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Sonntag, 5. April 2009

Button gewinnt Chaos-GP

Button gewinnt Chaos-GP - Regenmeister Heidfeld und Glock

Packende Überholmanöver, ständige Führungswechsel, ein pechschwarzer Himmel, Tropenregen, Safety Car, Rote Flaggen und ein Rennabbruch nach 33 Runden vor Schluss - der Große Preis von Malaysia 2009 geht als eines der spektakulärsten Rennen in die Geschichte der Formel 1 ein.

Jubeln durfte am Ende Jenson Button, der in dem heillosen Tohuwabohu seinen zweiten Saisonsieg feierte und endgültig der Topfavorit auf den WM-Titel ist. Auch bei Nick Heidfeld und Timo Glock knallten die Korken. Die beiden waren die Regen- und Taktik-Meister des Tages und belegten die Plätze 2 und 3.

Bereits der Beginn war spektakulär: Vor bedrohlich dunkel wirkenden Wolken erwischte Nico Rosberg einen Traumstart und schoss vom 4. Platz an die Spitze. Pole-Setter Jenson Button startete dagegen wie ein VW-Bulli mit 44kw: sehr langsam. Der Brite wurde bis auf Rang 4 hinter Jarno Trulli und Fernando Alonso durchgereicht. Sein Teamkollege Rubens Barrichello verbesserte sich auf den 5. Platz, Timo Glock fiel auf Position 8 zurück.

Rosberg wirkte von der Führung beflügelt und zauberte eine schnellste Runde nach der anderen auf den Asphalt. Dahinter machten die beiden pfeilschnellen Brawn - mit Abstand die besten Autos im Feld - Platz um Platz gut und schoben sich an Rosberg und Trulli heran.

Da Rosberg und Trulli schon früh zum Nachtanken abbogen und zudem lange vor dem Lollipop-Mann standen, übernahm Button nach der ersten Boxenstopp-Phase die Führung. Trotz des drohenden Regens setzten alle Fahrer auf weiche Slicks - mit Ausnahme von Kimi Räikkönen, der dem Taktik-Desaster von Ferrari an diesem Wochenende die Krone aufsetzte. Der Finne ließ Regenreifen aufziehen und verlor in den folgenden Runden Platz um Platz.

Als es in Runde 22 richtig nass wurde, waren Räikkönens Rillen-Reifen bereits völlig abgerubbelt. Angesichts der Wassermassen steuerten alle Fahrer die Box an und setzten auf die 'Heavy-Wet-Tires'. Doch wieder scherte ein Pilot aus dem Einheitsbrei aus: Timo Glock. Die Toyota-Crew stattete den Deutschen überraschend mit Mischreifen, den so genannten Intermediates, aus. Es sollte der Glückgriff des Rennens werden.


Da es zunächst nur vom Himmel tropfte, war Glock mit seinen Reifen der schnellste Fahrer im Feld und machte pro Runde 10 Sekunden (!) gut. Glock schlängelte sich wie eine Strahlennatter, einer in Asien häufig vorkommenden schnellen Schlangenart, durch das Feld, kassierte Fahrer und Fahrer und preschte vom hinteren Teil bis auf Rang 1 vor. Ein weiterer Gewinner des Regens war Nick Heidfeld, der randvoll getankt an den Start gegangen war und sich mit nur einem Stopp (die Konkurrenz stoppte bis zu vier Mal) bis auf Platz 3 nach vorne schob.

In Anbetracht von Glocks Fabelzeiten wechselte das komplette Feld auf Intermediates. Mit den frischen Reifen holte sich Button in Runde 29 die Führung zurück. Plötzlich öffnete der Himmel alles Schleusen, was zu dem surrealen Bild führte, dass alle Piloten schon wieder die Box ansteuerten, um von den gerade erst aufgezogenen Intermediates wieder zurück auf Rillenreifen umstiegen. Dadurch schlich Heidfeld an Glock vorbei. Großer Verlierer des Hin- und Herwechselns war Rosberg, der stets das falsche Timing hatte und weit zurückfiel.

Innerhalb von Sekunden flutete der Tropenregen die komplette Strecke. In dem Chaos flogen Alonso und Vettel ab. Weltmeister Hamilton spielte seine Fähigkeiten im Nassen aus und verbesserte sich auf die 5. Position.

