Mittwoch, 3. Februar 2010

Kommt Ralf Schumacher zurück?

F1-Irrsinn: Schumi II über Umwege zurück?

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Der Moment, an dem im Königreich Bahrain die Motoren aufheulen, rückt immer näher. Ab dem 12. März wird die Wüste vom wohligen Lärm der PS-Monster erfüllt. Doch noch immer ist nicht klar, mit wie vielen und vor allem mit welchen Teams die Formel 1 in die Saison startet. Auf dem Papier steht vermeintlich deutlich geschrieben, dass die FIA 13 Rennställe bestätigt hat. Doch um zwei Teams ranken sich wilde Gerüchte: USF1 und Campos Meta. Den beiden Rennschmieden fehlt schlichtweg das Geld, Campos hat noch nicht einmal ansatzweise ein rennfähiges Auto entwickelt. Auch USF1 will angeblich erst beim 5. Rennen, dem Europa-Auftakt in Barcelona, erstmals an den Start gehen.

Für die FIA und Bernie Ecclestone wäre dies eine Blamage, die das bereits leicht ramponierte Image der Königsklasse weiter ankratzen würde. Man muss also kein Hellseher sein um zu ahnen, wie es in Ecclestone brodelt. Daher versucht der F1-Boss derzeit alles, um ein komplettes Fahrerfeld auf die Beine zu stellen. Geht es nach dem 79-Jährigen, wird Campos (das kürzlich mit dem von Ecclestone und Ferrari unbeliebten Ex-A1GP-Boss Tony Teixeira einen Vertrag abgeschlossen hat) rausgekegelt. "Ich glaube nicht an die Teilnahme von Campos", wird Ecclestone von der 'Sport Bild' zitiert. Der im Januar bei Campos ausgestiegene Rennwagenhersteller Dallara soll dagegen USF1 flott machen.

Verhandlungen mit Ralf Schumacher

Damit wäre USF1 gerettet und gleichzeitig ein Startplatz frei. Hierfür bewirbt sich mit Nachdruck Stefan GP. Teamchef Zoran Stefanovic (rechts im Bild ganz links, daneben Ex-McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan) plant derzeit so, als hätte er die Startgarantie für Bahrain schon in der Tasche. Der serbische Geschäftsmann hat mehr oder minder das komplette Toyota-Equipment und -Team übernommen und schon einen 12 Meter langen Container nach Bahrain verschifft. Für den 25. Februar plant Stefan GP die Präsentation des Autos, dem Stefan S-01. Anschließend sind dreitägige Testfahrten in Portimao geplant.

"Sehr bald" sollen auch die beiden Fahrer bekannt gegeben werden, teilte das Team mit. Neben Kazuki Nakajima (laut 'Autosport' schon fix) ist dabei ein echter Kracher im Gespräch: Ralf Schumacher. "Ich habe gute Kontakte zu Stefan GP und versuche, diesem Team einen Startplatz zu besorgen", so Ecclestone. "Ralf Schumacher wäre für sie der optimale Pilot. Er hat Erfahrung, er kennt das Team." Schumacher hat in den vergangenen Wochen kaum eine Gelegenheit ausgelassen, um seinen Wunsch nach der Rückkehr in die Formel 1 zu betonen, "wenn die Rahmenbedingungen stimmen". Schumi II ist zudem frei auf dem Markt, da sein DTM-Vertrag für die Saison 2010 bei Mercedes noch nicht unterschrieben ist. Nach 'Sport Bild'-Informationen hat er sich sogar schon in Serbien mit Stefanovic getroffen.

Schumacher mahnt: Noch im Hintertreffen

Schumacher mahnt: "Noch im Hintertreffen"

03.02.2010, 19:09 Uhr
Erst ein Hydraulikschaden, dann mahnende Worte von Michael Schumacher: Der Rekord-Weltmeister sieht sich mit dem neuen Silberpfeil noch "im Hintertreffen" und nicht als Siegkandidat für die ersten Saisonrennen. "Ich gehe davon aus, dass wir nicht unbedingt gleich die ersten Rennen gewinnen können und es ist möglich, dass wir ein bisschen Zeit dafür brauchen", sagte Schumacher am Mittwoch. Kurz zuvor hatte er den neuen Mercedes vorzeitig in der Teamgarage abstellen müssen. "Ich würde denken, dass wir leicht im Hintertreffen sind", sagte Schumacher, der letztlich in der nur bedingt aussagekräftigen Zeitentabelle wie schon am Montag auf Rang drei landete.

Während der siebenmalige Weltmeister vor einem Mercedes-Truck die Leistungsfähigkeit des neuen Silberpfeils analysierte, gab Rivale Fernando Alonso auf dem Circuit Ricardo Tormo unbeirrt und immer noch Gas. Nach den Tagesbestzeiten durch Teamkollege Felipe Massa am Montag und Dienstag legte auch er im Ferrari die schnellste Runde hin. In 1:11,470 Minuten war der zweimalige Weltmeister aus Spanien vor der beeindruckenden Testkulisse von 36 400 Zuschauern fast eine Sekunde (0,968 Sekunden) schneller als Schumi. Insgesamt absolvierte Alonso 127 Runden, Tagesrekord. Die zweitmeisten drehte Nico Hülkenberg im Williams. Nur weniger schnell. Der Stammpiloten- Neuling aus Emmerich belegte den siebten und damit letzten Rang mit über zwei Sekunden mehr auf dem Zeitkonto.

