnahmen.

Briatore hatte den Rennstall 1989 noch unter dem Namen 'Benetton' übernommen. 1994 und 1995 gewann Michael Schumacher unter ihm den WM- Titel, 2005 und 2006 Fernando Alonso. Briatore galt Zeit seines Engagements in der Formel 1 als Entdecker großer Talente. Der 59 Jahre alte Italiener geriet durch Beziehungen mit Models wie Heidi Klum oder Naomi Campbell aber auch immer wieder in die Schlagzeilen der Klatschpresse. Er betreibt eine Diskothek auf Sardinien und ist Miteigentümer des englischen Fußballclubs Queens Park Rangers.

Durch die Vorwürfe von Nelson Piquet jr. geriet Briatore in den vergangenen Tagen immer mehr ins Zwielicht. Bei einem Treffen in Briatores Büro habe Chefingenieur Symonds ihm 2008 in Singapur den Plan erklärt, mit einem inszenierten Unfall eine Safety-Car-Phase auszulösen, schrieb der Fahrer in einer Stellungnahme an die FIA. Piquets Teamkollege Alonso profitierte von dieser Aktion und gewann das Rennen. Er habe sich damals von Briatore und Symonds unter Druck gesetzt gefühlt, schrieb Piquet weiter.

Folgt Prost auf Briatore?

Nachfolger für Briatore werden bereits reichlich gehandelt. Die besten Karten haben derzeit Alain Prost und Frederic Vasseur. Nach Informationen des Fachmagazins 'auto motor und sport' soll Prost Favorit auf den Posten sein. Der viermalige Weltmeister hat Erfahrung und war bereits von 1997 bis 2001 mit seinem eigenen Rennstall in der Formel 1 - und er ist Franzose. Vasseur ist Mitbesitzer beim GP2-Team ART Grand Prix.

Weitere Kandidaten sollen David Richards und der frühere BAR-Teamchef Craig Pollock sein.