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Montag, 8. Februar 2010

Tricks, Spionage, Regelchaos

Alles beim Alten: Tricks, Spionage, Regelchaos

08.02.2010, 11:52 Uhr
Was wäre die Formel 1 nur ohne endlose Regeldiskussionen, Tricksereien und Spionage? Eine stinknormale Rennserie! Aber weil die Formel 1 nun einmal die Formel 1 ist, tobt schon vor dem Saisonstart der erste Zoff ums Reglement. Dabei geht es - wie schon im vergangenen Jahr - um die Diffusoren, das Heck der F1-Autos.

2009 hatte Brawn GP mit dem umstrittenen Doppel-Diffusor den Weg zu beiden WM-Titeln geebnet - einen ähnlichen Coup traut die Konkurrenz 'Superhirn' Ross Brawn erneut zu, dementsprechend belagerten bei den Tests in Valencia hunderte Fotografen die Mercedes-Box. Für Nahaufnamen des Boliden, insbesondere vom Heck, sollen einige Teams Unsummen geboten haben.

Formel 1: Angst vor Spionage

Doch nicht nur Mercedes fürchtet sich vor Spionage. In Valencia sah man auch den Renault mit einer neongrünen Abdeckung vor dem Diffusor, um ja keinen Blick auf das Bauteil zu ermöglichen. Die Heimlichtuerei hat einen guten Grund, da die FIA die erlaubte Bauweise nur sehr schwammig vorgegeben hat.

"Leider lässt das Reglement viel Spielraum für Interpretationen", sagte Ferrari-Technikchef Aldo Costa der 'Gazzetta dello Sport'. Er fürchtet, dass in den kommenden Wochen erneut ein Streit um die Diffusoren losbrechen könnte. Costa hält den Diffusor eines Konkurrenten für "arg am Limit". Sein Williams-Kollege Sam Michael hat dagegen bislang keinen Diffusor gesehen, der die Regeln anders interpretiert. "Es gibt einige extreme Lösungen, aber die verfolgen das gleiche Prinzip wie im Vorjahr", sagte Michael.

Freitag, 30. Oktober 2009

Silberpfeil-Ehe schon in Abu Dhabi zu Ende?

Endet die Silberpfeil-Ehe schon in Abu Dhabi?

Endet die Silberpfeil-Ehe schon in Abu Dhabi?
Gehen Mercedes und McLaren schon nach dem Saison-Finale in Abu Dhabi getrennte Wege? Das Ende der 14-jährigen Partnerschaft könnte jedenfalls schneller kommen als erwartet, vielleicht schon am kommenden Wochenende. Angeblich arbeiten die Anwälte von McLaren und Mercedes hinter den Kulissen bereits an den Modalitäten für die Trennung. Das berichtet die Zeitschrift 'Auto Bild motorsport'. Fakt ist: Für den letzen GP des Jahres haben sich sowohl Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche als auch der langjährige Teamchef Ron Dennis angekündigt.

Obwohl Dennis Anfang des Jahres als Teamchef zurückgetreten ist, gilt der 62-Jährige noch immer als der mächtigste Mann der McLaren Group, zu der auch das Formel-1-Team gehört. Mercedes hält 40 Prozent an der Gruppe und kommt zur Hälfte für verschiedene Ausgaben des Rennstalls auf - unter anderem für die Fahrergehälter. "Wir haben eine exklusive Verbindung mit McLaren und McLaren mit uns", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zu Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der vertraglich bis Ende 2011 laufenden Partnerschaft.

Dennis blockiert Motoren-Deal mit Red Bull

Allerdings soll es schon seit lange zwischen Haug und Dennis kriseln. Angeblich verhindert der Brite mit seinem seit Wochen den Abschluß eines neuen Motorenvertrags mit Red Bull. Denn: "Wenn McLaren etwas mit einem weiteren Partner machen will, müssen wir zustimmen. Wenn wir etwas machen wollen, muss McLaren zustimmen", erläuterte Haug. Das betrifft auch den geplanten Einsteig von Mercedes bei Brawn GP.

2012 soll Schluss sein

Gerüchten zufolge will Mercedes 75 Prozent des Rennstalls von Ross Brawn übernehmen und ein Werksteam um den deutschen Piloten Nico Rosberg aufbauen. Dass Mercedes bei McLaren in Fahrerfragen offenbar nicht das Mitspracherecht hat, dass sich der deutsche Autobauer wünscht, ist ein weiteres Argument, dass für einen Wechsel zu Brawn GP spricht. Seine Sympathien für das Weltmeister-Team bekunden die Stuttgarter seit dem Titel-Gewinn nicht nur verbal, sondern auch mit einer Anzeigenkampagne.

Mercedes flirtet ganz offen mit Brawn GP

Zum DTM-Finale auf dem Hockenheimring hatte Mercedes riesige Transparente mitgebracht, auf denen überlebensgroß ein jubelnder Jenson Button zu sehen war, daneben die Botschaft: "Machen Sie es wie Brawn GP: Verwenden Sie Orginalteile von Mercedes-Benz." Darüber hinaus wurde auch in internationalen Medien Anzeigen geschaltet. Dennis dürfte das sicher nicht geschmeckt haben. Ex-McLaren-Pilot David Coulthard jedenfalls wunderte sich darüber, wie offensiv Mercedes den Titel-Gewinn mit Brawn GP feierte.

"Ich war überrascht, dass Mercedes den Sieg von Jenson Button und Brawn so sehr promotet", zitiert 'Auto Bild motorsport' den Schotten. "In der Vergangenheit wäre es in einer Partschaft mit McLaren nie möglich gewesen, ein anders Team so sehr zu unetrstützen." Ein weiteres Indiz dafür, dass auf einen tiefen Bruch und eine baldide Trennung zwischen Mercedes und McLaren hindeutet. "Es gibt viele Gerüchte", wiederholt Haug seit Wochen gebtsmühlenartig, noch sie "nichts spruchreif". Ein klares Dementi hört sich anders an.

Interview mit Norbert Haug

"Damit konnte natürlich niemand rechnen"

Damit konnte natürlich niemand rechnen
Hand aufs Herz: Haben Sie vor der Saison jemals geglaubt, dass Sie mit ihrem neuen Kundenpartner BrawnGP auf Anhieb den Weltmeister- Titel in der Fahrer- und Konstrukteurswertung holen würden?
Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef): Damit konnte natürlich niemand rechnen. Ich dachte wohl, dass dieses Team ein starkes Auto und starke Fahrer hat und vorne mitkämpfen kann - als WM-Tipp standen sie bei mir so wenig auf der Liste wie wohl bei allen anderen. Umso schöner ist, was erreicht wurde. Das Team stand vor einer total unsicheren Zukunft - oder vor gar keiner. Erst am 5. Dezember fragte man bei uns um das Motorleasing nach - drei Monate später wurden Bestzeiten gefahren, vier Monate später hatte BrawnGP bereits die ersten beiden Grand Prix der neuen Saison gewonnen.

Es wird immer wieder spekuliert, dass die Kooperation mit BrawnGP weiter ausgebaut werden könnte. Werden die Fans den Namen Mercedes nächstes Jahr als offizielle Teambezeichnung hören und lesen können, welche Bedeutung hätte es für Sie?
Norbert Haug: Dazu gibt es nichts Neues zu sagen. Nur soviel: Wir haben Optionen, wie wir uns in der Formel 1 präsentieren. Und wir haben längerfristige Abmachungen mit unserem Partner McLaren.

Auch in Sachen Fahrer wird mächtig spekuliert - Nico Rosberg zu BrawnGP, Kimi Räikkönen zurück zu ihrem langjährigen Partner McLaren. Wann werden die Entscheidungen fallen und welche wären Ihnen am liebsten?
Norbert Haug: Zu Spekulationen können und wollen wir uns nicht äußern. Es wird sich alles klären, und wir bitten Sie um Ihr Verständnis dafür, dass wir Vertraulichkeit in all unseren Verhandlungen vereinbart haben.

Alle Mercedes-Teams mit mindestens einer Pole

In diesem Jahr hat ihr neuer Kunde BrawnGP den alten, sprich langjährigen Partner McLaren in der WM-Wertung abgehängt. Werden nächstes Jahr beide von Beginn an auf Augenhöhe fahren und wo sehen Sie die in der zweiten Saisonhälfte starken Force India?
Norbert Haug: Es ist natürlich schön, dass alle Teams, die mit unseren Motoren fahren, mindestens eine Pole-Position und einen Podiumsrang erzielt haben. Damit war in dieser Durchgängigkeit nicht zu rechnen. Force India ist die Aufsteigermannschaft des Jahres in der Formel 1, BrawnGP mit Jenson Button Weltmeister und als Team Konstrukteursweltmeister; und Vodafone McLaren Mercedes ist die Mannschaft der zweiten Saisonhälfte mit mehr Punkten in den letzten sieben Rennen als jede andere Mannschaft seit dem ersten Sieg - dem historischen ersten mit KERS-Hybrid Ende Juli in Ungarn - für Lewis Hamilton und unser Team.

Wie sehr helfen die WM-Titel für BrawnGP und die in der zweiten Meisterschaftshälfte sehr guten Resultate ihrer weiteren Formel-1- Partner McLaren und Force India, um in den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten das Engagement in der Königsklasse vor Kritikern möglicherweise auch im eigenen Unternehmen zu rechtfertigen?
Norbert Haug: Wir haben mit BrawnGP und mit Force India Geld verdient. Wir haben unsere Kosten für die Formel 1 vom letzten auf dieses Jahr um 30 Prozent gesenkt und unsere Motoren haben 10 der bisherigen 16 Grand Prix-Sieger angetrieben, und neunmal in 16 Rennen sind die Mercedes getriebenen Fahrzeuge aus der Pole-Position gestartet. 62 Prozent aller Führungsrunden wurden mit Mercedes getriebenen Fahrzeugen absolviert. Eine wunderbare Bilanz mit weltweit bester öffentlicher Resonanz und so gesehen unter schwierigsten Bedingungen unser bestes Motorsportjahr mit dem bisher besten Preis/Leistungsverhältnis. Und wir werden uns weiter steigern und noch mehr Geld einsparen.

Was erhoffen Sie sich vom letzten Rennen und dann vor allem von der kommenden Saison?
Norbert Haug: Wir hoffen, vorne dabei zu sein, beim letzten Rennen und während der ganzen nächsten Saison.

Wird es dann zu einem Rennen unter Mercedes-Partnern kommen?
Norbert Haug: Das gab es schon in diesem Jahr und das wird es hoffentlich auch im nächsten geben - und ganz bestimmt werden uns die Konkurrenten dabei nicht alleine lassen.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Wechselbörse

Brawn: "Button bleibt zu 99 Prozent"

Brawn: Button bleibt zu 99 Prozent
Teamchef und -Mitbesitzer Ross Brawn geht zu 99 Prozent von einer Vertragsverlängerung mit Formel-1-Weltmeister Jenson Button aus. "Du bist nie 100 Prozent sicher, aber ich würde sagen zu 99 Prozent", erklärte der Brite beim Sender BBC.

"Wir wollen, dass Jenson bleibt und ich denke, dass wir eine Lösung finden", so Brawn weiter. Laut Homepage der "Daily Mail" sollen die Teamverantwortlichen dem frischgebackenen Weltmeister einen neuen Vertrag mit einem Jahresgehalt von rund acht Millionen Euro angeboten haben.

Auch Button-Manager Richard Goddard geht davon aus, dass "die Angelegenheit in wenigen Wochen" geklärt sein wird. Er stellte noch einmal klar: "Jenson möchte bei Brawn bleiben."

Brawn geht von einer Klärung bis spätestens zwei Wochen nach dem Finale am kommenden Sonntag in Abu Dhabi aus. Man will einen gesunden Mittelweg zwischen dem finden, was sich das Team leisten und was Button als Weltmeister fordern kann.

Haug: "Kimi ist eine Option"

Britische Medien bringen den 29-jährigen Champion allerdings auch immer wieder mit McLaren-Mercedes in Verbindung. Mercedes- Motorsportchef Norbert Haug hatte entsprechende Gerüchte allerdings schon dementiert. "Es gibt keine Verhandlungen mit Jenson Button. Ich habe Verständnis dafür, dass Leute in England von einem englischen Team mit zwei Weltmeistern träumen. Träume werden aber nicht immer wahr", hatte Haug gesagt.

