Sonntag, 21. Juni 2009

Ergebnis des Rennens in Silverstone

Zweiter Doppelsieg für Red Bull

Zweiter Doppelsieg für Red Bull
Sebastian Vettel hat sich zum ’König von England’ gekrönt. Beim Großen Preis von Großbritannien auf dem ruhmreichen Kurs in Silverstone fuhr der Red-Bull-Pilot 60 fehlerfreie Runden und feierte den dritten Grand-Prix-Sieg seiner noch jungen Karriere und den zweiten in dieser Saison. Der 21-Jährige verwies bei seinem nie gefährdeten, überlegenen Start-Ziel-Sieg seinen Teamkollegen Mark Webber (+ 15,188 Sekunden) und Brawn-GP-Pilot Rubens Barrichello (+ 41,175) auf die Plätze 2 und 3. "Ich hatte ein fantastisches Auto. Unglaublich. Es war ein Traum", freute sich Vettel nach seiner Glanzleistung.

Hinter Ferrari-Pilot Felipe Massa überquerte Nico Rosberg als Fünfter die Ziellinie. Der Willims-Pilot hielt dabei WM-Spitzenreiter Jenson Button erfolgreich hinter sich, der dadurch wertvolle Punkte in der WM-Wertung einbüßte. "Das war heute sehr frustrierend", so Buttons erste Reaktion. Die Punkteränge komplettierten Toyota-Fahrer Jarno Trulli auf Rang sieben und Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari. Auf dem undankbaren 9. Platz landete Toyota-Pilot Timo Glock. Nick Heidfeld wurde im BMW Sauber 15., gefolgt von McLaren-Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und Adrian Sutil im Force India.

Schon beim Start auf dem Silverstone Circuit, der als die Wiege der Formel 1 gilt, blieb der gerne als ’Baby-Schumi’ bezeichnete Vettel eiskalt und verteidigte Pole Position souverän vor Barrichello und Webber. Trulli hatte einen schlechten Start und fiel auf Platz 7 zurück. Nakajima, Räikkönen, der vier Plätze gutmachte, und Rosberg schlüpften durch.

Pole, Sieg und schnellste Runde für Vettel

Zweiter Doppelsieg für Red Bull Pole, Sieg und schnellste Runde für Vettel
Hinter Trulli folgte Button erst auf dem 8. Platz – er verlor also zwei Ränge und somit den Kontakt zur Spitze. Heidfeld hatte zunächst einen guten Start und schoss von 15 auf zehn nach vorne. Nach einer kleinen Kollision büßte der BMW-Sauber-Fahrer jedoch wieder zwei Positionen ein. Schlecht kam Timo Glock weg, der im Toyota von Platz acht auf zehn zurückfiel. Ganz am Ende des Feldes war Sutil, der das Rennen aus der Box aufnahm. Die Force-India-Mechaniker hatten das Auto des 26-Jährigen, das am Vortag bei einem Unfall im Qualifying völlig zerstört wurde, erst wenige Minuten vor dem Start fertig bekommen.

Vettel fuhr sich an der Spitze zügig einen Vorsprung heraus. Pro Runde war der Red-Bull-Pilot fast eine Sekunde schneller als Barrichello – und das, obwohl er mehr Sprit an Bord hatte als der Brawn-GP-Pilot. Nach zehn Runden hatte Vettel bereits 10,8 Sekunden auf den Brasilianer herausgearbeitet, beim ersten Stopp waren es mehr 20 Sekunden. Als Erster kam jedoch Kazuki Nakajima nach 15 Runden zu seinem ersten Boxenstopp. Wie erwartet stoppte Button nach 18 Runden. Mit jeweils einer Runde Abstand folgten Barrichello, Webber und Vettel. Nachdem alle ihren Service hinter sich hatten führte Vettel vor Webber, der durch den Stopp eine Position nach vorne rutschte, Barrichello, Rosberg, Massa, Trulli, Räikkönen und Button.

An der Spitze lief alles nach Plan für das Red-Bull-Team. Vettel, der schon nach 30 Runden Weltmeister Hamilton überrundete, hielt seinen Vorsprung auf Webber bei konstant 18 Sekunden. Beide Autos liefen wie Uhrwerke. Als erster Topfahrer eröffnete Räikkönen nach 42 Runden die Serie der zweiten Stopps. Eine Runde später folgte Rosberg. Er fiel durch seinen 2. Stopp hinter Massa zurück auf Rang 5. Danach kam Vettel zu seinem letzten Service. Nach Webbers zweitem Tanken und Reifenwechsel in der 48. Runde holte sich Vettel die Führung zurück, die er auch bis ins Ziel nicht mehr abgab.

Rosberg ärgerte sich zunächst, dass er seinen 4. Platz an Massa verlor, doch am Ende war er sogar froh, dass er Button hinter sich hielt. "Der Atem von Jenson Button im Nacken zum Schluss des Rennens war extrem, aber es hat noch nicht gereicht. Dennoch muss ich sagen, dass Platz 4 drin war", so Rosbergs Analyse. Nur knapp acht Zehntelsekunden Vorsprung rettete Rosberg vor dem WM-Spitzenreiter ins Ziel. Der Engländer, der jetzt 64 Punkte auf dem Konto hat, behauptete natürlich seine Führung im WM-Klassement. Durch seinen Sieg verkürzte Vettel, der nach der Pole und dem Sieg auch noch die schnellste Rennrunde für sich verbuchte, bei jetzt 39 Punkten auf 25 Zähler. Alles bleibt offen.

Vettel: "Das Auto war fantastisch"

Vettel: Das Auto war fantastisch
Sie sind souverän zum Sieg gefahren. War es so leicht, wie es aussah?
Sebastian Vettel: "Es ist niemals leicht. Es war langes Rennen. Man muss die ganze Zeit die Augen offen halten."

Wir lief das Rennen für Sie?
Vettel: Ich hatte ein fantastisches Auto. Unglaublich. Es war ein Traum. Ich hatte volles Vertrauen in das Auto. Der Schlüssel war ein guter Start. Im ersten Stint haben ich versucht, Runde für Runde alles aus dem Auto raus zu quetschen und mir einen Puffer zu verschaffen. Das hat sich ausgezahlt. Ich musste im zweiten Stint dann Geduld haben, als ich einige Autos überrunden musste. Es war wie Slalomfahren und etwas schwierig. In den letzten zehn Runden war es dann leicht. Ich habe jede Runde runtergezählt. Es ist ein Traum, hier zu gewinnen."

Was bedeutet der Sieg für Ihr Team Red Bull?
Vettel:: "Dieser Kurs ist toll für unsere Autos. Wir haben einen großen Schritt nach vorn gemacht. Für das Team, dessen Werk in Milton Keynes nur einen Katzensprung vor hier entfernt ist, ist es ein Traumergebnis. Es zeigt, dass wir auf den richtigen Weg sind."

Ausgerechnet beim Heim-Grand Prix von WM-Spitzenreiter Jenson Button haben Sie den Titelkampf spannend gemacht. Trotzdem hat das Publikum Sie gefeiert.
Vettel: "Es war fantastisch. In meinen letzten zwei Runden habe ich nach links und recht geschaut und gesehen, dass die Zuschauer standen und klatschten. Ich hätte ihnen am liebsten gewunken. Aber das habe ich doch besser gelassen."

Wie bewerten Sie Ihre Chancen, in der zweiten Saisonhälfte Button noch den Titel streitig zu machen?
Vettel: "Ich denke, Jenson hat in allen acht Rennen bisher sehr starke Leistungen gezeigt und es verdient, da zu stehen, wo er ist. Er hat einen komfortablen Vorsprung. Aber wir tun alles. Wir arbeiten hart. Wir müssen jede einzelne Chance nutzen, damit es noch klappen kann. Die Saison ist noch lang. Alles kann passieren."

