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Samstag, 24. Oktober 2009

Pressestimmen zur FIA-Wahl

"Für Ferrari ist Todts Wahl eine Garantie"

Für Ferrari ist Todts Wahl eine  Garantie
Gazzetta dello Sport: "Todt stellt seine neue FIA vor. Endlich beginnt die Ära nach Mosley. Der Franzose verspricht Harmonie in der FIA nach den turbelentesten Monaten in der Geschichte der Formel 1. Todts Wahl ist auch ein Erfolg für Ferrari, Montezemolo feiert die Wahl seines ehemaligen Sportdirektors. Jetzt heißt es, in der Formel 1 wieder den Sport in den Vordergund zu stellen."

Corriere dello Sport: "Mit Todt beginnt eine neue Epoche, die indirekt im Zeichen Ferraris steht. Die Wahl Todts erfolgte im Zeichen der Kontinuität. Der Franzose wird in mehreren Aspekten auf Mosleys Spuren wandeln. Die Delegierten haben offenkundig Angst vor dem total Neuen gehabt, das Todts Rivale repräsentierte."

Supersport: "Todt ist bereit, eine neue Formel 1 aufzubauen, stellt aber sofort klar, dass er keine Änderungen nur um der Änderungen willen durchführen wird. Für Ferrari ist Todts Wahl eine Garantie. Montezemolo ist zufrieden: 'Jetzt kann man endlich wieder die Arbeit aufnehmen und sich ganz auf Leistungen konzentrieren.'"

La Repubblica: "Todt wird Mosleys Nachfolger, doch es ist keine Revolution in der Formel 1 zu erwarten. Jetzt hofft man, dass man das turbulenteste Jahr in der Geschichte der Formel 1 vergessen kann. Jetzt heißt es, wieder auf Stabilität zu sezten. Todt könnte dafür ein Garant sein."

(alle Italien)

Todt will "Sohn" Schumi holen

The Times: "Der deutliche Wahlerfolg des Franzosen bedeutet gleichzeitig eine Niederlage für Ari Vatanen, den ehemaligen Rally-Champion und Europapolitiker aus Finnland, der die FIA von einer neuen Strategie und einer Abkehr von Mosleys Prinzipien berzeugen wollte. Todt war Mosleys Wunschkandidat. Seine Wahl wurde begleitet von Spekulationen, dass er Michael Schumacher, dem siebenmaligen Weltmeister, einen Posten im Management der Formel 1 anbieten wird. Bernie Ecclestone, der sich stets auf Mosley als seinen Vollstrecker verlassen konnte, wird sich über einige ruhigere Jahre unter Todt freuen, dessen Kandidatur seine volle Unterstützung genoss."

The Sun: "Dieser 'Schu' passt Todt. Der neue FIA-Präsident Jean Todt möchte seinen engen Freund Michael Schumacher in sein Motorsport-Team holen. Todt sagte: 'Er ist wie ein Sohn für mich. Es gab immer einen Platz für ihn an meiner Seite und es wird auch immer einen Platz für ihn geben.'"

(alle England)

Freitag, 23. Oktober 2009

Schumacher freut sich für Todt

Schumi freut sich für Todt

Schumi freut sich für Todt
Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher freut sich mit seinem Freund und früheren Chef Jean Todt über dessen Wahl zum neuen Präsidenten des Automobil-Weltverbandes. "Das ist positiv, sehr positiv", sagte der Kerpener am Freitag unmittelbar nach der Wahl in Paris. Schumacher hatte den früheren Ferrari-Sportchef persönlich zur FIA-Generalversammlung begleitet.

Auf seiner Homepage schrieb der Kerpener zudem: "Ich habe hautnah miterlebt, wie klar und deutlich Jean die Wahl zum FIA-Präsidenten gewonnen hat: 135 zu 49 Stimmen, da muss man gar nichts weiter sagen. Der richtige Mann hat gewonnen. Natürlich freue ich mich sehr für ihn, denn sowohl als Freund als auch als Motorsportler war ich ja schon von Anfang an davon überzeugt, dass er der kompetentere Mann dafür ist."

