Montag, 8. Februar 2010

Tricks, Spionage, Regelchaos

Alles beim Alten: Tricks, Spionage, Regelchaos

08.02.2010, 11:52 Uhr
Was wäre die Formel 1 nur ohne endlose Regeldiskussionen, Tricksereien und Spionage? Eine stinknormale Rennserie! Aber weil die Formel 1 nun einmal die Formel 1 ist, tobt schon vor dem Saisonstart der erste Zoff ums Reglement. Dabei geht es - wie schon im vergangenen Jahr - um die Diffusoren, das Heck der F1-Autos.

2009 hatte Brawn GP mit dem umstrittenen Doppel-Diffusor den Weg zu beiden WM-Titeln geebnet - einen ähnlichen Coup traut die Konkurrenz 'Superhirn' Ross Brawn erneut zu, dementsprechend belagerten bei den Tests in Valencia hunderte Fotografen die Mercedes-Box. Für Nahaufnamen des Boliden, insbesondere vom Heck, sollen einige Teams Unsummen geboten haben.

Formel 1: Angst vor Spionage

Doch nicht nur Mercedes fürchtet sich vor Spionage. In Valencia sah man auch den Renault mit einer neongrünen Abdeckung vor dem Diffusor, um ja keinen Blick auf das Bauteil zu ermöglichen. Die Heimlichtuerei hat einen guten Grund, da die FIA die erlaubte Bauweise nur sehr schwammig vorgegeben hat.

"Leider lässt das Reglement viel Spielraum für Interpretationen", sagte Ferrari-Technikchef Aldo Costa der 'Gazzetta dello Sport'. Er fürchtet, dass in den kommenden Wochen erneut ein Streit um die Diffusoren losbrechen könnte. Costa hält den Diffusor eines Konkurrenten für "arg am Limit". Sein Williams-Kollege Sam Michael hat dagegen bislang keinen Diffusor gesehen, der die Regeln anders interpretiert. "Es gibt einige extreme Lösungen, aber die verfolgen das gleiche Prinzip wie im Vorjahr", sagte Michael.

Campos & USF1 werden drei Rennen auslassen

Campos & USF1 werden drei Rennen auslassen

08.02.2010, 12:43 Uhr
Bernie Ecclestone hat die großen Probleme der Teams Campos und USF1 bestätigt. In den ersten Rennen werde man "Campos nicht sehen und die Amerikaner auch nicht", sagte Ecclestone dem 'Daily Express'. "Sie werden darum bitten, drei Rennen auslassen zu dürfen", so Ecclestone. Laut dem neuen Concorde Agreement sei es erlaubt, "drei Rennen auszulassen", erläuterte der Brite. Erst wenn Campos und USF1 auch beim vierten Saisonrennen in China nicht antreten können, dürfte ihnen die Startlizenz entzogen werden.

Es ist kein Geheimnis, dass Ecclestone anstelle von Campos, das in dem umstrittenen Ex-A1GP-Boss Tony Teixeira einen neuen Hoffnungsträger hat, lieber Stefan GP in der Königsklasse sehen würde. Im Gegensatz zu Campos ist Geld ist bei dem Rennstall von Teamchef Zoran Stefanovic (Milliardär aus der Rüstungsindustrie) kein Thema. "Das Geld kommt von der Regierung. Ich habe mit dem Premierminister gesprochen", sagte Ecclestone und fügte an: "Die übernehmen Toyota komplett, samt Motorhomes."

Ecclestone: Lieber Stefan GP statt Campos

Obwohl sein Team über keinen Startplatz verfügt, hat Stefanovic bereits einen Container voll mit Equipment für den Saisonstart nach Bahrain geschickt. Am 25. Februar soll das Auto präsentiert werden, gefolgt von dreitägigen Testfahrten in Portimao. "Sie sind bereit", weiß Ecclestone. In Bahrain können die Serben aber nur an den Start gehen, wenn Campos oder USF1 sich freiwillig zurückziehen.