Sonntag, 4. Oktober 2009

Interview mit Sebastian Vettel

Vettel: "Noch ein harter Brocken"

Vettel: Noch ein harter Brocken
Ihr Sieg wirkte sehr überlegen. War das tatsächlich so?
Sebastian Vettel: "Was für ein Rennen. Ich bin überglücklich und sehr zufrieden, wie der Plan aufgegangen ist. Wir waren die Favoriten, aber wir mussten erst den Start hinbekommen. Wir waren zuversichtlich, aber es war dann doch enger, als ich dachte. Plötzlich war da ein Silberpfeil neben mir. Danach habe ich versucht, jede Runde ans Limit zu gehen. Mein Auto war fantastisch. Ich hatte fast bis zum Ende alles unter Kontrolle. Dann wollte ich noch ein bisschen Spaß haben und mir die schnellste Rennrunde holen. Da hat mich dann mein Renn-Ingenieur gewarnt, ich solle nichts Dummes anstellen und mir nicht meine Reifen zerstören. Zwei Runden später kam dann das Safety-Car."

Wie wertvoll ist dieser Sieg für Sie?
Vettel: "Endlich haben wir es geschafft. In den letzten Rennen hatten wir ein Auf und Ab. Es ist schön, wieder auf dem ersten Platz zu stehen."

Was bedeutet es Ihnen, auf der von allen Fahrern geliebten Strecke in Suzuka zu gewinnen?
Vettel: "Diese Strecke ist einfach großartig, wie von Gottes Hand gemacht. Als ich in die letzte Runde ging, habe ich bedauert, dass es vorbei ist."

Wie sehen Sie nun Ihre Chancen im Titelrennen?
Vettel: "Schade, dass es nur noch zwei Rennen sind. Aber es ist noch alles möglich. Die Dinge können sich schnell ändern. Das hat dieses Rennen gezeigt. Es ist noch ein harter Brocken, aber wir werden bis zum Schluss kämpfen."

Was rechnen Sie sich für die letzten Rennen aus?
Vettel: "Es ist doch ganz einfach: Das Beste, was wir tun können, ist zu gewinnen. Ich war überrascht, dass die Brawns hier solche Probleme hatten. Für die nächsten Rennen sollten wir gut aufgestellt sein. In Brasilien waren wir schon im vergangenen Jahr stark, jetzt kommen wir mit einem noch besseren Auto. Die Strecke in Abu Dhabi kennt noch niemand. Aber wir haben auf jeden Fall noch einmal einen Schritt nach vorn gemacht."

Stimmen zum Rennen in Suzuka

Heidfeld: "Alles ist schiefgegangen"

Heidfeld: Alles ist schiefgegangen
Sebastian Vettel (Red Bull): “Was für ein Rennen. Von der Strategie her waren wir Favorit, aber man muss auch erstmal den Start hinkriegen. Wir waren optimistisch, dass wir die Position halten können, aber es war doch knapper als ich dachte. Das Auto war fantastisch. Bis zum Schluss habe ich alles kontrolliert. Am Ende habe ich dann versucht, die Reifen zu schonen. Nach der Safety-Car-Phase hat der Abstand dann gereicht, um zu gewinnen, auch weil ich mit Grosjean noch einen Puffer hinter mir hatte.“

Jarno Trulli (Toyota): "Es ist ein zweifacher Erfolg: Erst Timo in Singapur und jetzt ich hier. Wir waren vor den eigenen Fans absolut konkurrenzfähig, das war super. Ich danke dabei dem ganzen Team, vor allem aber auch Timo. Er ist ein super Typ und es ist schade, dass er hier nicht fahren konnte."

Nico Rosberg (Williams): "Ich denke, der 5. Platz war super heute: nach dem Qualifying 11., durch die ganzen Strafen dann 7. am Start und jetzt am Ende 5. Da war viel Druck von hinten. Vor allem Button, der war echt sehr schnell, aber ich habe ihn strategiemäßig geschlagen, er kam immer kurz vor mir in die Box."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Es ist ärgerlich. 6. Platz sind zwar ein paar Punkte, aber der 4. Platz wäre dringewesen. Man hat mich sehr früh reingeholt – ich weiß nicht warum. Ich hätte noch ein paar Runden fahren können. Dann gab es auch noch ein Problem beim Stopp, ich glaube am Reifen hinten links. Das kann passieren, ich weiß aber nicht warum das ausgerechnet heute passieren musste.
Dann hatte Rosberg später noch Glück, als er kurz vor der Safety-Car-Phase in die Box kam. Ich musste dann aus teamtaktischen Gründen auch noch Kubica vorbeilassen. Es ist alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte."