In Runde 31 kam das Safety Car heraus. Da aber selbst Bernd Mayländer seinen Sportwagen kaum auf der Strecke halten konnte, schwenkten die Stewards zwei Umläufe später die Roten Flaggen: Rennabbruch! Im Schritttempo kutschierten die Fahrer ihre Boliden mehr schlecht als recht bis Start-Ziel.

Da zu diesem Zeitpunkt zwar mehr als 50, aber weniger als 75 Prozent der Runden absolviert waren, wäre das Rennen mit halbierter Punktzahl gewertet worden. Anschließend setzte das große Warten auf Wetterbesserung ein. Angeführt von Wortführer Mark Webber meuterte ein Teil der Fahrer wegen der einsetzenden Dunkelheit in Sepang gegen einen Re-Start. Die Rennleitung zögerte lange, gab aber dann um 18.52 Uhr Ortszeit dem Drängen der Piloten nach: Sie brach das Rennen endgültig ab.

Damit wurde Button zum Sieger erkoren. Glock wäre hingegen gerne weitergefahren. "Das ärgert mich. Ich hatte einen guten Lauf und hätte gerne noch einmal angegriffen", so der Deutsche.

Glock: Erst Sieger, dann Zweiter und am Ende nur Dritter

Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Mein Team und ich haben heute die richtigen Entscheidungen getroffen. Nachdem wir auf die Regenreifen gewechselt haben und es immer noch relativ trocken war, wollten wir schon auf die Intermediates wechseln. Ich habe dann aber gesagt, dass es gleich losgeht mit dem Regen und ich draußen bleibe. Es hat sich als die richtige Maßnahme erwiesen."

Mario Theissen (Teamchef BMW Sauber): "Wahnsinn, ich habe erst bei der Siegerehrung entdeckt, dass Nick Zweiter geworden ist. Auf dem Tableau war er ja eigentlich als Dritter geführt, aber die Kommissare haben anscheinend die vorletzte Runde gewertet. Das Wetter und unsere Strategie waren heute der Schlüssel zum Erfolg. Nick war der einzige Fahrer, der mit dem ersten Stopp auf Regenreifen gewechselt hatte und auch bis zum Rennabbruch nicht noch einmal reinkommen musste. Das lief optimal."

Timo Glock (Toyota): "Eigentlich war es von der Strategie her das beste Rennen, das ich je gefahren bin, wenn man mal die Startphase ausblendet, als ich viele Plätze verloren hatte. Ich hab mich dann erst einmal im Verkehr wieder gefunden. Als sich dann nach fünf, sechs Runden die dunklen Wolken anbahnten, stellten wir uns auch die Frage, auf welchen Reifen wir weiter fahren. Mit der Wahl auf die Intermediates sind wir dann ein Risiko eingegangen, was sich ausgezahlt hat. Beim Rennabbruch hatte mir mein Ingenieur noch gesagt, ich sei Erster. Dann hieß es Zweiter und als ich aus dem Auto ausstieg war ich nur noch Dritter. Ich hoffe, wenn ich gleich zu meinem Team zurückkehre, dass ich wenigstens noch Dritter bin."


Jenson Button (Brawn GP): "Ich hatte einen ziemlich schlechten Start, habe viel untersteuert. Deswegen war ich umso glücklicher, dass ich danach vorn auf der Pace war. Als sich der Regen anbahnte, haben wir wie fast alle Teams auf Regenreifen gewechselt. Doch es fing nicht an zu schütten und Timo auf den Intermediates kam an mir vorbeigeflogen. Seine Hinterreifen waren aber schon stark abgefahren. Wir haben dann auch kurzzeitig auf die Intermediates getauscht, bevor es dann richtig anfing zu regnen, um dann wieder auf die Regenreifen zurückzugreifen. Es war ein sehr interessantes Rennen. Ich habe nicht die Zielflagge gesehen, aber trotzdem gewonnen - verrückt."

Sebastian Vettel: "Am Anfang war das Wetter okay. Dann hat es erst nach und nach angefangen zu tröpfeln, bevor es richtig geschüttet hat. Kurz vor meinem Dreher war ich mit abgefahrenen Intermediates unterwegs. Ich konnte bei dem Aquaplaning nichts machen, ich hatte kein Profil. Nach dem Dreher hat wie schon in Australien die Elektronik gestreikt. Das ist eine Schande! Ich wünsche mir in solchen Situationen lieber das Kupplungspedal zurück, damit ich das selber regeln kann."

