Donnerstag, 25. November 2010

BVB - Paris St. Germain 1:1

1:1 - Dortmund und Paris teilen die Punkte - Sahins Elfmetertor reichte nicht zum Sieg

[21.10.] Am dritten Spieltag der UEFA Europa League verpasste der BVB gegen Paris St. Germain nach dem Führungstor durch Nuri Sahin trotz guter Möglichkeiten die Vorentscheidung und musste sich am Ende mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden begnügen, hat mit vier Punkten aber weiterhin die Chance, die Zwischenrunde aus eigener Kraft zu erreichen.
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Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 50.200 Zuschauern war Borussia Dortmund in der ersten Halbzeit das aktivere Team und hatte bei einem Pfostenschuss von Barrios seine beste Möglichkeit (14.). Der BVB ging mit viel Schwung in die zweite Halbzeit und wurde belohnt: Per Elfmeter gelang Sahin die verdiente Führung (51.). Der BVB verpasste trotz guter Chancen die Vorentscheidung und musste in der 87. Minute durch den eingewechselten Chantome den bitteren 1:1-Ausgleich hinnehmen.

Ausgangslage:
Nach sieben Siegen in Serie und dem Sprung auf den ersten Tabellenplatz hatte der BVB viel Selbstbewusstsein in der Bundesliga schöpfen können. Die Bilanz in der UEFA Europa League gestaltete sich ausgeglichen. Dem 4:3-Sieg in Lwiw war eine unglückliche 0:1-Heimniederlage gegen Sevilla gefolgt. Paris St. Germain, Tabellendritter der französischen Ligue 1, hatte beide Partien in der Europa League gewonnen (2:0 gegen Lwiw, 1:0 in Sevilla) und führte die Gruppe J an. "Es wird ein Hauen und Stechen auf höchstem Niveau", so die Vorhersage von BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp.

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Leonardo De Deus Santos
Personalien:
Borussia fehlte neben den Verletzten Hajnal, Kehl, Zidan, Kringe und Owomoyela auch der (zu Unrecht) gesperrte Schmelzer. Die Position des Linksverteidigers nahm Routinier Dede in seinem 47. Europapokalspiel ein - die einzige Änderung in der Startelf im Vergleich zum 2:1-Sieg in Köln. Komplettiert wurde der BVB-Kader vom jungen Hornschuh. PSG-Trainer Antoine Kombouare konnte in personeller Hinsicht aus dem Vollen schöpfen und ließ Hochkaräter wie Hoarau und Giuly zunächst auf der Bank.

Taktik:
Auch in der UEFA Europa League agiert Borussia Dortmund im gewohnten 4-2-3-1-System. Paris St. Germain trat in einer 4-4-2-Grundordnung mit Doppelsechs (Makelele und Bodmer) an und versuchte vor allem über die Außen Nené und Sessegnon offensiven Druck zu erzeugen. Unterstützung erhielten sie durch Stürmer Luyindula, der sich oft weit zurückfallen ließ, um sich am Spielaufbau zu beteiligen.

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Erneut Dreh- und Angelpunkt im Dortmunder Mittelfeld: Nuri Sahin, Torschütze zum 1:0.
Spielverlauf & Analyse:
Der BVB präsentierte sich bei frühwinterlichen Temperaturen als das aktivere Team und überbrückte mit schnellem Kombinationsspiel das Mittelfeld. So verwunderte es nicht, dass die ersten Torchancen den Gastgebern gehörten. Nach einem Schussversuch von Kagawa (3.) und einem Kopfball von Hummels (12.) sorgte Barrios für das erste dicke Ausrufezeichen in der Offensive, als er eine scharfe Hereingabe von Kagawa an seinem Bewacher vorbei an den Pfosten lenkte (14.). Auch fünf Minuten später hatten viele Schwarzgelbe den Torjubel auf den Lippen, doch Kagawa verfehlte das Leder im Strafraum um Haaresbreite. Paris´ Torwart Édel wäre in dieser Szene wohl machtlos gewesen, ebenso wie in der 25. Minute, als Barrios nach einer Ecke von Dede das Leder mit der Sohle am linken Torpfosten vorbeidrückte.

Die Gäste aus der französischen Hauptstadt erhöhten nach einer halben Stunde das Tempo. Der BVB tat sich nun schwerer und kam gegen die clever agierende Defensive von PSG kaum noch zu Möglichkeiten. Ein Distanzschuss von Großkreutz bildete die Ausnahme (33.), verfehlte sein Ziel aber um einige Meter. PSG kam auf der Gegenseite zu ersten Chancen. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Innenverteidiger Camara das Leder knapp am Tor von Weidenfeller vorbei (36.). Keine Minute später traf der agile Luyindula das Außennetz.

