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Sonntag, 24. Mai 2009

Ergebnis des Rennens in Monaco

Brawns rauschen im Fürstentum zum Doppelsieg

Brawns rauschen im Fürstentum zum Doppelsieg
Ausgerechnet auf der glitzerndsten und glamourösten Strecke im WM-Kalender ist Sebastian Vettels Titeltraum wie eine Seifenblase geplatzt. Sein Arbeitstag beim Großen Preis von Monaco dauert nur 16 Runden lang. Nachdem er zuvor wegen Problemen an den super-soften Reifen schon sämtliche Punktechancen verspielt hatte, rauschte er in der gefürchteten Sainte Devote in die Begrenzungsmauer und blieb mit gebrochener Hinterradaufhängung liegen.

Anschließend durfte er sich zusammen mit den zahlreichen Reichen und Schönen am Streckenrand die Prozession von WM-Leader Jenson Button ansehen, der das Rennen in überlegener Manier vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello, dem Ferrari-Duo Kimi Räikkönen und Felipe Massa, Mark Webber (Red Bull), Nico Rosberg (Williams), dem wackeren Renault-Kämpfer Fernando Alonso und Sebastien Bourdais (Toro Rosso) gewann.

Button steuerte seinen überlegenen Brawn-Boliden mit einer Seelenruhe durch die engen Häuserschluchten, als ob er gerade eine gemütliche Spazierfahrt durch die protzigen Straßen Monte Carlos machen würde. Vom Start weg ließ er der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance und kam als einziger Fahrer auch mit den Super-Soft-Gummis zurecht. In Runde 36 verpasste er dem wegen eines Getriebewechsels von ganz hinten gestarteten Weltmeister Lewis Hamilton mit einer Überrundung die Höchststrafe. In der Folge hätte sich Button auch im Casino an den einarmigen Banditen stellen oder eine Runde Roulette spielen können - das bis auf die Anfangsphase ereignisarme Rennen hätte er selbst dann gewonnen.

Nach 1:40:44,282 Stunden rauschte er über die Ziellinie und feierte erst als sechster Brite überhaupt in der F1 drei Siege in Serie. Sein unrunder und eckiger fahrende Teamkollege Barrichello machte den Doppelsieg für Brawn GP perfekt und folgte 7,666 Sekunden später. Der Brasilianer ist im Kampf um die WM-Krone der einzig nennenswerte Konkurrent von Button, allerdings führt der Brite die Wertung bereits mit 16 Zählern Vorsprung an.

Dritter Doppelsieg für Brawn-GP

Brawns rauschen im Fürstentum zum Doppelsieg Dritter Doppelsieg für Brawn-GP
Hinter den weißen 'Hammerhaien' setzte Ferrari das erste Ausrufezeichen in dieser Saison. Zwar fiel Räikkönen direkt beim Start hinter Barrichello auf Platz 3 zurück und verlor anschließend den Anschluss an das Führungsduo. Doch dann zahlte sich die Entscheidung von Ferrari, Räikkönen und Massa zunächst mit der härteren Reifenmischung ins Rennen zu schicken, aus.

Die beiden waren die einzigen, die die Pace von B&B mitgehen konnten. Räikkönen setzte sogar Barrichello unter Druck, kam aber nicht nah genug an den Brasilianer heran. Hinten raus kostete ihm ein langer zweiter Stopp alle Chancen auf Platz 2. Dahinter versuchte Massa alles, riskierte aber zu viel und verhinderte mehrfach nur knapp einen harten Einschlag. Als ihn auch noch die Rennleitung zum zweiten Mal wegen einer abgekürzten Schikane ermahnte, gab er klein bei und fuhr P4 nach Hause.

Für die deutsche Armada war der Monaco-GP 2009 ein Rennen zum Vergessen. Rosberg fuhr in seinem 'Wohnzimmer' als Sechster zumindest in die Punkteränge, hatte sich aber insgeheim mehr erhofft. Timo Glock im Toyota (11.), BMW-Fahrer Nick Heidfeld 12. (Teamkollege Robert Kubica fiel mit Bremsproblemen aus) und Force-India-Pilot Adrian Sutil (14.) platzierten sich ganz am Ende des Feldes. Vettel schied aus.

Ein Debakel erlebte trotz des viel versprechenden Starts ins Wochenende auch McLaren-Mercedes: Hamilton rollte anfangs noch das Feld von hinten auf, kollidierte aber dann bei Positionskämpfen mit Heidfeld und war anschließend mit einer beschädigten Frontpartie chancenlos. Während er eher teilnahmslos das Rennen zu Ende fuhr und 13. wurde, krachte sein Teamkollege Heikki Kovalainen in Runde 52 in die Leitplanken und schmiss mögliche Punkte weg.

Deutsches Debakel beim Glamour-GP

Deutsches Debakel beim Glamour-GP
Nico Rosberg (Williams): Am Start hatte Rosberg bei seinem Heimspiel zunächst den vor ihm gestarteten Felipe Massa passiert, musste den Ferrari dann aber gleich auf der ersten Bergauf-Passage zum Casino ziehen lassen. Rosberg revanchierte sich, als er Massa düpierte und mit durchschlüpfte, als der Brasilianer nach einer abgekürzten Schikane Sebastian Vettel vorbeilassen musste. Nach einer zwischenzeitlichen Führungsrunde fiel der 23-Jährige dann bei den Boxenstopps hinter Mark Webber auf Rang sechs zurück. "Ich habe das Beste herausgeholt, was heute möglich war. Mehr war nicht drin", sagte Rosberg: "Ich habe gekämpft, was das Zeug hält."

Timo Glock (Toyota): Nach dem katastrophalen Qualifying mit Startplatz 20 hatte das Toyota-Team noch bis zuletzt an Glocks Auto gearbeitet, sodass der Deutsche aus der Boxengasse ins Rennen ging und dem Feld hinterherjagte. Mehr als Platz zehn war aber nicht mehr drin. "Wir haben uns an diesem Wochenende viel zu viel im Kreis gedreht", sagte Glock: "Wir hätten uns am Donnerstag aufs Setup konzentrieren müssen, anstatt 400 andere Dinge auszuprobieren. Aber in den Top Ten zu landen, ist mehr, als ich beim Start des Rennens hoffen konnte."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): Mit einer Ein-Stopp-Strategie hatte 'Quick Nick' versucht, aus seiner schlechten Startposition noch das Beste zu machen. "Ich hatte gehofft, am Start noch mehr Plätze zu gewinnen, und hing danach hinter Adrian Sutil fest. Als ich dann an ihm vorbei war, war mein Tempo nicht gut genug", sagte Heidfeld, dessen Vorstellung mit Platz 11 auch BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen als "den Umständen entsprechend gut" bezeichnete.

