Mittwoch, 29. April 2009

Batman: Damals und heute einfach stark

Als ich auf YouTube nach Videos von Batman: Arkham Asylum gesucht habe, habe ich diese nette Serie aus dem Jahr 1966 (!) gefunden.

Teil 1


Man beachte vor allen Dingen das rote Telefon (ganz wichtig) und die Szene, in der sich das Bücherregal verschiebt (alles hat seine Ordnung).

Teil 2


Teil 3

Achtung! Fledermausheld im Anflug!


Die erste Zwischenlandung macht unser Held im schwarzen Kostüm schon mal auf seiner offiziellen Website: http://www.batmanarkhamasylum.com/start




Bereits zuvor hat er schon mit einigen Trailern auf sich aufmerksam gemacht:



Und der Anfang sieht schon mal gut aus. Batman hat seinen Erzfeind Joker gefangen genommen und bringt ihn nach Arkham Asylum, dem Irrenhaus von Gotham City. Merkwürdig ist schon, dass der Joker das einfach so mit sich machen lässt. Doch der Schein trügt - Joker kann sich befreien und öffnet sämtliche Zellentüren. Die Tore zur Außenwelt werden geschlossen, eine Funkverbindung gibt es nicht mehr. Joker hat jetzt eine Armee von Geisteskranken, mit denen er von seinem neuen Stützpunkt aus die Welt unterwerfen will.



Somit gibt es für unseren geflügelten Freund jede Menge Arbeit. Aber dafür ist er ja schließlich da. U.a. bekommt er es mit Bane



und Harley Quinn



zu tun.

Für die Hintergrundstory hat Eidos keinen Geringeren als Paul Dini engagiert. Die 1954 in New York geborene Frohnatur brillierte bereits als Produzent und Autor für Comic-Serien wie Star Wars: Ewoks, Tiny Toon Adventures und Batman: The Animated Series. Seinen jüngsten Erfolg feierte er mit der TV-Serie Lost, welche die Fans mit ihrer vertrackten Handlung begeistert. Kein Wunder also, dass auch die Rahmenhandlung von Arkham Asylum sehr fesselnd ausfällt.


Die Frage, ob Batman nun der coolste Superheld von allen ist, möchte ist gerne in einem der nächsten Posts aufgreifen. Dennoch ist mein erster Eindruck, nachdem ich die Trailer und weitere Videos gesehen habe, sehr gut. Besonders tragen die guten Synchronstimmen zur gelungenen Athmospähre bei. Auch vom Gameplay her, soll das Spiel sehr gut sein. Das sind dann so Spiele, wo es eigentlich schade ist, dass ich doch keine PS3 oder XBOX360 besitze.

Das Spiel erscheint am 30. Juni für PC, PS3 und XBOX 360.

Dienstag, 28. April 2009

Vettel sagt Button den Kampf an

Vettel sagt Button den Kampf an

Der Traum vom zweiten Sieg in Folge ist nicht in Erfüllung gegangen. Sebastian Vettel musste sich beim Großen Preis von Bahrain mit Platz 2 hinter Brawn-GP-Überflieger Jenson Button begnügen. Dabei wäre mehr drin gewesen: Im Qualifying eroberte Vettel trotz schwererem Auto Startplatz 3 vor Button, doch als es drauf ankam patzte der Red-Bull-Pilot: Nach der ersten Kurve hatte Vettel den Sieg praktisch verspielt: Nicht nur Button auch der von Position 5 gestartete Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes waren durchgeschlüpft.

Die Folge: Vettel wurde durch Hamilton eingebremst, während vorne die Post abging. Button machte im ersten Renndrittel bis zu einer Sekunde auf seinen Red-Bull-Rivalen gut. "Das hat den Rest meines Rennens zerstör", musste Vettel nach dem 4. WM-Lauf eingestehen. Teamchef Christina Horner wusste dies auch mit Zahlen zu belegen: "Wir hatten das schnellere Auto, steckten aber hinter dem Weltmeister fest." Trotzdem: Auch den zweiten Platz feierten Horner, Vettel und Team.

Vettel macht weiter Druck

Der verpasste Sieg ist abgehakt, der Blick geht nach vorne, zum Europa-Auftakt in Spanien. Dann wollen die Roten Bull mit einem überarbeiteten Auto dem derzeitigen Brachenprimus richtig einheizen. "Wir waren an diesem Wochenende schon schneller als Brawn", sagte Horner. "Und für Barcelona haben wir einige Updates. Alle in der Fabrik arbeiten ohne Pause." Vettel wittert seine Chance und treibt das Team an: "Wir müssen weiter Druck machen. Wir wollen das Beste, und es gibt zumindest noch ein Team vor uns."

Brawn GP ist gewarnt. "Red Bull hat seit Saisonbeginn große Fortschritte gemacht. Und sie haben in Vettel einen Superfahrer", konstatierte Teamchef Ross Brawn. Nach zwei "Nullern" zu Saisonbeginn hat sich Vettel dank seines Doppelschlags in Schanghai und Bahrain innerhalb von nur sieben Tagen als stärkster Konkurrent des WM-Favoriten Button etabliert. Hätte der 21-Jährige beim Auftakt in Australien nicht durch einen Anfängerfehler amateurhaft den sicheren 3. Platz im Zweikampf mit BMW-Pilot Robert Kubica verspielt, würde er vor dem Spanien-GP nur 7 statt 13 Punkte weniger als Button aufweisen.

"Wir sind auf Sieg gepolt"

Aber auch so liegt Vettel aussichtsreich im Titelrennen. "Die WM ist sehr spannend", sagte er verschmitzt. Dass auch Brawn GP mit einigen Neuerungen nach Barcelona kommen will, lässt den deutschen Shootingstar kalt - auch wenn er auf einen Doppel-Diffusor noch bis zum übernächsten Rennen in Monaco warten muss. "Wir kommen immer näher. In nicht allzu langer Zeit werden wir sehr, sehr nah dran sein", sagte Vettel Brawn GP und Button den Kampf an.

Langfristig spricht alles für Red Bull. Viele Experten glauben, dass Brawn GP bis zum Saisonende finanziell die Luft ausgehen wird. Doch Vettel und Red Bull wollen schon in Barcelona zuschlagen. Horner: "Wir sind auf Sieg gepolt."

F1-Boss: Vettel muss zu Ferrari

Die Lobeshymnen für Sebastian Vettel nehmen kein Ende. Spätestens nach seinem Sieg in Schanghai ist der Youngster der Star der Formel 1. Und dass es sich bei Vettel nicht um eine Eintagsfliege handelt, die nur im Regen überrascht, hat der 21-Jährige mit seinem 2. Platz in der Wüste von Bahrain bewiesen. Schon fast vergessen sind die Zeiten, in denen Lewis Hamilton bis über den Klee gelobt wurde. Dabei ist es gerade mal ein halbes Jahr, dass der Brite den Weltmeister-Titel holte.

Nun ist wieder ein Deutscher der Mann der Stunde. "In den nächsten Jahren wird er einer der dominierenden Fahrer der Formel 1 werden", ist sich Christian Horner sicher. Der Red-Bull-Teamchef schwärmt von Vettel und ist überrascht über dessen Entwicklung. "Er ist unglaublich schnell erwachsen geworden." Dabei werden Erinnerungen an Michael Schumacher wach. Allerdings sitzt Vettel in einem 'Roten Bullen' und nicht in einem Ferrari - zumindest noch nicht.

Wenn es nach Bernie Ecclestone ginge, säße Bubi-Schumi am Ferrari-Steuer. "Ich sehe Sebastian bei Ferrari. Ich wundere mich sogar ein bisschen, dass er da noch nicht unter Vertrag steht. Aber das wird ganz sicher einmal so sein", sagte der Formel-1-Boss der 'Bild-Zeitung'.

Ferrari hat Geld, Schumi und einen Mythos

Aber was sollte Vettel dazu veranlassen, zu Ferrari zu wechseln? Derzeit hinkt die Scuderia nur hinterher. Felipe Massa hat nach vier Saisonrennen noch überhaupt keinen WM-Punkt, Kimi Räikkönen gerade mal drei mickrige Zähler. Außerdem hat Vettel bei Red Bull noch einen Vertrag bis 2010 und fühlt sich dort pudelwohl. "Ich glaube nicht, dass ich Ende des Jahres wechseln will."

Einzig das liebe Geld könnte Vettel zurzeit von Ferrari träumen lassen. Bei Red Bull verdient er pro Jahr 3,5 Millionen Euro - bei der Scuderia wären locker 15 bis 20 Millionen drin. Ecclestone ist ein Fan von Vettel, bezeichnet ihn selbst als "meinen Jungen". Wahrscheinlich wäre ein deutscher Pilot im Mythos Ferrari für die gesamte Formel 1 ein Gewinn - vor allem auch finanziell. Dazu könnte die Präsenz von Ferrari-Berater Schumacher für einen Wechsel von Schumi-Fan Vettel sprechen.

Horner schob jeglichen Wechselgerüchten allerdings einen Riegel vor, auch wenn sich Fans und Experten einen '2. Schumi' wünschen. Sein bestes Pferd im Stall will er natürlich nicht verlieren. Horner weiß, was Vettel so einzigartig macht. "Allein seine Geistesgegenwart im Cockpit. Während der Fahrt hat er immer noch Kapazitäten für andere Arbeit frei. Das macht ihn zu einem Star." Bleibt für Red Bull zu hoffen, dass der "Star" nicht zum 'Schumi-Klon' mutiert...

Formel 1 News

BMW so schlecht wie noch nie

Robert Kubica Vorletzter, Nick Heidfeld Letzter, beide überrundet - das mit dem Ziel WM-Titel angetretene BMW-Team hat in Bahrains Wüste sein Waterloo erlebt. Nach dem schwächsten Ergebnis der 2006 an gleicher Stelle begonnenen Geschichte als eigenes Formel-1-Team stapfte 'Quick Nick’ frustriert davon und kritisierte offen seinen in der Krise steckenden Arbeitgeber.

"Das Ergebnis ist eine Katastrophe, ein weiteres Rennen zum Vergessen", schimpfte Heidfeld: "Wir haben vom ersten Rennen bis zu diesem keinen Schritt nach vorn gemacht, sondern eher einen zurück. Das Auto ist einfach nicht schnell genug." Zur fehlenden Leistung kamen wie schon beim letzten Rennen in China Kollisionen von beiden Fahrern, die sich an der Box jeweils eine neue Fahrzeugnase abholen mussten. Zudem gab es strategische Fehleinschätzungen am Kommandostand, denn beide Autos wurden in der Hoffnung auf eine Safety-Car-Phase vollgetankt und waren so noch langsamer.

