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Donnerstag, 25. November 2010

BVB - Paris St. Germain 1:1

1:1 - Dortmund und Paris teilen die Punkte - Sahins Elfmetertor reichte nicht zum Sieg

[21.10.] Am dritten Spieltag der UEFA Europa League verpasste der BVB gegen Paris St. Germain nach dem Führungstor durch Nuri Sahin trotz guter Möglichkeiten die Vorentscheidung und musste sich am Ende mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden begnügen, hat mit vier Punkten aber weiterhin die Chance, die Zwischenrunde aus eigener Kraft zu erreichen.
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Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 50.200 Zuschauern war Borussia Dortmund in der ersten Halbzeit das aktivere Team und hatte bei einem Pfostenschuss von Barrios seine beste Möglichkeit (14.). Der BVB ging mit viel Schwung in die zweite Halbzeit und wurde belohnt: Per Elfmeter gelang Sahin die verdiente Führung (51.). Der BVB verpasste trotz guter Chancen die Vorentscheidung und musste in der 87. Minute durch den eingewechselten Chantome den bitteren 1:1-Ausgleich hinnehmen.

Ausgangslage:
Nach sieben Siegen in Serie und dem Sprung auf den ersten Tabellenplatz hatte der BVB viel Selbstbewusstsein in der Bundesliga schöpfen können. Die Bilanz in der UEFA Europa League gestaltete sich ausgeglichen. Dem 4:3-Sieg in Lwiw war eine unglückliche 0:1-Heimniederlage gegen Sevilla gefolgt. Paris St. Germain, Tabellendritter der französischen Ligue 1, hatte beide Partien in der Europa League gewonnen (2:0 gegen Lwiw, 1:0 in Sevilla) und führte die Gruppe J an. "Es wird ein Hauen und Stechen auf höchstem Niveau", so die Vorhersage von BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp.

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Leonardo De Deus Santos
Personalien:
Borussia fehlte neben den Verletzten Hajnal, Kehl, Zidan, Kringe und Owomoyela auch der (zu Unrecht) gesperrte Schmelzer. Die Position des Linksverteidigers nahm Routinier Dede in seinem 47. Europapokalspiel ein - die einzige Änderung in der Startelf im Vergleich zum 2:1-Sieg in Köln. Komplettiert wurde der BVB-Kader vom jungen Hornschuh. PSG-Trainer Antoine Kombouare konnte in personeller Hinsicht aus dem Vollen schöpfen und ließ Hochkaräter wie Hoarau und Giuly zunächst auf der Bank.

Taktik:
Auch in der UEFA Europa League agiert Borussia Dortmund im gewohnten 4-2-3-1-System. Paris St. Germain trat in einer 4-4-2-Grundordnung mit Doppelsechs (Makelele und Bodmer) an und versuchte vor allem über die Außen Nené und Sessegnon offensiven Druck zu erzeugen. Unterstützung erhielten sie durch Stürmer Luyindula, der sich oft weit zurückfallen ließ, um sich am Spielaufbau zu beteiligen.

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Erneut Dreh- und Angelpunkt im Dortmunder Mittelfeld: Nuri Sahin, Torschütze zum 1:0.
Spielverlauf & Analyse:
Der BVB präsentierte sich bei frühwinterlichen Temperaturen als das aktivere Team und überbrückte mit schnellem Kombinationsspiel das Mittelfeld. So verwunderte es nicht, dass die ersten Torchancen den Gastgebern gehörten. Nach einem Schussversuch von Kagawa (3.) und einem Kopfball von Hummels (12.) sorgte Barrios für das erste dicke Ausrufezeichen in der Offensive, als er eine scharfe Hereingabe von Kagawa an seinem Bewacher vorbei an den Pfosten lenkte (14.). Auch fünf Minuten später hatten viele Schwarzgelbe den Torjubel auf den Lippen, doch Kagawa verfehlte das Leder im Strafraum um Haaresbreite. Paris´ Torwart Édel wäre in dieser Szene wohl machtlos gewesen, ebenso wie in der 25. Minute, als Barrios nach einer Ecke von Dede das Leder mit der Sohle am linken Torpfosten vorbeidrückte.