Deutsches Debakel beim Glamour-GP
Adrian Sutil (Force India): Nachdem er erstmals im Qualifying die erste Runde überstanden hatte, schaffte es Sutil im Rennen nicht, an diese Leistung anzuknüpfen. Mit deutlichem Rückstand auf Teamkollege Ginacarlo Fisichella, der als Neunter bis zuletzt um einen WM-Punkt kämpfte, fuhr Sutil als Letzter über die Ziellinie.

Sebastian Vettel (Red Bull): Der Traum vom Grand-Prix-Sieg in Monaco dauerte für Shootingstar Sebastian Vettel nur 16 Runden. Der 21-Jährige rutschte mit seinem Red-Bull-Renault in der St.-Devote-Kurve am Ende der Zielgeraden in den Reifenstapel und musste sein Auto abstellen. Der von Position vier gestartete Vettel hatte von Beginn an Probleme mit den Hinterreifen und hielt sich zunächst nur mit Mühe vor dem Ferrari von Felipe Massa. Schon in Runde elf war er zum ersten Stopp an die Box gefahren, die danach gestartete Aufholjagd endete in der Streckenbegrenzung. "Ich war zu spät auf der Bremse und habe das Auto verloren. Solche Fehler werden hier teuer bestraft", sagte Vettel.

Vettel: Der Zug war schon abgefahren

Vettel: Der Zug war schon abgefahren
Sebastian Vettel, Sie sind bereits in der 16. Runde in Monaco ausgeschieden. Was war da los?

Sebastian Vettel: "Ich hatte leider einen Fehler. Der wird hier teuer bestraft."

Sie hatten aber von Beginn an Probleme ...

Vettel: "Ja, der Zug nach vorne war ohnehin schon abgefahren. Bei uns war hier einfach der Wurm drin. Schon ab der zweiten Runde hatte ich im Rückspiegel gesehen, dass die Hinterreifen abgefahren waren. Das hat uns das Genick gebrochen. Ich konnte nur noch nach hinten schauen. Später hatte ich auch mit der Servolenkung kleine Probleme. Ich will den Crash aber nicht darauf schieben."

Der erste Fehler ist also schon bei der Reifenwahl passiert?

Vettel: "Ja. Wir haben uns vertan mit der Reifenwahl. Wir haben gedacht, weiche Reifen halten länger. Die Hinterreifen waren aber eben schnell komplett weg."

"Die Hoffnung nicht aufgeben"

Vor dem Rennen hatten Sie den Kampf um den WM-Titel ausgerufen. Nun hat Jenson Button erneut gewonnen und bereits 28 Punkte Vorsprung auf Sie. Müssen Sie den Titel nun schon wieder abschreiben?"

Vettel: "Solche Tage machen es nicht einfacher. Man muss ja nur auf die Ergebnisse schauen, um zu wissen, wer der Favorit ist. Aber es gibt noch genug Rennen, und es ist ja nicht gesagt, dass die anderen immer ins Ziel kommen. Die Hoffnung sollte man nach dem einem Rennen hier noch nicht aufgeben."

Stimmen zum Monaco-GP

Stimmen zum Monaco-GP
Jenson Button (Brawn GP): "Super, super, davon träumt man schon als Kind! Hier zu gewinnen, ist großartig. Ich genieße diesen Moment. Fantastisch. Ich bin einfach nur glücklich. Es war ein außergewöhnliches Wochenende für Brawn, mich und Rubens. Das wird sicher in die Geschichte der Formel 1 eingehen: ein neues Team gewinnt in Monaco."

Sebastian Vettel (Red Bull): "Der Start lief eigentlich ganz gut. Aber anscheinend war unsere Wahl auf die weichen Reifen alles andere als richtig. Ich war extrem langsam und für die hinter mir war es nicht schwierig, mich zu überholen. Vor allem die Hinterräder machten mir Probleme. Deswegen musste ich dann schon viel früher rein in die Box als geplant. Mit den neuen Reifen ging es zwar besser, dafür war ich aber extrem schwer und hatte Schwierigkeiten mit der Servolenkung. Dadurch kam teilweise dann auch der Unfall zustande. An diesem Wochenende war bei uns irgendwie der Wurm drin. Ich denke, es gibt noch genug Rennen und noch genug Punkte. Es ist ja auch nicht gesagt, dass die anderen immer ins Ziel kommen. Meiner Meinung nach darf man die Hoffnung nur wegen eines schlechten Resultats nicht aufgeben."

Nico Rosberg (Williams): "Wir haben das Beste rausgeholt. Platz 6 ist okay. Hätten wir uns eine bessere Strategie zurecht gelegt, wäre vielleicht noch mehr rausgesprungen. Der Mittel-Stint war viel zu lang, ich hatte fast 80 Liter Sprit an Bord. Das hat mir die harten Reifen ruiniert, weil so viel Gummi am Ende auf der Strecke lag. Ich hätte vorher noch auf den weichen Reifen weiter fahren können."

Timo Glock (Toyota): "Das einzig Positive an diesem Wochenende war, dass ich zehn Runden vor Schluss einen kleinen Kampf mit Ferrari hatte und vielleicht, dass ich Nick überholt habe. Ansonsten haben wir uns bei diesem Grand Prix nur im Kreis gedreht. Wir hätten das Set-up vom Donnerstag belassen sollen, das hatte ganz gut funktioniert. So richtig kann ich mir das auch nicht erklären, dass wir in den letzten Rennen so abgebaut haben. Die anderen Teams haben sich wohl schneller weiterentwickelt als wir. Das sollte uns zu denken geben."

Nick Heidfeld: "Ein Rennen ohne Punkte ist nie ein Erfolg. Aber nach dem Qualifying haben wir heute das Beste rausgeholt. Die Wahl der harten Reifen stellte sich beim Rennen als goldrichtig heraus. Sutil war zu Beginn lange vor mir. Ich war froh, als ich ihn endlich überholen konnte. Insgesamt war unsere Pace einfach zu langsam. Ich hoffe, wenn wir in Istanbul mit neuem Unterboden antreten, dass es wieder bergauf geht."

Stimmen zum Monaco-GP
Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Das Ergebnis ist schon ziemlich hart. Ich denke, diese schweren Zeiten muss jeder Weltmeister einmal durchmachen. In der Türkei wird es bestimmt noch härter, da es dort viele schnelle Kurven gibt und die liegen uns ja augenscheinlich nicht.

Ross Brawn (Teamchef Brawn-GP): "Der Sieg in Monaco ist was ganz Besonderes. Ich kann das kaum beschreiben. Jenson hat einen Super-Job gemacht."

