Sonntag, 7. Februar 2010

Making it all work by David Allen

Stuttgart - BVB 4:1

1:4 - drei VfB-Tore in den letzten 13 Minuten beenden im 13. Spiel die BVB-Serie

[31.01.] Im verflixten 13. Spiel riss die Serie: Nach zuvor zwölf aufeinander folgenden Spielen ohne Niederlage ging Borussia Dortmund erstmals seit dem 26. September 2009 als Verlierer vom Rasen. Der BVB unterlag am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 1:4 (0:1) beim VfB Stuttgart, behält aber weiterhin Rang vier. Schwarzgelb war im zweiten Durchgang das bessere Team, kam durch Barrios zum Ausgleich, doch in den Schlussminuten schoss der VfB einen klaren Heimsieg heraus.

bild

Aus Stuttgart berichten
Boris Rupert und Johannes Vorspohl

Vor 42.000 Besuchern in der ausverkauften Baustelle "Mercedes-Benz-Arena" ging der VfB nach einer Viertelstunde durch einen kuriosen Treffer, der in keinem Saisonrückblick fehlen wird, in Führung. Mit Pogrebnyak und Santana wurden zwei Torschützen genannt; ebenso diskussionswürdig, ob der Treffer regulär war. Schiedsrichter-Beobachter Manfred Amarell: "Der eigene Mann hat Ziegler behindert." TV-Kommentator Hansi Küpper: "Ziegler wird im Fünfmeter behindert. Das muss man abpfeifen." Aufregung auch im zweiten Durchgang: Marica verschoss einen Foulelfmeter (48.), Barrios glich sieben Minuten später aus. Doch Kuzmanovic verwandelte in der 77. Minute einen Freistoß zum 2:1, Marica und Träsch machten in den letzten vier Minuten alles klar. Für den BVB war es zugleich die erste Auswärtsniederlage seit August 2009.

Ausgangslage:
Dreizehnter gegen Vierter hieß es vor dem Sonntagspiel. Mit drei Siegen (und einem Remis) unter dem neuen Trainer Christian Gross hatte der VfB bereits einmal häufiger gewonnen als in allen 15 Partien zuvor unter Markus Babbel und sich ins Mittelfeld vorgearbeitet. Der BVB hatte neun der letzten zwölf Partien gewonnen (dazu drei Unentschieden) und sich damit von Rang 15 auf vier katapultiert. Von den letzten vier Gastspielen in Stuttgart hatte Schwarzgelb nur eins verloren.

bild
Felipe Santana
Personalien:
Mit Ausnahme von Delpierre (Zehenbruch) und Cacau (Adduktorenprobleme) konnte der VfB in Bestbesetzung antreten. Beim BVB erhöhte Bender (entzündete Gelenkkapsel im Knie) die Zahl der Fehlenden auf neun, denn Jürgen Klopp musste weiterhin auf Weidenfeller, Kehl, Zidan, Tinga, Feulner, Rangelov und Öztekin verzichten. Für den erkrankten Höttecke saß Focher als zweiter Keeper auf der Bank, Santana rückte für Bender in die Mannschaft.

Taktik:
Auf Benders Ausfall reagierte Klopp mit einer Rochade: Santana rein (zu Subotic in die Innenverteidigung), Hummels vor ins defensive Mittelfeld (neben Sahin). Am System (4-2-3-1-) wurde nicht gerüttelt. Stuttgart trat aus einer 4-4-2-Grundordnung mit offensiven Außen im Mittelfeld (Hleb, Hilbert) an, die primär von den Außenverteidigern Owomoyela und Schmelzer übernommen wurden. Diese aber waren dabei nicht allein: Der BVB attackierte den Ball führenden Stuttgarter immer zu zweit, agierte abermals mit einer überragenden Laufleistung. Nach Kubas frühem, verletzungsbedingtem Ausfall tauschten Großkreutz (zunächst links) und der eingewechselte Le Tallec die Seiten.

bild
Mats Hummels spielte in der 55. Minute den Traumpass...
Spielverlauf & Analyse:
Der BVB begann die Partie wie so oft in den vergangenen Wochen: kompakt in der eigenen Hälfte, nach vorne auf schnelle Gegenstöße lauernd. Stuttgart agierte offensiver und versuchte, Druck auf das Tor der Schwarzgelben aufzubauen. Es waren aber die Gäste, die die erste Chance des Spiels verzeichneten. Nach einem Sahin-Freistoß behinderte Stuttgarts Innenverteidiger Niedermeier seinen Keeper Lehmann bei der Ballannahme, das Leder trudelte zu Subotic, der die sich bietende Chance aus rund zehn Metern aber nicht nutzen konnte (8.).

Stuttgarts Angriffe wurden nun präziser, der BVB fand noch nicht richtig ins Spiel. In der elften Minute konnte Ziegler Schlimmeres verhindern, als er bei einem Stuttgarter Angriff aufgepasst und rechtzeitig vor den gegnerischen Stürmern herausgeeilt war. Vier Minuten später war jedoch auch der Keeper machtlos. Nach einem unnötigen Ballverlust der Borussen im Mittelfeld setzte sich Molinaro über links durch und flankte vor das Tor. Dort konnten Schmelzer und Ziegler Marica noch beim Abschluss stören, den Abpraller jedoch stocherten Pogrebnyak und Santana unglücklich über die Linie (15.) - 0:1. Auch aus den TV-Bildern wurde nicht ersichtlich, ob der Dortmunder Verteidiger oder doch der Stuttgarter Stürmer zuletzt den Ball berührt hatte. Wegen Torhüter-Behinderung hätte man dem Treffer durchaus die Anerkennung verweigern können.

Wenn die Borussen mal vor das Tor der Gastgeber kamen, wurde es brandgefährlich. Erst köpfte Owomoyela eine Freistoß-Flanke von Sahin nur Zentimeter über das Gehäuse von Lehmann (20.), dann ging ein wuchtiger Schuss von Valdez knapp am linken Pfosten vorbei (24.). Solche Situationen ergaben sich insgesamt jedoch zu selten, da sich der BVB gegen die Defensive der Schwaben sehr schwer tat und viele Bälle schon im Mittelfeld verloren gingen.