Schumacher glaubt daran, dass Todt "mit seinem team-betonten Führungsstil einen frischen Wind bringen wird, der der FIA gut tun wird". "Es wartet jetzt eine große Herausforderung auf Jean, aber ich habe noch keine Herausforderung erlebt, der er nicht gewachsen gewesen wäre", sagte Schumacher, der fünf seiner sieben WM-Titel unter Todts Regie gewann.

Stimmen zur FIA-Wahl

FOTA: "Konstruktive Zusammenarbeit"

FOTA: Konstruktive ZusammenarbeitFoto: dpa
Jean Todt (neuer FIA-Präsident): "Ich bin erleichtert. Es war eine extrem fesselnde Erfahrung. Ich liebe es zu handeln, einen Unterschied zu machen. Ich freue mich jetzt darauf, die ganzen Länder zu sehen, die meine Kandidatur unterstützt haben."

Nicolas Sarkozy (französischer Staatspräsident): "Ich bin sehr erfreut über diese Wahl. Es ist in der Tat sehr wichtig, dass Frankreich in den höchsten internationalen Sportgremien vertreten ist."

Luca di Montezemolo (Ferrari- und FOTA-Präsident): "Ich sende Jean Todt in seiner neuen Rolle meine besten Wünsche. Ich habe immer seine Fähigkeiten, Hingabe und Engagement geschätzt. Ich bin sicher, dass unter seiner Führung der Verband modernisiert und ein Klima für offene Dialoge und konstruktive Zusammenarbeit mit den Teams und der FOTA geschaffen wird."

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Norbert Haug (Mercedes-Sportchef): "Wir gratulieren Jean Todt herzlich zur Position des neuen FIA-Präsidenten und freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit, bei der vor allem weitere Kostensenkungen in der Formel 1 und weitere kostenlose Mehrwerte für das Formel 1-Publikum im Mittellpunkt stehen sollen."

John Howett (Toyota-Motorsportpräsident und FOTA-Vize): "Ich bin überzeugt, dass Jean Todts Präsidentschaft eine Chance für alle Formel-1-Beteiligten bietet, sich unter seiner Führung zu einigen und für eine Stärkung unseres Sports zusammenzuarbeiten."

Kris Nissen (Volkswagen-Motorsportdirektor): "Wir gratulieren Jean Todt zur Wahl zum FIA-Präsidenten. Er hat in der Vergangenheit sehr erfolgreich in den Bereichen Rallye, Sportwagen und Formel 1 gearbeitet und ist sicher der richtige Mann für diese verantwortungsvolle Aufgabe. Wir von Volkswagen Motorsport freuen uns auf die Zusammenarbeit."

Peter Meyer (ADAC-Präsident): "Der ADAC gratuliert dem neuen FIA-Präsidenten Jean Todt zu seiner Wahl und wünscht ihm viel Erfolg an der Spitze dieses Weltverbandes. Für die Zukunft erwartet der ADAC im Interesse der Mobilität eine konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen FIA-Spitze. Der Club wird die weitere Entwicklung der FIA intensiv beobachten und darauf achten, ob der neu gewählte Präsident seine Versprechungen einhält."

Stimmen zum neuen FIA-Präsidenten Jean Todt

Stimmen zum neuen FIA-Präsidenten Jean Todt
Ari Vatanen (unterlegener Kandidat): "Ich bezweifle wirklich, dass er (Todt) in der Lage ist, mit der FIA einen Neustart zu machen, aber hoffen wir, dass ich damit falsch liege."

Jean Todt (neuer FIA-Präsident): "Ich liebe Autos, ich liebe Autorennen, ich bin motiviert. Ich bin froh zu sehen, dass Länder aus aller Welt sich entschieden haben, meine Kandidatur zu unterstützen. Die FIA ist nicht nur die Formel 1, sondern auch Dutzende Millionen Autofahrer weltweit."