Die Gäste aus der französischen Hauptstadt erhöhten nach einer halben Stunde das Tempo. Der BVB tat sich nun schwerer und kam gegen die clever agierende Defensive von PSG kaum noch zu Möglichkeiten. Ein Distanzschuss von Großkreutz bildete die Ausnahme (33.), verfehlte sein Ziel aber um einige Meter. PSG kam auf der Gegenseite zu ersten Chancen. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Innenverteidiger Camara das Leder knapp am Tor von Weidenfeller vorbei (36.). Keine Minute später traf der agile Luyindula das Außennetz.

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Kevin Großkreutz im Duell mit Jallet. [Fotos: firo]
Zur zweiten Halbzeit kam Götze für Bender in die Partie und macht prompt auf sich aufmerksam. Ein Schuss des 18-Jährigen von der Strafraumgrenze wurde abgefälscht und flog knapp am Torpfosten vorbei (47.). Jürgen Klopp hatte in der Kabine offenbar die richtigen Worte gewählt. Sein Team agierte mutiger und wieder mit mehr Zug nach vorne. Dies sollte sich schnell auszahlen. Kuba drang in den Strafraum ein, wurde von Sakho am Oberkörper gezogen und geschoben und ging zu Boden. Ohne zu zögern entschied der schwedische Schiedsrichter Eriksson auf Strafstoß. "Nuri, Nuri", forderte die Südtribüne. Sahin ließ sich nicht zweimal bitten, schritt zum Elfmeterpunkt, verlud Édel in die rechte Ecke und schob eiskalt links zur verdienten Führung ein - 1:0 (51.).

Das Tor beflügelte die Borussen weiter und sorgte für einen schwarzgelben Offensivwirbel in der Pariser Hälfte. Chancen ergaben sich nun fast im Minutentakt. Erst köpfte Subotic das Leder nach einem Freistoß von Kuba hauchdünn am Tor vorbei (53.), dann scheiterten Kagawa (57.), Barrios (64.), Großkreutz (66.) und der eingewechselte Lewandowski (67.) bei ihren Möglichkeiten jeweils nur knapp.

Der BVB verpasste in dieser Phase die Vorentscheidung, Paris blieb bei seinen Gegenstößen brandgefährlich und drängte auf den Ausgleich. In der 67. Minute konnte Weidenfeller das Leder in letzter Sekunde vor dem heranstürmenden Erdinc aus dem Strafraum fausten, vier Minuten später klärte Lewandowski einen Kopfball von Sakho von der Torlinie. Auf der Gegenseite scheiterte Barrios bei einer Riesenchance an Édel (76.).

Es ging jetzt rauf und runter, die Partie war rasant. Barrios schoss seinem Gegenspieler im Strafraum aus kurzer Distanz an die Hand (85.). Die Schwarzgelben forderten den fälligen Elfmeter, doch Schiedsrichter Eriksson entschied auf Weiterspielen. Es kam noch bitterer: Drei Minuten vor dem Abpfiff kam der eingewechselte Chantome im Dortmunder Strafraum unbedrängt an den Ball und schoss das Leder im Fallen zum 1:1-Ausgleich in den rechten Winkel (87.). Der Treffer hätte wegen der Abseitsstellung eines Pariser Spielers, der Weidenfeller die Sicht behinderte, nicht zählen dürfen.

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Ausblick:
Englische Wochen in Westfalen: Knapp 67 Stunden haben die Borussen nach dem Spiel gegen Paris Zeit, um frische Kräfte zu sammeln. Schon am kommenden Sonntag (24.10., Anstoß 15.30 Uhr) geht es für den BVB in der Bundesliga weiter. Im SIGNAL IDUNA PARK empfängt die Mannschaft von Jürgen Klopp die TSG Hoffenheim. Und nur drei Tage später (Mittwoch, 27.10., Anstoß 20.30 Uhr) treten die Schwarzgelben im DFB-Pokal bei Kickers Offenbach an.

Quelle

BVB - FC Sevilla 0:1

0:1 - BVB verzweifelt am gegnerischen Torpfosten, an der Chancenverwertung und an Schiedsrichter Dean

