Samstag, 25. April 2009

Deutschland - Brasilien 1:1, Mein erster Live-Post

So, jetzt ist er fertig überarbeitet: Mein erster Live-Post. Da ich nicht die Möglichkeit hatte, ins Stadion nach Frankfurt zu fahren, hab ich mir gedacht, da ich ja "live" am Fernseher dabei bin, schreib ich mal einen Live-Post vom Spiel. Der liest sich wie folgt:

Es ist Mittwoch, der 22. April 2009. Endlich. Ich hab mir mal überlegt, einen Live-Post zu schreiben. Um zu schauen, ob ich meine Idee so umsetzen kann, hätte ich mir gerne ein anderes Spiel ausgesucht, anstatt es direkt mit einem Spitzenspiel zu testen, es spielt ja kein geringerer, als der Weltmeister gegen den Vizeweltmeister - aber nun gut. Ich probier´s mal. Ich bin vor ein paar Minuten nach Hause gekommen, sitze also vor dem PC und der Fernseher ist auch schon mal eingeschaltet. Denn gleich geht es los mit dem Freundschaftsspiel

Deuschland gegen Brasilien.

Die Übertragung fängt an. Der Moderator Sven Voss interviewt die OK-Präsidentin Steffi Jones. Die Frankfurter Commerzbank-Arena ist voll - es wird gemeldet, dass der Europa-Zuschauerrekord für ein Frauen-Fußball-Länderspiel heute gebrochen wurde.

Es folgt ein Bericht über das folgende Spiel. Ein sehr kurzer Bericht wie ich finde. (Anmerkung 1: Bei einem Herren-Länderspiel hätte man mit diesen Infos eine ganze Stunde gefüllt *grummel*). Unter anderem wird über das neue Trikot der Damen-Nationalmannschaft berichtet (siehe hierzu auch den Post vom 17. April). In einem Interview sagt Linda Bresonik, dass sie sich auf das Spiel gegen Brasilien freut, da Brasilien ein starker Gegner ist, das Spiel in Frankfurt stattfindet, viele Zuschauer da sein werden und ... jetzt kommts ... weil die Brasilianerinnen dann das neue Trikot sehen werden und die bestimmt neidisch sein werden, dass die das FIFA Champions Badge nicht auf ihrem Trikot haben. Hihi - Schadenfreude ist doch was schönes ...

Nach einem Blick in das gut gefüllte Stadion betreten die Spielerinnen auch schon den Rasen. Die deutsche Mannschaft spielt wie folgt:

Tor: Nadine Angerer
Mittelfeld: Saskia Batusiak, Bianca Schmidt, Annike Krahn, Babett Peter
Mittelfeld: Linda Bresonik, Kim Kulig, Kerstin Garefrekes, Melanie Behringer
Sturm: Anja Mittag, Birgit Prinz

Die Hymnen. Das obligatorische Mannschaftsfoto. Hierbei wird auch der Slogan für die WM 2011 vorgestellt

20Elf von seiner schönsten Seite

... Anpriff von der erfahrenen Schiedsrichterin Jenny Palmqvist aus Schweden. Anstoß Brasilien. Deutschland von links nach rechts.

Silvia Neid hat den Notizblock schon in der Hand und nimmt auf der Trainerbank platz. Den Block braucht sie hoffentlich nur, um sich die Tore der deutschen Mannschaft zu notieren. (!)

Bisher gab es zwischen beiden Mannschaften acht Begegnungen: hierbei gab es vier Siege, drei Unentschieden und eine Niederlage. Eine schmerzliche Niederlage bei Olympia 2008 im Halbfinale.

Bei der deutschen Mannschaft fehlen immer noch verletzt Kerstin Stegemann und Ariane Hingst. Besonders schmerzt die Verletzung von Inka Grings. Von einem Sturmduo Birgit Prinz und Inka Grings kann man nur träumen - beide sind die besten Stürmerinnen der Bundesliga. Wäre mal interessant zu sehen, ob die beiden miteinander harmonieren. Na ja, spätestens bei der EM wird es (hoffentlich) eine Gelegenheit dazu geben.