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Kevin Großkreutz im Duell mit Jallet. [Fotos: firo]
Zur zweiten Halbzeit kam Götze für Bender in die Partie und macht prompt auf sich aufmerksam. Ein Schuss des 18-Jährigen von der Strafraumgrenze wurde abgefälscht und flog knapp am Torpfosten vorbei (47.). Jürgen Klopp hatte in der Kabine offenbar die richtigen Worte gewählt. Sein Team agierte mutiger und wieder mit mehr Zug nach vorne. Dies sollte sich schnell auszahlen. Kuba drang in den Strafraum ein, wurde von Sakho am Oberkörper gezogen und geschoben und ging zu Boden. Ohne zu zögern entschied der schwedische Schiedsrichter Eriksson auf Strafstoß. "Nuri, Nuri", forderte die Südtribüne. Sahin ließ sich nicht zweimal bitten, schritt zum Elfmeterpunkt, verlud Édel in die rechte Ecke und schob eiskalt links zur verdienten Führung ein - 1:0 (51.).

Das Tor beflügelte die Borussen weiter und sorgte für einen schwarzgelben Offensivwirbel in der Pariser Hälfte. Chancen ergaben sich nun fast im Minutentakt. Erst köpfte Subotic das Leder nach einem Freistoß von Kuba hauchdünn am Tor vorbei (53.), dann scheiterten Kagawa (57.), Barrios (64.), Großkreutz (66.) und der eingewechselte Lewandowski (67.) bei ihren Möglichkeiten jeweils nur knapp.

Der BVB verpasste in dieser Phase die Vorentscheidung, Paris blieb bei seinen Gegenstößen brandgefährlich und drängte auf den Ausgleich. In der 67. Minute konnte Weidenfeller das Leder in letzter Sekunde vor dem heranstürmenden Erdinc aus dem Strafraum fausten, vier Minuten später klärte Lewandowski einen Kopfball von Sakho von der Torlinie. Auf der Gegenseite scheiterte Barrios bei einer Riesenchance an Édel (76.).

Es ging jetzt rauf und runter, die Partie war rasant. Barrios schoss seinem Gegenspieler im Strafraum aus kurzer Distanz an die Hand (85.). Die Schwarzgelben forderten den fälligen Elfmeter, doch Schiedsrichter Eriksson entschied auf Weiterspielen. Es kam noch bitterer: Drei Minuten vor dem Abpfiff kam der eingewechselte Chantome im Dortmunder Strafraum unbedrängt an den Ball und schoss das Leder im Fallen zum 1:1-Ausgleich in den rechten Winkel (87.). Der Treffer hätte wegen der Abseitsstellung eines Pariser Spielers, der Weidenfeller die Sicht behinderte, nicht zählen dürfen.

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Ausblick:
Englische Wochen in Westfalen: Knapp 67 Stunden haben die Borussen nach dem Spiel gegen Paris Zeit, um frische Kräfte zu sammeln. Schon am kommenden Sonntag (24.10., Anstoß 15.30 Uhr) geht es für den BVB in der Bundesliga weiter. Im SIGNAL IDUNA PARK empfängt die Mannschaft von Jürgen Klopp die TSG Hoffenheim. Und nur drei Tage später (Mittwoch, 27.10., Anstoß 20.30 Uhr) treten die Schwarzgelben im DFB-Pokal bei Kickers Offenbach an.

Quelle

1. FC Köln - BVB 1:2

2:1 - Sahin schießt Borussia in der 91. Minute an die Tabellenspitze

[15.10.] Nach 3.086 Tagen steht Borussia Dortmund wieder an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga! Der BVB feierte mit dem 2:1 (1:0)-Auswärtssieg beim 1. FC Köln den siebten Bundesligasieg in Folge und belegt erstmals seit der Meisterschaft 2002 Platz eins. In einer spektakulären Partie glich Podolski in der 82. Minute Kubas Führungstreffer aus, doch Sahin traf in der Nachspielzeit für den BVB!
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Aus Köln berichtet Boris Rupert

Tolle Stimmung auf den Rängen! 50.000 Zuschauer im bis auf den letzten Platz ausverkauften RheinEnergie-Stadion, darunter knapp 10.000 Anhänger aus Westfalen, sahen eine rassige Partie mit zahlreichen Torraumszenen, überwiegend für die Borussia, die nach 20 Minuten durch Kubas Abstaubertor in Führung ging, es aber verpasste, die weiteren guten Chancen in einen deutlichen Vorsprung umzumünzen. Podolski traf in der 82. Minute zum 1:1, doch in der Nachspielzeit schlug Sahin zu!

Ausgangslage:
In 49 der zuvor absolvierten 74 Duelle nahm der BVB Punkte mit, seit der Jahrtausendwende hatte er nur eins von zwölf Spielen gegen Köln verloren, seit dem Wiederaufstieg des FC vor zwei Jahren sogar alle vier Partien gewonnen. Köln ging als Tabellensechzehnter ins Spiel und wartete seit vier Spieltagen auf einen Sieg.

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Marcel Schmelzer konnte doch auf- laufen im Gastspiel in Müngersdorf.
Personalien:
Köln musste auf die verletzten McKenna, Schorch, Freis und Ishiaku verzichten, beim BVB fehlten Owomoyela (Achillessehne), Hajnal (Faserriss), Kehl (Sehnenanriss im Hüftbeuger), Zidan (Aufbautraining) und Kringe (Mittelfußbruch). Es begann die gleiche Elf, die vor der Länderspielpause den FC Bayern mit 2:0 bezwungen hatte. Denn Marcel Schmelzer konnte nach dem Aufwärmen Entwarnung signalisieren. Der Linksverteidiger war am Donnerstag umgeknickt, bestand aber den Härtetest vor dem Spiel. Der FC wechselte ein Mal: Für Mondragon stand Varvodic zwischen den Pfosten.