Max Mosley (bisheriger FIA-Präsident): "Ich bin sehr glücklich. Es ist gut für mich. Ich kann die FIA in gute Hände geben. Nach 16 Jahren ist es Zeit, einen anderen den Job machen zu lassen. Ich habe keine Anweisungen zu geben. Wenn Jean Todt mich fragt, werde ich ihm Rat geben."

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Michael Schumacher (Rekord-Weltmeister): "Ich war heute in Paris und habe hautnah miterlebt, wie klar und deutlich Jean die Wahl zum FIA-Präsidenten gewonnen hat: 135 zu 49 Stimmen, da muss man gar nichts weiter sagen. Der richtige Mann hat gewonnen. (...) Es wartet jetzt eine große Herausforderung auf Jean, aber ich habe noch keine Herausforderung erlebt, der er nicht gewachsen gewesen wäre."

Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef): "Wir gratulieren Jean Todt herzlich zur Position des neuen FIA-Präsidenten und freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit, bei der vor allem weitere Kostensenkungen in der Formel 1 und weitere kostenlose Mehrwerte für das Formel-1-Publikum im Mittelpunkt stehen sollen."

Todt neuer FIA-Präsident

Todt neuer FIA-Präsident

Todt neuer FIA-PräsidentFoto: dpa
Der Franzose Jean Todt ist neuer Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA. Die Generalversammlung der FIA wählte den 63 Jahre alten früheren Ferrari-Sportchef zum Nachfolger des Briten Max Mosley, der nach 16 Jahren an der Spitze des Verbandes nicht mehr angetreten war.

Todt setzte sich am Freitag in Paris bei der Wahl gegen den früheren Rallye-Weltmeister Ari Vatanen aus Finnland durch. Auf Todt entfielen 135 Stimmen. Für Vatanen, zu dessen Führungsmannschaft auch ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk aus Rosenheim als 1. Vize-Präsident Sport und ADAC-Präsident Peter Meyer aus Mülheim an der Ruhr als einer von sieben Vize-Präsidenten Mobilität gehört hätten, stimmten nur 49 Delegierte. Dazu gab es 12 Enthaltungen oder ungültige Stimmen.

"Die Arbeit meines Teams wird auf Konsens, nicht auf Konfrontation basieren", hatte Todt vor der Abstimmung angekündigt: "Wir wollen die Formel 1 so weiterentwickeln, dass alle Beteiligten profitieren, die Teams und die Fans."

Todt war nach seiner Zeit als Rallye-Beifahrer und dem Gewinn der Konstrukteurs-WM 1981 an den Kommandostand gewechselt und richtig durchgestartet. Vier Titel in der Rallye-WM, vier Triumphe bei der Dakar-Rallye und zwei Siege bei den 24 Stunden von Le Mans waren allerdings nur die Ouvertüre für sein eigentliches Lebenswerk: Die Wiederbelebung von Ferrari.

1993 übernahm "Napoleon", wie Todt oft genannt wird, die Sportabteilung der Scuderia und schuf das Dream Team um Michael Schumacher und den Technischen Direktor Ross Brawn. Schumacher wurde fünfmal in Folge Weltmeister, insgesamt holte Ferrari unter Todt 13 WM-Titel und 98 GP-Siege. Der Franzose stieg sogar bis zum Generaldirektor des Sportwagenbauers auf und wurde rechte Hand von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. Jetzt hat er mit dem FIA-Vorsitz den Höhepunkt seiner Karriere erreicht.

1Foto: dpa
Im Streit zwischen der FIA und der Teamvereinigung FOTA um die Zukunft der Formel 1 hatte Mosley Ende Juni das Handtuch geworfen, um die drohende Spaltung der Königsklasse zu verhindern. Der Brite hatte gegen den Willen der Teams unter anderem eine Budget-Obergrenze von 45 Millionen Euro durchdrücken wollen, war aber an der Einigkeit der Hersteller gescheitert. Erst seine Ankündigung, sich nicht noch einmal zur Wahl zu stellen, machte den Weg für eine Einigung frei.