Beide Mannschaften müssen sich erst mal sortieren. Spielaufbau Brasilien, aber der Ball ist auch schon im Aus. Angriff der deutschen Mannschaft, Kopfball Birgit Prinz, aber der Ball geht neben das Tor ... Gute Balleroberung von Kim Kulig. Neuer Spielaufbau ... Riesenchance für Kerstin Garefrekes, sie stürmt nach vorne, lässt die Brasilianerin in der Abwehr stehen, aber es kann noch jemand den Ball wegschießen ... trotzdem eckball ... Riesenchance für Anja Mittag, aber sie kommt nicht mehr richtig an den Ball, versucht es noch, trifft die Torhüterin Barbara, die anschließend behandelt werden muss, da sie sich bei dem Zusammenstoß leicht verletzt hat. Kurze Spielunterbrechung. Barbara kann dann aber weiterspielen.

Freistoß der deutschen Mannschaft - ja keine schlechte Idee. Auf jeden Fall so weiterspielen, weiter Chancen herausspielen. Weiter Brasilien unter Druck setzen. Ooh, aufpassen, Marta versucht zu zaubern. Das sieht schon gut aus, was die Marta mit dem Ball macht, muss ich ja mal so schreiben. Aber solange da kein Tor bei rauskommt, kann die Marta ruhig so weitermachen. Die erste Viertelstunde ist schon vorbei. Es muss sich alles erst noch sortieren.

Chance für Birgit Prinz, aber kein Tor. Weiter geht es auf der anderen Seite - Freistoß für Brasilien, aber kein Problem für Nadine Angerer.

Tooooooooooooooooooooooooooooooor!!! Wahnsinn. 23. Minute. Tor von Anja Mittag nach Vorlage von Linda Bresonik. (Auch schöner Torjubel von der Anja). Der Anja Mittag gönne ich das Tor, da sie bei vielen Spielen Pech hatte, oft das Aluminium traf und für die viele Mühe nicht mit einem Tor belohnt wurde. (Anmerkung 2: Besser vor oder nach dem Spiel etwas essen, da essen und posten beides gleichzeitig etwas schwierig ist).

So, woll doch mal sehen, wie die Brasilianerinnen hierauf reagieren. Die Zuschauer machen jetzt richtig Stimmung. Anja Mittag holt einen Freistoß heraus. Es ergibt sich aber keine nennswerte Chance, auch nicht der anschließende Eckball.

Brigit Prinz lag nach einem Zweikampf kurz verletzt am Boden, sieht aber so aus, als könnte sie weiterspielen. Jetzt ist eine halbe Stunde gespielt. Brasilien findet momentan keinen Weg zu Tor der deutschen Mannschaft. Macht nichts. Jetzt liegt Babett Peter verletzt am Boden, aber auch sie kann weiterspielen. Birgit Prinz lässt sich am Spielfeldrand behandeln. Hoffentlich ist es nichts schlimmes ... Birgit Prinz wird immer noch behandelt.

Foulspiel von Babett Peter an Marta. Sofort zückt die Schiedsrichterin die gelbe Karte - oah, kann man pfeifen. Birgit Prinz kommt zurück aufs Spielfeld. Marta macht irgendeine Geste Richtung Zuschauerränge. Da muss sie sich nicht wundern, wenn die Zuschauer daraufhin pfeifen ... Was hat die denn jetzt zu meckern???

Freistoß Brasilien. WTF??? tor. brasilien. 35. minute. maurine oder so ähnlich. Keine Chance für Nadine Angerer, die den Ball erst spät sehen konnte *ggrrr*. Der Kommentator meint:"Kann dem Spiel nur gut tun so ein Tor.". Bitte??? Wenn schon Tore, dann doch bitte für die deutsche Mannschaft ... Die deutsche Mannschaft lässt sich nicht beeindrucken und befindet sich auch schon wieder im Angriff.

Gewusel im Strafraum der Brasilianerinnen. Abpfiff nach gefährlichem Spiel von Melanie Behringer. Aua - bei Birgit Prinz wurde eine Rippenprellung festgestellt. Birgit verlässt gerade das Spielfeld. Sie gibt die Kapitänsbinde an Kerstin Garefrekes. Für Birgit kommt Martina Müller. So ein Quark, erst kann Inka Grings nicht spielen und dann verletzt sich auch noch Birgit Prinz.

Im Moment geht es hin und her. Immer wieder Balleroberungen. Vier Minuten werden in der ersten Halbzeit nachgespielt. Noch einmal Eckball der deutschen Mannschaft. Ball geht aber zu weit. Trotzdem sieht eine gut sortierte Abwehr anders aus.