[30.09.] Die Siegesserie ist gerissen. Im ersten Heimspiel der UEFA Europa League muss Borussia Dortmund einen Dämpfer verdauen. Am zweiten Spieltag der Gruppe J unterlag der BVB trotz einer phasenweise begeisternden Leistung dem FC Sevilla mit 0:1 (0:1). Schmelzer wurde dabei zur Unrecht des Feldes verwiesen. Trotz der Niederlage hat der BVB weiterhin alle Chancen auf das Erreichen der Zwischenrunde.
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Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 49.100 Zuschauern schnürte der BVB den Gegner von Beginn an mit konsequentem Pressing in der eigenen Hälfte ein und hatte Pech, dass Barrios bei zwei Riesenmöglichkeiten knapp an Sevillas Torwart Palop scheiterte (26./42.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit stellten die Spanier den Spielverlauf auf den Kopf, als sie durch einen Treffer von Cigarini überraschend in Führung gingen (45.+1). Im zweiten Durchgang sorgte Schiedsrichter Dean für den ersten (leider unrühmlichen) Höhepunkt, als er Schmelzer mit Gelb-Rot vom Platz schickte - eine falsche, völlig überzogene Entscheidung. Fortuna wollte an diesem Abend keine Borussin sein: In der 70. Minute prallte ein Schussversuch von Kagawa zu allem Überfluss noch gegen den Pfosten.

Ausgangslage:
Es war das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften in einem UEFA-Vereinswettbewerb. Der FC Sevilla war in der Qualifikation zur diesjährigen Champions League an Sporting Braga gescheitert und automatisch in die Europa League gerückt. Hier hatte Sevilla auch den Auftakt gegen Paris St. Germain (0:1) verloren. Vor wenigen Tagen war zudem Trainer Antonio Alvarez entlassen worden. Der BVB dagegen ging mit dem Selbstbewusstsein von neun Siegen aus zehn Pflichtspielen (unter anderem ein 4:3 in Lwiw) in die Partie gegen den Tabellensiebten der Primera Division. Auch wenn die Formkurve für Schwarzgelb sprach, warnte Jürgen Klopp eindringlich vor dem spanischen Team, das er - nicht beleidigend, sondern die sportliche Klasse herausstellend - als "das absolute Monster unserer Gruppe" bezeichnete.

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Lukasz Piszczek
Personalien:
Bei Borussia Dortmund fiel neben Kehl, Dede, Zidan, Kringe und Hajnal auch Götze (Verhärtung im Oberschenkel) aus. Der angeschlagene Owomoyela (Sprunggelenk) konnte immerhin auf der Bank Platz nehmen. Stattdessen begannen Kuba und Piszczek in der Startelf, Ginczek komplettierte den Kader. Bei den Gästen fehlten Renato, Fazio und Konko. Sevillas Superstar Jesus Navas, dessen Einsatz wegen einer Bänderverletzung fraglich war, konnte auflaufen.

Taktik:
Der BVB agierte in der gewohnten 4-2-3-1-Grundordnung. Die beiden Außenverteidiger Schmelzer und Piszczek schalteten sich in der Anfangsphase häufig in die Dortmunder Angriffe ein. Gregorio Manzano, neuer Trainer des FC Sevilla, setzte auf das gleiche System wie Jürgen Klopp: Hinter der einzigen Spitze Luis Fabian wirbelte mit Perotti, Cigarini und Jesus Navas eine nicht minder prominent besetzte offensive Dreierkette.

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Sorgte wieder für viel Wirbel im Dortmunder Angriffsspiel: Shinji Kagawa.
Spielverlauf & Analyse:
Internationales Flair und Flutlicht im SIGNAL IDUNA PARK - wie lange hatte Dortmund auf diese Momente gewartet! Entsprechend engagiert begann der BVB das erste Heimspiel in der Europa League gegen den FC Sevilla, störte den Gegner früh im Spielaufbau und versuchte über die Außenbahnen Druck aufzubauen. Gerade vier Minuten waren gespielt, als die Zuschauer bei einer Hereingabe von Kagawa zum ersten Mal den Atem anhielten. Barrios kam jedoch nicht an die Flanke des Japaners heran.

Das spielstarke Sevilla stand dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte, um blitzschnell seine Gegenstöße einzuleiten. Eine Hereingabe von Perotti konnte Luis Fabiano zum Glück nicht verwerten (14.). Tonangebend in der Partie blieb aber der BVB, der den Gegner durch konsequentes Pressing einschnürte und den Kreis um das gegnerische Tor immer enger zog. Die bis dato beste Möglichkeit hatte Barrios in der 26. Minute: Nach einer Flanke von Kuba schraubte sich der "Panther" am Elfmeterpunkt in die Luft und drückte den Ball per Kopf in Richtung rechtes Eck. Sevillas Torwart Palop konnte sein Team nur mit einem Riesenreflex vor dem Rückstand bewahren.

