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Donnerstag, 4. Februar 2010

Marathon-Massa macht mobil

Marathon-Massa macht mobil

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Michael Schumacher sattelte um, und Marathon-Mann Felipe Massa machte mobil: Der Ferrari-Fahrer hat auch am zweiten Testtag der Formel-1-Saison das Tempo vorgegeben. 124 Runden raste der Brasilianer auf dem Circuit Ricardo Tormo, war nach der Bestzeit zum Auftakt auch am zweiten Tag der Schnellste.

Nico Rosberg wurde im Mercedes Fünfter, sein Rückstand auf Massa betrug am Dienstag 1,177 Sekunden. Im Vergleich zu Schumachers bestem Umlauf am Montag war Rosberg 0,048 Sekunden schneller. Der Rekordweltmeister ist auch aus ärztlicher Sicht uneingeschränkt bereit ist für sein Renncomeback - den Silberpfeil tauschte er am Dienstag aber noch gegen ein Rennrad.

Erst am Mittwoch steigt der Kerpener erneut in seinen MGP W01. "Michael kann sich wieder aufs Fahren konzentrieren", betonte sein Arzt Johannes Peil am Dienstag in Valencia. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa stellte er fest: "Wir sind soweit." Der Comeback-Versuch des siebenmaligen Weltmeisters als Massa-Ersatz nach dessen schwerem Unfall im Juli vergangenen Jahres in Budapest war noch an Schumachers Schädelbasisverletzung durch einen Motorradunfall gescheitert. Nun sagte Peil: "Wir sind von der Verletzung weg."

Schumacher selbst hatte tags zuvor schon lächelnd nach seinem ersten Formel-1-Test 2010 in Sachen Nacken erklärt: "Den habe ich gut eingeölt, alles Rostige ist entfernt. Jetzt kann es vorangehen." Schumacher sei jetzt wieder im normalen Zyklus, erörterte Chefarzt Peil von der Sportklinik Bad Nauheim. "Er kann den normalen Umfang trainieren." Sprich vier bis sechs Stunden Training und Behandlung pro Tag.

Ergo schwang sich Schumacher am Dienstag aufs Rennrad - übrigens von einem italienischen Hersteller. Mit silbergrauem Helm, roter Jacke und langer Hose angesichts Temperaturen von knapp über 10 Grad Celsius trotz herrlichen Sonnenscheins ging er - begleitet von seinem Physio - auf Radeltour.

Massa will es 2010 wissen

Währenddessen spulte Massa sein Programm im F10 ab. "Ich fühle mich hundertprozentig fit", sagte der Brasilianer schon zur Halbzeit seines zweitägigen Testprogramms: "Ich bin bereit, Rennen zu fahren und ich bin glücklich, wieder dort zu sein, wo ich vor meinem Unfall war." Schnellster am Montag nach 102 Runden, Bestzeit am Dienstag. Insgesamt drehte Massa 226 Runden mit der neuen 'Roten Göttin'.

Der neue Silberpfeil absolvierte allerdings nicht viel weniger und umkurvte den Kurs 198 Mal. Allein, dass der Ferrari an beiden Tagen schneller war. "Ganz klar, Ferrari hat ein gutes Auto", sagte Mercedes-Teamchef Ross Brawn in einem Interview auf der Homepage des Magazins 'autosport'. Sicherlich sei das Auto "nicht langsam", meinte da auch Massa.

Nachdem Massa zum Auftakt auch seinen ehemaligen Teamkollegen Schumacher (3.) auf Distanz gehalten hatte, kam am zweiten der drei Testtage Ex-Champion Lewis Hamilton als Dritter im McLaren-Mercedes ebenfalls nicht an den Brasilianer ran. An beiden Tagen wurde ein Sauber (Pedro de la Rosa/Kamui Kobayashi) Zweiter.

Der Vize-Champion von 2008 will es im Ferrari in diesem Jahr wissen. Kontinuierlich arbeitete Massa an seinem Comeback, nachdem er in der Qualifikation beim Großen Preis von Ungarn mit seinem Ferrari bei knapp 200 Stundenkilometern in die Reifenstapel gekracht war. Zuvor hatte ihn eine Metallfelder vom damaligen Williams-Auto seines Landsmanns Rubens Barrichello getroffen. Intensivstation, künstliches Koma, Augenoperation - Massa überstand alles letztlich ohne Folgen.

Während seiner Rekonvaleszenz-Zeit schraubten die Ferrari-Ingenieure am neuen Auto des Brasilianers und seines hochkarätigen Teamkollegen Fernando Alonso. "Ich habe mich ziemlich gut in dem F10 gefühlt", erzählte Massa. Zu gewinnen hänge aber nicht nur von der Qualität der eigenen Arbeit ab. "Es hängt auch davon ab, was die Konkurrenten gemacht haben", betonte der 28-jährige Brasilianer.

Wie viel die Rivalen bei den Tests in Valencia zeigen, ist offen. Gleichwohl darf mit Spannung erwartet werden, dass an diesem Mittwoch eine Sammlung von insgesamt zehn WM-Titeln auf die Strecke gehen wird. Neben dem siebenmaligen Champion Schumacher werden auch Massa-Teamkollege und Zweifach-Meister Alonso sowie Titelverteidiger Jenson Button im McLaren-Mercedes für die am 14. März mit dem Großen Preis von Bahrain beginnende Saison testen.

