Sonntag, 30. August 2009

Wer fährt für Ferrari?

Kimi zu Brawn GP? Entscheidung über Badoer-Ersatz bis Mittwoch

Kimi zu Brawn GP? Entscheidung über Badoer-Ersatz bis Mittwoch
Pünktlich zum Ferrari-Heimspielhat Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen das Siegen wiedererlernt, für Aushilfskraft Luca Badoer dürfte es dagegen zu spät sein. Der eine Erster, der andere Letzter - im baugleichen Auto. Wie kann das sein? Wie geht es weiter? Vor dem Großen Preis von Italien in zwei Wochen, bei dem Ferrari gern mit der Verkündung seiner zukünftigen Piloten-Paarung Ausrufezeichen setzt, mehren sich ungeachtet oder gerade wegen des Räikkönen-Triumphs beim Ardennen-Rennen in Spa-Francorchamps die Fragen. Antwort Nummer 1 soll es bis Mittwoch geben. In den kommenden drei Tagen wolle man mitteilen, wer in Monza neben Spa-Sieger Räikkönen den zweiten Ferrari steuert.

Doch was macht die Scuderia eigentlich, wenn die Spekulationen über einen Wechsel von Fernando Alonso zu Ferrari wahr sind? Wohin dann mit Räikkönen oder Felipe Massa? Und wann kommt der Brasilianer nach seinem schweren Unfall eigentlich wieder zurück? Fakt ist: Räikkönen und Massa haben gültige Verträge. Die englische Zeitung 'Mirror' mutmaßte aber nun, dass der 'Iceman' ein Angebot von Brawn GP hat. Würde der Finne vorzeitig flüchten, wäre ein Platz frei für Alonso.

Für Michael Schumacher müsste er dagegen noch geschaffen werden. Daher pocht Ferrari weiter auf den Einsatz eines dritten Autos. Und das freie Cockpit soll der siebenmalige Weltmeister bekommen, wenn es denn sein noch zwickender Nacken zulässt. Das bestätigte Teamchef Stefano Domenicali in einem Interview der Londoner 'Times'. "Wenn alles in Ordnung ist, warum sollten wir ihn nicht in einem unserer Autos sehen?", wurde Domenicali zitiert.

Das Blatt schrieb, dass eine Rückkehr des 40 Jahre alten Rekordchampions definitiv in den Ferrari-Plänen für die Saison 2010 eine Rolle spiele. Man wolle den Internationalen Automobilverband FIA bitten, ein drittes Auto einsetzen zu können, so Domenicali. Schumacher selbst wollte zuletzt die Möglichkeit einer Rückkehr nach seinem geplatzten Comeback nicht ausschließen.

Fisichella spekuliert auf Badoers Cockpit

Als Alternative für den verunglückten Massa konnte sich Badoer derweil nicht erweisen. "In Monza kann ich sicherlich die großen Fortschritte an den Tag legen, auf die alle hier so sehnsüchtig warten", meinte der 38-Jährige vor dem Großen Preis von Belgien, in den er wie vor einer Woche in Valencia als Letzter starten musste. Die Leistungssteigerung, von der Teamführung erhofft und auch angemahnt, blieb in Spa-Francorchamps aus. Letzter in der Qualifikation, Letzter im Rennen.

Immerhin bewies die Scuderia trotz der ernsten Situation - der dritte Rang in der Konstrukteurswertung ist in Gefahr und damit ein finanzieller Verlust - Humor. Für kurze Zeit veröffentlichte man auf der Ferrari-Internetseite am Rennwochenende von Spa eine Liste mit 21 Namen, die als Nachfolger für Badoer infrage kommen könnten.

Unter anderem fanden sich der zweimalige Weltmeister Alonso, der deutsche GP2-Spitzenreiter Nico Hülkenberg und Belgien-Pole-Mann Giancarlo Fisichella darauf. Für die, die sich vergessen fühlten, entschuldigte sich die Scuderia artig. Ganz humorfrei handeln Medien Fisichella aber längst als Top-Kandidat für Badoers Cockpit. Der Routinier, der sich mit dem zweiten Platz beim Großen Preis von Belgien pikanterweise hinter Räikkönen empfahl, erklärte: "Es ist immer ein Traum für jeden Piloten in der Formel 1 für Ferrari zu fahren und insbesondere für einen Italiener, wie ich es bin." Domenicali wollte die Spekulationen nicht weiter kommentieren, er lobte seinen Landsmann jedoch für ein großartiges Rennen.

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