Samstag, 16. Mai 2009

Noah Alfred von Baumhausen präsentiert ...

Ela:
Wer kennt das nicht: Es ist Samstag morgen, man schaut nach der Post und was findet man dort? Genau den neuen WELTBILD-Katalog. Das was folgt ist immer dasselbe. Schon nach dem ersten Durchblättern sehe ich hier und dort interessante Bücher und meine Bücherwunschliste wird dadurch immer länger und länger.

Obwohl ich mir Mühe gegeben habe und wirklich versucht habe eine halbwegs vernünftige Liste aufzustellen, ist mir dies in letzter Zeit nicht wirklich gelungen. Stichwörter: Büro, Stress, viel zu tun.

Deswegen habe ich mir überlegt mir diesbezüglich Hilfe zu holen. Mit Freude darf ich daher ... Aua ... vorstellen, ja, doch ... Au, ist ja schon gut ...

Noah:
[räusper] So, damit hier von Anfang an alles richtig läuft, möchte ich mich an dieser Stelle selbst vorstellen, denn wer könnte das besser als ich!? Mein Name ist Noah Alfred von Baumhausen. Und so sehe ich aus: mal sehen, jetzt muss ich hier klicken und dann dort und ja, da ist das Bild ja auch schon


Ich hoffe, man kann mich auch erkennen. Das Bild wurde nicht gerade von meiner Schokoladenseite geknipst. Aber nun gut, ein besseres Bild konnte ich auf die schnelle nicht finden. Ich bin mir aber sicher [ruft etwas lauter], dass Frau Ela noch ein paar neue Bilder machen wird!

Ela:
Aber natürlich, Herr von Baumhausen, über den genauen Fototermin werde ich Sie noch unterrichten [;-)].

Noah:
Noch kurz etwas über mich: Eine ganze Zeit lang habe ich mir den täglichen Ablauf in einem Büro angeschaut. Ich hatte dann das Glück, dass ich dort bleiben durfte, denn die Mitarbeiterin, bei der ich bisher gewesen war, hat das Büro leider verlassen [Viele Grüße an dieser Stelle!] und ich zu Frau Ela kam. Sie hat mich mal mit nach Hause genommen und ich konnte es mir im Bücherregel gemütlich machen. Da ich mich mit dem blauen Vogel und dem Bücherwurm sehr gut verstehe [Anmerkung von Ela: hierzu in einem späteren Post mehr], bin ich mit Freude hier geblieben.

Nachdem ich mich in der letzten Zeit hauptsächlich durchs Bücherregel gelesen habe und nun keine Orks und Elfen mehr sehen/lesen kann, bin ich froh nun selbst neue Bücher vorstellen zu dürfen.

Ja, die Bücherliste von Frau Ela sieht wirklich furchtbar aus. Einfach horrormäßig. Das muss ich an dieser Stelle mal so schreiben. Die Idee, sich die interessanten Artikel über neue Bücher auszuschneiden und in einem separaten Buch aufzukleben ist ja nicht schlecht. Aber das sollte man doch dann Bitteschön auch auf dem aktuellsten Stand halten und von einer gewissen Übersicht will ich gar nicht erst sprechen. Also ich hätte ja, ...

Ela:
Noah, ich glaub wir haben es jetzt verstanden!

Noah:
[schließt die Augen und holt noch einmal tief Luft] Nun gut, dann fange ich doch einfach mal an. Ein wichtiger Hinweis noch vorab: An manchen Stellen kann ich ein cooles Feature einfügen. Wenn man auf das entsprechende Bild klickt, öffnet sich nämlich ein Fenster mit einer Leseprobe. Sehr - ich glaube das nennt man dann einfach - cool.

Los gehts mit Ildefonso Falcones "Die Kathedrale des Meeres"


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Spanien, 14. JH: Die Landbevölkerung wird von den Feudalherren unterdrückt und ausgebeutet. Der Vater des kleinen Arnau flieht mit seinem Sohn ins reiche und florierende Barcelona. Hier erlebt Arnau, wie die größte Kathedrale des Landes errichtet wird: Santa Maria del Mar. Mit anderen Steinträgern schleppt der Junge die riesigen Felsblöcke vom Montjuic bis hinunter an den Hafen. Und schafft den Aufstieg von einem mittellosen Steinträger zu einem der angesehensten Bürger der Stadt. Doch das wird ihm bald zum Verhängnis.