Bei den Silberpfeilen dürfte der Platz neben 2008er-Weltmeister Lewis Hamilton frei werden. Der Finne Heikki Kovalainen wird wohl am kommenden Sonntag in Abu Dhabi sein letztes Rennen für das britisch- deutsche Team bestreiten. Lange Zeit galt der Wiesbadener Nico Rosberg als einer der Top-Kandidaten, mittlerweile scheint dieser aber eher zu Brawn zu wechseln und sein Williams-Cockpit mit Rubens Barrichello zu tauschen.

Weiter heiß gehandelt wird Kimi Räikkönen, der 2010 bei Ferrari durch den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso ersetzt wird. Der Finne war für die Silberpfeile schon einmal bis 2006 gefahren. "Kimi ist eine Option, aber es gibt noch eine Menge andere Optionen", sagte Haug auf der Homepage des Magazin "Autosport".

Button hatte zur Rettung des Brawn-Rennstalls vor der Saison auf einen Teil seines Gehalts verzichtet. Er soll seine Flug- und Hotelrechnungen sogar selbst beglichen haben. Die neue Offerte soll nun so hoch sein wie das Salär, das Button beim Vorgänger-Team Honda bezogen hatte.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Button will bei Brawn verlängern

Button will bei Brawn verlängern

Button will bei Brawn verlängern
Formel-1-Pilot Jenson Button will nach dem Gewinn des Weltmeistertitels seinen auslaufenden Vertrag beim Team Brawn GP verlängern. "Ich will bei Brawn bleiben. Wir haben nur noch nicht drüber gesprochen", sagte der Brite. Er werde die Verhandlungen mit seinem Rennstall über einen neuen Kontrakt in den kommenden Tagen aufnehmen, fügte der 29-Jährige hinzu.

Button hatte nach dem Ausstieg von Honda bis kurz vor der Saison um sein Cockpit in der Königsklasse zittern müssen, ehe das Nachfolgeteam Brawn ihn übernahm. In Brasilien sicherte er sich am vergangenen Sonntag im vorletzten Saisonrennen den WM-Titel.

Ross Brawn will Versäumtes nachholen

"Ich will nicht zu einem anderen Team wechseln, nur weil sie mir vielleicht einen Haufen Geld bezahlen", versicherte Button. "Natürlich werde ich ein wenig Druck ausüben, aber so teuer bin ich nicht."

Zuvor hatte bereits Teamchef Ross Brawn seine Bereitschaft für Vertragsgespräche signalisiert. "Wir haben die Möglichkeit dazu im Sommer versäumt. Jetzt werden wir uns mit den Fahrern in den nächsten Wochen zusammensetzen und die Dinge anpacken", sagte Brawn.

Ein neuer Vertrag für Button gilt dabei als Formsache. Dagegen könnte sein 37-jähriger Teamkollege Rubens Barrichello im Tausch mit dem Wiesbadener Nico Rosberg zu Williams wechseln.

Montag, 19. Oktober 2009

Ohne Brawn hätten wir es nicht geschafft

Button: Ohne Brawn hätten wir es nicht geschafft

Button: Ohne Brawn hätten wir es nicht geschafft
Der Meistermacher hat wieder zugeschlagen. Wo 'Superhirn' Ross Brawn ist, da ist Erfolg praktisch garantiert. Alle sieben Titel holte Michael Schumacher mit dem Briten, zwei bei Benetton, fünf bei Ferrari. Nun machte Brawn Jenson Button zum Champion. "Er hat eine Medaille verdient", meinte Button, der nach neun vergeblichen Anläufen triumphierte und sich mit einem dicken Schmatzer auf die Wange bei Boss Brawn bedankte.

Rekord-Weltmeister Schumacher gratulierte per Internet-Botschaft: "Für Ross, den ich nun so lange kenne, freut es mich wahnsinnig. Er hat diesen Erfolg verdient." Brawn hatte schon 1996 bei seiner Ankunft bei Ferrari aufgeräumt. Auch jetzt hat er es verstanden, die richtigen Leute um sich herum zu sammeln, sie richtig zu fördern, zu führen und das Maximale herauszuholen. "Das ist ein Mensch mit Talent und nichts anderes", urteilte Ex-Weltmeister Keke Rosberg.

Schumacher lobt seinen ehemaligen Weggefährten

Eine Show der Emotionen versagte sich Brawn indes wie gewohnt. "Euphorisch, aber benommen", fühle er sich nun, sagte er nach dem doppelten Weltmeister-Triumph. "Es gibt ein paar Momente, in denen ich realisiere, was das Team erreicht hat. Es ist etwas sehr Besonderes", meinte er. "Was die geschafft haben, ist aller Ehren wert", urteilte auch sein früherer Schützling Schumacher. Mindestens so wichtig wie Buttons Titel ist für die 'Brawnies' der Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft. Dies bringt dem Team viel frisches Geld. Die Verteilung der Vermarktungseinnahmen wird nach eben dieser Rangliste geregelt.

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Ross Brawn: gewiefter Taktiker, cleverer Stratege, Mann vom Fach, der in der glamourösen Formel-1-Welt irgendwie ein bisschen kauzig daherkommt. Seine Hobbys sind nicht gerade actiongeladen: Fischen und Rosenzüchten. Seinen ersten Job im Motorsport trat Brawn 1976 an, bei Williams und March. Über Lola und Arrows sowie Jaguar landete der Mann aus Manchester bei Benetton, mit Schumacher. Der Kerpener, beeindruckt von Brawns Gründlichkeit, nahm ihn dann mit zu Ferrari.

'Superhirn' Brawn trickste Konkurrenz aus

Ihre Zeit dort endete auch gemeinsam: Schumacher beendete nach der Saison 2006 seine Karriere, Brawn stieg für ein Sabbatjahr aus. Statt der Rückkehr zu den Roten ging der 54 Jahre alte Vater zweier Töchter zu Honda. Wenn auch mit viel Zittern und Bangen: Die nächste Erfolgsgeschichte nahmen ihren Anfang. Am 6. März, kurz vor dem WM-Start in diesem Jahr verkündete Aussteiger Honda: "Wir sind erfreut, dass wir das Team an Ross Brawn verkaufen konnten." Weltmeister Button betonte: "Dieses Team würde nicht existieren, wenn Ross nicht hier wäre. Sein Name steht auf der Seite des Autos und das bedeutet eine Menge Druck."

Die volle Konzentration hatte Brawn schon früh im vergangenen Jahr auf die Entwicklung des neuen Autos für 2009 gelegt. Ein Vorsprung, den die gestürzten Branchenführer McLaren-Mercedes und Ferrari nicht mehr aufholen konnten. "Ich denke nicht, dass irgendeiner von uns glaubt, dass wir es ohne ihn geschafft hätten", meinte Button.

Portrait Jenson Button

PS-Playboy Button: Triumphaler "Langweiler"

PS-Playboy Button: Triumphaler Langweiler
Hochgelobt, verspottet und nun triumphal umjubelt: Nach einer Achterbahn-Karriere ist Jenson Button im zehnten Anlauf am Ziel seiner Träume angekommen. Der Engländer mit dem charmanten Lächeln und einer Vorliebe für schöne Frauen, der vor der Saison schon arbeitslos war, krönte sich in seinem 169. Grand Prix zum neuen Champion der Formel 1. "Ich war schon als Kind Formel-1- Fan. Jetzt hier zu sein, ist eine Ehre und ein großes Glück", schwärmte der Brawn-Pilot.

Nach einer grandiosen ersten Saisonhälfte mit sechs Siegen in sieben Rennen brachte er den größten Triumph seiner wechselhaften Karriere vorzeitig - auch dank taktischer Zurückhaltung - in trockene Tücher. "«Das ist es, was ein Champion macht. Es geht darum, alle unterschiedlichen Möglichkeiten durchzuspielen. Darum, Rennen zu gewinnen, wenn Du musst. Darum, das Beste aus jeder Situation zu machen. Genau das habe ich getan", konterte Button in Brasilien Vorwürfe zu seiner eher mäßigen zweiten Saisonhälfte.

Kritik ist der Blondschopf gewohnt - auch wenn er bei den motorsportverrückten Engländern zu Beginn zum 'Everybody's Darling' avancierte. Doch die hohen Erwartungen konnte Button, der drei Schwestern hat und stets von seinem Vater John Button - braun gebrannt, mit weit aufgeknöpftem Hemd und dem rauen Charme eines Seefahrers - zu den Rennen begleitet wird, nicht erfüllen. Ob bei Williams-BMW, Benetton, Renault, BAR oder zuletzt Honda - es waren viele verlorene Jahre dabei.

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Nachdem er 2000 sein Debüt in der Formel 1 bei Williams gefeiert hatte, machte er stattdessen durch Wechseltheater Schlagzeilen. Erst ein Notarbüro des Internationalen Automobilverbandes brachte 2005 Klarheit. Der Button-Kontrakt mit seinem alten Arbeitgeber BAR war gültig, der Wechsel zu Williams-BMW geplatzt. 2006 wollte Button dann auf einmal nicht mehr BAR verlassen. Von seiner Unterschrift bei Williams kaufte er sich mit einer Millionensumme frei.

WM-Dritter 2004, ein Sieg in neun Jahren. Buttons Bilanz brachte wenig Glanz. Für Glamour sorgte er mit seinem Lebensstil. Schon als Formel-1-Fahrschüler parkte er seine Jacht 'Little Missy' im Hafen von Monte Carlo, wo er noch heute seinen Wohnsitz hat, und machte sich als Frauenheld einen Namen. 'Our Jense' tauften ihn die britischen Medien, und 'Spice Boy' in Anlehnung an die Girls-Band. Bald wurde es aber weniger nett: "Winless Wonder - Siegloses Wunder".

Nach dem Honda-Ausstieg schien der Sturzflug des Briten aus dem aus dem südenglischen Frome auf dem absoluten Tiefpunkt. "Es war eine dunkle Zeit", bekannte der Rennfahrer, der sich als Achtjähriger bei Kartrennen mit dem Vollgas-Virus infiziert hatte. Erst im März war das Rettungspaket von Teamchef Ross Brawn endlich geschnürt, im letzten Test vor Saisonbeginn meldete sich Button doch noch zurück. Und wie! "Er ist der perfekte Rennfahrer", schwärmte Brawn, der auch schon Michael Schumacher zum Rekord-Weltmeister machte.

Endlich hatte Button auch die Einstellung, die es brauchte, um sich als Nachfolger seines Landsmanns Lewis Hamilton als zehnter Brite in die Weltmeister-Listen einschreiben zu können - beide übrigens mit einem Mercedes-Motor unter der Haube. Alle Konzentration gilt dem nächsten Rennen. "Ich bin ein totaler Langweiler geworden, fragt meine Freundin", scherzte Button, der seinen Körper mit mehr als beachtlichen Resultaten beim Triathlon stählt, jüngst und verwies auf das Unterwäsche-Model Jessica Michibata. Mit einer langweiligen WM-Party rechnete aber ganz sicher niemand.

Das Zittern hat sich gelohnt

Team-Weltmeister Brawn: Zittern hat sich gelohnt

Team-Weltmeister Brawn: Zittern hat sich gelohnt
Achterbahnfahrt im Eiltempo: Ein Jahr nach dem Aus des Vorgänger-Rennstalls hat Brawn GP den Weltmeistertitel der Konstrukteure eingefahren. Am 5. Dezember 2008 verkündete Honda seinen Rückzug aus der Formel 1, mit einem Schlag standen Jenson Button und PS-Veteran Rubens Barrichello ohne Team da. Viele nervenzehrende Wochen vergingen. Während die Konkurrenz ihre Wagen schon vorstellte und testete, suchten Ross Brawn & Co. nach neuen Geldgebern und Motoren.