An diesem Wochenende wurde viel über Politik und den FIA/FOTA -Streit geredet. Ein Spaltung der Formel 1 ist möglich. Was muss getan werden, um die Formel 1 zu retten?
Vettel: "Wir Fahrer sind alle im gleichen Boot. Wir wollen mit den besten Autos in den besten Teams gegeneinander fahren. Das macht die Attraktivität der Formel 1 aus. Doch für mich zählt vor allem, mich darauf zu konzentrieren, was mit mir auf der Strecke und mit meinem Auto passiert. Das Letzte, was wir Fahrer aber wollen, ist, zu lange Ferien haben. Wir wollen gegeneinander fahren"

Button: "Es war sehr frustrierend"

Button: Es war sehr frustrierend
Sebastian Vettel (Red Bull): "Es ist mir natürlich egal, dass ich hier der Spielverderber der Briten bin. Ich bin sehr glücklich, so ein Super-Rennen gefahren zu haben. Mir war klar, dass der erste Teil der wichtigste des Rennens wird. Dadurch dass ich in jeder Runde Zeit gutmachte, konnten wir es zum Schluss etwas ruhiger angehen lassen. Das einzig Problematische heute war das Überrunden der anderen. Da muss man aufpassen, weil sie ja meist in Zweikämpfen stecken. Aber letztendlich haben wir da einen Kompromiss gefunden und ich konnte schnell durchhuschen, so dass ich mit einem komfortablen Vorsprung gewonnen habe. Auf den Nürburgring in drei Wochen freue ich mich, vor allem mit so einem guten Auto."

Nico Rosberg (Williams): "Der Atem von Jenson Button im Nacken zum Schluss des Rennens war extrem, aber es hat noch nicht gereicht. Dennoch muss ich sagen, dass Platz 4 drin war. Den habe ich ja leider an Massa verloren, weil ich vor seinem Boxenstopp hinter Barrichello festhing, der extrem langsam fuhr. Das hat mich Platz 4 gekostet. Sebastian Vettel ist heute extrem stark gefahren. So langsam muss man den Angriff von Red Bull auf Brawn Ernst nehmen."

Jenson Button (Brawn GP): "Das war heute sehr frustrierend. Gestern lief es schon nicht gut und heute beim Start auch nicht. Eigentlich bin ich gut weggekommen, aber Trulli nicht, hinter dem ich dann hängen blieb. Die harten Reifen haben heute überhaupt nicht funktioniert. Erst die letzten drei Runden auf den Optionreifen mit wenig Sprit im Tank liefen perfekt und ich habe probiert, Druck auszuüben. Aber da war es dann schon zu spät. Ich kam nicht nah genug ran und hatte keine Chance. Ich hoffe, dass die Fans am Nürburgring auch mich unterstützen, da wir ja einen deutschen Motor haben. Sie sollen vor allem viele Föne mitbringen, damit sie die Strecke warm fönen. Denn unser Auto scheint nur bei richtig heißem Wetter wie in der Türkei gut zu funktionieren. Wenn es kalt ist wie hier heute, arbeiten die Reifen nicht."

Button: Es war sehr frustrierend
Timo Glock (Toyota): "Heute war es ein durchwachsenes Rennen. Man kann sagen, dass wir am Start schon alles verloren haben. So gut wie alle Autos, die rechts standen, wurden überholt. Das größte Problem für uns waren heute nicht die Reifen wie bei den anderen, sondern der viele Verkehr, in dem ich festhing. Ich kam zwar zum Schluss noch an Kimi Räikkönen ran, aber überholen konnte ich ihn nicht."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Das Spannendste für mich heute waren die Zweikämpfe um die hinteren Plätze. Ich habe beim Start probiert nach vorne zu kommen. Durch die Kollision habe ich dann am Frontflügel etwas verloren, so dass ich ein bisschen langsamer wurde. Ich konnte mich aber beim Team durchsetzen, dass wir den Flügel erst beim regulären Boxenstopp austauschen. Für den Nürburgring sehe ich ein bisschen Licht am Ende des Tunnels. Durch die neuen Updates, die wir dann haben werden, habe ich ein Fünkchen Hoffnung für bessere Platzierungen."

Adrian Sutil (Force India): "Das Rennen war sehr enttäuschend und langweilig für mich. Aber im Prinzip war es schon nach dem Qualifying und dem Crash gestern gegessen. Wir haben probiert, mit einer Einstopp-Strategie noch etwas rauszuholen. Aber es ging alles daneben. Das Potenzial des Autos ist da, es ist sehr schnell. Ich bin froh, dass das Wochenende vorbei ist."

Christian Horner (Teamchef Red Bull): "Das ist ein tolles Team-Ergebnis. Wir haben das gesamte Wochenende hier dominiert. Die Strecke passt einfach zu unserem Auto. Das ist brilliant, weil ja auch so viele vom Team bei unserem Heim-GP hier sind und das miterleben. Sebastian und Mark haben einen Riesen-Job gemacht. Die WM ist zwar noch weit hin, aber so langsam aber sicher kommen wir ran. Nürburgring, wir kommen."

Ross Brawn (Teamchef Brawn GP): "Das war kein großartiges Rennen. Wir hatten Riesen-Probleme mit den Reifen. Zum Ende des Rennens lief es bei beiden ein bisschen besser, aber Jenson hatte zu viel Verkehr vor sich, um mehr Punkte rauszuholen."

Helmut Marko (Red-Bull-Berater): "Wir sind natürlich extrem zufrieden. Das Auto ist eine Sensation. Zum Schluss mussten wir bei Mark Webber noch ein bisschen zittern, weil wir Probleme mit der Temperatur bekommen haben. Aber insgesamt mussten wir nicht einmal ans Limit gehen, um hier zu gewinnen."

Formel 1 News

Mosley sicher: 2010 sind alle dabei

Mosley sicher: 2010 sind alle dabei
Niki Lauda: "Max, das Problem draußen bei den Fans, das alle beunruhigt, ist, dass hier jetzt überhaupt nichts mehr weitergeht. Die Teams sprengen sich ab von Dir, Chaos ohne Ende. Wie kann man das Problem für den Sport und für uns alle da draußen am besten lösen?“

Max Mosley (FIA-Präsident): "Wir sind jetzt sehr, sehr nahe zusammen. Es gibt bei denen (FOTA, Anm. d. Red.) drei Punkte: Die wollen ein stabiles Reglement, da sind wir auch dafür. Zweitens wollen die mitmachen, wenn das Reglement gemacht wird, und drittens wollen die für das Reglement 2010 einige kleine, sehr kleine Änderungen. Wir können die ersten zwei Punkte lösen, indem wir unser Concorde-Agrement von 1998 wieder unterschreiben auf einer Jahres- oder Zweijahresbasis, bis wir ein neues haben. 2010 – wir sind sehr, sehr nah. Wir haben am 11. Juni eine Sitzung gehabt und alles in Ordnung gebracht mit Ross Brawn, Christian Horner, Stefano Domenicali usw. Leider haben die anderen das dann zerrissen, als die Leute, die bei uns waren, zurück ins Büro kamen. Es gibt in der FOTA Leute, die überhaupt kein Abkommen finden wollen. Das ist natürlich schade. Wir haben denen dann einen Vorschlag gemacht, dass wir uns wieder treffen, denn die Punkte, die uns auseinander schieben, sind so klein, die können ganz schnell erledigt werden. Das Problem: Wenn die Leute, die überhaupt keine Lösung wollen, zu stark sind, dann bekommen wir keine Sitzung. Wenn man keine Sitzung hat, kann man keine Lösung finden.“

Lauda: "Aber Du bist optimistisch. Es gibt ja einen Punkt, dass Deine Verträge bis 2014 gehen sollen und nicht bis 2012, dass der Cosworth-Motor vielleicht bis zu 20.000 Touren drehen soll – lauter solche Detailgeschichten. Aber ich nehme an, dass man die alle gemeinsam lösen können muss…“

Mosley: "Ja, unbedingt. Ob 2012 oder 2014 ist egal. Wir wollen nur 2014, weil wir wollen mit denen einen neuen Motor besprechen, aber das können wir sowieso - mit oder ohne Concorde-Agreement. Mit dem Cosworth-Motor – das ist sowieso gar keine richtige Frage. Der Cosworth ist sowieso schwächer, das ist ein 2006er-Motor.“