Sutil: "Ein enttäuschendes Rennen"

Jenson Button (Brawn GP): "Das Rennen hat mir Spaß gemacht. Ich habe getan, was ich konnte. Durch die Strafe war es schwieriger für mich, denn ich hatte einige schwerere Autos vor mir."

Adrian Sutil (Force India): “Das war ein enttäuschendes Rennen. Der Start war okay, ich konnte meine Position halten, dann habe ich zwei Plätze verloren - und dann war ich an Kovalainen dran, habe ihn angegriffen. Da hat er mich umgedreht. Ich habe ein paar Plätze verloren, da war das Rennen für mich vorbei. Wieder so eine Sache ... Es ist einfach sehr enttäuschend, wenn so etwas passiert.“

Ross Brawn Teamchef Brawn GP): "Es wäre schön, hätten wir eine WM heute klargemacht, aber ich denke, bei einem halben Punkt in der Konstrukteurs-WM dürfen wir hoffen. Die beiden Strecken, die jetzt noch kommen, sind nicht so schlecht für uns."

Christian Horner (Teamchef Red Bull): "Der Kampf geht weiter, wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, die letzten beiden Rennen zu gewinnen. Der Druck lastet jetzt auf Brawn. Die Motoren sehen besser aus, als man erwarten könnte. Die beiden Strechen, die jetzt noch kommen, sollten uns liegen. Den halben Punkt in der Konstrukteurs-WM werden sie (Brawn, Anm. d. Red.) holen. Jetzt geht es mehr um die Fahrer-WM."

Ergebnis des Rennens in Suzuka

Vettel und Trulli glänzen in Japan

Vettel und Trulli glänzen in Japan
Sebastian Vettel hat beim Großen Preis von Japan einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg herausgefahren und die Weltmeisterschaft wieder etwas spannender gemacht. 53 Runden lang kontrollierte der Red-Bull-Pilot das Geschehen in Suzuka und gewann vor Jarno Trulli im Toyota und McLaren-Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton.

Ein starkes Rennen lieferten auch Nico Rosberg und Nick Heidfeld ab. Hinter Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen kämpfte sich Rosberg im Williams auf Rang fünf, gefolgt von BMW-Sauber-Fahrer Heidfeld. Erst auf den Rängen sieben und acht kamen die Brawn-GP-Piloten und WM-Spitzenreiter Rubens Barrichello und Jenson Button ins Ziel. Adrian Sutil wurde im Force India 13.

Schon beim Start lief für Vettel alles glatt und er behauptete seine Führung. Hamilton nutzte seinen KERS-Vorteil und schnappte sich relativ locker Trulli im Toyota. Auch Vettel wollte sich der Silberpfeil-Pilot vorknöpfen, aber der Red-Bull-Mann machte sich vor der ersten Kurve schön breit und blieb vorne. Hinter Trulli verteidigte Heidfeld seinen 4. Platz vor Räikkönen, Barrichello, Rosberg und Sutil. WM-Spitzenreiter Button hatten keinen guten Start und fiel von Rang zehn auf elf zurück.

Heidfelds Crew vermasselt 4. Platz

Während Button im Mittelfeld festhing, ging Vettels Taktik durch den Gewinn des Starts voll auf. Der 22-Jährige quetschte eine schnellste Runde nach der anderen aus seinem Red Bull heraus. Nach zehn Runden betrug Vettels Vorsprung auf Hamilton schon mehr als vier Sekunden. Nach 15 Runden eröffnete Hamilton - wie vorhergesagt - die Serie der ersten Boxenstopps, wodurch er hinter Rosberg auf Rang sieben zurückfiel. Einen Umlauf später stoppte Trulli. Der Toyota-Pilot schaffte es aber nicht, vor Hamilton wieder auf die Strecke zurückzukehren, blieb ihm aber im Nacken.

Nach 18 Runden stoppten Vettel und Heidfeld. Vettel stand mit 12,4 Sekunden sehr lange beim Tanken, doch es reichte für den WM-Dritten, trotzdem locker vor Hamilton zu bleiben. Zwischen Vettel und Hamilton lag zunächst Rosberg, der in der 22. Runde zum Service kam, und auf Position neun zurückfiel. An der Spitze bestimmte Vettel das Tempo und vergrößerte die Lücke auf Hamilton und Trulli pro Runde um rund zwei Zehntelsekunden.

