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Dienstag, 2. März 2010

Button: Schumacher blufft nur

Button: Schumacher blufft nur

"Wir sind nicht in der Position, in der wir gerne sein wollen, um gleich die ersten Rennen zu gewinnen." Mit dieser Aussage hat Michael Schumacher knapp zwei Wochen vor Beginn der Saison die Erwartungen extrem heruntergeschraubt. Fans und Konkurrenten sollen sich darauf einstellen, dass Mercedes zu Beginn noch nicht an der Spitze mitfahren kann. Meint Schumi das tatsächlich ernst oder steckt hinter der Tiefstapelei Methode? Zumindest einige Fahrer stimmen dem Rekordchamp zu. "Mercedes ist in der zweiten Gruppe, gemeinsam mit uns, Williams und Sauber", hatte Jaime Alguersuari, Pilot des Underdog-Teams Toro Rosso, nach dem Abschluss der offiziellen F1-Testfahrten gesagt.

Jenson Button traut dem Braten nicht so recht. Der Weltmeister vermutet hinter Schumis Aussagen einen Bluff. "Er (Schumacher) sagt, dass er dort nicht gewinnen kann. Das glaube ich ihm nicht ganz", sagte der McLaren-Pilot der 'Bild'-Zeitung. Auch wenn der F1-Rückkehrer weder bei den Tests in Valencia noch in Jerez und Barcelona Bestzeiten fuhr, sei er von Anfang an ein Siegkandidat. "Er hat erkannt, dass er vor drei Jahren zu früh aufgehört hatte. Jetzt sieht man ihm echt an, wie viel Spaß er hat", so Button weiter. "Er wird schnell sein. Und dann bekommt sein Mercedes ja auch noch neue Teile, die ihn nach vorne bringen." Niki Lauda ist der gleichen Meinung wie Button. "Dass Mercedes schwächelt und nicht um den Sieg mitfahren kann, halte ich für eine Untertreibung. Das ist Understatement", sagte der RTL-Experte.

Neuer Diffusor für Schumis Silberpfeil

Beim neuen Silberpfeil-Team wird bis zum Auftakt in Manama noch eifrig am MGP W01 herumgeschraubt. Mit einem neuen Diffusor erhofft sich das Team um Superhirn Ross Brawn deutliche Verbesserungen. "Wir haben ein neues Aerodynamikpaket, das für Bahrain kommt und von dem wir uns recht sicher sind, dass es einen Riesensprung bedeutet", sagte Nico Rosberg der 'Bild'.

Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen geht der 24-Jährige davon aus, schon in Bahrain voll angreifen zu können. "Wer weiß, vielleicht sind wir dort dann ganz vorne." Vor allem nach dem letzten Test in Barcelona schiebt Schumacher die Favoritenrolle lieber zu Ferrari und McLaren. Die Bestzeit von Lewis Hamilton hatte den 41-Jährigen beeindruckt. "Kein Zweifel, McLaren ist stark", so Schumi.

Laut Experten und F1-Verantwortlichen gehen aber nicht Mercedes oder McLaren als Topfavorit ins erste Rennen, sondern Schumachers Ex-Team Ferrari. "Wir sind mit der Arbeit bei den vier Tests zufrieden, besonders da wir unser Programm abschließen konnten", hält aber auch Stefano Domenicali, Teamchef der Scuderia, den Ball flach. Aber auch der Italiener musste zugeben, "zur Spitzengruppe zu gehören - bei der Performance und auf Long Runs".

Freitag, 29. Januar 2010

McLaren enthüllt MP4-25

Noch ein Silberpfeil: McLaren enthüllt MP4-25

.., : Uhr

In der kommenden Saison werden gleich vier Silberpfeile um Punkte und Siege fahren: Neben dem neuen Mercedes-Boliden erstrahlt auch der 2010er McLaren im gewohnten Silber. Das enthüllte der britische Rennstall bei der Präsentation in Newbury. Mit dem neuen MP4-25 und dem Weltmeister-Duo Jenson Button und Lewis Hamilton will McLaren auch nach dem schrittweise vollzogenen Rückzug von Motorenpartner Mercedes um den Titel fahren.

"Die Nummer 1 auf dem Auto ist etwas ganz Besonderes. Aber ich darf nicht mehr daran denken und muss mich auf die Zukunft konzentrieren", sagte Neuzugang Button. Der Titelverteidiger hatte sich gegen das neue Mercedes-Werksteam entschieden und war nach der Übernahme von BrawnGP zu McLaren gewechselt.

Zum ersten Mal in der Formel-1-Geschichte fahren bei McLaren die Weltmeister der beiden Vorjahre in einem Team. Hamilton hatte den Titel 2008 gewonnen. "Eine starke Fahrerpaarung ist in diesem Jahr sehr wichtig, weil es sehr viele konkurrenzfähige Teams und Piloten gibt", sagte Hamilton.

Teamchef Martin Whitmarsh erwartet "eine enorm harte Saison", stellte aber klar: "Wir wollen gewinnen." Seine Jungfernfahrt unternimmt der neue Bolide am Montag bei den offiziellen Tests in Valencia. Dann treffen die Briten auch erstmals auf die Titelrivalen Ferrari und Mercedes.

Fotoshow

Dienstag, 19. Januar 2010

Button eröffnet den WM-Kampf

Button eröffnet den WM-Kampf


Weltmeister Jenson Button ist 30 Jahre alt geworden. Doch die Glückwünsche bleiben einem im Halse stecken, wenn man die markigen Sprüche liest, die der Engländer an die Konkurrenz schickte. Besonders Michael Schumacher bekommt sein Fett weg. Button, der in der kommenden Saison für McLaren-Mercedes fährt, sagte über den Rückkehrer: "Das erste Ziel für uns alle ist es, ihn zu schlagen", sagte Geburtstagskind Button über den elf Jahre älteren Rekordweltmeister und fügte hinzu: "Michael setzt seinen guten Ruf aufs Spiel."

Eine Spitze gegen seinen früheren Arbeitgeber Brawn GP – jetzt Mercedes GP - kann sich Button ebenfalls nicht verkneifen. "McLaren hat das Glück, einen Simulator zu haben, der weit über die Qualität eines Computerspiels hinausgeht", vergleicht Button die technischen Bedingungen bei seinem alten und neuen Rennstall. "Wäre ich noch immer bei Brawn, dann würde ich die Saison positiv angehen - aber nicht so positiv, wie bei meinem jetzigen Team", sagte der 30-Jährige.

Mit seinem neuen Teamkollegen Lewis Hamilton will Button eine gute Zusammenarbeit pflegen, aber auch an den Weltmeister von 2008 schickt der Titelträger 2009 eine eindeutige Botschaft. "Ihn zu schlagen, ist das Ziel. Das ist eine große Herausforderung für mich." Der WM-Kampf ist schon jetzt eröffnet.

Dienstag, 12. Januar 2010

Hamilton: Bin nur die Nummer 2

Hamilton: Bin nur die Nummer 2


Geht es nach Lewis Hamilton, dann steht die spannendste Formel-1-Saison aller Zeiten vor der Tür. Aber nicht nur deswegen freut sich der McLaren-Pilot auf die neue Saison der ‚Königsklasse’. Hamilton kann das teaminterne Duell mit Weltmeister Jenson Button kaum erwarten. Auch wenn der 25-Jährige sich nur als Herausforderer sieht. "Ich bin nur der Nummer-2-Fahrer", beschrieb der Brite beim Fernsehsender ITN das Kräfteverhältnis mit dem aktuellen Champion, der als Weltmeister die Startnummer 1 von Hamilton erbt.

Doch in den Augen des Briten gibt es im Jahr 2010 so viele Anwärter auf den F1-Thron wie selten zuvor. Neben seinem Teamkollegen erwartet Hamilton magische Momente von Rekordweltmeister und Rückkehrer Michael Schumacher. Immerhin drei Jahren machte der 41-Jährige Pause vom Formel-1-Zirkus, um nun im neuen Mercedes-Werksteam wieder an den Start zu gehen. Hamilton sieht in Schumacher einen der größten Konkurrenten um den WM-Titel, auch Felipe Massa im Ferrari dürfe man nach seiner Genesung nicht außer Acht lassen, der wie sein neuer Team-Kollege Fernando Alonso voll angreifen wird. "Ich denke, es könnte eines der aufregendsten Jahre für die Formel 1 werden, besonders für mich", erklärte Hamilton.

Montag, 4. Januar 2010

Weltmeister-Duo nimmt Fahrt auf

Die Uhr tickt: Weltmeister-Duo nimmt Fahrt auf


Der testfreie Januar hat für Jenson Button "Vor- und Nachteile. Ich habe Zeit, die Jungs bei McLaren richtig kennenzulernen und mich ins Team zu integrieren. Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Monat, ohne das Auto fahren zu können und Kilometer zu sammeln", sagte der Weltmeister, der mit McLaren ranklotzen will. "Die nächsten zehn Wochen können
über weite Teile das Schicksal der WM 2010 mitbestimmen. Es ist wichtig, dass wir stark in die Tests gehen und nicht nachlassen", so Button.

Auch Lewis Hamilton kann den Auftakt kaum abwarten. "Unser gemeinsames Ziel muss sein, den MP4-25 so schnell wie möglich siegfähig zu machen. Wenn wir das erreicht haben, können wir uns darauf konzentrieren Rennen und letztlich auch die Weltmeisterschaft zu gewinnen", so der Teamkollege von Button.

Freitag, 30. Oktober 2009

Silberpfeil-Ehe schon in Abu Dhabi zu Ende?

Endet die Silberpfeil-Ehe schon in Abu Dhabi?

Endet die Silberpfeil-Ehe schon in Abu Dhabi?
Gehen Mercedes und McLaren schon nach dem Saison-Finale in Abu Dhabi getrennte Wege? Das Ende der 14-jährigen Partnerschaft könnte jedenfalls schneller kommen als erwartet, vielleicht schon am kommenden Wochenende. Angeblich arbeiten die Anwälte von McLaren und Mercedes hinter den Kulissen bereits an den Modalitäten für die Trennung. Das berichtet die Zeitschrift 'Auto Bild motorsport'. Fakt ist: Für den letzen GP des Jahres haben sich sowohl Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche als auch der langjährige Teamchef Ron Dennis angekündigt.

Obwohl Dennis Anfang des Jahres als Teamchef zurückgetreten ist, gilt der 62-Jährige noch immer als der mächtigste Mann der McLaren Group, zu der auch das Formel-1-Team gehört. Mercedes hält 40 Prozent an der Gruppe und kommt zur Hälfte für verschiedene Ausgaben des Rennstalls auf - unter anderem für die Fahrergehälter. "Wir haben eine exklusive Verbindung mit McLaren und McLaren mit uns", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zu Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der vertraglich bis Ende 2011 laufenden Partnerschaft.

Dennis blockiert Motoren-Deal mit Red Bull

Allerdings soll es schon seit lange zwischen Haug und Dennis kriseln. Angeblich verhindert der Brite mit seinem seit Wochen den Abschluß eines neuen Motorenvertrags mit Red Bull. Denn: "Wenn McLaren etwas mit einem weiteren Partner machen will, müssen wir zustimmen. Wenn wir etwas machen wollen, muss McLaren zustimmen", erläuterte Haug. Das betrifft auch den geplanten Einsteig von Mercedes bei Brawn GP.

2012 soll Schluss sein

Gerüchten zufolge will Mercedes 75 Prozent des Rennstalls von Ross Brawn übernehmen und ein Werksteam um den deutschen Piloten Nico Rosberg aufbauen. Dass Mercedes bei McLaren in Fahrerfragen offenbar nicht das Mitspracherecht hat, dass sich der deutsche Autobauer wünscht, ist ein weiteres Argument, dass für einen Wechsel zu Brawn GP spricht. Seine Sympathien für das Weltmeister-Team bekunden die Stuttgarter seit dem Titel-Gewinn nicht nur verbal, sondern auch mit einer Anzeigenkampagne.

Mercedes flirtet ganz offen mit Brawn GP

Zum DTM-Finale auf dem Hockenheimring hatte Mercedes riesige Transparente mitgebracht, auf denen überlebensgroß ein jubelnder Jenson Button zu sehen war, daneben die Botschaft: "Machen Sie es wie Brawn GP: Verwenden Sie Orginalteile von Mercedes-Benz." Darüber hinaus wurde auch in internationalen Medien Anzeigen geschaltet. Dennis dürfte das sicher nicht geschmeckt haben. Ex-McLaren-Pilot David Coulthard jedenfalls wunderte sich darüber, wie offensiv Mercedes den Titel-Gewinn mit Brawn GP feierte.