Lauda: "Also wir können den Fans sagen, du bist optimistisch, dass das alles in den nächsten Wochen was werden kann?“

Mosley: "Unbedingt. Eines ist für mich ganz sicher: Es wird eine Formel-1-Weltmeisterschaft geben 2010, und alle werden dabei sein. Wie viele Schmerzen wir zwischen jetzt und da haben, das kommt auf die FOTA an. Von meiner Seite ist das ganz einfach und vollkommen lösbar.“

Mosley: FIA verzichtet auf Klage gegen FOTA

Mosley: FIA verzichtet auf Klage gegen FOTA
Automobil-Weltverbandschef Max Mosley will die abtrünnigen Formel-1-Teams nun doch nicht vor Gericht ziehen. "Es wird keine Klage geben. Wir wollen lieber miteinander reden als einen Prozess führen", sagte der Brite der amerikanischen Nachrichtenagentur 'AP'. Zuvor hatte die FIA der Teamvereinigung FOTA, die eine eigene Rennserie gründen will, umgehend gerichtliche Schritte angedroht. Stattdessen steht laut Mosley eine Einigung in dem seit Wochen schwelenden Konflikt um die Zukunft der Formel 1 kurz bevor. "Wir sind sehr, sehr nah beieinander, was die Fakten betrifft", sagte der FIA-Präsident.

Mosley drängte die von Ferrari angeführten acht FOTA-Mitglieder zu einer weiteren Runde von Krisengesprächen. "Es geht nur darum, ob sich die Teams jetzt hinsetzen und die letzten Schwierigkeiten ausräumen wollen", meinte der 69-Jährige. "Die Punkte, die uns auseinanderschieben, sind so gering und klein, sie können ganz schnell erledigt sein", fügte Mosley im RTL-Interview hinzu.

Es bleibe nicht mehr viel Zeit für einen Kompromiss. "Wenn das noch länger weitergeht, beschädigt es die Rennställe", ist der Brite sicher. Er zeigte sich jedoch sicher, eine drohende Spaltung der Königsklasse des Motorsports verhindern zu können. "Es wird eine Formel-1-WM 2010 geben und alle werden dabei sein."

Wer, wie, was, warum? Die Hintergründe des Streits

Wer sind die acht "Rebellen"?
Weltmeister Ferrari, BMW Sauber, Brawn GP, McLaren-Mercedes, Red Bull, Renault, Toro Rosso und Toyota.

Warum sind Williams und Force India nicht mit dabei?
Beide Teams haben sich ohne Bedingungen für die WM bei der FIA eingeschrieben. Dafür wurde diese Rennställe von der Teamvereinigung FOTA ausgeschlossen.

Wieviele Teams bleiben der FIA für ihre Weltmeisterschaft?
Nur fünf: Williams, Force India und die drei Neueinsteiger Campos, US F1 und Manor.

Worum geht es in dem Streit zwischen FIA und FOTA?
Offiziell um das künftige Regelwerk der Formel 1. Mosley will einen strikten Sparkurs fahren und eine Budgetgrenze von 45 Millionen Euro einführen. Die FOTA-Teams haben allerdings einen eigenen Vorschlag gemacht und sind für einen Stufenplan.

Sind eventuell Rennen in dieser Saison gefährdet?
Nein, alle Teams wollen den Fans in dieser Saison spannende Rennen bieten. Ein Boykott war nie ein Thema.

In welcher Serie werden die besten Fahrer im kommenden Jahr starten?
Top-Stars wie Weltmeister Lewis Hamilton, Fernando Alonso oder Kimi Räikkönen haben bereits angekündigt, dass sie ihren Teams die Treue halten und in die neue Serie folgen werden.

Wo werden die deutschen Fans die besten Rennfahrer zu sehen bekommen?
Da der Nürburgring vertraglich bis 2011 an die 'echte' Formel 1 gebunden ist und Hockenheim in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt, wäre der hochmoderne EuroSpeedway Lausitz für die 'neue' Formel 1 eine Option.

Gibt es schon einen Namen für die Piratenserie?
Da 'Formel Gold' wegen Bernie Ecclestones Wunsch nach einem Medaillensystem für die Formel 1 nicht infrage kommt, könnte die neue Serie jetzt 'New Formula' heißen.

Wieviel Zeit bleibt noch, um einen Kompromiss zu finden und die Spaltung damit zu verhindern?
Die Uhr läuft - und sie läuft gegen die 'echte' Formel 1. Laut McLaren-Boss Martin Whitmarsh muss FIA-Präsident Mosley bis Ende Juli einlenken, sonst gibt es eine 'New Formula'.

Wie wahrscheinlich ist die Spaltung tatsächlich?
Laut Mosley wird die Formel 1 so bleiben wie sie ist. "Ich nehme das nicht so ernst wie manche andere, denn ich weiß, dass hier nur posiert wird", sagte der 69-Jährige.

Wird Mosley zurücktreten?
Nein, er will im Oktober sogar für eine weitere Amtsperiode kandidieren. Die FIA-Mitglieder hätten ihn aufgefordert, in dieser schwierigen Situation an der Spitze des Verbandes zu bleiben.

Formel 1 News

Pressestimmen: Totaler Krieg in der Formel 1

Gazzetta dello Sport: Die neue Formel 1 entsteht, eine Revolution bahnt sich an, und Mosley gerät immer stärker unter Druck. In der Formel 1 ist eine Ära zu Ende gegangen, die von Mosley und Ecclestone, ein Modell, das in der Welt des Sports ein Beispiel war, das aber mit der Zeit an Projektfähigkeit und Frische verloren hat. Wir stehen jetzt vor einem hässlichen Finale, wie in einigen aristokratischen Familien, in denen an einer Lebenswende Kinder, Eltern und Enkelkinder sich sogar um das Silberbesteck streiten.

Corriere dello Sport: Chaos in der Formel 1. Man suchte nach einer Einigung, dabei ist es wieder einmal zu einer Spaltung gekommen. Mosley muss jetzt das Handtuch werfen, denn ansonsten werden die 'Rebellen' eine alternative Formel 1 aufbauen. Ein neues Kapitel einer neuen Formel 1 könnte bald geschrieben werden.

Tuttosport: Die Wege trennen sich. Keine Annäherung, keine Einigung. FIA erklärt FOTA und Ferrari den Krieg mit einer Klage wegen Verletzung der sportlichen Regeln. Der totale Krieg ist ausgebrochen. Welche Formel 1 daraus entstehen wird, ist noch ganz offen.

La Repubblica: Die Formel 1 gibt es nicht mehr. Spaltung, Gericht und eine neue Formel 1. Ferrari und die Rebellenteams wollen Mosley verjagen. Eine Epoche geht zu Ende. In der Formel 1 ist der totale Krieg ausgebrochen.

Corriere della Sera: Grand Prix der Spaltung in Silverstone. Kein Kompromiss zwischen FIA und FOTA. Jetzt ist es zum definitiven Bruch gekommen.

FRANKREICH: Krieg zwischen FIA und FOTA

L'Equipe: Gefährliche Kurve. Konflikt zwischen den Teams und der FIA. Dramatische Wende. Es ist schwierig vorherzusagen, in welche Richtung die Formel 1 steuert.

Aujourd'hui: Kommt die Formel 1 unbeschädigt aus dieser Krise heraus? Seit gestern ist der Krieg zwischen der FIA und der FOTA ausgebrochen, und die Formel 1 muss dafür bezahlen.

Ouest France: Die Formel 1 steht kurz davor, von der Strecke abzukommen.

SPANIEN: Mosley nicht mehr tragbar
Marca: Die Formel 1 endet vor Gericht. Max Mosley ist wohl nicht mehr tragbar für die Teams. Nur sein Kopf könnte einen Rückzieher in den nächsten Tagen ermöglichen.

