Montag, 1. Februar 2010

Schumachers Zeitreise

Schumachers Zeitreise: "Wie am Anfang meiner Karriere"

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Michael Schumacher gibt im Formel-1-Rennwagen wieder Gas - und das, als wenn er nie weg gewesen wäre. Lange mussten seine Fans am Montag auf die ersten Runden des Rekordweltmeisters im neuen Silberpfeil warten: Als er dann aber um 15:29 Uhr im Mercedes Grand Prix auf den Kurs in Valencia startete, unterbot der 41-Jährige im Eiltempo die Bestzeit seines Teamkollegen Nico Rosberg. "Ich habe mich gefühlt wie ganz am Anfang meiner Karriere. In der ersten Runde dachte ich: Wow, ist das schnell, ab der zweiten wusste ich aber, dass ich das geregelt bekomme."

Und wie! Nach nur 18 seiner insgesamt 40 Runden und damit Schumachers ersten 72 Kilometern in einem Formel-1-Wagen seit mehr als einem halben Jahr hatte er 45/100 Sekunden Vorsprung auf den 24Jährigen. Und für Sekunden schien es sogar, als habe Schumacher kurz vor Ende sogar die Tagesbestzeit um 4 Sekunden unterboten: Schumacher hatte vier Minuten vor Testende aber abgekürzt. Dennoch: Runde um Runde wurde Schumi, der seinen letzten richtigen Formel-1- Test am 16. April 2008 bestritten hatte, schneller. Am Ende des ersten Testtags belegte Schumacher den dritten Rang.

Die - allerdings nur äußerst bedingt aussagekräftige - erste Test- Bestzeit erzielte Felipe Massa im Ferrari. Schumacher war nur rund vier Zehntel langsamer als der brasilianische Spitzenreiter, der erstmals seit seinem schweren Unfall im Juli 2009 wieder in einem aktuellen Formel-1-Wagen fuhr. Zweitschnellster war in Valencia der Spanier Pedro de la Rosa im Sauber.

"Das war ein super Tag", meinte erfreut Schumacher, der auch bekräftigte, keinerlei Probleme mit dem Nacken verspürt zu haben: "Den habe ich gut eingeölt, alles rostige ist entfernt. Jetzt kann es voran gehen." Und schon vor den ersten offiziellen Proberunden hatte er prophezeit: "Später im Verlauf der Testfahrten, wenn ich dann meinen Rhythmus gefunden habe und merke, ich kann eine Runde wie die andere fahren, ich bin absolut am Limit, dann bekomme ich diese Fahr-Geilheit."

Die Freude auf die bevorstehenden Fahrten in dem neuen Dienstwagen sah man ihm auch am Morgen bei der Präsentation des MGP W01 an. Sichtlich vergnügt grinste er in die Kameras und machte den "Daumen hoch", nachdem das mattsilberne Auto mit der geschwungenen Fahrzeugnase inklusive Höcker um kurz vor 9.00 Uhr aus der Box geschoben worden war. Seine Fans begrüßten den Rückkehrer, der sein letztes Rennen am 22. Oktober 2006 bestritt, mit einer Grußbotschaft auf einem Plakat über der Mercedes-Box: "Schumi gibt Gummi. Willkommen zurück", hieß darauf.

Und das machte er, als er das Cockpit von Rosberg übernahm. Mit jeder Runde wurde der siebenmalige Weltmeister schneller. Nach drei Umläufen betrug sein Rückstand auf die Bestzeit des Teamkollegen weniger als zweieinhalb Sekunden, eine weitere machte er in der nächsten Runde gut und so ging es weiter, nach neun Runden ging es erstmal wieder in die Box, der Rückstand auf Rosberg betrug gerade mal sieben Zehntelsekunden.