Ross Brawn (Teamchef Brawn GP): "Bei der ständig wechselnden Reifenwahl haben wir wohl bei Jenson alles richtig gemacht. Wir haben vielleicht ein bisschen zu früh auf die Regenreifen gewechselt, weil Timo auf seinen Intermediates doch sehr nah ran gekommen ist. Die Entscheidung, das Rennen abzubrechen, halte ich für richtig. Es wäre sehr schnell dunkel geworden. Auf nasser Fahrbahn und ohne Licht zu fahren, das wäre nicht gut gegangen. Der zweite Sieg im zweiten Rennen - das Märchen Brawn GP geht weiter."

Nico Rosberg: "Heute wäre mehr drin gewesen. Schade, dass das Rennen nicht weiterging, um mich nach vorne zu verbessern. Zu Beginn des Rennens waren wir sensationell unterwegs, sind bis auf Platz 2 vorgefahren und das auch hochverdient. Danach war ich einfach immer mit den falschen Reifen unterwegs: zuerst mit den Slicks auf halbnasser Fahrbahn, dann die Regenreifen auf immer noch nur halbnasser Strecke und schließlich mit den Intermediates zum Schluss, als es in Strömen regnete. Das ist natürlich nicht gut gelaufen. Im Nachhinein ist man ja immer schlauer."

Michael Schumacher (Ferrari-Berater) zu der Entscheidung, bei Kim Räikkönen in der 18. Runde noch während der Trockenphase auf Regenreifen zu wechseln: "Die Situation war relativ eindeutig. Es sollte regen, wir haben extra eine Wetter-Radarstation, die wir sekündlich verfolgen… Früher hat man keine Wetterinformationen gehabt und hat Fehler gemacht, jetzt hat man welche und macht auch welche. Wir mussten rein, weil irgendwann geht einem auch der Sprit aus, dann darf man glaube ich auch mal das Risiko eingehen. Die Fahrer sagten, es fängt leicht an zu regnen auf der Strecke, also nehmen wir Regenreifen. Es war halt in dem Moment die falsche Entscheidung."

Samstag, 4. April 2009

Ergebnis des Qualifyings in Malaysia

Glock und Rosberg in Reihe zwei

Im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia hat das Überraschungs-Team Brawn GP erneut den arrivierten Rennställen die Show gestohlen. Wie schon beim Auftakt in Australien schnappte sich der Engländer Jenson Button die Pole Position. Mit einem Rückstand von knapp einer Hundertstelsekunde raste Jarno Trulli im Toyota auf den 2. Spartplatz. Überraschend auf den 3. Rang fuhr Sebastian Vettel. Der Red-Bull-Pilot muss in Kuala Lumpur allerdings von Platz 13 starten, weil er wegen seines Unfalls beim Australien-GP um zehn Startplätze strafversetzt wird.

Timo Glock wurde im Toyota Fünfter, gefolgt von Nico Rosberg im Williams. Da jedoch auch Brawn-GP-Fahrer Rubens Barrichello, der Vierter wurde, wegen eines Getriebewechsels fünf Startplätze verliert, rutschen Glock und Rosberg jeweils zwei Startplätze nach vorne. Für Glock ist der 3. Platz die beste Startposition seiner Karriere. Neben ihm steht Rosberg in einem ebenfalls Toyota-motorisierten Williams.


Nick Heidfeld hatte wie schon vor einer Woche in Australien Pech. Wieder verpasste der BMW-Sauber-Pilot als Elfter hauchdünn den letzten Teil der Qualifikation und musste zusehen, wie die Konkurrenten um die Pole Position kämpften. Mit der Entscheidung um Startplatz eins hatten auch die McLaren-Mercedes nichts zu tun, bei denen sich die Krise verschärft. Lewis Hamilton belegte nur den 13. Platz, Teamkollege Heikki Kovalainen schaffte lediglich Rang 14.