BMW stürzt immer tiefer

"Ich war zwischen Nick und einem anderen Auto, wir haben uns berührt, und ich habe meinen Frontflügel zerstört. Danach lief die Kommunikation mit der Boxencrew nicht rund", sagte Kubica.
Die Wut der Fahrer ist berechtigt. Während sich die Rivalen wie McLaren-Mercedes, Ferrari oder Renault mit Neuerungen an den Autos wesentlich verbessert präsentierten und in Manama durchweg in die Punkteränge fuhren, ist BMW bis ans Ende des Feldes abgestürzt.

Es ist die größte Krise im bislang durchweg erfüllten Vierjahresplan, in dem nach 2006 (Punkte), 2007 (Podest), 2008 (Sieg) nun der WM-Titel als Ziel steht. "Wir haben gewusst, dass dies erneut ein ganz schwieriges Wochenende werden würde. Natürlich sind wir nicht zufrieden, denn wir hätten auch ohne die Unfälle keine Chance auf Punkte gehabt", sagte Motorsportdirektor Mario Theissen.

Letzte Hoffnung: Europa-Auftakt in Barcelona

Bisher steht nur ein glücklicher zweiter Platz von Heidfeld im Regen von Malaysia zu Buche. Die vielleicht letzte Hoffnung ist nun das große Aerodynamik-Update, das beim Europa-Auftakt am 10. Mai in Barcelona die Wende bringen soll. Ob der Doppel-Diffusor wie bei den anderen Teams dazugehört, ist noch ungewiss. Theissen: "Wir sind dabei, es zu finalisieren. Es wird immer schwerer, unser Titel-Ziel zu erreichen, aber das Feld ist sehr eng und wir geben nicht auf."

Derzeit sei es noch kein Thema, sich schon ganz aufs Auto für 2010 zu konzentrieren. Zumal wegen der Krise der Automobilindustrie und mit Blick auf die Ausstiegsdrohungen von Mercedes auch bei BMW langfristige Prognosen schwierig sind. Theissen: "Die Formel 1 ist wertvoll. Bei uns wird regelmäßig vor dem Saisonbeginn das Projekt neu bewertet, dabei war die finanzielle Situation ein eingehender Teil der Analyse. Aber natürlich brauchen auch wir auf Dauer Erfolge.“ Dem fährt der Autobauer aus München derzeit weit hinterher.

Deutsche Autobauer in der Krise

Mercedes droht eine Vollbremsung, BMW fährt im Schneckentempo hinterher - die renommierten deutschen Autobauer stecken mitten in der Wirtschaftsflaute auch in der Formel 1 in einer tiefen Krise. Für die Silberpfeile könnte schon in dieser Woche 15 Jahre nach dem Wiedereinstieg in der Königsklasse das Ende eingeläutet werden.

Am Montag (27.04.2009) diskutiert der Daimler-Vorstand nach 'Focus’-Informationen über mögliche Ausstiegsszenarien, am Dienstag werden die tiefroten Quartalszahlen des Konzerns vorgelegt, und am Mittwoch entscheidet der Automobil-Weltverband FIA über die Strafe in der "Lügen-Affäre". "Eine Formel 1 ohne Mercedes ist einfach nicht vorstellbar", sagte Force-India-Pilot Adrian Sutil beim Großen Preis von Bahrain. Williams-Fahrer Nico Rosberg vergleicht einen möglichen Abschied des Teams von Weltmeister Lewis Hamilton mit einer "Katastrophe".

Ecclestone erwartet "faire Strafe"

Das Unvorstellbare scheint aber tatsächlich möglich zu sein, nachdem Konzernchef Dieter Zetsche angekündigt hat, im Fall einer "unangemessenen Bestrafung durch die FIA das Engagement zu überdenken". Bei der Verhandlung in Paris ist von einer Geldbuße, über den Abzug von WM-Punkten, einer Sperre für mehrere Rennen bis hin zum WM-Ausschluss alles denkbar. Letztmals war 2005 das BAR-Team -Vorgänger des heutigen WM-Spitzenreiters Brawn-Mercedes - wegen eines geheimen Benzin-Zusatztanks für zwei Rennen gesperrt worden.

"Es wäre bitter, ein Team für mehrere Rennen zu verlieren, auf der anderen Seite muss es eine Strafe für die Lüge gegenüber den Rennkommissaren geben", sagt Sebastian Vettels Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone erwartet zumindest eine "faire Strafe“ und fürchtet auch nicht, dass die Stuttgarter die Rennserie verlassen werden, „weil irgendjemand etwas falsch gemacht hat und dafür bestraft wurde“.

F1-Engagement auf dem Prüfstand

Neben den ständigen Negativ-Schlagzeilen - der Spionage-Affäre mit der Rekordstrafe von 100 Millionen Dollar für McLaren-Mercedes folgte nun die Lügen-Affäre um Weltmeister Lewis Hamilton - spricht auch das klare Votum der Arbeitnehmer gegen die Formel 1 für einen Ausstieg. Mit Blick auf die im Konzern geplanten Einsparungen von zwei Milliarden Euro müssen die Arbeiter Gehaltseinbußen von mehr als zehn Prozent hinnehmen und um ihren Arbeitsplatz zittern. Da sind die Ausgaben von mehr als 100 Millionen Euro für die Formel 1 zumindest für sie ein unnötiger Luxus.

"Wir haben ein sehr vernünftiges Budget und sind allen Überprüfungen im Haus unterworfen", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug und fürchtet doch um die Zukunft seiner Abteilung: "Das sind auch viele Arbeitsplätze. Dabei ist die Formel 1 für viel Geld eine sehr günstige Geschichte." Zu dieser Auffassung kam auch der BMW-Vorstand bei der letzten Überprüfung vor der Saison, allerdings war zu diesem Zeitpunkt der Absturz auf der Rennstrecke nicht abzusehen.

BMW Sauber auf rasanter Talfahrt

Die Münchner sind mit dem Ziel WM-Titel in die Saison gestartet, doch nach vier Rennen sind sie am Ende: Beim Wüstenrennen von Bahrain belegten Robert Kubica und Nick Heidfeld die beiden letzten Plätze. Heidfeld bezeichnet das als "Katastrophe", Kubica übt noch deutlichere Kritik: "Wir müssen vielleicht einen etwas anderen Weg einschlagen, denn die Geschwindigkeit unserer Weiterentwicklung war nicht ideal - wie schon im Vorjahr."

Auch Mario Theissen ist von der rasanten Talfahrt überrascht worden. "Diese Situation ist ungewohnt für alle im Team. Denn seit unserer Gründung ging es drei Jahre nur bergauf. Wir haben seit 2006 unsere ambitionierten Ziele erreicht, bisweilen sogar übererfüllt", sagt der BMW-Motorsportdirektor: "Jetzt wird sich zeigen, wie stark das Team ist. Ich bin zuversichtlich, dass wir in die Erfolgsspur zurückkehren werden."

Kubica bleibt skeptisch

Ein neues Aerodynamik-Paket soll beim nächsten Rennen am 10. Mai in Barcelona die Wende bringen. Doch Kubica ist skeptisch: "Ich glaube nicht, dass es am Gesamtbild sehr viel ändert. Wir werden der Spitze etwas näherkommen, aber wir werden plötzlich nicht einen Sprung aus der siebten in die erste Reihe machen."

Etatlimit weckt Interesse an Einstieg

Die geplante Budgetgrenze könnte der Formel 1 schon im kommenden Jahr eine Welle von Neueinsteigern bescheren. Sieben Rennställe haben Medienberichten zufolge bereits Interesse an einem Start in der Königsklasse signalisiert. "Mein Ziel ist es, einigen Leuten in der Formel 1 in den Hintern zu treten und ihnen zu zeigen, dass sie Geld für nichts zum Fenster raus schmeißen", zitierte ein Internetportal den Chef des GP2-Teams iSport, Paul Jackson.

Bedingung für einen Einstieg des ehemaligen Arbeitgebers von Formel-1-Pilot Timo Glock in die Königsklasse sei aber, dass 2010 das vom Internationalen Automobilverband FIA angekündigte Etatlimit umgesetzt werde. Zuvor hatten bereits Prodrive-Inhaber David Richards, das Lola-Team, der spanische Epsilon-Euskadi-Rennstall sowie die GP2-Starter ART und Campos Überlegungen für ein Formel-1-Engagement bestätigt. Das amerikanische USGPE-Projekt stellte seine Pläne schon im Februar der Öffentlichkeit vor.

Der Vorstoß von FIA-Chef Max Mosley für eine freiwillige Budgetgrenze von 33 Millionen Euro pro Jahr scheint damit den gewünschten Erfolg zu haben. Die FIA hatte im März beschlossen, Rennställe mit einem Mini-Etat von 2010 an mit technischen Freiheiten zu belohnen. Damit brüskierte der Verband vor allem die in der Rennserie engagierten Autokonzerne, die bislang deutlich größere Summen investieren. Teams, die weiter mit größeren Etats arbeiten wollen, sollen die Vorteile bei der Aerodynamik und bei der Motorenleistung im Rahmen des bis 2012 geltenden Regelwerks verwehrt bleiben.

Schweinegrippe bedroht spanische Sportveranstaltungen

Foto: dpa
Die Schweinegrippe hat Europa erreicht. In Spanien bestätigte das Gesundheitsministerium einen Fall des gefährlichen Virus. Deshalb drohen im Mai die großen Sportevents in Spanien, ähnlich wie in Mexiko am vergangenen Wochenende, zu Geisterveranstaltungen zu verkommen.

Nach Auskunft der mexikanischen Regierung hatte es durch das Virus mehrere Tote gegeben. Deshalb veranlasste Mexikos Fußballverband in der nationalen ersten Liga zwei Spiele ohne Zuschauer. Die Begegnungen zwischen ANAM Puma und Rekordmeister Chiva Guadalajara sowie CF America und UAG Tecos (Bild) wurden vor leeren Zuschauerrängen ausgetragen.

In Spanien wiesen Mediziner das mutierte Schweinegrippevirus vom Typ H1N1 bei einem kürzlich aus Mexiko zurückgekehrten Studenten nach. Der 23-Jährige befinde sich in einem Krankenhaus im Südosten Spaniens unter Quarantäne. Sollten in den nächsten Tagen weitere Fälle bekannt werden, könnte z.B. das Spiel am Samstag zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona ohne Zuschauer stattfinden. Auch das nächste Formel-1 Rennen, das am 10. Mai in Barcelona auf dem Circuit de Catalunya stattfinden soll, wäre in Gefahr.

Ergebnis des Formel 1 Rennens in Bahrain

Vettel kann Button nicht stoppen

Jenson Button bleibt der dominierende Mann in der Formel 1. Nach seinen Siegen in Australien und Malaysia war der Brawn-GP-Pilot auch in der Wüste beim Großen Preis von Bahrain der Schnellste und gewann überlegen. Auf Platz zwei in Manama folgte Sebastian Vettel (+ 7,187 Sekunden), dem nach seinem Sieg in China damit erneut ein hervorragendes Resultat gelang. "Das war der beste Sieg in diesem Jahr, auch weil Sebastian so stark war", war WM-Spitzenreiter Button erleichtert. Und auch der Zweitplatzierte freute sich: "Gott sei Dank habe ich mir keinen Fehler erlaubt." Hinter dem Red-Bull-Fahrer kam Jarno Trulli im Toyota, der von der Pole Position gestartet war, auf den 3. Rang (+ 9,170).

