Dienstag, 5. Januar 2010

Heidfeld doch zu Mercedes GP

Heidfeld doch zu Mercedes GP


Nick Heidfelds Traum von einer Rückkehr zu Mercedes könnte doch noch noch wahr werden - allerdings nur als dritter Fahrer hinter Rekordweltmeister Michael Schumacher und Nico Rosberg. Nach Informationen der 'Bild'-Zeitung steht der 32-Jährige vor einem Wechsel zu den neuen Silberpfeilen. Die Verhandlungen über einen Vertrag als Ersatz- und Testfahrer laufen bereits.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug reagierte zurückhaltend auf die Spekulationen: "Es gibt lediglich grundsätzlichen Kontakt zu Nick - und diesen habe ich seit vielen Jahren." Der 57-Jährige erklärte weiter: "Wir hatten mit Nick sowohl über Möglichkeiten bei McLaren- Mercedes als auch bei Mercedes Grand Prix gesprochen." Weitere Abmachungen mit Heidfeld, "den - und dessen fahrerische Fähigkeiten - ich schätze" gebe es allerdings nicht, sagte Haug. Ein klares Dementi klingt anders.

Heidfeld selbst äußerte sich nun erstmals nach der Verpflichtung von Schumacher. "Das ist sicher eine große Sache für die Formel 1, und ich wünsche Michael und Mercedes viel Glück. Diese Entscheidung betrifft mich direkt, da es dadurch einen sehr relevanten Platz weniger für nächstes Jahr gibt", so der 32-Jährige auf seiner Homepage. Wie es in der Zukunft für ihn weitergeht, weiß er noch nicht. "Ich bin nicht naiv, wenn ich speziell nach den letzten Wochen sage, in der Formel 1 kann viel Unerwartetes passieren. Jetzt heißt es, nach vorne zu schauen und fokussiert an der bestmöglichen langfristigen Option für meine Zukunft in der Formel 1 zu arbeiten", sagte Heidfeld: "Ich werde weiter hart trainieren, Gespräche mit entsprechenden Entscheidern führen und meine Chance mit aller Kraft herausfordern." Er hoffe, "in den nächsten Wochen etwas Konkretes zu meinen Zukunftsplänen verkünden zu können".

Für 'Quick-Nick' würde sich somit ein Kreis schließen, seine Karriere begann Heidfeld bei Mercedes. 1997 testete er erstmals einen Formel-1-Boliden, damals für McLaren-Mercedes. Allerdings hatte sich der Deutsche bis zuletzt Hoffnung auf ein Stammcockpit beim neuen Mercedes-Werksteam gemacht - bis die Schumacher-Bombe platzte.

Heidfelds Option auf ein Stammcockpit für die neue Saison dürfte sich zerschlagen haben, nachdem ihm Peter Sauber eine Absage erteilt hatte. Nur noch Renault und Toro Rosso haben von den etablierten Teams jeweils ein Cockpit frei. Bei Renault steht bislang nur Robert Kubica als Fahrer für 2010 fest. Toro Rosso hat lediglich den Platz des Schweizers Sebastien Buemi bestätigt, weil es Probleme mit Sponsorenzahlungen für den Spanier Jaime Alguersuari gibt.

Tags zuvor hatte der Schweizer Teamchef dem ehemaligen BMW-Piloten, der in 168 Rennen bislang vergeblich auf einen Sieg hoffte, in einem Interview einen Korb gegeben. Zwar sei er noch nicht so weit, den zweiten Fahrer neben Kamui Kobayashi bekanntzugeben, so Sauber, doch der neue Pilot werde "ein erfahrener Mann sein, der in seinem Bereich auch neue Impulse und neues Wissen in die Firma bringt". Eine Beschreibung, die den langjährigen Sauber-Piloten Heidfeld eindeutig ausschloss. "Ja, wenn ich von neuem Wissen spreche, ist das so", bestätigte Sauber. "Lassen Sie sich überraschen, wer es ist. Aber die Mischung ist wichtig für das Team. Die Richtung war früh klar, als noch sechs erfahrene Piloten auf dem Markt waren."

