Samstag, 5. September 2009

FIA nimmt Renault in die Mangel

Unfall-Skandal: FIA nimmt Renault in die Mangel

Unfall-Skandal: FIA nimmt Renault in die Mangel
Der Unfall-Skandal von Singapur in der Formel 1 wird nach einem Jahr neu aufgerollt und hat für den Rennstall Renault womöglich ein teures Nachspiel. Die Franzosen müssen sich wegen des Verdachts der Renn-Manipulation vor dem World Motor Sport Council des Automobil-Weltverbandes FIA verantworten und zu den Vorwürfen äußern, Fernando Alonso im September 2008 mit einem inszenierten Unfall zum Sieg getrickst zu haben.

Im Zentrum der Ermittlungen steht der im Nachhinein recht hilfreiche Crash des inzwischen entlassenen Renault-Piloten Nelson Piquet junior. Der Brasilianer krachte mit dem Renault genau in dem Moment in die Mauer, in dem sein Teamkollege Fernando Alonso frisch aufgetankt aus der Boxengasse fuhr. Der Spanier war als einziger Pilot vor der Safety-Car-Phase zum Nachtanken in die Box gefahren, er gewann das Rennen.

Die Renault-Verantwortlichen sind am 21. September, dem Montag vor dem diesjährigen Rennen in Singapur, in Paris vorgeladen, um "sich zu Vorwürfen zu äußern, die unter anderem einen Verstoß gegen Artikel 151c des International Sporting Codes beinhalten". Dieser stellt die Rufschädigung des Sports unter Strafe.

Der Vorwurf lautet, "dass das Team mit seinem Fahrer Nelson Piquet junior einen Plan geschmiedet hat, einen absichtlichen Unfall herbeizuführen, mit dem Ziel, das Safety Car zum Vorteil des zweiten Fahrers Fernando Alonso auf die Strecke zu holen", hieß es in einer FIA-Mitteilung. Bei einem Schuldspruch droht Renault eine hohe Geldstrafe und möglicherweise ein Ausschluss.

F1-Aus für Renault?

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hatte Briatore bereits zur Rede gestellt, der Italiener bestritt jedoch, das Rennen manipuliert zu haben. Auch Piquet junior betonte bisher stets, der Vorfall sei ein normaler Rennunfall gewesen. Vor wenigen Tagen äußerte Bernie Ecclestone die Befürchtung, Renault könnte die Formel 1 verlassen, wenn es zu einer Verhandlung komme.

Erst vor wenigen Wochen hatte Renault vor dem Berufungsgericht der FIA eine Umwandlung einer Sperre für ein Rennen in eine Geldstrafe erreicht. In Budapest hatte das Team Alonso nach einem Boxenstopp losfahren lassen, obwohl man wusste, dass es ein Problem an einem Vorderrad gab. Ende 2007 stand der Rennstall um Teamchef Flavio Briatore unter Spionage-Verdacht, blieb aber im Gegensatz zum Konkurrenten McLaren-Mercedes (72 Millionen Euro Strafe) straffrei.

Schumacher-News

Schumi II nicht mit dem Hammer gepudert

Schumi II nicht mit dem Hammer gepudert
Ralf Schumacher hat ein Comeback als Ersatzfahrer für Giancarlo Fisichella bei Force India ausgeschlossen. "Da müsste man schön mit dem Hammer gepudert sein, wenn man nach zwei Jahren wieder in Monza in ein Auto einsteigt, das man nie gefahren ist", sagte der 34-Jährige.

Bei einem Test vor der Saison 2008 habe er zwar festgestellt, dass das Auto "scheinbar nicht schlecht" ist. "Aber es war wirklich nie die Absicht, dass ich mit dem Auto fahren soll", so Schumacher.

Schumacher: Monza statt Motorrad

Schumacher: Monza statt Motorrad
Michael Schumacher hat sein Comeback auf dem Motorrad verschoben. Eigentlich wollte der 40-Jährige am Superbike-IDM-Finale in Hockenheim (11. bis 13. September) teilnehmen, stattdessen ist er beim Ferrari-Heimspiel in Italien vor Ort. "Michael wird nicht nach Hockenheim gehen. Er wird nach Monza gehen", bestätigte Schumi-Sprecherin Sabine Kehm dem 'Express'.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali (Foto) wollte den Rekordweltmeister zur Unterstützung unbedingt dabei haben. Die italienischen Fans freuen sich jedenfalls schon jetzt auf ihren Star.