Lange Zeit geschah in der ersten Halbzeit vor den Toren wenig, unmittelbar vor dem Pausenpfiff zogen die Schwarzgelben das Tempo noch einmal an. Nach einem schönen Angriff flankte Owomoyela in den Strafraum, dort verfehlte Großkreutz das Leder nur um wenige Millimeter (45.). Der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen, da sich die Stuttgarter nach der aus ihrer Sicht glücklichen Führung vorrangig aufs Verteidigen beschränkt hatten.

bild
... den Lucas Barrios letztlich zum 1:1 ins Stuttgarter Tor schoss.
Der BVB, als einziger Klub in jedem Auswärtsspiel mindestens ein Tor geschossen hatte, schleppte damit eine große Hypothek in den zweiten Durchgang. Nach einem Rückstand hatte er noch nie in Stuttgart gewonnen, der VfB wiederum in dieser Saison fünf seiner bis dato sieben 1:0-Führungen mit drei Punkten vergoldet.

Durchgang zwei begann mit einer abermals kniffligen Szene für Schiedsrichter Gagelmann: Owomoyela klärte im Strafraum mit gestrecktem gegen Marica, Gagelmann zeigte auf den "Punkt", doch Marica nagelte den Strafstoß an die Querlatte (48.).

Und es ging turbulent weiter: Vor Hummels´ Traumpass in den Lauf von Großkreutz wollte das Stuttgarter Publikum ein Foulspiel gesehen haben, die VfB-Abwehr zögerte, Großkreutz lief allein auf Lehmann zu, traute sich den Abschluss aber offenbar nicht zu, drehte sich, sah aber den mitgelaufenen Barrios und der schoss aus 16 Metern "unhaltbar" für einen auf der Torlinie lauernden VfB-Abwehrspieler ein. Das zehnte Saisontor des "Panthers" brachte nach 55 Minuten den verdienten 1:1-Ausgleich.

9:3 Torschüsse zählten die Statistiker Mitte des zweiten Durchgangs für den ersatzgeschwächten BVB, der das Spiel im Griff hatte, sich weniger Fehler im Aufbau leistete als noch in der ersten Halbzeit. 20 Minuten vor Schluss klärte Lehmann vor dem einschussbereiten Valdez, und im Stadion hörte man nur noch den schwarzgelben Anhang.

Pogrebnyaks Solo an drei Borussen vorbei beendete Schmelzer mit einem Foulspiel an der Strafraumkante. Der BVB formierte eine Neun-Mann-Mauer, doch Kuzmanovic fand die Lücke und jagte den Ball zur neuerlichen VfB-Führung in die Maschen (77.), kurz darauf traf Marica mit einem Kopfball die Querlatte (81.), dann verhinderte Ziegler den endgültigen Knock-Out (83.).

Auf der anderen Seite zog Valdez aus halbrechter Position ab, doch Lehmann bekam noch die Fäuste an den Ball, rettete das 2:1 (83.). Als Klopp mit einem Doppelwechsel in der 85. Minute alles auf eine Karte setzte, schlug der VfB noch zwei Mal zu, schraubte durch Marica (86.) nach einem Missverständnis zwischen Sahin und Schmelzer sowie Träsch (89.), der aus der Distanz traf, das Ergebnis in unverdiente Höhen.

Ausblick:
Nächste Woche Sonntag erwartet Borussia Dortmund die Frankfurter Eintracht im Signal Iduna Park. Anstoß ist um 17.30 Uhr. Karten gibt es noch in allen Kategorien, die Sie bequem online bestellen können.

Quelle

Ergebnisse des 20. Spieltages

Schalke - Hoffenheim 2:0
Stuttgart - Dortmund 4:1
Bayern München - Mainz 05 3:0
Hannover - Nürnberg 1:3
Frankfurt - 1. FC Köln 1:2
Leverkusen - Freiburg 3:1
Hertha - Bochum 0:0
Hamburg - Wolfsburg 1:1
Möchengladbach - Bremen 4:3

BVB - Hamburger SV 1:0

1:0 gegen den HSV - Nelson Valdez erzielt den goldenen Treffer - BVB klettert auf Rang vier

[23.01.] Borussia Dortmund feiert den sechsten Sieg in Serie! Im Topspiel des 19. Spieltags der Fußball-Bundesliga schlug der BVB den Hamburger SV verdient mit 1:0 (1:0) und zog an den Hanseaten vorbei auf Platz vier der Tabelle - mit nun achten Punkten Vorsprung auf den Tabellensechsten Werder Bremen.

bild

Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 80.552 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK ging Borussia Dortmund durch einen Treffer von Valdez verdient in Führung (36.). Das dritte Saisontor des Angreifers blieb der einzige Treffer der Partie - der BVB konnte den sechsten Sieg in Serie feiern.

Ausgangslage:
Topspiel in der Fußball-Bundesliga - der Tabellenfünfte traf auf den Vierten. Der BVB war seit elf Spielen ungeschlagen und hatte zuletzt sogar fünf Mal hintereinander den Rasen als Gewinner verlassen. Die Borussen setzten im Duell mit dem Hamburger SV auf ihre Heimstärke: Im SIGNAL IDUNA PARK hatten sie zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten geholt. Die Partie war jedoch alles andere als ein Selbstläufer: Die Norddeutschen waren neben Leverkusen als einziges Team auswärts noch ungeschlagen.