Auf den Plätzen vier bis sechs folgten Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes, Rubens Barrichello im zweiten Brawn GP und Kimi Räikkönen, der damit die ersten Punkte für Ferrari in dieser Saison einfuhr. Toyota-Mann Timo Glock, in der Startaufstellung noch auf Position zwei, fiel auf Platz sieben zurück. Fernando Alonso (Renault) komplettierte als Achter die Punkteränge.

Dabei hatte beim Start noch alles so gut ausgesehen für Glock. Er drückte sich innen an Trulli vorbei und übernahm die Spitze. Auch Hamilton kam sehr gut weg und schoss vor auf Position drei. Vettel musste nach Hamilton auch Button passieren lassen und ging als Fünfter in die erste Kurven. Nico Rosberg gelang es nicht, wie erhofft beim Start ein paar Plätze gutzumachen, fiel zunächst auf Rang zehn zurück, kämpfte sich aber umgehend wieder auf Platz neun vor.

Toyotas Siegchancen nach 1. Stopp weg

An der Spitze gelang es den beiden nur leicht betankten Toyota-Piloten, sich von Button und dem Rest des Feldes abzusetzen. Nach fünf Runden hatte Glock schon mehr fünf Sekunden Vorsprung auf Button und zehn Sekunden auf Vettel, der hinter Hamilton festhing. Aber statt sich nach vorne zu orientieren und Hamilton anzugreifen, spürte der Red-Bull-Pilot ab der 10. Runde Barrichello im Brawn GP im Nacken.

Wie geplant kam Glock als Führender in der 12. Runde an die Box und zog harte Reifen auf. Hinter Rosberg kam der 26-Jährige auf Position neun zurück auf die Strecke. Eine Runde später kam Teamkollege Trulli, der jedoch nur auf Platz sechs zurückfiel und somit an Glock vorbeizog. In der 15. Runde kam Barrichello zum Service, eine später der neue Spitzenreiter Button und Hamilton, womit Vettel die Spitze übernahm. Vollgetankt und auf harten Reifen konnten Trulli und besonders Glock das Tempo der an der Spitze nicht mehr mitgehen und verloren den Kontakt. "Das ist sicher das enttäuschendste Podium für uns", gab Toyota-Chefingenieur Dieter Gass nach dem Rennen zu.

In der 20. Runde musste dann Vettel zum ersten Mal an die Box kommen und fiel von Rang eins hinter Button, Räikkönen und Trulli auf Rang vier zurück. Als letzter der Spitzengruppe kam Räikkönen nach dem 21. Umlauf zum Service, womit sich Klassement bereinigte: Button übernahm die Spitze vor Trulli, Vettel, Hamilton, Barrichello und Glock. Vettels Red Bull lief etwas besser als Trullis Toyota. Aber er kam nicht vorbei, so dass sich Button vorne absetzte. Nach 30 Runden klaffte zwischen Button und der Verfolger-Gruppe Trulli, Vettel und Hamilton eine Lücke von 14 Sekunden.

An Position sechs liegend stoppte Glock in der 34. Runde zum zweiten Mal und kam hinter Piquet auf Platz 10 zurück auf den Kurs. Der Podiumsplatz war somit komplett außer Reichweite. Nach der 37. Umrundung des Bahrain Racing Circuit kam das Trio Button, Trulli und Hamilton zum letzten Service – dadurch rutschte Vettel wieder an die Spitze. Drei Umläufe später winkte dann die Red-Bull-Crew ihren Topfahrer zum Tanken und Reifenwechsel. Button schlüpfte natürlich durch, aber Vettel kam vor Trulli wieder auf die Piste. Die Lücke zwischen Button und Vettel betrug knapp 13 Sekunden – zu viel um den WM-Spitzenreiter im Brawn GP ernsthaft zu gefährden. Also konzentrierte sich der 21-Jährige darauf, Toyota-Mann Trulli hinter sich zu halten. Und das gelang ihm bravourös.

Weniger bravourös verlief der Bahrain-GP für die anderen deutschen Fahrer. Rosberg kämpfte in seinem Williams mit vollem Einsatz, landete aber nur auf dem undankbaren 9. Platz. "Ich war wirklich am Limit. Aber Platz neun ist eine Katastrophe", sagte Rosberg. Auf Position 16 liegend überquerte Adrian Sutil im Force India die Ziellinie. Damit lag Sutil drei Ränge vor Nick Heidfeld. Der BMW-Sauber-Pilot erwischte eine ganz schlechten Tag und kam als 19. und Letzter ins Ziel. Für den 31-Jährigen war es die schlechteste Platzierung seiner Karriere. Nur einen Rang davor landete Teamkollege Robert Kubica, der sich ebenso wie Heidfeld in der ersten Kurve den Frontflügel abgefahren hatte. Auf BMW Sauber kommen nach dem schwächsten Abschneiden der Team-Historie harte Zeiten zu. "Wir konzentrieren uns nun auf das Rennen in Barcelona, wo wir ein Aero-Entwicklungspaket an den Start bringen werden", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen, der auf bessere Resultate hofft.

Glock: nach 1. Stopp das Rennen verloren

Sebastian Vettel (Red Bull): "Es ist ein gutes Resultat und einige Punkte, aber schwierig war es schon. Der Start war noch okay, aber dann war ich überrascht als Lewis auf einmal neben mir war. Im Rückspiegel war er erst nicht da und dann hat er wohl einen speziellen Knopf gedrückt und seinen Vorteil ausgespielt. Da wir waren dann zu Dritt, Jenson war außen, ich in der Mitte, da musste ich leider Platz machen und habe in der ersten Kurve zwei Plätze verloren. Danach steckte ich hinter Lewis fest, da haben die Reifen nachgelassen und ich bin in der Gegend rumgerutscht. Da kommt man nur schwer zurück, weil man beim vielen Bremsen die Stabilität auf der Hinterachse braucht. Nach dem ersten Stopp war ich plötzlich hinter Trulli und hing hinter ihm fest, obwohl ich auf weichen Reifen eigentlich schneller hätte fahren können. Durch meinen längeren Mittel-Stint kam ich vorbei und danach war er ziemlich groß im Rückspiegel und ich musste mich gegen ihn verteidigen. Zum Glück habe ich keinen Fehler gemacht und Platz 2 ins Ziel gebracht."

Jenson Button (Brawn GP): "Es war ein hartes, aber ein super Rennen. Wir hatten heute nicht den Speed wie in den ersten Rennen. Ich weiß nicht, wo der Speed geblieben ist, da haben die anderen aufgeholt oder sind sogar vorbeigezogen. Ich wusste, dass Sebastian Vettel aufgrund seiner Strategie ein harter Konkurrent sein würde."

Timo Glock (Toyota): "Ich habe nach dem ersten Boxenstopp das Rennen verloren. Da haben wir harte Reifen aufgezogen, von da an ging gar nichts mehr. Ich weiß nicht warum, wenn ich es wüsste, wäre ich schneller gefahren. Das müssen wir analysieren, denn da bin ich bis zu einer Sekunde pro Runde langsamer als Jarno Trulli gefahren. Das Problem ist zum ersten Mal aufgetreten. Nach dem Start konnte ich vorne wegfahren und einen kleinen Vorsprung auf Jarno herausfahren, der aber nicht für einen Boxenstopp gereicht hat. Ich habe alles auf den harten Reifen verloren. Das Rennen war nach dem ersten Stint vorbei. Wir müssen gucken, warum der Reifen so schlecht war, ob es temperaturbedingt war, denn man hat mir immer über Funk gesagt, meine Hinterreifen wären etwas zu warm. Für mich hat es sich angefühlt, als wenn ich nach dem ersten Stopp überhaupt keine Temperatur in die Reifen gekriegt habe und der Reifen somit keine Möglichkeit hatte, den Druck aufzubauen. Da hab ich alles verloren."

Red-Bull-Teamchef ist hin- und hergerissen

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Wir haben das Auto an diesem Wochenende nicht verbessert, unser gutes Ergebnis lag an der Strecke. Es gab nicht die Hochgeschwindigkeits-Kurven, in denen die anderen wegziehen konnten. Die Lücke ist immer noch sehr groß. Der Abtrieb ist noch nicht da, wo wir ihn haben wollen. Wir machen Fortschritte, aber auch die anderen machen Fortschritte. Es wird harte Arbeit, da ranzukommen. Ich denke, dass in Barcelona die Unterschiede wieder deutlicher zu Tage treten werden. Ich hoffe aber, dass ich mit ein paar neuen Teilen am Auto wieder etwas rankommen kann. Beim nächsten Rennen müssen wir gucken, wo wir wirklich stehen, dann können wir eventuell sagen, ob wir das Brawn-Team noch kriegen können. Denn es wird sich auch zeigen, ob sie sich auch weiter verbessert haben. Wenn sie das haben, dann wird es wirklich schwierig, sie einzuholen. Aber wenn wir noch etwas finden und den Abtrieb verbessern, haben wir auch keine Probleme mehr. Aber bei Speed-Strecken dranzubleiben, ist nahezu unmöglich, auf Aerodynamik-Strecken ist es machbar."

Christian Horner (Teamchef Red Bull): "Der 2. Platz ist ein tolles Ergebnis. Aber trotzdem ist es ein wenig enttäuschend, vor allem nach dem Gefühl von letzter Woche (Anm. d. Red.: Sieg von Vettel). Das Rennen wurde uns durch Kurve 2 diktiert, als Vettel beim Start ein wenig rausgedrückt worden ist und Button und Hamilton vorbeifahren konnten. Da hat man gesehen, dass Lewis Sebastian im ersten Stint doch ziemlich aufgehalten hat. Wir waren länger draußen als Button und hätten heute gewinnen können. Aber Platz 2 ist ein gutes Ergebnis - guter Job von Vettel. Leider hat Trulli uns in der Mitte des Rennens eine Menge Zeit gekostet. Dadurch ist Button weggezogen. 8 Punkte mehr auf dem Konto und das zweite Podium in einer Woche, da kann man nicht so sehr enttäuscht sein."

Dieter Gass (Toyota-Chefingenieur): Nach der ersten Startreihe ist das mit Sicherheit das enttäuschendste Podium, das wir bisher gehabt haben. Wir haben uns mehr ausgerechnet. Es wäre auch eigentlich mehr möglich gewesen. Das Hauptproblem war der harte Reifen, mit dem wir, vor allem Timo, im Mittel-Stint viel Zeit verloren. Das konnten wir am Ende nicht mehr aufholen. Trulli hat sich gut gegen Vettel verteidigt. Ich glaube aber nicht, dass Vettel so viel schneller gewesen ist. Die KERS-Teams waren eine große Gefahr. Timo hat seine Position auch durch einen KERS-Boost an Kimi Räikkönen verloren."

Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef): "22 Sekunden Rückstand ist halbwegs in Ordnung, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hingehören. Gemessen an unseren alten Rivalen, sind wir eine Ecke besser, aber damit sind wir nicht zufrieden. Es ist schön, dass wir die Power von Brawn GP liefern, Button hat drei von vier Rennen gewonnen und drei Mercedes-Motoren sind unter den Top 5. Aber wir müssen einen ganz dramatischen Schritt nach vorne machen, aber das dauert."

Vettel: "Die acht Punkte sind toll"

Vor einer Woche haben Sie im Monsun den Großen Preis von China gewonnen, nun sind Sie bei 36 Grad Hitze in der Wüste von Bahrain Zweiter geworden. Was sagen Sie dazu?

Sebastian Vettel: "Der zweite Platz ist gut für das Team und für mich. Die acht Punkte sind toll. Wir haben hier schon im Qualifying einen guten Job gemacht und sind den Brawn GP näher gerückt. Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber wir müssen weiter pushen und uns weiter verbessern."

Was war kurz nach dem Start los?

Vettel: "Da wurde ich etwas überrascht, habe zwei Plätze verloren und war nur noch Fünfter. Ich habe dann hinter Lewis Hamilton praktisch fest gehangen und konnte nicht vorbei. Ich steckte im Verkehr und es war schwierig, zu überholen. Da konnte ich den Speed des Autos leider nicht nutzen."

Weshalb haben Sie es noch auf Platz zwei geschafft?

Vettel: "Wir wussten, dass die beiden Toyota weniger Benzin an Bord als wir hatten und früher zum Tanken in die Box kommen mussten. Ich hatte zunächst zweimal die weiche Reifenmischung und erst im letzten Stint die harte Option. Ich musste schauen, dass ich nach dem zweiten Stopp vor Jarno Trulli auf die Strecke zurückkomme. Das hat geklappt. Er blieb mir dicht auf den Fersen, aber ich konnte ihn auf Distanz halten. Gott sei Dank habe ich mir keinen Fehler erlaubt. Mein Auto wurde zum Schluss des Rennens immer schneller."

Sie sind in der Fahrer-WM nun Dritter hinter dem Brawn-GP-Duo Jenson Button und Rubens Barrichello. Wie schätzen Sie ihre Titelchancen ein?

Vettel: "Es ist noch ein langer, langer Weg. Es liegt zwar nur ein Team vor uns, aber wir müssen weiter hart kämpfen. Die anderen Konkurrenten machen auch viel Druck und entwickeln ständig weiter. Auch die etablierten Teams wie McLaren-Mercedes oder Ferrari haben gezeigt, dass sie schnell zurückkommen können."


Samstag, 25. April 2009

Deutschland - Brasilien 1:1, Mein erster Live-Post

So, jetzt ist er fertig überarbeitet: Mein erster Live-Post. Da ich nicht die Möglichkeit hatte, ins Stadion nach Frankfurt zu fahren, hab ich mir gedacht, da ich ja "live" am Fernseher dabei bin, schreib ich mal einen Live-Post vom Spiel. Der liest sich wie folgt:

Es ist Mittwoch, der 22. April 2009. Endlich. Ich hab mir mal überlegt, einen Live-Post zu schreiben. Um zu schauen, ob ich meine Idee so umsetzen kann, hätte ich mir gerne ein anderes Spiel ausgesucht, anstatt es direkt mit einem Spitzenspiel zu testen, es spielt ja kein geringerer, als der Weltmeister gegen den Vizeweltmeister - aber nun gut. Ich probier´s mal. Ich bin vor ein paar Minuten nach Hause gekommen, sitze also vor dem PC und der Fernseher ist auch schon mal eingeschaltet. Denn gleich geht es los mit dem Freundschaftsspiel

Deuschland gegen Brasilien.

Die Übertragung fängt an. Der Moderator Sven Voss interviewt die OK-Präsidentin Steffi Jones. Die Frankfurter Commerzbank-Arena ist voll - es wird gemeldet, dass der Europa-Zuschauerrekord für ein Frauen-Fußball-Länderspiel heute gebrochen wurde.

Es folgt ein Bericht über das folgende Spiel. Ein sehr kurzer Bericht wie ich finde. (Anmerkung 1: Bei einem Herren-Länderspiel hätte man mit diesen Infos eine ganze Stunde gefüllt *grummel*). Unter anderem wird über das neue Trikot der Damen-Nationalmannschaft berichtet (siehe hierzu auch den Post vom 17. April). In einem Interview sagt Linda Bresonik, dass sie sich auf das Spiel gegen Brasilien freut, da Brasilien ein starker Gegner ist, das Spiel in Frankfurt stattfindet, viele Zuschauer da sein werden und ... jetzt kommts ... weil die Brasilianerinnen dann das neue Trikot sehen werden und die bestimmt neidisch sein werden, dass die das FIFA Champions Badge nicht auf ihrem Trikot haben. Hihi - Schadenfreude ist doch was schönes ...

Nach einem Blick in das gut gefüllte Stadion betreten die Spielerinnen auch schon den Rasen. Die deutsche Mannschaft spielt wie folgt:

Tor: Nadine Angerer
Mittelfeld: Saskia Batusiak, Bianca Schmidt, Annike Krahn, Babett Peter
Mittelfeld: Linda Bresonik, Kim Kulig, Kerstin Garefrekes, Melanie Behringer
Sturm: Anja Mittag, Birgit Prinz

Die Hymnen. Das obligatorische Mannschaftsfoto. Hierbei wird auch der Slogan für die WM 2011 vorgestellt

20Elf von seiner schönsten Seite

... Anpriff von der erfahrenen Schiedsrichterin Jenny Palmqvist aus Schweden. Anstoß Brasilien. Deutschland von links nach rechts.

Silvia Neid hat den Notizblock schon in der Hand und nimmt auf der Trainerbank platz. Den Block braucht sie hoffentlich nur, um sich die Tore der deutschen Mannschaft zu notieren. (!)

Bisher gab es zwischen beiden Mannschaften acht Begegnungen: hierbei gab es vier Siege, drei Unentschieden und eine Niederlage. Eine schmerzliche Niederlage bei Olympia 2008 im Halbfinale.

Bei der deutschen Mannschaft fehlen immer noch verletzt Kerstin Stegemann und Ariane Hingst. Besonders schmerzt die Verletzung von Inka Grings. Von einem Sturmduo Birgit Prinz und Inka Grings kann man nur träumen - beide sind die besten Stürmerinnen der Bundesliga. Wäre mal interessant zu sehen, ob die beiden miteinander harmonieren. Na ja, spätestens bei der EM wird es (hoffentlich) eine Gelegenheit dazu geben.

Beide Mannschaften müssen sich erst mal sortieren. Spielaufbau Brasilien, aber der Ball ist auch schon im Aus. Angriff der deutschen Mannschaft, Kopfball Birgit Prinz, aber der Ball geht neben das Tor ... Gute Balleroberung von Kim Kulig. Neuer Spielaufbau ... Riesenchance für Kerstin Garefrekes, sie stürmt nach vorne, lässt die Brasilianerin in der Abwehr stehen, aber es kann noch jemand den Ball wegschießen ... trotzdem eckball ... Riesenchance für Anja Mittag, aber sie kommt nicht mehr richtig an den Ball, versucht es noch, trifft die Torhüterin Barbara, die anschließend behandelt werden muss, da sie sich bei dem Zusammenstoß leicht verletzt hat. Kurze Spielunterbrechung. Barbara kann dann aber weiterspielen.

Freistoß der deutschen Mannschaft - ja keine schlechte Idee. Auf jeden Fall so weiterspielen, weiter Chancen herausspielen. Weiter Brasilien unter Druck setzen. Ooh, aufpassen, Marta versucht zu zaubern. Das sieht schon gut aus, was die Marta mit dem Ball macht, muss ich ja mal so schreiben. Aber solange da kein Tor bei rauskommt, kann die Marta ruhig so weitermachen. Die erste Viertelstunde ist schon vorbei. Es muss sich alles erst noch sortieren.

Chance für Birgit Prinz, aber kein Tor. Weiter geht es auf der anderen Seite - Freistoß für Brasilien, aber kein Problem für Nadine Angerer.

Tooooooooooooooooooooooooooooooor!!! Wahnsinn. 23. Minute. Tor von Anja Mittag nach Vorlage von Linda Bresonik. (Auch schöner Torjubel von der Anja). Der Anja Mittag gönne ich das Tor, da sie bei vielen Spielen Pech hatte, oft das Aluminium traf und für die viele Mühe nicht mit einem Tor belohnt wurde. (Anmerkung 2: Besser vor oder nach dem Spiel etwas essen, da essen und posten beides gleichzeitig etwas schwierig ist).

So, woll doch mal sehen, wie die Brasilianerinnen hierauf reagieren. Die Zuschauer machen jetzt richtig Stimmung. Anja Mittag holt einen Freistoß heraus. Es ergibt sich aber keine nennswerte Chance, auch nicht der anschließende Eckball.

Brigit Prinz lag nach einem Zweikampf kurz verletzt am Boden, sieht aber so aus, als könnte sie weiterspielen. Jetzt ist eine halbe Stunde gespielt. Brasilien findet momentan keinen Weg zu Tor der deutschen Mannschaft. Macht nichts. Jetzt liegt Babett Peter verletzt am Boden, aber auch sie kann weiterspielen. Birgit Prinz lässt sich am Spielfeldrand behandeln. Hoffentlich ist es nichts schlimmes ... Birgit Prinz wird immer noch behandelt.

Foulspiel von Babett Peter an Marta. Sofort zückt die Schiedsrichterin die gelbe Karte - oah, kann man pfeifen. Birgit Prinz kommt zurück aufs Spielfeld. Marta macht irgendeine Geste Richtung Zuschauerränge. Da muss sie sich nicht wundern, wenn die Zuschauer daraufhin pfeifen ... Was hat die denn jetzt zu meckern???

Freistoß Brasilien. WTF??? tor. brasilien. 35. minute. maurine oder so ähnlich. Keine Chance für Nadine Angerer, die den Ball erst spät sehen konnte *ggrrr*. Der Kommentator meint:"Kann dem Spiel nur gut tun so ein Tor.". Bitte??? Wenn schon Tore, dann doch bitte für die deutsche Mannschaft ... Die deutsche Mannschaft lässt sich nicht beeindrucken und befindet sich auch schon wieder im Angriff.