Alsonso beeindruckt - aber Schumi auch

Alonso beeindruckt - aber Schumi auch

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Die ersten Testfahrten der Saison sind Geschichte. Nach der dreitägigen Arbeit in Valencia drängt sich die große Frage auf, welche Aussagekraft das erste Kräftemessen der Teams und Fahrer hat. Und - natürlich - wie gut Michael Schumacher und das Mercedes-GP-Team tatsächlich sind.

Drei Erkenntnisse lassen sich auf Anhieb festmachen. Michael Schumachers Nacken hält, er ist auf Anhieb schnell - sogar schneller als sein junger Teamkollege Nico Rosberg - und Ferrari hat offenbar im Winter am besten gearbeitet. Die Scuderia hielt an allen drei Testtagen die Bestzeit. Zweimal war Felipe Massa der Schnellste (1:11,722 Minuten), am dritten Tag dominierte Ferrari-Neuzugang Fernando Alonso bei seiner ersten Fahrt im neuen Ferrari F10 mit der besten Rundenzeit der gesamten Testperiode (1:11,470 Minuten) und beeindruckte damit nicht nur die vielen spanischen Fans in Valencia. Mit dem zweimaligen Weltmeister aus Spanien und dem springenden Pferd aus Maranello ist in dieser Saison auf jeden Fall zu rechnen.

Schumacher begnügte sich am dritten Tag ebenso wie am ersten mit Platz drei. Seine schnellste Runde drehte er in 1:12,438 Minuten. Damit war er fast eine Sekunde langsamer als Ferrari-Pilot Alonso, aber mehr als 0,4 Sekunden schneller als Teamkollege Rosberg. Mercedes fehlt es noch an Geschwindigkeit, um ganz vorne mitzufahren. "Vom Speed sind wir noch steigerungsfähig, aber alles läuft in die richtige Richtung", analysierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug in der 'Bild'. Diese Einschätzung teilt auch der siebenmalige Weltmeister: "Ich würde denken, dass wir leicht im Hintertreffen sind", sagte Schumacher nach Abschluss der Tests.

Danner: Schumacher betreibt Psychokrieg

Fest steht: Einen Durchmarsch wie den des Mercedes-Vorgänger-Teams Brawn GP im Vorjahr, als Jenson Button sechs der ersten sieben Rennen gewann, werden die Silberpfeile in diesem Jahr nicht schaffen. Aber darauf kommt es laut Schumacher auch nicht an. Es sei nicht wichtig, "das erste Rennen oder die ersten Rennen zu gewinnen. Es ist wichtig, gute Punkte zu holen", sagte der 41-Jährige, nachdem er die Testarbeit beendet hatte. "Dann müssen wir gucken, dass wir unseren Akt zusammenbekommen, so dass wir in der Saison konkurrenzfähig sind, um am Ende um die Meisterschaft kämpfen zu können."

Gewohnt optimistisch sieht Rosberg die Stärke seines Autos. "Nächste Woche in Jerez wird sich der Schleier weiter lüften und man bekommt ein präziseres Bild. Wir werden bestimmt an der Spitze sein", sagte der 24-jährige Ex-Williams-Pilot. Viele Experten würde dies nicht überraschen. Viel mehr überrascht die starke Vorstellung des Sauber-Teams, das mit seinen Fahrern Pedro de la Rosa und Kamui Kobayashi an allen Testtagen auf dem 2. Platz landete. Im Heck des Saubers arbeitet übrigens ein Ferrari-Motor.

Seine ganz eigene Ansicht über den Wert von Testfahrten hat übrigens Christian Danner. "Die Zeiten sind zu vernachlässigen. Es geht hier um teaminterne Politik. Michael Schumacher betreibt eine psychologische Kriegsführung", sagte der RTL-Formel-1-Experte. Der Test hätte für Schumacher nicht besser verlaufen können. Er sorge im Team für Ordnung, "und dazu gehört auch, dass er der Chef ist", sagte Danner.

Sonntag, 23. August 2009

Vettel in Valencia im Pech

Vettel - der große Verlierer von Valencia

Vettel - der große Verlierer von Valencia
Am Hafen von Valencia haben sich die Titelträume von Sebastian Vettel in Rauch aufgelöst. Ein Motorschaden in Runde 24 bedeutete für den Red-Bull-Piloten den zweiten Nuller in Folge. In der WM-Wertung rutschte Vettel (47 Punkte) dadurch auf den 4. Platz ab und durfte am Ende froh sein, dass WM-Spitzenreiter Jenson Button (72) als 7. nur 2 Punkte einfuhr. Der Abstand zu seinem Teamkollegen Mark Webber (51,5) blieb gleich, weil der Australier als 9. ebenfalls leer ausging und damit auch hinter Valencia-Sieger Rubens Barrichello (54) zurückfiel.

Es war ein Wochenende zum Vergessen für Vettel und seine "Roten Bullen“. Bereits im Freien Training am Samstag platzte Vettel erstmals der Renault-Motor im Heck seines Dienstwagens. Mit Startplatz 4 gelang dem 22-Jährigen im Qualifying zumindest Schadensbegrenzung, da der Red Bull mit dem Stop-and-go-Kurs von Valencia einfach nicht zurecht kam. Im Rennen setzte sich die schwarze Serie fort: Beim ersten Boxenstopp in Runde 18 funktionierte die Tankanlage nicht. Der Deutsche musste einen Umlauf später erneut in die Boxengasse abbiegen und fiel bis auf Rang 16 zurück.