Heidfeld verteidigte seine 4. Position wacker. Trulli konnte der BMW-Sauber-Pilot nicht folgen, spürte aber den Druck des leichteren Räikkönen. Als der Ferrari-Pilot in der 36. Runde zu seinem 2. Stopp in die Box abbog, sah alles noch gut aus für Heidfeld. Doch die eigene Boxenmannschaft machte ’Quick Nick’ eine Runde später einen Strich durch die Rechnung. Der rechte Hinterreifen klemmte und Heidfeld verlor wertvolle Sekunden. Diese Sekunden nutzte Räikkönen, um sich knapp an dem BMW-Mann vorbeizudrücken.

Trulli und Toyota-Mannschaft arbeiten perfekt

Deutlich besser arbeiteten die Mechaniker bei Toyota. Dank eines perfekten Stopps gelang es Trulli, in der 40. Runde an Hamilton, der zwei Umläufe davor gestoppt hatte, vorbeizugehen. An der Spitze ließen Vettel und Red Bull trotz leichter Probleme beim Reifenwechsel nichts anbrennen: Der 22-jährige Hesse blieb souverän der Spitze und fuhr locker dem Sieg entgegen. Spannend wurde es jedoch noch einmal gegen Rennende. Weil Jaime Alguersuari in der 46. Runde ausgangs der 130-R-Kurve die Kontrolle über seinen Toro Rosso verlor und heftig in die Streckenbegrenzung einschlug, musste das Safety Car auf die Strecke kommen. Das Feld rückte wieder zusammen – und beim Re-Start vier Runden vor Schluss kam wieder Spannung auf. Vettel hatte aber auch hierbei alles unter Kontrolle und blieb auf Platz 1. Auch auf den folgenden Plätzen änderte sich bis zur Zieldurchfahrt nichts mehr.

Während Vettel und Rosberg ein perfektes Rennen ablieferten, haderten Heidfeld und Sutil mit ihrem Resultat. Ohne den Fehler beim zweiten Boxen-Aufenthalt wäre Heidfeld wahrscheinlich Vierter geworden. "Es ist sehr ärgerlich. Als Sechster habe ich zwar ein paar Punkte geholt, aber Platz vier wäre sicher drin gewesen. Es ist alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte", sagte der 32-Jährige. Auch Sutil war nach seinem 13. Rang richtig niedergeschlagen. In der 13. fuhr er ein sauberes Manöver gegen Heikki Kovalainen. Doch nach einer vom Finnen verschuldeten Berührung drehte sich Sutils Force India und er verlor vier Positionen. "Es ist einfach sehr enttäuschend, wenn so etwas passiert", sagte ein enttäuschter Sutil. Das Rennen war für den 26-Jährigen gelaufen und die Punkteränge außer Reichweite.

Warum Barrichello vor Sutil startete

Warum Barrichello vor Sutil startete

Warum Barrichello vor Sutil startete
Die Formel-1-Fans werden sich verwundert die Augen gerieben haben, dass Adrian Sutil im Qualifying einen Platz vor Rubens Barrichello gelandet war, aber zwei Plätze hinter dem Brasilianer ins Rennen ging - und das, obwohl beide Fahrer wegen Vergehen im Qualifying um 5 Plätze zurückversetzt wurden.

Das Geheimnis hinter den auf den ersten Blick 'dunklen Machenschaften' des Automobil-Weltverbandes: Die FIA behandelt jede Rückversetzung einzeln in der zeitlichen Reihenfolge des Vergehens und erstellt nach jedem Fall eine neue Rangfolge.
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In Suzuka bekamen in der Qualifikation - in dieser zeitlichen Reihenfolge - Fernando Alonso, Barrichello (beide Missachten Gelber Flaggen), Buemi (gefährliches Fahren und Blockieren von Konkurrenten), Jenson Button, Sutil (beide Missachten Gelber Flaggen) sowie Heikki Kovalainen (Getriebewechsel) jeweils eine Strafversetzung um fünf Plätze aufgebrummt.