Danach hatte sich zunächst Vatanen Anfang Juli öffentlich um Mosleys Nachfolge beworben. Erst einige Tage später reichte auch Todt seine Kandidatur ein, nachdem ihn zuvor bereits Mosley in einem Brief an die FIA-Mitgliedsklubs als seinen Wunsch-Nachfolger genannt hatte. Vatanen beschwerte sich mehrfach darüber, dass Mosley sich in dieser Angelegenheit nicht neutral verhalten und massiv Todt unterstützt habe. Der Brite erklärte daraufhin, dass er den Franzosen für den weitaus geeigneteren Kandidaten halte.

In den vergangenen Wochen wurde der Streit zwischen Mosley und Todt auf der einen und Vatanen auf der anderen Seite mehr und mehr öffentlich ausgetragen. Vatanen rief sogar ein französisches Gericht an, um die neutrale Durchführung der Wahl überprüfen zu lassen, da seiner Meinung nach auch FIA-Mitarbeiter Todts Kampagne unterstützt hätten. Zu Beginn dieser Woche zog Vatanen nach einem vorbereitenden Treffen mit Mosley und Todt seine Klage dann aber zurück. Die FIA hatte ihrerseits zuvor Briefwechsel zwischen Mosley und Vatanen veröffentlicht.

Vatanens Befürworter waren vor allem die Automobilhersteller und große FIA-Mitgliedsklubs wie der deutsche ADAC oder der AAA aus den USA. Todts Anhänger kamen mehr aus dem Motorsport. Neben Mosley wusste der kleine Franzose unter anderem auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone oder Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher hinter sich.

Das FIA-Kabinett unter Todt

Präsident: Jean Todt (Frankreich)

Stellvertretender Präsident Mobilität: Brian Gibbons (Neuseeland)

Stellvertretender Präsident Sport: Graham Stoker (Großbritannien)

Senatspräsident: Nicholas Craw (USA)

Senatsmitglieder: Hernan Gallegos Banderas (Ecuador), Tunku Mudzaffar bin Tunku Mustapha (Malaysia), Rudolf Graf von der Schulenburg (Deutschland), Carlos Slim Domit (Mexiko), Jainchang Yan (China)

Vizepräsidenten für Mobilität: Carlos Barbosa (Portugal), Victor Dumot (Paraguay), Ignacio Gonzalez Fausto (Mexiko), Gus Lagman (Philippinen), Franco Lucchesi (Italien), Jorge Rosales (Argentinien) Danijel Starman (Slowenien)

Vizepräsidenten für Sport: José Abed (Mexiko), Michel Boeri (Monaco) Morrie Chandler (Neuseeland), Enrico Gelpi (Italien), Carlos Gracia (Spanien), Mohamed ben Sulayem (Vereinigte Arabische Emirate), Surinder Thatthi (Kenia)

Donnerstag, 22. Oktober 2009

So läuft die FIA-Wahl ab

So läuft die Wahl ab

Der FIA-Präsident wird im ersten Wahlgang durch eine absolute Mehrheit bestimmt. Erreicht einer der beiden Kandidaten bei der Vollversammlung des Internationalen Automobilverbandes FIA am Freitag in Paris nicht 50 Prozent + 1 der Stimmen, reicht im zweiten Durchgang eine einfache Mehrheit. Die Wahl erfolgt durch Abgabe geheimer Stimmzettel. Jeder Delegierte wird sein Votum unter der Oberaufsicht eines offiziellen französischen Gerichtsangehörigen (Huissier de Justice) in die dafür vorgesehene Box stecken.

Die Stimmzettel werden von der FIA-Rechtsabteilung ausgezählt. Mit dabei sind Beobachter, die von den beiden Kandidaten vorgeschlagen und von der Generalversammlung bestätigt werden müssen. Die Box mit den Stimmzetteln wird zwölf Monate lang von dem Gerichtsangehörigen aufbewahrt.

Die Generalversammlung setzt sich aus den Repräsentanten der Mitgliedsclubs zusammen. Jeder Club, der nicht in der Lage ist, einen Abgeordneten nach Paris zu entsenden, kann sich von einem anderen vertreten lassen. Briefwahl ist nicht erlaubt. Stimmberechtigt sind nur Vollmitglieder der FIA.