Nur noch 2 Motoren für den Rest der Saison

"Wir waren eigentlich in einer guten Position. Nach dem ersten Stopp war dann schon klar, dass das heute nichts mehr wird“, sagte Vettel nach dem technisch bedingten Aus sechs Runden später – das Ende eines durch und durch verkorksten GP-Auftritts, der die Titel-Chancen Vettels besiegelt haben könnte. Denn nach dem zweiten Motorschaden binnen zwei Tagen stehen dem Deutschen für die verbleibenden 6 Saison-Rennen nur noch 2 Aggregate zur Verfügung. Danach hat jeder Motorwechsel eine Strafversetzung von 10 Plätzen in der Startaufstellung zu Folge

Eine denkbar schlechte Ausgangsposition für den Titel-Kampf, zumal Brawn GP nach einer Schwächephase nun wieder zu alter Stärke zurückgefunden zu haben scheint. Abgehakt hat Vettel den Titel jedoch noch nicht. "Wir sehen dann am Ende, ob es sich ausgegangen ist“, sagte der WM-Vierte, gestand aber ein: "Wenn man in Rückstand ist und jeden Punkt mitnehmen will, darf das nicht passieren." Schon in einer Woche hat Vettel in Spa-Francorchamps die Chance auf Wiedergutmachung. Doch nach diesem Pleiten-, Pech- und Pannen-Wochenende ist Vettel mehr denn je auf die Hilfe der Konkurrenz angewiesen – und darauf, dass sein Team ab sofort seine Hausaufgaben besser macht.

Vettel: "Ich habe keine Erklärung"

Vettel: Ich habe keine Erklärung
Die Probleme in Ihrem Rennen fingen schon sehr früh an. Was war da los?
Sebastian Vettel: "Wir waren eigentlich in einer guten Position. Nach dem ersten Stopp war dann schon klar, dass das heute nichts mehr wird. Da ging leider kein Benzin ins Auto, so traurig das klingt. Danach musste ich aufgeben. Es scheint, dass etwas am Motor war."

Sind Sie jetzt sehr frustriert?
Vettel: "Von meiner Seite aus hätte ich nicht viel mehr machen können. Wenn ich das Auto in die Mauer gestopft hätte, wäre es viel schlimmer gewesen. Es ist kein Frust da. Es ist wie wenn ein Radfahrer nach einem Anstieg vorne ist und dann bei Abfahrt das Fahrrad kaputtgeht. Das darf man sich nicht selber zuschreiben. Aber in der WM wird es nun natürlich schwieriger."

Sie haben für den Rest der Saison nur noch zwei neue Motoren zur Verfügung. Könnte das zu einem Problem werden?
Vettel: "Wir sehen dann am Ende, ob es sich ausgegangen ist. Solche Dinge passieren leider, die sind auch schon anderen passiert. Wenn man in Rückstand ist und jeden Punkt mitnehmen will, darf das nicht passieren. Ich habe keine Erklärung, warum der Motor bei uns kaputtgeht und bei Renault nicht."

Was erwarten Sie jetzt vom nächsten Rennen am kommenden Sonntag in Spa?
Vettel: "Spa ist eine wunderschöne Strecke. Ich freue mich unheimlich. Jeder, der diese Strecke nicht genießt, macht irgendetwas falsch."

Stimmen zum Rennen in Valencia

Hamilton: "So was passiert eben"

Hamilton: So was passiert eben
Rubens Barrichello (Brawn GP): "Das war fantastisch. Das war ein Wochenende, das ich niemals vergesse. Vor allem: Nach fünf Jahren vergisst du ja nicht, wie es geht. Es ist schwierig. Wir haben immer wieder gesagt im Rennen: pushen, pushen, pushen - und du machst dann Druck wie verrückt, aber dir gehen trotzdem da verschiedene Dinge durch den Kopf. Du weißt, du darfst keinen Fehler machen, du willst es für dich machen, für dein Land, für das Team. Da ist enorm viel durch meinen Kopf gegangen, aber das Auto war einfach perfekt. Ich möchte mich dafür bei meinem Team bedanken. Es lag nicht nur an mir, es lag auch an meinem Auto."

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Du gewinnst zusammen und du verlierst zusammen. Wir haben uns riesig angestrengt, dass ich jetzt auf dem Platz hier sitzen kann. Also, wir können auch den 2. Platz hier nicht als Geschenk ansehen. Da mussten wir auch drum kämpfen. Gut, enttäuscht bist du natürlich, dass du nicht den Sieg geholt hast, weil wir bei den drei letzten Rennen sehr schnell waren und ich finde, das war immer noch eine fantastische Leistung von allen. Aber sowas passiert eben. Ich bin schon so lange in diesem Team, das ist erst das zweite Mal, dass so etwas passiert. In all den Rennen, die ich gefahren bin, da musst du sagen: Respekt, gute Arbeit, egal, wie es gelaufen ist.“

Nico Rosberg (Williams): "Ich glaube, ich war einfach nicht schnell genug. Beim Kimi habe ich gedacht, dass ich schneller bin als er heute, weil strategiemäßig standen wir eigentlich besser da als er. Aber es war haarscharf am Boxenausgang beim ersten Stopp, da ist er gerade noch so vorbei und danach war er einfach zu schnell. Das war der eine Platz und die anderen drei waren einfach insgesamt zu schnell: Barrichello, Lewis und Kovalainen. Ich habe halt alles gegeben, voll attackiert und Druck gemacht, weil er hat auch einige Fehler gemacht vor mir, aber ich wusste, mit dem KERS ist es sehr schwierig vorbeizukommen. Aber auch wenn ich direkt dran bin - ich kann mich nicht ransaugen! Der fährt auf der Geraden weg."