Sevilla bekam seine Defensive nun besser in den Griff. Der BVB sah sich gezwungen, auf der Suche nach der Lücke im gegnerischen Abwehrbollwerk, häufiger als gewollt mit hohen Bällen zu operieren. Die Borussen hatten Pech, als Barrios bei einer Riesenchance unmittelbar vor dem Seitenwechsel erneut an Palop scheiterte (42.).
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Mats Hummels im Zweikampf mit Sevillas Stürmer Luis Fabiano. [Fotos: firo]
Es kam noch bitterer: Nach einem Freistoß von Guarente und einem Kopfball von Caceres konnte Subotic, der durch seinen Gegenspieler bedrängt wurde, noch klären. Doch das Leder fiel vor die Füße von Cigarini, der vom Elfmeterpunkt einschob - 0:1. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte Sevilla den Spielverlauf auf den Kopf gestellt.

Borussia kam mit viel Tempo aus der Kabine, für den ersten (leider unrühmlichen) Höhepunkt im zweiten Durchgang sorgte aber Schiedsrichter Dean aus England. Nachdem er Schmelzer unmittelbar vor dem Seitenwechsel mit Gelb verwarnt hatte, glaubte Dean bei einem Zweikampf zwischen dem Dortmunder Außenverteidiger und Dabo eine Schwalbe erkannt zu haben und schickte Schmelzer mit Gelb-Rot vom Platz (49.). Eine falsche, völlig überzogene Entscheidung, die die Emotionen nicht nur auf den Rängen hochkochen ließ. Viel Gift, viel Hektik, viele Wortgefechte waren nun in der Partie, auf der Strecke blieb der Fußball.

Der BVB brauchte nach diesen Geschehnissen rund zwanzig Minuten, um wieder Struktur in sein Spiel zu bringen. Doch Fortuna wollte an diesem Abend einfach keine Borussin werden: Nach feinem Zuspiel von Barrios schob Kagawa den Ball zwar an Sevillas Keeper vorbei, das Leder sprang jedoch vor den Pfosten und konnte von dort geklärt werden (70.).

Trotz allem gaben die Borussen nicht auf und suchten weiter nach der Lücke im Defensivverbund der Gäste. Doch das intensive Spiel forderte von den Schwarzgelben allmählich seinen Tribut, zumal Sevilla nun äußerst abgeklärt in der Abwehr agierte und häufiger Entlastungsangriffe fahren konnte. Weidenfeller bewahrte sein Team durch geschicktes Stellungsspiel vor dem zweiten Gegentreffer (88.). Es war wie verhext: Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit konnte Caceres einen Kopfball von Hummels (nach Flanke von Sahin) auf der Linie klären.

Nach fünf Minuten Nachspielzeit beendete Dean die Partie. Die Schwarzgelben wurde trotz der Niederlage mit Ovationen von den Rängen verabschiedet.

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Ausblick:
Den Borussen bleiben nur knapp 67 Stunden zur Regeneration, dann wartet im SIGNAL IDUNA PARK der nächste Kracher: Am Sonntag (03. Oktober, Anstoß 17.30 Uhr) empfängt das Team von Jürgen Klopp den Deutschen Rekordmeister FC Bayern München.

Quelle

Mittwoch, 24. November 2010

Karpaty Lwiw - BVB 3:4

4:3 in Lwiw: BVB verspielt Zwei-Tore-Führung und jubelt über Götzes Last-Minute-Treffer

[16.09.] Traumstart für den BVB in der UEFA Europa League: Borussia Dortmund gewann am Donnerstag Abend das Auftaktspiel bei Karpaty Lwiw in der Ukraine mit 4:3 (2:1) und feierte damit im siebten Pflichtspiel der Saison den sechsten Sieg. In einer dramatischen Partie hatte Karpaty zunächst einen 0:2-Rückstand in eine eigene 3:2-Führung umgewandelt, doch dann schlugen Barrios und Götze nochmals zu.