Philipp Vandenberg "Die achte Sünde"


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Kardinalssekretär Gonzaga ist in brisanter Mission unterwegs: Er soll ein Stück Stoff von unschätzbarem Wert an eine Bruderschaft auf Burg Laienfels übergeben. Zur selben Zeit findet der Antiquar Lukas in Rom seine Freundin Marlene tot auf, neben ihr ein kleines Notizbuch mit lateinischen Eintragungen. Die Spuren führen ihn - auf Burg Laienfels!

Michael Peinkofer "Der Schatten von Thot"

London, 1883: Eine brutale Mordserie erschüttert den Stadtteil White Chapel, bei der mehrere junge Frauen auf grausame Weise umgebracht werden. Der Mörder scheint dabei nach einem altägyptischen Ritual vorzugehen, indem er den Opfern die Organe entnimmt und Hieroglyphen am Tatort zurücklässt. Unter Mordverdacht steht ein Neffe der Königin, der eine Sammlung ägyptischer Relikte besitzt. Die königliche Familie sucht Hilfe bei der Archäologin Sarah Kincaid. Schon bald ist Sarah einer dunklen Verschwörung auf der Spur, die sie bis nach Ägypten führt.


Noah:
Ich finde, wir sollten an dieser Stelle den Post beenden, damit er nicht ganz so lang wird. Ich werde mal weiterschauen, was ich noch interessantes finde und melde mich recht bald zurück, oder Frau Ela?

Ela:
Ganz genau, Noah. Bis hierher schon einmal vielen Dank.

BVB - Bielefeld 6:0

6:0 - Borussia schießt Bielefeld ab und
geht als Tabellenfünfter ins Saisonfinale

[16.05.] Borussia Dortmund darf auf die Teilnahme an der Europa League hoffen. Am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga deklassierte der BVB Arminia Bielefeld mit einem 6:0 (1:0) und kletterte auf den fünften Tabellenplatz. Zugleich stellte der BVB mit dem Kantersieg eine historische Bestmarke ein: Zum zweiten Mal nach der Saison 1991/1992 blieb die Borussia in einer kompletten Spielzeit ohne Heimniederlage.

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Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 80.200 Zuschauern im SIGNAL IDUNA PARK brachte Kapitän Kehl den BVB mit einem Kopfballtreffer nach einer Standardsituation kurz vor dem Seitenwechsel in Führung (43.). Lange Zeit hatten sich die Borussen gegen defensive Arminen schwer getan. Hajnal erhöhte kurz nach der Pause auf 2:0 (53.). Valdez (69.) und erneut Kehl (72.) sorgten mit einem Doppelschlag für die endgültige Entscheidung. Kurz vor Schluss erhöhten die eingewechselten Tinga (84.) und Zidan (87.) mit ihren Treffern auf 6:0.

Ausgangslage:
28 Punkte lagen zwischen dem Tabellensechsten aus Dortmund und dem Sechzehnten aus Bielefeld. Für den BVB (55 Punkte) ging es im Fernduell mit dem HSV (58), der zu Hause auf den 1. FC Köln traf, um Platz fünf. Und damit um die Teilnahme am internationalen Wettbewerb in der kommenden Saison. Die Gäste aus Ostwestfalen hingegen steckten mitten im Abstiegskampf.

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301. Bundesligaspiel für den BVB: Dede.
Personalien:
Bei Borussia Dortmund fehlten der rotgesperrte Boateng und Hummels. Hajnal, Frei, Kehl und Santana wurden rechtzeitig fit. So konnte Jürgen Klopp zum achten Mal in Folge die gleiche Startelf auf den Rasen schicken. Zwei Veränderungen auf der Bank: Tinga nahm den Platz des gesperrten Boateng ein, Kullmann den von Schmelzer (Amateure). Arminia Bielefeld musste auf die Dienste von Marx, Bollmann, Mijatovic und Kampantais verzichten.

Taktik:
Der BVB-Cheftrainer schickte sein Team im gewohnten 4-4-2-System mit Mittelfeldraute aufs Spielfeld. Die Gäste agierten zunächst aus einer defensiveren 4-1-4-1-Grundordnung, um bei Ballgewinn immer wieder schnelle Gegenstöße zu inszenieren.

