Sonntag, 3. Mai 2009

FCR nutzt Chance im Titelkampf

30.04.2009 12:17 Frauen-Bundesliga

Lira Bajramaj und der Traum vom perfekten Abschied

Fatmire Bajramaj will mit Duisburg Meister werden  © Harder
Fatmire Bajramaj will mit Duisburg Meister werden

Lira Bajramaj redet erst gar nicht lange herum. Die 27-malige Nationalspielerin vom FCR 2001 Duisburg, wählt deutliche Worte, wenn sie über die Zielsetzung für das Spitzenspiel in der Frauen-Bundesliga gegen den 1. FFC Frankfurt spricht, das am Sonntag, ab 11 Uhr steigt. „Das ist unsere letzte Chance“, sagt die quirlige Offensivspielerin. „Wir müssen gewinnen.“ Sonst werde es wohl nichts mehr mit der Deutschen Meisterschaft für den FCR 2001 Duisburg. Vier Punkte trennen die Duisburgerinnen derzeit vom Tabellenführer Bayern, einen Fehltritt darf sich die Mannschaft von Trainerin Martina Voss nicht mehr erlauben. Um überhaupt noch Chancen auf den Titel zu haben, ist das Team ohnehin darauf angewiesen, dass die Bayern ihrerseits noch Punkte liegen lassen.

Lira Bajramaj weiß das. Und sie ist sich auch darüber bewusst, dass die letzten vier Ligaspiele für den FCR 2001 Duisburg vor ihr liegen. „Es wird immer weniger, das geht jetzt ganz schnell.“ Ab der neuen Saison spielt die 21-Jährige für den 1. FFC Turbine Potsdam und damit jenem Verein, der nicht nur in der Meisterschaft direkt vor den Duisburgerinnen platziert ist, sondern der dem Team auch im DFB-Pokalfinale, am 30. Mai gegenüberstehen wird. „Das war eine ganz schwere Entscheidung für mich“, blickt Lira Bajramaj zurück, „mir lagen einige Angebote vor, am Ende habe ich zwischen Potsdam und Duisburg geschwankt.“ Die Entscheidung pro Potsdam fiel dann zwar knapp aus, wurde von ihr aber aus vollster Überzeugung getroffen.

„Wir sind gut drauf“

Fatmire Bajramaj: „Wir müssen gewinnen“  © Harder
Fatmire Bajramaj: „Wir müssen gewinnen“

Gleichwohl fällt der Abschied aus Duisburg nach fünf Jahren nicht leicht. Hier reifte sie zur Nationalspielerin, wurde 2007 Weltmeisterin. Deshalb träumt Lira Bajramaj auch vom perfekten Abschied. Mit einem Triple zu gehen – es wäre ein traumhafter Abgang. „Aber das wird sehr schwer. Wenigstens einen Titel will ich aber mitnehmen“, sagt Lira Bajramaj, die selbstbewusst ins Spiel gegen Frankfurt geht. „Wir sind momentan gut drauf“, bekräftigt sie. Dass Spielführerin Inka Grings wegen einer Verletzung aller Voraussicht nach nicht dabei sein kann, sei zwar schade, „aber wir sind stark genug, es ohne Inka zu schaffen.“ Den 1. FFC Frankfurt stuft sie zwar als unberechenbar ein, glaubt aber auch, dass der Ausfall von Birgit Prinz schwer wiegt: „Das wird sie treffen.“

Drei Mal spielte der FCR 2001 Duisburg in dieser Saison schon gegen die Frankfurterinnen – drei Mal gab es deutliche Siege. Im Hinspiel in Duisburg ein 5:0, in den beiden Viertelfinalspielen des UEFA-Cups ein 3:1 und 2:0. Dass es auch beim vierten Aufeinandertreffen den Sieger Duisburg geben wird – Lira Bajramaj glaubt fest daran. „Ich habe ein gute Gefühl“, sagt sie.

03.05.2009 12:55 Frauen-Bundesliga DFB.DE EXKLUSIV

FCR Duisburg wahrt letzte Chance im Titelkampf

Jubel bei Simone Laudehr und Fatmire Bajramaj  © Harder
Jubel bei Simone Laudehr und Fatmire Bajramaj

Der Kampf um die Meisterschaft in der Frauen-Bundesliga bleibt weiter spannend. Während Tabellenführer Bayern München 7:0 (5:0) gegen Herford gewann, setzte sich der FCR Duisburg im Verfolgerduell beim 1. FFC Frankfurt 2:1 (2:0) durch und wahrte damit seine Titelchancen. Für den FC Bayern trafen Nina Aigner (13./55.), Mandy Islacker (22.), Julia Simic (26.), Vanessa Bürki (32./90.) und Tanja Wörle (44.) gegen den abstiegsbedrohten Herforder SV. Durch den Sieg festigten die Süddeutschen ihre Spitzenposition.