Man sehe, dass so ziemlich jeder der Konkurrenten seine Hausaufgaben gemacht habe, meinte Schumacher, nannte sein Ex-Team Ferrari dabei aber nicht explizit. "Ich glaube, dass es schwierig ist anhand der Daten und Infos jetzt schon zu sagen, dass wir ein Siegerauto haben", betonte Schumacher. Es sei auch nicht wichtig, "das erste Rennen oder die ersten Rennen zu gewinnen", erklärte der 41-Jährige, der in seiner einmaligen Karriere schon 91 Grand-Prix als Erster beendete.

"Es ist wichtig, gute Punkte zu holen", meinte er. "Dann müssen wir gucken, dass wir unseren Akt zusammenbekommen, so dass wir in der Saison konkurrenzfähig sind, um am Ende um die Meisterschaft kämpfen zu können." Schließlich hat Schumacher mit dem Ziel WM-Titel bei Mercedes angeheuert und damit seine dreijährige Pause nach seinem bis dato letzten Rennen am 22. Oktober 2006 beendet.

"Keine Kopfschmerzen wegen Hydraulik-Leck"

Am Montag fuhr Schumacher zum ersten Mal seit dem 16. April 2008 wieder in einem aktuellen Formel-1-Auto. 40 Runden in anderthalb Stunden zum Auftakt, 82 am Mittwoch - bis zum abrupten Ende. Auf dem kürzesten Weg und mit geringer Geschwindigkeit rollte Schumacher mit dem MGP W01 in die Box. "Wenn man eine Meisterschaft gewinnen möchte, muss man gleich zu Beginn zuverlässig sein", betonte Schumacher. Der Rückkehrer stellte jedoch klar, dass das späte Leck in der Hydraulik nach den "sehr vielen Runden" in den drei Tagen zusammen mit Rosberg ihm "überhaupt keine Kopfschmerzen" bereite.

Hingegen gab es noch leichte Probleme mit seinem Helm. Schumacher berichtete von relativ starken Vibrationen durch den Kopfschutz. Durch Feinjustierungen sollte das aber schnell in den Griff zu bekommen sein. Die Arbeit am Wagen dürfte ebenfalls mit Hochdruck weitergehen. "Das Wichtige ist, dass man ein Auto hat, mit dem man keine triftigen Probleme hat", meinte Schumacher. Diese hatte er nicht in Valencia. Schon vom kommenden Mittwoch an stehen die nächsten vier Testtage in Jerez auf dem Programm. Es bleibt abzuwarten, ob Schumacher mit seiner Prognose letztlich recht behalten wird. Am 14. März nach dem Rennen in Bahrain wird man es wissen.

Hülkenberg will vor Schumacher bleiben

'Hulk' will vor Schumacher bleiben

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Ein fester Händedruck, ein entschlossener Blick und ungeschminkte Worte: Neuling Nico Hülkenberg fährt in der Formel 1 einen klaren Kurs. "Einfach Gas geben. Man muss aber immer auch mit der gebotenen Vernunft fahren. Unvernünftige sind in der Formel 1 nicht lange da", sagte der 22-Jährige. Und was passiert, wenn Michael Schumacher im Rückspiegel auftaucht? "Nichts, dann hab ich was richtig gemacht", antwortete der F1-Neuling und lächelte verschmitzt.

Hülkenberg ist beim Williams-Rennstall vom Test- und Ersatzfahrer zum Stammpiloten aufgestiegen. Am letzten Testtag in Valencia durfte er seinen neuen Dienstwagen endlich zum ersten Mal fahren. "Ich musste die Zeit absitzen", meinte er. Doch die Wartezeit quälte ihn. "Was man liebt und was man am besten kann, kann man einfach nicht ausüben. Das ist ein blödes Gefühl", betonte Hülkenberg. An seinem ersten Testtag drehte er deshalb gleich zu Beginn um 10.00 Uhr seine erste Runde auf dem Circuit Ricardo Tormo. Am Montag und Dienstag hatte sein 37 Jahre alter Teamkollege Rubens Barrichello die Proberunden absolviert.

Hülkenberg träumt vom WM-Titel

Hülkenberg, der Fan von Tennis-Superstar Roger Federer ist, zählt zur jungen Generation der Formel 1. Ehrgeizig und zielorientiert, den Blick fürs Wesentliche. Der Glamour-Faktor der Formel 1 interessiert ihn nicht. Hülkenberg will Rennen fahren. Und das möglichst erfolgreich. Ein Williams-Auto allerdings gewann zuletzt 2004 in Brasilien einen Grand Prix. So ist nicht damit zu rechnen, dass Hülkenberg seine bis dato glänzende Erfolgsbilanz in den Nachwuchsklassen auch in der Formel 1 sofort ausbauen kann.