"Ich war überrascht, dass Mercedes den Sieg von Jenson Button und Brawn so sehr promotet", zitiert 'Auto Bild motorsport' den Schotten. "In der Vergangenheit wäre es in einer Partschaft mit McLaren nie möglich gewesen, ein anders Team so sehr zu unetrstützen." Ein weiteres Indiz dafür, dass auf einen tiefen Bruch und eine baldide Trennung zwischen Mercedes und McLaren hindeutet. "Es gibt viele Gerüchte", wiederholt Haug seit Wochen gebtsmühlenartig, noch sie "nichts spruchreif". Ein klares Dementi hört sich anders an.

Interview mit Norbert Haug

"Damit konnte natürlich niemand rechnen"

Damit konnte natürlich niemand rechnen
Hand aufs Herz: Haben Sie vor der Saison jemals geglaubt, dass Sie mit ihrem neuen Kundenpartner BrawnGP auf Anhieb den Weltmeister- Titel in der Fahrer- und Konstrukteurswertung holen würden?
Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef): Damit konnte natürlich niemand rechnen. Ich dachte wohl, dass dieses Team ein starkes Auto und starke Fahrer hat und vorne mitkämpfen kann - als WM-Tipp standen sie bei mir so wenig auf der Liste wie wohl bei allen anderen. Umso schöner ist, was erreicht wurde. Das Team stand vor einer total unsicheren Zukunft - oder vor gar keiner. Erst am 5. Dezember fragte man bei uns um das Motorleasing nach - drei Monate später wurden Bestzeiten gefahren, vier Monate später hatte BrawnGP bereits die ersten beiden Grand Prix der neuen Saison gewonnen.

Es wird immer wieder spekuliert, dass die Kooperation mit BrawnGP weiter ausgebaut werden könnte. Werden die Fans den Namen Mercedes nächstes Jahr als offizielle Teambezeichnung hören und lesen können, welche Bedeutung hätte es für Sie?
Norbert Haug: Dazu gibt es nichts Neues zu sagen. Nur soviel: Wir haben Optionen, wie wir uns in der Formel 1 präsentieren. Und wir haben längerfristige Abmachungen mit unserem Partner McLaren.

Auch in Sachen Fahrer wird mächtig spekuliert - Nico Rosberg zu BrawnGP, Kimi Räikkönen zurück zu ihrem langjährigen Partner McLaren. Wann werden die Entscheidungen fallen und welche wären Ihnen am liebsten?
Norbert Haug: Zu Spekulationen können und wollen wir uns nicht äußern. Es wird sich alles klären, und wir bitten Sie um Ihr Verständnis dafür, dass wir Vertraulichkeit in all unseren Verhandlungen vereinbart haben.

Alle Mercedes-Teams mit mindestens einer Pole

In diesem Jahr hat ihr neuer Kunde BrawnGP den alten, sprich langjährigen Partner McLaren in der WM-Wertung abgehängt. Werden nächstes Jahr beide von Beginn an auf Augenhöhe fahren und wo sehen Sie die in der zweiten Saisonhälfte starken Force India?
Norbert Haug: Es ist natürlich schön, dass alle Teams, die mit unseren Motoren fahren, mindestens eine Pole-Position und einen Podiumsrang erzielt haben. Damit war in dieser Durchgängigkeit nicht zu rechnen. Force India ist die Aufsteigermannschaft des Jahres in der Formel 1, BrawnGP mit Jenson Button Weltmeister und als Team Konstrukteursweltmeister; und Vodafone McLaren Mercedes ist die Mannschaft der zweiten Saisonhälfte mit mehr Punkten in den letzten sieben Rennen als jede andere Mannschaft seit dem ersten Sieg - dem historischen ersten mit KERS-Hybrid Ende Juli in Ungarn - für Lewis Hamilton und unser Team.

Wie sehr helfen die WM-Titel für BrawnGP und die in der zweiten Meisterschaftshälfte sehr guten Resultate ihrer weiteren Formel-1- Partner McLaren und Force India, um in den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten das Engagement in der Königsklasse vor Kritikern möglicherweise auch im eigenen Unternehmen zu rechtfertigen?
Norbert Haug: Wir haben mit BrawnGP und mit Force India Geld verdient. Wir haben unsere Kosten für die Formel 1 vom letzten auf dieses Jahr um 30 Prozent gesenkt und unsere Motoren haben 10 der bisherigen 16 Grand Prix-Sieger angetrieben, und neunmal in 16 Rennen sind die Mercedes getriebenen Fahrzeuge aus der Pole-Position gestartet. 62 Prozent aller Führungsrunden wurden mit Mercedes getriebenen Fahrzeugen absolviert. Eine wunderbare Bilanz mit weltweit bester öffentlicher Resonanz und so gesehen unter schwierigsten Bedingungen unser bestes Motorsportjahr mit dem bisher besten Preis/Leistungsverhältnis. Und wir werden uns weiter steigern und noch mehr Geld einsparen.

Was erhoffen Sie sich vom letzten Rennen und dann vor allem von der kommenden Saison?
Norbert Haug: Wir hoffen, vorne dabei zu sein, beim letzten Rennen und während der ganzen nächsten Saison.

Wird es dann zu einem Rennen unter Mercedes-Partnern kommen?
Norbert Haug: Das gab es schon in diesem Jahr und das wird es hoffentlich auch im nächsten geben - und ganz bestimmt werden uns die Konkurrenten dabei nicht alleine lassen.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Mercedes vor Trennung von McLaren

Mercedes vor Trennung von McLaren

Mercedes vor Trennung von McLaren
Der Stuttgarter Automobilkonzern Mercedes steht angeblich vor der Trennung von seinem längjährigen Formel-1-Partner McLaren. Konzernchef Dieter Zetsche und weitere Führungsmitglieder der Schwaben wollen nach einem Bericht des Fachmagazins 'Motorsport aktuell' am Wochenende am Rande des Großen Preises von Abu Dhabi (Sonntag, 14.00 Uhr live bei RTL) mit den Briten die Modalitäten der Trennung festlegen, bevor man dann den Einstieg beim neuen Markenweltmeister Brawn vorantreibt. Zurzeit hält Mercedes noch 40 Prozent am Rennteam McLaren.

"Ich kann nur versichern, dass wir langfristig mit McLaren verbunden sind", sagte dazu Mercedes-Sportchef Norbert Haug und meinte, es gebe viele Gerüchte und nicht spruchreife Dinge: "Es gibt keine Unterschrift. Alles andere sind Spekulationen, die wir nicht kommentieren." Das Rennen in Abu Dhabi ist für den Daimler-Konzern eine Art weiteres Heimspiel, da das Wüstenemirat seit März diesen Jahres mit 9,1 Prozent größter Einzelanteilseigner ist.

2012 soll Schluss sein

Nach dem Bericht der Zeitung soll das wahrscheinlichste Szenario des Ausstiegs so aussehen: McLaren wird noch zwei weitere Jahre von Mercedes mit Motoren beliefert, weil der aktuelle Vertrag angeblich noch so lange laufe. Für 2012, das letzte Jahr des aktuellen Motorenreglements der 'Königsklasse', müssten sich die Briten dann nach einem neuen Partner umschauen.

Mercedes war 1995 als Motorenlieferant bei McLaren eingestiegen, nachdem man zuvor zwei Jahre lang Sauber unterstützt hatte. Den ersten gemeinsamen Sieg gab es allerdings erst beim Saisonauftakt 1997 durch David Coulthard in Australien. Es folgten bislang 59 weitere Siege, drei WM-Titel bei den Fahrern (Mika Häkkinen 1998 und 1999, Lewis Hamilton 2008) sowie einer bei den Konstrukteuren (1998).

In diesem Jahr beliefern die Stuttgarter neben McLaren und Brawn GP auch Force India mit Motoren. Für 2010 könnte noch ein viertes Team dazukommen. Sebastian Vettels Red-Bull-Team hat großes Interesse, bislang scheiterte eine Einigung jedoch am Veto von McLaren.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Wechselbörse

Brawn: "Button bleibt zu 99 Prozent"

Brawn: Button bleibt zu 99 Prozent
Teamchef und -Mitbesitzer Ross Brawn geht zu 99 Prozent von einer Vertragsverlängerung mit Formel-1-Weltmeister Jenson Button aus. "Du bist nie 100 Prozent sicher, aber ich würde sagen zu 99 Prozent", erklärte der Brite beim Sender BBC.

"Wir wollen, dass Jenson bleibt und ich denke, dass wir eine Lösung finden", so Brawn weiter. Laut Homepage der "Daily Mail" sollen die Teamverantwortlichen dem frischgebackenen Weltmeister einen neuen Vertrag mit einem Jahresgehalt von rund acht Millionen Euro angeboten haben.

Auch Button-Manager Richard Goddard geht davon aus, dass "die Angelegenheit in wenigen Wochen" geklärt sein wird. Er stellte noch einmal klar: "Jenson möchte bei Brawn bleiben."

Brawn geht von einer Klärung bis spätestens zwei Wochen nach dem Finale am kommenden Sonntag in Abu Dhabi aus. Man will einen gesunden Mittelweg zwischen dem finden, was sich das Team leisten und was Button als Weltmeister fordern kann.

Haug: "Kimi ist eine Option"

Britische Medien bringen den 29-jährigen Champion allerdings auch immer wieder mit McLaren-Mercedes in Verbindung. Mercedes- Motorsportchef Norbert Haug hatte entsprechende Gerüchte allerdings schon dementiert. "Es gibt keine Verhandlungen mit Jenson Button. Ich habe Verständnis dafür, dass Leute in England von einem englischen Team mit zwei Weltmeistern träumen. Träume werden aber nicht immer wahr", hatte Haug gesagt.

Bei den Silberpfeilen dürfte der Platz neben 2008er-Weltmeister Lewis Hamilton frei werden. Der Finne Heikki Kovalainen wird wohl am kommenden Sonntag in Abu Dhabi sein letztes Rennen für das britisch- deutsche Team bestreiten. Lange Zeit galt der Wiesbadener Nico Rosberg als einer der Top-Kandidaten, mittlerweile scheint dieser aber eher zu Brawn zu wechseln und sein Williams-Cockpit mit Rubens Barrichello zu tauschen.

Weiter heiß gehandelt wird Kimi Räikkönen, der 2010 bei Ferrari durch den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso ersetzt wird. Der Finne war für die Silberpfeile schon einmal bis 2006 gefahren. "Kimi ist eine Option, aber es gibt noch eine Menge andere Optionen", sagte Haug auf der Homepage des Magazin "Autosport".

Button hatte zur Rettung des Brawn-Rennstalls vor der Saison auf einen Teil seines Gehalts verzichtet. Er soll seine Flug- und Hotelrechnungen sogar selbst beglichen haben. Die neue Offerte soll nun so hoch sein wie das Salär, das Button beim Vorgänger-Team Honda bezogen hatte.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Kimi will viel Kohle

Toyota: Abfuhr für geldgierigen Räikkönen

Toyota: Abfuhr für geldgierigen Räikkönen
Kimi Räikkönen pokert weiter um ein Cockpit für die kommende Saison, tritt dabei allerdings auf der Stelle. Die Verhandlungen mit Toyota liegen wegen zu hoher Gehaltsforderungen des Ferrari-Piloten auf Eis. "Er hat uns einen Preis genannt, der viel zu hoch ist", sagte Teamchef John Howett 'Motorsport aktuell': "Seine Summe kommt für uns nicht infrage. Er muss jetzt mit einem neuen Angebot auf uns zukommen. Aber er sagt, er hat zwei Optionen. Wir warten."

Doch auch bei der zweiten Option, die McLaren-Mercedes ist und Räikkönen wohl zum Geldgeier gemacht haben, gibt es "keine neuen Entwicklungen an der Front", sagte Motorsportchef Norbert Haug. Sollte der Finne ein Silberner werden, kassiert er angeblich eine Abfindung in Höhe von 25 Millionen Euro aus dem Lager der Scuderia.

