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Montag, 1. März 2010

Der Countdown läuft

Der Countdown läuft: Ferrari, Red Bull oder McLaren?

"Ferrari ist das Team, das man schlagen muss", lautet das zutreffende Fazit nach den Testfahrten von Red-Bull-Teamchef Christian Horner. An allen Testtagen im Monat Februar waren Ferrari-Neuzugang Fernando Alonso und Felipe Massa in der 'Roten Göttin' vorn dabei - bei welchen Bedingungen auch immer. "Dieser Ferrari ist das beste Auto, das ich je gefahren bin", bekundete der Spanier bereits: "Ob es das beste im Feld ist, werde ich erst in Bahrain wissen." Bis zum ersten Rennen in dem Wüsten-Königreich rauchen jetzt die Köpfe der Ingenieure über den unzähligen Daten, die die Fahrer in den vergangenen Wochen gesammelt haben. Allerdings standen den Teams nur 15 Tage zur Verfügung, und das immer nur mit einem Auto auf der Strecke - alles aus Kostengründen.

Bis zum Saisonauftakt in Bahrain bleiben die wahren Kräfteverhältnisse daher ein Rätsel. Nachdem im vergangenen Jahr Brawn GP die Testfahrten dominiert hatte wie selten ein Team zuvor, ist das Feld diesmal deutlich enger zusammengerückt. Hinter der favorisierten Scuderia lauert Sebastian Vettel mit Red Bull im Windschatten. "Ganz vorne sehe ich uns noch nicht, daran müssen wir noch etwas arbeiten", sagte Vettel. "Wir sind einigermaßen dabei. Sowohl mit mehr als auch mit weniger Benzin. Ferrari ist wohl etwas vorne."

Am letzten Testtag in Barcelona schob sich mit McLaren noch ein Team in die Phalanx der Favoriten, das zuvor meist hinterhergefahren war. In 1:20,472 Minuten fuhr Lewis Hamilton die mit Abstand schnellste Zeit der Woche. "Eine Zeit wie Hamilton muss man erst einmal fahren", staunte Vettel. "Kein Zweifel, McLaren ist stark", sagte auch Michael Schumacher beeindruckt.

Das Prädikat "stark" kann sich Schumis Mercedes-Team dagegen noch nicht auf die Fahne schreiben. Nach den schwachen Auftritten bei den Testfahrten lästerte sogar schon die Konkurrenz über Mercedes GP. "Mercedes ist in der zweiten Gruppe, gemeinsam mit uns, Williams und Sauber", sagte Jaime Alguersuari, Pilot des Underdog-Teams Toro Rosso. "Im Moment läuft es bei uns noch nicht so, wie wir uns das gewünscht haben", sagte Schumacher zerknirscht, schränkte aber ein: "Testen ist eine Sache, Rennfahren eine andere."

Wie alle anderen Teams haben auch die Silberpfeile noch umfangreiche Aerodynamik-Pakete im Köcher, die erst in Bahrain zum Einsatz kommen. "Wir bekommen einige Verbesserungen", gibt Schumacher die Hoffnung nicht auf, "aber ob es mehr oder weniger ist als bei den anderen Teams? Das kann man nicht wissen." In dem Wüsten-Königreich sei es in erster Linie das Ziel, "nicht zu weit weg von den Besten zu sein. Doch die Saison ist lang. Es gibt keinen Grund, warum wir nicht um die Meisterschaft mitkämpfen sollten." Laut Teamkollege Nico Rosberg "fehlt nur noch das Feintuning".

Das Zeug für eine Überraschung beim Grand Prix vom 12. bis 14. März in Bahrain könnten Sauber, Toro Rosso und Williams haben. Die Favoriten sind jedenfalls nicht automatisch gesetzt. Der Papierform nach müssten Ferrari sowie Red Bull, McLaren und Mercedes GP den WM-Titel unter sich ausmachen. Die Verfolger mucken aber auf. "Das Feld liegt so eng zusammen wie im letzten Jahr. Die Tagesform wird entscheiden", prophezeit der neue Renault-Pilot Robert Kubica. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost befürchtet aber: "Das gilt für die ersten paar Rennen. Dann setzen sich die großen Teams durch, weil sie mehr Geld, mehr Leute und die bessere Infrastruktur haben, ihre Autos weiterzuentwickeln."

Mittwoch, 3. Februar 2010

Hülkenberg will vor Schumacher bleiben

'Hulk' will vor Schumacher bleiben

.., : Uhr
Ein fester Händedruck, ein entschlossener Blick und ungeschminkte Worte: Neuling Nico Hülkenberg fährt in der Formel 1 einen klaren Kurs. "Einfach Gas geben. Man muss aber immer auch mit der gebotenen Vernunft fahren. Unvernünftige sind in der Formel 1 nicht lange da", sagte der 22-Jährige. Und was passiert, wenn Michael Schumacher im Rückspiegel auftaucht? "Nichts, dann hab ich was richtig gemacht", antwortete der F1-Neuling und lächelte verschmitzt.

Hülkenberg ist beim Williams-Rennstall vom Test- und Ersatzfahrer zum Stammpiloten aufgestiegen. Am letzten Testtag in Valencia durfte er seinen neuen Dienstwagen endlich zum ersten Mal fahren. "Ich musste die Zeit absitzen", meinte er. Doch die Wartezeit quälte ihn. "Was man liebt und was man am besten kann, kann man einfach nicht ausüben. Das ist ein blödes Gefühl", betonte Hülkenberg. An seinem ersten Testtag drehte er deshalb gleich zu Beginn um 10.00 Uhr seine erste Runde auf dem Circuit Ricardo Tormo. Am Montag und Dienstag hatte sein 37 Jahre alter Teamkollege Rubens Barrichello die Proberunden absolviert.

Hülkenberg träumt vom WM-Titel

Hülkenberg, der Fan von Tennis-Superstar Roger Federer ist, zählt zur jungen Generation der Formel 1. Ehrgeizig und zielorientiert, den Blick fürs Wesentliche. Der Glamour-Faktor der Formel 1 interessiert ihn nicht. Hülkenberg will Rennen fahren. Und das möglichst erfolgreich. Ein Williams-Auto allerdings gewann zuletzt 2004 in Brasilien einen Grand Prix. So ist nicht damit zu rechnen, dass Hülkenberg seine bis dato glänzende Erfolgsbilanz in den Nachwuchsklassen auch in der Formel 1 sofort ausbauen kann.

"Man muss sich immer wieder ins Gewissen rufen, dass man in der Formel 1 ist mit den 25 besten Fahrern der Welt und auch den besten Teams der Welt", erklärte Hülkenberg, wie er die eigene Erwartungshaltung dämpft. "Man muss auch schauen, wie gut das Paket ist und was man damit erreichen kann. Bestimmt wird diese Situation kommen und ich werde mich ärgern", räumte er schon mal ein.

Als Referenz bringt 'Hulk' (oder 'Hülki') Titel in der GP2- Kategorie, der Formel 3 Euroserie und der A1-Serie mit. Einen Etappenplan für seine weitere Karriere hat Hülkenberg aber nicht aufgestellt. Vorerst nur das: "In der Formel 1 etablieren und das über lange, lange Jahre." Und dann freilich auch: "Weltmeister werden auf jeden Fall."

Messen kann er sich in den kommenden drei Jahren auch mit Rekordchampion Schumacher. Beide haben in Willi Weber denselben Manager. Für die Duelle mit dem siebenmaligen Weltmeister auf der Strecke gab Hülkenberg auch schon den Kurs vor. "Wenn man den Jahrhundert-Rennfahrer hinter sich hat, will man ihn nicht vorbeilassen."

Samstag, 30. Januar 2010

Neuer William FW32 enttarnt

Neuer Williams FW32 enttarnt

30.01.2010, 11:33 Uhr

Der Williams-Rennstall wird auf eine pompöse Präsentation seines neuen Autos verzichten. Statt den neuen Williams mit einer großen Show im Stile von Mercedes GP, Ferrari oder McLaren der Öffentlichkeit vorzustellen, wollte das Team den neuen Renner von Nico Hülkenberg und Rubens Barrichello bei den Tests in Valencia am 1. Februar zum ersten Mal zeigen. Ein Foto, das beim Shakedown mit Hülkenberg in Silverstone geschossen wurde, zeigt jedoch schon, wie der neue Williams aussehen wird.

Der FW32 hat mit seinem Vorgänger-Modell nur noch wenig gemeinsam. Deutlichste Neuerung ist die hohe Nase, mit der Red Bull in der vergangenen Saison sehr erfolgreich war. Anders sind auch die Seitenkästen gestaltet. Sie setzen vorne höher an und fallen nach hinten sehr stark ab.

Barrichello macht die Jungfernfahrt
Bei den Tests in Valencia darf Barrichello die Jungfernfahrt machen. "Ich kann es kaum erwarten, das neue Rennauto zu fahren", sagte der Williams-Neuzugang, der an den ersten beiden Tagen testen wird. Teamkollege Hülkenberg wird am Mittwoch Testrunden im FW32 drehen.

Samstag, 31. Oktober 2009

Williams fährt mit Cosworth-Motoren

Williams fährt mit Cosworth-Motoren

Williams fährt mit Cosworth-Motoren
Was schon lange als Gerücht durch die Boxengasse geisterte ist jetzt amtlich: Williams trennt sich von Motorenpartner Toyota und fährt ab der kommenden Saison mit Cosworth-Aggregaten. "Wir wechseln zum britischen Hersteller Cosworth, mit dem wir in der Vergangenheit viele Weltmeisterschaften gewonnen haben", verriet Teamchef Frank Williams in den 'Gulf News' "Sie haben ihren Sitz nur 50 Meilen von unserem entfernt, was sehr praktisch ist."

Williams erhofft sich von dem Wechsel einen noch besseren Motor und mehr Unabhängigkeit. "Nicht dass uns Toyota jemals herumgeschubst hätte, aber wir haben uns einfach für den privaten und unabhängigen Weg entschieden", begründete der Teamchef.

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Auch bei der Cockpitbesetzung will Williams Klarheit schaffen. "Wir werden unsere Fahrer am Montag bekannt geben", sagte er vor dem Großen Preis von Abu Dhabi. Es gilt jedoch als sicher, dass Nico Hülkenberg und Rubens Barrichello in der kommenden Saison die aktuellen Piloten Nico Rosberg und Kazuki Nakajima ersetzen werden.