Und da ist die erste Halbzeit auch schon vorbei. Zurück zu Sven Voss und Steffi Jones zur Halbzeitanalyse. Gutes Spiel der deutschen Mannschaft. Oh man, Birgit Prinz sitzt mit Tränen in den Augen auf der Ersatzbank. Ursula Holl spricht mit ihr. Dazu muss man wissen, dass die Birgit diese Saison schon mehrmals verletzt war. Sie ist sehr ehrgeizig und stellt hohe Ansprüche an sich selbst. Nicht nur, dass sie jetzt beim Spiel gegen Brasilien feht, sie fehlt auch dem FFC Frankfurt beim Saisonfinale. Wenn man gegen den Vizeweltmeister spielt, will man sich natürlich nicht gerade in so einem Spiel verletzen. Echt sch****.

Weiter gehts mit der zweiten Halbzeit. Die genaue Diagnose von Birgits Verletzung steht jetzt auch fest: Rippe gebrochen. Gleich gehts ins Krankenhaus. Chance durch Anja Mittag, leider kommt der Pass bei Martina Müller nicht an.

Ah, Simone Laudehr und Lira Bajramaj laufen sich schon mal warm. Jup, guter Schuß von Kim Kulig. Muss man mal probieren, einfach mal draufhalten. Nur nicht Brasilien ins Spiel kommen lassen. Eckball Melanie Behringer - Annike Krahn kommt an den Ball, kann ich aber nicht richtig Richtung Tor platzieren. Super Aufbauspiel, jetzt wird Druck gemacht und wieder Eckball. Nee, der Ball war zu lang. Und immer wieder Linda Bresonik, die nichts mehr im defensiven Mittelfeld hält. Die Linda spielt richtig gut.

Erneut Freistoß. Aber keine nennswerte Chance. Dafür erneut Eckball. Riesenchance für Anja Mittag, aber Barbara kann den Ball gerade noch ins Toraus befördern. Nächste Chance: Kim Kulig trifft den Pfosten, der Ball springt zu Martina Müller - Außennetz. Puh, erst mal durchatmen.

Die offizielle Zuschauerzahl wird bekannt gegeben: 44.825. Neuer Rekord für Europa. Der alte Rekord lag bei 29.000 Zuschauern beim Eröffnungsspiel der EM zwischen England und Finnland.

Die deutsche Mannschaft zaubert in der Hälfte der Brasiliannerinnen. Ein Schuß von Melanie Behringer geht knapp am Tor vorbei. Wieder Eckball. Mmmh, wieder etwas zu weit von Melanie Behringer geschossen. So langsam sollte man vielleicht doch mal eine Chance zum Tor nutzen, da man immer mit einem Konter der Brasilianerinnen rechnen muss.

Neue Chance für Linda Bresonik. Der Ball geht ganz knapp am Tor vorbei. Der Ball sollte in den oberen Torwinkel - wäre ein schönes Tor gewesen. Oh, jetzt mal eine Chance für Brasilien. Nein doch nicht. ooohhh, der Kommentator meint, die Brasilianerinnen wären müde wegen dem Jetlack, weil die ja erst am Montag Abend in Frankurt angekommen sind. Zusammen mit der Laola-Welle, die durchs Stadion geht ein mitfühlendes oooooooooooooooooohhhhhhhhhhhhh!!!

Foulspiel an Anja Mittag. Da hätte man auch mal gelb geben können. Super Zusammenspiel von Linda Bresonik und Kerstin Garefrekes, aber Barbara dazwischen ... Schuss von Linda Bresonik, wieder Barbara am Ball. Ja, ich weiß, so hätte-wäre-wenn-Fragen bringen nichts. Aber mal angenommen, Birgit Prinz und Inka Grings wären jetzt auf dem Platz. Ob der Spielstand dann schon etwas anders aussehen würde??? Schon wieder Foulspiel an Anja Mittag, die muss heute einiges einstecken.

Weitere Auswechslungen: Anja Mittag und Kerstin Garefrekes gehen vom Platz - dafür kommen Simone Laudehr und Lira Bajramaj. Noch 20 Minute plus Nachspielzeit zu spielen. Die Kapitänsbinde bekommt jetzt Nadine Angerer.

Jetzt bekommt Maurine die gelbe Karte nach einem Foul an Simone Laudehr. Und die nächste gelbe Karte für Renata Costa nach einem Foul an Lira Bajramaj. Richtig von der Schiedsrichterin jetzt mal durchzugreifen. Mein Eindruck: Brasilien bekommt nichts mehr auf die Reihe und sie wollen das Unentschieden über die Zeit retten.

