Montag, 22. Juni 2009

Formel 1 News

FOTA will nicht mehr reden

FOTA will nicht mehr reden
Die Formel-1-Rebellen haben Max Mosleys Friedensangebot abgelehnt und wollen den FIA-Präsidenten jetzt stürzen. Nach Informationen von 'auto motor und sport' soll der italienische Verbandspräsident Luigi Macaluso auf Anweisung von Ferrari-Boss Luca di Montezemolo am Mittwoch (24. Juni) auf der Sitzung des World Councils des Automobil-Weltverbandes FIA ein Misstrauensvotum gegen Mosley stellen. Mosley bot den acht abtrünnigen FOTA-Teams, die 2010 eine eigene Rennserie in Konkurrenz zur Formel-1-WM starten wollen, überraschend ein Treffen an. Doch die lehnten ab.

"Wir organisieren eine neue Meisterschaft", erklärte Montezemolo. "Wir haben genug geredet. Es reicht", sagte Renault-Teamchef Flavio Briatore dem britischen Magazin Autosport: "Wir haben unser Statement abgegeben, und das ist sehr klar.""Wir haben genug geredet. Es reicht", sagte Renault-Teamchef Flavio Briatore dem britischen Magazin 'Autosport': "Wir haben unser Statement abgegeben, und das ist sehr klar." Für Briatore ist eine Lösung des Machtkampfs um das künftige Formel-1-Regelwerk nicht in Sicht. "Wir werden unsere Rennserie in den nächsten Wochen auf die Beine stellen", meinte der Italiener. Angeblich gibt es schon einen konkreten Entwurf für einen Verstanstaltungskalender, der insgesamt 17 Rennen umfassen soll. Promoter Bernie Ecclestone will die Spaltung der Formel 1 unbedingt verhindern.

Ecclestone kämpft um sein Lebenswerk

"Ich habe diesem Sport mehr als 35 Jahre meines Lebens geopfert, und meine Ehe ist wegen der Formel 1 in die Brüche gegangen. Ich lasse nicht zu, dass man die Formel 1 kaputt macht wegen eigentlich gar nichts", sagte der 78-Jährige. Gleichzeitig warnte Ecclestone die Teamvereinigung FOTA vor der Einführung einer eigenen Rennserie. "Das würde nur im Chaos enden", meinte der Brite: "Jeder würde jeden verklagen und ein Vermögen für Anwälte ausgeben. Es würde nichts passieren, es gäbe keine andere Serie, das wäre das Ende - ein totales Desaster." Dass die Pläne für die "New Formula" weit fortgeschritten sind, bestätigte Briatore: "Wir arbeiten schon seit einigen Wochen daran. Wir wollen eine von der FOTA organisierte Formel-1-Meisterschaft."

FOTA will nicht mehr reden
Und was ist mit den versöhnlichen Tönen Mosleys in Silverstone? "In den vergangenen zwei Tagen hat sich nichts geändert. Mehr will ich jetzt nicht mehr sagen", meinte Briatore. Auch FOTA-Vizepräsident John Howett von Toyota glaubt, dass eine Spaltung näher ist als ein Kompromiss: "Wenn man sich die überwältigende Unterstützung der Öffentlichkeit für uns anschaut, dann braucht es jetzt schon einen signifikanten Schritt der FIA in unsere Richtung." Und McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sagt: "Ich glaube nicht, dass eine Einigung nahe ist. Es ist schwierig, an einem Sonntag Fortschritte zu machen, wenn man sich auf den Motorsport konzentriert."

FIA-Präsident will weitermachen

Mosley kennt den Ernst der Lage. "Ich weiß, dass mich die Hardliner der FOTA stürzen wollen", sagt der 69-Jährige. Damit dürfte er Briatore, Howett und di Montezemolo meinen. "Doch der beste Weg, mich aus dem Amt zu drängen, wäre Frieden in der Formel 1. Dann könnte ich im Oktober am Ende meiner Legislaturperiode beruhigt abtreten", sagte er. Die Chancen, den Präsidenten abzuwählen, sind aber eher gering. Das weiß auch Bernie Ecclestone: "Die Leute meinen, wir sollten Max stürzen, aber sie verstehen nicht, dass wir das nicht können." Die Entscheidung über den FIA-Präsidenten kann letztlich nur die FIA-Vollversammlung treffen, in der die 222 Mitgliedsverbände (nicht alle sind stimmberechtigt) sitzen.

