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Samstag, 11. Juli 2009

Ergebnis des Qualifyings am Nürburgring

Vettel hinter Button und Barrichello

Vettel hinter Button und Barrichello
Bitterer Rückschlag für Sebastian Vettel bei seiner Aufholjagd auf WM-Spitzenreiter Jenson Button - und das ausgrechnet bei seinem Heimrennen auf dem Nürburgring. Während sich sein Teamkollege Mark Webber die Pole Position in der Eifel sicherte, muss sich Vettel mit Platz 4 begügen. Doppelt bitter: Mit den beiden Brawn-GP-Piloten Rubens Barrichello und Button schoben sich in den letzten Sekunden eines turbulenten und von Wetterkapriolen durcheinander gewirbelten Qualifyings Vettels schärfste WM-Rivalen noch an ihm vorbei auf die Plätze 2 und 3.

"Ich bin nicht ganz zufrieden. Ich hätte weiter vorn sein müssen. Die Runde war nicht so gelungen", sagte Vettel enttäuscht. Rekord-Weltmeister Michael Schumacher, der als Ferrari-Berater an der Boxenmauer stand, verstand den Frust des 22-Jährigen. "Das wird ihn wurmen. In der Heimat will man natürlich ganz vorn stehen", meinte Schumacher, der fünfmal auf dem Nürburgring gewann. Heimlicher Sieger des Tages war indes Vettels Landsmann Adrian Sutil, der als Siebter zum ersten Mal einen Force India unter die besten Zehn der Startaufstellung steuerte. "Wunderbar. Ich bin total überwältigt", schwärmte Sutil. "Es hat genau hingehauen. Besser hätte es nicht laufen können. Jetzt wollen wir natürlich auch Punkte holen."

Sutil: Bester Startplatz der Karriere

Perfekt lief es auch für den Australier Webber, der zum ersten Mal in seiner Karriere auf Startplatz 1 fuhr und nun auch den ersten Sieg anstrebt. "Wahnsinn", brüllte der 32-Jährige in den Boxenfunk. "Ein besonderer Tag", gestand Webber später. "Klasse Job", lobte Teamchef Christian Horner seinen Routinier. Da konnte das Team auch die 10.000-Euro-Strafe verkraften, die die Rennkommissare aussprachen. Die hohen Herren waren der Meinung, dass das Team Vettel während des Qualifyings einmal zu einem gefährlichen Zeitpunkt in der Boxengasse losfahren ließ. Vettels 4. Startplatz wurde nicht beeinträchtigt.

Deshalb sieht Horner auch für den Deutschen noch Siegchancen. "Wir haben eine gute Strategie. Wir sehen gut aus", betonte der Brite. Doch zunächst muss Vettel erstmal an den beiden Brawn-Piloten vorbei. "Es ist gut, dass Rubens und ich in den Top Drei sind", befand Button, der vor dem neunten Saison-Lauf 25 Punkte Vorsprung vor Vettel hat und sich nach der schwachen Darbietung beim letzten Grand Prix in Silverstone auf dem Nürburgring rehabilitieren will.

Vettel hinter Button und Barrichello
Wiedererstarkt ist offenbar auch das McLaren-Mercedes-Team. Weltmeister Lewis Hamilton sicherte sich vor Teamkollege Heikki Kovalainen Startplatz fünf. "Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht. Wir wissen aber nicht, wo wir gewesen wären, wenn es trocken geblieben wäre", sagte der Brite, der sich nach seinen beiden Trainings-Bestzeiten am Freitag und Samstag sogar noch mehr erhofft hatte.

Wetterkapriolen bremsen Heidfeld und Rosberg aus

Typisches Eifelwetter mit wechselnden Witterungsbedingungen hatte das Qualifying insbesondere in Q2 für die Fahrer zu einem Reifen-Poker gemacht. Drei deutsche Piloten gehörten zu den Opfern der Wetterkapriolen, die gleichzeitig zu unterschiedlichen Verhältnissen auf den einzelnen Streckenabschnitten führten. BMW-Pilot Nick Heidfeld und Williams-Mann Nico Rosberg wechselte im zweiten Qualifying-Abschnitt von Intermediates-Reifen zu spät zurück auf Slicks und verpassten damit den durchaus möglichen Sprung ins Finale der besten 10.