Taktik:
Der FC wechselte zwischen 4-1-4-1 und 4-2-3-1. Bei Dortmunder Ballbesitz agierten vor dem "Sechser" Petit mit Lanig und Matuschyk zwei zusätzliche Abfangjäger, und Clemens (rechts) sowie Jajalo machten auf den Außen die Räume eng. War der FC im Angriff, verschob sich die Grundordnung in ein 4-2-3-1: Clemens und Jajalo unterstützten die einzige nominelle Spitze, Podolski, nach Kräften, Matuschyk rückte vor in die zentral-offensive Position, Lanig gesellte sich dann zur Absicherung an die Seite von Petit. Dem sehr variablen Kölner Spiel, in dem Podolski zudem häufig auf die Flügel auswich und vor allem links auch Ehret häufig nachrückte, begegnete der BVB aus der bekannten 4-2-3-1-Grundordnung und mit hoher Laufbereitschaft im zentralen Mittelfeld (Sahin, Bender).

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Einer von vielen Zweikämpfen: Sahin gegen Matuschyk.
Spielverlauf & Analyse:
Bei strömendem Regen und entsprechend schnellem Platz lieferten sich beide Teams von Beginn an einen offenen Schlagabtausch. Beide verzeichneten in den ersten 15 Minuten zwei Großchancen samt Lattentreffer, wobei die Borussia für die spielerischen Akzente zuständig war, und der FC mit Kontern für die Brandherde sorgte.

Dabei hätte Barrios seine Mannschaft früh in Front bringen können: Eine perfekt getimte Flanke von Kuba köpfte er in der sechsten Minute unbedrängt aus etwa fünf Metern über das Tor, 60 Sekunden später war es eine Flanke von Piszczek, die er neben den Kasten setzte. Schiedsrichter Perl hatte allerdings zuvor abgepfiffen und auf Stürmerfoul erkannt.

Barrios zum Dritten dann in der 16. Minute, als er einen Sahin-Freistoß an die Querlatte köpfte. Es war schon der zweite Alu-Treffer in dieser rassigen, kampfbetonten Partie, denn sechs Minuten zuvor hatte Podolski nach einem langen Abschlag Kagawa umkurvt und das Lattenkreuz getroffen. Direkt im Anschluss bewahrte Weidenfeller die Schwarzgelben mit einer prächtigen Parade gegen Clemens´ Nachschuss vor einem Rückstand.

Es ging hin und her in dieser Phase: Kagawa erkämpfte sich den Ball, flankte von links ans rechte Eck zu Barrios, der aus kurzer Distanz erneut an den Pfosten köpfte. Der Abpraller landete genau bei Kuba, der aus wenigen Zentimetern abstaubte (20.). Zwei Minuten später hatte Schmelzer nach toller Vorarbeit von Kuba und Kagawa das 0:2 auf dem Fuß, doch er traf nur das Außennetz. "Spitzenreiter, Spitzenreiter", skandierten die BVB-Fans, denen aber kurz darauf der Atem stockte: An Podolskis abgefälschten 18-Meter-Schuss wäre Weidenfeller nicht mehr heran gekommen. Der Ball strich knapp am rechten Pfosten vorbei (28.).

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Kuba bejubelt das Tor zum 0:1. Der Pole hatte blitzschnell geschaltet. [Fotos: firo]
In einer rasanten ersten Hälfte gehörten die beiden letzten Szenen wieder dem BVB: Barrios köpfte Kagawas Flanke (diesmal von rechts) knapp neben das Tor (42.), zwei Minuten später spielte Barrios Sahin im Sechzehner an, der blitzschnell weiterleitete zu Großkreutz, doch der heraus stürzende Varvodic konnte das 0:2 verhindern. 10:8 Torschüsse zur Pause für die Borussia.

Es ging verbissen weiter in dieser höchst intensiv geführten Partie. Köln öffnete die Deckung, kam zu einer sehr guten Chance durch Matuschyk, der Lanigs Kopfballablage über das Gehäuse köpfte (57.), und einer weiteren durch Petit, dessen scharfen Freistoß Weidenfeller parieren konnte (61.). Der FC gab den Borussen aber auch Raum für schnelle Gegenangriffe, die mehrheitlich über die rechte Seite, über Kuba vorgetragen wurden. Nach genialem Zuspiel Sahins blieb Kagawa doch noch hängen (62.), kurz darauf machte Großkreutz in guter Schussposition einen Haken zu viel (65.).

Die BVB-Fans spürten: Ein zweiter Treffer musste jetzt her, denn bei den tückischen äußeren Bedingungen lag der FC-Ausgleich förmlich in der Luft. Lanig zog aus 25 Metern ab, doch auf Weidenfeller war auch hier Verlass (67.). Bender schmiss sich in einen Podolski-Freistoß - es war ein toller Kampf; doch das Spielerische war mittlerweile auf der Strecke geblieben.