Rosberg macht den Anfang
Dabei hatte Schumachers 17 Jahre jüngerer Rennstallrivale zuvor insgesamt 39 Runden und auch die Jungfernfahrt mit dem eleganten mattsilbernen Mercedes absolviert. Man könne die Zeiten nicht interpretieren und bewerten, hatte Rosberg schon vor Schumachers Auftritt gesagt. Dennoch fordert Schumachers Leistung, auch beäugt von seinem Leibarzt von der Sportklinik in Bad Nauheim, Dr. Johannes Peil, Respekt ab. 2009 war sein Comeback noch gescheitert, weil seine Schädelbasisverletzung von einem Motorradunfall im Februar desselben Jahres nicht komplett ausgeheilt war.

Welcher Hype in diesem Jahr um Schumi herrschen wird, wurde auch in Valencia deutlich. Rund 250 Medienvertreter, dazu knapp 2000 Zuschauer an der Strecke. Und im Fokus Schumacher, der siebenmalige Weltmeister und 91-fache Grand-Prix-Gewinner. "Es ist schon ein bisschen schwierig", gestand Rosberg in einer kleineren Medienrunde, während die Vielzahl der Journalisten vor dem Mercedes-Zelt auf dessen Teamkollegen warteten. 100 Kameras seien auf Schumacher, eine auf ihn gerichtet, so der 24-Jährige der nach vier Jahren bei Williams nun auf seinen ersten Sieg wartet. "Ich muss lernen, dass das so ist", meinte Rosberg.

Er wird am Dienstag erstmal allein die weiteren Testrunden drehen. Mittwoch kommt dann Schumacher wieder zum Einsatz im neuen Silberpfeil. Neben Mercedes Grand Prix und Ferrari nutzen McLaren- Mercedes, Renault, Williams, Sauber und Toro Rosso die ersten offiziellen Testtage vor der Saison 2010: WM-Auftakt ist am 14. März in Bahrain. Und dann wird Schumi nicht minder Gas geben.

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Neuer Silberpfeil mit Höckernase

Neuer Silberpfeil mit Höckernase

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Michael Schumacher grinste vergnügt in die Kameras und genoss allein schon die Vorstellung des neuen Silberpfeils. Nachdem Mechaniker seinen Dienstwagen um kurz vor 9.00 Uhr am Montagmorgen aus der Box gerollt hatten, posierte der Rekordweltmeister zusammen mit seinem Teamkollegen Nico Rosberg für die große Fotografenschar. Im Fokus aber vor allem auch: Der neue MGP W01, der erste werkseigene Silberpfeil seit 55 Jahren, mit dem Rosberg um 10.36 Uhr zur Jungfernfahrt auf dem Ciruit Ricardo Tormo startete.

Und damit nicht als Erster, sondern als Letzter. Die offiziellen Tests 2010 eröffnete Toro Rosso. Kaum waren die Ampeln auf Grün geschaltet und das Signal ertönt, ließ Sebastien Buemi den Motor des neuen Renners von Red-Bull-Zweitteams aufheulen. Es folgte Ferrari mit Felipe Massa, und der Brasilianer drehte als einziger gleich eine volle und nicht nur eine Installationsrunde. Danach folgte McLaren-Mercedes mit Test- und Ersatzpilot Gary Paffet, Williams mit Rubens Barrichello und Sauber mit Pedro de la Rosa. Nach kurzem Stillstand auf der Strecke folgte Renault-Neuzugang Robert Kubica.

Und der neue Mercedes? Gespannt warteten die Medienvertreter vor der Box des Brawn-Nachfolge-Teams. Die erste halbe Stunde der Tests verstrich noch ohne die Jungfernfahrt des MGP W01, so die offizielle Bezeichnung. Auffallend am mattsilbernen Boliden: Die höckerförmige geschwungene Nase, ähnlich wie beim erfolgreichen Red Bull der vergangenen Saison. Auf die auffällige Flosse, wie beispielsweise bei McLaren, Renault und auch Sauber bei ihren Autos verzichteten die Aerodynamik-Strategen bei Mercedes - übrigens ebenso wie die Kollegen von Ferrari. Die Lackierung war bereits vor einer Woche in Stuttgart der Öffentlichkeit gezeigt worden.