Bereits nach 20 Minuten beendet war das Qualifying für Adrian Sutil auf Platz 19. Der Force-India-Pilot befand sich jedoch in prominenter Gesellschaft, denn auch für Ferrari-Pilot Felipe Massa war völlig überraschend nach Q1 Schluss. Der Brasilianer hatte nach nur vier gefahrenen Runden sein Auto wieder in der Garage geparkt. Das Team war der Ansicht, dass die Zeit von 1:35,642 Minuten sicher für Q2 reichen wird und wollte einen Reifensatz sparen. Der Schuss ging jedoch gewaltig nach hinten los: Massa, der in den vergangenen beiden Jahren in Malaysia auf der Pole stand, wurde durchgereicht und wurde nur 16. "Ich bin auf den weichen Reifen zunächst raus - die Rundenzeiten waren nicht so toll, wir dachten aber, es müsste reichen", erklärte Massa das missglückte Pokerspiel des Teams frustriert.

Stimmen zum Qualifying

Sebastian Vettel (Red Bull): "Platz 3 im Qualifying ist natürlich stark. Die Rückversetzung ist daher umso bedauerlicher. Aber ich wusste vorher, dass die Strafe da ist und deswegen konzentriere ich mich nur darauf, eine gute Leistung zu bringen. Ich hoffe auf Regen morgen, damit die Dinge durcheinander geraten und wir davon profitieren."

Timo Glock (Toyota): "Ach, stimmt ja, ich bin ja Dritter und nicht Fünfter. Dann ist das ja gar nicht so schlecht. Aber ich bin selbstkritisch genug, um zu erkennen, dass es keine gute letzte Runde von mir war. Mir fehlt da die Erfahrung bei der Umstellung von Q2 auf Q3 mit mehr Sprit im Auto konstant meine Leistung zu bringen. Durch die Rückversetzung von Barrichello und unseren guten Startplätzen müssen wir jetzt auch auf die Konstrukteurs-WM achten. Jarno ist einer der stärksten Qualifyer, die ich kenne. Durch seine Erfahrung kann er sich auf den Punkt konzentrieren und das Gewünschte umsetzen."

Nico Rosberg (Williams): "Das ist natürlich super, dass wir in der zweiten Startreihe stehen. Fairerweise muss man zugestehen, dass unsere gebrachte Leistung nicht für Startplatz 4 gerechtfertigt ist. Aber wir haben morgen eine gute Zwei-Stopp-Strategie und können länger als manch anderer draußen bleiben. Das wird sicherlich sehr spannend."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Es wäre besser gelaufen, wenn ich früher rausgefahren wäre. So hatte ich in meiner Aufwärmrunde mehrere Autos vor mir, was natürlich weniger als optimal ist. Bei der Besprechung hatte ich vorgeschlagen, dass ich eher rausgehe, aber das Team hatte mich überstimmt. Leider hat es nicht geklappt."

Adrian Sutil (Force India): "Es ging halt nicht mehr. Wir müssen uns da eben noch verbessern, ohne dem Team jetzt einen Vorwurf zu machen. Das Team hat sehr gut gearbeitet, die Ursache muss woanders liegen. Wenn es beim Rennen regnen sollte, gibt es natürlich Action auf der Strecke. Davon könnten wir morgen profitieren. Aber wenn es hier so richtig schüttet, kann man kaum noch das Auto auf der Straße halten. Deswegen wünsche ich mir eigentlich kein Regen."
Felipe Massa (Ferrari): "Da haben wir uns ordentlich verzockt. Wir haben es am Anfang mit weichen Reifen probiert und geglaubt, dass diese Zeit locker fürs Q2 ausreicht. Wir haben zu sehr auf unsere eigene Leistung vertraut. Ich würde sagen: Falsch gepokert! Über die lange Distanz morgen beim Rennen müssten wir noch einige Plätze nach vorne gutmachen. Ich bin sicher, dass wir uns noch verbessern."

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Mehr war nicht machbar. Das Auto ist wie in Melbourne einfach nicht schnell genug. Vielleicht springen morgen ein paar Punkte raus, vielleicht auch nicht. Die Negativ-Schlagzeilen der letzten Tage blende ich aus, ich schau nach vorne."

Dieter Gass (Chefingenieur Toyota): "Mit dem Ergebnis sind wir hochzufrieden. Über Nacht hatten wir noch ein paar kleine Sachen verbessert, die sich heute ausgezahlt haben. Malaysia scheint uns zu liegen. Hier haben wir schon 2005 unsere erste Podiumsplatzierung überhaupt geholt."