Den kommentierten Video-Spielbericht sowie
aktuelle Interviews finden Sie unter meinbvb.de

bild
Marc Ziegler
Personalien:
Die Liste der Fehlenden war bei beiden Klubs lang. Der BVB musste auf Weidenfeller, Kehl, Tinga, Rangelov, Feulner, Öztekin und Zidan (Afrika-Cup) verzichten. Doch es gab auch Lichtblicke: Hajnal kehrte nach fast viermonatiger Pause in den Kader zurück und Kuba, Sahin, Bender und Owomoyela, die in der vergangenen Woche nur eingeschränkt hatten trainieren können, meldeten sich einsatzbereit. Es gab daher nur eine Veränderung in der Startelf: Wie schon ab der 22. Minute in Köln vertrat Ziegler den verletzten Weidenfeller im Tor. Beim HSV fehlten Zé Roberto, Guerrero, Benjamin, Demel, Alex Silva, Reinhardt, Stepanek und Castelen. Die angeschlagenen Pitroipa, Elia und Berg standen dagegen im Kader.

Taktik:
Borussia trat im bewährten 4-2-3-1-System an, worin Valdez erneut die zentrale Mittelfeldposition hinter der einzigen Spitze Barrios übernahm. Der HSV, im eigenen Stadion für taktische Flexibilität bekannt, setzte auch in Dortmund wieder auf ein 4-4-2 mit zwei offensiven Mittelfeld-Außen und zwei Stürmern - wie in bisher allen Partien in fremden Stadien.

bild
Riesenjubel: Nelson Valdez (links) schoss den BVB in der 36. Minute in Führung.
Spielverlauf & Analyse:
Die Zuschauer sahen in der Anfangsphase ein recht ausgeglichenes Spiel. Beide Teams agierten aus einer kontrollierten Defensive und wollten kein allzu großes Risiko gehen. Trotzdem kam der BVB schon früh zu einer richtig guten Chance. Barrios konnte eine maßgenaue Flanke von Kuba aber nicht verwerten - offenbar hatte ihn der forsch herauslaufende HSV-Torwart Rost irritiert (2). Die Gäste hatten nach acht Minuten durch einen Standard ihre erste Tormöglichkeit. Der Freistoß von Trochowski ging knapp am Gehäuse von Ziegler vorbei.

Schreck in der 15. Minute: Kuba wurde bei einem Zweikampf mit Rincon vom Schuh seines Gegners (unbeabsichtigt) im Gesicht getroffen und blutete aus einer Risswunde am Mund. Der Pole musste minutenlang behandelt werden, konnte aber weitermachen. Sein Team fand immer besser ins Spiel. Um ein Haar hätte Bender mit einem Distanzknaller (107 km/h) die Führung erzielt, das Leder rauschte keinen halben Meter am Pfosten der Gäste vorbei. Solche Chancen blieben in dieser Spielphase zwar die Ausnahme, doch die Borussen kontrollierten nun weitgehend das Spielgeschehen.

Der Druck auf das Tor der Gäste wurde kontinuierlich größer. Schmelzer drang über links in den Strafraum ein und ging nach einem Zweikampf mit Trochowski zu Boden (27.). Schiedsrichter Gräfe entschied auf Weiterspielen. Eine knifflige Entscheidung, die auch nach Ansicht der TV-Bilder nicht abschließend zu bewerten war.

Die Schwarzgelben setzten nach. Einen langen Ball von Hummels klärte HSV-Verteidiger Aogo zu kurz aus dem eigenen Strafraum - vor die Füße von Valdez. Diese Chance ließ sich der Paraguayer nicht nehmen und versenkte den Ball aus gut 20 Metern im gegnerischen Tor - 1:0 (36.).
bild
Kuba, hier im Zweikampf mit Hamburgs Aogo, sorgte für viel Druck über die rechte Seite.
Rost war bei Valdez´ drittem Saisontor ohne jede Abwehrchance. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient, zumal Großkreutz nach einem Tempogegenstoß fast noch das 2:0 gelungen wäre (39.).

Die BVB-Fans hielten kurz nach dem Seitenwechsel für einen Augenblick den Atem an. Owomoyela hatte den Ball im Strafraum an seinen Gegenspieler Torun verloren. Doch der aufmerksame Ziegler kam rechtzeitig aus dem Tor und begrub das Leder vor dem einschussbereiten HSV-Stürmer unter sich (49.). Auf der Gegenseite leitete der wieder überragende Sahin mit einem Zuckerpass auf Barrios die nächste Chance seiner Mannschaft ein. Der Torjäger spielte Rozehnal aus, schoss den Ball aber wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbei (52.). Das Spiel wurde offener - Hamburg suchte den Ausgleich, der BVB die Vorentscheidung.

Die Einwechslungen von Elia und Berg für Trochowski und Torun (60.) brachten frischen Wind in das Spiel der Gäste. Erst setzte Petric einen Kopfball nur Zentimeter über das Gehäuse von Ziegler (62.), dann riss der BVB-Torwart mit einem Blitzreflex nach einem Schuss von Berg in letzter Sekunde die Arme hoch und bewahrte sein Team vor dem Ausgleich (67.).

Die Hamburger Offensivaktionen eröffneten den Borussen zunehmend Platz für Gegenstöße. Einen wuchtigen Schuss von Kuba konnte Rost nur ins Seitenaus abprallen lassen (76.). Drei Minuten später kam Hummels noch im Strafraum zu einer guten Gelegenheit, jedoch gelang es ihm nicht, den Ball ins Tor zu stochern. Danach geschah nichts mehr. Nach 93 Minuten beendete der gute Schiedsrichter Gräfe die Partie.

Ausblick:
Am kommenden Sonntag (31.01., Anstoß 15.30 Uhr) tritt der BVB in Schwaben beim wiedererstarkten VfB Stuttgart an. Auch das nächste Heimspiel findet an einem Sonntag statt (07.02., Anstoß 17.30 Uhr), Gegner im SIGNAL IDUNA PARK ist Eintracht Frankfurt.