AS: Die Drohung der FOTA lässt eine Lösung für die Formel 1 näherrücken. Um fünf Uhr morgens spukten E-Mails auf der halben Welt den Staatsstreich der Formel 1 aus.

ÖSTERREICH: Kernspaltung in der Formel 1

Österreich: Formel 1 droht der 'Totalschaden'. Zukunft der Formel 1 steht am Spiel. Ohne Kompromiss zwischen FIA-Boss Max Mosley und den Teams droht der Zerfall. Dicke Gewitterwolken über der Rennstrecke von Silverstone!

Kurier: Kernspaltung in der Formel 1. Die Königsklasse steht still. Der sonst ohrenbetäubende Lärm der Formel-1-Boliden wirkt wie ein leises Summen. Für die Trainingseinheiten vor dem Grand Prix von Großbritannien interessierte sich niemand. Weder die Fans, noch die Fahrer - schon gar nicht die Teamchefs.

Standard: Am Freitag brach die Formel 1 entzwei. Das Gesicht hat zunächst keiner verloren, weder FIA-Präsident Max Mosley noch der FOTA-Vorsitzende Luca di Montezemolo. Der Verlust freilich wird auf beiden Seiten groß sein, wenn die Formel 1 tatsächlich in zwei Teile zerfällt.

NIEDERLANDE: Formel 1 auf dem Sterbebett

De Telegraaf: Die Formel 1 auf dem Sterbebett. Acht Teams stellen eine eigene Rennserie auf im Unfrieden mit der Politik der FIA. Wenn die Teams wirklich eine eigene Meisterschaft aufbauen wollen, ist die wichtigste Frage, ob es so weit kommt oder ob es ein lebensgefährliches Pokerspiel wird. Der Krieg in der Formel 1 scheint ein Krieg zwischen Egoisten zu sein, mit Max Mosley in der Rolle des angeschossenen Wildes.

Algemeen Dagblad: Chaos in der Formel 1, die Krise ist komplett. Acht Teams drohen mit Trennung, die FIA reagiert mit juristischen Schritten. Das Pokerspiel über die Regeln der kommenden Jahre droht die Formel 1 vollständig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das gegenseitige Säbelrasseln hat die Formel 1 in eine tiefe Krise gestürzt. Die Ankündigung einer eigenen Serie schlug wie eine Bombe ein.

De Volkskrant: Die großen Teams kehren der Formel 1 böse den Rücken zu. Alonso wusste es schon: Das ist das Ende der Formel 1.

FIA-Chef Mosley: Kein Gedanke an Rücktritt

FIA-Chef Mosley: Kein Gedanke an Rücktritt
Für die Teams ist er die Reizfigur, Max Mosley selbst scheint sich zu Höherem berufen zu fühlen. Selbst in der durch seine Unnachgiebigkeit mitausgelösten Existenzkrise der Formel 1 plagen den Chef des Automobil-Verbandes FIA keine Selbstzweifel: Der 69-Jährige sieht sich als Retter. Rücktritt kommt für ihn nicht infrage, obwohl die Königsklasse nach der Ankündigung von acht Top-Teams, die Formel 1 zu verlassen und eine Konkurrenzserie aufzubauen, vor dem Abgrund steht.

"Ich will nicht allzu lange weitermachen. Aber die Schwierigkeiten in die mich die Teams gebracht haben, würden es mir schwer machen, wenn ich im Oktober aufhören wollte", zitierten britsiche Zeitungen den 69-Jährigen. "Die Leute in der FIA sagen mir: 'Wir haben diesen ganzen Ärger, wir werden angegriffen. Du musst bleiben.'" Mosley hat einen Gegenoffensive gestartet: Der Jurist will Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, BrawnGP, Red Bull, Renault, Toyota und Toro Rosso vor Gericht zerren. Schon zu Wochenbeginn könnten die Millionen-Klagen eingereicht werden, hieß es.

FIA-Präsident startet Gegen-Offensive

Der 'Piratenserie' gibt Mosley keine Chance. "Das ist pure Fantasie. Sie wissen, dass das nicht klappt. Sie wollen die Macht über den Sport und das Geld. Ich werde nicht zulassen, dass das geschieht." Rekordweltmeister und Ferrari-Berater Michael Schumacher sieht das anders. "Natürlich erscheint das erst einmal unvorstellbar, aber diesmal stehen alle großen Teams dahinter. Dadurch wird eine neue Meisterschaft schon deutlich realistischer. Für mich ist das inzwischen eine echte Alternative."

FIA-Chef Mosley: Kein Gedanke an Rücktritt
Nachdem Mosley den Freitag über im Fahrerlager in Silverstone geschwiegen hatte, startete er am Abend in den einheimischen Medien eine Offensive. Neues gab es nicht. Mosley wiederholte sein Credo mit der üblichen Polemik: Die acht Abtrünnigen sind die Bösen, sie wollen nur die Macht (von ihm) und die Millionen (von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone). Er ist der Gute, der Bewahrer der Formel 1.

Mosley spielt auf Zeit

Doch Mosleys Position ist geschwächt. Durch den juristischen Schachzug hat er Zeit gewonnen. Ursprünglich wollte er am Samstag (20.06.2009) seine endgültige Starterliste für 2010 bekanntgeben. Doch dies solle nun erst nach der gerichtlichen Klärung folgen. Ohne die acht Teams wie die Branchenführer Ferrari und McLaren-Mercedes oder WM-Spitzenreiter Brawn GP wäre die Liste mit fünf Namen sehr kurz ausgefallen. Die Zahl der möglichen Nachrücker ist ebenfalls klein.

Mosley scheint der Schlüssel zur Lösung des Dauerstreits zu sein. Auch wenn Teamchef Ross Brawn betont: "Die Person Mosley ist nicht Teil unserer Bedingungen." Inhaltlich sind der FIA-Chef und seine Kontrahenten nicht weit voneinander entfernt. Die Einsicht, die Kosten zu senken, ist in allen Köpfen angekommen. "Das Komische ist, alles sind einig. Alles wissen, dass sie etwas ändern müssen. Es geht nur darum, wie man das erreicht", sagte Formel-1-Chef Bernie Ecclestone bei RTL.

Teams wollen Mosley stürzen

Was die Teams stört, ist der Politikstil Mosleys. Mit der von ihm im Weltrat durchgesetzten Festsetzung eines freiwilligen Budgetlimits von 45 Millionen Euro ohne Rücksicht auf die Teams und seine Forderung nach einer vorbehaltlosen Einschreibung in die Meldeliste für 2010, hat er diesmal überzogen. "Wir wollen nicht die Formel 1 übernehmen, aber die Teams haben ein riesiges Investment in der Formel 1 und sie wollen, dass dieses Investment respektiert wird", sagte Brawn.

Eine FIA ohne Mosley ist für die FOTA ein angenehmerer Partner. Am Mittwoch (24.06.2009) im FIA-Weltrat soll ein Misstrauensvotum gegen Mosley gestellt werden, wird spekuliert. Doch für Abgesänge wie von Renault-Teamchef Flavio Briatore ("Mosley ist nicht mehr länger der Diktator der Formel 1. Jetzt kehren wir zum Sport zurück. Max hat den Kopf verloren.") ist es noch zu früh. Mosley wäre nicht Mosley, wenn er nicht auch jetzt zum Gegenangriff übergehen würde.

Stehaufmännchen Mosley

Vor einem Jahr sahen seine Gegner die Chance, ihn wegen seiner Sexvideo-Affäre zu Fall zu bringen. Doch auch damals stand Mosley wieder auf und ging gestärkt aus der Krise hervor. Diesmal könnte er sich verrechnet haben. Von der ungewohnten Einigkeit der Teams war auch Mosley überrascht. Vor allem die Aversion gegen Mosley eint die Rennställe.