Knapp 20 Minuten vor Schluss brachte Klopp Götze für Kagawa, der gleich eine gute Möglichkeit für Kuba vorbereitete, aber verzog (73.). Im Anschluss köpfte Barrios einen Sahin-Freistoß über das Tor, dann rutschte Lewandowski an einer Großkreutz-Hereingabe vorbei (80.).

0:2 - oder doch 1:1? Podolski beantwortete die Frage mit einem knallharten 16-Meter-Schuss in den rechten Winkel. Der ansonsten überragende Hummels hatte einen weiten Abschlag des Kölner Keepers zu kurz abgewehrt, Weidenfeller gegen Podolskis Schuss nicht den Hauch einer Chance (82.). Doch nur zwei Minuten später hätte Lewandowski den BVB wieder in Führung bringen können, doch Varvodic rettete spektakulär. Die Borussen forcierten in den Schlussminuten noch mal das Tempo und kamen wie in der letzten Saison in der Nachspielzeit noch zum Sieg: Lewandowski bediente Götze auf dem rechten Flügel, der behielt den Durchblick, passte zu Sahin, der den starken Varvodic in der 91. Minute überwand!

Ausblick:
Nur zwei der nächsten sechs Spiele finden zu Hause statt - beide in der kommenden Woche: Am Donnerstag (19 Uhr) empfängt der BVB im Kampf um Europa-League-Punkte Paris St. Germain im Signal Iduna Park, am Sonntag (15.30 Uhr) folgt die TSG Hoffenheim.

Quelle

BVB - Bayern München 2:0

2:0 - BVB schlägt gegen Bayern eiskalt zu - Barrios und Sahin treffen beim sechsten Liga-Sieg in Serie

[3.10.] Borussia Dortmund ist zurück auf der Welle der Euphorie und des Erfolgs! Drei Tage nach der unglücklichen Niederlage gegen Sevilla besiegte der BVB am siebten Spieltag der Fußball-Bundesliga den FC Bayern München mit 2:0 (0:0) und baute den eigenen Startrekord auf 18 Punkte nach sieben Partien aus.
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Es berichtet Johannes Vorspohl

In dem mit 80.720 Zuschauern seit Wochen ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein intensives, von der Taktik geprägtes Fußballspiel mit wenigen Torraumszenen. In der zweiten Halbzeit schlug der BVB dann eiskalt zu. Barrios gelang mit dem ersten richtigen Torschuss die Führung (52.), Sahin konnte mit einem traumhaften Freistoß in den Winkel auf 2:0 erhöhen - zugleich Endstand der Partie (60.).

Ausgangslage:
Erstmals seit dem 4. April 1992 wurde der BVB vor einem Duell mit den Bayern in der Tabelle sieben Plätze vor dem Rekordmeister aus München gelistet (damals Dritter gegen Elfter, 3:0). Während die Borussen mit fünf Siegen aus den ersten sechs Spielen den besten Start aller Zeiten verzeichneten, traten die Bayern mit der gleichen Ausbeute wie nach der EM 2008 an (zwei Siege, zwei Remis, zwei Niederlagen; am Saisonende Platz zwei).

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Wie gegen Sevilla in der Startelf: Kuba.
Personalien:
Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp schickte die gleiche Elf wie gegen Sevilla auf den Platz, da neben Kehl, Dede, Zidan und Kringe erneut auch Owomoyela (Beschwerden am Sprunggelenk und der Achillessehne) und Götze (Muskelverhärtung und Erkältung) nicht zur Verfügung standen. Hajnal kehrte dagegen in den Kader zurück, der von Hornschuh komplettiert wurde. Die Bayern mussten auf Altintop (Adduktorenprobleme), Robben (Muskelriss), Ribery, Alaba (beide Außenbandriss) und Contento (Leisten-OP) verzichten.

Taktik:
Die Dortmunder 4-2-3-1-Grundordnung ist zementiert. Trotz des Fehlens seiner Flügelzangen Ribery und Robben hatte FCB-Coach Louis van Gaal bis zum Champions-League-Spiel in Basel an einem 4-4-2 mit offensiven Außen im Mittelfeld festgehalten. In der Schweiz (2:1) agierte Klose dann in einem 4-2-3-1 als einzige Spitze, Müller zentral dahinter in einer offensiven Dreier-Reihe. In diesem System traten die Bayern auch beim BVB an, allerdings mit Gomez anstelle von Klose.

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Die Zuschauer sahen im ersten Durchgang viele intensive Zweikämpfe im Mittelfeld
Spielverlauf & Analyse:
Ermüdungserscheinungen nach dem kraftzehrenden UEFA-Europa-League-Spiel gegen Sevilla waren nicht zu erkennen. Die Schwarzgelben agierten in der Anfangsphase zwar defensiver als die Gäste aus München, wirkten aber hoch konzentriert und versuchten, die sich bietenden Räume durch schnelle Gegenstöße zu nutzen. Bayern hatte in der Anfangsphase mehr Ballbesitz, konnte jedoch fast nur durch Standardsituationen Gefahr entwickeln.