Am Beispiel von Barrichello und Sutil bedeutet das: Die Strafe gegen Alonso hatte auf die Platzierungen von Sutil und Barrichello keine Auswirkungen. Danach verhandelte die FIA gegen Barrichello, der von Startplatz 5 auf 10 zurückgestuft wurde. Buemi verlor im Anschluss 5 Plätze, er fiel von 9 auf 14 zurück, Barrichello rückte auf 9 vor. Auch Button musste zurück, fiel von 6 auf 11, Barrichello schob sich schon auf Startplatz 8. Im Anschluss bestrafte die FIA Sutil, der damit auf 9 fiel und Barrichello schon 7. war. Schlussendlich musste auch Kovalainen, mittlerweile auf Rang 6 nach vorne gespült, 5 Plätze zurück. Barrichello rückte auf 6 vor, Sutil auf 8.

Mein Kommentar:

Dass die FIA die Zurückversetzung nach der zeitlichen Reihenfolge des Vergehens behandelt, ist wahrscheinlich eine Regel, die es schon eine sehr lange Zeit gibt. Und beim Rennen in Suzuka ist jetzt mal aufgefallen, dass diese ziemlich ungerecht sein kann. Ich denke aber nicht, dass man daran etwas ändern wird, denn Suzuka wird da eine Ausnahme bleiben.

Eigentlich hätte man nach Q2 direkt feststellen müssen, wer zu schnell war. Aber das hätte das gesamte Qualifying vermutlich zu weit in die Länge gezogen.

Ja, ja, alles nicht so einfach ...

Interview mit Timo Glock

Glock: In Brasilien wieder dabei

Glock: In Brasilien wieder dabei
Nach dem schweren Unfall im Qualifying mussten Sie auf den Start in Suzuka verzichten. Wie geht es Ihnen?
Timo Glock: "Ich habe eine Schnittwunde am linken Bein, die ist rund sechs Zentimeter lang. Zum Glück sind keine Muskeln oder Bänder verletzt worden. Der Schnitt ist mit 14 Stichen genäht worden. Ich habe danach bis 2.00 Uhr in der Nacht mit meinem Physiotherapeuten noch alles versucht. Aber am Ende war es unmöglich, zu fahren, da ich mit dem Bein keine Kraft ausüben kann. Ich bin der Letzte, der nicht gerne ein Formel-1-Auto fahren will, aber es hätte absolut keinen Sinn gemacht, über ein bestimmtes Limit zu gehen."

Wie ist es zu dem Unfall gekommen?
Glock: "Es war allein mein Fehler. Ich hatte die Kurve falsch eingeschätzt. Ich wollte aus der Runde alles rausholen, hatte dann ein bisschen Übersteuern beim Ausgang und wollte noch viel Schwung mitnehmen. Ich hatte die Situation dann aber unterschätzt und war etwa 50 Zentimeter weniger weit rechts als ich dachte. Dann bin ich mit dem linken Vorderrad aufs Gras gekommen."

Es gab Spekulationen über ein Lenkungsproblem ...
Glock: "Nein, das sah vielleicht im Fernsehen nur so aus. Auf schnellen Strecken ist die Lenkung so übersetzt, dass die Räder zunächst nur wenig einschlagen, wenn man einlenkt."

Keine Sorgen um die Zukunft

Nach dem Aufprall hat es lange gedauert, bis die Rettungskräfte Sie aus dem Auto geborgen hatten. Warum?
Glock: "Der Aufprall war hart, aber ich konnte meine Beine bewegen und wollte eigentlich aussteigen. Dann habe ich aber nach unten geschaut und ein Aluminiumteil in meinem Bein gesehen. Das war wohl ein Teil vom Frontflügel, der ins Monocoque eingedrungen ist. Ich sah dann, dass mein Overall aufgeschnitten war und die Farbe geändert hatte - von weiß auf blutrot. Da habe ich entschieden, lieber erstmal sitzen zu bleiben und auf den Arzt zu warten."

Sie hatten bereits am Tag zuvor das Freie Training wegen einer Erkältung verpasst ...
Glock: "Ja, das war nicht mein Wochenende. Ich schaffe es offenbar nicht, mal zwei gute Wochenenden hintereinander zu haben."

Hatte Ihre Erkältung vielleicht noch etwas mit dem Unfall zu tun?
Glock: "Nein. Ich bin schon klar genug im Kopf, um zu wissen, dass man gerade auf so einer Strecke fit sein muss. Ich war fieberfrei, das war kein Problem. Ich war vielleicht nicht hundertprozentig fit, aber zu 95 Prozent."