Mario Theissen (BMW-Teamchef): "Die Enttäuschung über die Platzierungen ist natürlich riesengroß. Aber die Enttäuschung war gestern noch größer, nachdem klar war, dass wir so weit hinten starten. Dadurch, dass es während des Rennens kaum Turbulenzen gab, ist das Ergebnis natürlich entsprechend. In dieser Saison gibt es zwei Effekte, warum wir bisher so schlecht unterwegs waren. Zum einen ist das Auto einfach zu langsam, zum anderen ist das Feld viel enger zusammengerutscht, so dass Fehler gnadenlos bestraft werden."

Norbert Haug (McLaren-Mercedes): "Eine absolute Enttäuschung für uns, zumal wir vom Speed her viel besser waren. Im letzten Drittel des Rennes war Lewis einer der Schnellsten, warum auch immer. Die Brawn kann zurzeit niemand schlagen. In der modernen Formel-1-Geschichte ist es wohl ein neuer Weltrekord, dass ein Fahrer mit ein und denselben Motor drei Rennen in Folge gewinnt, so wie jetzt bei Button."


Samstag, 23. Mai 2009

Ergebnis des Qualifyings in Monaco

Button holt die Glamour-Pole

Button holt die Glamour-Pole
Das Märchen von Jenson Button und Brawn GP geht weiter. Auch beim Glamour-Grand-Prix in Monte Carlo steht das Team, das lange ums Überleben kämpfte, wieder ganz vorne. Schnellster Mann im Qualifying zum GP von Monaco war Jenson Button mit einer Bestzeit von 1:14,902 Minuten. Wiedererstarkt ist Kimi Räikkönen (1:14,927), der mit seinem Ferrari auf dem 2. Platz vor Buttons Teamkollege und Geburtstagskind (37 Jahre) Rubens Barrichello (1:15,077) landete.

Bester Deutscher war Sebastian Vettel, der mit seinem Red Bull auf Startplatz vier steht. Der neue Doppel-Diffusor am Auto des 21-Jährigen brachte in Monaco noch nicht die erhoffte Leistungssteigerung. Trotz Platz 6 war Nico Rosberg enttäuscht. Der Williams-Pilot hatte sich nach starken Trainings-Ergebnissen etwas mehr erhofft. "Ich bin leider sehr enttäuscht. Mit dem vielen Sprit an Board war im Q3 die Balance im Wagen nicht mehr so gut. Mist, da wäre echt mehr drin gewesen", sagte Rosberg, der in Monte Carlo lebt. Einen Platz vor Rosberg landete Felipe Massa, der den Aufwärtstrend von Ferrari bestätigte.

Beste Quali für Sutil - Hamilton sauer

Button holt die Glamour-Pole Beste Quali für Sutil - Hamilton sauer
Die Erwartungen übertroffen hat dagegen Adrian Sutil: Er geht von Startplatz 15 in den Großen Preis von Monaco und erreichte damit das beste Qualifying-Ergebnis seiner Karriere. Der Teamkollege des Force-India-Piloten, der zum ersten Mal in seiner Formel-1-Laufbahn den Sprung in Q2 schaffte, holte ebenfalls eine gute Platzierung: Giancarlo Fisichella wurde 13. Die Top 10 verpassten auch die Toro-Rosso-Piloten Sebastien Buemi (Platz 11) und Sebastien Buemi (Platz 14) und Renault-Pilot Nelson Piquet junior auf Position 12.

8 Minuten und 7 Sekunden vor Schluss des ersten Quali-Teils waren die Pole-Träume von Lewis Hamilton ausgeträumt. Der McLaren-Mercedes-Pilot verlor in Q1 beim Anbremsen vor der Mirabeau-Kurve die Kontrolle über sein Auto und schlug mit dem Heck in die Reifenstapel ein. Die Aufhängung hinten links brach, das Qualifying war zu Ende. Von Startposition 16 ist auch für den Großen Preis nicht mehr viel zu erwarten für Hamilton. “Die Chancen auf den Sieg sind vorbei“, macht sich der Engländer, der zum ersten Mal in Q1 ausschied, keine Illusionen.

Katastrophal lief das Qualifying für BMW Sauber und Toyota. Beide Teams schieden mit beiden Autos in nach den ersten 20 Minuten aus. Nick Heidfeld wurde 17. vor seinem BMW-Teamkollegen Robert Kubica. Dahinter folgte das Toyota-Duo Jarno Trulli und Timo Glock. Schlimmer lief es für diese Rennställe noch nie. Glock, der sich einen Ausritt in der Schikane erlaubt hatte, war bedient.

Vettel: "Ich bin nicht zufrieden"

Vettel: Ich bin nicht zufrieden
Jenson Button (Brawn GP): "Es war heute ein wichtiger Sieg im Qualifying. Das ganze Wochenende war es ein harter Kampf. Eigentlich hatte Rubens im Training die Oberhand, deswegen hat es mich schon überrascht, auf der Pole zu landen. Aus dem letzten Loch pfeifend habe ich zum Schluss noch die beste Runde hingelegt."

Kimi Räikkönen (Ferrari): "Seit dem letzten Training lief es bei mir besser. Q3 war dann richtig gut. Ich hätte sogar noch eine schnelle Runde mehr hinlegen können, aber da war dann der Verkehr zu groß. Schön, mal wieder ganz vorne in der ersten Startreihe zu stehen."

Rubens Barrichello (Brawn GP): "Ich hatte das ganze Wochenende eine Super-Pace. Auch im Q3 habe ich eine richtig gute Runde geschafft und habe gedacht, dass es für die Pole gereicht haben müsste. Aber Jenson war noch schneller, deswegen Gratulation an ihn."

Ross Brawn (Teamchef Brawn GP): "Das Rennen morgen wird sehr umkämpft. Unser Vorteil ist, dass wir mit Platz 1 und 3 auf der sauberen Seite starten. Es kann eine Menge passieren."

Sebastian Vettel (Red Bull): "Ich bin nicht zufrieden mit Platz 4. Ich bin im Q3 im Verkehr hängen geblieben und konnte so keine gute Runde aus dem Hut zaubern. Da war kein Platz für Magie, um wohlmöglich auf die Pole zu fahren. Überholen wird morgen natürlich unmöglich."

Sutil freut sich über 'Pole Position'

Vettel: Ich bin nicht zufrieden Sutil freut sich über 'Pole Position'
Nico Rosberg (Williams): "Ich bin leider sehr enttäuscht. Mit dem vielen Sprit an Board war im Q3 die Balance im Wagen nicht mehr so gut. Mist, da wäre echt mehr drin gewesen. Den Barrichello werde ich morgen erst einmal bestrafen. Er hat mir eine schnelle Runde am Ende geraubt, als er direkt vor mir war."