Heidfeld landete auf Platz 11, Rosberg muss am Sonntag (14.00 Uhr live bei sport.de und RTL) von Position 15 ins Rennen gehen. "Das Timing hat heute nicht gepasst. Das ist schade, weil mehr drin gewesen wäre", sagte Routinier Heidfeld. Sichtbar sauer reagierte Rosberg auf sein schlechtestes Qualifying-Ergebnis in dieser Saison "Es war ein bisschen Chaos. Wir haben einfach nicht das Beste draus gemacht", erklärte der Williams-Fahrer, der erstmals in diesem Jahr das Finale der besten 10 verpasste.

Schwarzer Samstag für Glock

Noch schlechter lief es bei Timo Glock, für den schon in der ersten K.o-Runde Schluss war. Nach mehreren Fahrfehlern rangierte der Toyota-Pilot fünf Minuten vor Ende von Q1 nur auf dem vorletzten Platz, als plötzlich Regen einsetzte. Auf der feuchten Piste schaffte der 26-Jährige keine Verbesserung mehr. Doch es kam noch schlimmer: Die Rennkommissare belegten Glock nach einer Behinderung von Renault-Pilot Fernando Alonso mit einer Strafversetzung von drei Plätzen. Damit muss der Deutsche beim Heim-Grand-Prix seines in Köln ansässigen Toyota-Teams vom letzten Startplatz ins Rennen gehen.

Vettel "nicht ganz zufrieden"

Vettel nicht ganz zufrieden
Sebastian Vettel (Red Bull): "Ich bin nicht ganz zufrieden. Offensichtlich war es mit dem Wetter heute ein bisschen Lotterie. Meine letzte Runde war jetzt auch nicht die allerbeste. Wer weiß, was das Wetter morgen macht. Es ist noch alles drin. Wie schwer ich jetzt im Vergleich zu den anderen bin, kann ich natürlich nicht sagen. Ich hätte heute einfach weiter vorne sein müssen. Ich habe die ganze Zeit gefragt, was jetzt mit dem Wetter wird, aber es konnte mir keiner so genau sagen."

Mark Webber (Red Bull): "Es war schon ein ganz besonderer Moment, hier die Pole zu holen. Mit den Wetterbedingungen war es so chaotisch, aber dann noch so eine Rundenzeit zu holen - das war schon fantastisch."

Christian Horner (Teamchef Red Bull): "Sebastian hat ein bisschen mehr Sprit an Bord, aber Mark hat auch eine super Runde gefahren. Vom Gewicht korrigiert, sind die beiden Zeiten auf Augenhöhe. Eine super Leistung unter ganz schwierigen Bedingungen. Wir haben eine gute Strategie. Wir sehen gut aus. Für Mark ein super Ergebnis. Ich freue mich total für ihn."

Adrian Sutil (Force India): "Es war wunderbar. Da kann man sich dran gewöhnen. Es war unglaublich. Wir haben im Q2 die richtige Entscheidung getroffen. Selbst mit viel Sprit am Bord lief es richtig gut. In Q2 habe ich die Reifenwahl selber getroffen. Ich hab gesagt, wir müssen es riskieren, und dann haben wir richtig Glück gehabt. Mehr hätten wir uns nicht wünschen können. Wir sind jetzt in den Top Ten und wollen auch in die Punkte fahren. Das ist unser Traumziel und das versuchen wir zu erreichen."

Vettel nicht ganz zufrieden
Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Das Timing hat einfach nicht gepasst, aber das Wetter war nicht vorherzusehen. Als es feucht war, waren wir ja noch gut dabei. Wenn wir früher auf Slicks gegangen wären, hätte es auf jeden Fall gepasst. Die Reifenwahl habe ich, als ich in die Box gekommen bin, dem Team überlassen."

Nico Rosberg (Williams): "Es ist ein ganz neues Gefühl, hier schon nach dem Q2 zu stehen. Es ist nicht so gut gelaufen. Im Trockenen waren wir ganz gut unterwegs, aber in Q2 wurde es dann ziemlich chaotisch: da trocken, hier feucht. Das war unglaublich schwierig. Den letzten Schritt, um auf Slicks zu gehen, hat das Team entschieden, aber das war leider ein wenig zu spät.