Sebastian Vettel (Red Bull): "Der erste Boxenstopp war schon Mist, weil da ging kein Benzin ins Auto. Da war das Rennen schon dahin und dann musste ich leider wieder aufgeben. Es scheint, dass es wieder am Motor lag. Es ist natürlich schwer. Solche Dinge passieren leider, sie sind schon ganz anderen passiert. Aber wenn man natürlich im Rückstand ist und man ganz vorne mitmischen will, dann darf einem das nicht passieren."
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Jenson Button (Brawn GP): "Wir hatten eigentlich ein tolles Rennen mit meinem Teamkameraden, Gratulation an Rubens, Gratulation an den alten Jungen, der hat wirklich eine tolle Leistung gezeigt. Rubens ist jetzt wirklich mein schärfster Gegner im Moment. Da müssen wir schauen, wie das nächste Wochenende im Qualifying läuft. Da lief es bei mir schlecht, das hat den Start für mich schwierig gemacht. Im nächsten Rennen werden wir sehen: Die Red Bulls werden wieder stark sein, und auf die müssen wir schauen. Aber auf Rubens muss ich natürlich auch ein Auge haben, der ist schnell. Das ist natürlich toll, wenn du einen starken Teamgegner hast."

Michael Schumacher (Ferrari-Berater): “Wir sind die letzten Rennen eigentlich fast permanent auf dem Podium gewesen und das hat sich hier wieder bestätigt. Wir haben das Maximale rausgeholt, was für uns heute möglich war. Kimi hat ein fehlerfreies Rennen gefahren, das ist ein sehr gutes Rennen gewesen und insofern sind wir natürlich nicht glücklich über diese 6 Punkte und den 3. Platz."

Rubens Brawn (Teamchef Brawn GP): "Das war ein tolles Wochenende. Das ganze Wochenende lief richtig gut. Rubens war immer mit dabei, schnell und er hat das auch bei diesen heißen Bedingungen gut hingekriegt. Das war einfach perfekt. Button hat natürlich auch beim Start ein bisschen Probleme gehabt. Das Auto war schnell, aber er konnte es nicht nutzen."

Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef): "Der Plan war, in Runde 37 reinzukommen. Dann hat man gemerkt, dass er noch eine Runde fahren kann. Man dachte am Kommando-Stand, er hätte noch nicht eingelenkt, und gab das Kommando 'Stay out'! Das ist Künstlerpech, das gibt es mal. Die eine Runde kann entscheidend sein. Aber ich glaube, wäre Rubens die zwei Runden draußen geblieben, dann hätte er sich den Abstand rausgefahren. Ich denke, dass es dann wohl auch nicht ganz gereicht hätte leider."

Christian Horner (Teamchef Red Bull): "Sehr viel schlechter kann's nicht gehen. Wieder ein Motor weg, keinen Punkt, für keinen der Fahrer. Ich bin sehr enttäuscht. Wegen Sebastian: Erstmal die Sache mit dem Sprit, dann der Motorausfall - zum zweiten Mal am Wochenende - das ist jetzt der vierte insgesamt. Da werden wir schon Probleme haben mit den Motoren für den Rest des Jahres. Und Mark hatte das ganze Wochenende Probleme, überhaupt die Pace zu finden. Wir waren einfach nicht schnell genug."

Ergebnis des Rennens in Valencia

Barrichello schnappt sich Hamiltons Sieg

Barrichello schnappt sich Hamiltons Sieg
Rubens Barrichello hat seinen heiß ersehnten ersten Sieg für Brawn GP gefeiert und nach einer tadellosen Leistung den Großen Preis von Europa gewonnen. Nach 57 Runden auf dem Valencia Street Circuit gewann der Brasilianer mit 2,3 Sekunden Vorsprung vor Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes. Barrichello bekam allerdings Schützenhilfe von der Silberpfeil-Crew. Ein völlig verpatzter zweiter Stopp kostete den Weltmeister den sicher geglaubten Triumph in der spanischen Hafenstadt. Auf Platz drei raste Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, gefolgt von seinem finnischen Landsmann Heikki Kovalainen im zweiten McLaren-Mercedes.

Bester Deutscher war Nico Rosberg auf Rang fünf. Der Williams-Pilot fuhr wieder einmal ein fehlerfreies Rennen und platzierte sich zum siebten Mal in Folge in den Punkterängen. Auf einem bemerkenswerten 10. Platz landete Adrian Sutil im Force India. BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld begann das Rennen als Elfter und beendete es auch als Elfter. Timo Glock wurde im Toyota 14. Er tröstete sich ein wenig damit, dass er zum ersten Mal in seiner Karriere die schnellste Rennrunde drehte. Sebastian Vettel, als Vierter in aussichtsreicher Position gestartet, musste das Rennen in der 24. Runde wegen eines Motorschadens am Red Bull beenden. "Schade. Wenn man vorn mitmischen will, darf das nicht passieren", klagte der Red-Bull-Pilot. Jenson Button rettete als Siebter immerhin zwei WM-Punkte. "Gratulation an den alten Jungen. Rubens ist jetzt mein schärfster Gegner", sagte Button.