Schumacher sieht 'Piratenserie' als Alternative

Schumacher sieht 'Piratenserie' als Alternative
Michael Schumacher gibt einer von der Teamvereinigung FOTA organisierten Konkurrenzserie zur Formel 1 durchaus Chancen. "Natürlich erscheint das erst einmal unvorstellbar, aber diesmal stehen alle großen Teams dahinter. Dadurch wird eine neue Meisterschaft schon deutlich realistischer. Für mich ist das inzwischen eine echte Alternative", schrieb der siebenmalige Formel-1-Weltmeister auf seiner Homepage. "Als Motorsportfan schaue ich doch dorthin, wo die beste Show geboten wird. Und das ist da, wo die besten Fahrer und Teams gegeneinander kämpfen."

Zuvor hatten die Branchenriesen Ferrari und McLaren-Mercedes, WM-Spitzenreiter Brawn GP sowie BMW Sauber, Red Bull, Toro Rosso, Toyota und Renault angekündigt, ihre Nennungen für die Saison 2010 zurückzuziehen und eine Alternativserie zu organisieren. Sie hatten damit die Konsequenz aus dem nicht gelösten Konflikt mit dem Automobil-Weltverband FIA und dessen Chef Max Mosley über die geplante Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro gezogen.

Schumi: Zu viel Politik, zu wenig Sport

Schumacher sieht 'Piratenserie' als Alternative Schumi: Zu viel Politik, zu wenig Sport
Ferrari-Berater Schumacher stellte sich in dem Streit wie erwartet auf die Seite der Rennställe. «Die Formel 1 war schon immer die Plattform für die besten Fahrer und die besten Teams", schrieb der 40-Jährige. Wenn dies durch permanente Regelunsicherheit infrage gestellt werde, "ist es vielleicht wirklich besser diesen Anspruch zu verteidigen, zu gehen und woanders vernünftig zu etablieren". Es sei nicht nachvollziehbar, "dass sich alle Teams einig sind in ihren Reformansätzen und die Sporthoheit trotzdem etwas anderes durchsetzen möchte".

"Ich finde es extrem schade, dass in letzter Zeit in der Formel 1 so viel über Politik geredet wird und so wenig über den Sport", sagte Schumacher. "Hoffentlich ist jetzt bald mal Schluss mit den politischen Spielchen, die mich schon immer genervt haben. Denn im Endeffekt lässt sich doch alles auf einen simplen Nenner bringen: Motorsport ist ein toller Sport, und die Formel 1 war immer die Spitze davon, und das muss sie auch bleiben."



Die Erklärung der Teamvereinigung FOTA

Die Erklärung der Teamvereinigung FOTA
Die Formel-1-Teamvereinigung FOTA hat im Streit um eine Budgetgrenze die Gründung einer eigenen Rennserie angekündigt. Wir dokumentieren für Sie die am Freitag veröffentlichte Erklärung der acht Rennställe:






"Seit der Gründung der FOTA im vergangenen September haben die Teams zusammengearbeitet und sich darum bemüht, gemeinsam mit der FIA und dem Rechte-Inhaber den Sport weiterzuentwickeln und zu verbessern. Die beispiellose weltweite Finanzkrise stellt die Formel- 1-Gemeinschaft unvermeidlich vor große Herausforderungen. Die FOTA ist stolz, dass sie die umfangreichsten Maßnahmen zur Kosten- Reduzierung in der Geschichte unseres Sports erreicht hat. Besonders die Hersteller-Teams haben den unabhängigen Rennställen Hilfe geleistet. Ohne die FOTA-Iniativen wären einige von ihnen wohl heute nicht mehr in diesem Sport.

Die FOTA-Teams haben sich darüber hinaus auf beträchtliche freiwillige Kosten-Reduzierungen geeinigt, die ein nachhaltiges Modell für die Zukunft ermöglichen. Im Zuge dieser Bemühungen haben alle Teams der FIA und dem Rechte-Inhaber bestätigt, dass sie bereit sind, sich bis 2012 zu binden.

Die FIA und der Rechte-Inhaber haben eine Kampagne gestartet, um die FOTA zu spalten. Die Wünsche der Mehrheit der Teams werden ignoriert. Außerdem wurden vielen Teams seit 2006 Gelder in zweistelliger Millionenhöhe vom Rechte-Inhaber vorenthalten. Ungeachtet dessen und des nicht kompromissbereiten Umfelds hat sich die FOTA wirklich um eine Einigung bemüht.

Es ist aber klar geworden, dass die Teams nicht länger Kompromisse über die grundlegenden Werte des Sports eingehen können. Deshalb haben sie es abgelehnt, ihre ursprünglich an Bedingungen geknüpften Anmeldungen für die Weltmeisterschaft 2010 zu ändern. Diese Teams haben daher keine Alternative, als ihre Vorbereitungen für eine neue Meisterschaft zu beginnen, die die Werte ihrer Teilnehmer und Partner widerspiegelt.

Die Erklärung der Teamvereinigung FOTA
Diese Serie wird einen transparenten Führungsstil pflegen, ein einheitliches Regelwerk haben, mehr Neueinsteiger anlocken und den Wünschen der Fans - inklusive niedrigerer Eintrittspreise für Zuschauer weltweit -, Partner und wichtiger Anteilseigner zuhören. Die größten Fahrer, Stars, Marken, Sponsoren, Förderer und Unternehmen, die historisch mit der höchsten Stufe des Motorsports verbunden sind, werden alle in der neuen Serie dabei sein.

Dieses Statement wurde von der FOTA im Auftrag von BMW-Sauber, BrawnGP, Scuderia Ferrari, McLaren-Mercedes, Red Bull Racing, Renault, Scuderia Toro Rosso, Toyota veröffentlicht."

Formel 1 vor dem Kollaps

Formel 1 vor dem Kollaps
Die Formel 1 steht vor der Spaltung. Die Teamvereinigung FOTA will im Streit mit dem Automobil-Weltverband FIA um die freiwillige Budgetobergrenze nicht nachgeben und hat eine eigene Rennserie angekündigt. "Diese Teams haben keine andere Alternative, als mit den Vorbereitungen für eine neue Meisterschaft zu beginnen, die die Werte ihrer Teilnehmer und Partner widerspiegelt", teilten die acht Rennställe um Wortführer Ferrari mit.

"Die Serie wird eine transparente Führungsstruktur haben und ein einheitliches Regelwerk. Sie wird Neueinsteiger ermutigen, auf die Wünsche der Fans hören, die Kartenpreise werden niedriger sein. Die besten Fahrer, größten Stars, Sponsoren und alle Rennställe, die dem Motorsport auf höchstem Niveau historisch verbunden sind, werden teilnehmen", teilte die FOTA mit.

Als Gründe für die Abspaltung nannte die Teamvereinigung, dass die FIA und die Halter der kommerziellen Rechte versucht hätten, die FOTA auseinanderzudividieren, und die Wünsche der Mehrzahl der Teams ignoriert worden seien. Obwohl die Rechtehalter den Teams seit 2006 noch zweistellige Millionensummen schuldeten, hätte man versucht, Kompromisse zu finden. Jetzt habe man aber keine andere Alternative mehr gesehen als die Gründung einer eigenen Serie.

Formel 1 vor dem Kollaps
Zuvor hatten sich die FOTA-Vertreter in der Nähe von Silverstone getroffen. Die Teams wollten noch einmal über die jüngsten Vorschläge von FIA-Chef Max Mosley beraten. Allerdings war Mosley nicht von seiner Bedingung abgerückt, dass die Teams sich erst vorbehaltlos in die Starterliste für die Formel-1-Saison 2010 eintragen sollten, ehe über eine Lösung des Konflikts um die Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro verhandelt werden könne. Darauf ließen sich Ferrari, McLaren- Mercedes, BMW Sauber, Brawn GP, Toyota, Red Bull, Toro Rosso und Renault nicht ein. Sie zogen ihre Nennung für die WM 2010 zurück.

Heute soll bis 19.00 Uhr die endgültige Starterliste für das kommende Jahr von der FIA veröffentlicht werden. Somit stehen erst fünf Teams für die Formel-1-WM im kommenden Jahr fest. Mosley will 13 Rennställe dabei haben.