Timo Glock (Toyota): "Die Zeiten sind schon wie in Silverstone richtig schlecht. In keinem Sektor ist das Auto gekommen. Bis jetzt weiß ich nicht, woran es liegt. Ein Fahrfehler war dabei, aber daran alleine kann es nicht liegen. Ob es sich überhaupt lohnt, das Auto für morgen voll zu tanken, kann ich nicht sagen."

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Man muss die Wetterbedingungen berücksichtigen. Das Team hat eine super Arbeit gemacht. Es war schon eine harte Sache mit dem Regen. Da war es schon schwierig, Grip zu finden. Wir haben zwar schon einen Schritt nach vorne gemacht, aber wir wissen nicht, wo wir jetzt stehen würden, wenn es trocken gewesen wäre."

Strategie-Prognose nach dem Qualifying


Fahrer und Auto

Gewicht in kg

Erwarteter 1. Stopp

M. Webber (Red Bull)

661,0

19

R. Barrichello (Brawn GP)

647,0

14

J. Button (Brawn GP)

644,0

12

S. Vettel (Red Bull)

661,0

19

L. Hamilton (McLaren-Mercedes)

654,5

16

H. Kovalainen (McLaren-Mercedes)

664,0

20

A. Sutil (Force India)

678,5

25

F. Massa (Ferrari)

673,5

24

K. Raikkönen (Ferrari)

674,0

24

N. Piquet (Renault)

676,0

24

N. Heidfeld (BMW Sauber)

681,0

26

F. Alonso (Renault)

668,2

22

K. Nakajima (Williams)

683,6

27

J. Trulli (Toyota)

683,7

27

N. Rosberg (Williams)

689,6

30

R. Kubica (BMW Sauber)

673,5

24

S. Buemi (Toro Rosso)

674,5

24

G. Fisichella (Force India)

662,5

19

T. Glock (Toyota)

662,3

19

S. Bourdais (Toro Rosso)

689,5

30


Mein Kommentar:

Formel 1 + Regen / nicht Regen / Regen = sehr spannend
Wenn sich das Wetter so wie in der Eifel ständig ändert, ist immer interessant zu sehen, wer etwas riskiert und wer dann im Endeffekt die richtigen Entscheidungen trifft.

Für Sebastian Vettel wird es im Rennen nicht leicht. Es gilt zunächst einmal den Start zu überstehen. Laut der Gewichtstabelle haben die Red Bull mehr Sprit an Bord. Es ist nur die Frage, wie sich das Wetter entwickeln wird. Aber der Sieg ist auf jeden Fall zu holen.

Adrian Sutil hat von den Fahrer in den Top 10 den meisten Sprit an Bord, was seine Leistung noch einmal hervorhebt. Ich hoffe, dass beim Start alles gut geht. Die beiden Ferrari-Piloten werden im Rennen wohl stärker sein. Dennoch könnten Punkte zu holen sein.

Sonntag, 10. Mai 2009

Formel 1 News

Kampf ums letzte Gramm

Noch nie war das Gewicht von Fahrer und Bolide so entscheidend wie in dieser Saison. Obwohl alleine das Energierückgewinnungs-System KERS mit ca. 40 Kilogramm zu Buche schlägt, wurde das Mindestgewicht im Reglement nicht angehoben. Mindestens 605 kg müssen die Autos inklusive Fahrer, Kamera und Ballast auf die Waage bringen - ohne Benzin.

Für Leichtgewichte wie Ferrari-Pilot Felipe Massa (59 kg) ist das ein klarer Wettbewerbsvorteil. Der Brasilianer kann sein Auto trotz KERS noch mit zahlreichen Zusatzgewichten bestücken, um die Balance entscheidend zu verbessern. Anders sieht es zum Beispel bei Robert Kubica aus: Der großgewachsene Pole wiegt 73 kg. Aus diesem Grund verzichtet sein Team BMW Sauber bei ihm auf den Einsatz von KERS, denn zusammen mit den wichtigen Zusatzgewichten würde er die 605-kg-Marke überschreiten. Die Formel ist einfach: mehr Gewicht = geringere Beschleunigung.