Diese Versammlung steht allerdings größenteils loyal zu Mosley, wie die Vertrauensabstimmung nach der Sex-Affäre des FIA-Chefs deutlich gezeigt hat, als er von 168 abgegebenen Stimmen 103 erhielt und sich nur 55 Delegierte gegen ihn aussprachen. Auch Lauda hält es in einem Welt-Interview "für eine komplette Illusion, dass irgendwer in der Formel 1 glauben sollte, dass man ausgerechnet jetzt Max Mosley stürzen könnte". Ecclestone geht davon aus, dass Mosley im Oktober sogar für eine weitere Amtperiode kandidieren wird: "Das ist das Problem mit Max: Wenn man ihn bedroht, will er weitermachen." Denn eigentlich sei es Mosleys Absicht gewesen, seinen Posten zu räumen, sagt Ecclestone: "Das hätte er gemacht, wenn nicht all diese Dinge passiert wären."

Mosley: Formel-1-WM 2010 mit allen Teams

Mosley hatte am Sonntag Hoffnung auf einen Kompromiss gemacht. "Wir sind jetzt sehr, sehr nahe zusammen", sagte der 69-Jährige, der nicht an eine Spaltung der Formel glaubt: "Eines ist für mich ganz sicher: Es wird eine Formel-1-Weltmeisterschaft geben 2010 - und alle werden dabei sein." Die FOTA-Teams haben für Dienstag ein Treffen mit der FOM, dem Formel-1-Management, angesetzt. Es geht um 200 Millionen Dollar, die Ecclestones aus seinem Einnahmetopf bezahlen soll. Am Donnerstag will die FOTA dann erneut zusammenkommen, um die Ergebnisse des World-Council-Meetings auszuwerten und über weitere Schritte zu beraten. Ein Formel-1-Frieden ist nicht in Sicht.

Formel 1 News

"Vettel wie ein absoluter Herrscher"

Gazzetta dello Sport: Sebastian Vettel hat Flügel. Der junge Deutsche hat von der ersten bis zur letzten Runde das Rennen dominiert. Das Team hat ihm wahrhaft Flügel geschenkt. Wie stark Red Bull ist, zeigt auch Mark Webbers zweiter Platz. Im Hause Ferrari sind in diesen Zeiten ein vierter und ein achter Platz nicht zu verschmähen.

Corriere dello Sport: Sebastian Vettel bestreitet sein Rennen wie ein absoluter Herrscher, er bleibt an der Spitze von der ersten bis zur letzten Runde. Er verwirklicht ein perfektes Wochenende in Silverstone und hält diese WM noch offen. Die Dominanz von Adrian Neweys Red Bull ist offenkundig, wie auch Mark Webbers zweiter Platz belegt. Nicht schlecht ist Ferrari mit einem großartigen Felipe Massa, der es vom elften auf den vierten Platz schafft.

Tuttosport: Red Bull feiert in Silverstone seinen Triumph. Ferrari begnügt sich. Stefano Domenicali: 'Unser Ziel war, Punkte zu sammeln und keine Fehler zu begehen. Wir haben dieses Ziel erreicht, da wir für uns wichtige Punkte erobert haben. Es war ein schönes Rennen und wir haben das Potenzial unserer Autos voll ausgeschöpft."

La Repubblica: Vettel siegt: Er schafft die Pole, er dominiert das Rennen und er siegt. Ein Triumph für Red Bull, das die Konkurrenz von Brawn besiegt hat. Red Bull ist der Beweis, dass KERS sinnlos ist und dass ein Genie wie Adrian Newey Wunder bewirken kann. Auch Ferrari schafft ein gutes Rennen, und Massa landet auf Platz vier.

Corriere della Sera: Vettel siegt vor Teamkollege Webber. Ferrari verbessert seine Position. Das Rennen in Silverstone bleibt jedoch gegenüber dem Duell zwischen Mosley und FOTA zweitrangig.

ENGLAND: Vettell weckt Erinnerungen an Jim Clark

The Times: Sebastian Vettel profitiert, als Jenson Button kalt erwischt wird. Der englische Sommer war zu kalt und der Brawn GP001, der ihn wie eine Rakete zu sechs Siegen in den ersten sieben Rennen trug, verfiel in den Winterschlaf. Der junge deutsche Maestro zerstörte das Feld von der Pole an einem ereignisarmen Nachmittag. Vettel erwärmt die Herzen in Silverstone.