Im Frankfurter Stadion am Brentanobad sahen die 2830 Zuschauer eine spannende Begegnung. Die Gäste aus Duisburg gingen durch einen Doppelschlag der beiden Nationalspielerinnen Inka Grings (23.) und Simone Laudehr (26.) in der ersten Halbzeit in Führung. Titelverteidiger Frankfurt drängte auf den Anschluss, dieser fiel jedoch erst in der 71. Minute. Verteidigerin Sarah Günther verkürzte für die Hessinnen. Der Ausgleich sollte jedoch nicht mehr fallen.

Während Duisburg weiterhin vier Punkte hinter dem FC Bayern liegt, dürfte Frankfurt bei neun Punkten Rückstand auf die Spitze kaum noch Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung haben. DFB-TV zeigt ab 18.30 Uhr eine Zusammenfassung der Begegnung.

Ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf ist dem USV Jena gelungen. Die Thüringerinnen setzten sich am Sonntag 2:1 (2:1) gegen den SC Freiburg durch. Während Genoveva Anonma (11./37.) zweimal für die Gastgeberinnen traf, hatte Myriam Krüger (29.) für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt.

Potsdam zu Favoritenschreck Essen-Schönebeck

Potsdam will bei Essen-Schönebeck jubeln  © Bongarts/GettyImages
Potsdam will bei Essen-Schönebeck jubeln

Ab 14 Uhr greift der 1. FFC Turbine Potsdam ins Geschehen ein. Der Tabellenzweite reist mit viel Respekt zur SG Essen-Schönebeck, war es doch die Mannschaft von Trainer Ralf Agolli, die Spitzenreiter Bayern München kurz nach der Winterpause ein Unentschieden abtrotzte – nach einer 2:0-Führung der Bayern. Zudem erreichte das Team gegen den 1. FFC Frankfurt ein Unentschieden und schlug im Hinspiel den FCR 2001 Duisburg. Vom Nachbarn aus Duisburg wechselt übrigens Vanessa Martini zur neuen Saison nach Essen. Die 19-jährige Schülerin unterschrieb einen Zweijahresvertrag. „Vanessa wird die an sie gestellten Erwartungen mit Sicherheit erfüllen. Sie ist eine aggressive und schnelle Spielerin, die taktisch versiert ist und sich in unserem Kader der nächsten Saison auf jeden Fall durchsetzen wird“, glaubt Ralf Agolli.

Im Kellerduell stehen sich der SC Bad Neuenahr und der TSV Crailsheim ab 14 Uhr gegenüber. Während Crailsheim schon für die 2. Liga plant, will sich Bad Neuenahr endlich ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen. Den Anschluss ans obere Tabellenmittelfeld möchte dagegen der VfL Wolfsburg halten, der im Nordderby ab 14 Uhr auf den Hamburger SV trifft.


Frankfurt - BVB 0:2

2:0 - Klopps Elf stellt Vereinsrekord ein:
Borussia feiert den sechsten Sieg in Serie

[2.05.] Borussia Dortmund reitet weiterhin auf der Welle des Erfolgs: Mit einem 2:0 (0:0)-Auswärtssieg bei der Frankfurter Eintracht feierte der BVB den sechsten Sieg in Serie und stellte damit den Vereinsrekord aus der Meistersaison 2001/2002 ein. "Der BVB ist wieder da!", skandierten die mehr als 10.000 BVB-Fans in der Commerzbank Arena und feierten ihre Mannschaft und den Torschützen Zidan noch lange nach dem Schlusspfiff.

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Aus Frankfurt berichtet Boris Rupert

51.500 Zuschauer in der ausverkauften Commerzbank Arena sahen ein Spiel, das zunächst arm war an Torszenen. Doch nachdem Valdez mit zwei starken Kopfbällen an Pröll gescheitert war (39./76.) brach der eingewechselte Zidan den Bann und brachte den BVB in der 79. Minute mit einer sehenswerten Aktion in Führung. Fünf Minuten später sorgte Bellaid mit einem Eigentor für die Entscheidung.

Ausgangslage:
17 Punkte trennten vor dem Anpfiff den Tabellenzwölften aus Frankfurt vom Siebten aus Dortmund. Im Heimklassement war die Eintracht Elfter, der BVB reiste als drittbeste Auswärtsmannschaft der Saison an und blickte zudem auf eine positive Bilanz gegen die Eintracht: Borussia hatte nur eins der letzten 13 Duellen verloren und siegte insgesamt neun Mal in Frankfurt (nur beim HSV ein Mal öfter).

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Sah die Gelbe Karte: Felipe Santana.
Personalien:
Mit Amanatidis, Ochs, Fink, Preuß, Vasoski, Inamoto, Köhler, Caio, Tsoumou, Kweuke und Ljubicic mussten die Hessen eine komplette Elf mit teilweise klangvollen Namen ersetzen, während die Westfalen mit Ausnahme von Hummels in Bestbesetzung antreten und zum fünften Mal in Folge die gleiche Elf auf den Rasen schicken konnten.