Das bringt die Gewichtstabelle

Ob mit oder ohne KERS - alle Fahrer wiegen ohne Benzin ca. 605 Kilogramm. Die Differenz zum gemessenen Gesamtgewicht ergibt die Treibstoffmenge im Tank. So sind Rückschlüsse auf die Strategie der Teams möglich.

Strategie-Prognose nach dem Qualifying

Angegeben ist das Gesamtgewicht von Fahrer und Auto inklusive Benzin
in Reihenfolge der Startaufstellung. Daraus ergibt sich der erwartete 1.
Boxenstopp.

Fahrer & Auto

Gewicht in kg

Erwarteter 1.Stopp

Button (Brawn GP)

646,0

14

Vettel (Red Bull)

651,5

16

Barrichello (Brawn GP)

649,5

15

Massa (Ferrari)

655,0

17

Webber (Red Bull)

651,5

16

Glock (Toyota)

646,5

14

Trulli (Toyota)

655,5

17

Alonso (Renault)

645,0

14

Rosberg (Williams)

668,0

23

Kubica (BMW)

660,0

20

Nakajima (Williams)

676,6

26

Piquet (Renault)

677,4

26

Heidfeld (BMW)

676,3

26

Hamilton (Mercedes)

683,0

29

Buemi (Toro Rosso)

678,0

27

Räikkönen (Ferrari)

673,0

25

Bourdais (Toro Rosso)

669,0

23

Kovalainen (Mercedes)

657,0

18

Sutil (Force India)

675,0

25

Fisichella (Force India)

656,0

25


Toyota und Red Bull drohen mit Ausstieg

Der Machtpoker in der Formel 1 geht weiter: Nach Ferrari und BMW haben auch Toyota und Red Bull mit dem Ausstieg gedroht, falls der Automobil-Weltverband FIA an der geplanten Einführung einer Budgetgrenze und dem damit verbundenen "Zwei-Klassen-Reglement" festhält.

"Wenn sich nichts ändert, werden wir uns nicht einschreiben", sagte Toyotas Motorsportpräsident John Howett mit Blick auf die von der FIA festgelegte Einschreibefrist von 22. bis 29. Mai: "Und ich denke, mit dieser Meinung stehen wir unter unseren Wettbewerbern nicht allein da." Dieter Mateschitz, Besitzer des Red-Bull-Teams und Chef von Sebastian Vettel, schlug in dieselbe Kerbe und sagte in den 'Salzburger Nachrichten': "Wenn die vorgeschlagenen Regeln so bleiben, nehmen wir im nächsten Jahr nicht an der Weltmeisterschaft teil."

FIA-Präsident Max Mosley will für 2010 eine freiwillige Budgetgrenze von rund 45 Millionen Euro durchdrücken und den Teams, die sich dafür entscheiden, mehr Freiheiten in der Aerodynamik und beim Motor einräumen. Experten schätzen diesen Vorteil auf bis zu zwei Sekunden pro Runde.

Die FIA will aber über eigene Eingriffe Chancengleichheit zu den Teams mit freiem Budget herstellen. Gegen diese Pläne hatten sich zuvor bereits Ferrari und BMW ausgesprochen und offen ihre Zukunft in der Königsklasse in Frage gestellt.

Mosley lädt die Teams ein

In den nächsten Tagen soll es in London ein Gespräch der Teamvereinigung FOTA mit Mosley geben, der wegen des Todes seines Sohnes Alexander am vorigen Dienstag seine geplante Reise zum Großen Preis von Spanien abgesagt hatte.

Um eine gemeinsame Linie für dieses Gespräch zu finden, saßen die Teamchefs in Barcelona zusammen, ohne danach Details zu verraten. "Wir ziehen es vor, darüber nicht in der Öffentlichkeit zu diskutieren", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen, nach dessen Meinung eine Zwei-Kategorien-Serie "nicht tragbar" ist.

Ähnlich äußerte sich Howett, der auch Vize-Präsident der FOTA ist. Der Brite kritisierte die fehlende Diskussionen zwischen der FIA und den Teams und mahnte an, dass eine Reduzierung der Budgets auch viele Arbeitsplätze kosten würde.

Dieser Reduzierung müsse man sich unterwerfen, weil die Autos innerhalb der Obergrenze schneller sein würden. "Als Hersteller geht es uns nicht nur ums Budget, sondern um den Wert der Formel 1. Eine Zwei-Klassen-Serie ist nicht der richtige Weg", sagte Howett.