Dessen Sponsor Bank Santander überweist die stattliche Summe dafür, dass Räikkönen seinen Platz bei Ferrari für Fernando Alonso geräumt hat. Als gleichzeitiger Geldgeber von McLaren fließen die 25 Millionen allerdings nur bei einem Wechsel zu dem britischen Rennstall auf das Konto vom 30-Jährigen.

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Auch wenn sich viele Teams nach Räikkönen als letzten Top-Piloten ohne Cockpit die Finger lecken, könnten ihm seine Gehaltsvorstellungen zum Verhängnis werden. Dass Heikki Kovalainen bei McLaren aussortiert werde, sei laut Haug "so sicher nicht"- ein Platz für den Weltmeister von 2007 also genauso wenig.

Bei Toyota ist man nicht bereit, Räikkönen das Geld in den Rachen zu werfen und will stattdessen auf Talente setzen. "Ich würde am liebsten einen ganz jungen Fahrer aufbauen", sagte Howett.

Eine letzte Alternative für Räikkönen, der noch bis 2010 einen Vertrag bei Ferrari besitzt, könnte der Abschied aus der Formel 1 sein. Gerüchte um eine Flucht zum Rallye-Sport kursieren schon lange in der Szene, doch ob da noch die Abfindung der Santander-Bank für die Rente reicht?

Montag, 19. Oktober 2009

Geldstrafen für Trulli und McLaren-Mercedes

Hohe Geldstrafen für Trulli und McLaren-Mercedes

Hohe Geldstrafen für Trulli und McLaren-Mercedes
Die turbulente Anfangsphase des Großen Preises von Brasilien kommt Toyota-Pilot Jarno Trulli und den britisch-deutschen Formel-1-Rennstall McLaren-Mercedes teuer zu stehen. Der Italiener wurde vom Internationalen Automobilverband FIA verwarnt und muss 10.000 Dollar Strafe zahlen. Nach einem Unfall mit Force-India-Pilot Adrian Sutil war Trulli wutentbrannt auf den Deutschen zugestürmt und hatte sich wild gestikulierend vor diesem aufgebaut.

McLaren-Mercedes muss 50.000 Dollar zahlen, nachdem bei einem Boxenstopp der Tankrüssel im Silberpfeil von Heikki Kovalainen stecken geblieben war. Bei der Ausfahrt wurde er aus der Verankerung gerissen, Sprit spritzte auf die Strecke. Als der dahinter fahrende Kimi Räikkönen durch die Lache fuhr, entzündete sich diese in einer gewaltigen Stichflamme. Der finnische Ferrari-Fahrer kam mit dem Schrecken davon.

Montag, 28. September 2009

Alonso geht zu Ferrari

Alonso kommt - kein Schumi Comeback mehr

Alonso kommt - kein Schumi Comeback mehr
Fernando Alonso kommt, Kimi Räikkönen geht - und Michael Schumacher kehrt vielleicht nie mehr zurück. Spektakuläre Entscheidungen werfen ihren Schatten voraus. Insider vermuten, dass beim nächsten Grand Prix von Japan (Sonntag, 04.10.2009) endlich Bewegung ins Fahrerkarussell kommt: Angeblich will Ferrari bereits am Donnerstag in Suzuka die Verpflichtung von Fernando Alonso bekanntgeben.

Renault-Interimsteamchef Jean-Franois Caubet bestätigte bereits am vergangenen Wochenende in Singapur, dass der zweimalige Champion Renault verlassen wird. Und Alonso setzte seinen zukünftigen Arbeitgeber nach seinem 3. Platz in der Nacht von Singapur unter Zugzwang. "Die Entscheidung ist längst gefallen. Ich werde nächstes Jahr um den WM-Titel fahren", sagte der Spanier. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali deutete daraufhin an, dass die Scuderia in Japan die Fahrerkombination für die Saison 2010 veröffentlichen könnte.

Räikkönen wird wieder ein Silberner

"Sobald wir bereit sind, werden wir es euch wissen lassen. Wir wollen nicht allzu lange warten", sagte Domenicali. Die Verpflichtung von Alonso würde gleichzeitig auch das Aus aller Comeback-Versuche von Michael Schumacher bedeuten. Das glaubt jedenfalls McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. "Michael weiß, dass Alonso ganz schwer zu knacken ist, und er weiß auch, dass Fernando 13 Jahre jünger ist. Das wird er sich nicht antun", sagte Whitmarsh 'auto, motor und sport’.

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In Maranello steigt Alonso zur Nummer eins in der Geldrangliste auf. Angeblich soll der Spanier für einen Dreijahresvertrag etwa 75 Millionen Euro kassieren. Der 28-Jährige löst bei der Scuderia wie erwartet Kimi Räikkönen ab. Der zuletzt oft lustlos wirkende Finne wird seinen Helm aber nicht an den Nagel hängen, sondern bei einem alten Bekannten einen Neuanfang wagen. Der ehemalige Weltmeister kehrt laut 'auto motor und sport' überraschend zu McLaren-Mercedes zurück und steigt in den Silberpfeil seines Landsmannes Heikki Kovalainen.

Alonso wird zum neuen Spitzenverdiener

"Wir halten Kimi immer noch für eines der größten Talente in diesem Sport“, sagte Whitmarsh. Der Finne fuhr bereits von 2002 bis 2006 für die Silberpfeile, ehe er als Nachfolger von Rekordweltmeister Michael Schumacher zu Ferrari wechselte und dort 2007 sofort den WM-Titel gewann. Räikkönens Vertrag in Maranello wäre eigentlich noch ein Jahr gelaufen. Da Ferrari ihn offensichtlich loswerden wollte, muss McLaren-Mercedes auch keine Ablöse zahlen. Räikkönen selbst erhält von Ferrari angeblich sogar 10 Millionen Euro Abfindung, die Hälfte der ihm noch zustehenden Jahresgage.

Finanziert wird der spektakuläre Doppel-Deal durch den neuen Ferrari-Sponsor Santander. Die spanische Bank ist noch Partner von McLaren-Mercedes. Durch Räikkönens Rückkehr haben sich Nico Rosbergs Hoffnungen auf einen Platz im Silberpfeil zunächst zerschlagen. Dennoch scheint sicher, dass der 24-Jährige den Williams-Rennstall zum Saisonende verlassen wird. "Ich will in der nächsten Saison in einem Siegauto sitzen", sagt Rosberg. Wahrscheinlich ist nun, dass er von Mercedes 2010 beim Brawn-Team "geparkt" wird.

Rosberg wird bei Brawn geparkt

Der Stuttgarter Autokonzern, zurzeit nur Motoren-Lieferant bei Brawn, will angeblich seinen Anteil an dem britischen Rennstall in den kommenden drei Jahren auf 75 Prozent aufstocken. Nach einem Lehrjahr im "kleinen" Silberpfeil könnte Rosberg danach in das McLaren-Cockpit befördert werden, da Räikkönen nur für ein Jahr unter Vertrag genommen wurde und 2010 seine Karriere aller Voraussicht nach beenden wird.

Donnerstag, 10. September 2009

McLaren und Mercedes vor Trennung

McLaren-Mercedes: Zeichen stehen auf Trennung

McLaren-Mercedes: Zeichen stehen auf Trennung
Die Spekulationen um einen Einstieg von Mercedes beim Formel-1-Team Brawn GP sind neu entfacht. Laut einem Bericht des Fachmagazins 'auto, motor und sport' will Mercedes innerhalb der nächsten drei Jahre die Mehrheit bei Brawn GP übernehmen. Bis 2012 soll der deutsche Autobauer 75 Prozent an dem Rennstall von Ross Brawn halten. Die mündlichen Absprachen seien abgeschlossen, die Vertragsunterzeichnung solle kurz bevor stehen, berichtet das Magazin in seiner neuesten Ausgabe.

In dieser Saison liefert Mercedes bereits Motoren an Brawn. In der WM-Wertung führt Brawn-GP-Pilot Jenson Button vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello.

Noch ist Mercedes aber bis Ende 2011 exklusiv an McLaren gebunden. Dieses Problem wolle der Konzern mit Hilfe seines Großaktionärs Aabar Investment aus Abu Dhabi lösen. Da sich die McLaren-Chefs Ron Dennis und Martin Whitmarsh gegen einen sofortigen Wechsel sperren, soll laut 'auto, motor und sport' der Staatsfonds, der 9,1 Prozent an Daimler und dessen Premiummarke Mercedes hält, die Anteile bei Brawn übernehmen, bis Mercedes aus seinen Vertragsverpflichtungen frei kommt.

Die Einzelheiten sollen bei einem Treffen am Nürburgring zwischen den Mercedes-Verantwortlichen und den Partnern aus dem Mittleren Osten besprochen worden sein. Angeblich sollen die Autos von Brawn GP aber schon in der nächsten Saison in Silber fahren und den Stern auf der Motorabdeckung tragen. Daimler-Chef Dieter Zetsche deutete im Gespräch mit dem Magazin an, dass sich Großaktionär Abu Dhabi in der Formel 1 engagieren will.

Lange hatte Mercedes versucht, bei McLaren eine Mehrheit zu übernehmen. Derzeit sind die Deutschen mit 40 Prozent an McLaren beteiligt. Die Mehrheitsübernahme bei Brawn GP verhilft Mercedes nicht nur zu einem eigenen Rennstall, sondern reduziert zudem die Kosten.

Zuvor hatte die britische Zeitung 'Daily Telegraph' von einer Teilübernahme des in der WM-Wertung führenden Brawn-GP-Teams berichtet. Mercedes gab bislang keine Stellungnahme zu dem möglichen Brawn-Deal ab. "Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte", sagte ein Mercedes-Sprecher dem 'Daily Telegraph' und betonte, "dass wir einen langfristigen Vertrag mit McLaren haben".

Jüngste Äußerungen von Brawn-Geschäftsführer Nick Fry lassen jedoch auf weit gediehene Gespräche schließen. "Wir haben einige nette Verträge abgeschlossen", sagte Fry. Diese würden jedoch erst bei der Vorstellung des neuen Autos im nächsten Jahr enthüllt. Für die kommenden drei Jahre sei die Teilnahme von Brawn an der Königsklasse des Motorsports gesichert, so Fry. Brawn-Insider bestätigten bereits, dass der Deal mit Mercedes so gut wie sicher sei.

Sonntag, 30. August 2009

Williams will Schumi-Comeback verhindern

"Nicht mit mir" - Rollstuhl-General will Schumis Comeback verhindern

Nicht mit mir - Rollstuhl-General will Schumis Comeback verhindern
Für Michael Schumacher will Ferrari sogar die Regeln ändern. Nach dem gescheiterten Comeback des Rekordweltmeisters in dieser Saison wollen die Italiener den Automobil-Weltverband FIA dazu bringen, 2010 Grünes Licht für ein drittes Auto zu geben. Dieses freie Cockpit könnte dann laut Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali für Schumacher reserviert werden.

"Wenn alles in Ordnung ist, warum sollten wir Michael nicht in einem unserer Autos sehen?", sagte Domenicali der Londoner 'Times'. Allerdings müsste Schumacher seine Kopf- und Nackenprobleme, die eine Rückkehr schon in diesem Jahr unmöglich machten, erstmal vollständig überwunden haben.

Teamchef Sir Frank Williams will Schumachers Rückkehr offenbar mit aller Macht verhindern. Der Brite, an dessen Veto bereits eine Sondererlaubnis für Testfahrten des 40-Jährigen scheiterten, will nun auch die Ferrari-Pläne ablehnen. "Drei Autos? Das würde ich blockieren. Nicht mit mir", sagte Williams der 'Bild am Sonntag'.

Auch Toro-Rosso-Boss Franz Tost ist nicht gerade begeistert, auch wenn sein Team in diesem Jahr mit Ferrari-Motoren über die Runden kommt. "Bei 13 Teams wären das 39 Autos. Dafür sind die meisten Rennstrecken ja gar nicht ausgerichtet", sagte der Österreicher.

Die Woche der Entscheidung steht beim Ferrari-Heimspiel am 13. September in Monza an. Dann will Schumachers Manager Willi Weber zuerst einmal den Berater-Vertrag seines Schützlings verlängern. Dafür kassiert Schumacher angeblich fünf Millionen Euro pro Jahr. Sollte Schumacher dem italienischen Traditionsrennstall in dieser Funktion erhalten bleiben, scheint auch ein Comeback im Rennauto 2010 durchaus möglich.