Nach Informationen des Schweizer 'Blick' soll es sich bei dem zweiten Piloten um Pedro de la Rosa handeln. Der Spanier wohnt seit Jahren in der Nähe des Teamsitzes am Zürichberg und ist der Testkönig der Formel 1. Mit seinen dann 39 Jahren wäre er nach Schumacher der zweiterfahrenste Fahrer in der kommenden Saison.

Lebenslange Sperre gegen Briatore aufgehoben

Lebenslange Sperre gegen Briatore aufgehoben


Später Sieg für Flavio Briatore: Ein Pariser Gericht hat die lebenslange Sperre durch den Internationalen Automobilverband wegen des Singapur-Skandals für unzulässig erklärt. Die Beweislage sei sehr dünn, weil der Zeuge anonym sei und von der Verteidigung nicht befragt werden könne, hieß es am Dienstag vom Gericht. "Das Gericht hat entschieden, dass die Strafe illegal war", erklärte der zuständige Richter und sprach Briatore 15.000 Euro Entschädigung zu. Der Italiener hatte neben der Aufhebung der Sperre auch Schadensersatz gefordert, seine Vorstellungen lagen allerdings bei einer Million Euro.

Dem ehemaligen Formel-1-Teamchef Briatore wird vorgeworfen, den Unfall des damaligen Renault-Piloten Nelson Piquet jr. beim Großen Preis von Singapur 2008 angewiesen zu haben. Briatore stritt dem Verband die Kompetenz ab, ihn zu sperren und forderte eine Millionenentschädigung. Sein Anwalt hatte ihn zudem für unschuldig erklärt.

Die FIA hatte Briatore als Drahtzieher für den manipulierten Unfall am 21. September 2009 verurteilt. Der Motorsport-Weltrat bezeichnete den fingierten Crash als Regelverstoß von "beispielloser Schwere". Briatore wurde für "unbegrenzte Zeit" aus allen FIA- Rennserien verbannt. Der ebenfalls involvierte Pat Symonds wurde für fünf Jahre gesperrt. Briatore sah sich als Bauernopfer. Während Renault, um dessen Ausstieg die Formel 1 bangte, mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davonkam, wurde vor allem er hart bestraft.

Der Motorsport-Weltrat hatte den Crash als Regelverstoß von "beispielloser Schwere" bezeichnet. In der Klageschrift hieß es, der Weltrat unter Vorsitz des damaligen Verbandschefs Max Mosley sei "von einem maßlosen Verlangen nach persönlicher Rache geblendet" gewesen. Briatore und Symonds wurden von Renault entlassen.

Irvine lästert über Button

Irvine lästert: "Button wird ermordet"


Eddie Irvine hat zum großen Rundumschlag gegen Weltmeister Jenson Button ausgeholt. "Schaut man sich Jensons Karriere an, stellt man fest: Er ist von Ralf Schumacher geschlagen worden, er ist von Giancarlo Fisichella geschlagen worden und so weiter. Es gab zu viele Rennen, wo er keine anständige Leistung abgeliefert hat, als dass man sagen könnte, dass er sich mit diesen Kerlen auf Augenhöhe bewegt", sagte der einstige Teamkollege von Michael Schumacher zu ESPN.

Der Brite glaubt, dass Button das teaminterne Duell mit Lewis Hamilton klar verliert. "Jenson hat sich in die Höhle des Löwen begeben. Ich glaube, er wird ermordet werden", so Irvine weiter. Den Wechsel zu McLaren bezeichnete Irvine als "absoluten Irrsinn".

Auf das Duell zwischen Hamilton und Schumacher freut sich Irvine besonders. "Lewis nicht einen Millimeter nachgeben, es wird faszinierend sein, zu sehen, was passiert. Es wird mit Sicherheit eine aufregende Saison."