Echte Torchancen sprangen in den ersten 40 Minuten nicht heraus. Viele intensive Zweikämpfe im Mittelfeld und zahlreiche Abseitsstellungen behinderten auf beiden Seiten den Spielfluss. Wenn sie gefordert wurde, war die Dortmunder Defensive zur Stelle. So auch in der 26. Minute, als van Bommel nach einem Sololauf Gomez im Strafraum in Szene setzte, Subotic das Leder aber im Liegen aus der Gefahrenzone spitzeln konnte.

Vor der Pause gewann die Partie an Tempo, der BVB spielte nun immer öfter sein großes Offensivpotential aus. Kuba setzte sich bei einem schnellen Angriff über rechts durch und flankte scharf in die Mitte. Dort fischte Butt das Leder gerade noch vor den einschussbereiten Kagawa und Barrios aus der Luft (38.). Auf der Gegenseite bewahrte Weidenfeller sein Team vor dem Rückstand, als er einen Schuss von Gomez mit der Innenseite seines Unterschenkels über die Latte lenkte (43.). Eine Riesenparade des Dortmunder Torwarts!

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Zwei feine Techniker unter sich: Shinji Kagawa im Duell mit Bayerns Toni Kroos.
Im zweiten Durchgang eröffnete ein Missverständnis zwischen Lahm und Butt die erste Chance. Bei einer Rückgabe von Lahm trudelte der Ball nur knapp am Tor der Bayern vorbei (47.). Die Schwarzgelben agierten nun mit mehr Zug nach vorne. Nach einem langen Einwurf von Schmelzer konnte der eingewechselte Demichelis den Ball nur bis zur Strafraumgrenze klären, dort setzte sich Bender beherzt gegen Gomez durch, Barrios schnappte sich das Leder im Strafraum und fackelte nicht lange. Sein Schuss wurde von Badstuber noch abgefälscht und flog über Butt hinweg ins Bayern-Tor - 1:0 (52.). Der SIGNAL IDUNA PARK stand nach dem vierten Saisontor des Argentiniers Kopf.

Die Schwarzgelben setzten nach und erwiesen sich als Meister der Effizienz. Bei einem Vorstoß von Hummels konnte Demichelis den Ball nur mit der Hand abwehren. "Nuri, Nuri", forderten die Fans beim fälligen Freistoß. Sahin ließ sich nicht zweimal bitten und zirkelte das Leder aus 20 Metern über die Mauer hinweg in den rechten Winkel - ein absolutes Traumtor des jungen Türken vor den Augen von Nationaltrainer Guus Hiddink (60.)!

Während die elektrisierten Fans das Stadion endgültig in einen schwarzgelben Hexenkessel verwandelten, nutzte der BVB die größer werdenden Räume zu Tempogegenstößen. Der Pfosten wackelte bedenklich, als Barrios bei einem Konter an der Strafraumgrenze den Hammer auspackte und das Aluminium traf (69.). Bayern mühte sich gegen die aufmerksame Defensive der Schwarzgelben vergeblich. Ansatzweise Gefahr strahlte der Rekordmeister weiterhin nur bei Standardsituationen aus.

Zu Tormöglichkeiten aus dem Spiel heraus kam dagegen der BVB. Nach Vorlage von Großkreutz verfehlte der eingewechselte Lewandowski das Tor von Butt nur knapp, sonst hätte das Leder zum dritten Mal an diesem Abend im Netz der Bayern gezappelt (82.). Auf der Gegenseite bewahrte Weidenfeller sein Team mit einer tollen Parade gegen den heranstürmenden Olic vor dem Anschlusstreffer, Piszczek konnte den Nachschuss zur Ecke klären (89.). Nach 120 Sekunden Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Meyer die Partie.

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Ausblick:
Nach dem Bayern-Spiel kann der BVB neue Kraft tanken. Wegen der DFB-Länderspiele gegen die Türkei und Kasachstan muss das Team von Cheftrainer Jürgen Klopp erst wieder in 12 Tagen beim 1. FC Köln ran (Freitag, 15.10., Anstoß 20.30 Uhr). Der Herbst wird heiß: Es folgen drei englische Wochen mit Auftritten in Bundesliga, Europa League und DFB-Pokal.

Quelle

BVB - FC Sevilla 0:1

0:1 - BVB verzweifelt am gegnerischen Torpfosten, an der Chancenverwertung und an Schiedsrichter Dean

[30.09.] Die Siegesserie ist gerissen. Im ersten Heimspiel der UEFA Europa League muss Borussia Dortmund einen Dämpfer verdauen. Am zweiten Spieltag der Gruppe J unterlag der BVB trotz einer phasenweise begeisternden Leistung dem FC Sevilla mit 0:1 (0:1). Schmelzer wurde dabei zur Unrecht des Feldes verwiesen. Trotz der Niederlage hat der BVB weiterhin alle Chancen auf das Erreichen der Zwischenrunde.
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Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 49.100 Zuschauern schnürte der BVB den Gegner von Beginn an mit konsequentem Pressing in der eigenen Hälfte ein und hatte Pech, dass Barrios bei zwei Riesenmöglichkeiten knapp an Sevillas Torwart Palop scheiterte (26./42.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit stellten die Spanier den Spielverlauf auf den Kopf, als sie durch einen Treffer von Cigarini überraschend in Führung gingen (45.+1). Im zweiten Durchgang sorgte Schiedsrichter Dean für den ersten (leider unrühmlichen) Höhepunkt, als er Schmelzer mit Gelb-Rot vom Platz schickte - eine falsche, völlig überzogene Entscheidung. Fortuna wollte an diesem Abend keine Borussin sein: In der 70. Minute prallte ein Schussversuch von Kagawa zu allem Überfluss noch gegen den Pfosten.