Für Toyota gäbe es auch andere Motorsport-Kategorien, in denen man unter deutlich anderen Voraussetzungen teilnehmen könnte, meinte Howett, stellte aber klar, dass die Formel 1 die erste Wahl ist: "Wir würden am liebsten bleiben und auf dem höchsten Level des Motorsports teilnehmen. Aber in der aktuellen Situation ist es unmöglich, eine Anmeldung abzugeben."

Samstag, 18. April 2009

Ergebnis des Qualifyings in China

Vettel rast auf die Schanghai-Pole

Sebastian Vettel ist völlig überraschend auf die Pole Position in Schanghai gerast. Im Qualifying zum Großen Preis von China fuhr der Red-Bull-Pilot auf den letzten Drücker mit seiner einzigen schnellen Runde in Q3 in 1:36,184 Minuten die Bestzeit. Hinter Vettel, der die zweite Pole seiner Karriere und die erste für Red Bull holte, kamen Renault-Pilot Fernando Alonso (1:36,381) und Teamkollege Mark Webber (1:36,466) auf die Ränge zwei und drei. Rubens Barrichello und Jenson Button vom Favoriten-Team Brawn GP landeten auf dem vierten und fünften Rang.

Hinter Toyota-Fahrer Jarno Trulli sicherte sich Nico Rosberg den siebten Startplatz. Der Williams-Pilot konnte damit nicht ganz an die Leistungen des 3. Trainings anknüpfen, in dem er Schnellster war, aber Rang sieben war in Ordnung: “Ich habe das Beste rausgeholt. Aber letztendlich habe ich mir mehr erhofft. Das Problem war, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Das war sehr schwierig", so die Analyse des 23-Jährigen.

Glock klebt Pech an den Fersen

Eine erneute Enttäuschung erlebte Nick Heidfeld, der wie schon in Australien und Malaysia als Elfter in Q2 ausschied. Hinter dem BMW-Sauber-Piloten, der sich über "offensichtlich mangelnde Pace" beklagte, landeten Heikki Kovalainen im zweiten McLaren-Mercedes, Felipe Massa im Ferrari und Timo Glock. Damit folgte für den Toyota-Piloten nach dem unplanmäßigen Getriebewechsel und der damit verbundenen Strafversetzung um fünf Plätze der nächste Tiefschlag. “Das Auto war schwierig zu fahren, da sich die Strecke von Freitag auf Samstag stark verändert hat. Mir war schon in Q1 klar, dass es schwer werden wird, in Q3 zu kommen. Ich hoffe, dass es morgen im Rennen regnet“, sagte der frustrierte Glock, der von Rang 19 in den China-GP starten muss.

Als einer der Ersten am RTL-Mikrofon war mal wieder Adrian Sutil. Der Force-India-Pilot schaffte es trotz des starken Mercedes-Motors im Heck nicht unter die besten 15 und schied wie immer im ersten Teil der Qualifikation aus. Sutil, der 19. wurde, bemühte sich jedoch um Fassung: “Ich bin schon sehr enttäuscht, dass wir extrem großen Abstand zu den anderen Teams haben. Es ist eines der schlechtesten Rennen seit langem.“

Ebenfalls Feierabend nach den ersten 20 Minuten des Qualifyings hatten Sutils Teamkollege Giancarlo Fisichella (20.), Toro-Rosso-Pilot Sebastien Bourdais (16.), Renault-Mann Nelson Piquet junior (17.) und überraschend Robert Kubica. Der BMW-Sauber-Fahrer landete nur auf dem 18. Startplatz. Bei dem Polen, der zum ersten Mal in seiner Karriere in Q1 ausschied, hielt sich die Enttäuschung jedoch in Grenzen: “Es ist sicher nicht das beste Ergebnis. Aber die eine Runde mit den weichen Reifen hat nicht funktioniert. Ich habe überhaupt keinen Grip gehabt.“

Vettel hingegen strahlte: "Die Pole Position ist natürlich fantastisch. Ich bin sehr, sehr glücklich", sagte der 21-Jährige, der Nerven wie Stahlseile bewies. In jedem der drei Qualifikationsteile kam er jeweils kurz vor Schluss nur für eine schnelle Runde raus und legte beeindruckende Zeiten hin. "Mehr als eine Runde pro Durchgang braucht man offenbar nicht", sagte Vettel mit einem Schuss Ironie und erklärte anschließend die ungewöhnliche Taktik des Red-Bull-Teams: "Wir hatten Probleme mit dem Auto und wollten deshalb so wenig wie möglich fahren."

