Dienstag, 27. Oktober 2009

Glock geht in Abu Dhabi nicht an den Start

Schade: Glock fällt auch in Abu Dhabi aus

Schade: Glock fällt auch in Abu Dhabi aus
Rückschlag für Timo Glock: Der Toyota-Pilot fällt fürs Formel-1-Saison-Finale in Abu Dhabi (Sonntag ab 12.45 Uhr im Live-Stream bei RTL.de) ausgesundheitlichen Gründen. Der 27-Jährige ist dementsprechend sehr enttäuscht. "Ich wäre so gern gefahren, gerade beim letzten Rennen, gerade auf einer neuen Strecke", ärgerte sich Glock. "Ich habe natürlich einen dicken Hals, werde aber trotzdem in Abu Dhabi sein und dem Team dort mit Rat und Tat zur Seite stehen."

Glock hatte sich bei seinem schweren Unfall vor gut drei Wochen im Qualifying des Großen Preises von Japan in Suzuka eine Schnittwunde in der linken Wade zugezogen, die mit 14 Stichen genäht worden war. Eine spätere Entzündung der Wunde verzögerte die Heilung und verhinderte ein normales Trainingsprogramm. Zudem war ein Rückenwirbel leicht angeknackst, eine Folge des heftigen Aufpralls. Erst in 14 Tagen soll Glock wieder vollkommen fit sein. Wie schon in beim Brasilien-GP in Sao Paulo wird der Japaner Kamui Kobayashi für Glock ins Cockpit steigen.

Glock wohl nie wieder im Toyota

Den Rennfahrer Glock wird es aber bei Toyota damit wohl nicht mehr geben. Angesichts der anhaltenden Spekulationen über den Formel-1-Ausstieg der Japaner und deren Verzicht auf eine per Option mögliche Vertragsverlängerung mit Glock stehen die Zeichen auf Trennung.

Glocks Manager Hans-Bernd Kamps ist allerdings zuversichtlich, dass der Hesse auch im kommenden Jahr in der 'Königsklasse' fahren wird. "Wir hatten fünf Interessenten und verhandeln ernsthaft mit drei Teams", sagte Kamps. Unter anderem war Glock mit Renault und Qadbak, dem Nachfolger seines früheren Teams BMW-Sauber, in Verbindung gebracht worden. Kamps rechnet mit einer Entscheidung "in den nächsten 14 Tagen".

Damit scheint Toyota keine wirkliche Option mehr zu sein. Denn ie Führungsspitze des größten Automobilkonzerns der Welt entscheidet erst am 15. November über den reduzierten Etat für 2010 - oder den von Experten erwarteten Ausstieg.

"Wir bedauern es sehr für Timo, dass seine Saison, in der er zwei beeindruckende Podiumsplätze geholt hat, auf diese Weise endet", sagte Toyotas Motorsportpräsident John Howett: "Nach Diskussionen mit Timo und dem Team über den Rat der Ärzte haben wir entschieden, kein Risiko einzugehen und Kamui ins Auto zu setzen."

Glock, GP2-Champion von 2007, belegt in seinem zweiten kompletten Formel-1-Jahr mit 24 Punkten derzeit noch Platz zehn im WM-Klassement, seine besten Rennen fuhr er in Malaysia mit Rang drei und beim zweiten Platz in Singapur.

Kobayashi war in Brasilien nach einem couragierten Rennen, in dem er sich zeitweise Kämpfe mit dem späteren Weltmeister Jenson Button geliefert hatte, auf Platz 9 gelandet. Angesichts von 15, 5 Punkten Rückstand auf Ferrari hat Toyota allerdings nur noch rechnerische Chancen auf Platz vier in der Konstrukteurswertung.

Mercedes vor Trennung von McLaren

Mercedes vor Trennung von McLaren

Mercedes vor Trennung von McLaren
Der Stuttgarter Automobilkonzern Mercedes steht angeblich vor der Trennung von seinem längjährigen Formel-1-Partner McLaren. Konzernchef Dieter Zetsche und weitere Führungsmitglieder der Schwaben wollen nach einem Bericht des Fachmagazins 'Motorsport aktuell' am Wochenende am Rande des Großen Preises von Abu Dhabi (Sonntag, 14.00 Uhr live bei RTL) mit den Briten die Modalitäten der Trennung festlegen, bevor man dann den Einstieg beim neuen Markenweltmeister Brawn vorantreibt. Zurzeit hält Mercedes noch 40 Prozent am Rennteam McLaren.

"Ich kann nur versichern, dass wir langfristig mit McLaren verbunden sind", sagte dazu Mercedes-Sportchef Norbert Haug und meinte, es gebe viele Gerüchte und nicht spruchreife Dinge: "Es gibt keine Unterschrift. Alles andere sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren." Das Rennen in Abu Dhabi ist für den Daimler-Konzern eine Art weiteres Heimspiel, da das Wüstenemirat seit März diesen Jahres mit 9,1 Prozent größter Einzelanteilseigner ist.

2012 soll Schluss sein

Nach dem Bericht der Zeitung soll das wahrscheinlichste Szenario des Ausstiegs so aussehen: McLaren wird noch zwei weitere Jahre von Mercedes mit Motoren beliefert, weil der aktuelle Vertrag angeblich noch so lange laufe. Für 2012, das letzte Jahr des aktuellen Motorenreglements der 'Königsklasse', müssten sich die Briten dann nach einem neuen Partner umschauen.

Mercedes war 1995 als Motorenlieferant bei McLaren eingestiegen, nachdem man zuvor zwei Jahre lang Sauber unterstützt hatte. Den ersten gemeinsamen Sieg gab es allerdings erst beim Saisonauftakt 1997 durch David Coulthard in Australien. Es folgten bislang 59 weitere Siege, drei WM-Titel bei den Fahrern (Mika Häkkinen 1998 und 1999, Lewis Hamilton 2008) sowie einer bei den Konstrukteuren (1998).

In diesem Jahr beliefern die Stuttgarter neben McLaren und Brawn GP auch Force India mit Motoren. Für 2010 könnte noch ein viertes Team dazukommen. Sebastian Vettels Red-Bull-Team hat großes Interesse, bislang scheiterte eine Einigung jedoch am Veto von McLaren.