Adrian Sutil (Force India): "Für mich ist das Erreichen des Q2 ein bisschen wie eine Pole Position. Es hat Spaß gemacht, nach dem Q1 auch einmal im Auto sitzen zu bleiben. Durch die rote Flagge nach dem Hamilton-Crash hatten wir vielleicht auch ein wenig Glück. Aber insgesamt sind wir sehr gute Runden gefahren. Für das Team ist es natürlich schön, dass beide Fahre in Q2 gekommen sind. Morgen sind wir natürlich mittendrin im Getümmel. Es wird schwierig sein zu überholen, aber wir haben eine gute Renn-Pace."

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Das ist halt einer von diesen Tagen, wo alles schief geht. Meine Chancen auf einen Sieg sind nach dem Crash natürlich vorbei. Wir müssen probieren, morgen noch das Beste rauszuholen."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe mir hier, wie man auf gut Deutsch sagt, den Arsch abgefahren und am Ende kam nichts Zählbares heraus. Wir haben probiert, vorher noch etwas am Auto umzubauen, aber das war kein Schritt in die richtige Richtung. Wir konnten uns vielleicht um Zehntel verbessern, aber es fehlt viel mehr zur Konkurrenz. Ich denke, seit Saisonbeginn konnten wir einfach nicht genug Neuerungen und Updates am Wagen anbringen. Deswegen fahren wir immer noch so weit hinterher."

Timo Glock (Toyota): "Wir haben uns mit dem Auto im Kreis gedreht. Das muss uns im Moment ein bisschen zu denken geben."


Meine Meinung:

20 Piloten fahren und am Ende gewinnt Jenson Button. So sieht es jedenfalls momentan aus. Aber für Vettel und Rosberg sieht es ja auch ganz gut aus. Ob Hamilton den Einschlag hätte verhindern können, wenn er "einfach" geradeaus gefahren wäre? Da ist nämlich eine Auslaufzone, aus der er rückwärts wieder hätte herausfahren können. Natürlich sieht die Ausgangsposition nicht gut aus, gerade weil in Monaco das Überholen so gut wie nicht möglich ist. Bei normalen Rennverlauf ist dann nichts zu holen. Wohl gemerkt, bei einem normalen Rennverlauf. Es braucht nur einen Fahrer, der einen Fehler macht und schon gibts eine Safty-Car-Phase, die alles durcheinander wirbeln kann.

Enttäuschend fand ich die Vorstellung von Toyota und BMW. Ich kann nicht nachvollziehen, warum die bei BMW immer so lange mit dem Herausfahren aus der Boxengasse warten. Nach dem Vorfall mit Hamilton gab es eine Unterbrechung, da das Auto erst einmal mit dem Kran von der Strecke gehoben werden musste. Zum Glück war der Vorfall etwa acht Minuten vor dem Ende von Q1. Sonst hätten die BMW keine Zeit gehabt, noch einmal herauszufahren.

Super auf jeden Fall die Vorstellung von Adrain Sutil. Mal sehen, ob es morgen im Rennen noch ein paar Plätze weiter vorgeht. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

3. Freies Training in Monaco

Alonso überrascht im 3. Training

Alonso überrascht im 3. Training
Fernando Alonso hat im 3. Freien Training die Konkurrenz überrascht. Der Renault-Pilot fuhr in der Generalprobe fürs Qualifying zum Monaco-GP in 1:15,164 überraschend die Bestzeit. Mit einem Mini-Rückstand von 0,069 Sekunden folgte WM-Spitzenreiter Jenson Button im Brawn GP auf dem 2. Platz. Sein Teamkollege Rubens Barrichello scheint ebenfalls bestens gerüstet für die Qualifikation zu sein. Der Brasilianer landete mit 0,122 Sekunden Rückstand auf Rang 4.

Zwischen die beiden Brawn-GP-Piloten schob sich - etwas unerwartet - Heikki Kovalainen im McLaren-Mercedes. Damit untermauerten die Silberpfeile ihre Ambitionen für den Glamour-GP, denn auch Weltmeister Lewis Hamilton (7./+ 0,225) präsentierte sich stark. Mit den Plätzen 5 und 6 zeigte Ferrari ebenfalls, dass mit der Scuderia an diesem Wochenende zu rechnen ist. Felipe Massa (5.) und Kimi Räikkönen (6.) scheint der Straßen-Kurs zu liegen.

Bester Deutscher war Sebastian Vettel. Als Achter hielt sich der Red-Bull-Pilot noch etwas zurück. Es ist aber davon auszugehen, dass er im Qualifying ein gewaltiges Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden wird. 'Trainings-Weltmeister' Nico Rosberg hatte im Gegensatz zum Donnerstag wohl etwas mehr Benzin in seinem Williams an Bord und wurde Neunter. Adrian Sutil knüpfte an seine Leistungen von den ersten Sessions an und kam auf Rang 12.

Noch viel Arbeit für BMW & Toyota

Alonso überrascht im 3. Training Noch viel Arbeit  für BMW & Toyota
Für BMW Sauber läuft es in Monaco noch überhaupt nicht rund. Auch beim letzten Freien Training hinkten die Weiß-Blauen nur hinterher. Nick Heidfeld (+ 1,497) landete auf dem vorletzten Platz. Teamkollege Robert Kubica (+ 1,435 ) wurde nur 18. Schon am Donnerstag hatte das Duo so seine Schwierigkeiten im Fürstentum. Heidfeld kämpfte mit technischen Problemen, Kubica flog im 2. Training der Motor um die Ohren.

Ähnlich schlecht wie BMW und weit hinter den eigenen Ansprüchen waren die beiden Toyota im 3. Freien Training unterwegs. Timo Glock muss sich nach seinem Platz 17 dringend etwas einfallen lassen, damit er im Qualifying nicht früh die Segel streicht. Besonders auf dieser Strecke ist eine gute Platzierung in der Qualifikation wichtig, weil das Überholen auf dem Kurs äußerst schwierig ist. Jarno Trulli erwischte es noch schlimmer. Seine letzter Platz zeigt, wie schlecht die Toyota-Performance auf dem Circuit de Monaco ist.

Formel 1 News

Rosbergs Zukunft weiter offen

Rosbergs Zukunft weiter offen
'Heimschläfer' Nico Rosberg genießt beim glamourösen Formel-1-Klassiker von Monte Carlo den Trubel vor seiner Haustür in vollen Zügen. Den Zeichen der Krise will sich der Wahl-Monegasse aber auch in der Steueroase an der Cote d'Azur nicht verschließen. "Der Sport muss darauf achten, dass Geld weniger wichtig wird", mahnte der Williams-Pilot in einem Interview vor dem Großen Preis von Monaco am Sonntag (14.00 Uhr live bei sport.de und RTL)..