Drei Monate und einen Tag später dann die Rettung: "Wir sind erfreut, dass wir das Team an Ross Brawn verkaufen konnten", teilte Honda am 6. März mit. Brawn - Angler aus Leidenschaft und einst Ferraris 'Superhirn', nun Teamchef und Mitbesitzer des gleichnamigen Teams. Die rund 700 Mitarbeiter im Werk in Brackley durften aufatmen. Im Gegensatz zu Button und Barrichello verdienten sie zuvor keine Millionensummen. Die Fahrer sollen Medienberichten zufolge auf Teile ihres Gehalts verzichtet haben, Brawn bekam bei der Übernahme damals angeblich eine finanzielle Mitgift von Honda.

Perfektes Paket mit Mercedes-Power

Die Abfindung für die Werksangestellten wäre für den japanischen Autobauer nach dem britischen Arbeitsrecht wohl wesentlich teurer gewesen - bis zu 150 Millionen Euro - als die vermeintliche Wiederaufbau-Prämie. Anfangs noch geradezu unschuldig weiß, versammelten sich nach und nach auch die Sponsorenaufkleber auf dem neuen Brawn-Rennwagen.

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Und unter der Abdeckung lief der neue Motor wie ein Schweizer Uhrwerk. Er stammt aus Stuttgart: Mercedes beliefert den Rennstall mit Aggregaten und startete mit Brawn richtig durch, während die McLaren-Mercedes-Rennwagen erstmal nicht auf Touren kommen wollten. Das Brawn-Paket stimmte, mit dem Doppeldiffusor unter der Leitung des damaligen Chefdesigner Jörg Zander aus Deutschland fuhren die 'Brawnies' der Konkurrenz in der ersten Saisonhälfte auf und davon.

Button in den ersten Rennen nicht zu stoppen

Sechsmal stand Button in den ersten sieben Rennen ganz oben, insgesamt fuhr BrawnGP bei noch einem ausstehenden Grand Prix in zwei Wochen in Abu Dhabi acht Siege in 16 Rennen ein. Der Vorsprung auf Verfolger Red Bull ist in der Konstrukteurswertung nicht mehr einholbar, der WM-Titel nicht mehr zu nehmen. Das lange Zittern vor der Saison hat sich gelohnt - bei der Geldausschüttung nach den 17 Läufen steht BrawnGP ganz vorn.

Pressestimmen zum Weltmeister

"Buttons Triumph ist ein Märchen"

Buttons Triumph ist ein Märchen
The Sun: Brillanter Button - Comeback-Kid Jenson ist Formel-1-Weltmeister Der überglückliche Rennfahrer weinte, als er die WM-Krone in sensationeller Manier in britischem Besitz halten konnte, nachdem im letzten Jahr Lewis Hamilton gewonnen hatte.

The Mirror: Buttons Triumph ist ein Märchen. Hollywood wird daraus einmal einen großartigen Film machen.

Daily Mail: Ich bin die Nummer Eins! Jenson Button donnert zum Formel-1-Weltmeistertitel. Button wurde zum König der Landstraße in Brasilien. Der Playboy-Champion. Jahrelang war er als Playboy abgestempelt, der sein Talent verschwendet. Jetzt hat er das Bild geradegerückt und wurde zum Formel-1-Weltmeister gekrönt. Button ist der Sohn eines erfolgreichen Rallye-Piloten. Ihm wurde schon früh in seiner Karriere Großes prophezeit, vor allem, als er mit 20 Jahren der jüngste britische Rennfahrer in der Formel 1 wurde. In den darauffolgenden Jahren schaffte er es aber nicht, zu glänzen und verdiente sich vielmehr abseits der Rennstrecken ein Playboy-Image. Er ließ sich mit jeder Menge Frauen fotografieren und wurde dafür kritisiert, zu viel Zeit für seinen Lebenswandel zu verschwenden.

Daily Telegraph: Jenson Button gewinnt Weltmeisterschaft nach Rubens Barrichellos Plattfuß. Wunderbar aggressiv und dabei gewohnt elegant - mit einer durch und durch brillianten Vorstellung sicherte sich Jenson Button seinen wohlverdienten Weltmeister-Titel in Brasilien. Diese Vorstellung war eines Formel-1-Champions würdig.

The Times: Jenson Button hat eines der beeindruckendsten Comebacks in der Sportgeschichte vollbracht, indem er nach einem spannenden Rennen in Brasilien Formel-1-Champion wurde. Vor elf Monaten noch hatte Button keinen Job und die Möglichkeit, dass er nach dem Ausstieg von Honda nie mehr in der Formel 1 fahren würde, war da. Er hatte zuvor die Angebote von vier anderen Teams ausgeschlagen, um seine Loyalität zu Honda zu beweisen und einen Drei-Jahres-Vertrag über 24 Millionen Pfund zu unterschreiben - nur um danach festzustellen, dass der japanische Autohersteller die Formel 1 endgültig verlassen würde. Ross Brawn rettete das Team, hängte seinen eigenen Namenszug an die Tür und bat Button, das Revival anzuführen.

The Guardian:Ein emotionaler Button regiert die Welt nach 'dem besten Rennen meines Lebens'. Der Brawn-Pilot wird der zehnte britische Champion. Und das Team feiert gleich im ersten Jahr auch die Konstrukteurs-WM. Button ist zwar noch keine 30 Jahre alt. Aber er musste länger auf den Titel warten als alle seine Landsmänner vor ihm - ausgenommen Nigel Mansell.

The Independent: Button wurde nach einer Fahrt gekrönt, die einem Champion würdig war.

ITALIEN: Brawn GP schreibt Motorsport-Geschichte

La Gazzetta dello Sport: Seltsam, aber wahr: Jetzt gehört Jenson zu den Großen. Button reicht Platz fünf zum Weltmeistertitel. Das Wunder eines früheren Arbeitslosen und seines neuen Teams. Ein Triumph für Brawn. Der Titel bleibt in Großbritannien. Armer Fisico - der Ferrari ist eine Qual.

Tuttosport: Button, Meister einer WM zum Vergessen. Er ist gut, er beeindruckt aber nicht. Besser als Button ist bestimmt Ross Brawn, ein alter Fuchs, der mit den Regeln spielt und ein Auto entworfen hat, der in der ersten Phase der Meisterschaft die Rivalen vernichtet hat. Brawn ist zwar kein David, der gegen Goliaths (McLaren und Ferrari) kämpft, sondern ein Team, das aus der Asche einer Supermacht der Autoindustrie (Honda) entstanden ist. Die Bilanz ist eine mittelmäßige WM, die mehr wegen des politischen Streits, den Prozessen und der ständigen Polemik als wegen des unspannenden Duells zwischen Button und Barrichello in Erinnerung bleiben wird.

Corriere dello Sport: Die Formel 1 spricht weiter Englisch: Von Hamilton zu Button. Seit Schumacher 2004 hat kein Weltmeister vom ersten Rennen an geführt. Der ruhige Button, Herr im Chaos. Diese sonderbare Weltmeisterschaft ohne Stars belohnt den ruhigsten Piloten der Gruppe, der oft fast einsam und verlassen auf dem Schlachtfeld der Formel 1 scheint. Ferrari war wieder mies.

Il Secolo XIX: Brawn GP schreibt Motorsport-Geschichte.

La Stampa: Die Formel 1 verbeugt sich vor dem meist kritisierten Piloten der letzten 15 Jahre. Zu Beginn seiner Karriere war er stark, danach hat er mehrere Fehler begangen. Auch in dieser Meisterschaft hat Button viel verschwendet. In den ersten sieben Rennen hat er einen riesigen Vorsprung aufgebaut, den er später verschwendet hat. Am Schluss hat der Wille zum Sieg gewonnen.

Corriere della Sera: Die Rache des Taxifahrers: Button ist der König der Formel 1 und kann es selbst kaum glauben. Angst um Kimi.

Liberta: Ferrari endet in den Flammen.

La Repubblica: Button und Brawn - was für ein Triumph! Nur Barrichello konnte nicht lächeln. Feuer und Unfälle für Ferrari - dieses Rennen konnte man vergessen.

Il Tempo: Hut ab vor Jenson.

SPANIEN: Brawn GP schreibt Motorsport-Geschichte

El Pais: Sportlich gesehen war diese Formel-1-Saison ziemlich uninteressant. Sie wurde bestimmt durch die Konflikte hinter den Kulissen.

El Periodico: Jenson Button sicherte sich den Titel in den ersten sieben Rennen. Danach konzentrierte er sich auf die Mathematik und sammelte die notwendigen Punkte.

Marca: Button ist ein Übergangs-Weltmeister. Die Vorzeichen deuten darauf hin, dass er in der kommenden Saison im Titelkampf keine wichtige Rolle spielen wird. Dann dürften Ferrari mit Fernando Alonso und McLaren mit Lewis Hamilton vorn sein.

As: Jenson Button nutzte die Chance, einen außergewöhnlichen Rennwagen fahren zu dürfen. Er holte den Titel, obwohl seine Formel-1-Karriere eigentlich schon beendet erschien.

Sport: Brawn GP schreibt Motorsport-Geschichte. Der Rennstall sichert sich im ersten Jahr seiner Existenz gleich den WM-Titel in der Teamwertung.

FRANKREICH: Der überraschende Titel für die Geduld

Liberation: Jenson Button, Golden Boy der Formel 1.

Le Figaro: Button, der überraschende Titel für die Geduld. Das ist eine Erfolgsstory großen Stils. Die eines Fahrers, der nach einer holprigen Karriere noch einmal zurückkommt. Niemand hätte im vergangenen Winter noch einen Euro auf Jenson Button gesetzt. Es ist auch die Geschichte eines geopferten Rennstalls, der im Dezember von Honda fallengelassen wurde, der kurz vor dem Schild "zu spät" von Ross Brawn gerettet wurde und am Ende unwiderstehlich war.

Le Parisien: Die Weihe für Button.

La Tribune: Jenson Button macht der Spannung ein Ende.

BRASILIEN: Button zeigte eine wahre Show von Überholmanövern

Folha: Barrichello scheitert beim Versuch, die Entscheidung auf das letzte Rennen zu vertagen, und muss mit ansehen, wie sein Teamkollege Button in Brasilien den WM-Titel gewinnt.

Gazeta Esportiva: Button überwindet Skepsis und ist Weltmeister. Dank einer Unfallserie zu Rennbeginn und mit einem aggressiven Fahrstil holt sich der Engländer den Titel.

Jornal do Brasil: Barrichellos Traum endete an diesem Sonntag. Button zeigte eine wahre Show von Überholmanövern auf der vorletzten Saisonetappe.

O Dia: Barrichello frustiert die Fans, Button ist Weltmeister.

O Globo: Der erwartete Regen fiel nicht und Rubinhos Hoffnungen, im Kampf um den WM-Titel zu bleiben, wurden am Sonntag zu Staub.

ARGENTINIEN: Samba nach englischer Art

Ole: In Brasilien war nach Barrichellos Pole Position und der Führung im ersten Rennteil alles für eine Samba vorbereitet. Und es gab auch Samba, aber nach englischer Art.

Clarin: Button feiert einen Titel, der nach der ersten Saisonhälfte nur noch eine Formalität zu sein schien, am Ende aber durch durch den Aufschwung bei Red Bull und bei seinem Teamkollegen Barrichello kompliziert wurde.

Schumacher tröstet Vettel

Schumi: Werden noch viel gutes von Sebastian sehen

Schumi: Werden noch viel gutes von Sebastian sehen
Rekord-Weltmeister Michael Schumacher hat Sebastian Vettel nach dem verpassten Formel-1-Titel getröstet und eine große Zukunft vorhergesagt. "Schade natürlich für Sebastian, aber er hat noch viel Zeit. Er hat ein tolle Saison hingelegt und gezeigt, dass er das Zeug zum Weltmeister hat", schrieb Schumacher auf seiner Homepage. Vettel werde zwar einige Tage brauchen, die Enttäuschung über den WM-Sieg von Jenson Button in Brasilien zu verdauen.

"Aber ich bin mir sicher, dass wir noch sehr viel Gutes von ihm sehen und hören werden", meinte der siebenmalige Champion. Glückwünsche schickte Schumacher an Button und dessen Teamchef Ross Brawn, mit dem auch der Kerpener alle seine Titel gewonnen hatte. "Was die geschafft haben, ist aller Ehren wert", urteilte der 40-Jährige. Erst kurz vor Saisonbeginn hatte der Brite Brawn den Rennstall nach dem Rückzug von Honda vor dem Aus gerettet.