Domenicali denkt aber nicht nur an Schumacher, sondern auch an die Formel 1. "Es ist einfach besser, wenn die größten Teams drei Autos haben, denn das ist es, was die Leute wollen", sagte der Italiener. Domenicali kann den Einwand von Williams nicht verstehen. "Mit allem Respekt gegenüber den kleineren Teams: Der Wert der Formel 1 besteht aus den guten Fahrern, großen Persönlichkeiten und einer großen Marke", meinte der Ferrari-Teamchef.

Es gibt auch Schumi-Fürsprecher

Einen mächtigen Fürsprecher könnte Ferrari im Oktober erhalten, wenn Jean Todt, der ehemalige Rennleiter der Roten, zum Präsidenten des Automobil-Weltverbandes FIA gewählt würde. Der Franzose könnte dann Abtrünnige wie Williams und Tost von der Notwendigkeit eines dritten Autos überzeugen.

Unterstützung erhält Ferrari ausgerechnet vom Erzivalen. Er sei der Drei-Auto-Idee nicht abgeneigt, sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh dem Fachmagazin 'auto, motor und sport'. Allerdings müsse man zuerst die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Kleinere Teams dürften nicht auf der Strecke bleiben, nur damit das Spektakel verbessert wird. Whitmarsh: "Wir wollen sicherstellen, dass alle Teams gesund sind."

Whitmarsh nannte es ein "interessantes Konzept". Vor allem die Möglichkeit junge Nachwuchsfahrer einzusetzen sei verlockend: "Aber wenn es nur darum geht, die besten drei Fahrer in den besten drei Autos fahren zu lassen, bin ich mir nicht sicher, ob es der Show dient."

Schumacher wollte eigentlich vor zwei Wochen in Valencia den verletzten Ferrari-Piloten Felipe Massa (Brasilien) ersetzen. Nach seiner Absage schloss er zwar eine Rückkehr in dieser Saison aus, einen erneuten Versuch möglicherweise 2010 allerdings nicht. Er fühle sich nicht in der Lage, schon jetzt über die Zukunft nachzudenken, meinte der 40-Jährige nur.

Schumacher steht bei Ferrari aber weiterhin hoch im Kurs. "Wenn alles gut gelaufen wäre, hätte ich Michael auch gerne für 2010 in einem dritten Auto bei Ferrari gehabt", hatte Ferrari-Boss Luca di Montezemolo schon nach gescheiterten ersten Anlauf des siebenmaligen Weltmeisters gesagt.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Auch Mercedes? / Massa geht es besser

Neue Diskussion bei Mercedes

Neue Diskussion bei Mercedes
Der Ausstieg von BMW aus der Formel 1 hat bei Mercedes die Debatte über das Engagement in der 'Königsklasse' wieder in Gang gebracht. "In der Belegschaft wird das Engagement von Daimler in der Formel 1 nach wie vor diskutiert, insbesondere vor dem Hintergrund der Sparmaßnahmen, die Beschäftigten täglich spüren. Sicher wird der Rückzug von BMW aus der Formel 1 diese Debatte weiter anheizen", sagte Daimler-Betriebsratsvertreter Helmut Lense der 'Stuttgarter Zeitung'.

Das Vorstandsmitglied hatte schon vor Monaten mit Blick auf die Sparmaßnahmen im Konzern den Ausstieg aus dem früher bis zu 270 Millionen teuren Projekt von Mercedes gefordert. Ein Mercedes-Motorsport-Sprecher hatte nach dem Ausstieg von BMW jedoch die Entscheidung der Silberpfeile für die Königsklasse bekräftigt: "Wir bedauern den Formel-1-Ausstieg von BMW. Diese Entscheidung hat keinerlei Einfluss auf unser Formel-1-Engagement."

Das Engagement von Toyota bleibt offenbar durch den BWM-Rückzug unberührt. "Unsere Situation bleibt unverändert. Das wurde uns aus Japan mitgeteilt", sagte eine Sprecherin des in Köln ansässigen Rennstalls, nachdem es vor allem um den japanischen Hersteller zuletzt immer wieder Ausstiegsgerüchte gegeben hatte.

Für Ende dieser Woche ist die Unterschrift unter ein neues Concorde Agreement für die Formel 1 vorgesehen. Unterschreibende Hersteller und Teams verpflichten sich darin, bis 2012 in der Königsklasse zu bleiben. Durch geplante Sparmaßnahmen soll die Formel 1 allerdings für alle Beteiligten deutlich billiger werden, die Kosten für 2010 sollen nur noch halb so hoch sein wie 2008.

Massa geht es immer besser: Heimkehr am Sonntag?

Massa geht es immer besser: Heimkehr am Sonntag?
Felipe Massa kann möglicherweise acht Tage nach seinem schweren Formel-1-Unfall auf dem Hungaroring an diesem Sonntag das Militärhospital in Budapest verlassen. Wenn der Heilungsprozess nach der Operation wegen seiner schweren Kopfverletzungen weiterhin so gut verlaufe, könne der brasilianische Ferrari-Fahrer eventuell am Sonntag in seine Wohnung nach Monte Carlo zurückkehren, sagte sein Leibarzt Dino Altmann.

Trotz eines erlittenen Schocks der Gallenblase ist Massa auf dem Weg der Besserung. Altmann bestätigte, dass Massa den Kopf und seine Gliedmaßen wieder ohne Probleme bewegen kann. "Der Sicherheitsgurt hat seinen Körper und seine Gedärme heftig zusammengedrückt. Seine Gallenblase hat einen Schock erlitten", sagte ein Mediziner der Klinik. Diese Entzündung sei allerdings, "wie sein gesamter Zustand", auf dem besten Wege zur baldigen Heilung.

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Wie Ferrari auf seiner Internetseite bekanntgab, machte Massa bereits seine ersten Schritte. Am Mittwoch sollte er nach Teamangaben auch die Intensivstation des AEK-Krankenhauses in Budapest verlassen.

Massa könne auch aufrecht sitzen und sprechen. Alles verlaufe extrem gut, hieß es auf der Ferrari-Seite. Massas Leibarzt Altmann ist sich sicher, dass der 28-Jährige wieder zurück ins Cockpit kehrt. "Ich habe keinen Zweifel, dass Felipe wieder fahren können wird. Ich bin ganz sicher", sagte Altmann der 'Gazzetta dello Sport'. Nur den Zeitpunkt ließ der Mediziner offen. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone glaubt nicht daran, dass Massa "noch in dieser Saison" wieder fahren wird.

Mittwoch, 29. Juli 2009

BMW steigt aus der Formel 1 aus

Paukenschlag: BMW steigt aus

Paukenschlag: BMW steigt aus
BMW macht die Vollbremsung: Der bayrische Automobilhersteller wird nach der Saison aus der Formel 1 aussteigen. "Natürlich ist uns diese Entscheidung schwer gefallen", sagte der Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer am Mittwoch in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im BMW-Hochhaus in München. "Wir haben gestern im Vorstand entschieden, wir richten unser Motorsport-Engagement neu aus. Die BMW-Group wird ihr Engagement in der Formel 1 mit Ablauf der Saison 2009 beenden."

Dies sei ein konsequenter Schritt vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, erklärte Reithofer im Beisein von Motorsportdirektor und BMW-Sauber-Chef Mario Theissen. "Aus Sicht des Unternehmens kann ich diese Entscheidung nachvollziehe", so Theissen.

In welchem Umfang es zu einem Stellenabbau in München oder Hinwil kommt, stehe derzeit noch nicht fest. Entwicklungsvorstand Klaus Draeger: "Da wir diese Entscheidung erst gestern getroffen haben, können wir noch nichts Genaueres mitteilen. Wir werden verschiedene Szenarien erarbeiten und bewerten und uns bemühen, für die Mitarbeiter am Standort Hinwil und die in das Formel-1-Projekt eingebundenen Beschäftigten in München Lösungen zu finden."

Schätzungen zufolge sollen insgesamt 700 Beschäftigte für das Formel-1-Team arbeiten. "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden die Mitarbeiter informieren, sobald wir Klarheit haben", sagte Draeger. Was mit den beiden Piloten Nick Heidfeld und Robert Kubica passiert, ist derzeit ebenfalls unklar.

Dass BMW die Entscheidung mitten in der Saison bekanntgab, dürfte vor allem mit dem neuen Concorde Agreement, der Verfassung in der Formel 1, zusammenhängen. Mit dessen Unterzeichnung wird in dieser Woche gerechnet. Darin sollen sich die Teams unter anderem auch für die kommenden Jahre bis 2012 zur Formel 1 bekennen. Bereits Ende vergangenen Jahres war Honda wegen der weltweiten Wirtschaftskrise, die besonders die Automobilbranche getroffen hatte, aus der Formel 1 ausgestiegen.

Paukenschlag: BMW steigt aus
Das in diesem Jahr klar verpasste Ziel, um die WM mitzufahren, soll den Aussagen der Hauptverantwortlichen nicht den Ausschlag gegeben haben. Nach 10 von 17 Rennen ist BMW-Sauber Achter in der Konstrukteurswertung, die Piloten Heidfeld und Kubica liegen im Fahrer-Klassement auf den Rängen 13 und 15. "In der aktuellen Saison können wir die Erwartungen leider nicht erfüllen", betonte Draeger in einer Pressemitteilung von BMW unter der Überschrift: "Konsequenter Schritt im Zuge der Neuausrichtung der BMW."

Seine größten Erfolge feierte BMW Sauber, das bislang auf 63 Grand-Prix-Starts kommt und im März 2006 sein Debüt gefeiert hatte, mit dem Premierensieg Kubicas im Juni 2008 in Montreal. 2007 war das Team Zweiter in der Konstrukteurswertung geworden, allerdings begünstigt durch die damalige Disqualifikation von McLaren-Mercedes wegen der Spionage- Affäre. Der derzeit um den WM- Titel kämpfende Sebastian Vettel feierte in einem BMW-Sauber 2007 seine Formel-1-Premiere, nachdem Kubica einen Unfall in Montréal gehabt hatte.

2005 hatte BMW die Übernahme des damaligen Schweizer Sauber-Teams bekanntgegeben. Zuvor war der Automobilhersteller von 2000 an Motorenlieferant für das Team Williams. Der Rennstall hatte den ehrgeizigen Plan, binnen weniger Jahre an die Weltspitze zu fahren, kontinuierlich umsetzen können. Vor der laufenden Saison war BMW Sauber als ernsthafter Titelkandidat gehandelt worden, so war auch das Ziel im vierten Jahr. Mit dem neuen Wagen blieben die Weiß-Blauen allerdings deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück. Der Ausstieg betrifft unterdessen nicht das Engagement von BMW unter anderem in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft.

Theissen: "Ich bin sehr enttäuscht"

Theissen: Ich bin sehr enttäuscht
BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer: "Natürlich ist uns dieser Entschluss schwer gefallen. Aber es ist ein konsequenter Schritt vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung unseres Unternehmens. Wir werden aber weiter aktiv Motorsport betreiben."

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen: "Es ist völlig klar, dass wir beweisen wollen, dass dieses Jahr nur ein Ausrutscher ist. Natürlich bin ich persönlich sehr enttäuscht, wie alle Mitarbeiter auch. Aus Sicht des Unternehmens kann ich diese Entscheidung aber nachvollziehen."

Nick Heidfeld: "Die Entscheidung zum Formel-1-Ausstieg von BMW kommt für mich unerwartet und tut mir speziell für das Team und alle Mitarbeiter, mit denen ich über Jahre hinweg das Projekt aufbauen durfte, sehr leid. Ich bedanke mich bei allen für die tolle Zusammenarbeit und die erreichten Erfolge. Mein Ziel ist es, das Maximum in der Formel 1 zu erreichen, nicht aus den Augen verlieren und die Mannschaft so gut ich kann unterstützen, um die Saison bestmöglich abzuschließen."

Peter Sauber: "Die Ankündigung von BMW, sich zum Saisonende aus der Formel 1 zurückzuziehen, kam für mich völlig überraschend. Ich akzeptiere und respektiere den Entscheid, kann ihn allerdings persönlich nur schwer nachvollziehen."

Toyota: "Durch die Kostensenkungen werden wir unser Formel-1-Engagement fortführen. Unsere Situation bleibt unverändert. Das wurde uns aus Japan mitgeteilt."

Mercedes: "Wir bedauern den Formel-1-Ausstieg von BMW."