Jeder Mitgliedsklub, der im Bereich Motorsport und im Bereich Mobilität vertreten ist, hat zwei Stimmen. Entsprechend hat nur ein Votum abzugeben, wer nur in einer der beiden Sparten des Dachverbandes vertreten ist.

Portrait Jean Todt

Der General: 'Napoleon' Jean Todt

Der General: 'Napoleon' Jean Todt
Liiert mit einem Bond-Girl, erfolgreichster Ferrari- Teamchef, Spitzname 'Der General': Jean Todt, geboren im französischen Pierrefort und ehemaliger Rallye-Copilot, kennt die Motorsportszene in- und auswendig. Seit 1966 ist er dabei. Seine beste und titelträchtigste Zeit erlebte der Absolvent der 'School of Economics and Business' in Paris mit Ferrari. Rekordweltmeister Michael Schumacher ist ihm zum guten Freund und Helfer im Wahlkampf um die FIA-Präsidentschaft geworden.

Vor der Ferrari-Blütezeit mit dem Trio Todt, Schumacher und Ross Brawn hatte Todt auch schon einen eigenen Rennstall. Mit dem Rallye-Team Peugeot Talbot Sport holte der mittlerweile 63-Jährige je zweimal die Konstrukteurs- und die Fahrerweltmeisterschaft sowie vier Siege bei der berüchtigten Paris-Dakar. 1993 folgte der auch 'Napoleon' genannte kleine Franzose dem Ruf aus Maranello und wurde Generalmanager der Rennabteilung von Ferrari. 2004 dann der Aufstieg zum Generaldirektor, von 2006 an war Todt sogar Ferrari- Geschäftsführer. 98 Grand-Prix-Siege und 13 WM-Titel heimste die Scuderia unter Todts Aufsicht ein.

"Jean Todt war eine der prägenden Persönlichkeiten in der Ferrari-Geschichte der vergangenen 15 Jahr"», urteilte Ferrari-Chef Luca di Montezemolo. Im März des vergangenen Jahres endete die Arbeitsbeziehung Ferrari/Todt: Er gab alle Ämter auf. Privat ist der Präsidentschaftskandidat, Vater des Fahrer-Managers und Rennstall-Besitzers Nicolas Todt, mit der Schauspielerin Michelle Yeoh liiert.

Todt, Sohn polnischer Einwanderer, war bereits zu seiner Rallye-Zeit von 1975 bis 1981 Vertreter der Piloten in der entsprechenden Kommission des damaligen Dachverbandes. Seit einiger Zeit engagiert sich der Franzose bei der FIA für Umweltschutz und Programme zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr. "Auf ihn kann man sich in allen Bereichen verlassen, in denen die FIA aktiv ist", sagte Verbandschef Max Mosley, der sich Todt als Nachfolger wünscht.

FIA-Wahl: General gegen Politiker

FIA-Wahl: General gegen Politiker

FIA-Wahl: General gegen Politiker Foto: dpa
'General' Jean Todt genießt die Unterstützung von Pele, Michael Schumacher und Bernie Ecclestone, Gegenkandidat Ari Vatanen setzt auf den "Obama-Faktor": Nach einem wochenlangen, teilweise mit harten Bandagen geführten Wahlkampf entscheidet sich an diesem Freitag, wer künftig an der Spitze des Internationalen Automobilverbandes FIA steht. Ex-Ferrari-Teamchef Todt konkurriert mit dem EU-Parlamentarier und ehemaligen finnischen Rallye-Weltmeister Vatanen um die Nachfolge des nach 18 Jahren Präsidentschaft nicht mehr antretenden, zuletzt stark umstrittenen Max Mosley.

