Samstag, 28. März 2009

Toyota disqualifiziert - Williams zieht Protest zurück

Toyota disqualifiziert - Williams zieht Protest zurück

Toyota ist wegen eines zu flexiblen Heckflügels an seinen Autos von den Rennkommissaren vor dem Großen Preis von Australien bestraft worden. Nach der Qualifikation zum ersten Saisonrennen in Melbourne wurden Timo Glock und sein italienischer Teamkollege Jarno Trulli aus der Ergebnisliste gestrichen. Sie müssen am Sonntag (8.00 Uhr MESZ/ live bei RTL und im Livestream bei RTL.de) von ganz hinten in den Grand Prix starten. Glock war in der Qualifikation Sechster geworden, Trulli Achter.

"Die Stewards haben vom Technischen Delegierten einen Bericht erhalten, wonach die oberen Elemente des Heckflügels der Autos mit den Nummern 9 und 10 eine extreme Flexibilität aufweisen, die im Gegensatz zum Artikel 3.15 des Technischen Reglements der Formel 1 steht", heißt es in einer Mitteilung der FIA.

Williams zieht Protest zurück

Ferrari und Red Bull müssen nicht mehr um ihre Startplätze bangen. Das Williams-Team um Nico Rosberg hatte Protest gegen die Scuderia und die 'Roten Bullen' eingelegt. Begründung: Die Unterböden der beiden Rennställe verstoßen nach Ansicht der Williams-Crew gegen das Technische Reglement.

Als die Kontrolleure gerade die Teams anhörten um den Vorwürfen nachzugehen, zog Williams seinen Protest dann überraschend zurück. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich bei dem Protest um eine Racheaktion handelte (Red Bull & Ferrari hatten zuvor wegen der Diffusoren Einspruch eingelegt).

Offiziell entschied sich der britische Rennstall "zum Wohle des Sports" zu diesem Rückzieher. In einer Erklärung des Teams hieß es: "Williams erkennt die Möglichkeit an, dass es auf diesem Gebiet mehr als eine Interpretation der Regeln gibt, und aus diesem Grund hat man nicht das Gefühl, dass es angemessen ist, den Protest aufrechtzuerhalten". Fortsetzung folgt...

Jedes Gramm entscheidend

Kampf ums letzte Gramm

Noch nie war das Gewicht von Fahrer und Bolide so entscheidend wie in dieser Saison. Obwohl alleine das Energierückgewinnungs-System KERS mit ca. 40 Kilogramm zu Buche schlägt, wurde das Mindestgewicht im Reglement nicht angehoben. Mindestens 605 kg müssen die Autos inklusive Fahrer, Kamera und Ballast auf die Waage bringen - ohne Benzin.

Für Leichtgewichte wie Ferrari-Pilot Felipe Massa (59 kg) ist das ein klarer Wettbewerbsvorteil. Der Brasilianer könnte sein Auto trotz KERS mit besagten 605 kg an den Start bringen. Anders sieht es zum Beispel bei Robert Kubica aus: Der großgewachsene Pole wiegt 73 kg. Aus diesem Grund verzichtet sein Team BMW Sauber bei ihm auf den Einsatz von KERS, denn der Vorteil durch das System würde den Nachteil des höheren Gewichts nicht ausgleichen.

Die Formel ist einfach: mehr Gewicht = geringere Beschleunigung. Dadurch hat unter den Piloten teilweise schon ein 'Wetthungern' begonnen. Gewogen wurden die Boliden nach dem Qualifying. Die Gewichts-Tabelle lässt Interpretationsspielraum, welche Piloten im Rennen KERS einsetzen und welche nicht.

Das bringt die Gewichtstabelle:

Ob mit oder ohne KERS - es ist davon auszugehen, dass alle Fahrer ohne Benzin nur knapp über der 605-kg-Marke liegen werden. Die Differenz zum gemessenen Gesamtgewicht ergibt die Treibstoffmenge im Tank. So sind erstmals Rückschlüsse auf die Strategie der Teams möglich.


Gewicht nach dem Qualifying in Australien

(Angegeben ist das Gesamtgewicht inkl. Benzin in kg)