Wie stehen die Chancen, dass Sie beim nächsten Rennen am 18. Oktober in Brasilien wieder fahren können?
Glock: "Ich bin ziemlich sicher, dass wir das hinbekommen. Ich glaube, es ist nur eine Frage von zwei, drei Tagen, bis die Wunde ein bisschen entlastet ist. Ich wäre natürlich hier in Japan gerne für Toyota gefahren. Aber das Risiko konnte man nicht eingehen."

Hat die Verletzungspause Auswirkungen auf Ihre Suche nach einem neuen Cockpit für 2010?
Glock: "Nein, ich weiß, dass meine Zukunft sehr positiv aussieht, und ich bin sicher, dass das gut ausgeht."

Vettel auf den Spuren der Schumachers

Vettel auf den Spuren der Schumachers

Vettel auf den Spuren der Schumachers
Sebastian Vettel hat durch den Triumph beim Großen Preis von Japan in Suzuka ein Stück deutsche Formel-1-Geschichte geschrieben. Der 22-Jährige ist erst der insgesamt dritte deutsche Formel-1-Rennfahrer, der es auf mindestens drei Saisonsiege in der Königsklasse des Motorsports brachte.

Dieses Kunststück war zuvor nur den Brüdern Michael und Ralf Schumacher gelungen. Ralf Schumacher feierte 2001 im Williams-BMW ebenfalls drei Saisonerfolge. Der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher kam in seinem Abschiedsjahr 2006 im Ferrari auf sieben Siege. Vettel gewann in diesem Jahr die Rennen in Shanghai, Silverstone und nun Suzuka.

Michael Schumacher fuhr als Rekordsieger in seiner 16-jährigen Formel-1-Karriere insgesamt 91 Grand-Prix-Erfolge ein, Bruder Ralf gewann sechs Formel-1-Rennen. Mit jetzt vier Siegen ist Vettel die alleinige deutsche Nummer drei. Der Hesse ließ den Mönchengladbacher Heinz-Harald Frentzen, der auf drei Erfolge kam, hinter sich. Den ersten Sieg hatte Vettel im vergangenen Jahr in Monza geholt.

Ferrar will weiter ein drittes Auto

Ferrari will weiter drittes Auto für Schumacher

Ferrari will weiter drittes Auto für Schumacher
Ferrari bemüht sich weiter mit aller Kraft um ein Comeback von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher in der Formel 1. "Die Einführung eines dritten Autos ist für Ferrari immer noch ein Riesen-Thema", sagte Teamchef Stefano Domenicali der Bild am Sonntag: "Wir drängen darauf, weil wir glauben, dass es Sinn macht. Und es macht auch Sinn, dass ein Mann wie Michael Schumacher es fährt."

Als der 40-Jährige sein letztlich geplatztes Comeback angekündigt habe, "haben wir eine unglaubliche Euphorie gespürt", sagte Domenicali: "Es war erfrischend für die Fans und für uns als Team. Das war für uns der Beweis, dass ein drittes Auto Sinn macht, wenn ein Mann wie Schumacher es fahren würde. Zurzeit ist das gesundheitlich unmöglich. Aber wer weiß?"

Wegen einer beim Motorradfahren erlittenen Nackenverletzung konnte Schumacher im August nicht wie geplant als Ersatz für den verletzten Felipe Massa einspringen. Die Ausflüge auf zwei Rädern will Domenicali dem als Berater angestellten Schumacher aber nicht verbieten. Er fürchtet nämlich den Trotzkopf des Deutschen.

"Michael ist ein ganz besonderer Typ", sagte er: "Sein Leben besteht aus Herausforderungen. Er liebt und braucht sie jeden Tag. Wenn ich ihm davon abraten würde, Motorrad zu fahren, würde ihn das womöglich nur noch mehr anspornen. Deshalb lasse ich es einfach."

Mein Kommentar:

Ich bin mal gespannt, ob es Ferrari erlaubt sein wird, mit einem dritten Auto zu fahren. Für die Formel 1 wäre es eine Riesensache, wenn Michael Schumacher wieder fahren würde. Ich hoffe auch, dass er wieder fährt. Aber mal ehrlich: Felipe Massa, Michael Schumacher und Fernando Alonso. Geht das gut?

Wenn Ferrari mit einem dritten Auto fahren würde, würden dann nicht überall Probleme auftauchen? Was ist mit den Boxenstopps oder überhaupt mit den Boxen, die ja nicht für drei Autos gedacht sind? Bei drei Fahrern muss bzw. wird es einen geben, der zurückstecken muss und bei diesen drei Fahrern wird das definitv keiner freiwillig tun.

