Donnerstag, 25. Juni 2009

Formel 1 News

Mosley dankt Ecclestone und gibt Empfehlungen

Mosley dankt Ecclestone und gibt Empfehlungen
Bernie Ecclestone hat laut Max Mosley einen großen Anteil an der Rettung der Formel 1. "Bernie hat viel zu einer Einigung beigetragen. Ohne die Formel 1 wäre sein Leben verpfuscht gewesen", sagte der FIA-Präsident dem Fachmagazin 'auto, motor und sport'.

Zusammen führten die beiden Briten bis Mittwoch die Geschicke der "Königsklasse" des Motorsports. Mosley hat nun aber in Sachen Formel 1 nichts mehr zu sagen.

Der 69-Jährige, der nach dem Ende seiner Amtszeit im Oktober nicht mehr als Chef der Fédération Internationale d'Automobile FIA kandidieren wird, spielt keine Rolle mehr in der Führung der Formel 1. Die Londoner 'Times' meinte zudem, dass Mosley nach dem Ende seiner Ägide auch keine andere Funktion in der FIA übernehmen wird. Die Teams der Formula One Team Association (FOTA) sollen sich dies zusichern haben lassen.

Todt ein heißer Kandidat

Mosley dankt Ecclestone und gibt Empfehlungen Todt ein heißer Kandidat
Ein gewichtiges Wörtchen wird Mosley aber wohl in der Frage nach seinem Nachfolger mitreden. "Wenn es mehr als einen Kandidaten gibt, dann werde ich eine Empfehlung abgeben", sagte er bei 'auto, motor und sport'.

Einer, der immer wieder als möglicher Kandidat gehandelt wird, ist Jean Todt. "Ich will ihn nicht ausschließen", meinte Mosley mit Blick auf den ehemaligen Ferrari-Teamchef. Michel Boeri, der als Senatschef der FIA nun erst einmal Ansprechpartner der Formel-1-Teams ist und seit 1972 Chef des Automobilclubs von Monaco, sieht Mosley nicht als potenziellen Nachfolger. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Boeri an diesem Posten interessiert ist."

In eigener Sache betonte Mosley derweil noch am Mittwoch, dass sein Abgang seit langer Zeit festgestanden haben soll. "Mein Ausscheiden war geplant, beschlossen, arrangiert", so der FIA-Chef. Seine Belegschaft habe dies seit Monaten gewusst. Allerdings hatte er sich am Tag vor der finalen Rettung der Formel 1 mit dem Frieden von Paris in einem Brief an die FIA-Mitglieder noch anders ausgedrückt.

Darin hieß es angesichts der von ihm als Attacken empfundenen Vorgehensweisen der acht FOTA-Teams Ferrari, McLaren- Mwercedes, BMW- Sauber, Renault, Toyota, BrawnGP, Red Bull und Toro Rosso, dass er seinen Plan, abzudanken, überdenken müsse.

FOTA will mehr Traditionsstrecken

FOTA will mehr Traditionsstrecken
Die Teamvereinigung FOTA hat sich für einen "unabhängigen" Nachfolger für den im Oktober scheidenden Max Mosley und für die Rückkehr der Formel 1 auf Traditionsstrecken stark gemacht. Bei einer Pressekonferenz im italienischen Bologna einen Tag nach der Rückzugsankündigung von Automobil-Weltverbandschef Mosley sagte FOTA-Vizechef John Howett von Toyota: "Wir würden gern einen Unabhängigen, der vielleicht unabhängig von uns allen ist, sowohl aktuell als auch historisch, (an der Spitze) sehen." Das würde "ein viel besseres Gleichgewicht" bedeuten, meinte Howett.

Renault-Teamchef Flavio Briatore machte deutlich, dass die Formel 1 wieder dort fahren sollte, wo auch Fans an die Strecken kommen. Selbst wenn man in der Türkei mehr Geld zahle, "wir hätten lieber volle Anlagen", sagte der Italiener, nachdem in diesem Jahr vor allem in der Türkei das Zuschauerinteresse äußerst mäßig gewesen war. Lediglich 36.000 Tickets waren für das Rennen in Istanbul verkauft worden. Im Gegensatz dazu waren die Tribünen zuletzt in Silverstone voll. Pikant daran: Auf dem Traditionskurs wird künftig nicht mehr gefahren, stattdessen tritt die PS-Eliteliga in Donington an.

Das FOTA-Votum für Traditionsstrecken könnte auch dem Hockenheimring in die Karten spielen. Nachdem sich die Stadt aus der Formel 1 zurückzog, weil sie sich außerstande sah, die prognostizierten sechs Millionen Euro Defizit für das Rennen im kommenden Jahr zu übernehmen, ist die Betreibergesellschaft auf eine Alternative angewiesen.