Das schillernde Spektakel im Fürstentum hält der 23-Jährige aber trotz allem für zukunftsfähig. "Formel 1 ist Entertainment und bringt den Menschen Freude. Und das ist schon zeitgemäß", sagte Rosberg. Partys am Hafenbecken, protzige Yachten und die Parade der Reichen und Schönen - das einzigartige Flair rund um den berühmten Stadtkurs hat es dem gebürtigen Wiesbadener angetan. "Es ist viel mehr Trubel und Atmosphäre. Das ist unglaublich, komplett anders", sagte der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg, der in Monte Carlo aufgewachsen ist und immer noch die Hälfte des Jahres dort verbringt.

Finanzkrise Gesprächsthema in Monaco

Seine ehemalige Schule liegt nur 20 Meter vom Fahrerlager entfernt, die kurze Distanz von seiner Wohnung zur Strecke fährt er per Motorroller. Abends trifft man den Schwiegermutter-Traum auch am Grand-Prix-Wochenende im Restaurant beim Essen mit Freunden.

Rosbergs Zukunft weiter offen
Die Gesprächsthemen aber sind auch bei Rosbergs Nachbarn ernster geworden. Die Finanzkrise hat Monte Carlo nicht verschont. "Natürlich spricht hier jeder darüber, weil jeder in Monaco davon betroffen ist. Wahrscheinlich haben die meisten der wohlhabenden Leute hier auch massiv Geld verloren", meinte der Rennfahrer.

Rosberg: Gehen oder bleiben?

Auch die Formel 1 müsse sich der Lage anpassen. "Es ist sowieso viel zu viel mit Geld herumgeworfen worden", befand Rosberg. "Man muss versuchen, das so zu reduzieren, dass die Teams mit den besten Leuten und der besten Führung ein gutes Auto bauen können, auch wenn sie nicht die größte Finanzierung haben." Der brodelnde Richtungsstreit zwischen Teams und dem Internationalen Automobil-Verband FIA sowie die ungewohnt vielen sportlichen Fragezeichen erschweren derzeit Rosbergs Zukunftsplanung. Zwar läuft sein Vertrag bei Williams am Saisonende aus, doch der lange als sicher geltende Abschied ist wieder fraglich geworden.

"Im Moment bin ich hier sehr zufrieden, ich fühle mich sehr wohl. Das Auto hat im Vergleich zum Vorjahr große Fortschritte gemacht", lobte der WM-Zehnte sein Team. Vor allem in den Trainingseinheiten lässt Rosberg in diesem Jahr reihenweise die Konkurrenz hinter sich. Auch in Monaco war er am Donnerstag Tagesbester. Die jüngste Formschwäche der Top-Teams wie McLaren-Mercedes, das bislang als erster Anwärter auf eine Rosberg-Verpflichtung galt, hat den Blondschopf ins Grübeln gebracht. Eine Entscheidungsfrist über einen Wechsel will sich Rosberg daher nicht setzen: "Es hat ja auch Vorteile, wenn man wartet. Es ist derzeit unmöglich zu wissen, welches das richtige Team ist."

Teamchef Williams kritisiert Rosberg

Teamchef Williams kritisiert Rosberg
Nico Rosberg ist der Trainings-Weltmeister der Formel 1. In Monaco war der -Jährige bereits zum vierten Mal in dieser Saison bei einem Grand-Prix-Auftakt Trainingsschnellster. Seinen Arbeitgeber beeindruckt das jedoch wenig - im Gegenteil. "Das richtige Wort dafür ist wahrscheinlich Aufplusterei", ätzte Teamchef Frank Williams in Monte Carlo. "Die Formel 1 findet die Wahrheit ziemlich schnell heraus. Im Training kann man die Menschen täuschen, inklusive sich selbst. Im Rennen wird sich zeigen, wo man steht."

Teamchef Williams kritisiert Rosberg
Im bisherigen Saisonverlauf ist es Rosberg noch nicht gelungen, seine Trainingsbestzeiten in zählbaren Erfolg umzumünzen. Bisher stehen für den Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg nur ein sechster, ein siebter und ein achter Platz und 4,5 Punkte zu Buche. In seiner Wahlheimat Monaco hofft Rosberg nun auf den Durchbruch und einen Podestplatz, obwohl er zugeben musste, dass er am Donnerstag wohl wieder mit einem leichteren Auto als die Konkurrenz unterwegs war.

"Daher waren wir auch wieder Erster", vermutete Rosberg. "Aber ich habe das Gefühl, dass wir schneller sind als sonst. Ich hoffe, dass wir im Qualifying unter die besten Fünf kommen. Und im Rennen ist ein Podestplatz das Ziel." Seinen markigen Worten muss der Williams-Pilot nun aber auch Taten folgen lassen - sonst wird ihn sein Teamchef am Sonntag nach dem Rennen wohl zum Rapport bitten.

Deutsche Piloten lässt der Glamour kalt

Deutsche Piloten lässt der Glamour kalt
Nick Heidfeld ist weggezogen, Timo Glock hat Heimweh, und Sebastian Vettel mag ohnehin keinen großen Rummel: Der Große Preis von Monaco ist das schillerndste und verrückteste Rennen im Formel-1-Kalender. Doch nicht jeden Fahrer ziehen die mächtigen Luxus-Yachten im Hafen und die wie auf dem Laufsteg stolzierenden Stars und Sternchen am Streckenrand in den Bann. "Ich habe noch keinen Promi gesehen", sagt Shootingstar Vettel: "Das Wichtigste ist aber auch, dass das Auto rund läuft. Da ist es mir egal, wer da rumturnt oder auch nicht."

Auch Toyota-Pilot Glock ist vom "Juwel der Formel 1", wie es der schottische Lebemann David Coulthard mal nannte, sichtlich unbeeindruckt. "Ich bin froh, wenn ich am Montag wieder zu Hause bin", sagt der in Köln lebende Odenwälder. "Solange es nicht mehr als eine Woche so läuft, ist es okay", sagt sogar Nico Rosberg. Dabei ist der 23-Jährige nicht nur einer von sechs Formel-1-Piloten mit einem Wohnsitz im Steuerparadies (und dabei der letzte Deutsche), sondern beinahe ein echter Monegasse.

Im Winter "tote Hose", sonst "prollig"

"Ich bin zwei Wochen nach meiner Geburt hierher gekommen. Monaco ist meine Heimat, 200 Meter entfernt vom Motorhome bin ich zur Schule gegangen", meint der Williams-Pilot und genießt drei Phasen des Lebens im Fürstentum: "Im Sommer liebe ich das Meer, während der Formel-1-Woche bestimmen Verkehr, Chaos und Party das Leben und im Winter ist es schön ruhig." Genau diese Mischung hat Heidfeld letztlich in die Schweiz vertrieben. Im Winter herrsche "tote Hose", in anderen Phasen sei es "sehr prollig". Und bei den Formel-1-Gastspielen sei in den vergangenen ein, zwei Jahren irgendwie ein großes Stück Flair verloren gegangen.