3. Training in Malaysia

Nächster Coup von Rosberg - Alarm bei Brawn GP

Nico Rosberg hat seinen Ruf als 'Trainings-Weltmeister' bestätigt. Im 3. Freien Training zum Großen Preis von Malaysia war der Williams-Pilot zum fünften Mal in dieser Saison der Schnellste - diesmal vor Mark Webber im Red Bull und Ferrari-Pilot Felipe Massa. Stark fuhren auch Timo Glock (Toyota) und Sebastian Vettel (Red Bull) auf den Plätzen 5 und 6.

Für BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld reichte es nur zu Platz 15. Zwei Ränge dahinter landete Adrian Sutil im Force India. Weltmeister Lewis Hamilton musste sich im McLaren-Mercedes mit Position 12 begnügen.

Das Abschlusstraining versprach im Hinblick auf das weitere Rennwochenende eine Menge Spannung: Die Zeitabstände waren gering (Rosberg und den achtplatzierten Kazuki Nakajima trennten lediglich 0,385 Sekunden), die Fahrer pokerten mit den Benzinmengen (besonders Fernando Alonso im Renault und die beiden Red Bull waren schwer unterwegs), die weichen Reifen deutlich schneller und das Wetter in Sepang unberechenbar.
Zu Beginn der Session tröpfelte es leicht, am Horizont türmten sich bedrohlich schwarze Wolken auf. Dementsprechend vorsichtig ließen es die Piloten zunächst angehen und begnügten sich in der Anfangsviertelstunde mit einer Installations-Runde. Erst als das drohende Gewitter abdrehte, kam nach einer Viertelstunde Schwung in die Pitlane. Die beiden Toyota-Fahrer Glock und Jarno Trulli eröffneten die Trainingsarbeit.

Da ein heftiger Regenguss am Freitagabend den Gummiabtrieb vom Asphalt gespült hatte, blieben die Zeiten zunächst deutlich über Vortagesniveau. Beginnend als die Fahrer in der Schlussviertelstunde auf die weichen Gummis wechselten und sich der Grip besserte, besserten sich die Zeiten schlagartig.

Während sich an der Spitze die üblichen Verdächtigen wie Williams, Red Bull, Toyota und auch Ferrari tummelten, hatte das Brawn-GP-Team erstmals in der noch jungen Saison mit Problemen zu kämpfen. Rubens Barrichello (9.) und Jenson Button (10.) waren anscheinend mit maximalem Ölstand unterwegs. Dadurch kam es immer wieder zu Verpuffungen, aus dem Heck der Boliden schossen dicke weiße Rauchwolken wie bei einer Dampflok. "Wir haben ein Problem", lautete das knappe aber passende Fazit von Barrichello über den Boxenfunk.

Freitag, 3. April 2009

2. Freies Training in Malaysia

Ferrari meldet sich zurück

Nico Rosberg hat die erste 'Trainings-Niederlage' in dieser Saison einstecken müssen. Im 2. Freien Training zum Großen Preis von Malaysia war der Williams-Pilot nicht der Schnellste - der 4. Platz war jedoch mehr als respektabel. Nicht zu schlagen waren diesmal die Ferrari, die eine beeindruckende Wiederauferstehung feierten. Kimi Räikkönen drehte in 1:35,707 Minuten die schnellste Runde des Wochenendes und verwies seinen Teamkollegen Felipe Massa mit einem Rückstand von 0,125 Sekunden auf Rang zwei. Toller Dritter und damit bester Deutscher wurde Sebastian Vettel im Red Bull (+ 0,247).

Für die anderen deutschen Fahrer lief es mehr als mäßig in der 2. Session auf dem Sepang International Circuit. Toyota-Pilot Timo belegte den 14. Platz (+ 0,932), Adrian Sutil wurde im Mercedes-motorisierten Force India 16. (+ 1,168). Noch schlechter erging es Nick Heidfeld. Der BMW-Sauber-Pilot wurde mit mehr als 2,2 Sekunden Rückstand auf Räikkönen nur 20. und Letzter. Auch für Heidfelds Teamkollegen Robert Kubica sprang mit Rang 17 ein nur unwesentlich besseres Ergebnis heraus. Diese Resultate geben Rätsel auf, denn eigentlich liegt die Strecke den BMW: Im Vorjahr belegte Kubica im Rennen den 2. Platz, Heidfeld wurde Sechster.
Zu den Favoriten für dieses Jahr gehört in jedem Fall das Überraschungs-Team Brawn GP. Nach den Plätzen drei und vier in Session 1 blieben Rubens Barrichello (+ 0,454) und Melbourne-Sieger Jenson Button (+ 0,547) auf den Rängen sechs und sieben auch im 2. Freitags-Training auf Tuchfühlung zur Spitze. Ganz im Gegensatz zu McLaren-Mercedes. Für Heikki Kovalainen - in Training 1 noch Letzter - lief es mit Platz neun (+ 0,690) zwar deutlich besser. Aber Weltmeister Lewis Hamilton konnte als Elfter mit einem Rückstand von 0,808 Sekunden erneut nicht mit der Spitze mithalten.