Freitag, 30. Oktober 2009

Rosberg fährt letztes Rennen für Williams

Rosberg sagt in Abu Dhabi "Servus"

Rosberg sagt in Abu Dhabi Servus
Nico Rosberg hat seinen Abschied bei Williams endlich offiziell gemacht, für welches Team er im kommenden Jahr Gas geben wird, verriet er aber noch nicht. Vor den deutschen Medienvertretern wand sich der 24-Jährige im Fahrerlager des Yas Marina Circuit von Abu Dhabi wie ein Aal um eine Aussage und wettete sogar gegen seinen Abschied. Vor britischen Kollegen ließ er dann die Katze aus dem Sack. "Das ist mein letztes Rennen für Williams", sagte Rosberg drei Tage vor dem Großen Preis von Abu Dhabi: "Und das ist es wirklich", betonte er.

Wohin der 69-malige Grand-Prix-Starter geht, verriet er jedoch nicht. Nur soviel: Rosberg - beste Platzierung war Rang zwei 2008 in Singapur - will in einem siegfähigen Auto sitzen. Kein Wunder, dass alle damit rechnen, dass er bei Konstrukteursweltmeister BrawnGP einsteigt und dafür Rubens Barrichello zu Williams wechselt. Möglichkeit zwei wäre ein Engagement bei McLaren-Mercedes.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hatte jüngst die Spekulationen angeheizt, als er meinte, Rosberg sei im nächsten Jahr auf jeden Fall in der Formel 1. Prompt wurde gemutmaßt, das Haug Bescheid wisse. Und da ebenfalls spekuliert wird, dass Mercedes aus der Exklusiv-Kooperation mit McLaren aussteigen und mit Brawn quasi ein Werksteam aufbauen will, scheint Rosbergs Weg zur zweiten Formel- 1-Station seiner Karriere vorgezeichnet.
Am Wochenende der Abschiede der Formel 1 sagt Rosberg dem Williams-Team auch mit einem "komischen Gefühl" Goodbye. "Ich kann diese Gelegenheit nur nutzen, dem Team zu danken, denn alles in allem denke ich, dass es viel Gutes für meine Karriere getan hat", sagte Rosberg. Er bedankte sich ausdrücklich bei Teamchef und Mitbesitzer Frank Williams und dessen engsten Mitarbeitern. "Sie haben meine Karriere all die Jahre unterstützt", so der Wiesbadener mit Wohnsitz Monaco.

Warum der Pilot in der deutschen Medienrunde keine Antworten auf die Frage nach seinem Verbleib bei Williams geben wollte, indes mit einem Vertreter der Zunft sogar um ein Bier wettete, dass er bleibe, ist Rosbergs Geheimnis. Seit Brasilien weicht er den Fragen nach seiner Zukunft aus: Dazu sage ich nichts, so sein zum Standard gewordener Satz - bis Donnerstag in Abu Dhabi. Der Brasilianer Barrichello hatte indes immerhin schon Kontakte zu Williams bestätigt. Da bei dem britischen Team aber auch der Japaner Kazuki Nakajima keine Zukunft mehr haben dürfte, ist zudem ein Cockpit für GP2-Champion Nico Hülkenberg frei. Der Pilot aus Emmerich würde dann vom Test- und Ersatzpiloten zum Stammfahrer aufsteigen.

Und aus deutscher Sicht eventuell für einen Rekord in der Historie der Formel 1 sorgen: Erstmals könnten nämlich sage und schreibe sechs Piloten mit Kennzeichen D im Jahr 2010 am Start sein. Während Sebastian Vettel seinen ohnehin 2010 gültigen Vertrag bei Red Bull bereits verlängerte, müssen Nick Heidfeld, Timo Glock und Adrian Sutil ihre Zugehörigkeit zur PS-Eliteliga aber erst noch klären.

Samstag, 19. September 2009

Fährt Hülkenberg für Williams?

Hülkenberg 2010 Stammfahrer bei Williams

Hülkenberg 2010 Stammfahrer bei Williams
Deutschland bekommt einen neuen Formel-1-Piloten. Nach Informationen von 'Auto Bild Motorsport' wird Nico Hülkenberg ab der kommenden Saison für Williams fahren. Der britische Rennstall habe die Option auf den 22-Jährigen gezogen, berichtet das Blatt. Offiziell bestätigt hat Williams Hülkenberg aber noch nicht.

Hülkenberg ist seit zwei Jahren Testfahrer bei Williams. In diesem Jahr war er sogar als Praktikant angestellt. Sein neuer Kontrakt als Stammpilot soll angeblich bis 2013 laufen. "Klar fahre ich nächstes Jahr Formel 1", hatte der junge Deutsche schon vergangenes Wochenende nach seinem vorzeitigen Titelgewinn in der Nachwuchsklasse GP2 gesagt.

Neben Sebastian Vettel (Red Bull), Nico Rosberg (noch Williams; im Gespräch bei McLaren und Brawn), Timo Glock (Toyota) und Adrian Sutil (Force India) wäre Hülkenberg der fünfte deutsche Starter in der kommenden Saison. Auch der nach jetzigem Stand zum Saisonende arbeitslose Nick Heidfeld (derzeit BMW Sauber) wird vermutlich bei einem Team unter kommen.

Montag, 7. September 2009

Die Formel 1 Kurve

Zeitung: Mercedes übernimmt Brawn GP

Zeitung: Mercedes übernimmt Brawn GP
Mercedes will den Erfolg einkaufen: Nach Informationen der seriösen britischen Zeitung 'Daily Telegraph' steht der deutsche Autobauer vor einer Teilübernahme des in der WM-Wertung führenden Brawn-GP-Teams. Bereits in dieser Saison liefert Mercedes die Motoren an das britische Team. Während Honda sich bereits aus der Formel 1 zurückgezogen hat und BMW nach Saisonende aussteigt, setzt Mercedes auf Expansionskurs. Denn neben Brawn werden die Stuttgarter auch ihre 40-prozentige Beteiligung am McLaren-Team behalten.

Mercedes hat bislang keine Stellungnahme zu dem möglichen Brawn-Deal abgegeben. "Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte", sagte ein Mercedes-Sprecher dem 'Daily Telegraph' und betonte, "dass wir einen langfristigen Vertrag mit McLaren haben".

Jüngste Äußerungen von Brawn-Geschäftsführer Nick Fry lassen jedoch auf weit gediehene Gespräche schließen. "Wir haben einige nette Verträge abgeschlossen", sagte Fry. Diese würden jedoch erst bei der Vorstellung des neuen Autos im nächsten Jahr enthüllt. Für die kommenden drei Jahre sei die Teilnahme von Brawn an der Königsklasse des Motorsports gesichert, so Fry. Brawn-Insider bestätigten bereits, dass der Deal mit Mercedes so gut wie sicher sei.

Liuzzi neuer Teamkollege von Sutil

Liuzzi neuer Teamkollege von Sutil
Force India hat Vitantonio Liuzzi als neuen Teamkollegen von Adrian Sutil bestätigt. Der Italiener ersetzt bei den letzten fünf Saisonrennen seinen zu Ferrari gewechselten Landsmann Giancarlo Fisichella. Liuzzi wird sein erstes Rennen am kommenden Wochenende beim Großen Preis von Italien in Monza bestreiten.

Force India hatte den 28-Jährigen in der vergangenen Saison als Testfahrer verpflichtet. F1-Erfahrung sammelte Liuzzi bereits 2005 bei Red Bull und in den beiden folgenden Jahren bei Toro Rosso an der Seite von Sebastian Vettel. Sein bestes Ergebnis war Platz 6 beim China-GP 2007. Bei 39 Starts fuhr er insgesamt fünf Punkte ein.

Mein Kommentar:

Meiner Meinung nach die beste Lösung, den Testfahrer fahren zu lassen. Bei Force India war in den letzten Rennen eine deutliche Steigerung zu sehen. Mal sehen, wie sich Liuzzi schlagen wird.

Massa setzt sich für mehr Sicherheit ein

Massa setzt sich für mehr Sicherheit ein
Felipe Massa hat rund sechs Wochen nach seinem schweren Unfall mehr Sicherheit in der Formel 1 gefordert. Der Brasilianer will so schnell wie möglich wieder in der Königsklasse des Motorsports Gas geben - aber vor allem ohne unnötiges Risiko. "Wir müssen uns um Verbesserungen bemühen", sagte der 28-Jährige dem 'Guardian'.

Allerdings ist Massa gegen ein 'Käfig-Cockpit'. "Ich sage nicht, dass wir die Cockpits komplett abdecken sollten. Vielleicht können wir aber andere Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass ein Rad deinen Kopf treffen kann", so der Ferrari-Pilot weiter. Massa kündigte an, "dieses Thema mit Charlie Whiting (FIA-Rennleiter), der FIA und den Fahrern diskutieren", sobald er wieder in den F1-Zirkus zurückgekehrt ist. Der tragische Unfalls von Henry Surtees während eines Formel-2-Rennens habe Massa "sehr mitgenommen". Ans Aufhören dachte der Ferrari-Fahrer aber nie: "Formel 1 ist mein Leben!"

Viereinhalbstündige OP gut überstanden

Unterdessen unterzog sich Massa einer Operation bei einem plastischen Chirurgen. Wie sein Rennstall Ferrari auf seiner Internetseite mitteilte, sei der viereinhalbstündige Eingriff in Sao Paulo im Bereich des Gesichts erfolgreich gewesen.

Massa könne demnach nach einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus seine Rehabilitation im Hinblick auf ein Comeback in der kommenden WM-Saison fortsetzen. Massa war im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn am 25. Juli in Budapest durch eine herumfliegende Stahlfeder am Helm getroffen und am Kopf schwer verletzt worden.

In den vergangenen beiden Rennen wurde der Brasilianer durch Luca Badoer ersetzt. In den letzten fünf Saisonrennen wird der Italiener Giancarlo Fisichella (ehemals Force India) in Massas Ferrari-Cockpit sitzen.

Williams und Force India wieder im Boot

Williams und Force India wieder im Boot
Die Teamvereinigung FOTA hat die vorläufigen Ausschlüsse von Williams und Force India wieder aufgehoben. Das teilte das Exekutivkomitee der Vereinigung mit. Williams und Force India waren im Zuge des Streits mit dem Weltverband FIA wegen der zukünftig vorgesehenen Sparmaßnahmen im Mai vorläufig von der FOTA ausgeschlossen worden. Die beiden Rennställe hatten sich als einzige Teams ohne Bedingungen für die WM 2010 eingeschrieben.

Allerdings war es damals zwischen der FOTA und der FIA mit dem umstrittenen Präsidenten Max Mosley noch nicht zu einem Kompromiss gekommen. Die FOTA-Teams hatten wegen der von der FIA angedachten massiven Sparmaßnahmen mit der Gründung einer eigenen Rennserie gedroht. Mittlerweile ist ein Kompromiss gefunden worden, womit einer Unterzeichnung des Concorde Agreements, der sogenannten Verfassung der Formel 1, nichts mehr im Wege steht.