Deutsche Piloten lässt der Glamour kalt
Ein Gefühl, das sich in diesen Tagen verstärkt, denn der große Publikumsandrang ist ausgeblieben. "Ich bin mit dem Boot durch den Hafen gefahren und war erstaunt, wie leer alles war", meint Rosberg: "Aber es ist auch kein Wunder. Ich habe gehört, dass die Hotelpreise nochmal kräftig angezogen haben. Das ist in Zeiten der Finanzkrise natürlich ein bisschen unglücklich." Vor allem in Monte Carlo, wo fünf Tage Übernachtung schon mal 10.000 Euro kosten können, für ein Abendessen durchaus mal 800 Euro verlangt werden und man für eine schlichte Flasche Wasser auch mal 80 Euro hinlegen muss.

Fahrerische Herausforderung bleibt

Was die Fahrer eint, sind der Respekt und die Liebe zur Strecke in Monaco. Der faszinierende Straßenkurs durch Häuserschluchten und den Leitplankenkanal gilt fahrerisch als besondere Herausforderung. "Das ist das Rennen, das jeder gewinnen will", sagt Heidfeld. Und Vettel ergänzt: "Es macht unheimlich viel Spaß, hier zu fahren. Auch wenn es sehr schwierig ist. An der Stelle am Casino brauchst du richtig Eier." Vor allem fordert der Kurs, den auch Adrian Sutil zu seinen Lieblingsstrecken zählt, besondere Konzentration von den Piloten.

Rekord-Weltmeister Michael Schumacher sprach vom "mit Abstand gefährlichsten Rennen des Jahres" und "besorgniserregenden" Sicherheitsvorkehrungen. Für Nelson Piquet war es "wie mit einem Hubschrauber durch das Wohnzimmer zu fliegen", und Niki Lauda nannte das Rennen "völlig bekloppt". Der einzige Unfall mit tödlichem Ausgang datiert jedoch aus dem Jahr 1967, als Ferrari-Pilot Lorenzo Bandini seinen Verbrennungen erlag.

Rosbgers Lieblingsplatz ist der Balkon

Nico Rosberg war damals noch nicht auf der Welt. Seit er als kleiner Junge davon geweckt wurde, "wenn Rennautos in den Tunnel gefahren sind", lässt ihn die Faszination des Monaco-Grand-Prix nicht los. Am Sonntag auf dem Podium zu stehen, ist sein Ziel. Wenn im Fahrerlager Hollywood-Stars wie Angelina Jolie oder Brad Pitt applaudieren, erhält dieser Erfolg eine besondere Note. Rosbergs Lieblingsplatz in Monaco ist aber ein ganz anderer: "Mein Balkon."

Donnerstag, 21. Mai 2009

2. Freies Training in Monaco

Rosberg im Training wieder meisterlich

Rosberg im Training wieder meisterlich
Strahlender Sonnenschein über dem Hafenbecken von Monte Carlo - strahlende Gesichter bei Nico Rosberg, McLaren-Mercedes und Ferrari. Während Rosberg zum Auftakt des Grand Prix von Monaco mit der Tagesbestzeit (1:15,243) wieder einmal seinem Namen als Trainings-Weltmeister alle Ehre machte, machte Silber und Rot deutlich, dass man nach dem Fehlstart in die Saison beim 6. WM-Lauf endlich wieder um den Sieg mitfahren kann. Weltmeister Lewis Hamilton im Silberpfeil trennten am Ende 0,202 Sekunden von Rosberg, der bereits zum vierten Mal in dieser Saison den Trainigsauftakt als Tagesschnellster beendete

Hamilton hält Brawn GP in Schach

Im Rennen schaffte Rosberg es bislang aber noch nicht aufs Podium. Für Hamilton und sein Team zählte daher vor allem, dass man die bisher dominierenden Brawn-GP-Piloten Rubens Barrichello und Jenson Bitton auf die Plätze 3 und 4 verwiesen hatte. WM-Spitzenreiter Button fehlten sogar drei Zehntel auf Hamilton, der mit spektakulären Drifts zwischen den Leitplanken unterstrich, dass er in den Straßenschluchten des monegassischen Fürstentums angreifen will. Rechnen muss er dabei auch mit den ebenfalls wiedererstarkten Ferrari: Felipe Massa fehlten als Fünftem lediglich 0,058 Sekunden auf Button.

Rosberg im Training wieder meisterlich
Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari landete hinter Heikki Kovalainen im zweiten Silberpfeil auf Rang 8, beide Finnen trennte nur die Winzigkeit einer Tausendstelsekunde. Davor platzierte sich Sebastian Vettel, an dessen Red-Bull-Dienstwagen erstmals in dieser Saison ein Doppel-Difussor zum Einsatz kam. Doch zunächst bremste den WM-Kandidaten am Vormittag ein Motorschaden aus. Nach der Mittagspause fand der 21-Jährige dann sein Lachen wieder: Auf seiner schnellsten Runde war Vettel nur 0,073 Sekunden langsamer als sein größter Rivale Button.

BMW und Toyota rumpeln hinterher

Vettels Boss glaubt weiter fest an eine erneute Gala seines Schützlings beim Grand Prix an der Cote d'Azur am Sonntag (14.00 Uhr live bei sport.de und RTL). "Wenn nichts Unvorhersehbares passiert, sollte Sebastian vor allem auch in Monaco in der ersten Startreihe stehen und aufs Podium kommen", freute sich Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz. Düstere Mienen gab es dagegen wieder bei BMW Sauber. Bereits in der ersten Trainigs-Session kämpften Nick Heidfeld und Robert Kubica mit technischen Problemen und landeten im hinteren Drittel des Klassements.

Am Nachmittag löste sich dann nach nur zwei Runden das BMW-Triebwerk von Kubica nach einem Motorschaden in Rauch auf, Heidfeld kam mit 1,866 Sekunden Rückstand wie schon am Vormittag nicht über Position 17 hinaus. Ebenfalls nicht in die Gänge kam Toyota: Timo Glock musste sich mit fast 2 Sekunden Verspätung noch hinter Heidfeld auf Position 18 einfädeln. Stallgefährte Jarno Trulli schaffte es ebenfalls nur auf Platz 14 und war damit sogar langsamer als Adrian Sutil im Force India.

Haug: Ansprechender Auftakt

"Wir brauchen mehr Traktion und müssen das beste aus den Reifen herausholen", analysierte Glock. "das wird schwierign aber wir haben jetzt jede Menge Informationen und wir werden uns bis zum Qualifying noch steigern." Während auf Toyota und BMW also noch jede Menge Arbeit wartet, geht McLaren-Mercedes entspannt und mit großer Zuversicht in den Ruhetag am Freitag. "Ein ansprechender Auftakt für uns", befand Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Lewis und Heikki waren von Anfang an bei der Musik und diesen Trend wollen wir fortsetzen."