Ausgangslage:
Es war das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften in einem UEFA-Vereinswettbewerb. Der FC Sevilla war in der Qualifikation zur diesjährigen Champions League an Sporting Braga gescheitert und automatisch in die Europa League gerückt. Hier hatte Sevilla auch den Auftakt gegen Paris St. Germain (0:1) verloren. Vor wenigen Tagen war zudem Trainer Antonio Alvarez entlassen worden. Der BVB dagegen ging mit dem Selbstbewusstsein von neun Siegen aus zehn Pflichtspielen (unter anderem ein 4:3 in Lwiw) in die Partie gegen den Tabellensiebten der Primera Division. Auch wenn die Formkurve für Schwarzgelb sprach, warnte Jürgen Klopp eindringlich vor dem spanischen Team, das er - nicht beleidigend, sondern die sportliche Klasse herausstellend - als "das absolute Monster unserer Gruppe" bezeichnete.

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Lukasz Piszczek
Personalien:
Bei Borussia Dortmund fiel neben Kehl, Dede, Zidan, Kringe und Hajnal auch Götze (Verhärtung im Oberschenkel) aus. Der angeschlagene Owomoyela (Sprunggelenk) konnte immerhin auf der Bank Platz nehmen. Stattdessen begannen Kuba und Piszczek in der Startelf, Ginczek komplettierte den Kader. Bei den Gästen fehlten Renato, Fazio und Konko. Sevillas Superstar Jesus Navas, dessen Einsatz wegen einer Bänderverletzung fraglich war, konnte auflaufen.

Taktik:
Der BVB agierte in der gewohnten 4-2-3-1-Grundordnung. Die beiden Außenverteidiger Schmelzer und Piszczek schalteten sich in der Anfangsphase häufig in die Dortmunder Angriffe ein. Gregorio Manzano, neuer Trainer des FC Sevilla, setzte auf das gleiche System wie Jürgen Klopp: Hinter der einzigen Spitze Luis Fabian wirbelte mit Perotti, Cigarini und Jesus Navas eine nicht minder prominent besetzte offensive Dreierkette.

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Sorgte wieder für viel Wirbel im Dortmunder Angriffsspiel: Shinji Kagawa.
Spielverlauf & Analyse:
Internationales Flair und Flutlicht im SIGNAL IDUNA PARK - wie lange hatte Dortmund auf diese Momente gewartet! Entsprechend engagiert begann der BVB das erste Heimspiel in der Europa League gegen den FC Sevilla, störte den Gegner früh im Spielaufbau und versuchte über die Außenbahnen Druck aufzubauen. Gerade vier Minuten waren gespielt, als die Zuschauer bei einer Hereingabe von Kagawa zum ersten Mal den Atem anhielten. Barrios kam jedoch nicht an die Flanke des Japaners heran.

Das spielstarke Sevilla stand dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte, um blitzschnell seine Gegenstöße einzuleiten. Eine Hereingabe von Perotti konnte Luis Fabiano zum Glück nicht verwerten (14.). Tonangebend in der Partie blieb aber der BVB, der den Gegner durch konsequentes Pressing einschnürte und den Kreis um das gegnerische Tor immer enger zog. Die bis dato beste Möglichkeit hatte Barrios in der 26. Minute: Nach einer Flanke von Kuba schraubte sich der "Panther" am Elfmeterpunkt in die Luft und drückte den Ball per Kopf in Richtung rechtes Eck. Sevillas Torwart Palop konnte sein Team nur mit einem Riesenreflex vor dem Rückstand bewahren.

Sevilla bekam seine Defensive nun besser in den Griff. Der BVB sah sich gezwungen, auf der Suche nach der Lücke im gegnerischen Abwehrbollwerk, häufiger als gewollt mit hohen Bällen zu operieren. Die Borussen hatten Pech, als Barrios bei einer Riesenchance unmittelbar vor dem Seitenwechsel erneut an Palop scheiterte (42.).
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Mats Hummels im Zweikampf mit Sevillas Stürmer Luis Fabiano. [Fotos: firo]
Es kam noch bitterer: Nach einem Freistoß von Guarente und einem Kopfball von Caceres konnte Subotic, der durch seinen Gegenspieler bedrängt wurde, noch klären. Doch das Leder fiel vor die Füße von Cigarini, der vom Elfmeterpunkt einschob - 0:1. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte Sevilla den Spielverlauf auf den Kopf gestellt.