"Man muss sich immer wieder ins Gewissen rufen, dass man in der Formel 1 ist mit den 25 besten Fahrern der Welt und auch den besten Teams der Welt", erklärte Hülkenberg, wie er die eigene Erwartungshaltung dämpft. "Man muss auch schauen, wie gut das Paket ist und was man damit erreichen kann. Bestimmt wird diese Situation kommen und ich werde mich ärgern", räumte er schon mal ein.

Als Referenz bringt 'Hulk' (oder 'Hülki') Titel in der GP2- Kategorie, der Formel 3 Euroserie und der A1-Serie mit. Einen Etappenplan für seine weitere Karriere hat Hülkenberg aber nicht aufgestellt. Vorerst nur das: "In der Formel 1 etablieren und das über lange, lange Jahre." Und dann freilich auch: "Weltmeister werden auf jeden Fall."

Messen kann er sich in den kommenden drei Jahren auch mit Rekordchampion Schumacher. Beide haben in Willi Weber denselben Manager. Für die Duelle mit dem siebenmaligen Weltmeister auf der Strecke gab Hülkenberg auch schon den Kurs vor. "Wenn man den Jahrhundert-Rennfahrer hinter sich hat, will man ihn nicht vorbeilassen."

Barrichellos Aussage war nicht so gemeint

Rubens rudert zurück: "Nur ein Joke"

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Rubens Barrichellos Wechselrat an Nico Rosberg soll scherzhaft gemeint gewesen sein. Das betonte der Brasilianer am Dienstagabend im Fahrerlager bei den Formel-1-Tests in Valencia.

"Geh sofort. Das ist das einzige, was ich ihm sagen kann", hatte der ehemalige Teamkollege von Michael Schumacher in Richtung des neuen Rennstallrivalen des Rekordweltmeisters gesagt. "Als ich das gesagt habe, habe ich einen Joke gemacht", betonte der 37-Jährige später.

Bei dem, was er wisse und nachdem man gesehen habe, wie schnell Schumacher am Montag in Valencia war, "wird es ein harter Job" für Rosberg, hatte Barrichello allerdings zuvor auch gesagt. In der gemeinsamen Zeit mit Schumacher bei Ferrari hatte er immer im Schatten des siebenmaligen Weltmeisters gestanden.

Rosberg muss mit dem Schumi-Hype klar kommen

Er glaube, dass Rosberg ein talentierter Fahrer sei, der den Titel holen könne. "Wenn er in einem Team mit Michael Weltmeister werden kann, kann er es auch in jedem anderen", sagte Barrichello. Der 37 Jahre alte Brasilianer war von Mercedes-Vorgänger BrawnGP zu Williams gewechselt und hatte dort das Cockpit von Rosberg übernommen.

Dass er noch lernen muss, mit dem Hype um Schumacher umzugehen, hat Rosberg bei den Testfahrten in Valencia schon zugegeben: "Es ist schon ein bisschen schwierig." 100 Kameras seien auf Schumacher, eine auf ihn gerichtet, sagte der 24-Jährige auf dem Circuit Ricardo Tormo. Und ergänzte: "Ich muss lernen, dass das so ist."

Virgin stellt neues Auto vor

Virgin stellt neues Glock-Auto vor

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Das neue Formel-1-Team Virgin hat das rot-schwarze Rennauto für seinen deutschen Piloten Timo Glock und dessen brasilianischen Teamkollegen Lucas di Grassi vorgestellt. Der Wagen mit dem Namen VR-01 wurde vollständig per Computer entwickelt, betonte Virgin Racing in seiner Pressemitteilung. "Das ist ein sehr stolzer Tag für jeden, der bei Virgin Racing arbeitet", sagte Technik-Direktor Nick Wirth.

Das Auto sei heute der Star. Das gesamte Team hatte sich bereits im Dezember vergangenen Jahres in London präsentiert. "Heute ist der Höhepunkt einer sehr emotionalen Reise, die im Juni vergangenen Jahres begonnen hat, als wir die fantastische Nachricht feierten, dass unsere Anmeldung für die Formel 1 akzeptiert wurde", sagte Teamchef John Booth.

Bevor Virgin in der kommenden Woche in Jerez in die offiziellen Testfahrten einsteigt, wurde der VR-01 für einen zweitägigen Probelauf nach Silverstone gebracht. Nach Teamangaben ist der Wagen 5,50 Meter lang - zum Vergleich: Der neue Mercedes misst 4,80 Meter.

Eingeschrieben hatte sich seinerzeit Manor GP. Der Rennstall wurde dann vom britischen Virgin-Konzern übernommen und entsprechend umgetauft. Glock heuerte nach dem Aus von Toyota bei dem Team an. Es ist eines von ingesamt vier neuen, die für die am 14. März in Bahrain beginnende Saison auf der Starterliste stehen.

Virgin Präsentation