Sonntag, 30. August 2009

Williams will Schumi-Comeback verhindern

"Nicht mit mir" - Rollstuhl-General will Schumis Comeback verhindern

Nicht mit mir - Rollstuhl-General will Schumis Comeback verhindern
Für Michael Schumacher will Ferrari sogar die Regeln ändern. Nach dem gescheiterten Comeback des Rekordweltmeisters in dieser Saison wollen die Italiener den Automobil-Weltverband FIA dazu bringen, 2010 Grünes Licht für ein drittes Auto zu geben. Dieses freie Cockpit könnte dann laut Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali für Schumacher reserviert werden.

"Wenn alles in Ordnung ist, warum sollten wir Michael nicht in einem unserer Autos sehen?", sagte Domenicali der Londoner 'Times'. Allerdings müsste Schumacher seine Kopf- und Nackenprobleme, die eine Rückkehr schon in diesem Jahr unmöglich machten, erstmal vollständig überwunden haben.

Teamchef Sir Frank Williams will Schumachers Rückkehr offenbar mit aller Macht verhindern. Der Brite, an dessen Veto bereits eine Sondererlaubnis für Testfahrten des 40-Jährigen scheiterten, will nun auch die Ferrari-Pläne ablehnen. "Drei Autos? Das würde ich blockieren. Nicht mit mir", sagte Williams der 'Bild am Sonntag'.

Auch Toro-Rosso-Boss Franz Tost ist nicht gerade begeistert, auch wenn sein Team in diesem Jahr mit Ferrari-Motoren über die Runden kommt. "Bei 13 Teams wären das 39 Autos. Dafür sind die meisten Rennstrecken ja gar nicht ausgerichtet", sagte der Österreicher.

Die Woche der Entscheidung steht beim Ferrari-Heimspiel am 13. September in Monza an. Dann will Schumachers Manager Willi Weber zuerst einmal den Berater-Vertrag seines Schützlings verlängern. Dafür kassiert Schumacher angeblich fünf Millionen Euro pro Jahr. Sollte Schumacher dem italienischen Traditionsrennstall in dieser Funktion erhalten bleiben, scheint auch ein Comeback im Rennauto 2010 durchaus möglich.

Domenicali denkt aber nicht nur an Schumacher, sondern auch an die Formel 1. "Es ist einfach besser, wenn die größten Teams drei Autos haben, denn das ist es, was die Leute wollen", sagte der Italiener. Domenicali kann den Einwand von Williams nicht verstehen. "Mit allem Respekt gegenüber den kleineren Teams: Der Wert der Formel 1 besteht aus den guten Fahrern, großen Persönlichkeiten und einer großen Marke", meinte der Ferrari-Teamchef.

Es gibt auch Schumi-Fürsprecher

Einen mächtigen Fürsprecher könnte Ferrari im Oktober erhalten, wenn Jean Todt, der ehemalige Rennleiter der Roten, zum Präsidenten des Automobil-Weltverbandes FIA gewählt würde. Der Franzose könnte dann Abtrünnige wie Williams und Tost von der Notwendigkeit eines dritten Autos überzeugen.

Unterstützung erhält Ferrari ausgerechnet vom Erzivalen. Er sei der Drei-Auto-Idee nicht abgeneigt, sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh dem Fachmagazin 'auto, motor und sport'. Allerdings müsse man zuerst die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Kleinere Teams dürften nicht auf der Strecke bleiben, nur damit das Spektakel verbessert wird. Whitmarsh: "Wir wollen sicherstellen, dass alle Teams gesund sind."

Whitmarsh nannte es ein "interessantes Konzept". Vor allem die Möglichkeit junge Nachwuchsfahrer einzusetzen sei verlockend: "Aber wenn es nur darum geht, die besten drei Fahrer in den besten drei Autos fahren zu lassen, bin ich mir nicht sicher, ob es der Show dient."

Schumacher wollte eigentlich vor zwei Wochen in Valencia den verletzten Ferrari-Piloten Felipe Massa (Brasilien) ersetzen. Nach seiner Absage schloss er zwar eine Rückkehr in dieser Saison aus, einen erneuten Versuch möglicherweise 2010 allerdings nicht. Er fühle sich nicht in der Lage, schon jetzt über die Zukunft nachzudenken, meinte der 40-Jährige nur.

Schumacher steht bei Ferrari aber weiterhin hoch im Kurs. "Wenn alles gut gelaufen wäre, hätte ich Michael auch gerne für 2010 in einem dritten Auto bei Ferrari gehabt", hatte Ferrari-Boss Luca di Montezemolo schon nach gescheiterten ersten Anlauf des siebenmaligen Weltmeisters gesagt.

Freitag, 28. August 2009

Vier deutsche Fahrer noch ohne Vertrag

Deutsches Quartett pokert um neue Verträge

Deutsches Quartett pokert um neue Verträge
Zwischen Hoffen und Bangen, Zuversicht und Optimismus: Vier der fünf deutschen Formel-1-Fahrer stehen derzeit noch ohne Vertrag für die kommende Saison da. Die Zeit der Ungewissheit mit drei zumindest geplanten Neueinsteiger-Teams, der schleichenden Angst vor weiteren Aussteigern nach BMW und reichlich Fahrern mit auslaufenden Kontrakten geht an keinem spurlos vorbei. "So extrem wie dieses Jahr habe ich es noch nicht erlebt", sagt BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld, der notgedrungen auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber ist. "Generell ist die momentane Lage nicht so einfach", meint Timo Glock und hofft, dass Toyota die Option auf ihn zieht.

Selbst Nico Rosberg, der nicht zuletzt dank eigener Koketterie als heißer Kandidat für ein Cockpit bei McLaren-Mercedes gehandelt wird, spricht davon, dass es trotz Optionen auch "sehr schwer" ist. "Es ist ja nicht so, dass alle auf mich warten", sagt der 24-Jährige, dessen Kontrakt bei Williams ebenso ausläuft wie der von Landsmann Adrian Sutil bei Force India. Fest im PS-Sattel sitzt einzig Sebastian Vettel. Die deutsche WM-Hoffnung verlängerte den Vertrag mit Red Bull vor einer Woche vorzeitig um ein Jahr bis Ende 2011 plus Option für 2012.

Hülkenberg drängt mit Macht in die Formel 1

Möglicherweise verlängern wird auch Sutil seinen Vertrag bei Force India. Die Option sei "sehr groß". "Wir werden uns ganz lange zusammensetzen", kündigte der Pilot an, der in seinem dritten Jahr in der 'Königsklasse' des Motorsports unterwegs ist und seinen bislang einzigen Punkt 2007 beim Regenrennen in Japan einfuhr. Er habe eine "starke Verbindung" zu dem Team, das 2011 bei der geplanten Indien-Premiere am liebsten groß auftrumpfen würde.

So lange will Rosberg nicht warten. Der 24-Jährige, in seiner vierten Formel-1-Saison und im vierten Jahr bei Williams, will endlich im WM-Rennen mitmischen. "Ich möchte in den kommenden Jahren an der Spitze mitfahren. Das ist das entscheidende Kriterium", sagte Rosberg in Spa-Francorchamps vor dem Großen Preis von Belgien am Sonntag (ab 14.00 Uhr live bei RTL und sport.de). Aber selbst für den smarten und polyglotten Piloten, zudem dreimal Fünfter und zweimal Vierter in den zurückliegenden fünf Rennen, ist das kein Selbstläufer. "Das passiert dann vielleicht, wenn du vierfacher Weltmeister bist."

Das trifft allerdings auf keinen der fünf deutschen Piloten zu, zu denen sich im kommenden Jahr auch noch Nico Hülkenberg gesellen will. "Ich denke, wir haben eine realistische Chance auf ein Stammcockpit nächstes Jahr", sagte Hülkenberg bereits. Mit dem sich abzeichnenden Gesamtsieg in der Nachwuchsserie GP2 würde der 22-Jährige aus Emmerich ein weiteres As im Poker um einen Formel-1-Vertrag als Stammpilot haben - Test- und Ersatzfahrer ist er bereits beim Rosberg-Rennstall Williams. Wie auch immer, sobald das Fahrerkarussell in Fahrt kommt - möglicherweise mit dem von allen trotz Dementi erwarteten Wechsel von Fernando Alonso zu Ferrari - müssen auch die deutschen Piloten die Karten auf den Tisch legen und hoffen und bangen um das beste Blatt.

Mein Kommentar:

Entscheidende Fahrer im Fahrerkarussel sind für mich Fernando Alonso und Nico Rosberg. Ich hoffe für Nico, dass er das Cockpit beim McLaren Mercedes bekommt. Fernando zählt nicht gerade zu meinen Lieblingsfahrer, allerdings könnte sich Ferrari keinen besseren Fahrer holen. Ferrari wird seine Fahrer mit Sicherheit in Monza bekannt geben. Dann weiß man schon mal etwas mehr. Wäre noch die Frage, ob und wo Kimi Räikkönen fährt. Bei Renault?

Ich bin mal gespannt, wie sich die drei neuen Teams, die im nächsten Jahr dazukommen, entscheiden werden. Verpflichten sie Fahrer mit viel Erfahrung oder doch eher jemanden, der seine erste Saison fahren wird? Ich hoffe vor allen Dingen für Nick Heidfeld, dass er ein gutes Cockpit bekommt und somit die Chance hat, noch einmal vorne mitzufahren.

Vor einigen Rennen hätte ich noch eher gesagt, dass Adrian Sutil besser das Team wechseln sollte. Jedoch ist bei Force India ein deutlich Aufwährtstrend zu sehen. Sie werden es bestimmt diese Saison noch schaffen Punkte zu holen.

Ich fands überraschend, dass sich Sebastian Vettel so früh und so schnell entschieden hat. Aber ich denke, dass es gut ist, wenn er noch etwas länger bei Red Bull bleibt.

Auf jeden Fall kommt das Fahrerkarussel so langsam in Fahrt. Es bleibt spannend.

Sonntag, 2. August 2009

Haug für einen Schumi-Testtag

Haug plädiert für Schumacher-Ausnahmetest

Haug plädiert für Schumacher-Ausnahmetest
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat sich klar für eine Sondererlaubnis für Michael Schumacher ausgesprochen, damit der Formel-1-Rekordweltmeister einen Testtag im aktuellen F60 zur Vorbereitung auf sein geplantes Comeback bestreiten kann.

"Ich bin absolut dafür, dass Michael die Testmöglichkeit im aktuellen Ferrari bekommt", sagte Haug. Testfahrten mit aktuellen Rennwagen sind in dieser Saison verboten, nur wenn alle Teams zustimmen, könnte der Internationale Automobilverband Schumacher Grünes Licht geben.