Quelle

Ergebnisse des 19. Spieltages

Bremen - Bayern München 2:3
Freiburg - Stuttgart 0:1
Dortmund - Hamburg 1:0
Nürnberg - Frankfurt 1:1
Hoffenheim - Leverkusen 0:3
Mainz 05 - Hannover 1:0
Wolfsburg - 1. FC Köln 2:3
Hertha - Mönchengladbach 0:0
Bochum - Schalke 2:2

1. FC Köln - BVB 2:3

3:2 - Wahnsinnsspiel in Köln - FC gleicht kurz vor Schluss aus, doch Kevin Großkreutz kontert in der Nachspielzeit

[17.01.] Auf eine misslungene Generalprobe folgte eine rauschende Premiere! Borussia Dortmund ist am Sonntag Abend mit einem 3:2 (2:0)-Auswärtssieg beim 1. FC Köln in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga gestartet. Der Tabellenfünfte feierte durch zwei Tore von Mats Hummels sowie das Siegtor von Kevin Großkreutz in der Nachspielzeit den fünften Sieg in Serie und baute nach den Niederlagen der Konkurrenz den Vorsprung auf Rang sechs auf fünf Punkte aus.

bild

Aus Köln berichtet Boris Rupert

44.000 Kölner und 6.000 Dortmunder Fans verwandelten das ausverkaufte RheinEnergieStadion schon weit vor dem Anpfiff in eine stimmungsvolle Arena. Sie sahen trotz widriger Platzverhältnisse eine intensive und interessante Partie mit zahlreichen Torraumszenen, von denen die Kölner einige mehr besaßen als die Borussen, aber zur Pause durch einen Doppelpack von Abwehrspieler Mats Hummels (28./45.+5) mit 0:2 im Hintertreffen lagen. Als niemand mehr damit rechnete, kamen die Kölner durch McKenna (82.) und Mohamad (88.) zum 2:2-Ausgleich, doch in der Nachspielzeit stürzte Kevin Großkreutz Fußball-Dortmund in kollektiven Jubel.

Den kommentierten Video-Spielbericht sowie
aktuelle Interviews finden Sie unter meinbvb.de

Ausgangslage:
Der Vierzehnte gegen den Fünften. Neun Plätze und zwölf Punkte trennten die beiden großen Westklubs vor dem Anpfiff. Köln hatte nur zwei der bisherigen Heimspiele (gegen Mainz und Nürnberg) für sich entscheiden können, während der BVB auswärts erst ein Mal (in Hamburg) verloren hatte. Im direkten Vergleich sprach die Heimbilanz mit 19 Siegen gegenüber neun Unentschieden und acht Niederlagen für den FC, der allerdings nur eines der letzten fünf Heimspiele gegen den BVB gewinnen konnte. In dieser Partie (1:0 im August 2003) gab es auch den einzigen Gegentreffer für die Schwarzgelben in diesem Jahrtausend in Müngersdorf - in den vier anderen Partien war Borussia ohne Gegentor geblieben!

bild
Nelson Valdez
Personalien:
Mit Abwehrchef Geromel (Bronchitis) und Sturm-Alternative Ishiaku (Adduktoren) sowie Sanou (Afrika-Cup) musste der FC auf drei Spieler verzichten. Beim BVB fehlten mit Kehl (Aufbautraining), Zidan (Afrika-Cup), Hajnal (Trainingsrückstand nach Bänderabriss am Sprunggelenk), Feulner (Teilriss Syndesmoseband), Rangelov (Mittelfußbruch), Le Tallec, Tinga (Trainingslager mit der Zweiten) und Öztekin (Haarriss im Schienbein) acht Akteure. Glücklicherweise konnten die angeschlagenen Barrios, Bender und Hummels spielen, so dass die erwartete Elf auflief: Valdez ersetzte im Mittelfeld-Zentrum den beim Afrika-Cup weilenden Zidan. Ansonsten war die Mannschaft mit der identisch, die zuvor vier Mal hintereinander gewonnen hatte.

Taktik:
Der BVB blieb dem Erfolgssystem der Hinrunde - einem 4-2-3-1 mit einem kompakten, offensiv ausgerichteten Mittelfeld treu. Köln agierte aus einer 4-3-3-Grundordnung, nominell also mit drei Spitzen, von denen Chihi (rechts) und Podolski die Außenpositionen bekleideten und Novakovic zentral agierte. Hummels und Subotic wechselten sich mit der Bewachung des Kölner Sturmführers ab. Mit größerem Abstand begegneten sich im Mittelfeld Bender und Sahin auf der einen sowie Maniche und Petit auf der anderen Seite. Der BVB versuchte insbesondere zu Beginn, über die schnellen Außen Kuba (rechts) und Großkreutz Lücken in die Kölner Abwehr zu schlagen.

bild
Mondragon faustet am Ball vorbei, Barrios verlängert - und Hummels wird per Kopf zum 0:1 treffen.
Spielverlauf & Analyse:
Auf tiefem, rutschigem Boden bemühten sich beide Teams zunächst darum, sicher zu stehen, was allein schon physikalisch betrachtet nicht einfach war. Der BVB hatte zu Beginn einige gefällige Szenen, meist über die rechte Seite, ohne dabei aber gefährlich zu werden. Nach etwa zehn Minuten rissen die Gastgeber das Geschehen an sich. Petit und Maniche bestimmten den Rhythmus, weil sie in dieser Phase nicht konsequent genug attackiert wurden.

Ausgangspunkt der Kölner Dominanz war ein 25-Meter-Freistoß von Petit, der vor Weidenfeller auftickte und von diesem deshalb nur mit Mühe pariert werden konnte (9.). Unmittelbar danach legte der Portugiese seinem Landsmann Maniche auf, der aus der Distanz knapp am Tor vorbei schoss.

Aus einem Ballverlust Barrios´ entwickelte sich in der 19. Minute die erste Großchance für die Kölner: Brecko sprintete durchs Mittelfeld, spielte den Ball maßgerecht in den Lauf von Novakovic, Weidenfeller musste Kopf und Kragen riskieren und pflückte dem FC-Sturmführer artistisch das Spielgerät vom Fuß. Der mitgelaufene Subotic traf dabei unglücklich Weidenfellers linkes Knie. Der BVB-Kapitän musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Ziegler, der sich nicht warm machen konnte; Sahin übernahm die Spielführerbinde.