Team Fahrer & Auto Gewicht in kg
McLaren-Mercedes Lewis Hamilton 655

Heikki Kovalainen 690,6
Ferrari Felipe Massa 654

Kimi Räikkönen 655,5
BMW Sauber Robert Kubica 650

Nick Heidfeld 691,5
Renault Fernando Alonso 680,7

Nelson Piquet 694,1
Toyota Jarno Trulli 660

Timo Glock 670
Toro Rosso Sebastien Buemi 675,5

Sebastien Bourdais 662,5
Red Bull Racing Sebastian Vettel 657

Mark Webber 662
Williams Nico Rosberg 657

Kazuki Nakajima 680,5
Force India Adrian Sutil 684,5

Giancarlo Fisichella 689
Brawn GP Jenson Button 664,5

Rubens Barrichello 666,5

Sponsor für Brawn GP

Milliardär Branson rettet Brawn GP

Der im letzten Moment gerettete Formel-1-Rennstall Brawn GP hat beim Saisonauftakt in Melbourne einen großen Sponsor präsentiert. Das Team wirbt für die Virgin Group des britischen Milliardärs Richard Branson. Teamchef Brawn und sein Landsmann Branson sagten am Samstag vor dem Abschlusstraining und der Qualifikation zum Großen Preis von Australien, dass diese Aktion nur der erste Schritt für eine breitere Partnerschaft sein solle.

Der 58 Jahre alte Branson, unter anderem Besitzer einer Fluglinie, war eine Zeitlang auch als Käufer des Teams aus dem englischen Brackley im Gespräch, nachdem der japanische Automobil-Hersteller Honda Ende November seinen Formel-1-Ausstieg erklärt hatte. Anfang März übernahm der bisherige Technische Direktor des Teams, Ross Brawn, mit weiteren vier Teilhabern den Rennstall und erhielt von Honda eine Abfindung von geschätzten 100 Millionen Euro.

Bisher fehlen dem Team, das trotz der lange ungewissen Zukunft mit seinen Piloten Jenson Button und Rubens Barrichello zu den Favoriten zählt, allerdings Sponsoren. Lediglich ein auf Segelkleidung spezialisierter Ausstatter konnte für diese Saison gewonnen werden.

Zittern bis zum 14. April

Zittern bis zum 14. April

Die nächste Runde im Aerodynamik-Streit der Formel-1-Teams um den Diffusor findet wie erwartet nach den Rennen in Australien und Malaysia statt. Der Automobil-Weltverband FIA legte die Verhandlung vor seinem Berufungsgericht auf den 14. April (10.00 Uhr) in Paris. In der Sitzung geht es um die Einsprüche von Ferrari, Renault und Red Bull gegen die Entscheidung der drei Rennkommissare beim Grand Prix in Melbourne, die Diffusoren an den Wagen von Brawn GP, Toyota und Williams für legal zu erklären.

Dem Reglement entsprechend wurde die Berufung von den Nationalverbänden in Italien (Ferrari), Frankreich (Renault) und Österreich (Red Bull) beantragt. Der Diffusor ist ein wichtiges Teil für die Aerodynamik am Unterboden der Autos. Brawn GP, Toyota und Williams haben eine Konstruktion entwickelt, die einen Zeitvorteil von bis zu 0,5 Sekunden pro Runde bringen soll. Ferrari, Renault und Red Bull halten die Diffusoren der Konkurrenz für nicht regelkonform und werden in ihrer Haltung von den restlichen Teams, darunter BMW-Sauber und McLaren-Mercedes, unterstützt.


In der Qualifikation zum Australien-GP bestätigten sich die Befürchtungen der Konkurrenz: Die Brawn-Piloten Jenson Button und Rubens Barrichello düpierten die Konkurrenz und fuhren in die erste Startreihe. Zuvor hatte Nico Rosberg in den drei Trainingseinheiten zuvor im Williams jeweils Bestzeit gefahren.

Noch ist unklar, ob eine Niederlage von Brawn GP, Toyota und Williams vor dem Berufungsgericht Auswirkungen auf die Renn-Ergebnisse in Australien und Malaysia hätte.

Ergebnis des ersten Qualifyings

Doppel-Pole für Brawn GP, Vettel 3.

Die neuen Regeln in der Formel 1 haben die Kräfteverhältnisse und das Klassement kräftig durcheinandergeschüttelt. Die erste Pole Position des Jahres sicherte sich überraschend der Formel-1-Neuling Brawn GP. Jenson Button war im Albert Park von Melbourne mit einer Zeit von 1:26,202 Minuten der Schnellste, gefolgt von seinem Teamkollegen Rubens Barrichello (1:26,505). Dritter und damit bester Deutscher wurde Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel (1:26,830). Nico Rosberg, zuvor in allen drei Trainingssessions noch Bester, startet von Platz 5 in den Großen Preis von Australien. Toyota-Pilot Timo Glock schaffte einen guten 6. Rang.