Würde es nach mir gehen, könnte Michael zwei Wochen und nicht nur einen Tag testen. Alle seine Rivalen haben mehr Erfahrung und Kilometer in den neuen Autos", erklärte Haug. Schumacher ist den aktuellen F60 noch kein einziges Mal gefahren. Sein bis dato letztes Rennen bestritt der mittlerweile 40-Jährige am 22. Oktober 2006. Zuletzt in einem Ferrari getestet hatte Schumacher im April 2008. Nun bereitet er sich für sein Comeback vor. Am 23. August will er den verunglückten Felipe Massa beim Großen Preis von Europa ersetzen. Am Freitag drehte er in Mugello 67 Runden mit einem zwei Jahre alten F2007.

Wie reagieren Williams und Force India?

"Hätte er gesagt, ich fahre, aber nur unter der Bedingung, dass ich eine Woche Privattest im aktuellen Auto bekomme, hätten alle Teams begeistert zugestimmt", meinte Haug. Vonseiten der acht Rennställe, die in der FOTA vereint sind, wurde die Bereitschaft signalisiert, der Bitte Ferraris nachzukommen. Die Scuderia hat in einem Brief an alle Teams um eine entsprechende Ausnahmegenehmigung gebeten.

Fraglich ist allerdings, ob auch Williams und Force India, die momentan nicht der Teamvereinigung FOTA angehören, zustimmen werden. Es sei nicht an Williams zu kommentieren, ob Schumacher den F60 teste, es wäre angemessener, wenn das die FIA mache, erklärte das Williams-Team auf Anfrage.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Formel 1 News

FOTA schmeißt Williams raus

FOTA schmeißt Williams raus
Im Machtpoker der Formel 1 hat Nico Rosberg mit dem Williams-Team derzeit ganz schlechte Karten. Als Reaktion auf die erfolgte Einschreibung für die Saison 2010 ist der Rennstall von Sir Frank Williams mit sofortiger Wirkung aus der Teamvereinigung FOTA ausgeschlossen worden. Dieser Ausschluss sei allerdings nur vorläufig, teilte Williams am Mittwoch mit.

"Auch wenn die FOTA-Entscheidung bedauerlich ist, so ist sie doch nachvollziehbar", sagte Frank Williams nach dem Rauswurf. Man sei ein Rennteam, dessen einziges Geschäft die Formel 1 sei, meinte der Teamchef weiter und bat um Verständnis: "Wir haben schließlich Verpflichtungen gegenüber Partnern und Angestellten. Daher stand unsere Nennung für die kommende Saison außer Frage."

Williams ist mit seiner Haltung in der Formel 1 aber isoliert. Im seit Monaten andauernden Streit mit dem Automobil-Weltverband FIA um eine geplante Budgetgrenze für 2010 hatten Ferrari, BMW, Toyota, Renault und Red Bull mit dem Ausstieg aus der Königsklasse gedroht. Diese Teams wollen ohne eine Einigung mit der FIA die noch bis zum 29. Mai laufende offizielle Einschreibefrist verstreichen lassen. Sogar eine "Piratenserie" als Konkurrenz zur FIA-Serie hatten die Hersteller als letzte Konsequenz nicht ausgeschlossen.

Williams hatte zunächst noch an einem weiteren FOTA-Meeting am Londoner Flughafen Heathrow teilnehmen dürfen. Doch anscheinend wurde im Rahmen der Besprechung Kritik am Verhalten des Briten laut. Als Konsequenz verweigerte man Williams die Teilnahme an den weiteren Verhandlungen. Die Teams um den Rebellenführer Ferrari erhoffen sich nach einem Einlenken von FIA-Präsident Max Mosley einen Kompromiss und letztlich eine Einigung bezüglich des Regelwerkes für 2010.

"Wir haben einen Vertrag mit der FOM und der FIA, dass wir bis Ende 2012 an der Formel 1 teilnehmen werden", sagte Williams und rechtfertige damit sein Vorpreschen, das offenbar ohne vorherige Absprache mit der FOTA erfolgte. Welche Auswirkungen dieser Ausschluss auf die FOTA haben wird, ist derzeit noch nicht abzuschätzen.

Die eigene Einschreibung will Williams aber nicht als Abrücken von der gemeinsamen Linie der FOTA gewertet wissen. "Die Einigkeit der FOTA ist für Williams von überragender Bedeutung", hatte zuvor Williams-Geschäftsführer Adam Parr gesagt. So habe man sich Sonntag vor dem Rennen in Monaco den anderen Teams bei einem Schreiben an die FIA angeschlossen, in dem weitere Bemühungen gefordert werden, einen Kompromiss im Regelstreit für 2010 zu finden.

Nachdem Mosley am Sonntag eine Einführung der Budgetgrenze in zwei Schritten vorgeschlagen hatte, klafft zwischen der von den Rennställen erhofften und der FIA angestrebten Höhe der Grenze allerdings noch eine große Lücke. Für das erste Jahr sollen die Rennställe laut Fachmagazin 'auto, motor und sport' eine Grenze von 100 Millionen Euro fordern. Der ursprüngliche Vorschlag der FIA lag bei rund 45 Millionen Euro. Immerhin: Der erste Schritt in dem Dauerstreit ist jetzt gemacht.

'Silberengel' retten Formel 1

'Silberengel' retten Formel 1
Im Regelstreit der Formel 1 soll McLaren-Mercedes britischen Medien zufolge den Weg aus der Krise aufgezeigt haben. Ein Plan von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug für die Einführung einer Budgetgrenze in zwei Stufen bis 2011 sei "flexibel und raffiniert genug, die Teams und Weltverbandschef Max Mosley zufriedenzustellen", schrieb die Londoner Zeitung 'The Times'. Haug wollte dies nicht bestätigen. "Es spielt keine Rolle, von wem welcher Vorschlag stammt, solange er konstruktiv ist und eine Problemlösung bringen kann", sagte Haug:

Bei einem weiteren Krisentreffen hatte die Teamvereinigung FOTA am Mittwoch in London nach einem Kompromiss für den seit Wochen schwelenden Disput gesucht. Die 'Mercedes-Initiative' sieht angeblich vor, dass die Rennställe entgegen dem bisherigen Beschluss des Internationalen Automobilverbands FIA im kommenden Jahr rund 100 Millionen Euro ausgeben dürfen. Neueinsteigern soll im Gegenzug kostengünstige Unterstützung beim Bau ihrer Autos sowie ein Wissenstransfer gewährt werden. Erst ein Jahr später als bisher vorgesehen soll 2011 ein Etatlimit von rund 45 Millionen Euro eingeführt werden.

"Mercedes sieht sich verpflichtet, gangbare und kostengünstige Wege für eine positive Formel-1-Zukunft zu entwickeln und mit FIA, FOTA und FOM konstruktiv voranzutreiben. Wie man sieht, war das in den letzten zwei Wochen möglich - aber noch sind wir nicht am Ziel", sagte Haug. Der 56-Jährige und McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sollen sich bei den Gesprächen von Teams, FIA und Rechte-Mitinhaber Bernie Ecclestone (FOM) mit Nachdruck um einen Kompromiss bemüht haben. "Wir sehen uns in der Verantwortung, als Friedensstifter aufzutreten", sagte Whitmarsh.

Mosley spielt den harten Max

Mosley spielt den harten Max
Max Mosley zeigt Stärke. Im Machtpoker um die Zukunft der Formel 1 will sich der Präsident des Internationalen Automobilverbands FIA ebenso durchsetzen wie im Kampf um seine Privatsphäre. Mehr als ein Jahr nach den Veröffentlichungen eines englischen Boulevardblatts aus seinem Intimleben sehe er seine Position an der FIA-Spitze "vielleicht wieder fast so stark wie vorher", sagte der Brite im Interview mit der Deutschen Presse- Agentur dpa. Der Londoner High Court hatte im Juli vergangenen Jahres bestätigt, dass es bei den Sex-Spielen Mosleys mit fünf Frauen keinerlei Bezug zu nationalsozialistischen Inhalten oder Haltungen gab. Im von Ferrari angeführten Regelstreit der Formel 1 ist der Ausgang dagegen offen.

Eine Königsklasse ohne Ferrari "wäre ärmer", betonte der FIA-Chef bei dem Gespräch in seinem Büro in Monte Carlo. Dennoch wolle er den Konflikt durchstehen, auch wenn die Italiener ihre Ausstiegsdrohung wahrmachen sollten. "Wir müssen, weil ich überzeugt bin, dass die Formel 1 nicht mit dem derzeitigen Kostenaufwand überleben kann", erklärte Mosley. Der Verband versuche alles, die Rennställe von einem Bleiben zu überzeugen. "Aber am Ende dürfen wir sie nicht die Bedingungen diktieren lassen", warnte der 69-Jährige.
Seit Wochen ringen die Teams und die FIA um das Reglement für die kommende Saison und die bereits beschlossene freiwillige Budgetgrenze von umgerechnet rund 45 Millionen Euro. "Die Teams sind eben an diese Lebensart gewöhnt, aber es geht nicht mehr", sagte Mosley mit Blick auf die Riesenetats vieler Rennställe.

300 bis 400 Millionen Euro pro Jahr würden Werksteams wie Ferrari, BMW oder Toyota derzeit in ihr Formel-1-Projekt stecken, sagte der FIA-Präsident. "Das ist völlig unhaltbar." Die weltweite Wirtschaftskrise und der massive Absatzeinbruch der Autobauer mache radikale Kostensenkungen unausweichlich. Dies sei auch im Sinne der Anteilseigner und der Steuerzahler, deren Geld die in Not geratenen Autokonzerne laut Mosley derzeit für ihre Formel-1-Teams "wegwerfen". "Wenn wir diese Einsparungen umsetzen, gibt es eine Chance, dass die großen Autohersteller bleiben. Wenn nicht, sehe ich keine Chance", meinte der studierte Jurist.

In dem Richtungsstreit zwischen den Teams und der FIA hat vor allem die Sorge um einen Rückzug von Ferrari den Druck erhöht. "Ihr Image, ihre Marke", seien der Wert der Scuderia für die Formel 1, erklärte Mosley. Unter allen Marken in der Rennserie stelle Ferrari die größte dar. Dennoch könne die Königsklasse auch ohne den aktuellen Konstrukteursweltmeister überleben. "Als damals Ayrton Senna starb, dachten alle, dies sei das Ende. Letztlich machte es keinen Unterschied. Der Sport ist immer größer als sein größter Name", urteilte der FIA-Präsident.

Das durch die Ausgabengrenze befeuerte Interesse potenzieller Neueinsteiger in die Formel 1 wertet Mosley als Rückenwind für seinen Vorstoß. "Wenn man diese Neueinsteiger stoppt, stirbt die Formel 1. Es kann nicht sein, dass nur alte Männer den Sport am Laufen halten", sagte der langjährige Weggefährte von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone (78).