Wieder Chance für Martina Müller, der Ball geht ganz knapp am Tor vorbei. Den hätte Barbara nicht mehr bekommen. Noch eine Viertelstunde zu spielen. Simone Laudehr pflügt durchs Mittelfeld, Pass zu Lira Bajramaj, aber der anschließende Pass kommt zu ungenau. Anschließende Ecke von Lira zu flach gespielt.

Herrlich, um jeden Ball wird gefightet. Ein richtig gutes Fußballspiel. Die Brasilianerinnen scheinen jetzt schon aufgegeben zu haben, von denen kommt ja gar nichts mehr. Wo ist denn die tolle Marta und die tolle Christiane, die immer so hoch gelobt werden? Macht nichts, noch gute zehn Minuten zu spielen. Eine Brasilianerin liegt verletzt am Boden - kurze Unterbrechung.

Weiter gehts mit einem Angriff von Brasilien - aber nur kurz, Angriff schon wieder gestoppt. Foul an Babett Peter, Silvia Neid schimpft am Spielfeldrand. Noch eine Auswechslung: Sonja Fuss kommt für Annike Krahn. Kim Kulig mit toller Ballannahme, und Schuß, aber kein Problem für Barbara.

Weitere Fouls von Brasilien, um das Unentschieden noch über die Zeit zu retten. Noch zwei Minuten plus Nachspielzeit. Nein, aufpassen, noch mal konzentrieren, ein Tor geht noch. Marta diskutiert mit der Linienrichterin - sonst ist sie in der zweiten Halbzeit nicht wirklich aufgefallen. Nur eine Minute Nachspielzeit? Schieri... (Anmerkung 3: Die Abkürzung von Schiedsrichter ist ja Schirri. Heißt dann die Abkürzung von Schiedsrichterin - Schierrie???) ist das nicht ein bisschen wenig aufgrund der vielen Unterbrechungen? Nochmal Ecke. Kein Tor. Jetzt ist das Spiel zu Ende.

Zurück zu Sven Voss und Steffi Jones. Nach Stimmen von Linda Bresonik und Silvia Neid geht es auch schon direkt zum nächsten Spiel: Hamburg und Bremen treffen im DFB-Pokal aufeinander.

Mein Fazit:

Bei mir macht sich Enttäuschung breit. Ich war schon vor dem Spiel enttäuscht, als ich gelesen hab, dass Inka Grings verletzungsbedingt nicht spielen kann. Dann noch die Verletzung von Birgit Prinz. Das Unentschieden spiegelt einfach nicht das eigentliche Kräfteverhältnis wieder. Die deutsche Mannschaft hätte Brasilien richtig "wegschießen" können. Einziger Kritikpunkt also: zu wenig Tore. Trotz allem haben die Zuschauer ein richtig gutes Fußballspiel gesehen. Die deutsche Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit richtig Druck gemacht. Von Brasilien war, abgesehen von den Fouls, in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen.


Hinweis: Von der Autorin wurden nachträglich offensichtliche Rechtschreibfehler verbessert und aus den zunächst gefertigten kurzen Stichwörtern lesbare Sätze formuliert.

Ergebnis des Qualifyings in Bahrain

Rot-Weiß gibt in Bahrain in den Ton an

China-Triumphator Sebastian Vettel bleibt auf Erfolgs-Kurs. Eine Woche nach seinem Pole-Coup in Schanghai musste der Red-Bull-Pilot im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain nur Toyota den Vortritt lassen. Bei 38 Grad im Schatten stürmte das in Köln ansässige Team in Manama an die Spitze. Dabei verpasste Timo Glock seine erste Pole-Position nur um 0,281 Sekunden gegen seinen Teamkollegen Jarno Trulli. "Ich habe einen kleinen Fehler gemacht", sagte der 27-Jährige nach seiner mit Abstand besten Platzierung in der Startaufstellung.

"Das ist ein tolles Resultat für Toyota und mich", jubelte Trulli nach seiner erst vierten Pole-Position im 206. Anlauf. Der 34 Jahre alte Routinier benötigte auf dem 5,412 Kilometer langen Wüstenkurs 1:33,431 Minuten. Glock wies auf die schwierigen Bedingungen mit ständig wechselnden Winden hin: "Das Auto reagierte da etwas nervös." Für Toyota war es die erste Pole seit Suzuka im Oktober 2005 durch Ralf Schumacher. Vettel war auch mit Platz 3 zufrieden: "Das war das Beste, was wir rausholen konnten."