Zieglers Aufwärmen übernahmen die Kölner. Der war keine zwei Minuten im Spiel, da zog Maniche von der Strafraumkante ab, doch der Weidenfeller-Vertreter war blitzschnell unten und parierte sicher (24.), ebenso in der 40. Minute, als er Chihis Knaller hielt.

Dazwischen war der BVB mit 1:0 in Führung gegangen. Nach dem zweiten Eckstoß (Sahin) faustete Mondragon ins Leere, Barrios verlängerte mit dem Kopf zu Hummels, der das Spielgerät über die Linie drückte (28.). Es war das erste Tor der Borussen in dieser Spielzeit nach einem Eckball und bereits das dritte des kommenden Nationalverteidigers.

Kurz darauf eroberten die Borussen mit etwas Glück im eigenen Strafraum nach einer weiteren Kölner Chance das Spielgerät, und dann ging es blitzschnell nach vorn: Sahin setzte Großkreutz in Szene, der spielte mustergültig weiter zu Barrios, der frei vor Mondragon auftauchte, aber vom Kölner Schlussmann recht rustikal, wohl aber noch regelkonform gestoppt wurde.

Trotz der schlechten Platzverhältnisse hatte die Partie Qualität, und es gab viele intensive Strafraumszenen. In der Nachspielzeit chippte Chihi den Ball zu Novakovic, der aus der Drehung abzog, aber knapp am linken Pfosten vorbei schoss. Es war die bereits fünfte Kölner Chance in Durchgang eins.

bild
Jubel bei Lukas Barrios
Kurz darauf meinte Podolski, die Borussen (Owomoyela) mit einem taktischen Foul bremsen zu können - doch der Schuss ging nach hinten los. Sahin schlug den fälligen Freistoß aus 25 Metern halbrechter Position scharf in den Strafraum, Hummels war mit der rechten Fußspitze zur Stelle und bejubelte in der fünften Minute der Nachspielzeit seinen ersten Liga-Doppelpack. Wegen der Verletzungen von Weidenfeller und McKenna, der kurzzeitig bewusstlos war, dann aber doch weiterspielen konnte, hatte Schiedsrichter Meyer so lange nachspielen lassen.

Verzweifelungsschüsse der Kölner oder Angriffsversuche, die mit dem Ball am Fuß im Toraus endeten, prägten zunächst den zweiten Durchgang, während die Borussen gefährlich konterten, durch Bender (54.) und Großkreutz (57.) knapp am Tor vorbei schossen und durch Sahin eine weitere Schrecksekunde im FC-Lager heraufbeschworen, weil Mondragon mit dessen 20-Meter-Schuss große Probleme hatte (59.). Zu diesem Zeitpunkt 11:7 Torschüsse für den BVB (4:6 aus Dortmunder Sicht noch zur Pause).

Mit Herz und Leidenschaft erdrückten die Borussen jedes Aufbegehren der Gastgeber. Mit geballter Faust kommentierte Jürgen Klopp eine Aktion des nimmermüden Valdez, der sich in einen Schuss warf. Doch dass das 2:0 auch bis in die Schlussphase hielt, hatten die Borussen ihrem Torwart zu verdanken: Nach einer Reihe von Querschlägern kam der Ball in der 74. Minute zu Chihi, der flankte nach innen, der eingewechselte Freis köpfte Richtung Torwinkel, doch Ziegler klärte mit einer grandiosen Parade zur Ecke.

Praktisch im Gegenzug setzte sich Schmelzer auf dem linken Flügel durch, Barrios jagte die Flanke volley aufs Tor - mehr als die "berühmten Zentimeter" fehlten da nicht. In der 79. Minute zappelte der Ball dann zum dritten Mal im Kölner Netz (Subotic), doch Schiedsrichter Meyer hatte zuvor ein Foulspiel gesehen. Nun ging es wieder hin und her: Ehret tauchte vor Ziegler auf, schob den Ball auch am Keeper, aber auch am Tor vorbei - unfassbar aus Kölner Sicht...

bild
Glänzend: Marc Ziegler
Und dann wurde es noch mal richtig spannend: Womes Freistoßflanke landete bei McKenna, und zum dritten Mal in dieser Partie traf ein Abwehrspieler, diesmal per Kopf aus halbrechter Position. Keine Chance für Ziegler (82.). Der BVB hatte Chancen, den Zwei-Tore-Vorsprung wiederherzustellen. Sahins Hereingabe köpfte Owomoyela aufs Lattenkreuz (86.), kurz darauf war Mondragon bei Großkreutz´ Fernschuss auf dem Posten.

Götze verlor den Ball, ein Kölner flankte, McKenna verlängerte mit dem Kopf, Mohamad (ein Verteidiger...) war zur Stelle und markierte in der 88. Minute den 2:2-Ausgleich, der unnötig, aber aufgrund des Spielverlaufs nicht einmal unverdient war. Das "gestreckte Bein" des Kölners blieb ungeahndet.

Doch damit war dieses verrückte Spiel noch nicht zu Ende. Kuba spielte zu Großkreutz, der schlug einen Haken, zog aus 16 Metern ab, Maniche fälschte unhaltbar ab - das 2:3 in der Nachspielzeit! Köln antwortete mit der zehnten Großchance: Doch Ziegler parierte Freis´ Schuss, Schmelzer rettete zur Ecke (90.+3).

Ausblick:
Für das Heimspiel gegen den HSV am kommenden Samstag (23. Januar) zur Top-Spiel-Zeit um 18.30 Uhr sind bereits über 78.000 der 80.552 zur Verfügung stehenden Eintrittskarten vergriffen. Die wenigen noch zur Verfügung stehenden Tickets können Sie auch bequem online bestellen und zu Hause per Print@Home am eigenen PC ausdrucken. Hier geht´s zum Online-Ticket-Shop.