Beim Start lief noch alles perfekt bei McLaren-Mercedes. Hamilton und Kovalainen spielten ihre Trümpfe, die sie durch KERS in den Händen halten, aus und verteidigten locker ihre Spitzenpositionen. Einen sensationellen Start erwischte auch Räikkönen, der ebenfalls auf die zusätzlichen Pferdestärken des KER-Systems zurückgreifen kann. Er schoss von Platz sechs außen an Vettel und Button vorbei auf Rang vier und reihte sich hinter Barrichello ein. Vettel verlor einen Platz und bog als Fünfter in die erste Kurve ein – mit Rosberg im Schlepptau. Ein großer Verlierer des Starts war Button, der nach Räikkönen auch Rosberg und Alonso passieren lassen musste und von Rang fünf auf acht zurückfiel.

Vettels Motor geht wieder in Rauch auf

Hamilton fühlte sich an alter Wirkungsstätte – an der Spitze des Feldes – pudelwohl und setzte sich von der Konkurrenz Runde um Runde ab. Nach zehn Umrundungen betrug der Vorsprung des Weltmeisters auf Kovalainen 5,7 Sekunden, auf Barrichello 7,6, auf Räikkönen 9,9 und auf Vettel 11,3 Sekunden. Diese Tendenz setzte sich bis zu den ersten Boxenstopps fort. Überholmanöver waren absolute Mangelware. Spannung kam erst wieder auf, als Hamilton und Vettel als Erste nach 16 Runden zum Tanken und Reifen wechseln an die Box kamen. Einen Umlauf später kamen Kovalainen, Alonso - und leider auch schon wieder Vettel. Der Red-Bull-Pilot wurde erneut betankt, weil die Tankanlage beim ersten Versuch nicht funktionierte. Der 22-Jährige war danach 16. – sein Rennen somit so gut wie gelaufen.

Barrichello übernahm nach den Stopps der Silberpfeile die Führung und fuhr wie entfesselt eine schnellste Runde nach der anderen. Nach 20 Runden stoppte dann auch der Brawn-GP-Pilot. Die Führung konnte der Brasilianer nicht behaupten, aber er kassierte wenigstens Kovalainen. Barrichello machte sich fortan an die Verfolgung Hamiltons, der knapp 3,5 Sekunden vor ihm fuhr. Während vorne ein heißer Zweikampf zwischen Hamilton und Barrichello tobte, musste Vettel ein für ihn völlig verkorkstes Rennen vorzeitig beenden. In der 25. Runde stieg plötzlich Rauch aus dem Heck des Red Bull. Wieder ein Motorschaden und für den 22-Jährigen nach dem zweiten Ausfall in Folge ein weiterer herber Rückschlag im Kampf um die Weltmeisterschaft.

Zwei Drittel des Rennens behauptete Hamilton die Spitze und hielt seinen Verfolger Barrichello erfolgreich auf Distanz. Die Entscheidung fiel an der Box: Hamilton kam nach 37 Runden zu seinem zweiten und letzten Stopp, doch die Crew verpatzte den Reifenwechsel und warf damit den Sieg des Weltmeisters weg. Vorne rechts hatten die Mechaniker den richtigen Reifen nicht rechtzeitig zur Hand, weil die Teamleitung den Stopp vorgezogen hatte. Qualvolle 13,4 Sekunden stand Hamilton – der Sieg war futsch. Nach 40 Runden kam Barrichello zum zweiten Service. Bei Brawn GP lief aber alles perfekt und der Brasilianer blieb mit vier Sekunden Vorsprung auf Hamilton in Front. Diese Führung gab der 37-Jährige bis ins Ziel nicht mehr ab. Hamilton gab zwar alles, um Barrichello einzuholen, aber der Routinier im Brawn GP gab sich keine Blöße und fuhr den 10. Triumph seiner Karriere souverän nach Hause. "Fantastisch. Das war ein Wochenende, das ich niemals vergesse", freute sich 'Rubinho'. Hamilton sagte hinterher: "Natürlich bin ich enttäuscht, aber es war trotzdem eine tolle Leistung. Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen." Ihm bleibt die Erkenntnis, dass er wieder da ist und an diesem Tag eigentlich nicht zu schlagen war. Eigentlich.

Stimmen zum Qualifying in Valencia

"Die Doppel-Pole ist etwas großartiges"

Die Doppel-Pole ist etwas großartiges
Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): Das ist eine fantastische Leistung unseres Teams. Wir wussten erst nicht genau, wo wir stehen nach dem Ungarn-GP. Aber jetzt die Doppel-Pole ist fantastisch. Das ist etwas, was wir schon lange wollten, eine tolle Sache!

Sebastian Vettel (Red Bull Racing): Ich wäre natürlich gerne weiter vorne gewesen. Aber Platz 4 war wohl heute das Maximum. Bei den Temperaturen wird es morgen für alle sehr schwer. Ich denke wir haben von gestern auf heute einen großen Sprung gemacht. KERS wird am Start wohl ein Vorteil sein für Mercedes. Ansonsten sind wir etwa auf gleichem Niveau. Ich denke, es wird sehr schwer morgen."

Norbert Haug (Mercedes-Motorsportdirektor): Lewis ist sensationell gefahren. Auch Heikki hat seinen Job gut gemacht. Es sah sehr gut aus. Wir haben 4 mit Mercedes-Motoren betriebene Wagen unter den ersten 5 Plätzen. Die Doppel-Pole ist etwas Großartiges. Wir haben jetzt was geschafft, einen großen Schritt gemacht. Wir haben uns in der Saison wesentlich weiterentwickelt. Man sieht jetzt, dass KERS greift.