Wie lange er selbst noch die Politik der FIA bestimmen will, hat Mosley noch nicht entschieden. Noch vor einem Jahr hatte er unter Druck angekündigt, nach dem Ende seiner vierten Amtszeit nicht wieder zu kandidieren. Inzwischen aber denkt er ernsthaft über eine weitere Amtszeit nach. "Praktisch alle in der FIA" würden ihn dazu drängen. "Einige der Formel-1-Teams sehen das anders, aber die zählen nicht, weil sie keine Wahlstimme haben", offenbarte Mosley, "es ist eine schwere Entscheidung." Die aktuellen Debatten um die Zukunft der Formel 1 würden bei seiner Entscheidung allerdings keine Rolle spielen, so der Spitzenfunktionär, denn "sie werden gelöst sein, bevor die Wahlen anstehen".


Briatore plant Brawn-GP-Double

Briatore plant Brawn-GP-Double
Flavio Briatore plant einen spektakulären Coup. Laut einem Bericht von 'Autosprint' erwägt der umtriebige Italiener eine Übernahme des Renault-Teams. Hintergrund: Ende dieses Jahres läuft der Vertrag des französischen Rennstalls mit Hauptsponsor ING, einem niederländischen Finanzunternehmen, aus.

In Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise, die sich stark auf den Automobilsektor auswirkt, lässt sich jedoch kaum ein neuer potenter Geldgeber finden. Daher, sowie wegen der geplanten 45-Millionen-Euro-Budgetregel, erwägt Renault einen Rückzug aus der Königsklasse.

Briatore könnte das Werksteam in einen Privatrennstall umwandeln und nur noch die Motoren von Renault beziehen. Wie das funktioniert, macht derzeit der ehemalige Honda-Rennstall Brawn GP vor, der als Werksteam mit Mercedes-Motoren den WM-Titeln entgegenfährt. Auch Red Bull, derzeit ärgster Brawn-Verfolger, ist ein Werksteam mit Kundenmotoren - pikanterweise von Renault.

Montag, 25. Mai 2009

Formel 1 News

Toyota dementiert F1-Ausstieg

Toyota dementiert F1-Ausstieg
Toyotas Motorsportpräsident John Howett hat Gerüchte über einen bereits feststehenden Ausstieg aus der Formel 1 dementiert. "Ich halte das für ein absichtlich in die Welt gesetztes Störgeräusch, um weitere politische Spannungen zu erzeugen", sagte Howett: "Es geht ja auch über Toyota hinaus und wird noch ein oder zwei anderen Herstellern unterstellt. Ich kenne die Quelle nicht, aber ich kann sagen, dass bei uns der Wunsch besteht, an der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr teilzunehmen."

Mehrere Medien hatten am Wochenende von Gerüchten berichtet, nach denen der Ausstieg der Japaner am Saisonende unabhängig von einer Einigung im Regelstreit bereits feststehe und das Team von Timo Glock nur nach einer passenden Begründung suche. FIA-Präsident Max Mosley FIA hatte Befürchtungen geäußert, dass die Formel ein oder zwei Teams unabhängig von einer Einigung verlieren könnte, ohne allerdings Namen zu nennen.

Toyota halte es "für eine der Pflichten eines Automobilherstellers, sich im Motorsport zu engagieren", betonte Howett. Ob dies künftig auch noch in der Formel 1 sein werde, ließ er aber noch offen. "Alle Hersteller müssen sich die Frage stellen: Ist das ein Sport, mit dem wir in Verbindung gebracht werden möchten?", sagte Howett und kritisierte Mosley und die FIA: "In letzter Zeit gab es Spannungen. Ich denke, mit einer guten Führungsstruktur hätten wir diese Spannungen nicht."

Wende im Regelstreit - Williams schon eingeschrieben

Wende im Regelstreit - Williams schon eingeschrieben
Die Rennställe fordern im Streit mit dem Internationalen Automobilverband FIA einen Aufschub des neuen Regelwerks. Sollte die FIA zustimmen und die Königsklasse auch 2010 unter den bislang gültigen Regeln weiterfahren, wollen sich alle Teams im Gegenzug längerfristig an die Formel 1 binden. Das berichtet 'Autosport'. Demnach beharren die Mitglieder der Teamvereinigung FOTA in einem Brief an FIA- Präsident Max Mosley auf dem Wegfall der umstrittenen Budgetgrenze für das kommende Jahr.

Unterdessen hat sich Williams als erstes Team für die Saison 2010 eingeschrieben. Das bestätigte Williams-Geschäftsführer Adam Parr, stellte aber zugleich klar, dass der Rennstall weiterhin rückhaltlos die Bemühungen der Teamvereinigung FOTA im Regelstreit mit der FIA unterstütze.

Der Regeldisput hatte am Rande des Großen Preis von Monaco am Wochenende mit stundenlangen Krisensitzungen einen neuen Höhepunkt erreicht. Am Sonntag deuteten sowohl Mosley als auch mehrere Teams an, dass eine Einigung in Sicht sei. Der FIA-Chef erläuterte, das umstrittene Etatlimit von 45 Millionen Euro könne auch in Stufen über mehrere Jahre angestrebt werden. "Wir haben gefordert, dass die Regeln wieder wie 2009 sind. Dann können wir sehen, welche Veränderungen wir vornehmen", sagte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.

Die Scuderia ist treibende Kraft in dem Konflikt. Die Italiener drohten mehrfach mit einem Rückzug aus der Formel 1. Auch Renault, Toyota, Red Bull und Toro Rosso hatten angekündigt, unter den neuen Bestimmungen nicht für die kommende Saison melden zu wollen. Inzwischen sind aber angeblich alle Teams bereit, sich bis 2012 zu verpflichten, wenn im kommenden Jahr die Regeln weitgehend unverändert bleiben. Für diese Woche wird ein weiteres Treffen der FOTA erwartet. Die Einschreibefrist für 2010 endet am Freitag.

"Wir haben uns eingeschrieben, weil wir uns moralisch und rechtlich verpflichtet fühlen, deutlich zu machen, dass wir in der Zukunft so an der Formel 1 teilnehmen werden wie wir es in den letzten 30 Jahren getan haben", sagte Williams-Geschäftsführer Parr und verwies auf einen bestehenden Vertrag mit der Formula One Management (FOM) von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone von 2008 bis 2010. Diese Klarstellung schulde das Team seinen Mitarbeitern, Sponsoren und Fans, die von Aussagen beeinflusst würden, die Teams würden sich nicht für das nächste Jahr einschreiben, erklärte Parr.

Die eigene Einschreibung will Williams nicht als Abrücken von der gemeinsamen Linie der FOTA gewertet wissen. "Die Einigkeit der FOTA ist für Williams von überragender Bedeutung", sagte Parr. Am Sonntag habe man sich den anderen Teams bei einem Schreiben an die FIA angeschlossen, in dem weitere Bemühungen gefordert werden, einen Kompromiss im Regelstreit für 2010 zu finden.

Angriff auf Brawn GP: 'Rote Göttin' glänzt wieder

Angriff auf Brawn GP: 'Rote Göttin' glänzt wieder
Der Große Preis von Monaco wird nicht gerade als eines der spektakulärsten Rennen in die F1-Annalen eingehen. Zu groß war der Vorsprung der beiden 'Brawnies'. Die Formel-1-Fans stellen sich jetzt die bange Frage: Wird die Saison ein Langweiler?

Auf keinen Fall, glaubt Christian Danner. Der RTL-Experte rechnet mit dem Großangriff von Ferrari. Bei dem Rennen im Fürstentum machte die Scuderia den größten Entwicklungsschritt aller Teams. "Ich glaube, dass Ferrari wohl der einzige Brawn-GP-Verfolger ist, der den Anschluss fast geschafft hat und vor allem auch aufschließen wird", so Danner: "In Istanbul ist man dran."

Kimi Räikkönen, als Dritter zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Podium, setzte zwischenzeitlich sogar den vor ihm fahrenden Rubens Barrichello unter Druck. "Mit dem 3. Rang kann ich nicht zufrieden sein, weil ich immer gewinnen möchte, aber dennoch ist dieses Ergebnis für das ganze Team nach dem schwierigen Saisonstart sehr zufriedenstellend", sagte der Finne. "Ich bin froh, dass wir zurück an der Spitze sind."

Angriff auf Brawn GP: 'Rote Göttin' glänzt wieder
Laut Stefano Domenicali waren die Plätze 3 und 4 an der Cote d'Azur nur der Anfang. "Wir verbessern uns, das ist sicher", sagte der Teamchef. Der nächste Schritt soll ein neues Aerodynamik-Paket beim Türkei-GP sein. "Wir wollen vor allen sein und werden alles Mögliche tun, damit wir das so bald wie möglich schaffen", nimmt Domenicali den Mund voll. Natürlich würden die anderen nicht still dasitzen, "aber wir müssen weiter so pushen wie in der jüngsten Vergangenheit".

Danner sieht die Formel 1 in diesem Jahr am Anfang eines Reglementzyklus': "Deswegen glaube ich, dass die Entwicklungsschritte so groß sind, dass die Konkurrenz zu Brawn GP aufschließen kann." In erster Linie natürlich Ferrari, hofft Chefingenieur Chris Dyer. "Das war in interessantes Rennen", betonte er. "Wir sind ein wenig enttäuscht, aber das ist ja auch ein gutes Zeichen, denn beides zeigt, wie sehr wir wieder vor allen anderen sein wollen."

Traurige Erkenntnis: Vettel noch nicht reif für den Titel

Traurige Erkenntnis: Vettel noch nicht reif für den Titel
Sebastian Vettels WM-Traum endete am Haken. Nach seinem Crash beim Monaco-GP in Runde 16 wurde sein demolierter Red Bull mit dem Kran aus dem monegassischen Leitplanken-Gewirr geborgen. Vettel stand noch lange Zeit enttäuscht und mit Tränen in den Augen hinter der Absperrung. In diesem Moment begriff er wohl, dass er noch nicht reif ist für den ganz großen Wurf, den Titel.

Während Konkurrent Jenson Button wie ein Uhrwerk von Sieg zu Sieg fährt, unterlaufen dem hoch veranlagten Vettel noch zu viele Fehler, um ernsthaft ein Wörtchen um die Fahrerkrone mitreden zu können. Beim Auftaktrennen in Melbourne schmiss er den 3. Platz weg, als er übermütig ins Duell mit Robert Kubica ging und kurz vor dem Ziel ausschied. Auch im malaysischen Tropenregen flog er ab. In Bahrain verspielte er einen möglichen Sieg durch einen schlechten Start, in Barcelona kam er ebenfalls kaum vom Fleck.