Vettel hofft auf den nächsten Coup

Der 21-Jährige hofft nach seiner Regen-Show in Schanghai nun auf den nächsten Coup im Trockenen. "Es wird nicht einfach. Die Jungs waren schneller", urteilte Vettel über die starke Vorstellung des Toyota-Duos. "Aber noch ist nichts verloren." Nico Rosberg, am Freitag wieder einmal Tagesschnellster, kam im Williams-Toyota auf Rang 9 und rundete damit das erfreuliche Abschneiden der deutschen Piloten ab. "Ich bin von der Position genau da, wo ich sein sollte", kommentierte der 23-Jährige sein Abschneiden.

Leicht verbessert zeigten sich die kriselnden Top-Teams McLaren-Mercedes und Ferrari. Weltmeister Lewis Hamilton stellte seinen Silberpfeil hinter WM-Spitzenreiter Jenson Button im Brawn GP auf Startplatz Platz 5. "Kein Zweifel - es geht voran, Lewis war super unterwegs", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und freute sich auch über das gute Abschneiden der Kundenteams. " Dreimal Mercedes-Power in den Top Sechs - das ist eine gute Basis fürs Rennen."

Pleite für BMW Sauber und Sutil

Ferrari gelang es erstmals seit dem Auftakt-Rennen in Melbourne sich wieder mit beiden Autos in den Top 10 zu qualifizieren: Felipe Massa belegte Platz 8 hinter Ex-Champion Fernando Alonso im Renault, Kimi Räikkönen landete auf Position 10. Eine neuerliche Pleite gab es dagegen für BMW Sauber. "Mit beiden Autos wieder nicht in den Top Ten", schimpfte Nick Heidfeld, der hinter Teamkollege Robert Kubica nur 14. wurde. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen erklärte: "Beide Fahrer klagten im entscheidenden Durchgang in Q2 über eine stark veränderte Fahrzeugbalance. Sie waren damit nicht in der Lage, in den Kampf um die Top Ten einzugreifen."

Unglücklich verlief das Qualifying für Adrian Sutil: Der Force-India-Mann blieb als 16. zwar zunächst vor Stallgefährte Giancarlo Fisichella. Doch über sein bestes Qualifying-Ergebnis durfte sich Sutil nicht lange freuen. Rund eine Stunde nach dem Abschluss-Training versetzten die Rennkommissare den 26-Jahre in der Startaufstellung um drei Plätze nach hinten, weil Sutil im ersten K.o.-Durchgang Red-Bull-Pilot Mark Webber behindert hatte, Der Australier verpasste dadurch den Sprung in die zweite Qualifikationsrunde verpasste und musste sich im vierten internen Quali-Duell mit Teamkollege Vettel zum vierten Mal geschlagen geben.

3. Freies Training in Bahrain

Glocks schnellste Runde hält bis zum Schluss

Fünf Minuten vor Ende des 3. Freien Trainigs auf dem Bahrain International Circuit: Timo Glock rast in 1:32,605 Minuten zur Bestzeit - Sekunden später wird sein Toyota immer langsamer. Glocl muss seinen Dienstwagen mit technischen Probelemen am Streckenrand abstellen. Doch seine Richtzeit hält bis zum Ende der Session. Ferrari-Pilot Felipe Massa kommt als Zweiter noch bis auf 0,123 Sekunden an die Glock-Zeit heran. Nico Rosberg, am Freitag einmal mehr Tagesschnellster, fährt im Williams noch auf Position 3; Rückstand auf Glock: 0,301 Sekunden.

Dahinter sicherten sich Weltmeister Lewis Hamilton (1:32,975 Minuten) im McLaren Mercedes und Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen (1:32,986) die Plätze 4 und 5. China-Sieger Sebastian Vettel ließ es dagegen wie schon am Vortag gemächlich angehen, spulte konsequent sein Testprogramm ab und landete am Ende mit 0,838 Sekunden Rückstand auf Platz 11, nur knapp 0,012 Sekunden hinter BMW-Sauber-Mann Nick Heidfeld (1:33,415).

Auch Sutil schneller als Brawn GP

Robert Kubica nahm seinem BMW-Stallgefährten rund 2 Zehntelsekunden ab und schaffte damit den Sprung auf Platz 7 hinter Nelson Piquet junior (1:33,176) im Renault. Ex-Champion Fernando Alonso gab dagegen im zweiten gelb-weißen Renner in 1:33,482 Minuten nicht über Rang 13 hinaus.