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Brachte den BVB mit diesem Kopfballtreffer in Führung: Sebastian Kehl.
Spielverlauf & Analyse:
Der erste Jubel im SIGNAL IDUNA PARK brandete nach acht Minuten auf, als die Kölner Führung beim Hamburger SV über die beiden Anzeigetafeln flimmerte. Der kollektive schwarzgelbe Jubel hätte beinahe in einer Schockstarre geendet. Doch glücklicherweise konnte Bielefelds Kantogo eine Riesenmöglichkeit nach einem Missverständnis in der Dortmunder Hintermannschaft nicht nutzen.

Die Arminia stand dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte. Borussia hatte mehr Ballbesitz und war um Präsenz bemüht, fand aber kaum Lücken in der defensiven Ordnung der Gäste. Gefährlich wurde es nur dann, wenn der Ball schnell und direkt lief. So wie in der 12. Minute, als Frei Valdez in Szene gesetzt hatte. Der Schuss des Paraguayers ging knapp am Tor von Eilhoff vorbei.

Es war ein klassisches Geduldsspiel. Die Zuschauer sahen ein Spielgeschehen, das überwiegend in der Hälfte der Gäste stattfand. Doch Tormöglichkeiten konnten sich die Borussen nicht herausspielen, zu oft fehlte dem Spiel vor dem Strafraum die nötige Präzision und Schnelligkeit. Bielefeld lauerte auf Konter und kam noch vor der Pause zu zwei fast hundertprozentigen Möglichkeiten. Erst bewahrte Weidenfeller den BVB mit einem Riesenreflex gegen einen Kopfball von Kirch vor dem Rückstand (35.), dann traf Tesche im Strafraum das leere Tor nicht, nachdem Dortmunds Torwart mit Santana zusammengestoßen war (42.).

Während sich die abstiegsbedrohten Bielefelder über die ausgelassenen Großchancen ärgerten, schlug der BVB im Stile einer Spitzenmannschaft wieder einmal eiskalt zu. Frei brachte einen Freistoß hoch in den gegnerischen Strafraum. Kapitän Kehl sprang höher als die gegnerische Defensive und köpfte das Leder zum 1:0 ins Bielefelder Tor (43.). Kehls viertes Saisontor war der mittlerweile 20. Dortmunder Treffer nach einer Standardsituation.

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Sorgte für Druck über die rechte Seite: Patrick Owomoyela.
Die Halbzeitansprache von Jürgen Klopp musste gesessen haben. Der BVB kam personell unverändert, dafür aber mit mehr Tempo aus der Kabine und suchte die Entscheidung. Eine Kombination über Kuba und Frei schloss Hajnal mit seinem Treffer zum 2:0 ab (53.). Kuba hatte zwei Arminen auf dem Flügel stehen lassen und in die Mitte gepasst. Dort hatte Frei das Leder dem heraneilenden Hajnal überlassen - ein Angriff wie aus dem Lehrbuch, mit dem Dortmunds Spielmacher seine Scorerkonto auf 16 Zähler erhöhte (5 Tore, 11 Vorlagen).

Bielefeld war nun endgültig gezwungen, seine strikte Defensivhaltung aufzugeben. Die Arminen tauchten nun tatsächlich öfter vor dem Dortmunder Strafraum auf, agierten aber offensiv insgesamt zu harmlos, um echte Torgefahr zu entwickeln. Bitter für den BVB: Subotic sah nach einem Foul an Wichniarek seine fünfte Gelbe Karte und wird am kommenden Wochenende in Mönchengladbach fehlen.

Gegen die demoralisierten Bielefelder machte der BVB den Sack mit einem Doppelschlag nun endgültig zu. Wieder war es Kuba, der mit viel Tempo über die rechte Seite zog und seinen Mitspieler abhängte. Der Pole passte scharf vors Tor, wo Valdez vor Herzig an den Ball kam und auf 3:0 erhöhte (69.). Die Zuschauer hatten sich gerade vom Jubeln beruhigt, als der eingewechselte Zidan mit viel Übersicht in den Strafraum passte. Dort ließ Hajnal das Leder passieren, Kehl vollstreckte vom Elfmeterpunkt - 4:0 (72.). Der Kapitän krönte seine tolle Leistung mit seinem zweiten Tor an diesem Nachmittag.