Christian Horner (Teamchef Red Bull Racing): Lob an Mercedes, die laufen hier ausgezeichnet. Aber dass wir mit Sebastian Vettel so weit vorne sind, ist ebenfalls großartig. Mercedes ist sicherlich sehr schnell, aber Brawn müssen wir morgen schlagen. Mark Webber hat leider ein paar kleine Fehler gemacht. Aber Sebastian ist gut gefahren. McLaren ist jedoch der große Top-Favorit.

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Michael Schumacher (Ferrari-Berater): Wir sind leider auf der dreckigen Seite, was für den Start nicht hilfreich ist. Luca (Badoer) hat sich keine Fehler erlaubt und am Wochenende hat er sich progressiv gesteigert. Man muss ihm aber Zeit lassen. Es war klar, dass er hier noch keine Bäume ausreißt. In Spa kann das schon anders aussehen. Die Strecke dort kennt er gut. Es ist für mich nicht schwierig, zu meinem ursprünglichen Job zurückzukehren. Ich habe alles abgehakt und kann Luca jetzt mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Nick Heidfeld (BMW Sauber): Zum 6. Mal in dieser Saison 11., da spielt das Glück nicht ganz mit, wieder ein paar Hundertstel daneben. Der 11. Platz ist aber nicht so schlecht, weil wir die Spritmenge frei wählen dürfen. Ich bin natürlich nicht ganz zufrieden, aber ich hoffe dennoch auf Punkte aus der Situation.

Adrian Sutil (Force India): Das ist ein guter Startplatz. Mit der richtigen Strategie sollte es im Rennen noch weiter nach vorne gehen.

Ergebnis des Qualifyings in Valencia

Vettel in Reihe 2 - aber vor Button

Vettel in Reihe 2 - aber vor Button
Die Silberpfeile fliegen wieder. Vier Wochen nach seinem Sieg beim letzten Grand Prix in Ungarn raste Lewis Hamilton im Qualifying zum Europa-GP erstmals in dieser Saison zur Pole Position. Startplatz 2 sicherte sich McLaren-Mercedes-Teamkollege Heikki Kovalainen vor Rubens Barrichello im Brawn GP. "Das ist eine fantastische Leistung unseres Teams. Wir wussten erst nicht genau, wo wir stehen nach dem Ungarn-GP. Aber jetzt die Doppel-Pole ist fantastisch", freute sich Titelverteidiger Hamilton. "Das ist etwas, was wir schon lange wollten, eine tolle Sache!"

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad kam Sebastian Vettel als bester deutscher Pilot auf Rang 4 und steckt damit beim Start am Sonntag (14:00 Uhr live bei sport.de und RTL) im Brawn-GP-Sandwich. Denn auf Platz 5 landete WM-Spitzenreiter Jenson Button, nur 32 Tausendstelsekunden hinter Vettel. "Ich wäre natürlich gerne weiter vorne gewesen. Aber Platz 4 war wohl heute das Maximum", sagte Vettel, der angesichts der hochsommerlichen Temperaturen auch für Sonntag keinen leichten Arbeitstag erwartet: "Bei den Temperaturen wird es morgen für alle sehr schwer."

Vettel: Platz 4 war Maximum

Vettel hatte bereits im Freien Training am Samstagmorgen den ersten Rückschlag hinnehmen müssen, als sein Red Bull mit einem Motorschaden liegen geblieben war. "Die Mercedes sind beim Start schwer zu schnappen", meinte der 22-Jährige mit Blick auf die silbernen Zusatz-PS durch das KERS-System. Teamchef Christian Horner machte seinem Piloten aber Mut: "Sebastian hat einen tollen Job gemacht und kann zufrieden sein. Ich denke, wir haben eine gute Strategie." Die beste Ausgangsposition haben aber Hamilton und Kovalainen - zumal das Energierückgewinnungssystem KERS ihren Silberpfeilen in jeder Runde noch einmal Zusatzschub gibt.

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"Das ist der Hammer - keiner fuhr hier weniger als Lewis und keiner war schneller. Die Doppelpole ist nach unserem Sieg in Ungarn natürlich ein Traum", meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Während sich Nico Rosberg im Williams als 7. ebenfalls noch unter die besten Zehn fuhr, verabschiedeten sich die restlichen drei deutschen Piloten auf dem 5,440 km langen Hafenkurs vorzeitig. Nick Heidfeld wurde im BMW Sauber 11., dahinter landeten Adrian Sutil im Force India und Timo Glock im Toyota. Im Training am Samstagvormittag war Sutil im unterlegenen Force India noch überraschend zur Bestzeit gerast.

Massa-Ersatz Badoer enttäuscht

Enttäuschend verlief der Auftritt von Ferrari-Ersatzmann Luca Badoer. Für den Italiener, der beim 11. Saisonlauf den beim Ungarn-GP schwer verletzten Felipe Massa vertritt, war das Qualifying als Letzter der ersten K.o-Runde bereits nach 20 Minuten beendet. Dabei hatte der 38-Jährige, der seinen ersten Grand Prix nach zehn Jahren Pause bestreitet, fast 1,5 Sekunden Rückstand auf den Vorletzten, den 19-jährigen Spanier Jaime Alguersuari im Toro Rosso. Auf Teamkollege Räikkönen fehlten ihm sogar knapp 2,6 Sekunden.

