Mittwoch, 20. Januar 2010

Schumi schnappt Rosberg die Nummer weg

Schumi schnappt Rosberg die Nummer weg


Obwohl schon in gut drei Wochen in Manama/Bahrain die Ampeln für die Saison 2010 auf Grün springen, sind noch zahlreiche offene Fragen ungeklärt. So sind bei Renault, Toro Rosso sowie den Neulingen Campos und USF1 insgesamt fünf Cockpit-Plätze frei - so spät wurde noch nie um die letzten Fahrerplätze gerangelt. Nicht weniger brisant ist die Vergabe der Startnummern innerhalb der Teams, bei der es um weit mehr als nur ums Prestige geht.

Auch wenn die Stallordnung mittlerweile offiziell verboten und die Bevorzugung eines Fahrers verpönt ist, so ist der Pilot mit der niedrigeren Startnummer nach wie vor die Leitfigur im Team - und bekommt nicht selten das bessere Material und den besseren Renningenieur an die Seite gestellt.

Noch sprengender ist Nummern-Lotterie, wenn der Name Michael Schumacher im Spiel ist. Während seiner 'ersten' Karriere war der Deutsche stets die uneingeschränkte Nummer 1 im Team. Seine Teamkollegen waren nicht mehr als Staffage, legendär die Szene, als Rubens Barrichello beim Österreich-GP 2002 auf der Zielgeraden das Bremspedal durchtrat und Schumi den Sieg schenkte ("Let Michael pass for the championship").

Bei seinem neuen Team Mercedes-GP war die Startnummer 3 eigentlich für Nico Rosberg reserviert, Schumacher sollte die 4 erhalten. Doch nach Informationen der 'Bild' gibt sich der 41-Jährige damit nicht zufrieden. "Ross weiß eben, dass ich ungerade Startnummern lieber mag", wird Schumi (feierte seine WM-Titel mit den Nummern 1, 3 und 5) zitiert. Zudem steht die 4 für Pleiten, Pech & Pannen. Noch nie wurde ein Pilot mit dieser Nummer Weltmeister, lediglich sieben Siege holten Fahrer mit der Nummer 4 in den vergangenen 10 Jahren.

Offenbar ist es schon beschlossene Sache, dass Schumacher die 3 erhält. Die FIA soll den Nummern-Tausch demnächst genehmigen, schreibt die 'Bild'. Wird der Rekord-Champion dann auch die uneingeschränkte Nummer 1 im Team? Bislang haben sich Teamchef Ross Brawn und Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug noch nicht eindeutig geäußert, laut offizieller Sprachregelung sollen aber beide Fahrer gleichberechtigt sein. Wer Schumi kennt weiß, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist.

Schumi von sich und dem Team überzeugt

Schumi von sich und dem Team überzeugt


Von wegen Spaß. Für Michael Schumacher geht es bei seiner Rückkehr nur um den Erfolg - und um nichts anderes. "Die Konstellation, die wir hier haben, ist schon sehr einmalig - mit Ross und seinem Weltmeister-Team, mit dem Know-How von Mercedes, mit dem momentan besten Motor -, und die wollen wir natürlich nutzen. Wir haben ein klares Ziel: Wir wollen die WM-Titel holen. Darum werden wir von Anfang an kämpfen", wird Schumacher in einem Interview auf seiner Homepage zitiert. "Das ist auch mein persönlicher Anspruch", so Schumacher.

Zuversicht zieht der 41-Jährige aus den dreitägigen Testfahrten mit dem GP2-Boliden in Jerez. Der Test sei super verlaufen, "das kann ich nicht anders sagen", so Schumi. "Wir waren in den ersten beiden Tagen etwas eingeschränkt wegen des Wetters, aber am dritten Tag konnten wir sehr viel ausprobieren und auch Rennsituationen auf Slicks simulieren." Es sei besser gelaufen, als er es erwartet hätte. "Ich habe mich sofort wieder wohlgefühlt im Rennauto, so, als sei ich nie weg gewesen."

Die Nachwirkungen seines Motorradunfalls seien schon lange vorüber. "Daher war ich mir auch sicher, dass der Nacken keine Probleme mehr machen würde. Das ist jetzt ein Jahr her, die Sache ist durch." Er fühle sich "extrem frisch und fit", seitdem er im Dezember wieder das Training intensiviert habe. "Das war auch ein Grund dafür, dass ich mich im Auto in Jerez so gut gefühlt habe", sagte Schumacher. Vor den ersten offiziellen Tests im Februar in einem F1-Boliden scharrt er schon mit den Hufen: "Ich kann es kaum abwarten. Erst dann wird das alte Gefühl komplett wieder kommen."