Und es war noch nicht Schluss. Bielefeld gab die Gegenwehr auf, Borussia blieb gierig nach Toren. Dede flankte in den Strafraum, der eingewechselte Tinga setzte sich gegen seinen Bewacher durch und köpfte das Leder zum 5:0 über die Bielefelder Torlinie (84.). Wenig später erhöhte Zidan noch auf 6:0 (87.). Durch die gleichzeitige Niederlage Hamburgs gegen Köln kletterte der BVB durch den Kantersieg auf den fünften Tabellenplatz und kann nun aus eigener Kraft den Einzug ins internationale Geschäft perfekt machen.

Ausblick:
Zum Finale der Bundesliga-Saison 2008/2009 tritt der BVB am kommenden Samstag bei Borussia Mönchengladbach an. Gelingt dort ein Sieg, spielt der BVB in der kommenden Saison in der Europa League.

Frauen-Fußball-News

16.05.2009 08:49 Frauen-Bundesliga

Beendet Frankfurt die Potsdamer Titelträume?

Frankfurts Krieger (r.) im Zweikampf mit Mittag  © Harder
Frankfurts Krieger (r.) im Zweikampf mit Mittag

Am vorletzten Spieltag der Frauen-Bundesliga, der am Sonntag stattfindet, könnte eine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf fallen. Im prestigereichen Spitzenduell stehen sich der 1. FFC Frankfurt und der 1. FFC Turbine Potsdam, ab 14 Uhr (Stadion am Brentanobad) gegenüber.

Und vor allem der FC Bayern München wird das Spiel mit gemischten Gefühlen verfolgen. Der Spitzenreiter setzt an diesem Wochenende aus, weil der FCR 2001 Duisburg sein Hinspiel im UEFA-Cup der Frauen in Russland austrägt. Die Partie der Bayern gegen Duisburg wird am Dienstag, den 26. Mai (Sportpark Aschheim) ausgetragen. Sollte Potsdam am Sonntag gegen Frankfurt nicht gewinnen, könnten die Bayern gegen Duisburg den Titel schon vorzeitig klar machen. München führt mit drei Punkten Vorsprung die Tabelle an.

Der Frankfurter Trainer Günter Wegmann kann zwar wieder auf Abwehrspezialistin Ariane Hingst bauen, muss aber unter anderem auf Petra Wimbersky (Achillessehnenprobleme) verzichten. Sandra Smisek, Sarah Günther und Karolin Thomas sind erkrankt, wer von ihnen am Sonntag auflaufen kann, wird erst kurzfristig entschieden. „Wir wollen mit einer guten Leistung gegen Potsdam Charakter zeigen, um die Saison zumindest halbwegs versöhnlich zu beenden und uns im letzten Heimspiel gebührend von unseren tollen Fans verabschieden“, kündigt Wegmann an. Eine Zusammenfassung des Spitzenspiel ist auf DFB-TV zu sehen.

Kellerduell in Herford

Ein ebenso richtungweisendes Duell steht im Abstiegskampf an. Der Herforder SV empfängt den FF USV Jena (ab 14 Uhr, Ludwig-Jahn-Stadion). Jena geht nach zwei Siegen in Folge gestärkt in die Partie. Herford, das drei Punkte Rückstand auf den Gegner hat, muss unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben.

Aus eigener Kraft kann dagegen der SC Bad Neuenahr noch die Liga halten. Das Team empfängt ab 14 Uhr (Apollinarisstadion) die zuletzt enttäuschende SG Essen-Schönebeck. Holt der SC am Sonntag einen Punkt mehr als Herford, ist der Klassenerhalt für die Rheinländerinnen geschafft. Stürmerin Anne Bartke hat das Training wieder aufgenommen.

Christian Isert
Christian Isert

Christian Isert neuer Trainer in Crailsheim

Auf Abschiedstour befindet sich der TSV Crailsheim, der schon als erster Absteiger feststeht. Das Team tritt ab 14 Uhr beim VfL Wolfsburg (Stadion am Berliner Ring) an, hat aber mittlerweile einen Nachfolger für den zum Saisonende ausscheidenden Trainer Hubert Müller gefunden: Christian Isert, der zudem im Trainer-Lehrstab des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) tätig ist, unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag.

Im letzten Heimspiel des SC Freiburg ist ab 14 Uhr der Hamburger SV im Möslestadion zu Gast. Im Hinspiel konnten die SC-Frauen mit einem glücklichen 1:0-Sieg nach Hause fahren. Sieben Siegen stehen nunmehr sechs Niederlagen gegenüber, Remis trennten sich die beiden Teams in der Bundesliga noch nie. Und zumeist ging es torreich zu: Im Schnitt fielen bislang knapp vier Tore pro Partie.