Nick Heidfeld hatte den 3. Teil des Qualifying hingegen ganz knapp verpasst. Der BMW-Sauber-Pilot, der wie die beiden Ferrari, McLaren-Mercedes und Renaults mit dem Hybrid-Aggregat KERS fuhr, belegte den 11. Platz. Die Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Felipe Massa hatten als 9. und 10. den Sprung in die Top Ten ganz knapp geschafft. Am Ende musste sich Massa mit Platz sieben zufrieden geben, Räikkönen startet sogar nur von Rang neun.
Noch schlimmer erwischte esLewis Hamilton. der Weltmeister erlebte im ersten Qualifying der Saison ein Desaster. Als 15. rettete er sich zunächst mit Ach und Krach in Q2, konnte dort aber nicht starten. Probleme mit dem Getriebe am McLaren-Mercedes MP4-24 zwangen den Champion zum Zuschauen. Sollten sich die Befürchtungen bewahrheiten und das Getriebe getauscht werden müssen, würde Hamilton von Rang 15 um fünf Startplätze strafversetzt – und somit das Ende der Startaufstellung zieren. Auch Hamiltons Teamkollege Heikki Kovalainen bestätigte, was sich bei den Tests im Winter angedeutet hatte: Die Silberpfeile sind nicht konkurrenzfähig. Kovalainen wurde nur 14.

Im ersten Teil der Qualifikation erwischte es die üblichen Verdächtigen. Trotz des starken Mercedes-Motors im Heck erwischte es die beiden Force-India-Piloten Giancarlo Fisichella auf Platz 18 und Adrian Sutil auf dem 19. Platz. Ebenfalls das Aus in Q1 kam für Neuling Sebastien Buemi auf Platz 16 und dessen Toro-Rosso-Teamkollegen Sebastien Bourdais, der Letzter wurde, sowie für Renault-Pilot Nelson Piquet junior (17.).

Rückblick: Nintendos Handhelds

Historie: Vom Game Boy bis zum Nintendo DSi

Von Jan - C. Keßler

Die Veröffentlichung des DSi steht vor der Tür. COMPUTER BILD SPIELE widmet sich noch einmal Nintendos Handheld-Vorgängern. Wagen Sie einen Blick in die Spiele-Vergangenheit.

Vom Game Boy bis zum Nintendo DSi Was ist besser als ein Bildschirm? Zwei.

Bekommt bald einen überarbeiteten Nachfolger: Nintendos DS.

Gunpei Yokoi. Ein Name, der nicht leicht von der Zunge geht und doch sollten Sie ihn sich merken. Konsolen-Hersteller Nintendo gründet schließlich noch heute seine Firmenstrategie auf dem Ideal dieses Mannes: „bestehende Technologie neu überdenken“. Das spiegelt sich schon im 1989 veröffentlichten Game Boy (GB) wider. Der Handheld stellte auf seinem LC-Bildschirm zwar nur vier Kontraststufen dar, war dafür aber kompakt und bot eine Akku-Laufzeit von ca. 15 Stunden. Die Konkurrenz-Geräte von Sega (Game Gear) und Atari (Lynx) stellten Spiele bereits in Farbe dar. Die Konsequenz daraus: Sie waren unhandlich groß und wiesen nur eine kurze Batterielaufzeit auf.

Game Boy: Der Aufstieg
Das größte Verkaufsargument für Nintendos Mini-Konsole war aber ein Spiel aus russischer Entwicklung, das vermutlich jeder auf die eine oder andere Art und Weise schon einmal gespielt hat: „Tetris“. Nintendo legte das Puzzle-Spiel dem GB bei und erreichte dadurch nicht nur die jungen Videospieler sondern auch deren (Groß-)Eltern. Der Game Boy erhob sich zum Phänomen und Sinnbild für Videospiele. Mit dem Handheld an der Hand und „Tetris“ in der Tasche eroberte Nintendo Busse, Züge und Flughäfen in aller Welt und marschierte an die Spitze der Spieleindustrie.

Nintendo-Rückblick: Vom Game&Watch zum DSi

Rückblick: Nintendos Handhelds G+W1
Rückblick: Nintendos Handhelds G+W2
Rückblick: Nintendos Handhelds Game Boy Pocket
Rückblick: Nintendos Handhelds Nintendo DS
Sieben Jahre lang blieb die Technik des GB unangetastet – dann erschien „Pokémon“. Das Rollenspiel hauchte dem alternden Gerät neues Leben ein. Nintendo bediente den neugewonnen Markt mit dem Game Boy Pocket, einem kleineren und weniger batteriehungrigen Ableger.

Game Boy Advance: Die neue Generation


Auf Druck der Spiele-Entwickler folgte 1998 der Game Boy Color, der Spiele des Vorgängers abspielte (abwärtskompatibel), gleichermaßen mit 56 Farben auf dem Bildschirm neue Titel darstellte. Der Game Boy Color war allerdings kein wesentlicher Fortschritt, er zögerte nur die Veröffentlichung des Nachfolgers hinaus.
Vom Game Boy bis zum Nintendo DSi Der „Game Boy Advance“ in schlichtem Silber.

Der Game Boy Advance in schlichtem Silber.