Christian Danner: "Es ist auf jeden Fall blamabel. In einer Zeit der völligen Erfolglosigkeit den Schwanz einzuziehen, ist nicht besonders clever."

Niki Lauda: "Die Fans werden jetzt erst einmal kurzfristig vor den Kopf gestoßen. Die Frage ist, ob man diesen Marketingaufwand - so sehen das ja die Automobilhersteller - sich leisten will, in einer Zeit, in der man vielleicht das Geld für Neuentwicklungen, Zukunftsautos, Elektroautos oder solche Möglichkeiten nutzen will."

Ausstieg hat "fahlen Beigeschmack"

Theissen: Ich bin sehr enttäuscht Ausstieg hat fahlen Beigeschmack
FIA:"Es war seit einiger Zeit klar, dass der Motorsport die weltweite ökonomische Krise nicht ignorieren kann. Wenn die Regelungen zur Kostenreduzierungen von einigen Teamchefs nicht so stark bekämpft worden wären, hätten der Rückzug von BMW und weitere Ankündigungen dieser Art in der Zukunft verhindert werden können."

Bernie Ecclestone: "Theissen wollte es innerhalb von drei Jahren schaffen und er war überzeugt davon, es tatsächlich zu packen. Aber anscheinend hat es nun nicht geklappt, daher haben sie sich wahrscheinlich zu diesem Schritt entschieden."

Marc Surer: "Ich bin überrascht von der Entscheidung meines früheren Arbeitgebers. Auch wenn heute andere Gründe genannt wurden, habe ich den Eindruck, dass doch die aktuell schlechten Ergebnisse den Ausschlag für den Rückzug gegeben haben. Dass man jetzt - nach so wenigen Jahren mit diesem Team - schon aufgibt, hinterlässt für mich einen fahlen Beigeschmack."

Danner: BMW-Ausstieg ist blamabel

Danner: BMW-Ausstieg ist blamabel
Wo liegen die Gründe für den Formel-1-Ausstieg von BMW?

RTL-F1-Experte Christian Danner: "Es ist auf jeden Fall blamabel. In einer Zeit der völligen Erfolglosigkeit den Schwanz einzuziehen, ist nicht besonders clever. Auf der anderen Seite wird es sicher wirtschaftliche Gründe geben. Das Formel-1-Engagement von BMW ist sicherlich sehr, sehr teuer. Ich schätze, das wird in echten Zahlen doch in Richtung einer halbe Milliarden pro Jahr gehen. Ein Unternehmen muss natürlich in der Lage sein, wenn sich die Gesamtstrategie ändert, da auch einzugreifen. Und das ist dann genau immer das Problem, das FIA-Präsident Max Mosley an die Wand gemalt hat. Hersteller sind halt so, es ist ihr gutes Recht zu sagen: Wir wollen nicht mehr.“

"F1 kann sich den Verlust eines Teams nicht leisten"

Danner: BMW-Ausstieg ist blamabel F1 kann sich den Verlust eines Teams nicht leisten
Wie sieht denn die Zukunft der Fahrer, Robert Kubica und Nick Heidfeld, aus?

Danner: "Um die Piloten müssen wir uns keine Sorgen machen. Heidfeld wird eventuell was kriegen, eventuell auch nix. Da muss ich aber klar sagen: Das ist die geringste Sorge. Interessanter ist, dass das Team weiter bestehen muss, denn die Formel 1 kann sich den Verlust eines Teams nicht leisten. Es wird also spannend sein, wie sich das weiterentwickelt, denn das BMW-Formel-1-Team war ja mal das Sauber-Formel-1-Team aus der Schweiz. Und es wird sich zeigen, ob das vielleicht einfach wieder von BWM zurück zu Sauber geht. Den Peter Sauber gibt es ja immer noch. Er ist nach wie vor 20-prozentiger Teilhaber. Mal schauen, wie sich das entwickelt. Ich gehe davon aus, dass man eine gute Lösung findet.“

Toyota und Mercedes schwören F1 die Treue

Toyota und Mercedes schwören F1 die Treue
Nach der Ausstiegsankündigung von BMW zum Ende der Saison haben sich Toyota und Mercedes zu einem Verbleib in der Formel 1 bekannt. "Durch die Kostensenkungen werden wir unser Formel-1-Engagement fortführen. Unsere Situation bleibt unverändert. Das wurde uns aus Japan mitgeteilt", sagte eine Toyota-Sprecherin, nachdem es vor allem um den japanischen Hersteller zuletzt immer wieder Ausstiegsgerüchte gegeben hatte.

Ein Mercedes-Motorsport-Sprecher betonte: "Wir bedauern den Formel-1-Ausstieg von BMW." Konsequenzen will das Team aber nicht ziehen. "Diese Entscheidung hat keinerlei Einfluss auf unser Formel-1-Engagement."

Für Ende dieser Woche ist die Unterschrift unter ein neues Concorde Agreement für die Formel 1 vorgesehen. Unterschreibende Hersteller und Teams verpflichten sich darin, bis 2012 in der Königsklasse zu bleiben.

Montag, 27. Juli 2009

FIA sperrt Renault / Vettel unter Druck

FIA sperrt Renault für Alonsos Heimspiel

FIA sperrt Renault für Alonsos Heimspiel
Die Rennkommissare des Großen Preises von Ungarn haben Renault für das nächste Rennen am 23. August in Valencia suspendiert. Dies teilte der Internationale Automobil-Verband FIA nach dem Rennen auf dem Hungaroring mit. Damit wurde bestraft, dass bei Fernando Alonsos Rennwagen in der 14. Runde erst eine Radkappe und dann das rechte Vorderrad weggeflogen waren. Der zweimalige Weltmeister aus Spanien darf somit bei seinem zweiten Heimrennen nach Barcelona nicht starten. Die Sperre gilt auch für seinen Teamkollegen Nelson Piquet.

Renault hat gegen diese Entscheidung Einspruch eingelegt. Entsprechend der FIA-Vorschriften bezahlte es die dafür erforderlichen 6.000 Euro an Sicherheitsgebühr. Die drei Kommissare warfen dem französischen Team vor, Alonso nach dem Boxenstopp in der 12. Runde losgeschickt zu haben, obwohl die Radmuttern vorne rechts nicht richtig fest gewesen seien. Dadurch wäre klar gewesen, dass das Rad nicht gesichert gewesen sei. Die Verantwortlichen hätten ihren spanischen Piloten auch nicht über den Fehler informiert, obwohl dieser sie per Boxenfunk kontaktiert hatte, weil er geglaubt habe, es handle sich um einen Plattfuß.

In der 14. Runde flog in Kurve fünf dann die Radkappe ab. In Kurve neun löste sich dann das Rad und knallte in eine Leitplanke. Es war offensichtlich nicht durch das obligatorische Halteseil zusätzlich gesichert. Der Unfall hatte keine Folgen für andere Fahrer, Streckenposten oder Besucher. Alonso konnte auf drei Rädern an die Box zurückrollen, gab nach der Reparatur aber drei Umläufe später auf.

Mein Kommentar:

Schon heftig, mit einer Sperre hätte ich jetzt nicht gerechnet, obwohl es schon eine gefährliche Situation war. Da Alonso aber nur langsam fahren konnte, wurde er durchgereicht und als das Rad abflog, war somit kein anderes Fahrzeug in der Nähe. Es hat mich auch gewundert, dass das Rad überhaupt "weggeflogen" ist, da es ja eigentlich durch diese Seile zusätzlich gesichert sein sollte.

Beim Boxenstop sah es so aus, als wollte der Mechaniker gerade noch einmal testen, ob das Rad richtig befestigt ist, da hatte der Lolipop-Mann Alonso schon das Zeichen zum losfahren gegeben. Wäre die Frage gewesen, ob man Alonso noch schnell per Funk hätte informieren können, dass er nicht aus der Box rausfährt. Ich bin mir nicht sicher, ob die Mechaniker ihn dann noch hätten zurückschieben dürfen. Er hätte zwar dadurch Zeit verloren, hätte aber weiterfahren können. So war das Rennen für ihn zu Ende.

Vettel nach Nuller unter Druck

Vettel nach Nuller unter Druck
Die Null-Nummer auf dem Hungaroring hat Sebastian Vettel im Titelrennen entscheidend zurückgeworfen. Viel stärker als der auf 23 Punkte gewachsene Rückstand auf WM-Spitzenreiter Jenson Button wiegt der Fakt, dass die deutsche WM-Hoffnung nun auch gegenüber Red-Bull-Teamkollege Mark Webber ins Hintertreffen zu geraten droht. "Das ist natürlich bitter", stöhnte der große Verlierer nach seinem technischen K.o. beim Großen Preis von Ungarn. "Wir müssen aufholen. Jeder Punkt hilft." Vettel sprach dabei zwar im Plural, bezog dies aber ausschließlich auf sich, denn Webber liegt voll im Plan.

Befürchtungen, als neuer Gesamtdritter nun zur Nummer 2 bei den Roten Bullen heruntergestuft zu werden, muss Vettel indes keine hegen. Teamchef Christian Horner versicherte, dass beide Piloten "gleichberechtigt sind". Webber, der sieben Rennen vor Saisonschluss 4,5 Zähler vor dem Heppenheimer liegt, sagte: "Es wäre viel zu früh, auf mich zu setzen. Sebastian und ich können die BrawnGP zusammen einholen." Vor dem Ungarn-Grand-Prix hatte der Australier erklärt: Sollte einer von ihnen beiden am Schluss vorne liegen, so habe er es auch verdient.

Brawn GP und Button im Sturzflug

Verläuft die WM nach der vierwöchigen Sommerpause, in der die Formel-1-Fabriken erstmals 14 Tage Betriebsferien machen müssen, weiter wie zuletzt, hat Horner fürs Finale zwei heiße Eisen im Feuer. "Wir haben den Abstand in der Konstrukteurs-Wertung weiter verkürzt", stellte er zufrieden fest. Seit seinem letzten von bislang sechs Saisonsiegen am 7. Juni in Istanbul schmolz der damals 32 Zähler betragende Riesenvorsprung des bereits voreilig als neuer Champion gefeierten Button beinahe um die Hälfte. Während Webber (24) in den anschließenden drei Rennen fleißig punktete und auch Vettel (18) trotz der Ungarn-Pleite aufholte, geriet der einstige Überflieger (9) gewaltig ins Trudeln.

Vettel nach Nuller unter Druck
Büßt der Brite weiterhin regelmäßig pro Rennen zwischen vier und sieben Punkte auf einen oder gar beide Red-Bull-Rivalen ein, platzt der schöne Traum vom Titeltriumph früher als für möglich gehalten. "Es ist enttäuschend, weil wir große Hoffnungen für diesen Grand Prix hatten", klagte Button nach seinem siebten Platz. "Wir hatten Glück, wenigstens zwei Punkte mitnehmen zu können." Teamchef Ross Brawn räumte etwas ratlos ein: "Ungarn hat uns bezüglich der Performance des Autos mit einer Reihe von Fragen zurückgelassen, auf die wir Antworten finden müssen. Wir versuchen, nach den Betriebsferien bis zum nächsten Rennen die Ursachen für die Probleme zu finden und zu unserer alten Form zurückzufinden."

Profitiert Red Bull vom Silberpfeil-Aufschwung?

Aus der plötzlichen Schwäche der BrawnGP schöpft Vettel Hoffnung. "Die WM ist noch längst nicht vorbei", sagte er kämpferisch. Sein technisch bedingter Ausfall auf dem Hungaroring sei "natürlich schade", aber davon lasse er sich die Ferienlaune nicht verhageln. Beste Laune herrschte nach dem wie ein Befreiungsschlag wirkenden Sieg von Lewis Hamilton bei McLaren-Mercedes. "Dieser Erfolg steht im Ranking weit oben, weil er so überraschend kam", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug euphorisch. "Die Silberpfeile fliegen wieder." Weil zudem erstmals ein Auto mit dem Hybrid-System KERS gewann, sprach Haug sogar von "einem historischen Sieg".