Obwohl er ein ums andere Mal sein enormes fahrerisches Können unter Beweis stellte und unbestritten ein Weltmeister in spe ist, dieses Jahr muss er sich noch hinten anstellen. Im Gegensatz zu dem ein oder anderen deutschen Vorbild gibt Vettel seine Fehler jedoch zu und zeigt sich damit lernwillig.

Traurige Erkenntnis: Vettel noch nicht reif für den Titel
Bleibt für ihn zu hoffen, dass auch der Red Bull seinem Lerntempo stand hält. Denn das im Vorfeld groß angekündigte Verbesserungs-Paket samt Doppeldiffusor und optimierter Aerodynamik entpuppte sich in Monaco als Rohrkrepierer. Über das gesamte Wochenende hinweg klagten Vettel und sein Teamkollege Mark Webber über Probleme mit dem störrischen Boliden. "Es war irgendwie der Wurm drin", so Vettel.

Besonders das Zusammenspiel mit den in Monaco eingesetzten super-soften Reifen funktionierte nicht. Der Bolide produzierte mit dem neuen Doppeldiffusor im Heck so viel Abtrieb, dass sich die Reifen im Rennen förmlich auflösten. So brachen Vettels Rundenzeiten schon nach wenigen Umläufen dramatisch ein. Ab der achten Runde hatte er einen Rattenschwanz von bis zu zehn Fahrern im Heck. In Runde elf gab er auf und steuerte die Box an. Seine Freude an der härteren Reifen Mischung hielt jedoch nicht lange, kurz darauf stieg er zu spät auf die Bremse, blockierte die Hinterreifen und krachte in der St. Devote in die Streckenbegrenzung.

Samstag, 23. Mai 2009

Formel 1 News

Rosbergs Zukunft weiter offen

Rosbergs Zukunft weiter offen
'Heimschläfer' Nico Rosberg genießt beim glamourösen Formel-1-Klassiker von Monte Carlo den Trubel vor seiner Haustür in vollen Zügen. Den Zeichen der Krise will sich der Wahl-Monegasse aber auch in der Steueroase an der Cote d'Azur nicht verschließen. "Der Sport muss darauf achten, dass Geld weniger wichtig wird", mahnte der Williams-Pilot in einem Interview vor dem Großen Preis von Monaco am Sonntag (14.00 Uhr live bei sport.de und RTL)..

Das schillernde Spektakel im Fürstentum hält der 23-Jährige aber trotz allem für zukunftsfähig. "Formel 1 ist Entertainment und bringt den Menschen Freude. Und das ist schon zeitgemäß", sagte Rosberg. Partys am Hafenbecken, protzige Yachten und die Parade der Reichen und Schönen - das einzigartige Flair rund um den berühmten Stadtkurs hat es dem gebürtigen Wiesbadener angetan. "Es ist viel mehr Trubel und Atmosphäre. Das ist unglaublich, komplett anders", sagte der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg, der in Monte Carlo aufgewachsen ist und immer noch die Hälfte des Jahres dort verbringt.

Finanzkrise Gesprächsthema in Monaco

Seine ehemalige Schule liegt nur 20 Meter vom Fahrerlager entfernt, die kurze Distanz von seiner Wohnung zur Strecke fährt er per Motorroller. Abends trifft man den Schwiegermutter-Traum auch am Grand-Prix-Wochenende im Restaurant beim Essen mit Freunden.

Rosbergs Zukunft weiter offen
Die Gesprächsthemen aber sind auch bei Rosbergs Nachbarn ernster geworden. Die Finanzkrise hat Monte Carlo nicht verschont. "Natürlich spricht hier jeder darüber, weil jeder in Monaco davon betroffen ist. Wahrscheinlich haben die meisten der wohlhabenden Leute hier auch massiv Geld verloren", meinte der Rennfahrer.

Rosberg: Gehen oder bleiben?

Auch die Formel 1 müsse sich der Lage anpassen. "Es ist sowieso viel zu viel mit Geld herumgeworfen worden", befand Rosberg. "Man muss versuchen, das so zu reduzieren, dass die Teams mit den besten Leuten und der besten Führung ein gutes Auto bauen können, auch wenn sie nicht die größte Finanzierung haben." Der brodelnde Richtungsstreit zwischen Teams und dem Internationalen Automobil-Verband FIA sowie die ungewohnt vielen sportlichen Fragezeichen erschweren derzeit Rosbergs Zukunftsplanung. Zwar läuft sein Vertrag bei Williams am Saisonende aus, doch der lange als sicher geltende Abschied ist wieder fraglich geworden.

"Im Moment bin ich hier sehr zufrieden, ich fühle mich sehr wohl. Das Auto hat im Vergleich zum Vorjahr große Fortschritte gemacht", lobte der WM-Zehnte sein Team. Vor allem in den Trainingseinheiten lässt Rosberg in diesem Jahr reihenweise die Konkurrenz hinter sich. Auch in Monaco war er am Donnerstag Tagesbester. Die jüngste Formschwäche der Top-Teams wie McLaren-Mercedes, das bislang als erster Anwärter auf eine Rosberg-Verpflichtung galt, hat den Blondschopf ins Grübeln gebracht. Eine Entscheidungsfrist über einen Wechsel will sich Rosberg daher nicht setzen: "Es hat ja auch Vorteile, wenn man wartet. Es ist derzeit unmöglich zu wissen, welches das richtige Team ist."

Teamchef Williams kritisiert Rosberg

Teamchef Williams kritisiert Rosberg
Nico Rosberg ist der Trainings-Weltmeister der Formel 1. In Monaco war der -Jährige bereits zum vierten Mal in dieser Saison bei einem Grand-Prix-Auftakt Trainingsschnellster. Seinen Arbeitgeber beeindruckt das jedoch wenig - im Gegenteil. "Das richtige Wort dafür ist wahrscheinlich Aufplusterei", ätzte Teamchef Frank Williams in Monte Carlo. "Die Formel 1 findet die Wahrheit ziemlich schnell heraus. Im Training kann man die Menschen täuschen, inklusive sich selbst. Im Rennen wird sich zeigen, wo man steht."

Teamchef Williams kritisiert Rosberg
Im bisherigen Saisonverlauf ist es Rosberg noch nicht gelungen, seine Trainingsbestzeiten in zählbaren Erfolg umzumünzen. Bisher stehen für den Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg nur ein sechster, ein siebter und ein achter Platz und 4,5 Punkte zu Buche. In seiner Wahlheimat Monaco hofft Rosberg nun auf den Durchbruch und einen Podestplatz, obwohl er zugeben musste, dass er am Donnerstag wohl wieder mit einem leichteren Auto als die Konkurrenz unterwegs war.

"Daher waren wir auch wieder Erster", vermutete Rosberg. "Aber ich habe das Gefühl, dass wir schneller sind als sonst. Ich hoffe, dass wir im Qualifying unter die besten Fünf kommen. Und im Rennen ist ein Podestplatz das Ziel." Seinen markigen Worten muss der Williams-Pilot nun aber auch Taten folgen lassen - sonst wird ihn sein Teamchef am Sonntag nach dem Rennen wohl zum Rapport bitten.

Deutsche Piloten lässt der Glamour kalt

Deutsche Piloten lässt der Glamour kalt
Nick Heidfeld ist weggezogen, Timo Glock hat Heimweh, und Sebastian Vettel mag ohnehin keinen großen Rummel: Der Große Preis von Monaco ist das schillerndste und verrückteste Rennen im Formel-1-Kalender. Doch nicht jeden Fahrer ziehen die mächtigen Luxus-Yachten im Hafen und die wie auf dem Laufsteg stolzierenden Stars und Sternchen am Streckenrand in den Bann. "Ich habe noch keinen Promi gesehen", sagt Shootingstar Vettel: "Das Wichtigste ist aber auch, dass das Auto rund läuft. Da ist es mir egal, wer da rumturnt oder auch nicht."

Auch Toyota-Pilot Glock ist vom "Juwel der Formel 1", wie es der schottische Lebemann David Coulthard mal nannte, sichtlich unbeeindruckt. "Ich bin froh, wenn ich am Montag wieder zu Hause bin", sagt der in Köln lebende Odenwälder. "Solange es nicht mehr als eine Woche so läuft, ist es okay", sagt sogar Nico Rosberg. Dabei ist der 23-Jährige nicht nur einer von sechs Formel-1-Piloten mit einem Wohnsitz im Steuerparadies (und dabei der letzte Deutsche), sondern beinahe ein echter Monegasse.

Im Winter "tote Hose", sonst "prollig"

"Ich bin zwei Wochen nach meiner Geburt hierher gekommen. Monaco ist meine Heimat, 200 Meter entfernt vom Motorhome bin ich zur Schule gegangen", meint der Williams-Pilot und genießt drei Phasen des Lebens im Fürstentum: "Im Sommer liebe ich das Meer, während der Formel-1-Woche bestimmen Verkehr, Chaos und Party das Leben und im Winter ist es schön ruhig." Genau diese Mischung hat Heidfeld letztlich in die Schweiz vertrieben. Im Winter herrsche "tote Hose", in anderen Phasen sei es "sehr prollig". Und bei den Formel-1-Gastspielen sei in den vergangenen ein, zwei Jahren irgendwie ein großes Stück Flair verloren gegangen.

Deutsche Piloten lässt der Glamour kalt
Ein Gefühl, das sich in diesen Tagen verstärkt, denn der große Publikumsandrang ist ausgeblieben. "Ich bin mit dem Boot durch den Hafen gefahren und war erstaunt, wie leer alles war", meint Rosberg: "Aber es ist auch kein Wunder. Ich habe gehört, dass die Hotelpreise nochmal kräftig angezogen haben. Das ist in Zeiten der Finanzkrise natürlich ein bisschen unglücklich." Vor allem in Monte Carlo, wo fünf Tage Übernachtung schon mal 10.000 Euro kosten können, für ein Abendessen durchaus mal 800 Euro verlangt werden und man für eine schlichte Flasche Wasser auch mal 80 Euro hinlegen muss.

Fahrerische Herausforderung bleibt

Was die Fahrer eint, sind der Respekt und die Liebe zur Strecke in Monaco. Der faszinierende Straßenkurs durch Häuserschluchten und den Leitplankenkanal gilt fahrerisch als besondere Herausforderung. "Das ist das Rennen, das jeder gewinnen will", sagt Heidfeld. Und Vettel ergänzt: "Es macht unheimlich viel Spaß, hier zu fahren. Auch wenn es sehr schwierig ist. An der Stelle am Casino brauchst du richtig Eier." Vor allem fordert der Kurs, den auch Adrian Sutil zu seinen Lieblingsstrecken zählt, besondere Konzentration von den Piloten.