Ferrari-Berater Michael Schumacher, der nach seiner Coemback-Absage nach Valencia reiste, um seinen Freund Badoer zu unterstützen, nahm den Italiener in Schutz. "Luca hat sich keine Fehler erlaubt, und am Wochenende hat er sich progressiv gesteigert. Man muss ihm aber Zeit lassen", sagte Schumacher, haderte aber mit dem Startplatz von Räikkönen: "Wir sind leider auf der dreckigen Seite, was für den Start nicht hilfreich ist."

Vier Mercedes-Autos unter den ersten fünf

Eitel Sonnenschein dagegen im Silberpfeil-Lage. "Lewis ist sensationell gefahren. Auch Heikki hat seinen Job gut gemacht", lobte Mercedes-Motorsportchef Haug seine Fahrer und freute sich auch über die Vorstellung der von Mercedes-Motoren befeuerten Brawn GP: "Wir haben 4 mit Mercedes-Motoren betriebene Wagen unter den ersten 5 Plätzen."

Freitag, 21. August 2009

1. und 2. Training in Valencia

Vettel reiht sich hinter Button ein

Vettel reiht sich hinter Button ein
Totale Mercedes-Dominanz zum Auftakt des Grand Prix von Europa in Valencia: Im 1. Freien Training belegten vier Mercedes befeuerte Autos die ersten vier Plätze. Die Bestzeit auf dem 5,440 km langen Stadtkurs sicherte sich Brawn-GP-Pilot Rubens Barrichello. In 1:42,460 Minuten verwies der Brasilianer die McLaren-Mercedes-Fahrer Heikki Kovalainen (+ 0,176 Sekunden) und Lewis Hamilton (+ 0,194) auf die Plätze. Knapp eine halbe Sekunde hinter dem Silberpfeil-Duo landete WM-Spitzenreiter Jenson Button im zweiten Brawn-GP auf Rang 4.

Für Sebastian Vettel reichte es unmittelbar nach der Bekanntgabe seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Red Bull Racing um ein weiteres Jahr bis Ende 2011 nur zu Rang 5. Allerdings war der 22-Jährige beim ersten Warmfahren bei Temperaturen um die 30 Grad lediglich 0,014 Sekunden langsamer als sein WM-Rivale Button. Eine Überraschung gelang Adrian Sutil im Force India: In 1:43,209 Minuten sicherte sich der Sutil hinter Vettel Platz 6 war damit zweitbester Deutscher.

Pleite für Massa-Ersatz Badoer

Nico Rosberg (+ 1,286) kam im Williams nicht über Position 14 hinaus. Nick Heidfeld landete damit drei Zehntel Abstand auf seinen Landsmann auf Position 15. Toyota-Pilot Timo Glock (+ 2,272) belegte lediglich den vorletzten Platz. Langsamer war lediglich Ferrari-Ersatz-Fahrer Luca Badoer. Die Unterstützung am Kommandostand durch Michael Schumacher, der sein geplantes Comeback als Ersatz für den beim Ungarn-GP schwer verunglückten Felipe Massa verletzungsbedingt absagen musste, nutzte nichts.

Der ernüchternde Rückstand von Badoer, der vor rund zehn Jahren sein letztes Rennen in der Motorsport-Königsklasse bestritten hatte: 3,380 Sekunden. Ferrari-Stammfahrer Kimi Räikkönen stellte seinen roten Renner mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Spitzenreiter Barrichello hinter Mark Webber im zweiten Red Bull und Lokalmatador Fernando Alonso im Renault auf Position 10.

'Rambo' Alonso im 2. Training Schnellster

'Rambo' Alonso im 2. Training Schnellster
Fernando Alonso hat seine Landsleute begeistert und sich selbst in die Riege der Siegkandidaten beim Großen Preis von Europa in Valencia katapultiert. Beim 2. Freien Training auf dem Valencia Street Circuit fuhr der spanische Renault-Pilot in 1:39,404 Minuten überlegen die Bestzeit. Mit großen Abständen folgten die beiden Brawn-GP-Piloten Jenson Button (+ 0,774 Sekunden) und Rubens Barrichello (+ 0,805).

Auf Position vier raste Nico Rosberg im Williams (+ 0,981), der damit wieder einmal bester Deutscher war. Starker Sechster wurde Adrian Sutil im Force India (+ 1,192). Sebastian Vettel, im 1. Training noch Fünfter, landete im Red Bull auf Platz neun (+ 1,319). Toyota-Pilot Timo Glock belegte den 15. Platz (+ 1,581).

Badoer dreimal in der Boxengasse geblitzt

Alonso bescherte seinen Landsleuten nicht nur die Top-Platzierung, sondern auch den Aufreger der 2. Session. Der Renault-Pilot fuhr die Kurve vor Start und Ziel viel zu schnell an und musste eine Vollbremsung hinlegen. Mit blockierenden Rädern rutschte er in die Kurve rein und schoss dem einlenkenden Nick Heidfeld heftig in die Seite. Für den BMW-Sauber-Piloten war das Training damit knapp 20 Minuten vor Schluss beendet. Alonso hingegen bekam eine neue Nase und raste anschließend zu seiner Bestzeit. Heidfeld landete letztendlich auf Rang 17 (+ 1,946).