The Sun: Eine Ladung Bullen! Das deutsche Ass Sebastian Vettel hat die heimischen Herzen in Silverstone gebrochen und dann gesagt: 'Ich wünschte, ich wäre ein Engländer.' Bernie Ecclestone mag von der Zukunft der welt-berühmten Strecke nicht allzu überzeugt sein, aber Vettel liebt den Kurs und die Fans, die ihn füllen. Der 21 Jahre alte Thronfolger des siebenmaligen Weltmeisters Michael Schumacher hat Jenson Button und Lewis Hamilton in Grund und Boden gefahren und das Titelrennen neu eröffnet.

The Guardian: Sebastian Vettels Virtuosität weckt Erinnerungen an Jim Clark. Der deutsche Fahrer wurde auf seiner Ehrenrunde mit Standing Ovations gefeiert, nachdem er Jenson Button, Lewis Hamilton und jeden Anderen in den Schatten gestellt hatte. Sebastian Vettel feierte eine fehlerlose Fahrt, die ihn, mit 21, zum jüngsten Fahrer machte, der jemals den britischen Grand Prix gewann. Jenson Buttons schlimmste Befürchtung wurde wahr, als Sebastian Vettel und Mark Webber für Red Bull den Grand Prix dominierten und Button hart um einem sechsten Platz kämpfen musste.

The Express: Sebastian Vettel zeigt seine Bestform. Vettel hat Jenson Button gezeigt, dass dessen WM-Kampf kein Spaziergang wird. Jenson Button und Lewis Hamilton gingen unter in dem britischen Fieber, dass Sebastian Vettel nach seinem Sieg wünschen ließ, er wäre Engländer.

The Telegraph: Sebastian Vettel lobte sein 'fantastisches" Red-Bull-Auto nach dem Sieg beim britischen Grand Prix in Silverstone - etwas, wovon er sagte, dass er davon seit den Tagen von Nigel Mansell geträumt habe.

ÖSTERREICH: Red Bulls unbesiegbar

Kronen Zeitung: In Silverstone waren die Red Bulls unbesiegbar - zahlreichen Neuerungen am Auto sei Dank.

Österreich: Red Bull hat sich am Sonntag im Kampf um die Formel-1-WM eindrucksvoll zurückgemeldet. Sebastian Vettel und Mark Webber landeten in Silverstone einen überlegenen Doppelsieg für das österreichisch-englische Team.

SPANIEN: Vettel überstrahl alle

Marca: Red-Bull-Party in Silverstone und wieder ein frustrierendes Rennen für Alonso. Große Show von Red Bull beim Großen Preis von Großbritannien.

AS: Vettel überstrahlt alle und macht den Kampf um die WM wieder spannend. Vettel gewinnt mit Autorität in England.

Sport: Red Bull wehrt sich gegen Brawn. Vettel gewinnt mit Autorität von der Pole Position.

El Mundo Deportivo: Red Bull geht spazieren. Sebastian Vettel lag mit seiner Prognose richtig. Es war für ihn ein ideales, bequemes Rennen ohne Zwischenfälle.

Danner: Das ist der Wendepunkt!

Danner: Das ist der Wendepunkt!
Vettel fantastisch! Fehlerfrei und souverän fuhr der 21-Jährige beim Großen Preis von Großbritannien seinen zweiten Saison Sieg ein, den ersten auf trockener Piste. "Es ist ein Traum, ausgerechnet hier in Silverstone zu gewinnen", jubelte Vettel nach seiner One-Man-Show im 'Home of British Motorracing'. Die Konkurrenz hatte nicht den Hauch ein Chance und verneiget sich neidlos vor der Leistung des deutschen Überfliegers. "Das war sensationell. Die stärkste Performance des Jahres. So dominant hat in diesem Jahr noch keiner gewonnen", meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Der dreimalige Weltmeister Niki Lauda zog bei RTL sogar seine berühmte rote Kappe vor der Leistung von Vettel. Und selbst WM-Spitzenreiter Jenson Button zollte seinem Rivalen lobend Anerkennung: "Fantastisch! Sebastian hat keinen Fehler gemacht und verdient gewonnen", sagte der Brawn-GP-Pilot, der beim seinem Heimspiel in Silverstone erstmals in dieser Saison schwächelte und nur auf Platz 6 landete. Nach sechs Siegen in den den ersten acht Rennen führt Button in der WM immer noch mit einem komfortabeln Vorsprung von 25 Punkten vor Vettel. Doch der wittert nach dem Silverstone-Triumph seine Chance und bläst zum Angriff auf den Titel.