Mittelfeldakteurin Myriam Krüger bescheinigt dem Gegner Qualitäten: „Wenn sie einen guten Tag haben, wird das ein schweres Spiel für uns. Aber wir wollen den negativen Lauf beenden“ erklärt die 19-jährige nach zuletzt drei Niederlagen in Folge. Die zuletzt angeschlagenen Sinah Amann und Jana Linke sind wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ob sie zum Einsatz kommen können ist aber noch offen.

16.05.2009 08:53 UEFA Women's Cup DFB.DE EXKLUSIV

Martina Voss: "Ich lebe den Leistungsgedanken vor"

Im Interview: Martina Voss  © Bongarts/GettyImages
Im Interview: Martina Voss

Gut ein Jahr ist Martina Voss beim FCR 2001 Duisburg als Trainerin unter Vertrag. Innerhalb dieser Zeit ist es der 125-maligen Nationalspielerin gelungen, aus einem Team, das in den entscheidenden Situationen als wankelmütig galt, eine Spitzenmannschaft mit Siegerqualitäten zu formen. Heute (ab 17.45 Uhr, live in Eurosport) tritt Duisburg im Hinspiel des UEFA-Pokals der Frauen beim russischen Kontrahenten Zvezda-2005 Perm an.

Mit dem Einzug ins europäische Endspiel feiert der FCR 2001 seinen bislang größten Erfolg. Zudem steht die Mannschaft der viermaligen Europameisterin, die als Spielerin beim KBC und FCR Duisburg sowie dem TSV Siegen unter Vertrag stand und dabei viermal den DFB-Pokal und sechsmal die Deutsche Meisterschaft gewann, noch im Finale des DFB-Pokals. Ebenso zählt das Team zu den vier Spitzenteams der Frauen-Bundesliga, die den Kampf um die Meisterschaft in der aktuellen Saison so spannend wie nie machten.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit Redakteurin Annette Seitz spricht die 41-jährige, zweifache "Fußballerin des Jahres", die vor ihrem Engagement in Duisburg als Verbandstrainerin tätig war, über die Ursachen für den Erfolg, äußert sich zu den Chancen im UEFA-Cup und erlaubt ganz persönliche Einblicke in ihre Gefühlswelt.

Frage: Der FCR 2001 Duisburg galt in den vergangenen Jahren immer auch als eine Mannschaft, der in wichtigen Spielen die Nerven versagten. In der aktuellen Saison ist das anders. Warum?

Martina Voss: Einerseits hat sich die Qualität der Mannschaft noch einmal erhöht, zum anderen hat sich aber auch jede einzelne Spielerin weiterentwickelt. Vor allem, was das Selbstbewusstsein angeht. Wenn ich etwa eine ganz junge Spielerin bringe, braucht die schon mal 20 Minuten, um in die Partie zu finden. Das ist ein ganz normaler Prozess. Und diesen Prozess haben wir in der aktuellen Saison auch als Mannschaft durchlebt. Wir sind von Woche zu Woche stärker geworden. Dabei hat uns das Vorrundenturnier im UEFA-Cup in der Ukraine sehr geholfen. Ich kann immer nur betonen, dass dieses Turnier weit weg von zu Hause ganz wichtig war. Als wir gegen drei Meisterteams gespielt haben, nicht wussten, was auf uns zukommt und diese dann dominierten - das hat uns sehr viel Selbstbewusstsein gegeben. Wir haben gesehen: Wir können mithalten, wir sind sogar besser, und das haben wir für die ganze Saison mitgenommen.

Frage: Nun steht das Hinspiel im Finale des UEFA-Pokals gegen Perm an. Welche Informationen haben Sie über diesen weithin unbekannten Gegner?

Voss: Perm ist eine sehr unangenehme Mannschaft, die zu Hause noch stärker ist als auswärts. Sie sind zweikampf- und spielstark, nach vorne mit zwei guten Stürmerinnen gefährlich, die aus dem Nichts Tore erzielen können. In der Defensive haben wir bei ihnen Schwächen ausgemacht, und die wollen wir ausnutzen. Gott sei Dank liegen unsere Stärken ja in der Offensive. Wir haben die Qualität, Tore zu schießen. Nicht nur durch Inka Grings, sondern auch durch andere. Wir wollen im Spielort Kasan, wie es uns schon im Halbfinale in Lyon gelungen ist, die Basis für den Erfolg legen und ein gutes Ergebnis erzielen. Auch wenn die Bedingungen - beispielsweise durch die lange Anreise - sicher nicht so einfach sind.