Gewusel im Strafraum der Brasilianerinnen. Abpfiff nach gefährlichem Spiel von Melanie Behringer. Aua - bei Birgit Prinz wurde eine Rippenprellung festgestellt. Birgit verlässt gerade das Spielfeld. Sie gibt die Kapitänsbinde an Kerstin Garefrekes. Für Birgit kommt Martina Müller. So ein Quark, erst kann Inka Grings nicht spielen und dann verletzt sich auch noch Birgit Prinz.

Im Moment geht es hin und her. Immer wieder Balleroberungen. Vier Minuten werden in der ersten Halbzeit nachgespielt. Noch einmal Eckball der deutschen Mannschaft. Ball geht aber zu weit. Trotzdem sieht eine gut sortierte Abwehr anders aus.

Und da ist die erste Halbzeit auch schon vorbei. Zurück zu Sven Voss und Steffi Jones zur Halbzeitanalyse. Gutes Spiel der deutschen Mannschaft. Oh man, Birgit Prinz sitzt mit Tränen in den Augen auf der Ersatzbank. Ursula Holl spricht mit ihr. Dazu muss man wissen, dass die Birgit diese Saison schon mehrmals verletzt war. Sie ist sehr ehrgeizig und stellt hohe Ansprüche an sich selbst. Nicht nur, dass sie jetzt beim Spiel gegen Brasilien feht, sie fehlt auch dem FFC Frankfurt beim Saisonfinale. Wenn man gegen den Vizeweltmeister spielt, will man sich natürlich nicht gerade in so einem Spiel verletzen. Echt sch****.

Weiter gehts mit der zweiten Halbzeit. Die genaue Diagnose von Birgits Verletzung steht jetzt auch fest: Rippe gebrochen. Gleich gehts ins Krankenhaus. Chance durch Anja Mittag, leider kommt der Pass bei Martina Müller nicht an.

Ah, Simone Laudehr und Lira Bajramaj laufen sich schon mal warm. Jup, guter Schuß von Kim Kulig. Muss man mal probieren, einfach mal draufhalten. Nur nicht Brasilien ins Spiel kommen lassen. Eckball Melanie Behringer - Annike Krahn kommt an den Ball, kann ich aber nicht richtig Richtung Tor platzieren. Super Aufbauspiel, jetzt wird Druck gemacht und wieder Eckball. Nee, der Ball war zu lang. Und immer wieder Linda Bresonik, die nichts mehr im defensiven Mittelfeld hält. Die Linda spielt richtig gut.

Erneut Freistoß. Aber keine nennswerte Chance. Dafür erneut Eckball. Riesenchance für Anja Mittag, aber Barbara kann den Ball gerade noch ins Toraus befördern. Nächste Chance: Kim Kulig trifft den Pfosten, der Ball springt zu Martina Müller - Außennetz. Puh, erst mal durchatmen.

Die offizielle Zuschauerzahl wird bekannt gegeben: 44.825. Neuer Rekord für Europa. Der alte Rekord lag bei 29.000 Zuschauern beim Eröffnungsspiel der EM zwischen England und Finnland.

Die deutsche Mannschaft zaubert in der Hälfte der Brasiliannerinnen. Ein Schuß von Melanie Behringer geht knapp am Tor vorbei. Wieder Eckball. Mmmh, wieder etwas zu weit von Melanie Behringer geschossen. So langsam sollte man vielleicht doch mal eine Chance zum Tor nutzen, da man immer mit einem Konter der Brasilianerinnen rechnen muss.

Neue Chance für Linda Bresonik. Der Ball geht ganz knapp am Tor vorbei. Der Ball sollte in den oberen Torwinkel - wäre ein schönes Tor gewesen. Oh, jetzt mal eine Chance für Brasilien. Nein doch nicht. ooohhh, der Kommentator meint, die Brasilianerinnen wären müde wegen dem Jetlack, weil die ja erst am Montag Abend in Frankurt angekommen sind. Zusammen mit der Laola-Welle, die durchs Stadion geht ein mitfühlendes oooooooooooooooooohhhhhhhhhhhhh!!!

Foulspiel an Anja Mittag. Da hätte man auch mal gelb geben können. Super Zusammenspiel von Linda Bresonik und Kerstin Garefrekes, aber Barbara dazwischen ... Schuss von Linda Bresonik, wieder Barbara am Ball. Ja, ich weiß, so hätte-wäre-wenn-Fragen bringen nichts. Aber mal angenommen, Birgit Prinz und Inka Grings wären jetzt auf dem Platz. Ob der Spielstand dann schon etwas anders aussehen würde??? Schon wieder Foulspiel an Anja Mittag, die muss heute einiges einstecken.

Weitere Auswechslungen: Anja Mittag und Kerstin Garefrekes gehen vom Platz - dafür kommen Simone Laudehr und Lira Bajramaj. Noch 20 Minute plus Nachspielzeit zu spielen. Die Kapitänsbinde bekommt jetzt Nadine Angerer.

Jetzt bekommt Maurine die gelbe Karte nach einem Foul an Simone Laudehr. Und die nächste gelbe Karte für Renata Costa nach einem Foul an Lira Bajramaj. Richtig von der Schiedsrichterin jetzt mal durchzugreifen. Mein Eindruck: Brasilien bekommt nichts mehr auf die Reihe und sie wollen das Unentschieden über die Zeit retten.

Wieder Chance für Martina Müller, der Ball geht ganz knapp am Tor vorbei. Den hätte Barbara nicht mehr bekommen. Noch eine Viertelstunde zu spielen. Simone Laudehr pflügt durchs Mittelfeld, Pass zu Lira Bajramaj, aber der anschließende Pass kommt zu ungenau. Anschließende Ecke von Lira zu flach gespielt.

Herrlich, um jeden Ball wird gefightet. Ein richtig gutes Fußballspiel. Die Brasilianerinnen scheinen jetzt schon aufgegeben zu haben, von denen kommt ja gar nichts mehr. Wo ist denn die tolle Marta und die tolle Christiane, die immer so hoch gelobt werden? Macht nichts, noch gute zehn Minuten zu spielen. Eine Brasilianerin liegt verletzt am Boden - kurze Unterbrechung.

Weiter gehts mit einem Angriff von Brasilien - aber nur kurz, Angriff schon wieder gestoppt. Foul an Babett Peter, Silvia Neid schimpft am Spielfeldrand. Noch eine Auswechslung: Sonja Fuss kommt für Annike Krahn. Kim Kulig mit toller Ballannahme, und Schuß, aber kein Problem für Barbara.

Weitere Fouls von Brasilien, um das Unentschieden noch über die Zeit zu retten. Noch zwei Minuten plus Nachspielzeit. Nein, aufpassen, noch mal konzentrieren, ein Tor geht noch. Marta diskutiert mit der Linienrichterin - sonst ist sie in der zweiten Halbzeit nicht wirklich aufgefallen. Nur eine Minute Nachspielzeit? Schieri... (Anmerkung 3: Die Abkürzung von Schiedsrichter ist ja Schirri. Heißt dann die Abkürzung von Schiedsrichterin - Schierrie???) ist das nicht ein bisschen wenig aufgrund der vielen Unterbrechungen? Nochmal Ecke. Kein Tor. Jetzt ist das Spiel zu Ende.

Zurück zu Sven Voss und Steffi Jones. Nach Stimmen von Linda Bresonik und Silvia Neid geht es auch schon direkt zum nächsten Spiel: Hamburg und Bremen treffen im DFB-Pokal aufeinander.

Mein Fazit:

Bei mir macht sich Enttäuschung breit. Ich war schon vor dem Spiel enttäuscht, als ich gelesen hab, dass Inka Grings verletzungsbedingt nicht spielen kann. Dann noch die Verletzung von Birgit Prinz. Das Unentschieden spiegelt einfach nicht das eigentliche Kräfteverhältnis wieder. Die deutsche Mannschaft hätte Brasilien richtig "wegschießen" können. Einziger Kritikpunkt also: zu wenig Tore. Trotz allem haben die Zuschauer ein richtig gutes Fußballspiel gesehen. Die deutsche Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit richtig Druck gemacht. Von Brasilien war, abgesehen von den Fouls, in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen.


Hinweis: Von der Autorin wurden nachträglich offensichtliche Rechtschreibfehler verbessert und aus den zunächst gefertigten kurzen Stichwörtern lesbare Sätze formuliert.

Ergebnis des Qualifyings in Bahrain

Rot-Weiß gibt in Bahrain in den Ton an

China-Triumphator Sebastian Vettel bleibt auf Erfolgs-Kurs. Eine Woche nach seinem Pole-Coup in Schanghai musste der Red-Bull-Pilot im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain nur Toyota den Vortritt lassen. Bei 38 Grad im Schatten stürmte das in Köln ansässige Team in Manama an die Spitze. Dabei verpasste Timo Glock seine erste Pole-Position nur um 0,281 Sekunden gegen seinen Teamkollegen Jarno Trulli. "Ich habe einen kleinen Fehler gemacht", sagte der 27-Jährige nach seiner mit Abstand besten Platzierung in der Startaufstellung.

"Das ist ein tolles Resultat für Toyota und mich", jubelte Trulli nach seiner erst vierten Pole-Position im 206. Anlauf. Der 34 Jahre alte Routinier benötigte auf dem 5,412 Kilometer langen Wüstenkurs 1:33,431 Minuten. Glock wies auf die schwierigen Bedingungen mit ständig wechselnden Winden hin: "Das Auto reagierte da etwas nervös." Für Toyota war es die erste Pole seit Suzuka im Oktober 2005 durch Ralf Schumacher. Vettel war auch mit Platz 3 zufrieden: "Das war das Beste, was wir rausholen konnten."

Vettel hofft auf den nächsten Coup

Der 21-Jährige hofft nach seiner Regen-Show in Schanghai nun auf den nächsten Coup im Trockenen. "Es wird nicht einfach. Die Jungs waren schneller", urteilte Vettel über die starke Vorstellung des Toyota-Duos. "Aber noch ist nichts verloren." Nico Rosberg, am Freitag wieder einmal Tagesschnellster, kam im Williams-Toyota auf Rang 9 und rundete damit das erfreuliche Abschneiden der deutschen Piloten ab. "Ich bin von der Position genau da, wo ich sein sollte", kommentierte der 23-Jährige sein Abschneiden.

Leicht verbessert zeigten sich die kriselnden Top-Teams McLaren-Mercedes und Ferrari. Weltmeister Lewis Hamilton stellte seinen Silberpfeil hinter WM-Spitzenreiter Jenson Button im Brawn GP auf Startplatz Platz 5. "Kein Zweifel - es geht voran, Lewis war super unterwegs", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und freute sich auch über das gute Abschneiden der Kundenteams. " Dreimal Mercedes-Power in den Top Sechs - das ist eine gute Basis fürs Rennen."