Massa soll die Zielflagge schwenken

Massa soll die Fahne schwenken

Massa soll die Fahne schwenken
Auch wenn Felipe Massa beim Großen Preis von Brasilien noch nicht starten darf, so könnte er beim vorletzten Rennen der Saison doch eine offizielle Aufgabe übernehmen. "Ich habe gehört, dass Felipe die Zielflagge schwenken soll", verriet Dino Altmann, Arzt und Freund des Ferrari-Piloten im Wartestand.

Normalerweise ist es der Job des Renndirektors, den Sieger abzuwinken, doch gerade in Brasilien kommen ab und an auch Menschen, die nichts mit der Formel 1 zu tun haben, in diesem Genuss. So war es 2002 Pele, der sich dabei allerdings ausgesprochen dumm anstellte. Der ehemalige Fußball-Star übersah ganz einfach den damaligen Sieger Michael Schumacher. Zwei Jahre später machte es Supermodel Gisele Bündchen deutlich besser, als sie zum richtigen Zeitpunkt und für den richtigen Fahrer das Fähnchen schwenkte.

Mein Kommentar:

Finde ich eine schöne Geste. Dem Felipe fällt es bestimmt schwer, ausgerechnet bei seinem Heimrennen nicht fahren zu können.

Alonso und Schumi in einem Team

"Schumi gehört nicht zum Formel-1-Team"

Schumi gehört nicht zum Formel-1-Team
Stefano Domenicali sieht in der künftigen Zusammenarbeit zwischen Berater Michael Schumacher und Neuzugang Fernando Alonso keine Probleme. "Erstens: Die beiden werden sich nicht ständig treffen", sagte der Ferrari-Teamchef in einem Interview mit der 'Bild am Sonntag'. Denn Schumacher, der sich mit dem Spanier zu seiner aktiven Zeit heiße Duelle auf der Rennpiste geliefert hatte, gehöre zur Entwicklungsabteilung für Straßenautos bei Ferrari, "nicht zum Formel-1-Team. Zweitens: Michael weiß: Alonso ist ein schneller Fahrer."

Egal, ob die beiden miteinander reden würden oder nicht - "sie respektieren sich auf jeden Fall für ihr Können", so Domenicali. "Das ist eine gute Basis." Alonso wird im kommenden Jahr anstelle von Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen das Ferrari-Cockpit neben neben Felipe Massa bekommen. Schumacher selbst hatte den zweimaligen Weltmeister bereits via Homepage willkommen geheißen.

Mass wieder im Ferrari

Massa wieder im Ferrari

Massa wieder im Ferrari
Felipe Massa ist seinem Comeback im Ferrari wieder ein Stück nähergekommen. Der Brasilianer darf in einem zwei Jahre alten Scuderia-Auto Testfahrten absolvieren. Das teilte die FIA mit. Der Rennstall hatte um die Erlaubnis gebeten und so sicherstellen wollen, dass er mit dem Testeinsatz keine Regeln bricht. Massa wird am Montag in Maranello aufschlagen und dort am Simulator trainieren sowie seinen Körper stählen. "Danach werden wir entscheiden, wann er testen wird. Zudem muss er noch zu einer ärztlichen Untersuchung bei einem FIA-Arzt", sagte Stefano Domenicali.

Einen Einsatz des Brasilianers, der im Juli in Ungarn schwer verunglückt war, bei seinem Heimrennen am 18. Oktober schloss der Teamchef aber aus. "Ich kann sagen, dass es nicht geplant ist, dass Massa in Brasilien fahren wird. Und ein Start in Abu Dhabi (letztes Saisonrennen am 1. November, die Red.) ist auch sehr, sehr unwahrscheinlich. Das Ziel ist Bahrain (erstes Rennen der neuen Saison) im nächsten Jahr."

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Der 28-Jährige hat inzwischen mit dem Aufbautraining für eine Rückkehr ins Cockpit begonnen. Auch erste Kartrunden drehte Massa bereits. Nach seinem Unfall in der Qualifikation von Budapest, bei dem ihn eine Metallfeder am Kopf getroffen hatte, war er mehrfach operiert worden. Als nächsten Härtetest soll Massa in einem Ferrari-Modell von 2007 Proberunden absolvieren. Einem ähnlichen Test hatte sich im Sommer auch Michael Schumacher unterzogen, ehe er seine Rückkehr als Massa-Vertreter wegen einer alten Halswirbel-Verletzung absagen musste.