Der Weltverband reagierte mit einer Erklärung: "Die FIA hat die Erklärung zur Kenntnis genommen. Die FIA ist enttäuscht, aber nicht überrascht von der Unfähigkeit der FOTA, einen Kompromiss im besten Sinne des Sports zu erreichen. Die FIA kann weder ein finanzielles Wettrüsten zulassen noch der FOTA erlauben, die Regeln zu diktieren."

Chronologie des Regelstreits in der Formel 1

Was bisher geschah: Der Regelstreit in der Formel 1

Was bisher geschah: Der Regelstreit in der Formel 1
Die Teamvereinigung FOTA will im Streit mit dem Automobil-Weltverband FIA um die freiwillige Budgetobergrenze in der Formel 1 nicht nachgeben und hat eine eigene Rennserie angekündigt. "Diese Teams haben keine andere Alternative, als mit den Vorbereitungen für eine neue Meisterschaft zu beginnen, die die Werte ihrer Teilnehmer und Partner widerspiegelt", teilten die acht Rennställe um Wortführer Ferrari in einer Presseerklärung mit.

Chronologie des Konflikts:
17. März: Der Motorsport-Weltrat der FIA beschließt für die Saison 2010 die Einführung einer freiwilligen Budget-Grenze. Zudem soll der Weltmeister anhand der Anzahl der Siege ermittelt werden. Ferrari- Präsident Luca di Montezemolo bezeichnet den Beschluss zwar als "Risiko", ein offizieller Protest aber bleibt aus.

19. März: Di Montezemolo verschärft seine Kritik auf der Ferrari- Website. Die neuerlichen Regeländerungen seien "schlecht für die Glaubwürdigkeit" der Königsklasse, wettert der Scuderia-Chef.

20. März: Nach heftigen Protesten knickt die FIA bei der Weltmeister- Regel ein. In dieser Saison gewinnt wie bisher der Fahrer mit den meisten Punkten den Titel. Die neue Regel wird auf 2010 verschoben.

24. April: Vor dem Großen Preis von Bahrain fordert FIA-Chef Mosley die verärgerten Rennställe auf, eine aus ihrer Sicht akzeptable Regelung für eine Budget-Grenze vorzuschlagen.

29. April: Der Motorsport-Weltrat erhöht das Etatlimit auf rund 45 Millionen Euro, legt die Details der Regel fest und präzisiert Ausnahmen. Di Montezemolo hatte den Beschluss mit einem Brandbrief vergeblich zu verhindern versucht und auf ein Ferrari zugesichertes Veto in Regelfragen verwiesen.

12. Mai: Ferrari droht nach einer Vorstandssitzung mit einem Rückzug aus der Formel 1, wenn die neuen Regeln umgesetzt werden. Tags zuvor hatte Dietrich Mateschitz eine Anmeldung seiner Teams Red Bull und Toro Rosso für 2010 unter dem geplanten Reglement ausgeschlossen.

13. Mai: Auch Renault will aussteigen, wenn die Regeln nicht geändert werden.

15. Mai: Ein Krisengipfel in London bleibt weitgehend ergebnislos. Mosley gibt den Teams sieben Tage Zeit, einen Gegenvorschlag auszuarbeiten. Während des Treffens wird bekannt, dass Ferrari bei einem Pariser Gericht eine Einstweilige Verfügung gegen die Regelreform erwirken will. Die Scuderia pocht auf ein angebliches Veto-Recht, das ihr Mitsprache in Regelfragen zugestehen soll.

19. Mai: Ferrari präsentiert bei einer Anhörung in Paris seine Argumente.

20. Mai: Das zuständige Pariser Gericht weist den Antrag auf Einstweilige Verfügung ab.

22. Mai: Krisengipfel in Monte Carlo. Nach stundenlangen Beratungen gehen FOTA und Mosley ohne Ergebnis auseinander.

24. Mai: Mosley: "Dass eine Lösung gefunden wird, ist sehr sicher."

25. Mai: Die Rennställe fordern einen Aufschub des neuen Regelwerks. Sollte die FIA zustimmen und die Königsklasse auch 2010 unter den bislang gültigen Regeln weiterfahren, wollen sich alle Teams im Gegenzug längerfristig an die Formel 1 binden.

25. Mai: Williams schert aus. Der englische Rennstall schreibt sich vorbehaltlos und als erstes der zehn aktuellen Teams für die Saison 2010 ein.

27. Mai: Wegen seiner Nennung für 2010 wird das Williams-Team vorübergehend aus der FOTA ausgeschlossen.

29. Mai: Am letztmöglichen Tag schreiben sich die FOTA-Rennställe ein - allerdings geknüpft an zwei Bedingungen: Ein neues Concorde Agreement muss bis zum 12. Juni unterschrieben sein und gefahren werden muss 2010 unter denselben Regeln wie 2009. Insgesamt sollen sich zehn neue Teams beworben haben.

31. Mai: Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali stellt klar: Lehnt die FIA die FOTA-Vorschläge ab, bleibt die Einschreibung der Teams ein Muster ohne Wert.

3. Juni: Hoffnung auf Frieden platzt. Mosley nennt die FOTA-Bedingung nach einem neuen Concorde Agreement bis 12. Juni "unrealistisch".

5. Juni: Es wird bekannt, dass sich auch Force India ohne Bedingungen eingeschrieben hat. Die Zahl der in der FOTA vereinigten Teams reduziert sich auf acht.

7. Juni: Einen Tag vor dem Großen Preis der Türkei schwört die FOTA die Piloten ein. Im Fall einer Spaltung sollen sie ihren Rennställen die Treue halten.

8. Juni: Mosleys Brief an die FOTA-Teams. Inhalt: Die Rebellen sollen ihre Bedingungen fallen lassen. Danach könne man dann auch die Regeln verändern.

10. Juni: Domenicali sagt nach einem FOTA-Treffen: Die Position der Scuderia sei unverändert. Es bleibt bei den Bedingungen. Werde keine Lösung gefunden, könne die FIA Ferrari nicht auf die Teilnehmer-Liste für 2010 setzen. Zugleich kündigt Formel-1-Rechtemitinhaber Bernie Ecclestone einer möglichen Piratenserie bereits den Kampf an.

11. Juni: Blitz-Treffen zwischen Mosley und den FOTA-Vertretern Domenicali, Ross Brawn (BrawnGP), Christian Horner (Red Bull) und John Howett (Toyota). Ein Insider, der einen Vergleich zur Papstwahl bemühte, wird auf der Homepage des Magazins "autosport" mit den Worten zitiert: "Es gibt heute abend grauen Rauch."

12. Juni: Tag der Entscheidung: Alle zehn aktuellen Teams, also auch die FOTA-Gruppe, stehen auf der insgesamt 13 Rennställe umfassenden Startliste für 2010. McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Renault, BrawnGP und Toyota werden zu weiteren Gesprächen eingeladen. Sie hatten - wie eigentlich auch Ferrari, Red Bull und Toro Rosso - ihre Bewerbung an Bedingungen geknüpft. Bis spätestens 19. Juni sollen die Teams, die nur unter Vorbehalt gemeldet haben, nach dem Willen der FIA endgültig für 2010 nennen.

13. Juni: Am Tag nach der Bekanntgabe der vorläufigen Starterliste für die kommende Saison trat Fiat-Chef und Ferrari-Präsident di Montezemolo der Darstellung der FIA entgegen, die Scuderia werde 2010 vorbehaltlos dabei sein. "Wir werden nicht an der nächsten Weltmeisterschaft teilnehmen, wenn die Regeln so bleiben und Ferraris Rechte nicht berücksichtigt werden", sagt di Montezomolo in Le Mans.

15. Juni: Die FIA schreibt in einer Presseerklärung: "Es gibt eindeutig ein Element in der FOTA, das entschlossen ist, jegliche Einigung zu verhindern, ohne Rücksicht auf den Schaden, den dies auf den Sport haben könnte." Der Verband sei davon ausgegangen, am Donnerstag (11. Juni) an einem "sehr konstruktiven Meeting" mit FOTA- Vertretern teilgenommen zu haben, bei dem es in weiten Teilen zu Übereinstimmungen gekommen sei. Die FOTA lehnt eine Stellungnahme ab.