Pleite für BMW Sauber und Sutil

Ferrari gelang es erstmals seit dem Auftakt-Rennen in Melbourne sich wieder mit beiden Autos in den Top 10 zu qualifizieren: Felipe Massa belegte Platz 8 hinter Ex-Champion Fernando Alonso im Renault, Kimi Räikkönen landete auf Position 10. Eine neuerliche Pleite gab es dagegen für BMW Sauber. "Mit beiden Autos wieder nicht in den Top Ten", schimpfte Nick Heidfeld, der hinter Teamkollege Robert Kubica nur 14. wurde. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen erklärte: "Beide Fahrer klagten im entscheidenden Durchgang in Q2 über eine stark veränderte Fahrzeugbalance. Sie waren damit nicht in der Lage, in den Kampf um die Top Ten einzugreifen."

Unglücklich verlief das Qualifying für Adrian Sutil: Der Force-India-Mann blieb als 16. zwar zunächst vor Stallgefährte Giancarlo Fisichella. Doch über sein bestes Qualifying-Ergebnis durfte sich Sutil nicht lange freuen. Rund eine Stunde nach dem Abschluss-Training versetzten die Rennkommissare den 26-Jahre in der Startaufstellung um drei Plätze nach hinten, weil Sutil im ersten K.o.-Durchgang Red-Bull-Pilot Mark Webber behindert hatte, Der Australier verpasste dadurch den Sprung in die zweite Qualifikationsrunde verpasste und musste sich im vierten internen Quali-Duell mit Teamkollege Vettel zum vierten Mal geschlagen geben.

3. Freies Training in Bahrain

Glocks schnellste Runde hält bis zum Schluss

Fünf Minuten vor Ende des 3. Freien Trainigs auf dem Bahrain International Circuit: Timo Glock rast in 1:32,605 Minuten zur Bestzeit - Sekunden später wird sein Toyota immer langsamer. Glocl muss seinen Dienstwagen mit technischen Probelemen am Streckenrand abstellen. Doch seine Richtzeit hält bis zum Ende der Session. Ferrari-Pilot Felipe Massa kommt als Zweiter noch bis auf 0,123 Sekunden an die Glock-Zeit heran. Nico Rosberg, am Freitag einmal mehr Tagesschnellster, fährt im Williams noch auf Position 3; Rückstand auf Glock: 0,301 Sekunden.

Dahinter sicherten sich Weltmeister Lewis Hamilton (1:32,975 Minuten) im McLaren Mercedes und Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen (1:32,986) die Plätze 4 und 5. China-Sieger Sebastian Vettel ließ es dagegen wie schon am Vortag gemächlich angehen, spulte konsequent sein Testprogramm ab und landete am Ende mit 0,838 Sekunden Rückstand auf Platz 11, nur knapp 0,012 Sekunden hinter BMW-Sauber-Mann Nick Heidfeld (1:33,415).

Auch Sutil schneller als Brawn GP

Robert Kubica nahm seinem BMW-Stallgefährten rund 2 Zehntelsekunden ab und schaffte damit den Sprung auf Platz 7 hinter Nelson Piquet junior (1:33,176) im Renault. Ex-Champion Fernando Alonso gab dagegen im zweiten gelb-weißen Renner in 1:33,482 Minuten nicht über Rang 13 hinaus.

Der fünfte deutsche Fahrer im Feld, Adrian Sutil (1:33,534), belegte im Force India Rang 14. Vettel war damit sogar schneller als die beiden WM-Führenden Jenson Button und Rubens Barrichello. Die Brawn-GP-Piloten sortierten sich mit knapp einer Sekunde Verspätung auf den Positionen 15 und 16 ein.

Formel 1 News

Geldstrafen gegen Vettel & Kimi

Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel muss 400 Euro Strafe zahlen, weil er im Training zum Großen Preis von Bahrain zu schnell in der Boxengasse war. Statt der erlaubten 60 Stundenkilometer fuhr der 21 Jahre alte Hesse aus Heppenheim am Freitag in Sachir 62 km/h.

Wesentlich tiefer in die Tasche greifen musste Vettels finnischer Formel-1-Kollege Kimi Räikkönen: Der Ferrari-Pilot hatte 19,5 km/h zu viel auf dem Tacho, weshalb die drei Rennkommissare 4000 Euro Bußgeld gegen ihn verhängten. Laut Reglement des Internationalen Automobil- Verbandes FIA kostet jeder Stundenkilometer über dem erlaubten Boxenlimit 200 Euro. Die Fahrer können ihre Geschwindigkeit per Knopfdruck unmittelbar vor Erreichen der Boxengasse begrenzen.

Vettel träumt nicht von Yachten

Formel-1-Shootingstar Sebastian Vettel hat sich für seinen Triumph beim Großen Preis von China mit einer Pyjama-Hose belohnt. "Mein größter Traum ist es, Weltmeister zu werden. Da spielt es gar keine Rolle, wie viel Geld man auf dem Konto hat", sagte der 21-Jährige in einem RTL-Interview: "Hier in Bahrain waren wir in einem Einkaufszentrum und da habe ich mir eine Pyjama-Hose gekauft. Das ist wohl eher bescheiden, aber ich finde sie bequem."

Der bescheidene junge Mann mit einem Jahreseinkommen von geschätzten 3,5 Millionen Euro fügte hinzu, dass er nicht von Yachten träume: "Das ist für mich viel zu weit weg." Er fühle sich überhaupt nicht wie ein Superstar und sei schüchtern, wenn ihn jemand nach einem Autogramm frage: "Im Prinzip möchte ich hier mein Zeug machen. Ich genieße mein Leben, meinen Sport und lebe für meinen Sport. Es ist für mich noch immer eine Überraschung, wenn mich jemand anspricht."

"Zuhause ist es am Schönsten"

Vettel erklärte, dass er in der glücklichen Lage sei, mit Autofahren sein Geld verdienen zu können: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Wenn man jeden Tag aufwacht mit dem Gefühl, befreit leben zu können und keinen Zwang verspürt, ist das das Beste." Das Reisen um die Welt gehöre zum Job dazu, "aber Zuhause ist es am Schönsten." Am meisten vermisse er seine Eltern und seinen kleinen Bruder. Mit seiner Familie hatte Vettel nach dem Triumph in China auch zuerst telefoniert, zudem kamen 80 Glückwunsch-SMS und zahllose E-Mails von Freunden, Bekannten und Fans.

Als Erinnerung an den Triumph von Shanghai hat er den Rennanzug mitgenommen: "Wer weiß, in fünf, zehn Jahren kann man zurückschauen und sagen, diesen Anzug habe ich damals in China getragen, als ich das erste Rennen für Red Bull Racing gewonnen habe. Natürlich hat man ein bisschen mehr Rückenwind und Selbstvertrauen gewonnen, aber letzten Endes konzentriert man sich dann wieder sehr rasch auf das nächste Rennen und macht im Prinzip einen Haken hinter China." Bis zum nächsten Pyjama ...

Teams wehren sich gegen Mosley-Pläne

Die Debatte um eine Budgetgrenze in der Formel 1 spaltet erneut die Formel 1. Die Kontroversen verlaufen nicht nur zwischen dem Internationalen Automobil-Verband FIA und der Teamvereinigung FOTA, auch die Rennställe liegen nicht auf einer Linie. Ferrari sprich sich beispielsweise entschieden gegen ein Limit aus, Renault ist für eine schrittweise Begrenzung, und Williams favorisiert eher einen schnellen Schnitt.

Renault-Teamchef Flavio Briatore versicherte vor dem Großen Preis von Bahrain: "Es geht hier nicht um einen Machtkampf. Wir wollen alle gut zusammenarbeiten." Nun soll Luca di Montezemolo, der Fiat-Präsident und FOTA-Vorsitzende, bei einer spontanen Stippvisite in Sachir die Wogen innerhalb der Teamvereinigung glätten. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali bestätigte in Bahrain, dass die FOTA inzwischen einen Brief Mosleys beantwortet habe, in dem dieser die Rennställe aufgefordert hatte, eigene Vorstellungen über ein Etatlimit mitzuteilen.

FOTA stellt sich gegen FIA-Präsident Mosley

Die Mehrzahl der zehn FOTA-Mitglieder, vor allem die Automobilkonzerne, wollen sich allerdings von Mosley nicht diktieren lassen, bis wann sie ihre Ideen entwickeln. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen und nun auch Domenicali erklärten, sie wollten sich erst bei ihrem Treffen Anfang Mai vor dem Großen Preis von Spanien intensiv und detailliert mit diesem Problem auseinandersetzen. Die Vertreter von BrawnGP, Williams oder Red Bull befürchten, dass der mächtige Mosley bis dahin Fakten geschaffen haben könnte.

Trotz aller Differenzen mit dem Dachverband ist sich die FOTA in einem zentralen Punkt einig. "Wir müssen die Kosten weiter dramatisch und drastisch reduzieren", forderte Briatore. Domenicali und Red-Bull-Teamchef Christian Horner stimmten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz fast wortgleich zu. Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und Theissen unterstützen diese Linie voll und ganz. "Wir reduzieren unseren Etat ständig", sagte Haug.

Ferrari lehnt Budget-Limit ab

Theissen erklärte, dass BMW seine Kosten seit der Trennung vom einstigen Partner Williams vor vier Jahren "um 40 Prozent reduziert" habe. Allerdings liegen die Top-Teams trotz des allgemeinen Sparkurses wegen der weltweiten Wirtschaftskrise mit Jahresbudgets um die 270 bis 300 Millionen Euro immer noch weit über Mosleys radikalen Vorstellungen. Der FIA-Präsident hatte im März eine Obergrenze von 33 Millionen Euro vorgeschlagen. Teams, die 2010 mit dieser Summe antreten, sollten durch massive Zugeständnisse im technischen Bereich belohnt werden.

Dieser revolutionäre Vorstoß hatte beim Establishment einen Aufschrei der Entrüstung ausgelöst. "Wir als Ferrari sind gegen die Budgetlimitierung, weil wir spüren, dass erst noch einige Dinge geregelt werden müssen", begründete Domenicali das "No" der Scuderia. Die Teams hätten zu unterschiedliche Strukturen und Voraussetzungen, als dass alles über einen Kamm geschert werden könne. "Ich glaube auch nicht, dass wir den Etat innerhalb eines Jahre so radikal kürzen können", sagte er.

Briatore kürzt sich selbst das Gehalt

Briatore brachte ein eigenes Modell ins Spiel, sprach sich aber ebenfalls gegen einen radikalen Schnitt aus: "Wir könnten bis 2010 auf 80 Millionen gehen und bis 2012 auf 50 Millionen reduzierten", schlug der Italiener vor, der teamintern mit gutem Beispiel voran geht und sein eigenes Gehalt gekürzt hat. "Wir sparen im ganzen Team Kosten ein, nicht nur mein Gehalt", sagte der Italiener.