Vettel: "Die Pole ist fantastisch"

Sebastian Vettel (Red Bull): "Mehr als eine Runde pro Durchgang braucht man offenbar nicht. Wir hatten Probleme mit dem Auto und wollten deshalb so wenig wie möglich fahren. Das Auto war aber sehr schnell, das hat ja Mark mit seinen Zeiten gezeigt. Aber wenn man jeweils nur eine Runde hat, ist das natürlich sehr riskant. Die Pole Position ist natürlich fantastisch. Ich bin sehr, sehr glücklich - auch für das Team. Vielen Dank an die Mechaniker, die die ganze Nacht durchgearbeitet haben, um das Auto hinzubekommen."

Fernando Alonso (Renault): "Das Team hat das Auto verbessert und auf einmal sind wir konkurrenzfähig. Nun müssen wir sehen, wie es im Rennen aussieht."

Mark Webber (Red Bull): "Es wäre natürlich schön, wenn Sebastian und ich auf eins und zwei gestanden hätten. Aber Fernando Alonso hat auch eine ganz gute Runde hinbekommen."

Glock hofft auf ein Regen-Rennen

Nico Rosberg (Williams): "Ich habe das Beste rausgeholt. Aber letztendlich habe ich mir mehr erhofft. Das Problem war, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Das war sehr schwierig."

Timo Glock (Toyota): "Das Auto war schwierig zu fahren, da sich die Strecke von Freitag auf Samstag stark verändert hat. Mir war schon in Q1 klar, dass es schwer werden wird, in Q3 zu kommen. Ich hoffe, dass es morgen im Rennen regnet."

Adrian Sutil (Force India): "Ich bin schon sehr enttäuscht, dass wir extrem großen Abstand zu den anderen Teams haben. Es ist eines der schlechtesten Rennen seit langem."

Robert Kubica (BMW Sauber): "Es ist sicher nicht das beste Ergebnis. Aber die eine Runde mit den weichen Reifen hat nicht funktioniert. Ich habe überhaupt keinen Grip gehabt."

Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef): "Ich vermute, es gibt ein paar Autos vor uns, die leichter sind als wir. Ich glaube, dass Fernando Alonso vor uns an die Box gehen wird. Die Brawn GP werden aber wahrscheinlich noch etwas mehr auf der Pfanne haben und etwas schwerer unterwegs sein. Von der Kombination Motor/KERS bin ich sehr zufrieden, immerhin haben wir mit Brawn GP ja schon zwei Siege eingefahren, mit dem Chassis bin ich allerdings noch nicht zufrieden. Hier müssen wir noch sehr viel arbeiten."

Kampf ums letzte Gramm

Noch nie war das Gewicht von Fahrer und Bolide so entscheidend wie in dieser Saison. Obwohl alleine das Energierückgewinnungs-System KERS mit ca. 40 Kilogramm zu Buche schlägt, wurde das Mindestgewicht im Reglement nicht angehoben. Mindestens 605 kg müssen die Autos inklusive Fahrer, Kamera und Ballast auf die Waage bringen - ohne Benzin.

Für Leichtgewichte wie Ferrari-Pilot Felipe Massa (59 kg) ist das ein klarer Wettbewerbsvorteil. Der Brasilianer kann sein Auto trotz KERS noch mit zahlreichen Zusatzgewichten bestücken, um die Balance entscheidend zu verbessern. Anders sieht es zum Beispel bei Robert Kubica aus: Der großgewachsene Pole wiegt 73 kg. Aus diesem Grund verzichtet sein Team BMW Sauber bei ihm auf den Einsatz von KERS, denn zusammen mit den wichtigen Zusatzgewichten würde er die 605-kg-Marke überschreiten. Die Formel ist einfach: mehr Gewicht = geringere Beschleunigung.