16. Juni: Gleich mit zwei Mitteilungen wendet sich die FIA an die Öffentlichkeit. Ein Treffen von Finanzexperten der FIA und der FOTA einen Tag zuvor sei ohne Ergebnis geblieben, schreibt die FIA. Die diskutierten Vorschläge der FOTA zur Kostenreduzierung seien nicht ausreichend: "Die Finanzregeln der FIA bleiben daher wie veröffentlicht." Im zweiten Schreiben des Tages bezichtigt die FIA die FOTA, die Hoheit über die Regeln und die kommerziellen Rechte an sich reißen zu wollen.

17. Juni: Mit einem Briefwechsel zwischen FIA und FOTA schien ein Kompromiss näher gerückt. "Jetzt ist die Zeit, eine vernünftige und schnelle Lösung für die noch offenen Probleme zu finden", schrieb die FOTA an FIA-Chef Mosley und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Die Rennställe gaben darin ihren Widerstand gegen ein Etatlimit im Grundsatz auf und legten neue Vorschläge vor. Nur Stunden später wies Mosley diese weitgehend zurück, ließ aber die Hintertür für einen Deal offen.

18. Juni: Der Dauerstreit bereitet auch den Fahrern zunehmend Sorgen. "Ich habe langsam das Gefühl, dass es der Formel 1 wirklich schadet", sagte BMW-Sauber-Fahrer Nick Heidfeld. "Es dauert einfach zu lange. Im Moment fängt es an, den Leuten auf den Geist zu gehen, die sich nicht sonderlich stark für die Formel 1 interessieren."

19. Juni: Die Formel 1 steht vor der Spaltung. Die FOTA kündigt eine eigene Rennserie an. "Diese Teams haben keine andere Alternative, als mit den Vorbereitungen für eine neue Meisterschaft zu beginnen, die die Werte ihrer Teilnehmer und Partner widerspiegelt", teilten die acht Rennställe mit.

Ergebnis des Qualifyings in Silverstone

Vettel rast zu Pole Nummer 3


Vettel rast zu Pole Nummer 3
Neues Auto - nächste Pole für Sebastian Vettel. Ein aerodynamisch komplett überarbeiteter Red-Bull-Bolide hat dem 21-Jährigen im Qualifying zum Großen Preis von Großbritannien zusätzlich Flügel verliehen. Mit einer Bestzeit von 1:19,509 Minuten sicherte sich Vettel auf dem 5,141 km langen Traditionskurs überlegen zum dritten Mal in dieser Saison die Pole Position. "Es war meine beste Runde an diesem Wochenende", sagte Vettel nach seiner eindrucksvollen Kampfansage an WM-Spitzenreiter Jenson Button.

Während Vettels Teamkollege Mark Webber mit Platz 3 hinter Brawn-GP-Pilot Rubens Barrichello die Leistungsfähigkeit des erstmals auch mit Doppel-Diffusor ausgestatteten Red-Bull-Renners unterstrich, scheint Button schon vor dem Start (Sonntag 14.00 Uhr live bei sport. de und RTL) entscheidend an Boden verloren zu haben. Der Brawn-GP-Mann kam bei seinem Heimrennen nicht über Position 6 hinaus, das schlechteste Qualifying-Ergebnis des Briten in diesem Jahr. Button blieb trotzdem gelassen. "Natürlich habe ich mehr erwartet, aber das wird ein langes Rennen, da kann viel passieren", sagte er. Vettel ist gewarnt. "Jenson hat oft bewiesen, dass er noch nach vorne kommt", meinte der Deutsche.



Debakel für die Silberpfeile

Zwei weitere deutsche Piloten schafften den Sprung unter die Top 10. Nico Rosberg stellte seinen Williams auf Platz 7. Timo Glock belegte im zweiten Toyota Rang 8. Chancenlos waren einmal mehr die ehemaligen Top-Teams McLaren-Mercedes, Ferrari und BMW Sauber. Ferrari schaffte es als einziger der drei Rennställe mit Kimi Räikkönen ins Finale der besten 10. Der Finne stellte seinen roten Renner vor Ex-Weltmeister Fernando Alonso auf Startposition 9. Stallgefährte Felipe Massa schied dagegen als 11. ebenso im zweiten K.o.-Durchgang aus wie die beiden BMW-Piloten Robert Kubica als 13. und Nick Heidfeld als 15.

"Von dieser Position ist es unwahrscheinlich, noch in die Punkte zu kommen. Wir haben nicht den Speed, um andere Autos zu überholen", sagte Heidfeld sichtlich enttäuscht. Ein noch größeres Debakel erlebten Silverstone-Vorjahressieger Lewis Hamilton und McLaren-Mercedes. Für Hamilton war das Qualifying bereits nach der ersten K.o-Runde beendet: Mehr als Platz 19. war für den Briten bei seinem Heim-GP nicht drin. Damit muss der Weltmeister aus der letzten Startreihe ins Rennen am Sonntag gehen.

Schwerer Crash von Sutil

"Das ist ein Schande. Ich weiß nicht, was ich machen soll", sagte der McLaren-Mercedes-Pilot: "Natürlich hätte ich den Fans gerne eine tolle Show geboten und mindestens um Punkte gekämpft, doch davon sind wir meilenweit entfernt." Wie auch das Abschneiden von Teamkollege Heikki Kovalainen beweist. Der Pole-Setter des Vorjahres schied als 13. in der zweiten K.o.-Runde aus. Mitverantwortlich für das schlechte Abschneiden von Hamilton war allerdings auch ein schwerer Crash seines Freundes Adrian Sutil.

Wenige Sekunden vor Ende des ersten Quali-Drittels verlor der Force-India-Pilot in einer Hochgeschwindigkeitspassage die Kontrolle über sein Auto, kam von der Strecke ab und schlug seitlich heftig in eine Begrenzungsmauer ein. Daraufhin brach die Rennleitung das erste Qualifying-Drittel vorzeitig ab. "Der Abbruch nahm Lewis die Chance, bestenfalls sechs oder sieben Plätze weiter vorne zu landen - mehr wäre leider auch für ihn nicht drin gewesen", sagte Mercedes- Motorsportchef Norbert Haug, der aber ohnehin nicht guter Hoffnung an die Geburtsstätte der Formel 1 gekommen war.

Sutils Start noch ungewiss

Sutil gab nach einer Untersuchung im Medical Center Entwarnung. "Es geht mir gut. Es ist erstaunlich, was die Autos aushalten", sagte Sutil. "Es hat aber ganz schön wehgetan." Der 26-Jährige hofft jetzt, dass sein Team bis zum Rennen sein schwer beschädigtes Auto wiederaufbauen kann. "Ich hoffe, dass ich starten kann. Wir werden schauen, ob wir alle Teile da haben", sagte er. Sutil würde auf Startposition 18 stehen, einen Platz vor Hamilton.

Vettel: "Haben großen Schritt gemacht"


Vettel: 'Haben großen Schritt gemacht'
Sebastian Vettel (Red Bull): "Das ist ein hevorragendes Ergebnis. Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Ich muss ein Riesen-Lob an das Team aussprechen, das bis Mittwoch noch an den Autos herumgeschraubt hatte. Hoffentlich reicht es dieses Mal, die anderen morgen beim Rennen zu ärgern. Wir können auf jeden Fall gewinnen, besonders wenn wir, anders als in den letzten Rennen, eine gute Strategie haben."

Christian Horner (Teamchef Red Bull): "Das war eine richtig gute Leistung von Sebastian. Er hatte fantastische Zeiten in allen Sektoren - und das obwohl er schwerer ist als Mark Webber. Platz 1 und 3 sind ein starkes Teamergebnis. Wenn unsere Tank-Strategie funktioniert, haben wir morgen gute Chancen. Es ist eine sehr gute Ausgangssituation."



Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Unser Quali-Ergebnis ist offensichtlich wohl unser aktueller Leistungssstand. Vor dem Wochenende haben wir ein bisschen am Frontflügel verbessert, aber das hat nicht ausgereicht. Die anderen Teams haben wohl deutlich mehr verbessert. Morgen ist es sehr unwahrscheinlich, von Platz 15 noch in die Punkte zu fahren, da wir nicht den nötigen Speed haben. Aber vielleicht spielt ja der Wettergott mit und es regnet morgen."

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Dass ich im Q1 raus bin, ist ja anscheinend jede Woche die gleiche Sache. So langsam gewöhne ich mich daran. Die Motivation ist aber kein Problem, obwohl es mit dem Auto sehr schwierig ist, Q2 zu erreichen. Aber es muss die Einstellung eines Rennfahrers sein, immer weiter zu pushen."


Freie Traingseinheiten in Silverstone

Vettel knallt auf die 1


Vettel knallt auf die 1
In der Formel 1 tobt der Kampf um die Zukunft der Königsklasse heftiger denn je. Dabei sollte an diesem Wochenende eigentlich der Sport im Vordergrund stehen. Zum letzten Mal findet der Großbritannien-GP in der 'Wiege des Motorsports' unnah der meisten Teamwerke, in Silverstone/England, statt.

Doch die dramatischen Entwicklungen überschatteten das sportliche Geschehen auf dem von Fans und Fahrern gleichermaßen beliebten Silverstone Circuit. Dabei zeigten sich die Fahrer in der 1. Session ungewöhnlich aktiv. Kaum sprangen die Ampeln bei kühlen 15 Grad Lufttemperatur und bewölktem Himmel auf Grün, heulten auch schon die Motoren in der Boxengasse auf.

Nach der Hälfte der Zeit hatten die 20 Fahrer bereits rund 300 Runden abgespult. Ansonsten war alles wie immer: An der Spitze tummelten sich die üblichen Verdächtigen wie Red Bull, Renault, Ferrari und Toyota. Die beiden Brawn-Piloten hielten sich meist zurück, Nelson Piquet kreiselte in seinem Renault wie eh und je von der Strecke, und BMW fuhr weit hinterher.



Kurz vor Ablauf der Zeit zündete Sebastian Vettel ein Knallbonbon: In 1:19,400 Minuten fuhr er eine Fabelzeit und demontierte die Konkurrenz förmlich. Nur sein Red-Bull-Teamkollege Mark Webber (+0,282 Sekunden) hielt einigermaßen mit. Die beiden 'Bullen' setzten mit ihrer Demonstration der Stärke ein dickes Ausrufezeichen. Der von Ingenieurs-Guru Adrian Newey komplett überarbeitete RB5 könnte, wie von RTL-Experte Christian Danner erwartet, hier in Silverstone das schnellste Auto sein - noch vor dem Brawn.

Jenson Button (+0,827) und Rubens Barrichello (+0,842) reihten sich schließlich auf den Plätzen 3 und 4 ein, gefolgt von Fernando Alonso (+1,058), Felipe Massa (+1,071), Jarno Trulli (+1,185) und Lewis Hamilton (+1,250).

Die weiteren deutschen Fahrer hielten sich im Gegensatz zu Vettel 'auf die feine englische Art' zurück. Nico Rosberg (9.), Adrian Sutil (11.), Nick Heidfeld (13.) und Timo Glock (16.) landeten im tristen Mittelfeld.

Vettel hat Silverstone im Griff


Vettel hat Silverstone im Griff
Hinter den Kulissen brodelt es gewaltig und der Formel 1 droht der große Knall. Doch ungeachtet des Streits zwischen FIA und FOTA und dem angedrohten Ausstieg von acht Rennställen avanciert Sebastian Vettel zum Favoriten in Silverstone. Nach seiner Bestzeit im 1. Freien Training zum Großen Preis von Großbritannien (1:19,400 Minuten) raste der Red-Bull-Pilot auch in der 2. Trainings-Session auf Platz 1. Mit einer Rundenzeit von 1:19,597 Minuten verwies der 21-Jährige erneut seinen Teamkollegen Mark Webber auf Platz 2. Die umfangreichen Verbesserungen an Front und Heck des Red Bulls scheinen also den gewünschten Effekt zu haben. Überraschender Dritter wurde Adrian Sutil mit einer Zeit von 1:20,141. Zwar war Sutils Force India kaum betankt, dennnoch ist die Leistung durchaus bemerkenswert.

Bester Brawn-GP-Fahrer war diesmal Rubens Barrichello, der Sechster wurde. Teamkollege Jenson Button begnügte sich mit Position 14. Nach seinem 3. Platz im 1. Training war der WM-Spitzenreiter im 2. Training mit einem vollgetankten Auto unterwegs. Button überließ somit den Titel 'Bester Brite' Weltmeister Lewis Hamilton. Der McLaren-Mercedes-Pilot stellte den Silberpfeil auf Platz 7.

Bei englischem Wetter mit frischen 17 Grad und wolkenverhangenem Himmel hielten sich die anderen deutschen Fahrer zurück. Nico Rosberg, der 'Trainings-Weltmeister' in dieser Saison, landete im Williams auf Platz 9. Toyota-Pilot Timo Glock belegte den 13. Rang. Damit dürfte Glock ebenso wenig zufrieden sein wie BMW-Mann Nick Heidfeld mit seinem 15. Platz. BMW Sauber hinkt also weiter den eigenen Erwartungen hinterher und hatte zudem mit technischen Problemen zu kämpfen. Am Auto von Robert Kubica musste wegen eines Motorschadens das Aggregat gewechselt werden.

Noch schlechter lief es bei Ferrari. Felipe Massa schaffte es nur auf Position 17. Noch einen Rang dahinter landete Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen.


Rosberg fährt allen davon


Rosberg fährt allen davon
Demonstration der Stärke oder Muster ohne Wert? Mit den schnellsten Runden im 3. Freien Training hat das Williams-Team bei seinem Heimrennen in Silverstone Ansprüche auf die Pole Position angemeldet. Bei kühlen Temperaturen nach einem Regenschauer am Morgen fuhr Nico Rosberg in 1:18,899 Minuten Bestzeit. Knapp zwei Zehntel Sekunden dahinter sicherte sich Stallgefährten Kazuki Nakajima Platz 2 vor Jarno Trulli (+ 0,226) im Toyota. Möglicherweise waren diese drei Piloten jedoch mit extrem leichten Autos unterwegs.

Denn dem viertplatzierten Sebastian Vettel, am Vortag im aerodynamisch überarbeiteten Red-Bull-Renner mit Bestzeiten in beiden Traingingssitzungen dominierender Pilot auf dem britischen Traditions-Kurs, fehlte bereits fast eine halbe Sekunde auf Rosberg. WM-Spitzenreiter Jenson Button kam in seinem Brawn GP wie schon am Freitag nicht richtig in die Gänge. Mit einem Rückstand von rund 1,2 Sekunden landete der Lokalmatador hinter seinem Landsmann Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes und Teamkollge Rubens Barrichello nur auf Platz 12.

Während auch Heikki Kovalainen (+ 1,739) im zweiten Silberpfeil als 17. nur hinterherfuhr, bestätigten die Ferrari-Piloten Felipe Massa und Kimi Räikkönen mit den Plätzen 5 und 6 den Aufwärtstrend der Roten. Hinter dem Ferrari-Duo war Timo Glock im zweiten Toyota als Siebter drittbester deutscher Fahrer im Feld. Adrian Sutil landete im Force India mit 1,649 Sekunden Rückstand auf Position 15 und ließ damit nicht nur seinen Stallgefährten Giancarlo Fisichella (16./+ 1,673) hinter sich, sondern auch die beiden BMW-Sauber-Piloten.

Nick Heidfeld kam mit fast 1,8 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit nicht über Rang 18 hinaus. Robert Kubica wurde mit mehr als zwei Sekunden Verspätung sogar nur Letzter des 20-köpfigen Fahrerfeldes.