Briatore zufolge verzichten auch der Konstrukteurs-Chef Pat Symonds und der Technische Direktor Bob Bell auf ein Fünftel ihrer Bezüge. Die zweite Führungsriege verdiene ab sofort zehn Prozent weniger, beim Rest der Mannschaft werde man fünf Prozent der Gehälter eingesparen. Bereits im März hatte Briatore mit seinen Fahrern Fernando Alonso und Nelson Piquet junior Gehaltskürzungen vereinbart.

Briatore: KERS ist geldfressendes Genie

Laut Renault-Teamchef Flavio Briatore will die Formel-1-Teamvereinigung FOTA das gerade eingeführte Energie-Rückgewinnungs-System KERS ab der nächsten Saison wieder verbieten lassen. "Die FOTA möchte ein Verbot ab 2010. Wir haben begriffen, dass das System ein geldfressendes Genie ist. Das sollte auch die FIA bemerkt haben", sagte der Italiener der 'Gazzetta dello Sport'.

Der Automobil-Weltverband FIA hatte auf die Einführung von KERS bestanden, um der Königsklasse ein grünes Image zu geben. Die Teams hatten mit zweistelligem Millionenaufwand das neue System entwickelt, das den Piloten pro Runde maximal 6,6 Sekunden 82 zusätzliche PS bringt und damit unter anderem das Überholen erleichtern soll.

Teams motten KERS bereits ein

Weil KERS aber bei den meisten Rennställen wegen seines zu hohen Gewichts und gefährlicher technischer Defekte noch nicht ausgereift ist, fuhren beim Großen Preis von China am vorigen Sonntag gerade drei (zwei McLaren-Mercedes und ein BMW) von 20 Autos mit dem System.

Da in der Formel 1 massiv Kosten gesenkt werden sollen, ist laut Briatore die Mehrheit der Rennställe nun offenbar für ein KERS-Verbot. Die FIA hatte zuletzt für 2010 die Einführung eines Standard-KERS und eine entsprechende Ausschreibung angekündigt. Mercedes und BMW hatten bereits Interesse bekundet.

Daimler-Boss denkt an F1-Ausstieg

Daimler setzt den Internationalen Automobil-Verband in der "Lügen-Affäre" um Weltmeister Lewis Hamilton unter Druck. Der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche droht der FIA für den Fall eines harten Urteils offen mit einem Ausstieg aus der Formel 1. "Wenn sich das Umfeld ändern sollte, etwa durch eine unangemessene Bestrafung durch die FIA, wäre es möglich, dass wir das Engagement überdenken", sagte der Konzern-Chef dem Nachrichtenmagazin 'Focus'.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug bestätigte in Bahrain bei RTL entsprechende Aussagen von Zetsche, meinte aber, dass es "kein Ausstiegsszenario" sei. "Wir haben immer gesagt, sollten die Rahmenbedingungen nicht stimmen, dann denken wir nach. Und zu den Rahmenbedingungen gehört auch, dass wir eine gerechte Strafe erhalten", sagte Haug. Am kommenden Mittwoch (29.04.2009) entscheidet der FIA-Weltrat in Paris über die Angelegenheit.

McLaren droht Sperre oder drastische Geldstrafe

Hamilton hatte beim Saisonauftakt während einer Safety- Car-Phase, in der Überholen verboten ist, Jarno Trulli vorbeigelassen. Hamilton hatte bei der Anhörung vor den Rennkommissaren bestritten, Anweisungen für sein Manöver gehabt zu haben. Durch seine Aussagen hatte Toyota-Pilot Trulli eine 25- Sekunden-Zeitstrafe erhalten und seinen dritten Platz an Hamilton verloren. Später stellte sich heraus, dass McLaren-Mercedes seinem Piloten über Boxenfunk sehr wohl mitgeteilt hatte, Trulli passieren zu lassen.

Mercedes-Zukunft hängt vom FIA-Urteil ab

Der FIA lagen dazu auch Tonbänder der britischen BBC und der Funkverkehr vor. Trulli erhielt nachträglich Platz drei zurück, der Brite wurde disqualifiziert. McLaren-Mercedes droht eine mehrere Rennen umfassende Sperre oder eine drastische Geldbuße. Ein WM-Ausschluss, wie von verschiedenen Seiten spekuliert, scheint ausgeschlossen. 2007 war das Team in der "Spionage-Affäre" bereits zur Rekordstrafe von 100 Millionen Dollar verurteilt und aus der Konstrukteurs-Wertung ausgeschlossen. Damals ging es um den illegalen Transfer von geheimen Ferrari-Daten an einen ehemaligen McLaren-Ingenieur.

Woche der Entscheidungen bei Mercedes

Daimler will voraussichtlich am Dienstag seine 141.000 Beschäftigte über die Einzelheiten seines Sparpakets informieren. Dazu seien in den deutschen Werken außerordentliche Betriebsversammlungen geplant. Wegen des dramatischen Absatzeinbruchs in den vergangenen Monaten müssen sich die Beschäftigten auf starke Lohneinbußen einstellen.

Bereits am Montag will der Daimler-Vorstand Laut 'Focus' "über Ausstiegsszenarien aus dem 250 Millionen Euro teuren Spektakel debattieren". Der Daimler-Betriebsratsvorsitzende hatte bereits einen Grand-Prix-Ausstieg gefordert. Die Arbeitnehmer hätten angesichts der Krise kein Verständnis mehr für das Engagement.

Freitag, 24. April 2009

Remis beim Duell der Besten, Frauen-Fußball-News

22.04.2009 20:12 Frauen-Nationalmannschaft DFB.DE EXKLUSIV

Remis vor Rekordkulisse beim „Duell der Besten“

Babett Peter (l.) wird von Cristiane bedrängt  © Bongarts/GettyImages
Babett Peter (l.) wird von Cristiane bedrängt

Kein Sieger im "Duell der Besten": Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat vor der Rekordkulisse für ein Frauen-Länderspiel von 44.825 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank-Arena 1:1 (1:1) gegen Brasilien gespielt. Anja Mittag (24.) brachte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Führung, Maurine sorgte für den Ausgleich (36.).

„Für uns ist ganz klar: Wir wollen dieses Freundschaftsspiel gewinnen“, hatte Neid vor der Neuauflage des WM-Finals von 2007 die Marschroute ausgegeben. Der DFB-Auswahl war deutlich anzumerken, dass sie sich für das 1:4, das sie im Halbfinale der Olympischen Spiele 2008 gegen Brasilien kassiert hatte, revanchieren wollte.

Starke Anfangphase der DFB-Auswahl

In der Anfangsphase übernahm das DFB-Team im Prestigeduell gleich die Oberhand. Kerstin Garefrekes setzte sich in der siebten Spielminute auf der rechten Seite durch, ihre Hereingabe konnte jedoch geklärt werden. Nur eine Minute später wurde es dann erneut eng im Strafraum der Gäste. Anja Mittag tauchte allein vor der brasilianischen Torhüterin Barbara auf, konnte den Ball aber nicht im Tor unterbringen (8.).

Deutschland - Brasilien, Frankfurt, 22. April 2009

Das gelang Mittag dann in der 24. Minute, als sie nach Vorarbeit von Linda Bresonik zum 1:0 für die deutsche Auswahl traf. Deutschland konnte sich allerdings nur zwölf Minuten über die Führung freuen. Nach einem Freistoß von Grazielle traf Maurine zum etwas überraschenden Ausgleich (36.) für Brasilien, das bei der Länderspiel-Premiere des neuen Nationaltrainers Kleiton Lima mit Stars wie Marta, Cristiane, Formiga und Erika antrat.

Prinz erleidet Rippenbruch

Einen weiteren Rückschlag musste die DFB-Auswahl drei Minuten später hinnehmen, als Birgit Prinz mit einem Rippenbruch vorzeitig ausgewechselt werden musste (39.). Für Prinz, die durch Martina Müller ersetzt wurde, war es dennoch ein ganz besonderes Spiel: Die Frankfurterin wurde mit ihrem 189. Länderspiel-Einsatz zu Europas alleiniger Rekordnationalspielerin.

Zwei Weltstars im Duell: Marta gegen Birgit Prinz (r.)  © Bongarts/GettyImages
Zwei Weltstars im Duell: Marta gegen Birgit Prinz (r.)

Nach der Pause drängte das Neid-Team angetrieben von der starken Mittag auf die erneute Führung und erarbeitete sich eine Chance nach der anderen. Ein Tor wollte aber nicht gelingen.

Zunächst köpfte Annike Krahn den Ball nach einer Ecke knapp neben das Tor (52.). Dann traf Kim Kulig (57.) nach einer weiteren Ecke den Pfosten, Müllers Nachschuss landete am Außennetz. Im nächsten Angriff scheiterte Melanie Behringer (60.) mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. Auch Martina Müller (74.) hatte kein Glück.

Die Brasilianer konnten indes nicht mehr aufhorchen lassen und versuchten das Remis über die Zeit zu bringen.

"Wir wollten unbedingt gewinnen, und es sah in der zweiten Halbzeit auch danach aus. Das war schon viel besser als noch vor ein paar Wochen, und der Rahmen hätte auch nicht schöner sein können", sagte DFB-Trainerin Silvia Neid. WM-OK-Chefin Steffi Jones lobte ihre ehemaligen Team-Kolleginnen: "Es hat alles gepasst, sie hätten ein zweites Tor verdient gehabt, denn sie waren die weitaus bessere Mannschaft."

22.04.2009 19:46 Frauen-Nationalmannschaft

Prinz erleidet Rippenbruch

Birgit Prinz wurde lange am Spielfeldrand behandelt  © Bongarts/GettyImages
Birgit Prinz wurde lange am Spielfeldrand behandelt

Pech für Birgit Prinz: Die Spielführerin der deutschen Nationalmannschaft zog sich im Länderspiel des Weltmeisters gegen Brasilien in Frankfurt bei einem Zusammenprall einen Rippenbruch zu. Die dreimalige Weltfußballerin wurde bereits in der 40. Minute ausgewechselt, nachdem sie zuvor minutenlang an der Außenlinie behandelt worden war.

Die zuletzt vom Verletzungspech verfolgte Rekordnationalspielerin und -torschützin Prinz war erst vor kurzem wieder fit geworden. Im März hatte die Angreiferin des deutschen Meisters 1. FFC Frankfurt wegen muskulärer Beschwerden in der Wade den Algarve-Cup absagen müssen.

22.04.2009 21:09 Frauen-Nationalmannschaft

Neid: "Es hat sehr, sehr viel Spaß gemacht"

DFB-Trainerin Silvia Neid  © Bongarts/GettyImages
DFB-Trainerin Silvia Neid

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bot im Klassiker gegen Brasilien vor der Rekordkulisse von 44.825 Zuschauern eine beeindruckende Leistung. DFB-Trainerin Silvia Neid zeigte sich dementsprechend zufrieden, Gäste-Coach Kleiton Lima fand auch nur lobende Worte.