1. Freies Training in Malaysia

Williams und Brawn GP wieder vorne

Nico Rosberg hat in Malaysia da weitergemacht, wo er in Australien aufgehört hat: Er war Trainings-Schnellster. In der 1. Session in Sepang verwies der Williams-Pilot mit einer Bestzeit von 1:36,260 Minuten seinen Team-Kollegen Kazuki Nakajima auf Rang 2 (+ 0,045 Sekunden). Dahinter folgten die erneut starken Brawn GP mit Jenson Button (+ 0,170) und Rubens Barrichello (0,227). Platz fünf und sechs gingen an die Ferrari-Piloten Felipe Massa (0,301) und Kimi Räikkönen (0,386).

Der Weltmeister von 2007 lieferte zudem die spektakulärste Szene in der anderthalbstündigen Einheit. Auf seiner letzten schnellen Runde stieg plötzlich Qualm aus dem Ferrari-Cockpit und dem 'Iceman' wurde mächtig warm. Der Finne brachte das Auto aber gerade noch rechtzeitig zurück zur Box, wo die Mechaniker mit dem Feuerlöscher anrückten.


Weltmeister Lewis Hamilton wurde im McLaren-Mercedes Siebter, ihm fehlte jedoch fast eine halbe Sekunde auf Rosberg. Hamiltons Teamkollege Heikki Kovalainen traf es härter: Der Finne im zweiten Silberpfeil schaffte nur sieben Runden und wurde Letzter.

Zweitbester Deutscher war Sebastian Vettel, der im Red Bull Neunter wurde, gefolgt von Toyota-Pilot Timo Glock. Adrian Sutil kämpfte sich auf den 15. Platz. Für Nick Heidfeld reichte es im BMW Sauber nur zu Rang 18.

Mittwoch, 1. April 2009

Chaos-Rennen in Malaysia?

In Malaysia droht Regen-Chaos

Nur eine Woche nach dem furiosen Start in die neue Saison droht in Malaysia schon das erste echte Chaos-Rennen. Die Meteorologen sagen für das ganze Wochenende schwere Unwetter voraus! Sintflutartige Niederschläge drohen den GP in Sepang zu einer Regenschlacht zu verwandeln.

In den vergangenen Jahren hatten die F1-Piloten mit der Hitze zu kämpfen, das dürfte in diesem Jahr kein Problem sein. Die
wetter.de-Vorhersage für das Rennwochenende
verspricht zwar Temperaturen von 33 Grad, die aber durch die Wetter-Kapriolen nur wie 24 Grad gefühlt werden.

Nässe und Dunkelheit "schwierig für die Teams"

Ein unberechenbares Rennen auf nasser Strecke könnte die Diffusor-Diskussion schnell in den Hintergrund rücken lassen.
"Die Teams werden sich im Nassen umstellen müssen", freute sich Sepang-Streckenchef Razlan Razal. "Was bisher das heißeste Rennen des Jahres war, könnte nun wirklich schwierig für die Teams werden."

Ein weiteres Problem ist dann die Dunkelheit. Weil wie in Australien auch in Malaysia erst um 17 Uhr gestartet wird, dürfte es unter den dicken Wolken mächtig düster werden. Und ausgerechnet in Malaysia kommt es gerne gegen Spätnachmittag oder frühen Abend zu Wolkenbrüchen. "Mit dem diesjährigen Zeitplan steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir dann noch auf der Strecke unterwegs sind. Hoffentlich ist es dann auch noch hell genug", hofft BMW-Pilot Nick Heidfeld.