Jetzt gehe es erst richtig zur Sache. Hamilton sieht ebenfalls gute Chancen auf weitere Podestplätze, glaubt angesichts von 51 Punkten Rückstand auf Landsmann Button aber nicht mehr an die Titelverteidigung. McLaren-Mercedes und die ebenfalls wieder erstarkten Ferrari könnten im Zweikampf zwischen BrawnGP und Red Bull aber eine entscheidende Rolle spielen. Sollten die einstigen Branchenführer sich dauerhaft vor oder zwischen den Emporkömmlingen platzieren und Button weiterhin nicht auf die Beine kommen, würden Vettel und Webber automatisch davon profitieren.

Mein Kommentar:

Das Punktesystem bestraft denjenigen, der ausfällt. Selbst wenn ein Fahrer, der um die WM fährt, nur einen oder zwei Punkte holt, ist das immer noch besser, als gar keine Punkte. Da die Brawns momentan - warum auch immer - nicht mehr so stark sind, wie zum Anfang der Saison, ist noch alles möglich.

Ich finde es gut von Red Bull, dass sie sich nicht auf einen Fahrer konzentrieren. Zumal es zum derzeitigen Zeitpunkt auch noch viel zu früh dafür wäre. Mal schauen, wie sich das Duell zwischen Vettel und Webber weiterentwickeln wird.

Sonntag, 26. Juli 2009

Ergebnis des Rennens in Budapest

Rückschlag für Vettel bei Hamilton-Comeback

Rückschlag für Vettel bei Hamilton-Comeback
Die Silberpfeile fliegen wieder. Eine fehlerfrei Leistung und das Energierückgewinnungssystem KERS haben Lewis Hamilton und McLaren-Mercedes beim Großen Preis von Ungarn den ersten Saisonsieg beschert. Auch Ferrari durfte sich einen Tag nach dem schweren Unfall von Felipe Massa im Qualifying zumindest mit einem sportlichen Erfolgserlebnis trösten: Teamkollege Kimi Räikkönen sicherte sich Platz 2 vor Red-Bull-Mann Mark Webber, den eine Panne beim ersten Boxenstopp eine bessere Platzierung kostete.

Stallgefährte Sebastina Vettel verspielte seine Siegchancen dagegen bereits am Start. Von Position 2 kam der Red-Bull-Pilot auf harten Reifen wie schon so oft in dieser Saison nicht in die Gänge und wurde vom von hinten heranfliegenden Hamilton nach rechts abgedrängt. Dann musste Vettel nach der ersten Kurve auch noch einen Rammstoß von Räikkönen einstecken, die Folge: der Deutsche fiel zunächst auf Platz 6 zurück und in Runde 30 mit einem technischen Defekt aus; offenbar ein Folgeschaden der Kollision mit Räikkönen.

"Es hat urplötzlich einen Schlag gegeben, die linke Aufhängung war kaputt. Es ging nichts mehr", beschrieb Vettel den Moment, der ihn in Runde 27 zunächst zu einem außerplanmäßigen Stopp zwang. Drei Durchgännge später parkte der 22-Jährige seinen Boliden frustiert in der Garage. "Das ist bitter. Wir müssen jeden Punkt aufholen. Wenn man dann nicht ankommt, kann man natürlich nicht punkten", sagte der Deutsche enttäuscht. Statt Vettel ist nun Teamkollege Webber als WM-Zweiter (51,5 Punkte) schärfster Verfolger von WM-Spitzenreiter Jenson Button (70). Kleiner Trost für Vettel: Button kam in seinem Brawn GP nur als Siebter in Ziel und konnte dadurch nur zwei Zähler gut machen.

Rückschlag für Vettel bei Hamilton-Comeback
Dennoch gab es für die schwarz-rot-goldene Fahrer-Flotte Grund zur Freude: Williams-Pilot Nico Rosberg Rosberg landete wie schon beim Heimspiel auf dem Nürburgring auf Platz vier und war damit bester der fünf Deutschen. Glock, der im Vorjahr in Budapest als Zweiter sein bislang bestes Formel-1-Resultat geholt hatte, kämpfte sich im Toyota von Startplatz 13 bis auf Position sechs nach vorne und holte nach zuletzt zwei neunten Plätzen wieder WM-Punkte. Am größten war jedoch die Freude bei McLaren-Mercedes. "Das war eine Sensation. Lewis war heute eine Klasse für sich", jubelte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach dem eindrucksvollen Comeback der Silbernen in einer bisher völlig missratenen Saison.

Den Grundstein für seinen ersten Erfolg nach neunmonatiger Durststrecke legte Hamilton bereits am Start. Mit den Zusatz-PS des Energierückgewinnungssystems KERS seines Silberpfeils katapultierte sich der Brite von Position 4 zunächst auf Platz 2, verlor diesen Rang aber in der ersten Kurve sofort wieder an Webber. Drei Umläufe später musste sich der Australier dann aber doch geschlagen geben: Dank KERS kassierte Hamilton den Red-Bull-Mann mit einem blitzsauberen Überholmanöver und machte sich auf die Verfolgung von Fernando Alonso, der seine Pole Position am Start problemlos verteidigt hatte.

Als der Spanier in Runde 12 in die Boxengasse abbog übernahm Hamilton die Führung und gab sie bis ins Ziel praktisch nicht mehr ab. Alonso musste seine Hoffnungen auf eine vordere Platzierung dagegen nach dem 1. Stopp begraben: Wegen einer nicht richtig montierten Radmutter machte sich das rechte Vorderrad seines Renaults in der ersten Runde nach dem Service selbstständig und sprang über die Strecke. Mit viel Glück entkam die Formel 1 einen tag nach dem spektakulären Horror-Crash von Massa einem weiteren Unglück. Auf drei Räder schaffte es Alonso noch einmal zurück in die Box, fiel jedoch auf den letzten Platz zurück bevor eine defekte Benzinpumpe in Runde 17 sein Rennen endgültig beendete.

Drei Umläufe später fiel die Vorentscheidung um die Podiumsplätze, als die Zweitplatzierte Webber gleichzeitig mit seinem Verfolger Räikkönen zum ersten regulären Stopp von der Strecke abbog. Weil der Tankstutzen klemmte verlor Webber wertvolle Zeit und kollidierte beim Herausfahren aus seriner Box auch noch fast mit Räikkönen, der von seinem Ferrari-Team schneller abgefertigt worden war und in der Boxengasse auf Platz 2 durchschlüpfte. Hamilton ließ sich von alldem nicht beeindrucken. Hamilton ließ sich von alldem nicht beeindrucken. Wie zu den besten Zeiten in seinen ersten beiden Jahren in der Königsklasse kontrollierte der jüngste Champion in der Formel-1-Geschichte das Rennen und blieb auch nach seinem 2. Service in Runde 47 in Front.

Auch auf den Plätzen 2 und 3 änderten die zweiten Stopps nichts mehr an der Reihenfolge, obwohl Webber erst 5 Runden nach dem vor ihm fahrenen Räikkönen zum 2. Service kam. Nach 70 Runden war der erste Hamilton-Sieg seit dem 19. Oktober 2008 in Chin aperfekt. "Danke Jungs. Das war schön. Wir haben so hart dafür gearbeitet. Ich bin Das war so schön. Wir haben so hart dafür gearbeitet. Ich bin so froh, dass es endlich geklappt hat", schrie Hamilton in Boxenfunk bei seiner Ehrenrunde.

Während Hamilton mit seinem Erfolg in der Puszta den Aufwärtsrtrend der Silbernen bestätigte, erlebte die deutsche Konkurrenz von BMW Sauber ein weiteres Debakel. Schon nach der Qualifikation war das Rennen auf dem zweitlangsamsten Kurs im Formel-1-Kalender für die 'Weiß-Blauen' gelaufen. Zum dritten Mal hintereinander blieb BMW- Sauber ohne Punkte. Nick Heidfeld wurde nur Elfter, der Pole Robert Kubica 13. Bitter verlief auch der Tag für Adrian Sutil. Schon in der Formationsrunde überhitzte der Mercedes-Motor in seinem Force India. Sutil startete trotzdem, kam aber schon kur darauf wieder an die Box und gab auf.

Sonntag, 19. Juli 2009

Mercedes sucht deutschen Fahrer / Interview mit Norbert Haug

Mercedes plant deutschen Fahrer

Mercedes plant deutschen Fahrer
Nico Rosberg, Sebastian Vettel oder ein Rohdiamant aus einer Nachwuchsserie - Mercedes plant die "Formel Deutsch". "Wir müssen uns stets so aufstellen, dass wir Rennen und Meisterschaften gewinnen können, und wenn dies mit deutschem Fahrer gelingen kann - um so besser", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

Die Entscheidung in der Fahrerfrage soll innerhalb der nächsten beiden Monate in Absprache mit Partner McLaren fallen. Fest steht: So deutlich haben die Stuttgarter noch nie das Interesse an einem deutschen Fahrer für die Formel-1-Saison 2010 bekundet.

Angeblich soll der Finne Heikki Kovalainen als Teamkollege von Weltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien) abgelöst werden. Immer wieder hatte sich Mercedes bemüht, einen deutschen Formel-1-Fahrer in den Silberpfeil zu setzen. Haug: "Versucht haben wir das bereits in den vergangenen zehn Jahren mit Michael Schumacher, mit Nico Rosberg und mit Sebastian Vettel."

Alle deutschen Fahrer hatten laut Haug zum jeweiligen Zeitpunkt existierende Verträge, die respektiert wurden. Er verstehe, dass sich speziell die deutschen Fans einen deutschen Fahrer in einem Mercedes wünschen, sagt Haug.

Ganz oben auf der Mercedes-Wunschliste steht offenbar der Name Nico Rosberg, der nach eigenem Bekunden so schnell wie möglich in einem Siegerauto sitzen möchte. Haug macht kein Geheimnis aus dem Werben um Rosberg und lobt den 24-Jährigen in den höchsten Tönen: "Nico verdient den Formel-1-Ritterschlag."

Rosberg sei in dieser Saison blitzsaubere Rennen gefahren, so wie zuletzt auf dem Nürburgring, urteilt der Mercedes-Sportchef: "Sicher mit einem guten, aber bestimmt nicht mit dem allerbesten Auto im Feld." Rosbergs Arbeitgeber Williams plagen finanzielle Sorgen, das einstige Weltmeister-Team hat seit fünf Jahren kein Rennen mehr gewonnen.

Schwieriger sieht es im Fall Vettel aus, der bei Red Bull um den WM-Titel kämpft und sein Team wohl nur gegen eine Ablösesumme von mehr als 20 Millionen Euro verlassen dürfte.

Machtkampf hat F1 nicht geschadet

Mercedes plant deutschen Fahrer Machtkampf hat F1 nicht geschadet
Unterdessen hält sich der befürchtete Imageverlust für die Königsklasse nach dem Machtkampf zwischen FIA-Präsident Max Mosley und den Formel-1-Teams in Deutschland in Grenzen. Lediglich 18,9 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Interesse an der Formel 1 wegen des Streits gesunken sei. Als unverändert bezeichneten 73,2 Prozent ihre Aufmerksamkeit.

Haug erwartet unabhängig von der Person des neuen FIA-Präsidenten eine bessere Arbeitsatmosphäre als unter dessen Vorgänger Max Mosley. "Der kooperative Gedanke muss her. Die Konfrontation darf nur noch gesucht werden, wenn es unbedingt nötig ist. Und ich denke, dass wir da bessere Bedingungen haben werden", sagte der Mercedes-Sportchef bei einer Telefonkonferenz am Dienstag.

Zu einem der beiden bisherigen Kandidaten für das Präsidentenamt beim Automobil-Weltverband, dem ehemaligen Rallye-Weltmeister Ari Vatanen (Finnland) oder Michael Schumachers einstigem Ferrari-Teamchef Jean Todt (Frankreich), wollte sich Haug mit Blick auf die Wahl am 23. Oktober nicht äußern. "Ich möchte mich nicht zu Seite A oder Seite B bekennen", sagte Haug: "Wichtig ist nur, dass die Teamvereinigung FOTA Gewicht im Gesamtkonstrukt hat."

Haug will "als Außenseiter nach vorne"

Haug will als Außenseiter nach vorne
Sie haben unlängst gesagt, McLaren-Mercedes sei derzeit kein Sieganwärter. Gilt das für den Rest der Saison?
Norbert Haug:
"Das will ich nicht hoffen. Allerdings habe ich nie Wert auf Ansagen, sondern vielmehr auf Leistung und messbare Ergebnisse gelegt. Lewis Hamilton war am Nürburgring zumindest für ein paar Meter in Führung, bevor Mark Webber den Hinterreifen seines Autos mit dem Frontspoiler aufgeschlitzt hat. Sicher ohne Absicht, aber Lewis' Rennen war damit praktisch beendet, denn bei der Runde mit zerfleddertem Gummi bis zur Box hat er den Unterboden beschädigt, sein Auto war danach kaum noch fahrbar."