Schumi freut sich für Ross Brawn

"Ich gönne ihnen die Titel, denn wenn man mal bedenkt, durch welche Gefühlsbäder diese Jungs in diesem Jahr gegangen sind, ist das eine unglaubliche Geschichte", schrieb Schumacher. "Für Ross, den ich nun so lange kenne, freut es mich wahnsinnig. Er hat diesen Erfolg verdient."

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Auch der britische Premierminister Gordon Brown gratuliert Brawn GP und Button Weltmeistertitel. "Seine Leistungen in dieser Saison mit dem neuen Brawn-Team haben die Formel-1-Fans in Großbritannien und der ganzen Welt begeistert. Wir hoffen auf eine Fortsetzung dieser Erfolge", sagte der Politiker. "Meine wärmsten Glückwünsche."

Heimatstadt will Button ehren

Der Bürgermeister von Buttons Heimatstadt Frome im Süden Englands kündigte eine Ehrung des 29-Jährigen an. "Es ist eine tolle Zeit für ihn, seine Familie und viele Menschen in Frome, die ihn die ganze Zeit unterstützt haben", zitierte der britische Sender 'BBC' Verwaltungschef Damon Hooton. Button komme oft zu Besuch nach Frome. "Jeder meint, ihn zu kennen, und er akzeptiert, dass jeder sein bester Freund sein will", so Hooton.

Interview mit Jenson Button

Button: "Ich war der Beste"

Button: Ich war der Beste
Wie groß ist die Erleichterung?
Jenson Button: "Es ist mehr als eine Erleichterung. Alle Erinnerungen, die guten und die schlechten, gehen Dir durch den Kopf. Ein großartiger Start in die Saison, die letzten Rennen waren sehr stressvoll für mich. Es tat auch weh. Was wir aber erreicht haben nach diesem Winter ist außergewöhnlich. Es ist großartig, hier als Weltmeister zu sitzen. Ich habe es verdient. Ich war der Beste in den bisherigen 16 von 17 Rennen. Ich bin Weltmeister. Das Rennen war das beste, das ich in meinem Leben gefahren bin. Ich bin der Weltmeister, ich kann gar nicht aufhören, es zu sagen."

Wie war ihre Strategie mit Blick auf ihren Teamkollegen Rubens Barrichello?
Button: "Ich wusste, ich musste Punkte auf Rubens aufholen. Es war ein erstaunliches Rennen. Ich habe alles getan, was ich tun konnte an diesem Wochenende. Ich wusste, der sechste Platz reicht."

Haben sie beim Aufstehen am Rennmorgen gedacht, dass sie es an diesem Tag schaffen?
Button: "Ja. Ich wusste nicht, was Rubens tun würde. Aber ich wusste, ich kann um Platz sechs kämpfen. Das war unsere Strategie. Ich bin sehr glücklich. Nach der Qualifikation hab ich allerdings echt gegrübelt. Ich saß im meinem Raum. Ich war glücklich für Rubens und das Team über die Pole, aber ich habe mich schlecht gefühlt. Ich hatte dann ein paar Drinks und war bereit für heute."

Werden Sie nächstes Jahr mit Brawn GP den Titel verteidigen?
Button:
"Ich habe mit keinem Team ernsthaft wegen des nächsten Jahres gesprochen. Ich werde mit Brawn sprechen, wenn ich meinen Kater überwunden habe."

Vor einem Jahr waren Sie ohne Job, und nun sind Sie Weltmeister als Fahrer und mit dem Team...
Button: "Mit einem Team wie Brawn hier zu sitzen ist großartig. Es ist natürlich kein komplett neues Team. Das Team würde aber nicht existieren, wenn Ross nicht hier wäre. Für ihn die Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft zu gewinnen, ist außergewöhnlich. Er verdient eine Medaille."

Ergebnis des Rennens in Brasilien

Button reicht Platz 5 zum Titel-Triumph

Button reicht Platz 5 zum Titel-Triumph
Aus und vorbei: Im vorletzten Rennen der Saison hat Sebastian Vettel seine WM-Träume endgültig begraben müssen. Trotz erfolgreicher Aufholjagd vom 15. bis auf den vierten Platz beim Großen Preis von Brasilien reichte es für den Red-Bull-Piloten nicht mehr, um Jenson Button noch in ein echtes Finale am 1. November in Abu Dhabi zu zwingen. Der 29 Jahre alte Brite profitierte bei seinem Titel-Triumph auch von seinem schwächelnden Teamkollege Rubens Barrichello, der die Pole Position nicht zum langersehnten Heimsieg nutzte und sich nach einem Plattfuß kurz vor Schluss sogar mit Rang 8 begnügen musste.

Button lieferte dagegen mit seinem fünften Platz Maßarbeit ab. "We are the champions", brüllte der neue Champion den Queen-Klassiker in den Boxenfunk, nachdem er vom verletzten Ferrari-Piloten Felipe Massa abgewunken worden war: "Wir sind Weltmeister, Weltmeister!" Auch sein Teamchef Ross Brawn war überglücklich. "Es hat alles geklappt. Unglaublich, das muss jetzt alles erstmal sacken", sagte das "Superhirn". Brawn hatte das Team nach dem Ausstieg von Honda erst in letzte Minute vor dem Saisonbeginn gerettet.

Webber leistet Button Schützenhilfe

Der Brawn-Mercedes-Pilot mit dem Playboy-Image strafte mit seinem beherzten Auftritt im Autodromo Jose Carlos Pace alle Kritiker Lügen, die ihm angesichts zuletzt bescheidener Leistungen unterstellt hatten, im Finale Nerven zu zeigen. Aggressiv und präzise raste er vom scheinbar aussichtslosen Startplatz 14 in die Punkte und zum Titel. Brawn GP sicherte sich als Krönung zudem schon vor dem Saisonfinale am 1. November auch den Konstrukteurs-Titel.

Vettel blieb nach dem Rennen lange im Auto sitzen. "Es gibt halt einen, dem es heute besser geht als mir. Ich musste das erst einmal verdauen", gab er später zu, bevor er dem neuen Weltmeister zunächst gratulierte: "Glückwunsch an Jenson, er hat halt die meisten Punkte gesammelt. Für uns war es dennoch ein extrem positives Jahr, aber unterm Strich waren wir nicht konstant genug. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Das sind Dinge, die man lernen muss, wenn man auf dem Weg nach oben ist." In Mark Webber gewann am Sonntag in Sao Paulo der falsche Red-Bull-Pilot.

Hamilton von Platz 17 aufs Podium

Der Australier gewann nach 71 Runden auf dem 4,309 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs in 1:32:23,081 Stunden vor dem Polen Robert Kubica im BMW Sauber, Dritter wurde McLaren-Mercedes-Mann Lewis Hamilton. Der entthronte Weltmeister von 2008 hatte sich von Startplatz 17 bis aufs Podium nach vorne gekämpft. Enttäuschend verlief das Rennen für den Rest der schwarz-rot-goldenen Armada: Williams-Pilot Nico Rosberg, Nick Heidfeld im zweiten BMW und Force-India-Mann Adrian Sutil sahen nicht die Zielflagge.

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Für Sutil war das Rennen bereits nach wenigen Metern vorbei. Wärhend Pole-Mann Barrichello den Start souverän vor Webber gewann, verlor Sutil zunächst seinen dritten Startplatz an Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen und kollidierte kurz darauf in Kurve 3 mit dem Toyota von Jarno Trulli. Der Italiener räumte in Folge der Berührung auch noch Renault-Fahrer Fernando Alonso von der Piste, das Safety-Car musste auf die Strecke kommen.

Feuerunfall in der Boxengasse

Eine Berührung gab es auch zwischen Webber und Räikkönen, bei der sich der Ferrari-Mann seinen Frontspoiler beschädigte und die Box ansteuern musste. Viel Glück hatte dagegen Vettel, der nach der ersten Kurve ins McLaren-Mercedes-Sandwich geraten war und leicht mit Hamilton kollidierte. Während sich der McLaren-Mercedes-Pilot drehte, konnte Vettel ohne Position-Verlust weiterfahren. Aufregend ging es in der Boxengasse weiter: Dort riss Kovalainen bei einem unplanmäßigen ersten Stopp den Tankschlauch aus der Tankanlage und versprühte dabei die im Schlauch befindliche Spritmenge auf das Auto des hinter ihm fahrenden Räikkönen.

Das Benzin entzündete sich am heißen Auspuff des Ferrari und verwandelte den roten Renner für einige Sekunden in einen Feuerball. Für das "Feuerwerk" verdonnerten die Rennkommissare McLaren-Mercedes nach dem Rennen zu einer Strafe von 50.000 Dollar. Zudem bekam Kovalainen eine 25-Sekunden-Strafe aufgebrummt, durch die der Finne vom neunten auf den zwölften Platz zurückfiel. Räikkönen setzte seine Fahrt trotz Feuerschreck unbeeindruckt fort und reihte sich im Feld hinter dem Safety-Car ein. Das bog nach 5 Runden in die Boxengasse ab und gab das Rennen wieder frei.

Entfesselte Aufholjagd von Button und Vettel

Während sich an der Spitze zunächst Barrichello vor Webber und Kubica behauptete, kämpften sich im Mittelfeld Button und Vettel von den Plätzen 9 und 11 bis zum ersten Boxen-Service kontinuierlich durchs Feld nach vorne. Großer Verlierer der ersten Boxenstopp-Runde war der Führende Barrichello: Der Brasilianer bog in Runde 22 als erster des Spitzentrios zu seinem ersten Service ab und fand sich nach den Stopps von Kubica in Umlauf 24 und Webber in Runde 27 hinter seinen Konkurrenten wieder. Als Button in Runde 30 erstmals stoppte, hatte sich der Brite bereits auf Platz 2 nach vorne gekämpft, fiel danach jedoch zunächst wieder auf Position 10 zurück.

Erst weitere 8 Runden später kam Vettel zum Nachtanken und Reifenwechseln, musste sich aber wieder hinter Button auf Platz 7 einsortieren. Die zweiten Boxenstopps veränderten die Reihenfolge an der Spitze nicht mehr. Dagegen gelang es Vettel mit einem fehlerfreien zweiten Stopp in Runde 56 zumindest noch an Button vorbei zu kommen. Der Brite war eine Runde vorher zum zweiten Mal an die Box gekommen und zunächst auch noch hinter Kovalainen auf Rang sieben zurückgefallen.

Barrichello im Pech, Button mit Maßarbeit

Am Ende profitierte er aber noch vom zweiten Stopp des Finnen und dem Pech von Barrichello, der 7 Runden vor Rennende wegen eines Reifenschadens noch einmal an die Box musste und von Platz 3 auf Rang 8 zurückfiel. Button dagegen fuhr ohne weiteres Risiko einzugehen den fünften Platz und den WM-Titel nach Hause. "Die letzten Rennen waren etwas stressig", räumte der Champion anschließend ein. "Aber dieses Rennen war der perfekte Weg, Weltmeister zu werden."

Freitag, 16. Oktober 2009

Rubinho kämpft für seine beiden Träume

'Rubinho' kämpft für seinen beiden Träume

'Rubinho' kämpft für seinen beiden Träume
Von Michael Schumacher einst gedemütigt, in der Heimat oft verspottet und im letzten Winter fast schon in Rente - doch auf seine "alten Tage" ist Rubens Barrichello in der Formel 1 wieder dick im Geschäft und kämpft weiter unverdrossen für seine beiden Träume: einen Heimsieg in Sao Paulo und den WM-Titel.

"Ich muss dem Himmel für mein Auto danken, für meine Siege und dafür, dass ich die Chance habe, in Brasilien zu gewinnen. Davon träume ich schon seit sehr langer Zeit", sagte der 37-Jährige vor dem Großen Preis von Brasilien (Sonntag, 18.00 Uhr MESZ/live bei RTL): "Hoffentlich können wir hier alles herausholen und den Sieg holen. Denn ich brauche ihn und ich möchte ihn unbedingt."