Der fünfte deutsche Fahrer im Feld, Adrian Sutil (1:33,534), belegte im Force India Rang 14. Vettel war damit sogar schneller als die beiden WM-Führenden Jenson Button und Rubens Barrichello. Die Brawn-GP-Piloten sortierten sich mit knapp einer Sekunde Verspätung auf den Positionen 15 und 16 ein.

Formel 1 News

Geldstrafen gegen Vettel & Kimi

Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel muss 400 Euro Strafe zahlen, weil er im Training zum Großen Preis von Bahrain zu schnell in der Boxengasse war. Statt der erlaubten 60 Stundenkilometer fuhr der 21 Jahre alte Hesse aus Heppenheim am Freitag in Sachir 62 km/h.

Wesentlich tiefer in die Tasche greifen musste Vettels finnischer Formel-1-Kollege Kimi Räikkönen: Der Ferrari-Pilot hatte 19,5 km/h zu viel auf dem Tacho, weshalb die drei Rennkommissare 4000 Euro Bußgeld gegen ihn verhängten. Laut Reglement des Internationalen Automobil- Verbandes FIA kostet jeder Stundenkilometer über dem erlaubten Boxenlimit 200 Euro. Die Fahrer können ihre Geschwindigkeit per Knopfdruck unmittelbar vor Erreichen der Boxengasse begrenzen.

Vettel träumt nicht von Yachten

Formel-1-Shootingstar Sebastian Vettel hat sich für seinen Triumph beim Großen Preis von China mit einer Pyjama-Hose belohnt. "Mein größter Traum ist es, Weltmeister zu werden. Da spielt es gar keine Rolle, wie viel Geld man auf dem Konto hat", sagte der 21-Jährige in einem RTL-Interview: "Hier in Bahrain waren wir in einem Einkaufszentrum und da habe ich mir eine Pyjama-Hose gekauft. Das ist wohl eher bescheiden, aber ich finde sie bequem."

Der bescheidene junge Mann mit einem Jahreseinkommen von geschätzten 3,5 Millionen Euro fügte hinzu, dass er nicht von Yachten träume: "Das ist für mich viel zu weit weg." Er fühle sich überhaupt nicht wie ein Superstar und sei schüchtern, wenn ihn jemand nach einem Autogramm frage: "Im Prinzip möchte ich hier mein Zeug machen. Ich genieße mein Leben, meinen Sport und lebe für meinen Sport. Es ist für mich noch immer eine Überraschung, wenn mich jemand anspricht."

"Zuhause ist es am Schönsten"

Vettel erklärte, dass er in der glücklichen Lage sei, mit Autofahren sein Geld verdienen zu können: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Wenn man jeden Tag aufwacht mit dem Gefühl, befreit leben zu können und keinen Zwang verspürt, ist das das Beste." Das Reisen um die Welt gehöre zum Job dazu, "aber Zuhause ist es am Schönsten." Am meisten vermisse er seine Eltern und seinen kleinen Bruder. Mit seiner Familie hatte Vettel nach dem Triumph in China auch zuerst telefoniert, zudem kamen 80 Glückwunsch-SMS und zahllose E-Mails von Freunden, Bekannten und Fans.

Als Erinnerung an den Triumph von Shanghai hat er den Rennanzug mitgenommen: "Wer weiß, in fünf, zehn Jahren kann man zurückschauen und sagen, diesen Anzug habe ich damals in China getragen, als ich das erste Rennen für Red Bull Racing gewonnen habe. Natürlich hat man ein bisschen mehr Rückenwind und Selbstvertrauen gewonnen, aber letzten Endes konzentriert man sich dann wieder sehr rasch auf das nächste Rennen und macht im Prinzip einen Haken hinter China." Bis zum nächsten Pyjama ...

Teams wehren sich gegen Mosley-Pläne

Die Debatte um eine Budgetgrenze in der Formel 1 spaltet erneut die Formel 1. Die Kontroversen verlaufen nicht nur zwischen dem Internationalen Automobil-Verband FIA und der Teamvereinigung FOTA, auch die Rennställe liegen nicht auf einer Linie. Ferrari sprich sich beispielsweise entschieden gegen ein Limit aus, Renault ist für eine schrittweise Begrenzung, und Williams favorisiert eher einen schnellen Schnitt.