Quelle

Ergebnisse des 18. Spieltages

Stuttgart - Wolfsburg 3:1
1. FC Köln - Dortmund 2:3
Schalke - Nürnberg 1:0
Leverkusen - Mainz 05 4:2
Frankfurt - Bremen 1:0
Hannover - Hertha 0:3
Bayern München - Hoffenheim 2:0
Mönchengladbach - Bochum 1:2
Hamburg - Freiburg 2:0

Dortmund - Freiburg 1:0

1:0 im "Jahrhundertspiel" - Borussia Dortmund feiert Vereinsjubiläum mit viertem Sieg in Serie

[19.12.] Borussia Dortmund hat sein "Jahrhundert-Spiel" gewonnen! Am 17. Spieltag besiegte der BVB den SC Freiburg mit 1:0 (1:0) und verabschiedet sich nach dem vierten Sieg in Serie mindestens als Tabellenfünfter in die Winterpause. Das goldene Tor der Partie erzielte Lucas Barrios in der 19. Minute durch sein 09. Saisontor.

bild

Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 80.100 Zuschauern ging Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg im "Jahrhundertspiel" durch ein Kopfballtor in der 19. Minute durch das 09. Saisontor von Barrios in Führung. Der Treffer des Argentiniers blieb das einzige Tor der Partie. Eis und Schnee ließen ein reguläres Spiel über weite Strecken nicht zu.

Ausgangslage:
Der Tabellensechste traf auf den Zwölften. Borussia Dortmund ging nach drei Siegen in Serie mit breiter Brust in die Partie gegen die Breisgauer. Mit drei weiteren Punkten würde der BVB mindestens auf Platz fünf überwintern (bei einem Remis zwischen Hamburg und Bremen am Sonntag sogar auf dem vierten Rang). Aufsteiger Freiburg stand als Zwölfter im gesicherten Mittelfeld und hatte vor der Partie fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Bemerkenswert: 13 ihrer 18 Punkte hatten die Breisgauer in fremden Stadien eingefahren.


BVB TV: Alle Videos zum Spiel auf www.meinbvb.de

bild
Zurück im Kader: Leonardo Dede.
Personalien:
Dede stand nach seiner Knie-Verletzung wieder im Kader, nahm aber zunächst auf der Bank Platz, nachdem er erst in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war. Weil sich auch Kuba und Zidan nach kleineren Fragezeichen einsatzbereit meldeten, konnte Jürgen Klopp zum vierten Mal in Folge die gleiche Startelf wie in der Vorwoche aufs Feld schicken. Weiterhin fehlten Kehl, Hajnal, Feulner, Tinga, Rangelov, Öztekin und Le Tallec. Der BVB-Kader wurde erneut durch die Jugendspieler Götze, Stiepermann und Hornschuh komplettiert. Die Gäste aus Freiburg mussten auf den Langzeitverletzten Toprak sowie auf Krmas und Salz verzichten.

Taktik:
Auch taktisch gab es beim BVB keinen Anlass, vom stabilen (nur vier Gegentore in acht Partien) und erfolgreichen (fünf Siege, drei Remis) 4-3-2-1-System abzurücken. Die Freiburger agierten in einem 4-4-2 mit "flacher Sechs". Ein tief gefrorener Untergrund machte jedoch die meisten taktischen Überlegungen zunichte.

bild
Bejubelte bei eisigen Temperaturen die Führung seines Teams: BVB-Coach Jürgen Klopp.
Spielverlauf & Analyse:
Die Rasenheizung kam gegen die klirrende Kälte nicht an, Schnee und Eis verwandelten den Rasen im SIGNAL IDUNA PARK beinahe in ein Eishockeyfeld. Auf diesem Untergrund taten sich beide Teams in der Anfangsphase schwer und waren vorrangig um Ballsicherheit und Stabilität in der Defensive bemüht. Torraumszenen waren Mangelware, das Spielgeschehen fand überwiegend im Mittelfeld statt. Die erste Gelegenheit des Spiels hatten die Gäste, doch der harmlose Distanzschuss von Makiadi ging weit am Tor von Weidenfeller vorbei (10.).



Nach rund zehn Minuten hatten sich die Hausherren etwas besser an die äußeren Bedingungen gewöhnt. Nachdem Großkreutz an Pouplin gescheitert war, jagte Owomoyela den Nachschuss knapp über das Tor (11.). Der BVB setzte nach und demonstrierte mit dem ersten guten Spielzug erneut sein großes offensives Potential. Mit Tempo schickte Großkreutz Schmelzer über links, der fast bis zur Grundlinie zog und eine hohe Flanke in den Strafraum schlug. Dort hatte sich "Panther" Barrios von seinem Gegenspieler gelöst und köpfte den Ball ohne Mühe aus kurzer Distanz ins Tor - 1:0. Eine magische Zahlenkombination: In der 19. Minute brachte Barrios den BVB mit seinem 09. Saisontor im "Jahrhundertspiel" in Führung.

Schnee und Eis ließen weiterhin kein reguläres Fußballspiel zu, vieles war dem Zufall überlassen. Die Borussen agierten weiter clever aus einer sicheren Defensive und lauerten auf die sich bietenden Gelegenheiten. Schmelzer und Sahin behinderten sich in der 27. Minute gegenseitig, sonst hätte der U21-Nationalspieler die Führung wohlmöglich ausgebaut. Bis zur Pause geschah vor den Toren nichts Zählbares mehr, ohne Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Sippel die erste Halbzeit. Das Thermometer zeigte mittlerweile minus 12 Grad an.

bild
Erzielte in der 19. Minute sein 09. Saisontor: Lucas Barrios.
Borussia Dortmund kam mit viel Druck aus der Kabine, so weit es der schwer bespielbare Untergrund zuließ. Einen gut platzierten Schuss von Großkreutz nach Doppelpass mit Barrios konnte Pouplin in letzter Sekunde aus dem Winkel fischen (52.). Beim direkten Gegenstoß der Freiburger kam Reisinger nach einem Fehler von Hummels zur Ausgleichschance, doch Weidenfeller hatte aufgepasst und parierte den Schussversuch mit einem Blitzreflex.