Der erste Heimsieg im 17. Anlauf würde ihm auch noch bis zum Saisonfinale am 1. November in Abu Dhabi die Chance auf den WM-Titel erhalten, wenn sein Brawn-Teamkollege Jenson Button (Großbritannien) in Sao Paulo nicht mindestens Dritter wird. 14 Punkte beträgt Barrichellos Rückstand auf den Briten, vor Barrichellos Sieg im August in Valencia waren es noch 26 Zähler.

Dieser erste Erfolg nach unglaublichen 1.792 Tagen Durststrecke hatte den mit 283 Rennen mit Abstand erfahrensten Formel-1-Piloten aller Zeiten wieder an den Titel glauben lassen. In Monza ließ er Saisonsieg Nummer zwei, insgesamt seinen 11. Triumph, folgen. "Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, dass ich wirklich die Chance habe, Weltmeister zu werden", sagt Barrichello.

Mit dem WM-Titel würde er sicher endlich auch die ersehnte Anerkennung in Brasilien erhalten, vielleicht sogar schon mit dem ersten Heimsieg. Denn trotz zweier Vize-Weltmeistertitel (2002 und 2004) schaffte "Rubinho" es nie, aus dem Schatten früherer Formel-1-Idole wie Emerson Fittipaldi, Nelson Piquet und vor allem des legendären Ayrton Senna herauszutreten.

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Während sein 1994 tödlich verunglückter Freund und Mentor vergöttert wurde, erntete Barrichello oft nur Spott - als Marionette und Hampelmann von Schumacher in seiner Ferrari-Zeit (2000 bis 2005). "Wenn er gegen Schumacher beim Laufen antreten müsste, würde er sich wahrscheinlich prompt den Fuß brechen", spottete einst die große Tageszeitung 'Folha de Sao Paulo'.

Im vorigen Jahr fieberten seine Landsleute dann mit Felipe Massa, der den WM-Titel knapp verpasste, während Barrichello durch den Honda-Rückzug sogar das Karriereende gedroht hatte. Weil es nicht so kam, freut Barrichello sich diesmal noch ein bisschen mehr auf das Rennen im 'Autodromo Carlos Pace'. Die Rennstrecke ist nur einen Steinwurf vom Häuschen seiner Oma entfernt, hier schnupperte er schon als Kind erste Formel-1-Luft.

Auch die Vorbereitung auf das Rennen ist in Brasilien anders. "Ich habe meine Zeit damit verbracht, dass ich für Freunde Tische in Restaurants gebucht habe", sagte Barrichello, der mit seiner Frau Silvana zwei Söhne, Eduardo und Fernando, hat: "Ich bin am Dienstagmorgen nach dem Japan-Rennen in Brasilien angekommen und habe mein normales Leben gelebt. Ich habe trainiert, die Kinder von der Schule abgeholt und war zu Hause."

Nachdem er auch beim märchenhaften Aufstieg von Brawn zunächst im Schatten von Button gestanden hatte, schwamm sich Barrichello in der zweiten Saisonhälfte frei, nachdem er Button ausgerechnet bei dessen Heimspiel in Silverstone erstmals geschlagen hatte. Seine Steigerung machte sogar andere Teams wieder auf ihn aufmerksam, denn seine Karriere will er nach "meiner besten Saison" auf jeden Fall fortsetzen.

Seinen Platz bei Brawn könnte er zwar an Nico Rosberg verlieren, dafür wird er aber bei Williams wohl ein neues Cockpit finden. Gespräche hat er bestätigt, einen unterschriebenen Vertrag, wie schon von brasilianischen Medien vermeldet, gibt es laut Barrichello aber noch nicht.

Die fabelhaften Brawn-Boys

Vor dem Meisterstück: Die fabelhaften Brawn-Boys

Vor dem Meisterstück: Die fabelhaften Brawn-Boys
Ein Angler aus Leidenschaft als Teamchef, ein Pilot mit Playboy-Image als WM-Spitzenreiter und ein "ewiger Zweiter" im zweiten Cockpit: Zusammen stehen die fabelhaften Brawn-Boys kurz vor ihrem ersten Meisterstück in der Formel 1. Ein Pünktchen - theoretisch sogar nur ein halbes - reicht dem BrawnGP-Team mit Boss Ross Brawn, Jenson Button und Rubens Barrichello zum Gewinn der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.

"Brasilien wird ein wichtiges Rennen für das Team und unsere Fahrer sein", meinte Brawn, der den Rennstall vor dem Aus rettete, vor dem Großen Preis von Brasilien an diesem Sonntag (18.00 Uhr live bei RTL) in Sao Paulo.

Seine beiden Fahrer mussten vor einem Jahr noch lange zittern - nicht um Siege oder Punkte. Es ging um die Zukunft des Teams, ihres Arbeitgebers. Erst kurz vor dem Saisonstart war die Übernahme des Honda-Rennstalls durch den ehemaligen Ferrari-Strategen Brawn besiegelt, nachdem der japanische Hersteller aus der Formel 1 ausgestiegen war.

Zum Testen blieb nur wenig Zeit. Es reichte aber, um die Konkurrenten mehr als nur zu beeindrucken. BrawnGP stellte - zusammen mit Sebastian Vettels Red-Bull-Team - die Hackordnung der Königsklasse auf den Kopf. Dem Doppelerfolg durch Button und Barrichello zum Auftakt in Australien folgen insgesamt sieben weitere BrawnGP-Siege.

In der Fahrerwertung kann nur noch der Heppenheimer Vettel (69 Punkte) die 'Brawnies' Button (85) und Barrichello (71) in den beiden ausstehenden Grand Prix in Südamerika und Abu Dhabi (1. November) abfangen. Dass Button den WM-Titel, den er am Sonntag vorzeitig einfahren kann, verdient, daran gibt es keine Zweifel. Dasselbe gilt für die Konstrukteurs-Krone, die dem Rennstall einiges an Geld einbringen wird.

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Vor Argwohn waren die 'Brawnies' aber auch nicht gefeit - Stichwort Doppel-Diffusor. Wegen dieses magischen Teils herrschte zu Saisonbeginn helle Aufregung. Die Instanzen des Internationalen Automobilverbandes FIA wurden angerufen - und entschieden: alles regelkonform. Die Rivalen versuchten, den Rückstand aufzuholen. Bis auf die 'Roten Bullen' konnte unterm Strich nach 15 der 17 WM-Läufe aber keiner Anschluss zu dem Duo in den fast schneeweißen Boliden halten.

Ein Grund für die Dominanz: Die Mercedes-Motoren laufen wie geschmiert. Nach dem Ausstieg von Honda aus finanziellen Gründen musste auch ein Partner für den Antrieb gesucht werden. Fündig wurde Brawn in Stuttgart. Ein umfangreicheres Engagement des schwäbischen Automobilbauers ist von der kommenden Saison an denkbar. Und auch, dass Nico Rosberg dann in einem Brawn-Mercedes sitzen wird.

Während Hobby-Triathlet Button trotz auslaufenden Vertrags wohl weiter für die Briten fahren wird, gilt es längst als sicher, dass der einstige Wasserträger von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher wechselt. Barrichello könnte an der Seite des deutschen GP2-Champions Nico Hülkenberg in einem Williams starten.

Privat trennen die wahrscheinlichen Weltmeister Welten: Button gilt als einer der letzten Playboys in der einstigen Glamour-Szene. Der 29 Jahre alte Brite und seine Freundin, das Model Jessica Mitchibata, sind häufig in Boulevard-Blättern abgelichtet. Der zweifache Vater Barrichello ist mehr ein Familienmensch. Der 37 Jahre alte Brasilianer freute sich, in den Tagen vor seinem Heimrennen unweit seines Elternhauses die Kinder von der Schule abholen zu können.

Und schließlich der Teamchef: 2007 genehmigte sich der manchmal kauzig wirkende Brawn ein Sabbatjahr. Der Brite, dessen strategische Finesse und taktischer Esprit schon Schumacher zum fünfmaligen Weltmeister mit Ferrari machten, ging angeln. Diese Auszeit habe seine Sichtweise auf den Sport nicht verändert, sagte Brawn einmal, aber ihn daran erinnert, was ihn ausmache und was er vermisse: "Den Wettbewerb, Teil einer Gruppe zu sein, die etwas erreichen will."

Montag, 28. September 2009

Nur noch volles Risiko

Vettel: Nur noch volles Risiko

Vettel: Nur noch volles Risiko
Während Jenson Buttons Titel-Sause schon am Sonntag in Suzuka steigen kann, sind Sebastian Vettels WM-Aussichten nach der Pannen-Nacht von Singapur rabenschwarz. "Ab jetzt gehen wir nur noch volles Risiko. Ich will die letzten drei Rennen gewinnen, und dann sehen wir ja, was passiert", sagte der Red-Bull-Pilot trotzig, nachdem er bei Lewis Hamiltons Formel-1-Sieg vor dem Tankstopp in die Radarfalle getappt und nur Vierter geworden war.

Schon beim Großen Preis von Japan könnte für die Verfolger Vettel und Rubens Barrichello die Jagd auf Spitzenreiter Button endgültig verloren sein. "Ich will lieber früher als später den Titel holen", betonte der britische Brawn-Star und genoss Platz fünf auf dem Marina Bay Street Circuit "wie einen Sieg". Für Vettel ist die Rechnung einfach: Er muss in Japan, Brasilien und Abu Dhabi mindestens zweimal gewinnen und einmal Zweiter werden und auf ein Totalversagen der 'Brawnies' hoffen.

Hamilton warnt Landsmann Button

"Die Geschichte zeigt doch viele verschiedene Beispiele, wie das Pendel noch in die andere Richtung ausschlagen kann", sagte der 22-Jährige, der zumindest öffentlich weiter an ein WM-Wunder glaubt. Doch wegen seiner geringeren Anzahl von Siegen müsste der 22 Jahre alte Hesse Button im Endspurt 26 Punkte abknöpfen - ein wohl aussichtsloses Unternehmen. Viel realistischer ist der vorzeitig Titelgewinn von Button am Sonntag (07.00 Uhr live bei sport.de und RTL). Fährt der 29-Jährige fünf Punkte mehr als sein Teamgefährte Barrichello ein, wodurch er zugleich maximal fünf Zähler auf Vettel einbüßen könnte, könnte ihn keiner der beiden Konkurrenten mehr überflügeln.

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"Natürlich kann ich in Japan auf Sieg fahren. Aber mein Ziel ist die Weltmeisterschaft, und es geht nicht darum, wann oder wo", erklärte Button. "Jetzt liegt alles in Jensons Hand, aber man weiß ja nie", meinte Toyota-Pilot Timo Glock, der in Singapur vor Renault-Fahrer Fernando Alonso überraschend als Zweiter ins Ziel gekommen war. Auch der souveräne Sieger Hamilton warnte seinen Landsmann, verfrüht den Champagner kaltzustellen. "Ich hatte vor zwei Jahren 17 Punkte Vorsprung, und es waren nur noch zwei Rennen zu fahren. Trotzdem habe ich den Titel noch verloren", sagte der britische McLaren-Mercedes-Star.

Horner: Zu viele verpasste Chancen

Doch bei aller Vorsicht: Auch wenn ihm die Dominanz der ersten Saisonhälfte abhandengekommen ist, kann Button sich nur noch selbst schlagen. Vettel und sein Red-Bull-Team leisteten sich in dieser Saison zu viele Patzer, um am Ende triumphieren zu können. In Singapur war der Hesse bei der Boxeneinfahrt 1,4 Stundenkilometer zu schnell und wurde mit einer Durchfahrtstrafe belegt, die ihn den sicheren zweiten Platz kostete. Auch wenn die 'Roten Bullen' später die Tempo-Messung anzweifelten, räumte Teamchef Christian Horner ein: "Wenn man sich die Saison anschaut, gab es so einige verpasste Chancen."

Geplatzt sind wohl auch die Hoffnungen des PS-Veteranen Barrichello auf ein spätes Titelglück. Strafe nach Getriebewechsel, Unfall in der Qualifikation, Motor aus beim Boxenstopp - nach einem völlig verkorksten Wochenende beschwerte sich der Brasilianer wütend über Funk beim Team, weil er einmal mehr eine interne Verschwörung zugunsten Buttons vermutete. "Ich werde bis zum Schluss kämpfen", versicherte der 37-Jährige, als er sich wieder gefangen hatte.