Frage: Perm wird nicht in seiner Heimstätte spielen, wo der Kunstrasenplatz nicht regelkonform ist, sondern im 500 Kilometer entfernten Kasan. Ist das ein Vorteil für Ihre Mannschaft?

Voss: Nein. Perm hat in diesem Stadion schon ab dem Viertelfinale gespielt, sie kennen die Bedingungen. Für sie ist es ein Heimspiel. Es werden bis zu 10.000 Zuschauer erwartet, die die Mannschaft anfeuern werden. Zudem steht mit Perm erstmals eine russische Mannschaft im UEFA-Pokal-Finale. Das ist für sie mindestens genau so etwas Großes wie für uns.

Frage: Ist die Schwere der Aufgabe vergleichbar mit dem Halbfinale gegen Lyon? Die Französinnen wurden ja im Vorfeld sehr hoch gehandelt.

Martina Voss und Femke Maes (r.)  © Bongarts/GettyImages
Martina Voss und Femke Maes (r.)

Voss: Perm ist ins Finale eingezogen und hat auf dem Weg dorthin starke Gegner geschlagen. Die müssen ja was können. Sie werden allerdings ganz anders auftreten als Lyon. Sie sind viel kompakter, agieren im Vergleich zu Lyon mannschaftlich wesentlich geschlossener. Das macht sie so gefährlich. Die Spielerinnen gehören zum größten Teil der russischen Nationalmannschaft an, das heißt, sie kennen sich sehr gut und sind eingespielt. Lyon hat für mich die Schwäche gehabt, nicht als Mannschaft aufzutreten. Und das hat sich für uns als klarer Vorteil erwiesen. Das wird gegen Perm anders sein.

Frage: Was für eine Art Fußballspiel erwarten Sie?

Voss: Im Mittelfeld wird der Gegner sehr kompakt stehen. Ich glaube, sie gehen mit dem Motto ins Finale, hinten generell erst einmal dicht zu machen, gut zu stehen und auf Fehler von uns zu lauern. So war es auch gegen Umea im Halbfinale. Die Schwedinnen hatten wesentlich mehr Spielanteile und Torchancen, sie bestimmten die Begegnung - aber sie sind trotzdem ausgeschieden.

Frage: Also sind Sie gewarnt?

Voss: Auf jeden Fall. Wir haben Respekt, aber keine Angst. Ich weiß allerdings, dass wir eine realistische Chance auf den Titel haben. Der Schlüssel liegt für mich im Hinspiel.

Frage: Für die meisten Spielerinnen dürfte dieses Endspiel der Höhepunkt ihrer Laufbahn sein. Für Sie auch? Schließlich haben Sie als Spielerin schon sehr viele Titel geholt.

Voss: Das stimmt. Aber ich bin jetzt Trainerin. Das Ganze hat für mich jetzt eine ganz andere Bedeutung. Denn ich bin in völlig andere Organisationsprozesse eingebunden. Man muss ganz anders vorbereiten, mitdenken und planen. Ich betrachte mich - obwohl ich vor meiner Tätigkeit in Duisburg neun Jahre Trainerin bei einem Verband war - als Vereinstrainerin noch als Neuling. Ich habe auch viel gelernt in diesem einen Jahr beim FCR. Für mich ist das ein absolutes Highlight. Und dass wir das jetzt schon erleben, macht mich sehr stolz.

Frage: Zumal Sie ja in zwei Endspielen stehen: Neben dem UEFA-Cup-Finale noch im DFB-Pokalendspiel am 30. Mai. Welche Bedeutung hat das Duell mit Potsdam im Olympiastadion Berlin für Sie?

Voss: Das ist für mich die Bestätigung meiner Arbeit und Zielsetzung. Ich habe vor knapp einem Jahr den Verantwortlichen des FCR einen Drei-Jahres-Plan vorgelegt, in dem am Ende auch ein Titel stehen sollte. Jetzt haben wir schon im ersten Jahr die Möglichkeit, ein oder zwei Titel zu holen. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Für mich ist es aber zudem die Bestätigung meiner ganz persönlichen Leistung. Für die Gedanken, die ich mir mache, die Entscheidungen, die manches Mal auch aus dem Bauch heraus getroffen wurden. Ich glaube, ich habe einen ganz großen Vorteil: Ich bin authentisch, weil ich das alles schon als Spielerin erlebt habe. Ich lebe den Leistungsdanken und Leistungswillen vor, auch jetzt noch.

16.05.2009 17:45 UEFA Women's Cup

Rasanter russischer Aufsteiger Perm fordert Duisburg

Die Duisburgerin Inka Grings (r.) im Halbfinale gegen Lyon  © Bongarts/GettyImages
Die Duisburgerin Inka Grings (r.) im Halbfinale gegen Lyon

Seit 17.45 Uhr (live bei Eurosport) tritt der FCR 2001 Duisburg im Final-Hinspiel des UEFA-Pokals der Frauen bei seinem russischen Kontrahenten Zvezda-2005 Perm an. Wer ist eigentlich dieser Gegner, der hierzulande noch weitgehend unbekannt ist? DFB.de gibt Antworten.

Perm ist die östlichste europäische Stadt Russlands. Mit einer Bevölkerungszahl von 1,1 Millionen Einwohnern ist Perm die sechstgrößte Stadt in Russland und die zweitgrößte im Ural.

Im Jahr 2005 wurde der Verein gegründet. 2006 stieg man von der Regionalliga in die erste russische Liga auf. 2007 holte Zvezda die russische Meisterschaft und den Pokalsieg. 2008 konnte der Verein erneut den Titel in der russischen Liga holen.

Heimspiele in Kasan

Auswärtsspiele bestreitet der Club seit dem Viertelfinale permanent. Weil der Kunstrasen im heimischen Stadion nicht den Regularien entspricht, mussten die Heimspiele nach Kasan verlegt werden. Im dortigen Tsentralnyi-Stadion werden beim Hinspiel gegen Duisburg am Samstag 10.000 Zuschauer erwartet. Heimspielatmosphäre beim Auswärtsspiel. Kasan ist die Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan und die achtgrößte Stadt des Landes. Die Arena fasst 30.000 Zuschauer.

Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt war Gegner von Perm in der zweiten Gruppenphase des UEFA-Cups. Beide Teams trafen im ersten Spiel aufeinander, Perm gewann mit 1:0 und wurde ohne Punktverlust Gruppenerster. Weil Frankfurt deshalb als Zweiter hinter den Russinnen landete, traf es schon im Viertelfinale auf den FCR 2001 Duisburg. Mit bekanntem Ausgang.

Der Weg ins Finale ist beeindruckend. In der ersten Qualifikationsrunde trat Perm beim Miniturnier in Litauen an und zog dort mit drei Siegen in die zweite Runde ein. Diese absolvierte das Team ebenfalls souverän – trotz der starken Gegner 1. FFC Frankfurt, Glasgow City und dem norwegischen Gastgeber Roa IL. Im Viertelfinale traf das Team auf Brondby IF. Im Hinspiel in Dänemark geriet Zvezda zwar früh in Rückstand, gewann aber noch mit 4:2. Im Rückspiel feierte man einen 3:1-Erfolg.

Ein echter Härtetest wartete dann im Halbfinale mit dem zweimaligen UEFA-Cup-Sieger Umea IK. Das Hinspiel in Kasan Ende März war das erste Pflichtspiel für die Russinnen seit fünf Monaten, dennoch gelang der 2:0-Sieg. Im zweiten Aufeinandertreffen in Schweden führte Umea zwei Mal, zwei Mal gelang Perm der Ausgleich. Das 2:2 reichte schließlich für den erstmaligen Einzug ins Finale.

Internationale Erfahrung

Trainerin Martina Voss (l.) mit Femke Maes  © Bongarts/GettyImages
Trainerin Martina Voss (l.) mit Femke Maes

Nationalspielerinnen hat der russische Meister jede Menge in seinen Reihen: Zehn Spielerinnen kamen in der Qualifikation zur EURO 2009 in der ukrainischen und russischen Nationalmannschaft zum Einsatz. Als herausragend gilt Torfrau Nadezhda Baranova, Leistungsträgerinnen sind zudem Abwehrchefin Ksenia Tsybutovich und Mittelfeldstrategin Valentina Savchenkova, die 2008 in Russland zur Spielerin des Jahres gewählt wurde. Trainer ist Aleksandr Grigoryan.

Martina Voss, Trainerin des FCR 2001 Duisburg über den Gegner: „Perm ist ins Finale eingezogen und hat auf dem Weg dorthin starke Gegner geschlagen. Sie werden allerdings ganz anders auftreten als unser Halbfinal-Gegner Lyon. Sie sind viel kompakter, agieren im Vergleich zu Lyon viel mehr als Mannschaft. Das macht sie so gefährlich. Die Spielerinnen gehören zum größten Teil der russischen Nationalmannschaft an, das heißt, sie kennen sich sehr gut und sind eingespielt. Lyon hat für mich die Schwäche gehabt nicht als Mannschaft aufzutreten. Und das hat sich für uns als klarer Vorteil erwiesen. Das wird gegen Perm anders sein.“

17.05.2009 11:59 UEFA Women's Cup

FCR Duisburg hat eine Hand am UEFA-Pokal

Duisburger Jubel über den deutlichen Hinspielsieg  © Bongarts/GettyImages
Duisburger Jubel über den deutlichen Hinspielsieg

Der FCR 2001 Duisburg hat nach dem deutlichen 6:0 (1:0)-Hinspielsieg beim russischen Meister Swesda-2005 Perm bereits eine Hand am UEFA-Pokal. Das Rückspiel am Freitag (19.30 Uhr/live bei Eurosport) in der Duisburger MSV-Arena sollte für die Mannschaft von Trainerin Martina Voss demnach nur noch Formsache sein.

"Ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft", sagte die 41 Jahre alte ehemalige Nationalspielerin. Jedes Tor war für den FCR so etwas wie ein Befreiungsschlag gewesen. Nach vier nationalen Vize-Meisterschaften in Folge steht der Ruhrgebietsklub nun im Rampenlicht. Gleich bei seinem Debüt im UEFA-Cup wird der FCR am kommenden Freitag als dritter deutscher Verein nach dem 1. FFC Frankfurt (2002, 2006, 2008) und Turbine Potsdam (2005) den Thron im europäischen Frauenfußball besteigen.

"Weltklasseleistung"

"Jede Spielerin hat heute an ihrem obersten Limit gespielt und eine Weltklasseleistung abgeliefert. Das gelingt uns nicht in jedem Spiel", sagte Voss weiter.

Einzig bei Linda Bresonik war die Stimmung nach dem Gala-Auftritt getrübt. Die Nationalspielerin vergab mit einem verschossenen Elfmeter (11.) die Chance zur frühen Führung, um später nach einem Foul gefrustet den Ball wegzuschießen. Die bittere Folge war eine Gelbe Karte und damit die Sperre für das Rückspiel. Im Gegensatz zu dem spärlichen Publikum in Kasan von unter 1000 Zuschauern sind für das Rückspiel in der MSV-Arena bereits 16.000 Karten verkauft.

Vorfreude ist ungebrochen

Die Vorfreude in Duisburg auf ein europäisches Fußball-Finale ist ungebrochen. Denn auch wenn die Spannung genommen ist und die Korken bereits geknallt haben, versprach Abwehrchefin Annike Krahn: "Wir werden unseren Fans trotzdem ein tolles Spiel liefern und danach mit ihnen feiern."

Duisburgs Sonja Fuss im Zweikampf  © Bongarts/GettyImages
Duisburgs Sonja Fuss im Zweikampf

Für den FCR wäre es der größte Erfolg der Vereinsgeschichte nach dem Gewinn der Meisterschaft im Jahr 2000 und des DFB-Pokals 1998. Den Vorsprung schossen die belgische Nationalspielerin Femke Maes (41.), Spielführerin Inka Grings (63.), Nationalmannschafts-Kollegin Fatmire Bajramaj (68.), erneut Maes (83.) und wiederum Grings (84./90.) heraus.

Perm hatte sich in der ersten Qualifikationsrunde beim Miniturnier in Litauent mit drei Siegen durchgesetzt und sich in der zweiten Runde in einer Gruppe mit dem 1. FFC Frankfurt, Glasgow City und dem norwegischen Gastgeber Roa IL behaupten könne. Im Viertelfinale traf das Team auf Brondby IF, im Halbfinale auf den zweimaligen UEFA-Cup-Sieger Umea IK.