Niki Lauda hat Hamilton Arbeitsverweigerung vorgeworfen, weil er auf dem Nürburgring bereits aufgeben wollte. Was sagen Sie zu dieser Kritik?
Haug:
"Die war aus unserer Sicht fehl am Platz. Lewis war klug, den Vorschlag zu machen, Motor und Getriebe zu schonen, um dann bei Rennen, bei denen wir hoffentlich konkurrenzfähig sind, länger mit höchster Drehzahl fahren zu können. Wir sagten Lewis, dass ihn ein Safety Car oder Regen oder beides wieder ins Spiel bringen könnte, und er gab danach wie zuvor in jeder Runde alles."

Haben Sie diese Saison als Betriebsunfall abgehakt und arbeiten schon am Auto für 2010?
Haug:
"Wir wollen uns weiter steigern. Der Nürburgring war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Unser neues Auto entsteht parallel."

Die Hierarchie ist in diesem Jahr völlig auf den Kopf gestellt. Das ist für den Sport eigentlich nicht schlecht, oder?
Haug:
"Das ist prima. Und wenn jetzt noch der Silberpfeil als Außenseiter nach vorne kommt so wie es auf dem Nürburgring ohne Plattfuß schon der Fall gewesen wäre, dann haben wir noch tolle Rennen vor uns."

"Nico Rosberg verdient den F1-Ritterschlag"

Haug will als Außenseiter nach vorne Nico Rosberg verdient den F1-Ritterschlag
In den ersten Rennen war Jenson Button derart dominant, dass er schon als Weltmeister gefeiert wurde. Jetzt gewinnt plötzlich Red Bull. Verspielt Button den Titel etwa noch?
Haug:
"Begriffe wie verspielt mag ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht, sie treffen die Realität nicht im Entferntesten. Button musste für seinen fünften Platz am Nürburgring wahrscheinlich mehr kämpfen als für manchen Sieg zuvor. Wäre es uns allen etwa lieber, wenn Button bisher nicht sechs von neun, sondern neun von neun Rennen gewonnen hätte? Außer Ross Brawn und Jenson Button und den Teammitgliedern von Brawn kenne ich niemanden, dem das gefallen würde, noch nicht einmal uns als Motorenpartner - wir hätten dann nämlich eine stinklangweilige Formel 1."

Sebastian Vettels Teamkollege Mark Webber ist nach dem Sieg auf dem Nürburgring der Mann der Stunde. Sie kennen ihn ja noch bestens aus gemeinsamen Zeiten in der FIA-GT-WM. Kann er Vettel im Titelrennen noch gefährlich werden?
Haug:
"Klar kann Mark Webber das. Wir holten Mark vor zwölf Jahren in unser FIA-GT-Team, als Teamkollege von Bernd Schneider. Jetzt liegt Mark 1,5 Punkte hinter Sebastian Vettel und hat alle Chancen auf mehr. Ohne den Rennabbruch in Malaysia läge er heute bereits vor Sebastian Vettel. Mark ist nicht zu unterschätzen, und der letzte, der das täte, ist Sebastian Vettel. Und Webber weiß genauso, dass Vettel eine für ihn schwer zu knackende Nuss ist. Das wird jetzt teamintern sehr hart werden."

Seit Wochen wird Nico Rosberg mit McLaren-Mercedes in Verbindung gebracht. Was ist da dran?
Haug:
"Gerüchte haben wir noch nie kommentiert, aber Nico Rosberg verdient den Formel-1-Ritterschlag. Er fuhr in dieser Saison blitzsaubere Rennen, wie zuletzt am Nürburgring, als er von Platz 15 auf Platz vier vorfuhr - sicher mit einem guten, aber bestimmt nicht mit dem allerbesten Auto im Feld."

Wie wichtig wäre ein deutscher Fahrer überhaupt für Mercedes?
Haug:
"Ich will keineswegs ausschließen, dass wir mal einen deutschen Fahrer an Bord haben werden. Versucht haben wir das bereits in den vergangenen zehn Jahren mit Michael Schumacher, mit Nico Rosberg und mit Sebastian Vettel. Alle hatten zum jeweiligen Zeitpunkt existierende Verträge, die wir natürlich respektiert haben. Allemal verstehe ich, dass speziell unsere deutschen Fans sich einen deutschen Fahrer bei uns wünschen. Wir müssen uns stets so aufstellen, dass wir Rennen und Meisterschaften gewinnen können, und wenn dies mit deutschem Fahrer gelingen kann - um so besser."

Der umstrittene Max Mosley hat nach langem Hickhack eingelenkt und seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur als FIA-Präsident verkündet. Kehrt damit endgültig Ruhe ein?
Haug:
"Max Mosley hat große Verdienste um unseren Sport, daran besteht kein Zweifel. Die FOTA-Teams haben seit mehr als einem Jahr so konstruktiv zusammengearbeitet wie es die Rennställe zu keiner Zeit in der 60-jährigen Geschichte der Formel 1 getan haben. Es wird dabei eine enorm aufgewertete Formel 1 herauskommen, bei der weniger Geld für den großen Erfolg eingesetzt werden muss - und das System haben die Teams selbstständig miteinander entwickelt. Für Mercedes-Benz ist es extrem wichtig, dass noch mehr für die Zuschauer vor Ort und vor dem Fernseher getan wird, und die FOTA wird hier sehr starke Konzepte entwickeln und umsetzen."

Was wird die wichtigste Aufgabe für den neuen FIA-Präsidenten sein?
Haug:
"Konstruktiv und kooperativ mit den Teams und dem Inhaber der kommerziellen Formel-1-Rechte zum Wohle der Zuschauer zu arbeiten. Denn wir fahren ja nicht für uns, wir fahren für die Zuschauer, für jene vor Ort und für jene vor den Fernsehgeräten auf der ganzen Welt."

Honda ist ausgestiegen. Renault und Toyota werden wohl folgen. BMW steht ebenfalls auf der Kippe. Droht auch bei Mercedes eine Vollbremsung?
Haug:
"Alle im Concorde Agreement versammelten Teams werden bis mindestens 2012 in der Formel 1 bleiben. Mercedes wird nicht gerade dann aussteigen, wenn bald drei WM-Saisons soviel kosten werden wie gestern noch eine, die Formel 1 populärer ist denn je und nicht nur in Deutschland Rekord-TV-Quoten erreicht werden."

Was muss die Formel 1 anders machen, um auch in Zeiten der Weltwirtschaftskrise über die Runden zu kommen?
Haug:
"Sie muss mit all ihren Verantwortlichen hellwach, selbstkritisch und kreativ sein, die Wünsche ihrer Kunden, der Zuschauer also, an oberster Stelle ansiedeln und die Weiterentwicklung im Sinne des Zuschauers umsetzen - am besten im Formel-1-Tempo."

Montag, 11. Mai 2009

Ergebnis des Rennens in Barcelona

Schwacher Start zerstört Vettels Rennen

Jenson Button und Brawn GP scheinen auf dem Weg zum ersten WM-Triumph kaum zu stoppen. Während der Brite beim 5. WM-Lauf seinen 4. Saison-Sieg vor Teamkollege Rubens Barrichello feierte, verspielten Sebastian Vettel und Red Bull einen möglichen Podiumsplatz für Deutschlands WM-Hoffnung. Der 21-Jährige musste sich nach zuletzt zwei Podesträngen mit dem vierten Platz hinter seinem Teamkollegen Mark Webber begnügen und verlor damit im Titelrennen ein wenig den Anschluss an Spitzenreiter Button.

"Ich hing das ganze Rennen hinter Felipe Massa fest", grummelte Vettel, der bereits am Start hinter dem dank Energie-Rückgewinnungssystem KERS mit Zusatz-PS ausgestatteten Ferrari-Piloten zurückfiel und damit seine guten Chancen auf den dritten Podestplatz in Folge einbüßte. Auch Nick Heidfelds Hoffnung auf ein passendes Geburtstagsgeschenk beim Europa-Auftakt erfüllte sich nicht. Der 32 Jahre alt gewordene BMW-Sauber-Pilot sicherte sich als Siebter wenigstens zwei WM-Zähler. "Von Startplatz 13 noch auf Rang 7 vorgefahren zu sein ist okay", zeigte sich 'Quick Nick' dennoch zufrieden.

Frühes Aus für Sutil bei Start-Kollision

Während Nico Rosberg sich im Williams nach 66 weitgehend langweiligen Runden als Achter auch noch einen Punkt sammelte, ging Toyota-Pilot Timo Glock als Zehnter leer aus. Aufregend gab es eigentlich nur am Start, beim dem sich Barrichello von Position 3 vorbei an Vettel und Teamkollege Button auf Platz 1 katapultierte. Vettel musste trotz Kampflinie auch noch dem von Rang 4 gestarteten Massa den Vortritt lassen. Dahinter krachte es gewaltig: Toyota-Pilot Jarno Trulli, der Ausgangs der Schikane nach Start und Ziel von der Strecke ins Kiesbett gerutscht war, kollidierte bei seiner Rückkehr auf die Strecke mit Force-India-Pilot Adrian Sutil. In der Folge fuhren dahinter auch noch die Toro-Rosso-Fahrer Sebastien Bourdais und Sebastien Buemi ineinander.

Für alle vier Piloten war das Rennen damit beendet, um die havarierten Fahrzeuge sicher zu bergen, musste außerdem das Saftey-Car auf die Strecke. Der fliegende Neustart am Ende von Runde 5 brachte keine Positionsveränderungen an der Spitze: Problemlos verteidigte Barrichello seine Führung vor Button, Massa und Vettel. Ein Angriff von Alonso auf den fünftplazierten Webber bescherte den Zuschauern auf der Haupttribüne die einzigen beiden Überholmanöver des Rennens: Erst schnappte sich Alonso Platz 5, noch vor der ersten Kurve schlug Webber zurück, holte sich damit seine Position zurück und legte damit den Grundstein für seinen erstn Podiumsplatz in dieser Saison.

Vettel von Massa eingebremst

Doch zunächst tat sich nicht viel auf der Strecke. Auch die ersten Boxenstopps, die Button in Runde 19 eröffnete, brachten keine Veränderungen unter den Top 4. Den "Brawnies“ an der Spitze war es bis dahin nicht gelungen, sich entscheidend abzusetzen, obwohl Vettel ganz offensichtlich hinter Massa festhing und keinen Weg vorbei an dem Ferrari-Piloten fand. Das änderte sich auch nicht beim ersten Stopp, zu dem beide parallel in Umlauf 20 in die Boxengasse abbogen. Bereits 11 Runde später legte Barrichello seinen 2. Stopp ein. Damit war klar: Das Team hatte den Brasilianer mit einer Drei-Stopp-Strategie ins Rennen geschickt, durch die der Brawn-GP-Pilot zunächst hinter Massa und Vettel auf Platz 4 zurückfiel.

Der zweite Stopp von Massa und Vettel, den beide erneut gleichzeitig in Umlauf 43 absolvierten, spülte Barrichello wieder auf Position 2, Massa und Vettel noch hinter Webber zurück auf die Plätze 4 und 5. Der führende Button drehte vor seinem zweiten Service noch 5 weitere Runden, übernahm aber zwei Umläufe später wieder die Führung, als sein Teamkollege Barrichello gemeinsam mit Webber, zum letzten Mal zum Nachtanken und Reifenwechsel kam. Der Brasilianer und der Australier sortierten sich auf den Plätzen 2 und 3 wieder ein. Der späte 2. Stopp von Webber hatte sich ausgezahlt und dem von Platz 5 ins Rennen gegangenen Red-Bull-Mann einen Platz bei der Siegerehrung beschert.

Erneutes Debakel für McLaren und Ferrari

Vettel machte in der Schlussphase noch einmal mächtig Druck auf Massa und fand in der viertletzten Runde endlich doch noch einen Weg vorbei an Massa, der kurz zuvor von seinem Team aufgefordert worden war, wegen Spritmangels das Tempo zu drosseln. Offenbar hatte man dem Brasilianer bei seinem 2. Stopp zu wenig Benzin in den Tank gefüllt. Die nächste peinlich Panne der Scuderia an diesem Wochenende, nachdem man im Qualifying durch eine falsche Strategie das frühe Aus von Kimi Räikkönen in der 1. K.o.-Runde verschuldet hatte. Im Rennen musste der Finne seinen roten Renner bereits nach 18 Runden wegen eines technischen Defektes abstellen und blieb damit erneut ohne WM-Punkte.