Rekord-Weltmeister Michael Schumacher sprach vom "mit Abstand gefährlichsten Rennen des Jahres" und "besorgniserregenden" Sicherheitsvorkehrungen. Für Nelson Piquet war es "wie mit einem Hubschrauber durch das Wohnzimmer zu fliegen", und Niki Lauda nannte das Rennen "völlig bekloppt". Der einzige Unfall mit tödlichem Ausgang datiert jedoch aus dem Jahr 1967, als Ferrari-Pilot Lorenzo Bandini seinen Verbrennungen erlag.

Rosbgers Lieblingsplatz ist der Balkon

Nico Rosberg war damals noch nicht auf der Welt. Seit er als kleiner Junge davon geweckt wurde, "wenn Rennautos in den Tunnel gefahren sind", lässt ihn die Faszination des Monaco-Grand-Prix nicht los. Am Sonntag auf dem Podium zu stehen, ist sein Ziel. Wenn im Fahrerlager Hollywood-Stars wie Angelina Jolie oder Brad Pitt applaudieren, erhält dieser Erfolg eine besondere Note. Rosbergs Lieblingsplatz in Monaco ist aber ein ganz anderer: "Mein Balkon."

Dienstag, 19. Mai 2009

Formel 1 News

Rolle rückwärts: Rosberg will bei Williams bleiben

Rolle rückwärts: Rosberg will bei Williams bleiben
Nico Rosberg sieht seine Zukunft in der Formel 1 jetzt offenbar doch bei Williams. "Momentan würde ich gerne bei Williams bleiben. Das ist das, was nahe liegt", sagte der 23-Jährige vor seinem 'Heimspiel' beim Großen Preis von Monaco (Sonntag, 14.00 Uhr live bei RTL) dem Fachmagazin 'Motorsport aktuell'.

Vor Saisonbeginn hatte Rosberg von seinem Team angesichts der weitreichenden Regeländerungen noch eine Leistungssteigerung gefordert, um sich Gedanken über eine Verlängerung seines Ende 2009 auslaufenden Vertrages machen zu können. Zuvor war mehrfach über einen Wechsel zu einem Top-Team spekuliert worden, McLaren-Mercedes hatte großes Interesse.

Der Start in die aktuelle Saison war allerdings vielversprechend: Rosberg war mehrfach Schnellster in den Freien Trainings, im Rennen kämpfte er allerdings meist mit technischen Problemen oder taktischen Fauxpas' seines Teams. Bislang stehen für ihn lediglich 4,5 Punkte zu Buche.

Natürlich müsse man sich jetzt schon Gedanken über die Zukunft machen und überlegen, was man gerne hätte, meinte Rosberg: "Aber ich muss weiterhin sagen: Ich fühle mich super wohl bei Williams. Und wenn sie mir weiterhin so ein Auto geben, und vielleicht noch ein bisschen ein besseres, dann würde ich mich auch sehr freuen, wenn ich bei Williams bleiben kann."

Sein nächster Karriereschritt ist allerdings "sehr wichtig", räumte er ein. Momentan sei man aber in einem Werksteam nicht unbedingt besser aufgehoben. Zudem seien geringere finanzielle Möglichkeiten bei Williams nicht das entscheidende Problem. "Geld ist nicht der Faktor, warum wir nicht gewinnen. Es hilft, ein bisschen mehr zu haben - aber es ist nicht der ausschlaggebende Faktor", sagte Rosberg. Mit den Möglichkeiten von Williams, "wenn die Zusammenarbeit passt und wir das hinkriegen, dann können wir auch mit unserem Budget gewinnen".

Vettel bläst zum Angriff

Vettel bläst zum Angriff
Sebastian Vettel will beim Glamour-GP in Monte Carlo den Fürsten unbedingt die Hand schütteln. „Monaco ist etwas ganz Besonderes. Es wäre ein Traum, dort zu gewinnen“, sagte die deutsche Titel-Hoffnung. Auf dem engen Stadtkurs wird der 23-Jährige in seinem Red-Bull zum ersten Mal mit dem neuen Doppel-Diffusor an den Start gehen und hofft, die Siegesserie des WM-Führenden Jenson Button zu brechen. Der Brite gewann vier der bisherigen fünf Rennen.

Vettel, der momentan auf dem 3. Platz der Fahrerwertung hinter den beiden Brawn-GP-Piloten Button und Rubens Barrichello liegt, bläst zum Angriff auf die Spitze. „Das Auto macht Fortschritte und wird immer schneller“, sagte Vettel und zog gleich den logischen Schluss: „Ja, wir sollten ein Wörtchen um den Titel mitreden.“

Auch Teamchef Christian Horner erhofft sich durch den ersten Einsatz des neuen Doppel-Diffusors einen Zusatzschub und verspricht ein noch schnelleres Auto. „Wir haben immer noch sehr viel Entwicklungspotenzial“, so Horner. Bei der Konkurrenz von Brawn-GP scheint die Attacke angekommen zu sein. Ross Brawn warnt vor den 'Roten Bullen’ und nimmt den Wettkampf um die WM-Krone an. „Red Bull sieht sehr stark aus. Sie sind für uns langfristig die größte Herausforderung“, warnte der Teamchef der 'Brawnies’.

Freitag, 27. März 2009

Ferrari, Renault und Red Bull ziehen vor Berufungsgericht

Ferrari, Renault und Red Bull wollen nach dem Scheitern ihres Protestes im Diffusor-Streit vor das Berufungsgericht des Automobil-Weltverbandes FIA ziehen. Die drei Teams kündigten in Melbourne fristgerecht ihre Absicht zum Einspruch an, nachdem die Rennkommissare des Großen Preises von Australien am Donnerstagabend den Protest gegen die Autos von Brawn, Toyota und Williams abgewiesen hatten.

Da das Berufungsgericht in Paris frühestens nach dem zweiten Rennen am 5. April in Malaysia zusammentritt, könnten die Ergebnisse der ersten beiden WM-Läufe damit zunächst nur unter Vorbehalt gültig sein.

Nach den Regularien der FIA haben die Teams nach ihrer Absichtserklärung sieben Tage Zeit, um ihren Einspruch formal einzulegen. Nach Bestätigung des Eingangs bleiben acht Tage, den Einspruch zu begründen. Die Einspruchsgebühr beträgt zurzeit 6.000 Euro.

Formel Chaos: Rennkommissare schmettern Protest ab

'Formel Chaos': Rennkommissare schmettern Protest ab

Die Rennställe im Streit, die Regelhüter in Aufruhr und die Hackordnung völlig durcheinander: Noch vor dem ersten Kilometer der neuen Saison bietet die Formel 1 Zirkus im Überfluss. Am Tag vor dem Auftakttraining zum Großen Preis von Australien am Sonntag eskalierte in Melbourne der Aerodynamik-Konflikt zwischen den Teams. Ferrari, Renault und Red Bull scheiterten am Donnerstag mit ihrem Protest gegen die Diffusoren der Rivalen Brawn GP, Williams und Toyota. Umgehend kündigte die Verlierer-Partei Einspruch vor dem Berufungsgericht des Automobil- Weltverbands FIA an. Damit droht nach den beiden Auftaktrennen auch noch ein juristisches Nachspiel.

Um Mitternacht (Ortszeit) bescherten die FIA-Rennkommissare in Melbourne Brawn GP, Toyota und Williams am Donnerstag noch vor der ersten Runde den ersten Sieg. Die drei Teams dürfen mit ihren umstrittenen Diffusoren an den Start rollen. Der Diffusor ist ein wichtiges aerodynamisches Teil am hinteren Ende des Unterbodens. Das Trio hat andere Lösungen gefunden als die übrigen Teams und ist damit wohl um bis zu 0,5 Sekunden pro Runde schneller. "Wer die Regeln aufmerksam gelesen hat, für den lag es auf der Hand", erklärte Ross Brawn, Teamchef des Honda-Nachfolgers. Auch BMW Sauber hatte protestiert, wurde aber wegen eines Formfehlers abgewiesen.

Laut Reglement darf der Diffusor, der am Heck die Luft ansaugt und den Boliden am Boden 'kleben' lässt, nur 175 Millimeter hoch sein. Die drei Teams nutzten jedoch ein Regel-Schlupfloch und ließen einen weiteren Diffusor im Diffusor einbauen, um eine stärkere Luftansaugung zu erzielen. Das soll pro Runde fünf Zehntelsekunden Zeitgewinn bringen. Die drei betroffenen Rennställe halten ihre Lösungen dagegen für regelkonform.

Der FIA-Delegierte Charlie Whiting hatte sich die umstrittenen Bauteile bei den Wintertestfahrten angeschaut und grünes Licht für die Verwendung gegeben - zum Unverständnis von BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen nicht verstehen. "Andere Teams haben zu ähnlichen Konstruktionen eine andere Aussage bekommen", sagte Theissen.

Nur die drei Rennställe Force India, Toro Rosso und McLaren-Mercedes halten sich aus dieser Angelegenheit bislang heraus. "Es fehlt uns keineswegs an Traute, aber ich bin strikt dagegen, dass wir derzeit auch nur die minimalste Energie innerhalb unseres Teams für etwas anderes verwenden, als selbst mehr Speed zu generieren", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

Haug kritisiert die Grauzonen im FIA-Regelwerk. Dass es immer wieder Interpretationsspielräume gebe, stehe in krassem Gegensatz zum aktuellen Kostensenkungsprogramm, meint der Mercedes-Sportchef: "Entweder die einen oder die anderen Teams müssen bald aufwendig und kostspielig neue Unterböden und Diffusoren bauen und dabei die Aerodynamik neu adaptieren. Und das kostet viel Geld."

Laut Theissen muss die FIA jetzt so schnell wie möglich für Klarheit sorgen: "Wenn das für legal erklärt wird, dann öffnet das einen weit größeren Spielraum, als er bisher von diesen drei Teams genutzt wurde." Es gäbe wieder ein Entwicklungsrennen: "Und das wäre genau das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen."

Toyota-Teamdirektor John Howett hatte den Protest unterdessen gelassen aufgenommen. "Jedem im Motorsport ist es erlaubt, zu protestieren. Ich habe damit überhaupt kein Problem", sagte der Chef von Timo Glock: "Wir haben die Regularien detailliert studiert und sind sehr zuversichtlich, dass wir sie korrekt interpretiert haben. Wir waren mit den Technikern der FIA in Kontakt und waren zufrieden, dass sie unsere Interpretation gestützt haben."

Montag, 23. März 2009

Ferrari will Brawns Wunderauto verbieten lassen

Ferrari will Brawns Wunderauto verbieten lassen

Ferrari, McLaren, BMW, selbst Renault, Red Bull oder Toyota - sie alle wurden in den vergangenen Wochen und Monaten, die durch die Unsicherheit infolge der radikalen Regelreform geprägt waren, als Titelfavoriten genannt. Doch mit einem Team, dessen Teilnahme lange Zeit völlig offen war, hatte freilich keiner gerechnet: Brawn GP. Bei den abschließenden Testfahrten in Jerez und Barcelona verblies der Wunder-Bolide von Super-Hirn Ross Brawn die Konkurrenz nach allen Regeln der Kunst.