Ergebnis des Rennens in Singapur

Deutsche überlassen Hamilton 'kampflos' den Sieg

Deutsche überlassen Hamilton 'kampflos' den Sieg
Lewis Hamilton hat beim Großen Preis von Singapur einen souveränen Start-Ziel-Sieg herausgefahren und war der strahlende Triumphator in der Nacht von Singapur. Nach 61 Runden durch den asiatischen Stadtstaat verwies der McLaren-Mercedes-Pilot auf dem Marina Bay Street Circuit Timo Glock im Toyota (+ 9,634 Sekunden) und Vorjahressieger Fernando Alonso im Renault (+ 16,624) auf die Plätze zwei und drei. "Das war sehr wichtig für uns und kam im richtigen Moment. Der Fahrer kann hier den Unterschied machen. Das habe ich dieses Wochenende gezeigt", freute sich Glock riesig.

Die großen Verlierer waren Sebastian Vettel und Nico Rosberg, die in der Dunkelheit nicht den richtigen Durchblick hatten. Beide Piloten kassierten, jeweils auf Rang zwei liegend, eine Durchfahrtstrafe und büßten damit ihre großen Siegchancen ein. Vettel landete am Ende immerhin noch auf Platz vier, direkt von gefolgt von seinen WM-Rivalen Jenson Button und Rubens Barrichello (beide Brawn GP). "Platz vier war nach der Durchfahrtstrafe leider das Maximum. Ab jetzt gehen wir nur noch volles Risiko. Suzuka ist eine gute Strecke für uns. Vielleicht können wir da nächste Woche schon zurückschlagen", sagte Vettel der WM-Dritte enttäuscht. Rosberg beendete den 14. WM-Lauf auf Position 11. Auch Adrian Sutil und Nick Heidfeld hatten nichts zu lachen. Beide Fahrer kollidierten in Runde 21 und schieden aus.

Zu Beginn des Rennens sah aus deutscher Sicht noch alles gut aus. Auf dem hell erleuchteten Straßen-Kurs entschied Pole-Mann Hamilton den Start wie erwartet für sich. Und auch Rosberg erwischte einen guten Auftakt und kassierte – wie vorher von ihm selbst angekündigt – Vettel locker ein, der sich wiederum gegen Alonso wehren musste. Gut weg kam auch Glock, der sich nach der 1. Runde auf Platz sechs wiederfand. Ebenfalls einen Platz nach vorne auf Rang 15 ging es bei Rennbeginn für Force-India-Pilot Sutil. Heidfeld hingegen hing am Ende des Feldes fest. Der BMW-Sauber-Pilot hatte das Rennen aus der Boxengasse aufgenommen, weil dessen Auto im Qualifying zu leicht gewesen war. Das Team zeigte sich selbst bei der FIA an und Heidfeld wurde nach hinten strafversetzt.

Durchfahrtstrafen kosten möglichen Sieg

Obwohl Hamilton etwas schwerer war als seine Verfolger Rosberg und Vettel war, gelang es dem McLaren-Mercedes-Piloten, sich minimal abzusetzen. Nach sechs Runden hatte der Weltmeister drei Deutsche im Nacken, denn Glock rutschte auf den 4. Platz nach vorne, weil Mark Webber ihn und Alonso auf Anweisung der Rennkommissare passieren lassen musste. Das deutsche Trio war jedoch nicht in der Lage, Hamilton ernsthaft unter Druck zu setzen. Nach 15 Runden trennten Hamilton und den drittplatzierten Vettel fünf Sekunden. Toyota-Pilot Glock musste jedoch abreißen lassen: Sein Rückstand auf den Führenden betrug zu diesem Zeitpunkt schon knapp 18 Sekunden.

Das Rennen plätscherte so dahin – Überholmanöver Fehlanzeige. Erst mit der Eröffnung der ersten Boxenstopp-Phase kam wieder Bewegung in die Nacht von Singapur. Vettel machte den Anfang nach 17 Runden. Nach dem Service kehrte der Red-Bull-Pilot hinter Barrichello auf Rang sieben zurück auf die Piste. Eine Runde später stoppte Rosberg. Der Williams-Mann stand etwas länger als Vettel, er wollte aber unbedingt vor seinem Landsmann bleiben und riskierte bei der Boxenausfahrt zu viel: Rosberg rutschte über die Kerbs und überfuhr somit die weiße Linie. Die logische Folge war eine Durchfahrtstrafe. Hamiltons Stopp nach 20 Runden verlief dagegen perfekt und er behauptete souverän die Führung. Doch dann kam noch in derselben Runde das Safety Car! Weil Sutil ein viel zu optimistisches Manöver gegen Alguersuari fuhr, rutschte er von der Piste und schoss ’Pechvogel’ Heidfeld ab, dessen Rennen damit vorzeitig beendet war. Vier Runden später gab dann auch Sutil als Folge des Unfalls auf. Zudem bekam er eine 20.000-Dollar-Strafe.

Vettels WM-Traum jäh beendet

Die Safety-Car-Phase änderte an der Reihenfolge auf den Spitzenplätzen nichts, nur Button machte einen Sprung um zwei Ränge auf acht. Besonders bitter war es für Rosberg, der drei Umläufe nach dem Verlassen des Safety Cars in Runde 28 seine Strafe absitzen musste. Mehr als das halbe Feld passierte den Williams-Piloten, der auf Rang 14 wieder rauskam, und das Podest geriet außer Reichweite. Zwei der Nutznießer waren Vettel, der fortan Spitzenmann Hamilton hetzte und mächtig unter Druck setzte, und Glock, der auf Rang drei vorrückte.

Die Entscheidung fiel wie so oft an der Box. Vettel stoppte nach 39 Runden zum zweiten und letzten Mal und fand sich anschließend zunächst hinter Button auf Platz sieben wieder. Viel schlimmer war jedoch, dass der 22-Jährige in der Box 1,4 km/h zu schnell fuhr und dafür ebenfalls eine Durchfahrtstrafe bekam. Auch Vettels Podiums- oder gar Siegtraum war ausgeträumt. Glock erbte damit erneut eine Position und war neuer Zweiter. Daran änderte auch die zweite Stoppserie nichts. Gegen Hamilton war kein Kraut gewachsen, aber der 26-jährige Toyota-Pilot brachte seinen 2. Platz souverän nach Hause. Vettel betrieb angesichts der Bestrafung mit seinem 4. Rang zwar noch Schadensbegrenzung, da Button nur einen Rang hinter ihm die Ziellinie überquerte. Doch mit einem Rückstand von 25 Punkten auf Brawn-GP-Fahrer Button bei noch drei ausstehenden Rennen sind Vettels WM-Chancen fast auf null gesunken.

Mein Kommentar:

Singapur ist wirklich einmalig. Wenn man die Bilder vom Hubschrauber aus sieht - Wahnsinn!

Einmalig auch das Rennen: Durchfahrtsstrafe für Nico Rosberg und Sebastian Vettel, die beide einen möglichen Sieg gekostet hätten. Dann noch der Unfall von Nick Heidfeld und Adrian Sutil, der vermeidbar gewesen wäre. Da wäre für die deutschen Piloten mehr drin gewesen.

Donnerstag, 10. September 2009

McLaren und Mercedes vor Trennung

McLaren-Mercedes: Zeichen stehen auf Trennung

McLaren-Mercedes: Zeichen stehen auf Trennung
Die Spekulationen um einen Einstieg von Mercedes beim Formel-1-Team Brawn GP sind neu entfacht. Laut einem Bericht des Fachmagazins 'auto, motor und sport' will Mercedes innerhalb der nächsten drei Jahre die Mehrheit bei Brawn GP übernehmen. Bis 2012 soll der deutsche Autobauer 75 Prozent an dem Rennstall von Ross Brawn halten. Die mündlichen Absprachen seien abgeschlossen, die Vertragsunterzeichnung solle kurz bevor stehen, berichtet das Magazin in seiner neuesten Ausgabe.

In dieser Saison liefert Mercedes bereits Motoren an Brawn. In der WM-Wertung führt Brawn-GP-Pilot Jenson Button vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello.

Noch ist Mercedes aber bis Ende 2011 exklusiv an McLaren gebunden. Dieses Problem wolle der Konzern mit Hilfe seines Großaktionärs Aabar Investment aus Abu Dhabi lösen. Da sich die McLaren-Chefs Ron Dennis und Martin Whitmarsh gegen einen sofortigen Wechsel sperren, soll laut 'auto, motor und sport' der Staatsfonds, der 9,1 Prozent an Daimler und dessen Premiummarke Mercedes hält, die Anteile bei Brawn übernehmen, bis Mercedes aus seinen Vertragsverpflichtungen frei kommt.

Die Einzelheiten sollen bei einem Treffen am Nürburgring zwischen den Mercedes-Verantwortlichen und den Partnern aus dem Mittleren Osten besprochen worden sein. Angeblich sollen die Autos von Brawn GP aber schon in der nächsten Saison in Silber fahren und den Stern auf der Motorabdeckung tragen. Daimler-Chef Dieter Zetsche deutete im Gespräch mit dem Magazin an, dass sich Großaktionär Abu Dhabi in der Formel 1 engagieren will.

Lange hatte Mercedes versucht, bei McLaren eine Mehrheit zu übernehmen. Derzeit sind die Deutschen mit 40 Prozent an McLaren beteiligt. Die Mehrheitsübernahme bei Brawn GP verhilft Mercedes nicht nur zu einem eigenen Rennstall, sondern reduziert zudem die Kosten.

Zuvor hatte die britische Zeitung 'Daily Telegraph' von einer Teilübernahme des in der WM-Wertung führenden Brawn-GP-Teams berichtet. Mercedes gab bislang keine Stellungnahme zu dem möglichen Brawn-Deal ab. "Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte", sagte ein Mercedes-Sprecher dem 'Daily Telegraph' und betonte, "dass wir einen langfristigen Vertrag mit McLaren haben".

Jüngste Äußerungen von Brawn-Geschäftsführer Nick Fry lassen jedoch auf weit gediehene Gespräche schließen. "Wir haben einige nette Verträge abgeschlossen", sagte Fry. Diese würden jedoch erst bei der Vorstellung des neuen Autos im nächsten Jahr enthüllt. Für die kommenden drei Jahre sei die Teilnahme von Brawn an der Königsklasse des Motorsports gesichert, so Fry. Brawn-Insider bestätigten bereits, dass der Deal mit Mercedes so gut wie sicher sei.

Montag, 7. September 2009

Die Formel 1 Kurve

Zeitung: Mercedes übernimmt Brawn GP

Zeitung: Mercedes übernimmt Brawn GP
Mercedes will den Erfolg einkaufen: Nach Informationen der seriösen britischen Zeitung 'Daily Telegraph' steht der deutsche Autobauer vor einer Teilübernahme des in der WM-Wertung führenden Brawn-GP-Teams. Bereits in dieser Saison liefert Mercedes die Motoren an das britische Team. Während Honda sich bereits aus der Formel 1 zurückgezogen hat und BMW nach Saisonende aussteigt, setzt Mercedes auf Expansionskurs. Denn neben Brawn werden die Stuttgarter auch ihre 40-prozentige Beteiligung am McLaren-Team behalten.

Mercedes hat bislang keine Stellungnahme zu dem möglichen Brawn-Deal abgegeben. "Wir kommentieren grundsätzlich keine Gerüchte", sagte ein Mercedes-Sprecher dem 'Daily Telegraph' und betonte, "dass wir einen langfristigen Vertrag mit McLaren haben".

Jüngste Äußerungen von Brawn-Geschäftsführer Nick Fry lassen jedoch auf weit gediehene Gespräche schließen. "Wir haben einige nette Verträge abgeschlossen", sagte Fry. Diese würden jedoch erst bei der Vorstellung des neuen Autos im nächsten Jahr enthüllt. Für die kommenden drei Jahre sei die Teilnahme von Brawn an der Königsklasse des Motorsports gesichert, so Fry. Brawn-Insider bestätigten bereits, dass der Deal mit Mercedes so gut wie sicher sei.