Borussia kam mit viel Tempo aus der Kabine, für den ersten (leider unrühmlichen) Höhepunkt im zweiten Durchgang sorgte aber Schiedsrichter Dean aus England. Nachdem er Schmelzer unmittelbar vor dem Seitenwechsel mit Gelb verwarnt hatte, glaubte Dean bei einem Zweikampf zwischen dem Dortmunder Außenverteidiger und Dabo eine Schwalbe erkannt zu haben und schickte Schmelzer mit Gelb-Rot vom Platz (49.). Eine falsche, völlig überzogene Entscheidung, die die Emotionen nicht nur auf den Rängen hochkochen ließ. Viel Gift, viel Hektik, viele Wortgefechte waren nun in der Partie, auf der Strecke blieb der Fußball.

Der BVB brauchte nach diesen Geschehnissen rund zwanzig Minuten, um wieder Struktur in sein Spiel zu bringen. Doch Fortuna wollte an diesem Abend einfach keine Borussin werden: Nach feinem Zuspiel von Barrios schob Kagawa den Ball zwar an Sevillas Keeper vorbei, das Leder sprang jedoch vor den Pfosten und konnte von dort geklärt werden (70.).

Trotz allem gaben die Borussen nicht auf und suchten weiter nach der Lücke im Defensivverbund der Gäste. Doch das intensive Spiel forderte von den Schwarzgelben allmählich seinen Tribut, zumal Sevilla nun äußerst abgeklärt in der Abwehr agierte und häufiger Entlastungsangriffe fahren konnte. Weidenfeller bewahrte sein Team durch geschicktes Stellungsspiel vor dem zweiten Gegentreffer (88.). Es war wie verhext: Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit konnte Caceres einen Kopfball von Hummels (nach Flanke von Sahin) auf der Linie klären.

Nach fünf Minuten Nachspielzeit beendete Dean die Partie. Die Schwarzgelben wurde trotz der Niederlage mit Ovationen von den Rängen verabschiedet.

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Ausblick:
Den Borussen bleiben nur knapp 67 Stunden zur Regeneration, dann wartet im SIGNAL IDUNA PARK der nächste Kracher: Am Sonntag (03. Oktober, Anstoß 17.30 Uhr) empfängt das Team von Jürgen Klopp den Deutschen Rekordmeister FC Bayern München.

Quelle

St. Pauli - BVB 1:3

3:1 - BVB baut die tolle Serie aus: Großkreutz und Kagawa treffen am Millerntor

[24.09.] Borussia Dortmund schwimmt auf einer Welle der Euphorie und des Erfolges. Am sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga feierte der BVB mit dem 3:1 (1:1)-Auswärtssieg beim FC St. Pauli den sechsten Pflichtspielsieg hintereinander und baute den eigenen Start-Rekord auf 15 Punkte nach sechs Spieltagen aus. Zwei Mal Großkreutz sowie Kagawa trafen für Schwarzgelb. Tabellenführer bleibt aber Mainz.
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Aus Hamburg berichtet Boris Rupert

Tolle Stimmung und weitgehend Fairness auf den Rängen! 24.082 Zuschauer im bis auf den letzten Platz ausverkauften Millerntor-Stadion erlebten Fußball in Reinkultur. Die BVB-Hymne vor dem Anpfiff eingespielt, kaum Pfiffe gegen den Gegner bei der Ansage der Aufstellung "einer Spitzenmannschaft der Bundesliga", so der Stadionsprecher. Leider fiel eine Handvoll BVB-Anhänger durch das Zünden von Pyrotechnik unangenehm auf.

Zum Spiel: Der BVB münzte seine anfängliche Überlegenheit in eine frühe Führung (Großkreutz, 17.) um, doch nach Hennings´ 1:1 (25.) war St. Pauli drin im Spiel. Doch nach dem Wechsel stellten Kagawa in der 50. und erneut Großkreutz in der 60. Minute die Weichen auf Sieg.

Ausgangslage:
Neunter gegen Zweiter - so weit oben war das Duell zwischen den beiden Traditionsklubs, die Fußball mit totaler Hingabe leben, noch nie angesiedelt. St. Pauli hatte allerdings nur einen der bis dato sieben Punkte im eigenen Stadion errungen, der BVB dagegen auswärts bislang optimal gepunktet (Siege in Stuttgart und Schalke). Und auch die Bilanz gegen FC St. Pauli sprach für die Borussen: Gegen keinen anderen Klub war sie besser (neun Siege, drei Unentschieden, zwei Niederlagen), die letzten vier Gastspiele am Millerntor waren ausnahmslos gewonnen worden (8:1 Tore).

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Mario Götze
Personalien:
St. Pauli ohne Hain, Zambrano, Boll, Morena, Sukuta-Pasu sowie Asamoah, der für die Startelf angekündigt war, sich aber beim Aufwärmen verletzte, und mit drei Änderungen gegenüber dem 2:1-Auswärtssieg in Gladbach: Gunesch, Hennings und Bartels waren für Kruse, Boll und Morena dabei. Beim BVB spielten Owomoyela und Götze für Piszczek und Kuba. Der 18-köpfige Kader blieb gegenüber dem 5:0 gegen Kaiserslautern unverändert.


Taktik:
St. Pauli änderte das System: Weg von der Doppel-Sechs, weg vom 4-2-3-1, hin zu einer 4-1-4-1-Grundordnung, aus der Takyi und Torjäger Ebbers bei den zunächst auf Konter angelegten Angriffen in die Spitze vorstießen. In der Regel war der Aufsteiger darum bemüht, mit möglichst vielen Leuten hinter dem Ball zu stehen. Durch schnelle Ballpassagen versuchte der BVB, Lücken im engmaschigen Defensivverband des Gegners zu finden.