Zwei Minuten später stand Großkreutz erneut im Blickpunkt. Diesmal drang der Youngster mit viel Tempo über links in den Strafraum ein, wo er vom heraus stürmenden Freiburger Torwart eindeutig irregulär von den Beinen geholt wurde. Doch anstatt auf den Elfmeterpunkt zu zeigen, entschied Schiedsrichter Sippel nur auf Ecke für den BVB - eine äußerst fragwürdige Entscheidung.

Beide Teams zeigten großen Willen und betrieben viel Aufwand, doch da die Abwehrreihen auf dem eisigen Boden aufmerksam agierten, waren Strafraumszenen weiterhin Mangelware. Den Zuschauern war das egal. Sie feierten sich, ihr Team und das 100-jährige Vereinsjubiläum.

Aus dem Spiel heraus ging weiter wenig. Einen Freistoß von Zidan konnte Pouplin in der 82. Minute unter sich begraben. Nach 90 Minuten beendete Schiedsrichter Sippel die Partie. Der Jubel im SIGNAL IDUNA PARK kannte keine Grenzen, zumal zum 100-jährigen Vereinsjubiläum und dem vierten Sieg in Serie auch noch ein Vereinsrekord kam: Seit 510 Minuten ist der BVB im eigenen Stadion ohne Gegentor!

BVB TV: Alle Videos zum Spiel auf www.meinbvb.de

Ausblick:
Nach den Trainingseinheiten am Sonntag und Montag beginnt für die Borussen die Winterpause. Zum Auftakt der Rückrunde in der Fußball-Bundesliga gastiert der BVB am 17.01.2010 (Sonntag, Anstoß 17.30 Uhr) beim 1. FC Köln. Das erste Heimspiel des neuen Jahres findet am 23.01. (Samstag, 18.30 Uhr) statt. Gegner im SIGNAL IDUNA PARK ist der Hamburger SV.

Quelle

Ergebnisse des 17. Spieltages

Bayern München - Hertha 5:2
Stuttgart - Hoffenheim 3:1
Hamburg - Bremen 2:1
Dortmund - Freiburg 1:0
Schalke - Mainz 05 1:0
Leverkusen - Mönchengladbach 3:2
Hannover - Bochum 2:3
1. FC Köln - Nürnberg 3:0
Frankfurt - Wolfsburg 2:2

Wolfsburg - BVB 1:3

3:1 - BVB gewinnt auch beim Deutschen Meister Barrios mit Doppelpack - Zidan verletzt raus

[13.12.] Borussia Dortmund setzte den Angriff auf das obere Tabellendrittel in der Fußball-Bundesliga mit einem weiteren dicken Ausrufezeichen fort! Am 16. Spieltag gewann der BVB beim Deutschen Meister VfL Wolfsburg mit 3:1 (3:0) und baute die Erfolgsserie auf neun Spiele in Folge ohne Niederlage aus. Lucas Barrios mit einem Doppelpack und Patrick Owomoyela schossen den BVB auf Rang sechs!

bild

Aus Wolfsburg berichtet Boris Rupert

30.000 Zuschauer in der ausverkauften Volkswagen-Arena - darunter deutlich mehr als 4.000 Anhänger der Schwarzgelben - sahen einen Blitzstart der Borussen, die nach einem Doppelschlag von Barrios (8./10.) bereits nach null-neun Minuten mit 2:0 in Führung lagen. Noch vor der Pause erhöhte Owomoyela für die glänzend aufspielenden Borussen auf 3:0 (36.). Grafite verkürzte zwar in der 55. Minute auf 1:3, doch mit Herz und Leidenschaft brachten die Gäste den dritten Auswärtssieg sicher nach Hause.

BVB TV: Alle Videos zum Spiel auf www.meinbvb.de

Ausgangslage:
Der Achte gegen den Siebten: Lediglich einen Platz und einen Zähler trennte den Deutschen Meister vom Vorjahres-Sechsten aus Dortmund, der aus den letzten acht Partien so viele Punkte (18) eingefahren hatte wie kein anderer Klub. Der BVB hatte zudem nur das erste der bisherigen sieben Auswärtsspiele verloren und zuletzt in Hoffenheim gewonnen. Durchwachsen Wolfsburgs Heimbilanz: Von den - wettbewerbsübergreifend - letzten fünf Pflichtspielen vor eigenem Publikum konnte trotz meist überzeugender Leistungen keines gewonnen werden.
Interessante Statistik: Der VfL hatte in jedem Liga-Heimspiel in dieser Saison mindestens zwei Tore geschossen, der BVB auswärts bis auf eine Ausnahme (2:1 in Hoffenheim) immer genau einen Treffer markiert.

bild
Die Youngster Koch, Hornschuh, Götze
Personalien:
Wolfsburg musste mit Martins (Schienbein-OP) einen Top-Star ersetzen. Außerdem fehlten Santana und Schindzielorz. Mit Kehl, Dede und Hajnal fehlten dem BVB dagegen drei Leistungsträger; durch die weiteren Ausfälle von Feulner, Rangelov, Le Tallec und Öztekin wurde die Bank abermals mit den Jugendspielern Götze, Stiepermann und Hornschuh komplettiert. Jürgen Klopp vertraute zum dritten Mal in Folge der gleichen Elf wie in der Vorwoche. Tinga war nicht im Kader; der Trainer hatte dem aufgrund von Adduktorenbeschwerden nach wie vor nicht im Vollbesitz seiner Kräfte stehenden Brasilianer vorzeitigen Heimaturlaub gewährt.