Red Bull ab sofort das Maß der Dinge

"Mit Sicherheit wird es nicht einfach werden, aber wir stellen uns dem Kampf. Die Saison ist noch sehr lang, es kann noch alles passieren", sagte Vettel. Hoffnung macht dem Deutschen vor allem sein runderneuerter Red-Bull-Renner, dem Chefdesigner Adrain Newey mit neuem Diffusor und modifizierter Aerodynamik zusätzlich Flügel verliehen hat. In Silverstone waren Vettel und sein zweitplatzierter Teamkollege Mark Webber zwischenzeitlich bis zu einer Sekunde schneller als die bislang dominierenden Brawn GP.

Danner: Das ist der Wendepunkt!
Mehr als Platz drei von Rubens Barrichello mit über 40 Sekunden Rückstand war nicht drin. "Das muss man anerkennen. Red Bull war heute wirklich unschlagbar", musste Teamchef Ross Brawn zugeben. Für RTL-Experte Christian Danner steht fest: Ab sofort sind Vettel und Red Bull das Maß der Dinge in der Königsklasse. "Das ist auf jeden Fall ein Wendepunkt. Das Auto ist dermaßen überlegen gewesen in Silverstone, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass das am Nürburgring anders sein sollte", sagte der Danner in der Rennanalyse bei sport.de. "Es geht auf einmal in Richtung Vettel und das wird eine sehr, sehr spannende zweite Saisonhälfte."

Nächster Schritt auf dem Nürburgring

Um Button den Titel noch zu entreißen, müssen Vettel und sein Team allerdings noch mehrere Gala-Vostellungen wie in Silverstone abliefern. Denn bei 9 ausstehenden Rennen würde des Button genügen, jeweils Platz 2 hinter Vettel zu belegen, um sich zum Weltmeister zu krönen. Gelängen Red Bull dagegen noch 9 Doppel-Erfolge, könnte es sich Vettel dagegen leiten dreimal Zweiter hinter Teamkollege Webber zu werden, um sich zum jüngsten Champion aller Zeiten zu krönen. Doch schon beim nächsten Grand Prix, Vettels Heimspiel auf dem Nürburgring kann der Deutsche seine Ausgansposition entscheidend verbessern, wenn in der Eifel ähnliche Bedingungen herrschen wie jetzt in Silverstone.

Das kalte Wetter dort schien den Brawn GP gar nicht zu schmecken. "Ein Rennauto funktioniert immer in einem bestimmten Temperaturfenster und der Brawn GP hat in Silverstone eben nicht funktionioniert", analysierte Danner. Ähnliche Witterunsbedingungen wie beim Großbritannien-GP sind nicht nur in drei Wochen auf dem Nürburgring, sondern auch in Spa, Monza und Suzuka möglich. Beim vorletzten Rennen in Brasilien droht zudem ein Regenrennen; und auf nasser Piste scheint Vettel nahezu unschlagbar. Fünf Rennen also, in denen der 21-Jährige entscheidend Boden gut machen kann.

Mateschitz-Millionen für den Titel

Und noch etwas spricht für den schnellen 'Jung-Bullen': Die finanziellen Möglichkeiten von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz. Die Energy-Drink-Millionen des Österreichers könnten im Wettrüsten mit finanziell eingeschränkten Team von Ross Brawn den entscheidenden Unterschied ausmachen. "Dietmar Mateschitz gibt uns alles, was wir brauchen", gab Red-Bull-Teamchef Chris Horner zu, machte aber auch deutlich: "Geld allein gewinnt keine Rennen." Aber ein Ausnahme-Talent wie Vettel in einem konkurrenzfähigen Auto. Der Silverstone-Triumphator ist bereit für den Titel-Kampf: "Ich werde versuchen, das Auto jedes Mal auszuquetschen, in jeder einzelnen Runde, und mein Bestes zu geben."

LOL der Woche



Und noch ein Video zum Lachen und vor allen Dingen zum Staunen: