Dienstag, 24. März 2009

Brawn GP droht Kollaps

Finanzdesaster: Brawn GP droht Kollaps

Brawn GP ist wie ein Blitz in der Formel 1 eingeschlagen. Die von 'Superhirn' Ross Brawn auf dem letzten Drücker zusammengestellte 'Resterampe' fuhr die Konkurrenz bei den Testfahrten vor Saisonbeginn in Grund und Boden. Doch in der Formel 1 ist es so, wie auch im wirklichen Leben: Wer erfolgreich ist, dem hängen die Neider schnell an der Gurgel.

Als ersten Knüppel könnten die düpierten Teams Brawn den Diffusor zwischen die Beine werfen. Red Bull und Ferrari haben bereits öffentlichkeitswirksam angekündigt, beim Großen Preis von Australien in Melbourne (verfolgen Sie alle Sessions live im Ticker und Stream bei sport.de) gegen den angeblich illegalen 'Luftansauger' am Heck des BGP 001 Protest einzulegen.

Doch für Brawn und seine Mannschaft könnte es noch viel, viel schlimmer kommen. Laut FIA-Reglement darf ein Rennstall in fünf Jahren nur einmal seinen Teamnamen ändern, berichtet 'motorsport aktuell'. Für jede weitere Namensänderung müssen die anderen Teams sowie Rechteinhaber Bernie Ecclestone einstimmig zustimmen.

Der jetzige Brawn-Rennstall wurde schon vor etwas mehr als drei Jahren von BAR in Honda umgetauft. Für eine weitere Umbenennung benötigt das Team daher die einstimmige Zustimmung. Doch ausgerechnet Ecclestone, der ja eigentlich ein Interesse an einem zehnten Team in der Formel 1 haben müsste, hat laut 'msa'-Informationen dagegen gestimmt. Der Brite hätte es lieber gesehen, wenn Investoren das Team übernommen und eine langfristige Planungssicherheit gegeben hätten. Dagegen steht die von Brawn gestemmte Finanzierung Ecclestones Ansicht nach auf tönernen Füßen.

Aber hat die FIA der Umbenennung nicht bei ihrem Meeting am vergangenen Donnerstag stattgegeben? Ja, allerdings mit dem kleingedruckten Zusatz, dass es sich um ein "neues Team" handeln würde.

Diese zwei Worte bedeuten für Brawn GP beinahe den Untergang. Denn neue Teams kommen nicht an die fetten TV- und Sponsoring-Töpfe aus der vergangenen Saison. Insgesamt werden 500 Millionen Dollar (rund 360 Millionen Euro) nach einem Erfolgsschlüssel an die Rennställe ausgeschüttet.

Angeblich haben diese Gelder in Höhe von rund 40 Millionen Euro das Fundament in den Wirtschaftsplänen von Brawn GP gebildet. Dem Team droht jetzt nach den ersten vier Rennen, an denen die angeblich Teilnahme gesichert ist, das Aus. Retten kann die Briten offenbar nur noch ein potenter Geldgeber.

Dass die FIA Ernst macht, beweist auch die Reihenfolge in der Boxengasse. Der Automobil-Weltverband stufte den Rennstall nicht als Nachfolger des Honda-Teams, das 2008 Neunter und damit Vorletzter war, sondern als komplett neuen Teilnehmer ganz nach hinten ein. Dadurch erhielten der Brite Jenson Button und der Brasilianer Rubens Barrichello die Startnummern 20 und 21.

Brawn GP in der Boxengasse nach hinten verbannt

Brawn GP in der Boxengasse nach hinten verbannt

Bei den Testfahrten vor Saisonbeginn waren sie die Schnellsten und fuhren in die Favoritenrolle, in der Boxengasse muss sich das Brawn-Team allerdings ganz hinten anstellen. Der Automobil-Weltverband FIA stufte vor dem Großen Preis von Australien in Melbourne am Sonntag (live im Stream und Ticker bei sport.de) den Rennstall des einstigen Ferrari-Superhirns Ross Brawn nicht als Nachfolger des Honda-Teams, das 2008 Neunter und damit Vorletzter war, sondern als komplett neuen Teilnehmer ein. Dadurch erhielten der Brite Jenson Button und der Brasilianer Rubens Barrichello die Startnummern 20 und 21.

Nutznießer dieser FIA-Entscheidung ist das Force-India-Team, das 2008 als einziger Rennstall gar keinen WM-Punkt holte. Adrian Sutil und der Italiener Giancarlo Fisichella rückten in die vorletzte Garage auf und starten jetzt mit den Nummern 18 und 19.

Eine team-interne Umbesetzung gab es bei Ferrari. Die Italiener hatten bei den FIA darum gebeten, dass der Brasilianer Felipe Massa als Vize-Weltmeister des Vorjahres die Startnummer 3 erhält und der Finne Kimi Räikkönen, Weltmeister von 2007, mit der 4 startet.

Kein Notgroschen für Hockenheim

Ecclestone: Kein Notgroschen für Hockenheim

Mit seinen Lizenzgebühren hat er den Hockenheimring fast in den Ruin getrieben, doch einen Notgroschen wird es von Bernie Ecclestone nicht geben. "Es ist jetzt an der Regierung, ihnen zu helfen. Ich kann nicht verstehen, warum das nicht passiert", sagt der Formel-1-Boss.

Die Hoffnung, dass in letzter Sekunde noch Hilfe vom Land Baden-Württemberg kommt, zerschlug sich am Dienstag vorerst. Anstatt finanzielle Hilfen für die Rennstrecke zu beschließen, entschied die Landesregierung in einer Kabinettssitzung laut 'Mannheimer Morgen' lediglich, dass Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) gemeinsam mit seinem rheinland-pfälzischen Amtskollegen Kurt Beck (SPD) das Gespräch mit Ecclestone suchen soll, um generell über die Zukunft der deutschen Formel-1-Strecken Hockenheimring und Nürburgring zu sprechen.

Zuvor hatte Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) in Stuttgart noch erklärt, man wolle "den Schlussbaustein setzen", aber offengelassen, ob das Land ein Fünftel oder ein Drittel der für 2010 erwarteten Verluste auffangen könnte. Man werde aber "mit Sicherheit nicht den vollen Betrag" übernehmen, auch wenn der Erhalt des Rennens "für Baden-Württemberg generell interessant" sei.

Hockenheim rechnet mit einem Verlust von sechs Millionen Euro, falls der Große Preis von Deutschland 2010 wie geplant im badischen Motodrom stattfinden kann. Nur darum geht es zunächst am Mittwoch, denn danach endet der Vertrag mit Ecclestone, die Formel-1-Zukunft steht in den Sternen. Für den 78-Jährigen wäre es persönlich eine große Enttäuschung, wenn Hockenheim aus dem Kalender gestrichen würde: "Wir haben viel für Hockenheim getan und waren dort auch Promoter."

Falls Deutschland irgendwann ganz von der Formel-1-Landkarte verschwinden sollte, wäre das für Ecclestone kein Beinbruch. Der Brite würde dann mit seinem PS-Zirkus schnell neue Märkte in Asien erobern, wo die Geschäfte sicher wesentlich ertragreicher wären. "Wir haben auch kein Rennen mehr in Frankreich. Das spiegelt die ökonomische Lage Europas wider", meint Ecclestone. Er habe diese Entwicklung kommen sehen und mehrfach gewarnt: "Europa könnte zu einer Dritte-Welt-Wirtschaft werden."


Auch der Nürburgring, der im jährlichen Wechsel mit Hockenheim Schauplatz der Formel-1-WM ist, schreibt mit der Königsklasse des Motorsports längst nur rote Zahlen. Dort aber kommt das Land Rheinland-Pfalz als 90-prozentiger Anteilseigner noch weitgehend für die Verluste auf. Der WM-Lauf 2009 findet am 12. Juli auf dem Nürburgring statt, der Vertrag läuft auch noch für 2011.

Alternativen hat Ecclestone längst gefunden. Wie er dem sid verriet, findet 2010 das erste Formel-1-Rennen in Südkorea statt, ein Jahr später ist Indien erstmals dabei. "Die Verträge mit diesen beiden Ländern haben wir vor der Krise gemacht", sagt Ecclestone. Er habe immer nach neuen Märkten gesucht: "Das ist gut für die Hersteller."

Auch der Plan eines Stadtrennens in Rom ist nicht vom Tisch. "Das könnte großartig werden. Es ist gut, solche Rennen zu haben. Das Interesse ist groß", meint Ecclestone. Und was ist mit Monza? Der Italien-Grand-Prix muss sich laut Ecclestone keine Sorgen machen, denn Rom käme zusätzlich ins Programm.

Auch mit London gibt es weiter Gespräche über ein Stadtrennen. Eine Rückkehr in die USA sei ebenfalls kein Problem, dieses Rennen würde dann aber nicht mehr in Indianapolis stattfinden. Ecclestone schwebt offenbar Las Vegas, New York oder Miami vor. Doch das ist Zukunftsmusik: "Im Moment wollen die Teams nicht mehr als 17 Rennen.

Was die Rückkehr nach Nordamerika beschleunigen könnte, wäre ein US-Rennstall mit "Supergirl" Danica Patrick als Fahrerin. Die Pläne dafür gibt es schon, ob das Team 2010 allerdings tatsächlich am Start stehen wird, ist laut Ecclestone noch nicht entschieden: "Ich hoffe es."

Der Formel-1-Boss hatte vor einigen Jahren mal nicht nur zum Spaß gesagt, sein Zirkus brauche einen Schwarzen, einen schnellen Deutschen, eine Frau und einen Chinesen. Jetzt würden nur noch die Frau und der Chinese fehlen, meint der 78-Jährige. Die Frau könnte doch Danica Patrick werden? Ecclestone: "Es wäre aber besser, wenn sie Chinesin wäre. Dann wären wir perfekt aufgestellt."

Geheimwaffe Schumi

Ferraris Geheimwaffe - Schumi wird eingeflogen

Der Rekord-Champion ist weiterhin gefragt: Ferrari lässt Michael Schumacher für das Eröffnungsrennen in Melbourne einfliegen. Der 40-Jährige wird erstmals seit seinem Rücktritt vor drei Jahren in 'Down Under’ dabei sein und Ferrari als Geheimwaffe unterstützen. „Die letzten beiden Jahre war es nicht so wichtig, einen Schumacher in der Box zu haben. Jetzt aber, mit den Regeländerungen kann Michael den Ingenieuren helfen, das Auto besser zu verstehen. Das ist ein Teil seiner Aufgabe, die er innerhalb der Ferrari-Familie ausüben muss“, verriet Manager Willi Weber der 'Bild'.

Schumi weiß wie Brawn 'tickt'

Ein weiterer Grund ist Ross Brawn. Das ehemalige Ferrari-Superhirn mischt derzeit mit seinem Team Brawn GP die Formel 1 auf und bereitet nicht nur den ‚Roten’ Kopfschmerzen. Einer der genau weiß, wie Brawn 'tickt’, ist Schumacher. „Entscheidend wird die Kommunikation mit den Ingenieuren. Sie werten gemeinsam die Datenmengen aus. Und da ist die Erfahrung Michaels extrem wichtig“, so Weber weiter. Die wird auch beim Grand Prix von Malaysia gefragt sein, denn Ferrari hat 'Schumi’ auch für das 2. Rennen fest gebucht.

Inspektionstour macht in Leverkusen Station

24.03.2009 13:04 Frauen-WM 2011

Inspektionstour macht in Leverkusen Station

Ernst Küchler, Tatjana Haemi, Ulrich Wolter, Wolfgang Holzhäuser, Alfred Vianden.
Ernst Küchler, Tatjana Haemi, Ulrich Wolter, Wolfgang Holzhäuser, Alfred Vianden.

Auf ihrer Inspektionsreise durch die neun Austragungsorte der Fußball-Frauen-WM 2011 haben FIFA und das deutsche Organisationskomitee am Dienstag Station in Leverkusen gemacht. Dort ist das Stadion, in dem Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen seine Heimspiele austrägt, noch bis August 2009 eine Baustelle. Bei der Frauen-WM in rund zwei Jahren sind im neuen Stadion dann vier Spiele vorgesehen.

Leverkusens Oberbürgermeister Ernst Küchler und Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen, begrüßten die Gäste. Ernst Küchler: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass die FIFA die guten Voraussetzungen, die hier vorhanden sind, bestätigen wird. Unsere Stadt wird alles tun, optimale Bedingungen für die Fans, Teams und Medien zu schaffen.“

Für das Organisationskomitee meinte Gesamtkoordinator Ulrich Wolter: „Wir sind von der Bereitschaft der Stadt Leverkusen und von Bayer Leverkusen sehr angetan. Wir sind sicher, dass nach Ende der Bauarbeiten eines tolles Stadion entstehen wird.“

Nächstes Ziel der Stadion-Rundreise, die noch bis zum 1. April dauert, ist am Mittwoch Mönchengladbach.