1. Freies Training in Monaco

Altmeister gewinnt 1. Training

Altmeister gewinnt 1. Training
Strahlender Sonnenschein, viel versprechende Rennaction, ein fluchender Sebastian Vettel - der Auftakt zum Grand Prix der Reichen und Schönen hatte bereits einige Aufreger parat. Besonders bei Red Bull qualmten nicht nur die Köpfe der Ingenieure. Der deutschen WM-Hoffnung Vettel flog knapp eine halbe Stunde vor dem Ende der Session sein Motor um die Ohren. Da er aber ohnehin mit einem alten Aggregat unterwegs war, hat der Motorplatzer keine Auswirkungen bezüglich einer möglichen Rückstufung in der Startaufstellung. Auch Vettels Kollege Mark Webber parkte seinen Red Bull wegen Motorproblemen und Vibrationen am Streckenrand.

Mit dem Ausgang des Rennens hatten das Duo ergo nichts zu tun. Die erste Bestzeit beim Monaco-GP 2009 riss sich Altmeister Rubens Barrichello unter den Nagel. Der Brasilianer verwies in 1:17,189 Sekunden die rot-silberne Armada in Person von Felipe Massa (Ferrari/+0,310), Lewis Hamilton (McLaren/+0,389), Heikki Kovalainen (McLaren/+0,497) und Kimi Räikkönen (Ferrari/+0,650) auf die Plätze. Als bester Deutscher fuhr Nico Rosberg in seinem monegassischen Wohnzimmer auf den 7. Platz (+0,835).

Altmeister gewinnt 1. Training
Die Kräfteverhältnisse ließen sich am 1. Freien Training in Nuancen ablesen. Der Brawn-Bolide ist einmal mehr das Maß aller Dinge. Ferrari und McLaren scheinen einen Sprung nach vorne gemacht zu haben und werden allein schon wegen der Klasse ihrer Piloten zumindest um vordere Punkteränge mitfahren. Dagegen kämpfte neben Red Bull auch das Toyota-Team mit Problemen, Timo Glock (19.) und Jarno Trulli (20.) platzierten sich ganz am Ende des Feldes.

Den schlechtesten Eindruck hinterließ aber BMW Sauber. Nick Heidfeld rumpelte auf einen nicht weiter erwähnenswerten 17. Platz. Sein Teamkollege Robert Kubica schnitt lediglich einen Rang besser ab und beschwerte sich via Boxenfunk über die katastrophale Leistung des F1.09. "Die Bremsen funktionieren nicht richtig, das Heck bricht aus und ist zu weich", polterte der Pole. Mitten im Toyota/BMW-Sandwich platzierte sich Force-India-Pilot Adrian Sutil.

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"Es tut nicht mehr weh"

Es tut nicht mehr weh
Mit Rückschlägen hat Adrian Sutil längst zu leben gelernt, doch das Monaco-Trauma von 2008 hat der Formel-1-Pilot auch ein Jahr danach nicht verdrängt. "Ich denke da noch oft dran, aber es tut nicht mehr weh", verriet der Force-Inida-Pilot in einem Interview vor der Rückkehr an den Ort seiner bislang bittersten Stunde in der Königsklasse. In einem chaotischen Rennen war Sutil im unterlegen Force India auf Rang vier vorgefahren, ehe Kimi Räikkönen ihn neun Runden vor Schluss mit seinem Ferrari von der Strecke rammte.

"Es ist abgehakt. Es hat aber lange gedauert", bekannte Sutil vor dem Großen Preis von Monaco am Sonntag (14.00 Uhr live bei sport.de und RTL). Die Tränen von damals sind inzwischen getrocknet, der Frust über verpasste Chancen aber verfolgt den 26-Jährigen auch in dieser Saison. Nach einem schwierigen Premierenjahr hoffte das Team des indischen Milliardärs Vijay Mallya mit dem neuen Motorenpartner Mercedes endlich auf Punkteränge, doch noch immer fahren Sutil und Teamkollege Giancarlo Fisichella hinterher.

Sutil: Werde niemals aufgeben

Als Sutil im Regen von Shanghai zum zweiten Mal das Punktedebüt für seinen Rennstall dicht vor Augen hatte, flog er wie einst in Monaco spektakulär von der Piste. "Es tut wirklich sehr weh und man glaubt, man träumt das alles nur; zweimal so eine Situation, jeweils kurz vor Schluss, das ist bitter", sagte Sutil. Fehlende Nehmerqualitäten will sich der Ausfallkönig der Vorsaison jedoch nicht vorwerfen lassen. "Das einzige, das bei mir nie passieren wird, ist, dass ich aufgeben würde", bekräftigte Sutil.

Es tut nicht mehr weh
Zu groß ist trotz aller Enttäuschungen sein Spaß an der Königsklasse. "Ich würde die Formel 1 niemals gegen eine andere Serie eintauschen, auch wenn ich dort gewinnen könnte", erklärte er. Dennoch wächst seine Ungeduld und sein Hunger nach Erfolg. "So schnell wie möglich" will er sein zweifellos vorhandenes Talent in einem Spitzenauto zeigen. "Mit Force India wird es sicher schwer, um die WM zu fahren", meinte Sutil.

Sutil muss wieder um seine Zukunft bangen

Auch wenn die Musik derzeit zumeist ohne die Branchengrößen in Rot und Silber spielt, drängt es den hochtalentierten Pianisten zu den wankenden Riesen. "Die Teams wie Ferrari oder McLaren-Mercedes bleiben immer die Aushängeschilder in der Formel 1. Da will man hin", sagte Sutil. Allerdings muss der Sohn eines Uruguayers, der seinen einzigen WM-Punkt in der Formel 1 in seiner Premierensaison 2007 beim Spyker-Team ergatterte, zunächst einmal das eigene Cockpit sichern.

Teamchef Mallya zeigte sich jüngst zwar "sehr stolz" auf den China-Pechvogel, hat aber wohl Restzweifel an den Fähigkeiten Sutils immer noch nicht abgelegt. Möglichst bald will der Multi-Unternehmer angeblich einen indischen Fahrer engagieren. Sutil aber kann mit Gegenwind leben: "Ich halte durch."

Im Fürstentum ist Button fällig

Im Fürstentum ist Button fällig
Sebastian Vettel hat keine Angst vor großen Namen und ist ein Freund der klaren Worte. Für den Red-Bull-Piloten ist der Große Preis von Monaco kein Grand Prix wie jeder andere. “Monaco ist etwas ganz Besonderes. Es wäre ein Traum, dort zu gewinnen“, sagte der 21-Jährige, dessen Traum bald wahr werden könnte. Denn zum ersten Mal in dieser Saison geht nicht der WM-Spitzenreiter Jenson Button als Favorit ins Rennen, sondern Vettel. “Wir haben ein sehr starkes Auto, unabhängig vom Streckentyp“, ist der ’Jung-Bulle’ im RTL-Interview optimistisch. “Ich denke, dass es auch in Monaco passt“, so Vettel selbstbewusst.