Für McLaren-Mercedes kam es noch schlimmer: Titelverteidiger Lewis Hamilton wurde überrundet Neunter. "Überrundet zu werden ist die Höchststrafe", gestand Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Zu allem Übel rollte Heikki Kovalainen im zweiten McLaren-Mercedes wegen eines technischen Defektes schon nach sechs Runden aus. Haug hatte zumindest als Motorenlieferant einen kleinen Trost: "Brawn ist weiter klar die Messlatte im Feld und wir freuen uns natürlich sehr, dass wir bei ihren vier Siegen in bisher fünf Rennen mit unserem Motor den Antrieb liefern konnten."

Ferrari wie in alten Zeiten

Peinlich, peinlich - Ferrari fällt mehr und mehr in Vor-Schumacher-Zeiten zurück. Damals zu Beginn der 1990er Jahre machte die Scuderia weniger durch Erfolge, als vielmehr durch peinlich Panne von sich reden. So wie jetzt beim Großen Preis von Spanien, wo die Roten mit runderneuertem Auto eigentlich auf die Trendwende in einer bislang total verkorksten Saison gehofft hatten. Lange Zeit sah es tatsächlich nach dem ersten Erfolgserlebnis in diesem Jahr für das Team aus Maranello aus.

Michael Schumacher ballte die Faust und nickte zuversichtlich, doch am Ende stellte sich der zweite Boxenstopp von Felipe Massa als die nächste peinliche Panne der Scuderia heraus. "Du musst Sprit sparen, es ist für eine Runde zu wenig", rief Massas Renningenieur kurz vor Schluss des Rennens dem Brasilianer via Funk zu. Die bittere Folge: Der lange drittplatzierte Massa rollte auf Sparmodus als Sechster ins Ziel. Fast hätte ihn sogar noch BMW-Pilot Nick Heidfeld kurz vor der Zielline kassiert. "Zum Schluss musste ich zurückstecken, sonst wäre ich ohne Benzin stehen geblieben", stöhnte Massa.
Taktische Kreisklassen-Leistung

Kollege Kimi Räikkönen war erst gar nicht so weit gekommen. Nach 16 Runden war der Grand Prix für den Finnen wegen eines technischen Defekts vorzeitig beendet. Die vierte Nullnummer im fünften Saison-Rennen für den Champion von 2007 und das nächste Debakel für die Scuderia, die mit mickrigen sechs Punkten als düpierter Titelverteidiger auf Rang sieben der diesjährigen Konstrukteurswertung liegt. Hinzu kommen kapitale Fehlentscheidungen.

In Malaysia verzockten sich die roten Strategen in der Qualifikation bei Massa: Der Vize-Weltmeister schied als 16. bereits in der ersten K.o.-Runde aus. Ein Lerneffekt blieb aus: In Spanien gab es die gleiche taktische Kreisklasse-Leistung wie in Sepang. Diesmal war Räikkönen der Leittragende: Der Iceman musste in Barcelona ebenfalls von Position 16 starten. In den italienischen Medien dürften nun die Diskussionen um die Teamleitung und die Rolle Schumachers, der in Barcelona wieder einmal das Rennen vom Kommandostand verfolgte, erst so richtig losgehen.

"Dieser Sieg bedeutet mir eine Menge"

Sie haben gleich beim Start die Pole Position wieder abgeben müssen, als ihr Teamkollege Rubens Barrichello Sie überholt hat. Wie haben Sie das erlebt?
Jenson Button (Brawn GP): Mein Start war nicht so schlecht, aber der von Rubens war fantastisch. Es war schwer, ihn zu schlagen. Ich habe dann soviel Druck gemacht, wie ich konnte.

Hat die Strategie - Sie auf Zwei-Stopp, Barrichello auf drei - den Ausschlag über den Sieg gegeben?
Jenson Button:): Wir wollten eigentlich beide eine Dreistopp-Strategie fahren. Wir haben dann aber umgestellt. Erst eine Runde, bevor ich gehalten habe. Ich war allerdings nicht sicher, ob eine Zwei-Stopp-Strategie richtig wäre. Ich war mit sehr viel Benzin sehr schwer. Als ich vor (Felipe) Massa aus der Box kam, habe ich versucht, soviel Vorsprung rauszufahren, wie ich konnte.

Sie haben nun vier Siege in den ersten fünf Rennen geholt. Wie wichtig war der Erfolg beim Europa-Auftakt?
Jenson Button:): Dieser Sieg bedeutet mir eine Menge. Es war sehr wichtig. Zurück nach Europa zu kommen und zu gewinnen, das gibt mir viel Zuversicht für den Rest der Saison. Ein Traum wird wahr. Wenn es läuft, dann läuft es einfach. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team. Danke an Euch alle. Auch an Mercedes-Benz (Motorenpartner), ohne die wir nicht dort stehen würden.

Wie schwer ist es, noch nicht an den WM-Titel zu denken?
Jenson Button:): Zu diesem Zeitpunkt der Saison muss man sehr aggressiv sein und um jeden Punkt kämpfen. Wir müssen in jedem Rennen alles aus dem Auto rausholen. Es ist eine vernünftige Führung und es fühlt sich gut an.

Was zeichnet das BrawnGP-Auto aus?
Jenson Button: ):Das Tolle an dem Auto ist, dass man so aggressiv fahren kann wie man will, es aber keine Reifen frisst. Es kommen aber so viele Faktoren zusammen, dass ich als Erster die Ziellinie überquert habe, womit ich nicht gerechnet hatte.

Womit rechnen Sie in Monaco in zwei Wochen?
Jenson Button: ):Monaco ist so unterschiedlich zu diesem Kurs hier. Ich freue mich darauf. Aber dieser Junge (Barrichello) wird eine große Herausforderung sein - dafür sind wir aber hier. Ich bin sicher, dass es kein langweiliges Rennen wird.


Vettel: "Der Start war nicht erfolgreich"

Jenson Button (Brawn GP): “Wir waren eigentlich beide auf derselben Strategie, aber dann haben sie bei mir auf zwei Stopps umgestellt, um ganz auf Sicherheit zu gehen. die Dreistoppstrategie war aber die schnellste. Ich war mir nicht sicher, ob die Entscheidung richtig war. Als ich vollgetankt war, war ich sehr sehr schwer, ich hätte nicht gedacht, dass ich vor Massa und Vettel aus der Box komme. Es hat geklappt. Dann hab ich mich konzentriert und versucht, so konstant wie möglich zu fahren. Jetzt hier mit dem Sieg nach Hause zu gehen, ist eine Supersache. Ich habe Respekt vor der Strecke, ich finde sie sehr schwierig. Das gibt mir enorm Selbstvertrauen. Ein Traum wurde wahr. Die Saison war bisher traumhaft. Auch wenn es hart auf hart kommt, gewinnen wir noch. Wenn es läuft, dann läuft es. Ich bin absolut happy und das Team auch. Wir haben mit dem neuen Paket immer noch einen Vorsprung.“

Sebastian Vettel (Red Bull): “Der Start war nicht sehr erfolgreich. Rubens hatte den besten Start. Als Vierter in die erste Kurve einfahren zu müssen, ist schon ein großer Nachteil. Später haben wir versucht, den Rubens ein wenig auszutricksen. Wir haben klar gesehen, dass der Mark (Webber) auf zwei Stopps geht, weil er länger betankt wurde. Wir dachten, Ferrari zieht nach, wir gehen auf drei Stopps und kommen vor Massa raus und können schön davonfahren und das Thema ist erledigt. Aber leider ist das nicht aufgegangen und ich hing das ganze Rennen hinter Massa fest. Beim zweiten Boxenstopp war es genau das gleiche. Frustrierend, sehr frustrierend, immer hinter dem roten Auto herfahren. Dann fährt man wieder etwas ran, dann bauen die reifen ab, man fällt zurück usw., es ist unheimlich schwer gewesen, heute zu überholen - plus in der letzten kurve hat er immer auf seinen Knopf gedrückt und ist weggezogen. Auf der Geraden habe ich gedacht, dass gibt’s doch nicht, ich war doch gerade noch dran.“

Ross Brawn (Teamchef Brawn GP): “Eigentlich wollten wir drei Stopps fahren, mussten aber bei Jenson wegen des Verkehrs auf 2 Stopps umsteigen. Der zweite Reifensatz bei Rubens war ganz schlecht, das war rennentscheidend. Über die WM sage ich noch nichts, wir müssen sehen, wie es weitergeht.“

Haug: "McLaren hat einen Sack voll Arbeit"

Felipe Massa (Ferrari): “Nein, ich träume nicht von Vettel, wir sind zwar fast das ganze Rennen zusammen gefahren, aber das war eine Frage des Benzins. Es war für ihn schwer, an mir vorbeizukommen. Ich hab meine Position halten können, auch wenn er das ganze Rennen hinter mir war. Am Schluss musste ich zurückstecken, denn mein Problem war, dass ich sonst ohne Benzin dagestanden wäre. Ich weiß nicht, warum die Spritberechnung falsch war, vielleicht ein rechnerisches oder technisches Problem. Ich habe dem 2. Stint hatte ich viel übersteuern, weil eine Radabdeckung sich gelöst hatte.“

Nick Heidfeld (BMW Sauber): “Ich habe mir zum Geburtstag Punkte gewünscht, weil ich mir gedacht habe, wünschen kann man sich ja alles. Auch wenn ich wusste, dass es sehr schwierig werden wird, von P13 in die Punkte zu kommen. Entscheidend war der Start, bei dem ich Plätze gutmachen konnte. In der ersten Kurve wurde es sehr eng, ich bin auch berührt worden, hätte mich sogar fast gedreht. Ich habe gut reagiert und konnte den Wagen abfangen. Ich habe auch wieder mal eine gute Boxen-Crew gehabt und bin am Ende noch an Nico (Rosberg) vorbeigekommen. Ich bin sehr zufrieden, von 13 auf P7 gefahren zu sein. Das ist auch schön fürs Team, dass es sieht, dass es bergauf geht mit den Neuerungen. Jetzt hoffen wir für die nächsten Rennen, noch ein paar Schritte vorwärts zu kommen.“

Nico Rosberg (Williams): “Das weinende Auge überwiegt heute. Der 5. Platz war drin. Am Anfang konnte ich die Pace super mitgehen und dann, wie ein umgelegter Schalter, geht die Hinterachse gar nicht mehr. Dann ist es sehr schwierig zu fahren, ich habe nur gekämpft, um das Auto auf der Strecke zu halten. Wie ein schwimmendes Heck. Das hat mich einige Plätze gekostet.“

Timo Glock: “Der Start hat schon alles kaputt gemacht, eigentlich. Ich habe dann relativ lange hinter Nico (Rosberg) festgehangen, aber unser Auto hatte keine wirklich gute Balance heute. Immer wenn ich mal näher an einen rangefahren bin, hatte ich so viel Verwirbelungen, dass kein Abtrieb mehr da war. Das war einfach nicht unser Rennen.“

Adrian Sutil (Force India): “Plötzlich kam ein Toyota-Auto direkt in mein Auto geschossen, Es war Trulli. Er war so schnell, ich konnte gar nichts machen. Ich bin nicht verletzt, es geht mir wunderbar. Es war ein normaler Einschlag. Es ist schade, in der 1. Runde will man nicht ausscheiden.“

Norbert Haug: “Wir sind zu langsam, die Hochgeschwindigkeitskurven können wir überhaupt nicht. Und das muss sich dramatisch ändern. Wir wussten es und hatten das angekündigt. Überrundet zu werden, ist die Höchststrafe, da nützt es auch nichts, wenn andere auch langsam sind. Die Brawns sind die Messlatte. Es ist das Erfreuliche, dass wir die Motoren liefern, die Zuverlässigkeit haben, vier Siege in fünf Rennen, aber unser Stammteam ist McLaren, und da sind wir zu langsam. Das es geht, zeigen die Kollegen von Brawn. McLaren hat einen Sack voll Arbeit.“