Liuzzi neuer Teamkollege von Sutil

Liuzzi neuer Teamkollege von Sutil
Force India hat Vitantonio Liuzzi als neuen Teamkollegen von Adrian Sutil bestätigt. Der Italiener ersetzt bei den letzten fünf Saisonrennen seinen zu Ferrari gewechselten Landsmann Giancarlo Fisichella. Liuzzi wird sein erstes Rennen am kommenden Wochenende beim Großen Preis von Italien in Monza bestreiten.

Force India hatte den 28-Jährigen in der vergangenen Saison als Testfahrer verpflichtet. F1-Erfahrung sammelte Liuzzi bereits 2005 bei Red Bull und in den beiden folgenden Jahren bei Toro Rosso an der Seite von Sebastian Vettel. Sein bestes Ergebnis war Platz 6 beim China-GP 2007. Bei 39 Starts fuhr er insgesamt fünf Punkte ein.

Mein Kommentar:

Meiner Meinung nach die beste Lösung, den Testfahrer fahren zu lassen. Bei Force India war in den letzten Rennen eine deutliche Steigerung zu sehen. Mal sehen, wie sich Liuzzi schlagen wird.

Massa setzt sich für mehr Sicherheit ein

Massa setzt sich für mehr Sicherheit ein
Felipe Massa hat rund sechs Wochen nach seinem schweren Unfall mehr Sicherheit in der Formel 1 gefordert. Der Brasilianer will so schnell wie möglich wieder in der Königsklasse des Motorsports Gas geben - aber vor allem ohne unnötiges Risiko. "Wir müssen uns um Verbesserungen bemühen", sagte der 28-Jährige dem 'Guardian'.

Allerdings ist Massa gegen ein 'Käfig-Cockpit'. "Ich sage nicht, dass wir die Cockpits komplett abdecken sollten. Vielleicht können wir aber andere Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass ein Rad deinen Kopf treffen kann", so der Ferrari-Pilot weiter. Massa kündigte an, "dieses Thema mit Charlie Whiting (FIA-Rennleiter), der FIA und den Fahrern diskutieren", sobald er wieder in den F1-Zirkus zurückgekehrt ist. Der tragische Unfalls von Henry Surtees während eines Formel-2-Rennens habe Massa "sehr mitgenommen". Ans Aufhören dachte der Ferrari-Fahrer aber nie: "Formel 1 ist mein Leben!"

Viereinhalbstündige OP gut überstanden

Unterdessen unterzog sich Massa einer Operation bei einem plastischen Chirurgen. Wie sein Rennstall Ferrari auf seiner Internetseite mitteilte, sei der viereinhalbstündige Eingriff in Sao Paulo im Bereich des Gesichts erfolgreich gewesen.

Massa könne demnach nach einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus seine Rehabilitation im Hinblick auf ein Comeback in der kommenden WM-Saison fortsetzen. Massa war im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn am 25. Juli in Budapest durch eine herumfliegende Stahlfeder am Helm getroffen und am Kopf schwer verletzt worden.

In den vergangenen beiden Rennen wurde der Brasilianer durch Luca Badoer ersetzt. In den letzten fünf Saisonrennen wird der Italiener Giancarlo Fisichella (ehemals Force India) in Massas Ferrari-Cockpit sitzen.

Williams und Force India wieder im Boot

Williams und Force India wieder im Boot
Die Teamvereinigung FOTA hat die vorläufigen Ausschlüsse von Williams und Force India wieder aufgehoben. Das teilte das Exekutivkomitee der Vereinigung mit. Williams und Force India waren im Zuge des Streits mit dem Weltverband FIA wegen der zukünftig vorgesehenen Sparmaßnahmen im Mai vorläufig von der FOTA ausgeschlossen worden. Die beiden Rennställe hatten sich als einzige Teams ohne Bedingungen für die WM 2010 eingeschrieben.

Allerdings war es damals zwischen der FOTA und der FIA mit dem umstrittenen Präsidenten Max Mosley noch nicht zu einem Kompromiss gekommen. Die FOTA-Teams hatten wegen der von der FIA angedachten massiven Sparmaßnahmen mit der Gründung einer eigenen Rennserie gedroht. Mittlerweile ist ein Kompromiss gefunden worden, womit einer Unterzeichnung des Concorde Agreements, der sogenannten Verfassung der Formel 1, nichts mehr im Wege steht.

Sonntag, 26. Juli 2009

Felipe Massas Zustand nach OP ist gut

Massa-Arzt: Zustand nach OP gut

Massa-Arzt: Zustand nach OP gut
Felipe Massa hat seinen Unfall am Samstag in Budapest und die anschließende Operation an der linken Augenhöhle gut überstanden. Der Brasilianer war am Sonntagmorgen bereits aus dem künstlichen Koma aufgewacht, sagte Ferrari-Sprecher Luca Colajanni.

Laut einer Mitteilung des Teams hat es über Nacht keinerlei Komplikationen gegeben, Massas Zustand sei weiterhin stabil. Im weiteren Verlauf des Sonntages stand noch eine weitere Computer-Tomographie auf dem Programm.

"Alle Anzeichen sind positiv", hatte zuvor bereits Massas persönlicher Arzt Dino Altmann gesagt, der Kontakt zu seinen Kollegen in Budapest hatte und am Samstagabend zusammen mit Massas schwangerer Ehefrau Raffaela und dessen Eltern nach Europa flog.
Massa-Arzt: Zustand nach OP gut
Nach Aussage von Altmann, der auch Rennarzt auf der Strecke in Sao Paulo ist, gebe es für Verletzungen dieser Art am Kopf eine Bewertungsskala von 3 bis 15, wobei 15 der beste Wert sei. "Massa liegt bei 14, das ist ein sehr gutes Zeichen", meinte der Mediziner, der je nach Heilungsverlauf von einer Regenerationszeit zwischen zwei und sechs Wochen ausgeht. Das nächste Rennen findet am 23. August in Valencia statt, eine Woche später wird in Spa gefahren. Im Rennen am Sonntag bleibt Massas Platz leer.

Bei der Operation am Samstagabend wurde dem 28-Jährigen nach Aussage seines Bruder Eduardo ein kleiner Knochensplitter am Augenhöhlenknochen entfernt. Dazu hatte der Ferrari-Pilot eine Schnittwunde über dem Auge sowie eine Gehirnerschütterung erlitten.

Massa war am Samstag im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn von einer rund 800 Gramm schweren Stahlfeder aus einem Dämpferelement vom Auto seines Landsmanns Rubens Barrichello am Helm getroffen worden. Der Vize-Weltmeister war kurzzeitig ohne Bewusstsein und fuhr mit Tempo 190 geradeaus in die mit Reifenstapeln gesicherte Streckenbegrenzung.

"Die zweite Botschaft, die wir erhalten haben"

Die zweite Botschaft, die wir erhalten haben
Der Horror-Crash von Felipe Massa nur sechs Tage nach dem tödlichen Unfall des Nachwuchspiloten Henry Surtees hat eine neue Sicherheitsdebatte in der Formel 1 ausgelöst. "Das ist jetzt schon die zweite Botschaft, die wir erhalten. Auch Imola 1994 war eine Botschaft, nach der wir die Autos verbessert haben. Jetzt hat es leider einem Jungen das Leben gekostet", sagte Rubens Barrichello, an dessen Brawn-Mercedes eine Feder abgebrochen war, die Massa so verhängnisvoll getroffen hatte. "Dass diese Dinge jetzt passieren, ist kein Zufall. Es muss etwas unternommen werden."

Brawn-Teamchef Ross Brawn erklärte vor dem Großen Preis von Ungarn: "Wir müssen untersuchen, was vergangenes Wochenende und jetzt hier passiert ist, und es genau verstehen. Theoretisch gibt es die Möglichkeit von Schutzscheiben." Derweil ist Massas gesundheitlicher Zustand nach der Operation am Samstagnachmittag in einem Militärhospital in Budapest unverändert stabil. "Es gab keine weitere Komplikationen in der Nacht", teilte Ferrari am Sonntagvormittag mit. Es werde eine weitere Computertomographie geben. Teamsprecher Luca Colajanni sagte zudem: "Ich weiß, dass Felipe wach war. Ich weiß aber nicht, ob er wieder in ein künstliches Koma versetzt wurde."

Verbesserter Helm rettete Massa das Leben

Nach Angaben des ungarischen Verteidigungsministeriums hatte sich der 28 Jahre alte Brasilianer zunächst in Lebensgefahr befunden. Nach dem medizinischen Eingriff sei sein Zustand stabil gewesen. Massa hatte unter anderem einen Schädelbasisbruch, weitere schwere Kopfverletzungen, einen blutenden Schnitt über dem linken Auge und eine Gehirnerschütterung erlitten. Ärzte des AEK-Krankenhauses hatten nach dem medizinischen Eingriff mitgeteilt: "Massa ist in einer stabilen, zufriedenstellenden Situation." Sie hatten ihn ins künstliche Koma gelegt, wie das nach solchen Operationen üblich ist.

Die zweite Botschaft, die wir erhalten haben
Eine etwa 800 Gramm schwere Stahlfeder war Ursache des schweren Unfalls, den Massa nur mit viel Glück überlebt hatte. Das Teil hatte ihn im zweiten Qualifikations-Durchgang bei einer Geschwindigkeit von 240 Stundenkilometern getroffen. Colajanni erklärte in einer ersten Stellungnahme: "Daraufhin hat er die Kontrolle übers Auto verloren." Offensichtlich stark benommen oder gar bewusstlos, drückte der Pilot gleichzeitig das Brems- und das Gaspedal und schlug laut Ferrari- Teamchef Stefano Domenicali mit etwa 190 km/h frontal in eine Reifenbarriere. Die wie ein Geschoss wirkende Feder beschädigte Massas Helm auf etwa fünf Zentimeter Länge und riss das Visier an der Seite ab. Letztendlich rettete der Kopfschutz ihm das Leben.

Offenes Cockpit bleibt ein Sicherheitsrisiko

Nach Ayrton Sennas tödlichem Unfall am 1. Mai 1994 in Imola - einen Tag zuvor war der Österreicher Roland Ratzenberger in der Qualifikation gestorben - hatte der Internationale Automobil-Verband FIA auf sicherere Helme gedrängt. Deren Widerstandsfähigkeit wurde seit diesen letzten tödlichen Fahrerunfällen in der Formel 1 verdoppelt. Massa trägt, wie viele Kollegen, einen 1,4 Kilogramm schweren Kopfschutz aus Karbonschichten. "Auf jeden Fall ist die Arbeit, die im Bereich der Helme geleistet wurde, sehr wertvoll, wie man heute gesehen hat. Die Helme wurden in den vergangenen Jahren enorm verbessert", sagte Ross Brawn. "Wir müssen uns bei den Leuten bedanken, die das veranlasst haben."

Schwachpunkt der etwa 730 PS starken, auf Hochgeschwindigkeits- Strecken wie Monza bis zu 350 km/h schnellen Boliden ist das Cockpit. Zwar wurden auch hier die Seitenwände höher gezogen, um den Piloten mehr Schutz zu gewähren, aber Formel-Rennwagen sind prinzipiell ohne Dach. Forderungen, eine Panzerglaskuppel oder etwas Ähnliches einzusetzen, bezeichnete der Brawn-Teamchef als "nicht so einfach". Eine solche Konstruktion könne bei einem schweren Unfall auf den Fahrer brechen und schlimme Folgen haben. Barrichello betonte trotz aller Kritik, dass die Rennwagen wesentlich sicherer als früher seien.

Große Sorge um Massa

Bezogen auf einen schweren, letztendlich aber folgenlosen Unfall zwischen Alexander Wurz und Mark Webber 2007 in Melbourne sagte er aber: "Wir müssen uns Gedanken machen. Die Sicht wird immer schlechter. Wir sitzen so tief im Auto, dass teilweise nicht einmal die Mechaniker sehen, ob ich es bin oder Jenson. Aber der Schutz ist dadurch deutlich besser." FIA-Rennleiter Charlie Whiting bezeichnete den Unfall als Ausnahme. "Wenn man dieses Szenario nachstellen wollte, würde man es wahrscheinlich in fünf Millionen Versuchen nicht schaffen, so etwas hinzukriegen", sagte er der Online-Ausgabe von 'auto, motor und sport'.