Das bringt die Gewichtstabelle

Ob mit oder ohne KERS - alle Fahrer wiegen ohne Benzin ca. 605 Kilogramm. Die Differenz zum gemessenen Gesamtgewicht ergibt die Treibstoffmenge im Tank. So sind Rückschlüsse auf die Strategie der Teams möglich.

Strategie-Prognose nach dem Qualifying

Angegeben ist das Gesamtgewicht von Fahrer und Auto inklusive Benzin
in Reihenfolge der Startaufstellung. Daraus ergibt sich der erwartete 1.
Boxenstopp.

Fahrer & Auto

Gewicht in kg

Erwarteter 1.Stopp

Vettel (Red Bull)

644,0

13

Alonso (Renault)

637,0

10

Webber (Red Bull)

646,5

14

Barrichello (Brawn GP)

661,0

19

Button (Brawn GP)

659,0

18

Trulli (Toyota)

664,5

20

Rosberg (Williams)

650,5

15

Räikkönen (Ferrari)

673,5

24

Hamilton (McLaren)

679,0

26

Buemi (Toro Rosso)

673,0

24

Heidfeld (BMW)

679,0

26

Kovalainen (McLaren)

697,0

32

Massa (Ferrari)

690,0

30

Nakajima (Williams)

682,7

27

Bourdais (Toro Rosso)

690,0

30

Piquet (Renault)

697,9

33

Kubica (BMW)

659,0

18

Sutil (F. India)

648,0

14

Glock (Toyota)

652,0

16

Fisichella (Force India)

679,5

26


Samstag, 28. März 2009

Jedes Gramm entscheidend

Kampf ums letzte Gramm

Noch nie war das Gewicht von Fahrer und Bolide so entscheidend wie in dieser Saison. Obwohl alleine das Energierückgewinnungs-System KERS mit ca. 40 Kilogramm zu Buche schlägt, wurde das Mindestgewicht im Reglement nicht angehoben. Mindestens 605 kg müssen die Autos inklusive Fahrer, Kamera und Ballast auf die Waage bringen - ohne Benzin.

Für Leichtgewichte wie Ferrari-Pilot Felipe Massa (59 kg) ist das ein klarer Wettbewerbsvorteil. Der Brasilianer könnte sein Auto trotz KERS mit besagten 605 kg an den Start bringen. Anders sieht es zum Beispel bei Robert Kubica aus: Der großgewachsene Pole wiegt 73 kg. Aus diesem Grund verzichtet sein Team BMW Sauber bei ihm auf den Einsatz von KERS, denn der Vorteil durch das System würde den Nachteil des höheren Gewichts nicht ausgleichen.

Die Formel ist einfach: mehr Gewicht = geringere Beschleunigung. Dadurch hat unter den Piloten teilweise schon ein 'Wetthungern' begonnen. Gewogen wurden die Boliden nach dem Qualifying. Die Gewichts-Tabelle lässt Interpretationsspielraum, welche Piloten im Rennen KERS einsetzen und welche nicht.

Das bringt die Gewichtstabelle:

Ob mit oder ohne KERS - es ist davon auszugehen, dass alle Fahrer ohne Benzin nur knapp über der 605-kg-Marke liegen werden. Die Differenz zum gemessenen Gesamtgewicht ergibt die Treibstoffmenge im Tank. So sind erstmals Rückschlüsse auf die Strategie der Teams möglich.


Gewicht nach dem Qualifying in Australien

(Angegeben ist das Gesamtgewicht inkl. Benzin in kg)

Team Fahrer & Auto Gewicht in kg
McLaren-Mercedes Lewis Hamilton 655

Heikki Kovalainen 690,6
Ferrari Felipe Massa 654

Kimi Räikkönen 655,5
BMW Sauber Robert Kubica 650

Nick Heidfeld 691,5
Renault Fernando Alonso 680,7

Nelson Piquet 694,1
Toyota Jarno Trulli 660

Timo Glock 670
Toro Rosso Sebastien Buemi 675,5

Sebastien Bourdais 662,5
Red Bull Racing Sebastian Vettel 657

Mark Webber 662
Williams Nico Rosberg 657

Kazuki Nakajima 680,5
Force India Adrian Sutil 684,5

Giancarlo Fisichella 689
Brawn GP Jenson Button 664,5

Rubens Barrichello 666,5