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Aus Lemberg berichtet Boris Rupert

28.051 Zuschauer - darunter 700 Schlachtenbummler aus Dortmund - sahen ein kampfbetontes und temporeiches Spiel, in dem der BVB nach frühen Toren von Sahin (Foulelfmeter, 12.) und Götze (27.) schon auf die Siegerstraße eingebogen schien, doch mit Golodyuks Anschlusstreffer kurz vor der Pause kam Karpaty zurück ins Spiel und glich sechs Minuten nach Wiederbeginn durch Kopolovets zum 2:2 aus. Zwölf Minuten vor dem Ende überschlugen sich die Ereignisse: Sahin und Barrios trafen jeweils die Torlatte, im Gegenzug brachte Kozhanov seine Mannschaft mit 3:2 in Führung. Doch der BVB konterte durch Barrios (87.) und Götze (90.+2).

Ausgangslage:
Nach elf Jahren Pause und zum vierten Mal überhaupt durfte Karpaty Lwiw im Europapokal antreten. Der Sowjet-Pokalsieger von 1969 und Vorjahresfünfte der ukrainischen Premier-Liga qualifizierte sich gegen Reykjavik (3:2, 3:0), Zestafoni (1:0, 1:0) und Galatasaray Istanbul (1:1, 2:2) für die Gruppenphase. In der laufenden Saison gewann Karpaty alle Heimspiele (4) in der Liga sowie in der Europa League- das in Unterzahl errungene 1:1 gegen Galatasaray war ein "gefühlter Sieg": Der Ausgleichstreffer, der das Weiterkommen bescherte, fiel in der dritten Minute der Nachspielzeit. Borussia Dortmund war mit Siegen gegen Qarabagh (4:0, 1:0) in die Gruppenphase gelangt.

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Mario Götze spielte von Beginn an.
Personalien:
Mit Ausnahme der verletzten Zidan, Dede, Hajnal und Kringe schien Trainer Klopp aus dem Vollen schöpfen zu können. Er nominierte mit einer Ausnahme die gleiche Elf, die überzeugend mit 2:0 gegen Wolfsburg gewonnen hatte. Kuba blieb jedoch draußen, Götze begann. Doch zehn Minuten vor dem Anpfiff musste er umdisponieren: Kapitän Kehl verletzte sich beim Aufwärmen (Faserriss im Leistenbereich) und konnte nicht spielen. Stattdessen lief Bender auf. Lwiws Coach Kononov, der 2009 beim BVB hospitiert hatte und sich als "großer Fan der Borussia" outete, musste auf die gesperrten Kuznetsov und Fedetskiy verzichten. Der als verletzt gemeldete Petrivsky konnte jedoch spielen.

Taktik:
Trainer Kononov reihte sein Personal so auf, wie man es beim BVB in der Zeit van Marwijks kannte: in einer 4-3-3-Grundordnung mit einem "Sechser" vor der Abwehr, zwei Mittelfeldakteuren auf den Halbpositionen sowie zwei Flügelspielspielern und einem zentralen Stoßstürmer. Bei Dortmunder Ballbesitz wurde aus diesem 4-3-3 jedoch ein 4-1-4-1, weil sich die Außenstürmer Kozhanov und Zenjov in den Mittelfeldverband einreihten und zehn Meter hinter der Mittellinie einen ersten Sperrriegel errichteten.

Der BVB agierte wie immer aus einer 4-2-3-1-Grundordnung, so dass sich klare personelle Zuordnungen ergaben: Überwiegend Subotic nahm sich im Abwehrzentrum der Bewachung Batistas bzw. später Kopolevets´ an, die Außenverteidiger trafen auf Lwiws Außenstürmer, die Doppel-Sechs mit Bender und Sahin auf die Halbpositionen des Gegners mit Spielmacher Khudobyak. Kagawa hatte es mit dem kompromisslosen Nigerianer Godwin zu tun und Barrios vorne mit beiden Innenverteidigern.

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Lucas Barrios erzielte in der 87. Minute das 3:3.
Spielverlauf & Analyse:
Mit Tempo und hoher Laufbereitschaft trat die aktuell viertbeste Elf der Ukraine an und versuchte, immer wieder gefährlich über die Flügel nach vorne zu kommen. Khudobyak dirigierte, und die anderen marschierten, vor allem über links, wo Außenverteidiger Avelar Götze häufig in die Defensive zwang.

Die wohl jüngste Dortmunder Europapokal-Elf aller Zeiten zeigte Respekt und wurde in den ersten Minuten kräftig durchgeschüttelt. Batista versetzte Hummels, doch der heraus stürzende Weidenfeller verhinderte mit einer Klasse-Tat den möglichen frühen Rückstand (2.).