Das weiß auch Buttons Teamchef Ross Brawn: “Red Bull sieht sehr stark aus. Sie sind für uns langfristig die größte Herausforderung“, warnte der ’Kopf’ von Brawn GP. Für Red Bull spricht, dass das Team im Fürstentum erstmals mit einem Doppel-Diffusor antreten wird. Und natürlich der Fahrer. Im Vorjahr belegte Vettel im unterlegenen Toro Rosso einen sensationell guten 5. Platz. Buttons Bilanz in Monte Carlo ist dagegen mehr als mäßig. In den vergangenen drei Jahren schaffte es der Brawn-GP-Pilot – damals noch im Honda - nur auf den 11. Platz.

Button muss den Fahrstil ändern

Im Fürstentum ist Button fällig Button muss den Fahrstil ändern
Zwar sollte es für den Engländer in diesem Jahr besser laufen, weil er ein deutlich schnelleres Auto hat. Dennoch sieht Button, der vier von fünf Rennen in dieser Saison gewonnen hat, sich nicht als Favorit. “Es werden an diesem Wochenende viele Autos vorne mitkämpfen", dämpfte Button, der in Monte Carlo lebt, die Erwartungen für sein ’Heimrennen’. "Red Bull hat das beste Auto von allen. Andere Teams werden mal erstarken und dann wieder abfallen. Red Bull sieht für die Rolle des langfristigen Verfolgers sehr stark aus. Und Vettel hätte in Bahrain und Barcelona besser abgeschnitten, wenn er nicht festgesteckt hätte", lobte Button seinen Herausforderer.

Um vorne mitfahren zu können, wird Button sogar seinen Fahrstil ändern. “Normalerweise habe ich einen sehr weichen Fahrstil. Den werde ich für dieses Wochenende etwas anpassen müssen. Man muss in Monaco etwas aggressiver zu Werke gehen, darf sich von den Leitplanken nicht abschrecken lassen“, sagte der 29-Jährige.

Viel wird davon abhängen, wer im Qualifying die beste Runde hinbekommt. Denn wegen der eingeschränkten Überholmöglichkeiten auf dem engen Stadtkurs ist die Pole Position in Monaco so wichtig wie auf kaum einem anderen Kurs und schon die halbe Miete. Auch in dieser Disziplin spricht viel für Vettel.

Null-Bock-Alonso denkt an F1-Ausstieg

Null-Bock-Alonso denkt an F1-Ausstieg
Als erster Fahrer hat der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso wegen des Machtkampfs um eine Budgetobergrenze öffentlich seinen Abschied aus der Formel 1 angedroht. "Wenn die großen Hersteller die Formel 1 verlassen, dann möchte ich nicht mit diesen kleinen Teams fahren. Dann ist das keine Formel 1 mehr. Es gibt ja auch viele andere Rennserien", sagte der Spanier dem Fachmagazin 'Autosport': "Ich bin 27 Jahre alt, war zweimal Weltmeister und will gern noch in anderen Serien und Kategorien siegen."

Der Renault-Pilot versicherte, er vertrete die Position vieler anderer Piloten. Der Streit zwischen dem Automobil-Weltverband FIA und zahlreichen Teams mit Ferrari an der Spitze verderbe ihm den Spaß an der Formel 1. "Ich habe versucht, etwas abzuschalten und mich eher auf meinen Job zu konzentrieren", sagte Alonso mit Blick auf das Rennen am Wochenende in Monte Carlo: "Aber unter der Woche konnte ich nicht zur Ruhe kommen, weil es nicht sicher ist, ob es vielleicht mein letzter Monaco-Auftritt werden könnte."

Alonsos Arbeitgeber Renault gehört zu den Teams, die mit dem Ausstieg gedroht hatten. "Niemand erkennt, wie sehr wir das Image unseres Sports gerade zerstören", meinte Alonso: "In den vergangenen zwei Monaten ist das Image stark beschädigt worden. Drei oder vier neue Teams zu bekommen und gleichzeitig sieben große Hersteller zu verdrängen, das verstehe ich einfach nicht. Man verliert nicht nur die Werke, sondern auch die zehn weltbesten Piloten. Die Formel 1 würde nicht mehr interessant sein."

Vettel-Chef: Vom WM-Titel reden wir noch nicht

Vettel-Chef: Vom WM-Titel reden wir noch nicht
Vom großen Triumph will Sebastian Vettels Chef noch nicht sprechen, für den Formel-1-Klassiker in Monaco rechnet Dietrich Mateschitz aber mit einer weiteren Top-Platzierung seines Vorzeigepiloten. "Wenn nichts Unvorhersehbares passiert, sollte Sebastian vor allem auch in Monaco in der ersten Startreihe stehen und aufs Podium kommen", sagte Mateschitz vor dem Großen Preis von Monaco am Sonntag (14.00 Uhr live bei RTL und RTL.de).

Weiter voraus will der österreichische Milliardär aber momentan nicht blicken. "Vom WM-Titel bzw. vom Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft reden wir derzeit noch nicht", sagte er. Ziel sei es vielmehr, das jeweils nächste Rennen optimal vorzubereiten und zu bestreiten. "Und am Ende wird man sehen, wo wir gelandet sind", so Mateschitz, der von den Auftritten Vettels vor allem in dieser Saison mit dem Sieg in China, Rang zwei in Bahrain und Platz vier zuletzt in Spanien keineswegs überrascht ist.

Vettel-Chef: Vom WM-Titel reden wir noch nicht
"Wenn wir einen Rennfahrer über zehn Jahre begleiten, wie wir das mit Sebastian Vettel getan haben, glauben wir an ihn und wissen um sein Potenzial", sagte der Red-Bull-Besitzer. So gesehen seien die hervorragenden Ergebnisse nicht überraschend, umso mehr als man auch seit dem Roll-out des neuen Autos im Januar wisse, dass Designer Adrian Newey "diesmal ein sehr schnelles Auto mit großem Entwicklungspotenzial geglückt ist". So schnell, dass auch Vettels Teamkollege Mark Webber mit Platz zwei in Shanghai und Rang drei in Barcelona auftrumpfte.

"Es war seit dem Kauf des Teams vor drei Jahren unser Ziel, zu den Topteams aufzuschließen", betonte Mateschitz, dem neben Red Bull auch Toro Rosso gehört. "Daran haben wir hart gearbeitet und das Ziel auch erreicht. Wir glauben, dass wir das Team auch in Zukunft unter den Top Vier etablieren werden können."