Der Game Boy Advance (GBA) kam 2001 auf den Markt und überzeugte durch seinen klaren Bildschirm, ein frisches Design und der Abwärtskompatibilität zu älteren Geräten. Einziges Manko: Der Advance benötigte eine Außenbeleuchtung, damit Spieler auf dem Bildschirm etwas erkennen konnten. Dieses Problem behob schon 2003 der Game Boy Advance SP (Special Project). Ein eingebauter Akku ersetzte das Batteriefach und zusammengeklappt blieb der Bildschirm vor Kratzern geschützt.

Nintendo DS: Totgesagte leben länger
Nur ein Jahr später präsentierte Nintendo auf der E3 Spielemesse in den Vereinigten Staaten den Nintendo DS (Double Screen, NDS). Das Gerät folgte Yokois Ideal und wies eine Leistungsstärke wie die Nintendo-64-Konsole, die zum dem Zeitpunkt bereits acht Jahre alte Heimkonsole, und zwei Bildschirme auf. Der untere der beiden Bildschirme fungiert dabei als Touchscreen und sollte neue Steuerungskonzepte in Videospielen ermöglichen. Kritik aus Pressereihen: Sonys Playstation Portable mit ihrer enormen Rechenleistung würde den Doppelbildschirm am Markt rigoros verdrängen. Nintendo hätte nach Jahren der Marktführerschaft den Zugang zu seinen Kunden verloren. Ein Irrtum, wie sich herausstellte.

Bildergalerie: Nintendo DSi

Nintendo DSi: Power-Taste
Nintendo DSi: Außen-Kamera
Nintendo DSi: Ein-/Ausschalter
Nintendo DSi: Start- und Select-Taste
Der japanische Konzern plante den NDS als Seitschritt und nicht als Nachfolger zum GBA. So wurde 2005 der Game Boy Advance Micro mit winzigen Abmessungen von 5x10x17 Zentimetern auf den Markt gebracht. Zu diesem Zeitpunkt verkaufte sich der DS phänomenal und der GBA Micro verschwand sang- und klanglos in der Versenkung. Auf den Erfolg des DS folgte der DS Lite, ein schlankeres, formschöneres Modell, dass außerdem vier Beleuchtungsstufen für die Bildschirme bereit hielt. Die gemeinsamen Verkäufe von NDS und NDS Lite belaufen sich mittlerweile auf über 100 Mio. Geräte. Sie erreichen sowohl junge Videospieler, als auch deren Eltern – wie damals der Game Boy.

Was bringt die Zukunft?
Im April dieses Jahres veröffentlicht Nintendo ein funktionserweitertes Modell des DS: Der DSi kommt mit zwei Objektiven für die integrierte Digitalkamera, einem SD-Karten Einschub, und veränderten Knöpfen daher. Außerdem bietet der DSi einen Internet-Browser und eine Plattform für Download-Spiele (DSi-Ware), die Sie auf SD-Karte speichern.

Rosberg auch im dritten Training vor

Rosberg schafft den Hattrick

Nico Rosberg hat auch das 3. Freie Training zum Australien-GP für sich entschieden und ist damit Favorit für das Qualifying. Der Williams-Pilot brannte in 1:25,808 Minuten die beste Zeit der drei Sessions in den Asphalt und verwies Jarno Trulli im Toyota mit der Winzigkeit von drei Tausendstelsekunden Vorsprung auf den 2. Platz. Brawn-GP-Fahrer Jenson Button wurde Dritter.

Bester Fahrer ohne die umstrittenen Diffusoren war Ferrari-Mann Felipe Massa auf Platz 4. Dahinter folgten mit dem zweiten Williams-Mann Kazuki Nakajima und Rubens Barrichello im zweiten Brawn GP noch zwei 'Diffusoren-Fahrer'.

Zweitbester Deutscher wurde Timo Glock auf dem 8. Rang. Zwei Plätze dahinter folgte Nick Heidfeld im BMW. Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel brach sich bei einem wilden Ausritt von der Strecke die Radnabe und wurde nur 13., gefolgt von Adrian Sutil (Force India).

Enttäuschend verlief das 3. Freie Training für das Weltmeister-Trio im Feld. Lewis Hamilton blieb knapp eine Sekunde über Rosbergs Bestzeit und musste mit Platz 12 vorlieb nehmen, eine Position hinter seinem McLaren-Mercedes-Teamkollegen Heikki Kovalainen. Der zweimalige Titelträger Fernando Alonso bekam seinen Renault nie unter Kontrolle und kam nur auf den 17. Rang (+1,549 Sekunden). Am schlechtesten erwischte es Kimi Räikkönen, der wegen eines Hydraulikproblems nur fünf Runden drehte und sich auf dem letzten Rang wiederfand.