Renault-Teamchef Flavio Briatore versicherte vor dem Großen Preis von Bahrain: "Es geht hier nicht um einen Machtkampf. Wir wollen alle gut zusammenarbeiten." Nun soll Luca di Montezemolo, der Fiat-Präsident und FOTA-Vorsitzende, bei einer spontanen Stippvisite in Sachir die Wogen innerhalb der Teamvereinigung glätten. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali bestätigte in Bahrain, dass die FOTA inzwischen einen Brief Mosleys beantwortet habe, in dem dieser die Rennställe aufgefordert hatte, eigene Vorstellungen über ein Etatlimit mitzuteilen.

FOTA stellt sich gegen FIA-Präsident Mosley

Die Mehrzahl der zehn FOTA-Mitglieder, vor allem die Automobilkonzerne, wollen sich allerdings von Mosley nicht diktieren lassen, bis wann sie ihre Ideen entwickeln. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen und nun auch Domenicali erklärten, sie wollten sich erst bei ihrem Treffen Anfang Mai vor dem Großen Preis von Spanien intensiv und detailliert mit diesem Problem auseinandersetzen. Die Vertreter von BrawnGP, Williams oder Red Bull befürchten, dass der mächtige Mosley bis dahin Fakten geschaffen haben könnte.

Trotz aller Differenzen mit dem Dachverband ist sich die FOTA in einem zentralen Punkt einig. "Wir müssen die Kosten weiter dramatisch und drastisch reduzieren", forderte Briatore. Domenicali und Red-Bull-Teamchef Christian Horner stimmten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz fast wortgleich zu. Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und Theissen unterstützen diese Linie voll und ganz. "Wir reduzieren unseren Etat ständig", sagte Haug.

Ferrari lehnt Budget-Limit ab

Theissen erklärte, dass BMW seine Kosten seit der Trennung vom einstigen Partner Williams vor vier Jahren "um 40 Prozent reduziert" habe. Allerdings liegen die Top-Teams trotz des allgemeinen Sparkurses wegen der weltweiten Wirtschaftskrise mit Jahresbudgets um die 270 bis 300 Millionen Euro immer noch weit über Mosleys radikalen Vorstellungen. Der FIA-Präsident hatte im März eine Obergrenze von 33 Millionen Euro vorgeschlagen. Teams, die 2010 mit dieser Summe antreten, sollten durch massive Zugeständnisse im technischen Bereich belohnt werden.

Dieser revolutionäre Vorstoß hatte beim Establishment einen Aufschrei der Entrüstung ausgelöst. "Wir als Ferrari sind gegen die Budgetlimitierung, weil wir spüren, dass erst noch einige Dinge geregelt werden müssen", begründete Domenicali das "No" der Scuderia. Die Teams hätten zu unterschiedliche Strukturen und Voraussetzungen, als dass alles über einen Kamm geschert werden könne. "Ich glaube auch nicht, dass wir den Etat innerhalb eines Jahre so radikal kürzen können", sagte er.

Briatore kürzt sich selbst das Gehalt

Briatore brachte ein eigenes Modell ins Spiel, sprach sich aber ebenfalls gegen einen radikalen Schnitt aus: "Wir könnten bis 2010 auf 80 Millionen gehen und bis 2012 auf 50 Millionen reduzierten", schlug der Italiener vor, der teamintern mit gutem Beispiel voran geht und sein eigenes Gehalt gekürzt hat. "Wir sparen im ganzen Team Kosten ein, nicht nur mein Gehalt", sagte der Italiener.

Briatore zufolge verzichten auch der Konstrukteurs-Chef Pat Symonds und der Technische Direktor Bob Bell auf ein Fünftel ihrer Bezüge. Die zweite Führungsriege verdiene ab sofort zehn Prozent weniger, beim Rest der Mannschaft werde man fünf Prozent der Gehälter eingesparen. Bereits im März hatte Briatore mit seinen Fahrern Fernando Alonso und Nelson Piquet junior Gehaltskürzungen vereinbart.

Briatore: KERS ist geldfressendes Genie

Laut Renault-Teamchef Flavio Briatore will die Formel-1-Teamvereinigung FOTA das gerade eingeführte Energie-Rückgewinnungs-System KERS ab der nächsten Saison wieder verbieten lassen. "Die FOTA möchte ein Verbot ab 2010. Wir haben begriffen, dass das System ein geldfressendes Genie ist. Das sollte auch die FIA bemerkt haben", sagte der Italiener der 'Gazzetta dello Sport'.