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Shinji Kagawa brachte seine Mannschaft in der 50. Minute wieder in Führung.
Spielverlauf & Analyse:
St. Pauli, das gegen keinen anderen Klub - auch nicht gegen die Bayern - mehr Heimniederlagen (5) und mehr Gegentore (28) hatte hinnehmen müssen, war zunächst darauf bedacht, sicher zu stehen und schaltete den Vorwärtsgang erst nach dem frühen Gegentor (17.) ein, was dem Spiel gut tat. Denn die erste Viertelstunde verlief zäh.

Der BVB, der in dieser Saison die meisten Chancen (53) herausgespielt, die meisten Torschüsse (95) abgegeben und die meisten Tore (13) erzielt hatte, war zu Beginn deutlich feldüberlegen, kam aber erstmals in der 14. Minute gefährlich nach vorn. Kagawa bediente Barrios, der 15 Meter vor dem Tor zum Abschluss kam, doch der aus seinem Kasten geeilte Kessler verhinderte mit einer Fußabwehr das 0:1. Keine 60 Sekunden später stolperte Oczipka in der Rückwärtsbewegung, Götze konnte von rechts unbedrängt flanken, Kagawa nahm die Hereingabe aus fünf Metern volley, schoss aber übers Tor.

Das torgefährlichste Mittelfeld der Liga (bis dahin sieben Treffer, elf Vorlagen) verbuchte in der 17. Minute zwei weitere Scorerpunkte: Sahin eröffnete das Spiel, Kagawa spielte Doppelpass mit Barrios, flankte von rechts, und Großkreutz köpfte aus etwa sechs Metern zum 0:1 ein.

St. Pauli gab die Defensivhaltung - wie schon beschrieben - jetzt auf, agierte sehr energisch in den Zweikämpfen, kam aber dann doch etwas überraschend schon nach 24 Minuten zum Ausgleich. Takyis Solo schien schon gestoppt, doch Bartels schaltete blitzschnell, spielte mit der Hacke auf Hennings, der aus etwa 15 Metern abzog und Weidenfeller keine Chance ließ. Flach im linken Eck schlug der Ball zum 1:1 ein - es war St. Paulis erster Treffer in Halbzeit eins überhaupt. Das Spiel war nun offen, und es war interessant. Thorandts Kopfball nach einer Ecke landete nicht im, sondern auf dem Netz (32.). Der BVB in der Viertelstunde vor der Pause mit Abstimmungsproblemen und einem Ballverlust (Barrios gegen Gunesch), der beinahe zum zweiten Gegentor geführt hätte, doch Ebbers konnte Bartels´ Flanke nicht verwerten (45.).

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Sorgte mit seinen Toren für Jubel: Kevin Großkreutz. [Fotos: Firo]
Die Kiez-Kicker verbuchten auch die erste Chance in Durchgang zwei: Takyi, der von den Borussen nur schwer zu fassen war, bediente Ebbers, der weiter zu Rothenbach: Flanke, Kopfball Ebbers, Glanzparade Weidenfeller, und Bartels versemmelte den Nachschuss (47.). Nur zwei Mannschaften nutzten in dieser Saison ihre Großchancen seltener als St. Pauli - bei Bartels´ Schuss über das leere Tor "schön" anzusehen.

War Paulis Ausgleich in der 25. Minute überraschend gefallen, traf dies auch auf den neuerlichen Führungstreffer der Borussen zu: Nach einem leichtfertigen Ballverlust nahm es Barrios mit der halben Hintermannschaft auf, bewies dabei großes Durchsetzungsvermögen und den Blick für den Mitspieler: Götze kam von hinten, stürmte bis an die Grundlinie, legte wieder zurück, und Kagawa hatte keine Mühe, zum 1:2 einzuschießen (50.).

Keine zehn Minuten später gab es eine ähnliche Situation, doch Kagawa machte es zu kompliziert, ließ die Chance zum 1:3 liegen. In der 59. Minute marschierte Sahin, zog ab - und traf aus der Distanz den Pfosten. Der BVB war nun wieder drin in der Partie. Klopps Halbzeit-Analyse hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Barrios zog knallhart ab, Kessler konnte nicht festhalten, und Großkreutz staubte ab zum 1:3 (60.).

Um 17 Uhr dann eine "Wunderheilung": Asamoah konnte dann doch noch spielen, und beim BVB kam Lewandowski in den letzten 20 Minuten für Kagawa ins Spiel. In der 79. Minute hätte der Pole alles klar machen und sein drittes Tor in Folge schießen können, doch er scheiterte frei vor und an Kessler.

Ausblick:
Am Donnerstag, 30. September (19 Uhr), gastiert der FC Sevilla im Signal Iduna Park, drei Tage später, am Sonntag, 3. Oktober (17.30 Uhr), folgt der FC Bayern München. Karten für das Heimspiel in der UEFA Europa League können Sie hier bequem online bestellen.

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