Damit lag der BMW-Mann aber immer noch vor Luca Badoer. Der Ferrari-Ersatz-Pilot tat sich – wie in der 1. Session – sehr schwer und war weit entfernt von den Zeiten der Topfahrer (+ 2,613). Hinter dem Italiener landeten nur Jaime Alguersuari im Toro Rosso und Lewis Hamilton. Der McLaren-Mercedes-Pilot, im 1. Training noch starker Dritter, kam nur auf drei Runden. Der Grund für den frühen Feierabend des Weltmeisters war ein Dreher, bei dem er sich den Frontflügel beschädigte. Da dieses Teil ganz neu ist, hatte das Team keinen Ersatzflügel dabei und Hamilton war zum Zuschauen verdammt.

Für Badoer war es zudem ein teurer Nachmittag. Der Vertreter des verletzten Brasilianers Felipe Massa wurde im 2. Freien Training innerhalb von 34 Minuten gleich dreimal in der Boxengasse 'geblitzt' und muss insgesamt 5.400 Euro Strafe zahlen.

Montag, 17. August 2009

Renault darf in Valencia starten

FIA hebt Renn-Sperre gegen Renault auf

FIA hebt Renn-Sperre gegen Renault auf
Geldbuße statt Fahrverbot: Formel-1-Pilot Fernando Alonso darf nun doch mit dem Renault-Team bei seinem Heimrennen in Valencia am Sonntag an den Start gehen. Die Berufungsrichter des Internationalen Automobilverbands FIA hoben am Montag die Sperre gegen den französischen Rennstall auf und verhängten stattdessen ein Strafgeld in Höhe von 35 000 Euro. Damit dürfen auch die Organisatoren des Großen Preises von Europa am Sonntag (14.00 Uhr / live bei RTL) aufatmen, die nach der Comeback-Absage von Michael Schumacher nun zumindest wieder mit der Zugnummer Alonso den schleppenden Kartenverkauf ankurbeln können. "Das ist eine hervorragende Nachricht, besonders für die Fans“, jubelte der Vizepräsident des Streckenbetreibers, Jorge Martinez Aspar.

Die FIA erkannte mit ihrer Entscheidung die Reue des Renault- Teams an, das beim Ungarn-Grand-Prix Ende Juli den zweimaligen Weltmeister mit einem nicht ausreichend befestigten Rad auf die Strecke geschickt hatte. Alonso hatte den Reifen später verloren. "Wir geben zu, dass wir Fehler gemacht haben. Aber wir denken nicht, dass die Strafe dem Vergehen entspricht", hatte Teammanager Steven Nielsen bei der Anhörung in Paris deutlich gemacht.

Der französische Motorsportverband legte im Namen von Renault Protest ein. Sowohl der Chef des spanischen Motorsport-Verbandes, Carlos Gracia, wie auch ein Vertreter des Streckenbetreibers von Valencia hatten bei den FIA-Richtern für Milde geworben. Der Weltverband teilte später mit, Renault habe seinen Verstoß gegen das sportliche Regelwerk eingeräumt. Nach Austausch aller Argumente sei die Entscheidung gefallen, die Sperre aufzuheben. Eine Urteilsbegründung soll in den kommenden Tagen folgen.

Renault-LKWs schon in Valencia

Die Lastwagen mit der Ausrüstung des Renault-Teams waren vorsorglich schon einmal nach Valencia gerollt. Offen ist allerdings noch, wen der Rennstall als zweiten Fahrer neben Alonso an den Start schickt. Der Brasilianer Nelson Piquet jr. war nach dem Ungarn-Rennen entlassen worden. Als Favorit für seine Nachfolge gilt der Franzose Romain Grosjean.

Der in Valencia ersehnte Richterspruch soll nun den spanischen Veranstalter zumindest vor einem kapitalen Defizit bewahren, nachdem der erwartete Ansturm der 'Ferraristi' nach der Absage von Rekordchampion Schumacher ausbleiben wird. "Fernando ist der Hauptgrund dafür, dass es zwei Rennen in Spanien gibt. Die Leute in Spanien waren nicht an der Formel 1 interessiert, bis er kam", meinte Renault-Sportchef Nielsen. "Es war eine Sache von sportlicher Gerechtigkeit. Es hätte keinen Sinn gehabt, einen Grand Prix in Spanien ohne das Idol des Motorsports in Spanien auszurichten", befand Martinez Aspar.

Trotzdem werden wohl viele Plätze an der Strecke frei bleiben. Auf der offiziellen Internetseite heißt es in großen Lettern: "Tickets zu kaufen." Dabei soll die Zuschauer-Kapazität von 112 000 aus dem Premierenjahr 2008 bereits auf 75 000 gesenkt worden sein, berichteten spanische Medien. Mindestens 65 000 Besucher sollen die Boliden bei ihrer Hatz durch die Hafenstadt bewundern, hoffen die Organisatoren. Angeblich sind derzeit erst 45 000 Karten verkauft.


Deshalb hatte auch die Entscheidung von Ferrari, den Italiener Luca Badoer anstatt des Spaniers Marc Gené für den verletzten Felipe Massa einzusetzen, in Spanien für Kritik gesorgt. Verbandschef Gracia ereiferte sich über eine der "absurdesten" Entscheidungen, die er von der Ferrari-Führung je gesehen habe. Gené habe dieses Jahr als erster Spanier überhaupt die '24 Stunden von Le Mans' gewonnen. Badoer, der am Montag bei Werbeaufnahmen in Fiorano erstmals am Steuer des F60 saß, hält hingegen den wenig ruhmreichen Rekord mit den meisten Renn-Teilnahmen ohne einen einzigen Punkt.