Sahin hatte alle Hände voll zu tun, Khudobyaks Wirkungskreis einzuengen und selbst Ordnung ins Spiel zu bringen, das zunächst gar nicht zur Entfaltung kam, weil die Karpaten ihre Gegner wie Jagdhunde vor sich her trieben, den Ballführenden nicht mit einem, nicht mit zwei, sondern mit drei Spielern attackierten.

Im Hexenkessel des Ukrajner-Stadions hatte der BVB das Glück des Tüchtigen. Der erste gelungene Angriff führte zum 0:1 und sorgte für etwas Ruhe: Sahin setzte Götze in Szene, der klasse weiterleitete zu Barrios, der wiederum am Elfmeterpunkt von Torhüter Tlumak nur per Foulspiel gebremst werden konnte. Sahin übernahm die Verantwortung und verwandelte souverän zum 0:1 (12.). Für Lwiw nicht der einzige Rückschlag: Stürmer Batista musste verletzt raus, Kopolovets kam, Zenjov wechselte ins Zentrum.

Ein Klassespiel machte Barrios: Der Torjäger kämpfte um jeden Ball, suchte jede Möglichkeit zum Abschluss (Außennetz, 20.) und war entscheidend am 0:2 beteiligt, als er den perfekten Doppelpass mit Götze spielte, der aus acht Metern unbedrängt einschießen konnte (27.). Karpaty kannte nur den Vorwärtsgang und zeigte nicht nur in dieser Szene große Mängel im Abwehrverhalten. Die Weichen frühzeitig auf Sieg stellen können hätte Barrios, doch Keeper Tlumak parierte dessen ansatzlosen Schuss von der Strafraumlinie. Der Pass kam von Götze (36.).

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Überragend: Barrios, Sahin und der zweifache Torschütze Götze. [Fotos: firo, dpa]
Stattdessen fiel in der 44. Minute der Anschlusstreffer. Eigentlich schien der Angriff über die rechte Dortmunder Abwehrseite schon geklärt, doch nach zu kurzer Abwehr traf Golodyuk mit einem Flachschuss ins lange Eck. Hummels, Subotic und Weidenfeller waren sich nicht einig.

Der BVB geriet mit Wiederbeginn kräftig unter Druck, hatte zunächst Glück, dass - der im Abseits stehende - Zenjov aus 16 Metern verzog, doch in der 52. Minute war es passiert: Nach einem Rückspiel von Subotic hatte Hummels den an der Strafraumgrenze nachsetzenden Kopolovets nicht auf der Rechnung, verlor den Ball an den Ukrainer, der nur noch Weidenfeller vor sich hatte und aus 15 Metern unhaltbar einschoss.

Mit einem Doppelwechsel - Kuba und Lewandowski für Großkreutz und Kagawa - versuchte Klopp, dem Spiel noch mal eine Wende zu geben. Lewandowski hatte im Strafraum-Gestocher auch das 3:2 auf dem Fuß, doch irgendwie konnte ihm der Ball noch weggespitzelt werden. Sekunden später trafen Sahin mit einem Freistoß aus gut 25 Metern und Barrios mit einem Kopfball die Querlatte (76./77.). Stattdessen traf Kozhanov mit einem Konter nach Tlumaks weitem Abschlag mit seinem 3:2 ins Herz (78.).

Doch die Borussen zeigten Leidenschaft. Lewandowski machte im Doppelpass den Weg frei für Barrios, der allein auf Tlumak zulief und eiskalt vollstreckte (87.). Kurz vor Schluss hatten Owomoyela und Sahin, dessen Schuss haarscharf daneben ging, sogar die Chance zum 4:3 für den BVB. Und tatsächlich fiel der Siegtreffer dann noch in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als Barrios zu Götze lupfte, dieser von halbrechts in den Strafraum eindrang und via rechtem Innenpfosten das Unmögliche möglich machte.

Ausblick:
Am zweiten Spieltag der UEFA Europa League trifft der BVB in zwei Wochen, am 30. September, im Signal Iduna Park auf den FC Sevilla. Zuvor stehen drei Partien in der Bundesliga auf dem Spielplan: Die Auswärtsspiele beim FC Schalke 04 an diesem Sonntag sowie beim FC St. Pauli nächste Woche Samstag, dazwischen das Heimspiel am Mittwoch, 22. September (20 Uhr), gegen den 1. FC Kaiserslautern, für das Sie hier Tickets online bestellen können.

Quelle