Schumacher übernahm im Tagesverlauf das Cockpit übernehmen. Für den 41-Jährigen waren es die ersten Runden in einem Formel-1-Wagen seit vergangenem Sommer sein. Schumacher wirkte bei der Vorstellung wie jemand, der glücklich und zufrieden ein Geschenk präsentiert. Auf Zuruf der Fotografen ein Winken, für das Posieren mit dem neuen PS-Vehikel nahm er sich reichlich Zeit. Das Lächeln von Rosberg, für den das interne Duell mit Schumacher auch zum Scheideweg in der Formel 1 werden kann, wirkte hingegen manchmal leicht aufgesetzt. Vielleicht war es ja auch nur die Nervosität vor der ersten Fahrt mit dem neuen Auto.

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Interview mit Norbert Haug

Sauber stellt neuen Boliden vor

Sauber stellt neuen Boliden vor

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Auch nach dem Formel-1-Ausstieg von BMW sieht sich der Nachfolge-Rennstall Sauber bereit für die neue Saison. "Wir haben sehr intensive Monate hinter uns, in den wir erst um das Überleben des Teams kämpften und anschließend eine solide Aufstellung für die Zukunft erarbeitet haben", sagte Teamchef Peter Sauber bei der Vorstellung des neuen Rennwagens C29 am Sonntag in Valencia. Autobauer BMW hatte zum Ende der Vorsaison sein Engagement in der Königsklasse beendet, nach langem Tauziehen erhielt Sauber den letzten Startplatz für dieses Jahr. "Die technische Vorbereitung des Fahrzeugs für 2010 lief seit dem Frühjahr 2009 ungebremst durch alle Wirren nach Plan", erklärte der Schweizer Sauber.

Motorenpartner des Teams ist Ferrari. Als Fahrer stellte der Rennstall einen Tag vor Beginn der ersten Testfahrten den Japaner Kamui Kobayashi und den Spanier Pedro de la Rosa vor. Der 23 Jahre alte Kobayashi sprang im vergangenen Jahr als Ersatzfahrer bei Toyota für den verletzten Timo Glock ein und konnte in seinen zwei Rennen mit mutiger Fahrweise überzeugen. Routinier de la Rosa war zuletzt sieben Jahre lang McLaren-Testpilot. "Endlich darf ich mich wieder als richtiger Rennfahrer fühlen. Ich habe den Wettkampf extrem vermisst", bekannte der 38-Jährige. In seiner Karriere hat er bislang 71 Grand Prix für Arrows, Jaguar und McLaren-Mercedes bestritten.

Die Fahrer-Mischung machts
"Die Fahrerkombination aus einem Nachwuchsmann und einem erfahrenen Piloten hat bei uns Tradition. Wir haben sehr gute Erfolge damit erzielt", sagte Sauber. Der 66-Jährige hatte den Rennstall einst gegründet und in die Formel 1 geführt, sich 2005 nach der Übernahme der Mehrheit durch BMW aber vom Teamchef-Posten zurückgezogen. Nun kehrt er wieder als Eigentümer an die Boxenmauer zurück, muss aber künftig ohne die Unterstützung des Autobauers mit einem deutlich geringeren Budget auskommen.

Die neue Saison beginnt am 14. März mit dem Großen Preis von Bahrain. Am Montag starten in Valencia die ersten offiziellen Übungsfahrten. Es folgen Testtage in Jerez und zum Abschluss in Barcelona. Vor Sauber hatten bereits die Titelanwärter Ferrari und McLaren ihre neuen Autos präsentiert.

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Petrov fährt für Renault + Präsentation

Petrov fährt für Renault

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Vitali Petrov fährt in diesem Jahr als erster Russe in der Formel 1. Der 25-Jährige hat bei Renault einen Vertrag als zweiter Stammpilot neben dem Polen Robert Kubica erhalten, wie in Valencia aus Teamkreisen zu erfahren war.

Petrov bringt Sponsoren mit
Petrov war in der vergangenen Saison Zweiter der GP2- Serie hinter dem Emmericher Nico Hülkenberg, der künftig für den Williams-Rennstall in der Königsklasse startet. Angeblich bringt der Russe ein millionenschweres Sponsorenpaket zu Renault mit.

Präsentation Renault

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