Taktik:
Der Titelverteidiger wechselte sein System und wählte zunächst die gleiche Grundordnung, mit der Borussia Dortmund zuletzt sieben Mal in Folge angetreten war. Beide Teams also in einem 4-2-3-1, was den Verteidigungsreihen enorme Flexibilität abverlangte. Der BVB wirkte in diesem Gewand deutlich sicherer als der VfL, der bereits nach 20 Minuten zwei Auswechselungen vornahm und mit Grafite als zweiter Spitze zum gewohnten 4-4-2 zurückkehrte: Josué nun allein auf der Sechs, Hasebe nun vorgezogen sowie Gentner auf den Halbpositionen und Misimovic nicht mehr rechts, sondern zentral hinter den Spitzen.

bild
Lucas Barrios setzt sich gegen Ricardo Costa durch und trifft zum 0:1.
Spielverlauf & Analyse:
Auf ramponiertem Rasen agierten die Borussen von Beginn an sauberer und sicherer als der Gegner. Der Ball lief in den eigenen Reihen, und mit klugen Pässen wurden früh die Schwächen in der Wolfsburger Defensive aufgedeckt. Sahin setzte Zidan mit einem Diagonalpass in Szene, der Ägypter schüttelte Riether ab, passte nach innen, wo Barrios Ricardo Coasta entwischte und kompromisslos zum 0:1 einschoss.

Keine zwei Minuten später gelang nach nicht minder sehenswerter Kombination der zweite Treffer: Kuba sprintete über den rechten Flügel, leitete weiter zu Zidan, der sich am rechten Fünfmetereck mit einer Drehung Ricardo Costas entledigte und mit der Hacke vollenden wollte. Barrios ging auf Nummer sicher und machte das 0:2 perfekt. Exakt 9:09 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt absolviert, und die Fans sangen sich bei Minustemperaturen warm: "Wer wird Deutscher Meister? BVB Borussia..."

Wolfsburgs Trainer Armin Veh, dessen Team nur eines der letzten sechs Punktspiele gewonnen hatte, reagierte, nahm einen Doppelwechsel vor (Grafite für Kahlenberg, Johnson für Riether) und stellte wieder um auf die "Raute". Doch der VfL, der auswärts (zwölf) mehr Punkte geholt hatte als zu Hause (elf), kam nicht ins Spiel - weil die ganz in Gelb gekleideten Borussen ihm zwar bis zur Pause acht Eckstöße gestatteten, aber keine Freiheiten im Spielaufbau.

Stattdessen setzte der BVB in der Offensive weiter die Akzente. Zidan spielte nach Kubas perfektem Zuspiel den Ersten aus, blieb aber am Zweiten hängen, statt vielleicht frühzeitig den Abschluss zu suchen (15.). Drei Minuten später standen sich nach Sahins Flanke Kuba und Barrios am Elfmeterpunkt gegenseitig im Weg.

bild
30.000 Zuschauer sahen ein intensiv geführtes Spiel: Marcel Schmelzer gegen Makoto Hasebe.
Dann die 35. Minute: Nach Borussias erstem Eckball in diesem Spiel verhinderte Benaglio das 0:3, als er Hummels´ Kopfball mit einem tollen Reflex parierte. Sekunden später gab es Freistoß vom linken Flügel: Hummels bugsierte Zidans Hereingabe an den rechten Pfosten, Owomoyela brachte den Nachschuss im Wolfsburger Netz unter, und der Jubel in Schwarz und Gelb kannte keine Grenzen mehr!

Barrios verpasste vier Minuten vor der Halbzeit das vierte Tor, als sein Heber knapp über das Ziel strich, und dann kam Wolfsburg erstmals auf: Zidan klärte Dzekos Schuss vor der Torlinie (44.), Sekunden später wehrte Weidenfeller Riethers 16-Meter-Schuss mit einer Glanzparade ab.

Sahin, der an gleicher Stätte vor fast viereinhalb Jahren sein Bundesliga-Debüt gefeiert hatte und als jüngster Spieler aller Zeiten in die Geschichte eingegangen war, bestimmte den Rhythmus, und der überragende Zidan war von Josué nie in den Griff zu bekommen.


Durch eine Unachtsamkeit in der Defensive brachten sich die Borussen zehn Minuten nach Wiederbeginn selbst in Bedrängnis. Hasebe konnte Grafite in Szene setzen und der Torschützenkönig der vergangenen Saison von links in den Strafraum eindringen. Gegen dessen platzierten Schuss ins lange Eck war Weidenfeller ohne Abwehrchance. Es war Wolfsburgs 30. Saisontor - das 23. nach der Pause.

Josués Tritt gegen Zidans Knie beförderte den Ägypter aus dem Spiel (60.) und beraubte die Schwarzgelben bei diesem Spielstand um einen ihrer wichtigsten Konterspieler. Valdez kam, Großkreutz wechselte von links ins Zentrum.

Doch der Bruch im Spiel war unverkennbar. Nach vorne gab es kaum noch klare Aktionen. Großkreutz´ Versuch aus 16 Metern war in der 73. Minute der erst zweite Torschuss der Borussen im zweiten Durchgang. Wolfsburg kam immer stärker auf. Mit Herz und Leidenschaft stemmten sich die Dortmunder entgegen. Sie fighteten im Mittelfeld um jeden Ball, stellten die Räume geschickt zu und hielten den Gegner fern von den torgefährlichen Zonen.

Ausblick:
Im letzten Heimspiel des Jahres 2009 trifft der BVB am kommenden Samstag, 19. Dezember, auf den SC Freiburg. Die Partie ist der vorletzte Höhepunkt im Jubiläumsjahr. Anstoß im SIGNAL IDUNA PARK ist um 15.30 Uhr. Tickets können Sie auch bequem online bestellen und per Print@Home am eigenen PC ausdrucken.

Quelle

Ergebnisse des 16. Spieltages

Wolfsburg - Dortmund 1:3
Hertha - Leverkusen 2:2
Hoffenheim - Frankfurt 1:1
Bremen - Schalke 0:2
Bochum - Bayern München 1:5
Mönchengladbach - Hannover 5:3
Freiburg - 1. FC Köln 0:0
Mainz 05 - Stuttgart 1:1
Nürnberg - Hamburg 0:4