Der Automobil-Weltverband FIA hatte auf die Einführung von KERS bestanden, um der Königsklasse ein grünes Image zu geben. Die Teams hatten mit zweistelligem Millionenaufwand das neue System entwickelt, das den Piloten pro Runde maximal 6,6 Sekunden 82 zusätzliche PS bringt und damit unter anderem das Überholen erleichtern soll.

Teams motten KERS bereits ein

Weil KERS aber bei den meisten Rennställen wegen seines zu hohen Gewichts und gefährlicher technischer Defekte noch nicht ausgereift ist, fuhren beim Großen Preis von China am vorigen Sonntag gerade drei (zwei McLaren-Mercedes und ein BMW) von 20 Autos mit dem System.

Da in der Formel 1 massiv Kosten gesenkt werden sollen, ist laut Briatore die Mehrheit der Rennställe nun offenbar für ein KERS-Verbot. Die FIA hatte zuletzt für 2010 die Einführung eines Standard-KERS und eine entsprechende Ausschreibung angekündigt. Mercedes und BMW hatten bereits Interesse bekundet.

Daimler-Boss denkt an F1-Ausstieg

Daimler setzt den Internationalen Automobil-Verband in der "Lügen-Affäre" um Weltmeister Lewis Hamilton unter Druck. Der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche droht der FIA für den Fall eines harten Urteils offen mit einem Ausstieg aus der Formel 1. "Wenn sich das Umfeld ändern sollte, etwa durch eine unangemessene Bestrafung durch die FIA, wäre es möglich, dass wir das Engagement überdenken", sagte der Konzern-Chef dem Nachrichtenmagazin 'Focus'.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug bestätigte in Bahrain bei RTL entsprechende Aussagen von Zetsche, meinte aber, dass es "kein Ausstiegsszenario" sei. "Wir haben immer gesagt, sollten die Rahmenbedingungen nicht stimmen, dann denken wir nach. Und zu den Rahmenbedingungen gehört auch, dass wir eine gerechte Strafe erhalten", sagte Haug. Am kommenden Mittwoch (29.04.2009) entscheidet der FIA-Weltrat in Paris über die Angelegenheit.

McLaren droht Sperre oder drastische Geldstrafe

Hamilton hatte beim Saisonauftakt während einer Safety- Car-Phase, in der Überholen verboten ist, Jarno Trulli vorbeigelassen. Hamilton hatte bei der Anhörung vor den Rennkommissaren bestritten, Anweisungen für sein Manöver gehabt zu haben. Durch seine Aussagen hatte Toyota-Pilot Trulli eine 25- Sekunden-Zeitstrafe erhalten und seinen dritten Platz an Hamilton verloren. Später stellte sich heraus, dass McLaren-Mercedes seinem Piloten über Boxenfunk sehr wohl mitgeteilt hatte, Trulli passieren zu lassen.

Mercedes-Zukunft hängt vom FIA-Urteil ab

Der FIA lagen dazu auch Tonbänder der britischen BBC und der Funkverkehr vor. Trulli erhielt nachträglich Platz drei zurück, der Brite wurde disqualifiziert. McLaren-Mercedes droht eine mehrere Rennen umfassende Sperre oder eine drastische Geldbuße. Ein WM-Ausschluss, wie von verschiedenen Seiten spekuliert, scheint ausgeschlossen. 2007 war das Team in der "Spionage-Affäre" bereits zur Rekordstrafe von 100 Millionen Dollar verurteilt und aus der Konstrukteurs-Wertung ausgeschlossen. Damals ging es um den illegalen Transfer von geheimen Ferrari-Daten an einen ehemaligen McLaren-Ingenieur.

Woche der Entscheidungen bei Mercedes

Daimler will voraussichtlich am Dienstag seine 141.000 Beschäftigte über die Einzelheiten seines Sparpakets informieren. Dazu seien in den deutschen Werken außerordentliche Betriebsversammlungen geplant. Wegen des dramatischen Absatzeinbruchs in den vergangenen Monaten müssen sich die Beschäftigten auf starke Lohneinbußen einstellen.

Bereits am Montag will der Daimler-Vorstand Laut 'Focus' "über Ausstiegsszenarien aus dem 250 Millionen Euro teuren Spektakel debattieren". Der Daimler-Betriebsratsvorsitzende hatte bereits einen Grand-Prix-Ausstieg gefordert. Die Arbeitnehmer hätten angesichts der Krise kein Verständnis mehr für das Engagement.