Indes drückten Fahrer, Teamchefs und andere Formel-1-Vertreter ihr großes Bedauern über den schweren Unfall aus. Auch Rekord-Weltmeister und Ferrari-Berater Michael Schumacher machte sich Sorgen über den gesundheitlichen Zustand seines ehemaligen Teamkollegen. Er sei genauso erschrocken gewesen wie alle anderen und habe sich sofort erkundigt, wie es Felipe gehe, erklärte Schumachers Sprecherin Sabine Kehm. Die Ferrari-Verantwortlichen und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone besuchten Massa im Krankenhaus. Dessen im fünften Monate schwangere Frau Rafaella hatte den Unfall im Fernsehen gesehen. Sie wollte noch am Samstag nach Budapest fliegen.

Samstag, 11. Juli 2009

Ergebnis des Qualifyings am Nürburgring

Vettel hinter Button und Barrichello

Vettel hinter Button und Barrichello
Bitterer Rückschlag für Sebastian Vettel bei seiner Aufholjagd auf WM-Spitzenreiter Jenson Button - und das ausgrechnet bei seinem Heimrennen auf dem Nürburgring. Während sich sein Teamkollege Mark Webber die Pole Position in der Eifel sicherte, muss sich Vettel mit Platz 4 begügen. Doppelt bitter: Mit den beiden Brawn-GP-Piloten Rubens Barrichello und Button schoben sich in den letzten Sekunden eines turbulenten und von Wetterkapriolen durcheinander gewirbelten Qualifyings Vettels schärfste WM-Rivalen noch an ihm vorbei auf die Plätze 2 und 3.

"Ich bin nicht ganz zufrieden. Ich hätte weiter vorn sein müssen. Die Runde war nicht so gelungen", sagte Vettel enttäuscht. Rekord-Weltmeister Michael Schumacher, der als Ferrari-Berater an der Boxenmauer stand, verstand den Frust des 22-Jährigen. "Das wird ihn wurmen. In der Heimat will man natürlich ganz vorn stehen", meinte Schumacher, der fünfmal auf dem Nürburgring gewann. Heimlicher Sieger des Tages war indes Vettels Landsmann Adrian Sutil, der als Siebter zum ersten Mal einen Force India unter die besten Zehn der Startaufstellung steuerte. "Wunderbar. Ich bin total überwältigt", schwärmte Sutil. "Es hat genau hingehauen. Besser hätte es nicht laufen können. Jetzt wollen wir natürlich auch Punkte holen."

Sutil: Bester Startplatz der Karriere

Perfekt lief es auch für den Australier Webber, der zum ersten Mal in seiner Karriere auf Startplatz 1 fuhr und nun auch den ersten Sieg anstrebt. "Wahnsinn", brüllte der 32-Jährige in den Boxenfunk. "Ein besonderer Tag", gestand Webber später. "Klasse Job", lobte Teamchef Christian Horner seinen Routinier. Da konnte das Team auch die 10.000-Euro-Strafe verkraften, die die Rennkommissare aussprachen. Die hohen Herren waren der Meinung, dass das Team Vettel während des Qualifyings einmal zu einem gefährlichen Zeitpunkt in der Boxengasse losfahren ließ. Vettels 4. Startplatz wurde nicht beeinträchtigt.

Deshalb sieht Horner auch für den Deutschen noch Siegchancen. "Wir haben eine gute Strategie. Wir sehen gut aus", betonte der Brite. Doch zunächst muss Vettel erstmal an den beiden Brawn-Piloten vorbei. "Es ist gut, dass Rubens und ich in den Top Drei sind", befand Button, der vor dem neunten Saison-Lauf 25 Punkte Vorsprung vor Vettel hat und sich nach der schwachen Darbietung beim letzten Grand Prix in Silverstone auf dem Nürburgring rehabilitieren will.

Vettel hinter Button und Barrichello
Wiedererstarkt ist offenbar auch das McLaren-Mercedes-Team. Weltmeister Lewis Hamilton sicherte sich vor Teamkollege Heikki Kovalainen Startplatz fünf. "Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht. Wir wissen aber nicht, wo wir gewesen wären, wenn es trocken geblieben wäre", sagte der Brite, der sich nach seinen beiden Trainings-Bestzeiten am Freitag und Samstag sogar noch mehr erhofft hatte.

Wetterkapriolen bremsen Heidfeld und Rosberg aus

Typisches Eifelwetter mit wechselnden Witterungsbedingungen hatte das Qualifying insbesondere in Q2 für die Fahrer zu einem Reifen-Poker gemacht. Drei deutsche Piloten gehörten zu den Opfern der Wetterkapriolen, die gleichzeitig zu unterschiedlichen Verhältnissen auf den einzelnen Streckenabschnitten führten. BMW-Pilot Nick Heidfeld und Williams-Mann Nico Rosberg wechselte im zweiten Qualifying-Abschnitt von Intermediates-Reifen zu spät zurück auf Slicks und verpassten damit den durchaus möglichen Sprung ins Finale der besten 10.

Heidfeld landete auf Platz 11, Rosberg muss am Sonntag (14.00 Uhr live bei sport.de und RTL) von Position 15 ins Rennen gehen. "Das Timing hat heute nicht gepasst. Das ist schade, weil mehr drin gewesen wäre", sagte Routinier Heidfeld. Sichtbar sauer reagierte Rosberg auf sein schlechtestes Qualifying-Ergebnis in dieser Saison "Es war ein bisschen Chaos. Wir haben einfach nicht das Beste draus gemacht", erklärte der Williams-Fahrer, der erstmals in diesem Jahr das Finale der besten 10 verpasste.

Schwarzer Samstag für Glock

Noch schlechter lief es bei Timo Glock, für den schon in der ersten K.o-Runde Schluss war. Nach mehreren Fahrfehlern rangierte der Toyota-Pilot fünf Minuten vor Ende von Q1 nur auf dem vorletzten Platz, als plötzlich Regen einsetzte. Auf der feuchten Piste schaffte der 26-Jährige keine Verbesserung mehr. Doch es kam noch schlimmer: Die Rennkommissare belegten Glock nach einer Behinderung von Renault-Pilot Fernando Alonso mit einer Strafversetzung von drei Plätzen. Damit muss der Deutsche beim Heim-Grand-Prix seines in Köln ansässigen Toyota-Teams vom letzten Startplatz ins Rennen gehen.

Vettel "nicht ganz zufrieden"

Vettel nicht ganz zufrieden
Sebastian Vettel (Red Bull): "Ich bin nicht ganz zufrieden. Offensichtlich war es mit dem Wetter heute ein bisschen Lotterie. Meine letzte Runde war jetzt auch nicht die allerbeste. Wer weiß, was das Wetter morgen macht. Es ist noch alles drin. Wie schwer ich jetzt im Vergleich zu den anderen bin, kann ich natürlich nicht sagen. Ich hätte heute einfach weiter vorne sein müssen. Ich habe die ganze Zeit gefragt, was jetzt mit dem Wetter wird, aber es konnte mir keiner so genau sagen."

Mark Webber (Red Bull): "Es war schon ein ganz besonderer Moment, hier die Pole zu holen. Mit den Wetterbedingungen war es so chaotisch, aber dann noch so eine Rundenzeit zu holen - das war schon fantastisch."

Christian Horner (Teamchef Red Bull): "Sebastian hat ein bisschen mehr Sprit an Bord, aber Mark hat auch eine super Runde gefahren. Vom Gewicht korrigiert, sind die beiden Zeiten auf Augenhöhe. Eine super Leistung unter ganz schwierigen Bedingungen. Wir haben eine gute Strategie. Wir sehen gut aus. Für Mark ein super Ergebnis. Ich freue mich total für ihn."

Adrian Sutil (Force India): "Es war wunderbar. Da kann man sich dran gewöhnen. Es war unglaublich. Wir haben im Q2 die richtige Entscheidung getroffen. Selbst mit viel Sprit am Bord lief es richtig gut. In Q2 habe ich die Reifenwahl selber getroffen. Ich hab gesagt, wir müssen es riskieren, und dann haben wir richtig Glück gehabt. Mehr hätten wir uns nicht wünschen können. Wir sind jetzt in den Top Ten und wollen auch in die Punkte fahren. Das ist unser Traumziel und das versuchen wir zu erreichen."

Vettel nicht ganz zufrieden
Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Das Timing hat einfach nicht gepasst, aber das Wetter war nicht vorherzusehen. Als es feucht war, waren wir ja noch gut dabei. Wenn wir früher auf Slicks gegangen wären, hätte es auf jeden Fall gepasst. Die Reifenwahl habe ich, als ich in die Box gekommen bin, dem Team überlassen."

Nico Rosberg (Williams): "Es ist ein ganz neues Gefühl, hier schon nach dem Q2 zu stehen. Es ist nicht so gut gelaufen. Im Trockenen waren wir ganz gut unterwegs, aber in Q2 wurde es dann ziemlich chaotisch: da trocken, hier feucht. Das war unglaublich schwierig. Den letzten Schritt, um auf Slicks zu gehen, hat das Team entschieden, aber das war leider ein wenig zu spät.

Timo Glock (Toyota): "Die Zeiten sind schon wie in Silverstone richtig schlecht. In keinem Sektor ist das Auto gekommen. Bis jetzt weiß ich nicht, woran es liegt. Ein Fahrfehler war dabei, aber daran alleine kann es nicht liegen. Ob es sich überhaupt lohnt, das Auto für morgen voll zu tanken, kann ich nicht sagen."

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Man muss die Wetterbedingungen berücksichtigen. Das Team hat eine super Arbeit gemacht. Es war schon eine harte Sache mit dem Regen. Da war es schon schwierig, Grip zu finden. Wir haben zwar schon einen Schritt nach vorne gemacht, aber wir wissen nicht, wo wir jetzt stehen würden, wenn es trocken gewesen wäre."

Strategie-Prognose nach dem Qualifying


Fahrer und Auto

Gewicht in kg

Erwarteter 1. Stopp

M. Webber (Red Bull)

661,0

19

R. Barrichello (Brawn GP)

647,0

14

J. Button (Brawn GP)

644,0

12

S. Vettel (Red Bull)

661,0

19

L. Hamilton (McLaren-Mercedes)

654,5

16

H. Kovalainen (McLaren-Mercedes)

664,0

20

A. Sutil (Force India)

678,5

25

F. Massa (Ferrari)

673,5

24

K. Raikkönen (Ferrari)

674,0

24

N. Piquet (Renault)

676,0

24

N. Heidfeld (BMW Sauber)

681,0

26

F. Alonso (Renault)

668,2

22

K. Nakajima (Williams)

683,6

27

J. Trulli (Toyota)

683,7

27

N. Rosberg (Williams)

689,6

30

R. Kubica (BMW Sauber)

673,5

24

S. Buemi (Toro Rosso)

674,5

24

G. Fisichella (Force India)

662,5

19

T. Glock (Toyota)

662,3

19

S. Bourdais (Toro Rosso)

689,5

30


Mein Kommentar:

Formel 1 + Regen / nicht Regen / Regen = sehr spannend
Wenn sich das Wetter so wie in der Eifel ständig ändert, ist immer interessant zu sehen, wer etwas riskiert und wer dann im Endeffekt die richtigen Entscheidungen trifft.

Für Sebastian Vettel wird es im Rennen nicht leicht. Es gilt zunächst einmal den Start zu überstehen. Laut der Gewichtstabelle haben die Red Bull mehr Sprit an Bord. Es ist nur die Frage, wie sich das Wetter entwickeln wird. Aber der Sieg ist auf jeden Fall zu holen.

Adrian Sutil hat von den Fahrer in den Top 10 den meisten Sprit an Bord, was seine Leistung noch einmal hervorhebt. Ich hoffe, dass beim Start alles gut geht. Die beiden Ferrari-Piloten werden im Rennen wohl stärker sein. Dennoch könnten Punkte zu holen sein.