"Da überlegt man sich: Kann das alles sein?", rätselt RTL-Experte Christian Danner bei sport.de und kommt zu dem Schluss: "Ja, es kann." Das Auto sei sehr früh entwickelt worden. "Man hat sich für eine ganz spezielle aerodynamische Richtung entschieden, die halt die Konkurrenz nicht hat."

Doch genau an diesem Punkt kräuselt die düpierte Konkurrenz die Stirn. Brawn, ein Meister beim Finden von Regel-Schlupflöchern, hat bei der Entwicklung des BGP 001 zu Trick 17 gegriffen. Laut Reglement darf der Diffusor, der am Heck die Luft ansaugt und den Boliden am Boden 'kleben' lässt, nur 175 Millimeter groß sein. Dies wird überprüft, indem die Rennleitung den Boliden von unten betrachtet. Kein Teil darf über diese 175mm hinausgehen. Brawn ließ jedoch einen Diffusor in den Diffusor einbauen. Schaut man nun von unten auf das Auto, sieht man nur den regelkonformen, unteren Teil des Diffusors. Die Sicht auf den längeren, oberen Teil ist geschickt verdeckt.

"Sie haben ein Schlupfloch genutzt, das schon immer da war", sagte FIA-Rennleiter Charlie Whiting. "Wir können aber auch verstehen, dass andere Teams anders darüber denken." Besonders Ferrari läuft gegen Brawn GP sowie Williams und Toyota, die eine ähnliche Konstruktion gewählt haben, Sturm. "Wir haben mit unserem Auto das neue Reglement umgesetzt. Andere haben wohl einen anderen Weg gewählt. Es ist an der FIA, Zweifel über den anderen Weg zu zerstreuen, und das bitte so schnell wie möglich", fordert Teamchef Stefano Domenicali.

Doch die FIA drückt sich - wie üblich - um eine Entscheidung und überlässt diese den Rennkommissaren. Die Teams haben die Möglichkeit, beim Großen Preis von Australien am Wochenende (verfolgen Sie alle Sessions live bei sport.de) Protest einzulegen. Dann müssten die Rennkommissare entscheiden, ob der Diffusor den Regeln entspricht. Ihr Urteil wäre für die gesamte Saison gültig, sofern es zu keiner Berufungsverhandlung käme.

Bei den Ingenieuren der Konkurrenz rauchen derweil schon die Köpfe. Längst laufen Entwicklungsprogramme, die Diffusoren nachzubauen. "Es ist relativ einfach, diese Lösung zu kopieren. Mich wundert, dass es bis jetzt nicht noch mehr Teams gemacht haben", sagte Williams-Technikchef Sam Michael.

Donnerstag, 19. März 2009

Tag fünf der Testtage in Jerez

Winter-Tests enden mit Rekord

Mit dem fünften Tag in Jerez/Spanien gingen heute die Wintertestfahrten zu ende – und das mit einem Paukenschlag. In 1:17,494 Minuten fuhr Kazuki Nakajima im Williams nicht nur die beste Zeit des Tages, sondern unterbot auch den bisherigen Rundenrekord von Jenson Button (Brawn GP) um 0,35 Sekunden. Allerdings war der Japaner wohl mit einem sehr leichten Auto unterwegs.

Aber der 24-Jährige hatte auch mit ein paar Problemen zu kämpfen. Für ihn endete das Training vorzeitig, als sein Wagen stoppte und an die Box zurücktransportiert werden musste.

Mercedes noch nicht in Topform

Neben Williams war nur noch McLaren Mercedes anwesend. Und auch am letzten Testtag waren die 'Silberpfeile' nicht schnell genug. Zwar knackte Heikki Kovalainen die 1:18er-Marke, war aber knapp eine halbe Sekunde langsamer als Nakajima.

Und technische Probleme gab es bei Mercedes kurz vor Ende der Testfahrten auch noch, als der Wagen des Finnen plötzlich auf der Strecke liegen blieb.

Etwas mehr als eine Woche ist es noch, bis zum Saisonstart in Melbourne (29. März). Tests während der Saison sind in diesem Jahr verboten.

Dienstag, 17. März 2009

Dritte Tag der Testfahrten in Jerez

Rekord von Button - Rosberg fliegt ab

Brawn GP hat in Jerez mit einer weiteren sensationellen Leistung die Konkurrenz geschockt. Am dritten Tag der Testfahrten knackte Jenson Button auf der südspanischen Strecke den am Vortag von Fernando Alonso aufgestellten Rundenrekord. Dabei war der Brite 0,499 Sekunden schneller als der spanische Renault-Pilot.

Allerdings unterbot auch der Zweite, Nico Rosberg im Williams, die Marke von Alonso um 0,272 Sekunden. Und das, obwohl sein Arbeitstag zwei Stunden früher endete als geplant. Der 23-Jährige kam genau wie Alonso am Sonntag in der kritischen Kurve acht von der Strecke ab und krachte mit der rechten Fahrzeugseite voran in die Reifenstapel. Anschließend konnte er das Testprogramm nicht mehr aufnehmen.

Auch Nelson Nelson Piquet jr. im Renault konnte mit der Spitze einigermaßen mithalten. Der Brasilianer landete mit 0,311 Sekunden Rückstand auf dem dritten Platz. Außerdem war er mit 128 Runden der fleißigste Pilot der Session.

Hamilton kommt nicht in Fahrt

Für Weltmeister Lewis Hamilton läuft es dagegen weiter nicht rund. Wie schon am Vortag bildete der Mercedes-Pilot das Schlusslicht des Feldes und verstärkte damit den Eindruck, dass die Silberpfeile offenbar Probleme haben. Der 24-Jährige hatte als einziger Teilnehmer mehr als eine Sekunde Rückstand. Allerdings hatte Hamilton bei seinen Runs den Fokus auf die neuen aerodynamischen Updates des MP4-24 gelegt.

Mercedes bleiben noch zwei Testtage um sich für den Saisonstart in Melbourne (29. März) zu rüsten, dann mit dem Finnen Heikki Kovalainen am Steuer. Neben den Silberpfeilen ist dann nur noch Williams im Einsatz. Alle anderen Teams haben nach dem heutigen Tag ihre Saisonvorbereitungen abgeschlossen.

Montag, 16. März 2009

Interview mit Nico Rosberg

Rosberg: "Ich brauch bald ein Top-Auto"

Nico, haben Sie das durchwachsene letzte Jahr abgehakt?
Nico Rosberg:
"Das letzte Jahr war ein sehr gemischtes. Es gab auch schöne Momente, die für mich und das Team sehr wichtig waren. Aber ich möchte das Jahr jetzt komplett abhaken. Die Situation ist jetzt eine ganz neue. Wir müssen wirklich angreifen, und ich hoffe, dass viel mehr herauskommt als 2008."

Kommen Ihnen und dem Williams-Team die neuen Reglements dabei zugute?
Rosberg:
"Auf jeden Fall ist das die Chance schlechthin für Williams, weil alle Teams bei Null anfangen. Eine viel bessere Chance kriegen wir nicht, das müssen wir ausnutzen. Wenn man jahrelang versucht, mit Blick auf die Top-Teams wie Ferrari und McLaren aufzuholen, dann guckt man natürlich Sachen ab usw. Aber man ist immer einen Schritt zurück. Jetzt aber geht es nicht mehr darum, andere Teams zu kopieren. Es ist ein komplett neues System, so, als würde man nach Jahren statt eines Zweirads plötzlich ein Dreirad konzipieren. Nun ist die große Chance da, mit eigenen kreativen Ideen die Entwicklung zu pushen. Du musst erfinderisch sein, die Grauzonen im Reglement ausnutzen, und das ist eine gigantische Chance."

Gehen wir ins Detail: Wie steht es um die Aerodynamik im neuen Williams, und wie stehen Sie zu KERS und Slicks?
Rosberg:
"Über die Jahre hat sich das Aerodynamikpaket bei Williams sehr gut entwickelt. Es sind sehr starke Leute dazugekommen, die immer mehr Einfluss haben, auch auf das Auto 2009. Ich glaube daran, dass die die Fähigkeit haben, ein tolles aerodynamisches Auto hinzustellen. Ich freue mich insgesamt auf die Saison, weil alles ein bisschen durch gemischt wird. Viele neue Knöpfe sind da, die ich betätigen darf. Das KER-System ist ja wie ein Boost auf der Geraden. Und mit Slicks macht es auch mehr Spaß zu fahren. Ich glaube, insgesamt wird es ein gutes Jahr für uns alle."

Verändern sich die Herausforderungen an die Fahrer 2009 dadurch erheblich?
Rosberg:
"Der Fahrerjob bleibt sehr ähnlich. Man muss halt ein paar neue Sachen lernen. Vielleicht kann man ein bisschen mehr Überholen, das wäre toll für den Sport und für die Zuschauer. Es ist ein bisschen komplizierter geworden im Cockpit. Du hast viel mehr Knöpfe, die du jede Runde drücken musst."

Ist das Rennfahren gegenüber damals von den Anforderungen her eigentlich einfacher geworden?
Rosberg:
"In Monaco war die Menge der Schaltvorgänge früher unglaublich. Teilweise hatten die Fahrer danach blutige Hände. Aber heute sind die Bedingungen teilweise genauso hart. Wenn wir etwa in Singapur knapp zwei Stunden Rennen fahren, ist das von der Hitze her eine phänomenale physische Arbeit. Würde das jemand zuhause simulieren, würde er direkt ohnmächtig werden. Für uns Fahrer ist das auch nur durch das Adrenalin während des Rennens möglich."

Was sind Ihre realistischen Ziele in dieser Saison?
Rosberg:
"2007 war das beste Jahr bis jetzt mit Platz fünf in der Konstrukteurs- und Platz neun in der Fahrerwertung. Da möchte ich mich steigern, vielleicht ein paar Positionen hochkommen."

Für Ihre weitere Karriere ist die neue Saison nach dem eher verkorksten Vorjahr immens wichtig…
Rosberg:
"Der nächste Schritt ist sehr wichtig für mich. Ich möchte Erfolg haben in dem Sport, das ist mein Ziel. Dadurch muss ich gucken, dass ich bald in ein Top-Auto komme. Es ist die Chance da, dass ich ein Top-Auto schon in diesem Jahr habe, wer weiß. Wenn nicht, muss ich gucken, dass ich eines kriege für 2010, hoffentlich weiter bei Williams. Wenn nicht, muss ich halt woanders schauen."