Taktik:
Was für das Personal zutraf ("Never change a winning team"), galt sinngemäß natürlich auch für die taktische Grundausrichtung. Der BVB blieb dem 4-4-2 mit Mittelfeldraute treu - und überraschenderweise agierten die Hessen aus der gleichen Grundordnung mit Fenin und Korkmaz im Angriff und dem als einzige Spitze erwarteten Liberopoulos als Offensivkopf der Frankfurter Raute, in der der eigentliche Spielmacher Meier die halblinke Seite bekleidete und sich in defensiver Rolle gegen Kuba sah.

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Es war ein hart umkämpftes Spiel. Für Kuba war nach gut einer Stunde Schluss.
Spielverlauf & Analyse:
Es entwickelte sich von Beginn an ein flottes, aber selten hochklassiges Spiel, das sich in den ersten 45 Minuten meist zwischen den beiden Strafräumen abspielte. Abgesehen von einem durch Kehl klug initiierten Angriff, den Frei mit einem Schuss ans Außennetz abschloss (3.), verlebte Pröll im Eintracht-Tor zunächst einen ruhigen Nachmittag - ähnlich wie Weidenfeller, der ein paar Weitschüsse auf sein Gehäuse zufliegen sah, aber nicht einzugreifen brauchte. Die Hessen besaßen trotz Personalnot ein leichtes optisches Übergewicht. Stark spielte die rechte Achse mit Jung und Mahdavikia, über die die meisten Angriffe der Hessen abliefen.

Die beste Chance im ersten Durchgang besaßen aber dennoch die auswärtsstarken Borussen: Frei setzte sich am rechten Flügel durch, flankte nach innen, Valdez stieg am höchsten, lenkte das Leder mit dem Kopf präzise auf das Eintracht-Tor, doch Pröll konnte den Ball irgendwie noch mit den Füßen abwehren (39.). Die gut 10.000 BVB-Fans auf den Tribünen hatten schon der Torschrei auf den Lippen.

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Nelson Valdez hatte zwei gute Chancen, scheiterte aber am starken Pröll im Frankfurter Tor.
Auch direkt nach Wiederbeginn setzte der BVB ein kleines Ausrufezeichen: Valdez legte im Strafraum zurück zu Hajnal, dessen Direktabnahme zur Ecke abgewehrt wurde. Borussia investierte nun mehr. Angetrieben von eigenen Fans, die sich von der Stimmung her nicht hinter dem Anhang der Gastgeber verstecken mussten, rollte nun Angriff auf Angriff auf das Tor der Hessen. Die bis dahin aussichtsreichste Gelegenheit "verhinderte" allerdings Schiedsrichter Gräfe, der nach Bellaids Foulspiel an Valdez den "Vorteil" (Frei stürmte über den linken Flügel) abpfiff und stattdessen dem Frankfurter die Gelbe Karte zeigte (55.). Das hätte er auch nachholen können...

Frankfurts Trainer Funkel reagierte auf das Übergewicht der Borussen, brachte mit Bajramovic einen Mittelfeldspieler für einen Angreifer (Korkmaz). Liberopoulos ging stattdessen nach vorn - und die Uhr tickte unbarmherzig gegen die Gäste, die nach Bellaids Einsteigen gegen Hajnal (70.) gerne einen Elfmeter bekommen hätten und über den eingewechselten Zidan zu einer weiteren Großchance kamen: Valdez flog in dessen Flanke, doch Pröll konnte den Kopfball mit einer Glanzparade aus dem rechten, unteren Eck fischen (76.).

Doch drei Minuten später war auch er geschlagen: Owomoyela setzte sich auf dem rechten Flügel durch, Hajnals Direktabnahme konnte von Rust zwar noch abgeblockt werden, doch Zidan schaltete am schnellsten, drehte sich blitzschnell mit dem Leder am Fuß um die eigene Achse und jagte es unhaltbar ins Netz - der Bann war gebrochen (79.). In der 84. Minute nahm Bellaid den Borussen sogar die Arbeit ab und beförderte Hajnals Hereingabe ins eigene Netz. Wie schon im Hinspiel war der Ungar auch heute an allen Toren seiner Mannschaft beteiligt.

Auf der anderen Seite hielt Weidenfeller gegen den allein auf ihn zulaufenden Fenin das "zu Null" fest (90.).

Ausblick:
Am nächsten Samstag (9. April, 15.30 Uhr) trifft der BVB im Signal Iduna Park auf den Karlsruher SC. Für diese Partie stehen noch knapp 5.000 Eintrittskarten zur Verfügung, die sie auch bequem online bestellen können.