"Man könnte es eine Mini-Revolution nennen - zurück zu den Wurzeln", sagte Vatanen. "Wir müssen unser Haus wieder in Ordnung bringen. Meine Rolle ist es, eine Alternative zu dem anzubieten, wie die Dinge jetzt laufen." Sein klares Ziel: Raus aus den Negativ- Schlagzeilen, welche die zahlreichen Skandale und Endlos-Diskussionen um Budgetobergrenzen mit Drohgebärden von beiden Seiten in der Formel 1 verursacht haben. Das Motto: Die Macht den Mitgliedern, "nicht nach Paris. Paris muss den Clubs ein Diener sein, nicht umgekehrt. Es ist eine historische Chance für die Clubs", sagte Vatanen.

Bei einer Wahl Todts fürchten manche, dass mehr oder weniger alles so weiterlaufen würde wie bisher. Doch der Franzose stellte fest: "Die FIA muss sich erneuern und durch Innovation, Vortrefflichkeit und Teamwork können wir den Bedürfnissen unserer Mitglieder und den Herausforderungen der kommenden Jahre viel besser Rechnung tragen." In ihren Befürchtungen bestärkt werden die Kritiker allerdings, weil Mosley Todt in aller Deutlichkeit dessen finnischem Konkurrenten vorzieht. Vatanen unterstellte gar, dass die FIA die Kampagne des Gegenkandidaten mitfinanziere.

Beide, Todt und Vatanen, haben jeweils einen Deutschen in petto. "Zum ersten Mal seit vielen Jahren gibt es die Gelegenheit für einen Neustart", sagte ADAC-Motorsportpräsident Hermann Tomczyk. Er soll FIA-Vizepräsident Motorsport unter Vatanen werden. Seit 2005 ist der Rosenheimer auch schon Vize im Mosley-Kabinett, gehörte aber mit dem ADAC zu den scharfen Kritikern des 69-jährigen Briten nach der Sexvideo-Affäre im vergangenen Jahr.

1Foto: dpa
Todt hat den AvD-Präsidenten Rudolf Graf von der Schulenburg als Senatsmitglied auf der Liste. Als Fürsprecher ließ er aber vor allem weltweit bekannte Sportler, Funktionäre und sogar Filmschaffende wie den berühmten französischen Regisseur Luc Besson zu Wort kommen. Neben Formel-1-Geschäftsführer Ecclestone engagierte sich auch Rekordchampion Schumacher als Wahlkämpfer.

"Ich kann mir niemand vorstellen, der fähiger und engagierter wäre, unseren Sport zu verbessern als Jean Todt", ließ Schumacher verlauten. Unter der Teamleitung seines guten Freundes holte der siebenmalige Champion bei Ferrari fünf Fahrertitel. Auch Brasiliens Fußball-Legende Pele erlaubte sich einen Einwurf in Richtung Todt: "Ich kenne dich und deine Arbeit, als Autofahrer, gelegentlicher Sportler und ehemaliger Sportminister meines Landes stehe ich zu Dir."

Vatanens Wille, die kleinen Verbände zu fördern, rührt aus seiner Biografie. "Da ich aus Finnland komme, weiß ich, was es heißt, in so einer Position zu sein, zum Beispiel im Europäischen Parlament, in dem Finnland im Gegensatz zur Größe nur eine kleine Bevölkerung im Vergleich zu anderen Ländern hat", sagte der seit 1999 dem EU- Parlament angehörige Politiker und wählte den Slogan: "Together we can" (Gemeinsam können wir es). Seine - eigenen Angaben nach - erfolgreiche Aufholjagd verglich er zudem mit dem Wettrennen Barack Obamas in der innerparteilichen Ausscheidung gegen Hillary Clinton im US-Wahlkampf. "So etwas geht auch in kleineren Wahlen, und das ist Obama-mäßig, was da gerade passiert", wurde Vatanen, der viermal die Dakar-Rallye gewann und einmal Weltmeister wurde, im 'Guardian' zitiert.

Gewählt ist, wer nach dem ersten Durchgang von den stimmberechtigten Mitgliedern der insgesamt 221 Organisationen aus 132 Ländern die absolute Mehrheit bekommt. Trifft das weder auf den 63- jährigen Todt noch auf den rund sechs Jahre jüngeren Vatanen zu, entscheidet in einem zweiten Wahlgang die einfache Mehrheit.