Die Stimmen zum Spiel:

DFB-Trainerin Silvia Neid: Wir wollten unbedingt gewinnen, und es sah in der zweiten Halbzeit auch danach aus. Das war schon viel besser als noch vor ein paar Wochen, und der Rahmen hätte auch nicht schöner sein können.

Unser Ziel war es, kompakt zu stehen. Das ist uns gut gelungen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann noch ein Kombinationsspiel aufgezogen. Wir können mit der Leistung zufrieden sein. Es hat sehr, sehr viel Spaß gemacht vor dieser Kulisse zu spielen. Wir freuen uns auf 2011.

Kim Kulig war zusammen mit Linda Bresonik auf der Sechser-Position sehr gut. Sie hat sehr viele Kopfballduelle gewonnen. Wir haben uns auf der Position mit Kim und Linda gefunden.

In Birgit Prinz' Alter muss man auch von Verletzungen verschont bleiben. Davon wird abhängen, ob sie 2011 noch mit dabei ist. Wir lassen das auf uns zukommen.

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger: Ich möchte mich bei unserem Generalsekretär Wolfgang Niersbach und allen, die zum Gelingen dieses Spiels beigetragen haben, bedanken. Sie haben alle einen tollen Job gemacht. Ich bin zwar ein Freund des Frauen- und Mädchenfußballs, aber ich bin auch Realist und weiß daher sehr genau, dass man nicht so ohne Weiteres eine solche Zuschauer-Zahl bei einem Frauen-Länderspiel erreichen kann.

Unsere Erwartungen sind nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen worden. Ich glaube, mit dieser Partie haben wir Menschen angesprochen, die nicht zu den klassischen Stadionbesuchern im Männerfußball gehören. Es ist ein für den DFB interessantes, weiteres Fußballpublikum, das hier auf uns zukommt.

Was mir auch besonders gefallen hat, ist, dass auch Franz Beckenbauer, Joachim Löw und Bierhoff in der Commerzbank-Arena waren. Ich weiß, dass sie viele andere Aufgaben und Herausforderungen haben, aber dass sie in Frankfurt dabei waren, ist auch im Blick auf die WM 2011 ein wichtiges Signal.

WM-OK-Chefin Steffi Jones: Es hat alles gepasst, sie hätten ein zweites Tor verdient gehabt, denn sie waren die weitaus bessere Mannschaft.

Kleiton Lima, Nationaltrainer Brasilien: Deutschland hatte mehr Spielanteile. Wir hatten eigentlich vor, offensiv zu spielen. Aber der große Druck der deutschen Mannschaft hat das unmöglich gemacht.

Kim Kulig: Ein bisschen nervös ist man natürlich bei einer solchen Kulisse, aber ich habe ja so viele erfahrene Spielerinnen neben mir.

23.04.2009 09:51 Frauen-Nationalmannschaft

Nur Deutschland tanzte Samba

Fatmire Bajramaj "tanzt" Grazielle aus  © Bongarts/GettyImages
Fatmire Bajramaj "tanzt" Grazielle aus

Irgendwie war dann doch vieles so wie wenn die DFB-Männer spielen. Das randvolle Stadion etwa. Oder dass auch am Mittwoch, als die deutsche Nationalmannschaft vor 44.825 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank-Arena den bestehenden europäischen Besucherrekord für ein Frauenländerspiel pulverisierte, die Grundregel des Fußballs galt, dass Brasilien jedes Spiel haushoch gewänne, wenn nur keine Tore aufgestellt würden. Marta, Christiane und Daniele zauberten zu Beginn des Spiels, dass es mancher deutschen Spielerin wohl leicht schwindlig wurde. Etwa als Marta mit zwei deutschen Abwehrspielerinnen im Schlepptau blitzschnell und dabei sauelegant eine 180 Grad-Drehung vollführte. Zwei Adlertrikots segelten ins Leere. Auf den prall gefüllten Rängen wurde geoht und geaht.

Weil es im Fußball aber eben doch messbaren Erfolg gibt, und weil, wie Silvia Neid später formulierte, die deutsche Mannschaft „durchaus kompakt stand und zur zweiten Halbzeit auch noch ein Kombinationsspiel aufziehen konnte“, gewann Brasilien eben doch nicht. Anja Mittag machte ihr Tor. Weitere Großchancen für die DFB-Auswahl folgten. „Wir sind heute mit vielen jungen Spielerinnen angetreten“, entschuldigte die dreifache Weltfußballerin Marta, die selbst erst 23 Jahre alt ist. Ihr neuer Trainer Kleiton Lima entschuldigte sich mit den langen Anreisen seiner Spielerinnen: „Wir wollten eigentlich offensiver spielen, aber der große Druck der deutschen Mannschaft hat das unmöglich gemacht.“ Am Ende der neunzig Minuten jedenfalls hatten die Zweiten der FIFA-Weltrangliste ordentlich Glück, mit einem 1:1-Unentschieden aus Frankfurt davongekommen zu sein. Den Brasilianerinnen gelangen gerade in der Anfangsphase einige tolle Einzelaktionen. Aber im Verbund tanzte am Mittwoch in Frankfurt nur eine Mannschaft Samba: Deutschland. Das DFB-Team zeigte wohl das beste Spiel seit der WM in China.

Kuligs Pech beim Pfostentreffer

Richtig ins Rollen kam der Welt- und Europameister direkt nach der Pause, mit dem Höhepunkt als die starke Kim Kulig den Ball an den Pfosten köpfte. „Da bin ich gerade noch so dran gekommen, mehr Richtung konnte ich dem Ball nicht geben“, sagte die 19 Jahre junge Hamburgerin, der in ihrem sechsten Länderspiel ein beeindruckender Durchbruch gelang.

Die Trainerin jedenfalls fühlt sich aufgrund der Vorstellungen von Linda Bresonik und Kim Kulig im defensiven deutschen Mittelfeld bestens für die Europameisterschaft in Schweden gewappnet. „Kim hat hier sehr viele hohe Bälle gewonnen und ist gut nachgerückt. Mit Kim und Linda haben wir uns auf der Sechserposition gefunden.“

Kerstin Garefrekes lässt Maurine staunen  © Bongarts/GettyImages
Kerstin Garefrekes lässt Maurine staunen

Dabei ging es am Mittwoch natürlich um mehr als „nur“ ein Fußballspiel oder „nur“ einen Testlauf für die EURO im August. Das WM-Land Deutschland testete unter Feuer den Marktwert des Frauenfußballs. Mit leichtem Frösteln mochte man sich an die Tage erinnern, als im Februar noch Schnee lag, und die ersten Vorverkaufszahlen für ein paar Tage wie eingefroren schienen. Am Mittwoch schien Sommersonne über der Frankfurter Arena. Der Marktwert des Frauenfußballs hätte 795 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel nicht höher ausfallen können. Die alte Bestmarke für ein Frauen-Länderspiel, aufgestellt im Eröffnungsspiel der EURO 2005 zwischen Gastgeber England und Finnland, wurde um satte 15.732 Zuschauer überboten.

Dass die Stimmung unter den knapp 45.000 Zuschauern blendend war, und es auch nicht zur kleinsten Auseinandersetzung kam, muss dabei kaum erwähnt werden. Das kennt man so von Spielen der Nationalmannschaft, egal ob Ballack oder Bresonik am Ball sind.

„Machen Sie das doch“, hatte DFB-Präsident Hermann Neuberger 1981 zu Hannelore Ratzeburg gesagt, und ihr damit den Auftrag zur Gründung der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegeben. Inzwischen ist die Mannschaft zweimal Weltmeister und sechsmal Europameister geworden. Europarekordler sind sie jetzt auch noch, die deutschen Frauen. Glückwunsch dazu.

23.04.2009 12:52 Frauen-Nationalmannschaft

Deutschland gegen Brasilien: "Feiertag des Frauenfußballs"

Berechtigter Jubel über ein Fußballfest  ©  Bongarts/GettyImages
Berechtigter Jubel über ein Fußballfest

795 Tage vor dem Eröffnungsspiel kam am Mittwoch erstmals ein starkes Stück WM-Stimmung auf. Perfektes Wetter, eine Rekordkulisse, ein neuer starker Wirtschaftspartner, der offizielle WM-Slogan und ein tolles Spiel – so gestaltete sich ein an Höhepunkten wahrlich reicher Tag aus Sicht des boomenden Frauenfußballs in Deutschland.

„Dieser ereignisreiche Tag mit seinen tollen Events war ein Feiertag des Frauenfußballs mit einem riesengroßen Schritt Richtung WM 2011“, sagte Steffi Jones, die Präsidentin des deutschen Organisationskomitees. „Die tolle Gala mit der fantastischen Stimmung und dem hochklassigen Sport in der Commerzbank Arena bedeutet beste Werbung nicht nur für die beiden WM-Turniere im nächsten und übernächsten Jahr in Deutschland, sondern auch für den Frauenfußball insgesamt.“

"Hoffen auf die Fortsetzung des Sommermärchen

DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, der das Spiel an der Seite von FIFA-Exekutivmitglied Franz Beckenbauer verfolgte, sagte: „Das Schönste an diesem stimmungsvollen Abend war für mich die Erkenntnis, dass wir tatsächlich auf eine Fortsetzung des Sommermärchens in zwei Jahren hoffen dürfen. Die Begeisterung der Kinder, die friedfertige, fröhlich und ungetrübte Atmosphäre, die voll besetzten Ränge und die gute Leistung unserer Mannschaft – dies alles hat mich an das fantastische Fluidum im Sommer 2006 erinnert. So muss es weitergehen Richtung WM 2011!“

"Samba in Frankfurt"

Hochzufrieden war auch das ZDF mit der Quote für die Live-Übertragung des Länderspielklassikers Deutschland gegen Brasilien. 3,66 Millionen Zuschauer im Durchschnitt, was einem Marktanteil von 17,2 Prozent gleichkommt, stellen einen sehr guten Wert für eine Vorabendveranstaltung dar, heißt es in Mainz.

Beste Laune auch bei den Brasilianerinnen  © Bongarts/GettyImages
Beste Laune auch bei den Brasilianerinnen

Am frühen Mittag hatte das Organisationskomitee in der Frankfurter Zentrale der Commerzbank den zweiten Nationalen Förderer der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft präsentiert. Neben der Commerzbank ist die Deutsche Telekom bereits Nationaler Förderer der FIFA Frauen-WM 2011. Europarekord dann im Stadion: 44.825 Zuschauer verfolgten das 1:1 (1:1) im „Duell der Besten“, das auf hohem technischem Niveau und dabei mit engagiertem körperlichen Einsatz geführt wurde.

Bevor der Kampf auf dem Feld begann, hatten die Spielerinnen beider Mannschaften bunt gemischt und unter großem Applaus des Publikums auf einem Banner erstmals den offiziellen WM-Slogan „20elf von seiner schönsten Seite“ zur Schau gestellt.