Mittwoch, 24. November 2010

BVB - Kaiserslautern 5:0

5:0 gegen Kaiserslautern: Startrekord und Platz zwei für den BVB!

[22.09.] Borussia Dortmund schwimmt auf einer Welle der Euphorie und des Erfolges. Am fünften Spieltag der Fußball-Bundesliga feierte der BVB mit dem 5:0 (2:0)-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern den sechsten Pflichtspielsieg hintereinander, stellte mit zwölf Punkten aus fünf Spielen einen neuen Startrekord auf und schob sich in der Tabelle auf Rang zwei vor. Zwei Mal Barrios sowie Großkreutz, Hummels und Lewandowski erzielten die Tore für einen wieder großartig aufspielenden BVB.
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Es berichten Boris Rupert und Dennis Gottschlich

Vor 70.100 Zuschauern hatte der BVB zunächst Mühe, ins Spiel zu finden. Das 1:0 durch Barrios fiel in der 31. Minute noch etwas überraschend, doch dann lief´s. Großkreutz (38.), Hummels (65.), Lewandowski (75.) und zum Schluss noch einmal Barrios (88.) schossen einen hoch verdienten Sieg heraus - und die Borussia zum achten Sieg im neunten Pflichtspiel der Saison!

Ausgangslage:
Dritter gegen Sechster: So weit oben in der Tabelle angesiedelt war dieses Duell zuletzt im April 2002 (Zweiter gegen Sechster). Nach optimalem Start mit sechs Punkten aus den Begegnungen gegen Köln und München holte Kaiserslautern aus den folgenden Partien gegen Mainz und Hoffenheim lediglich einen Zähler. Der BVB legte mit neun Punkten den besten Saisonstart seit 2001/2002 hin (damals vier Spiele, vier Siege).

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Auf der Bank: Owomoyela
Personalien:
Mit Kehl, Dede, Hajnal, Zidan und Kringe fehlten auf Dortmunder Seite fünf Akteure, Kaiserslautern trat ohne Simunek, Amri sowie Rivic an - und in der gleichen Formation wie beim 2:2 gegen Hoffenheim. Gegenüber dem 3:1 vom Sonntag in Gelsenkirchen nahm Jürgen Klopp zwei Wechsel vor: Piszczek und Kuba kamen für Owomoyela und Götze in die Mannschaft.

Taktik:
Dem Dortmunder 4-2-3-1 stand eine 4-4-2-Grundordnung der Lauterer gegenüber. Bei Dortmunder Ballbesitz rückten Kirch und Ilicevic auf den Außenpositionen auf eine Höhe mit der "Doppel-Sechs" Tiffert und Bilek. Sahin und Bender hatten mit fortschreitender Spieldauer immer mehr Freiheiten und konnten schalten, wie sie wollten.

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Kevin Großkreutz bejubelt das 2:0. Nuri Sahin hat die ersten drei Tore vorbereitet.
Spielverlauf & Analyse:
Der BVB kam eher schleppend in die Partie. Die Pfälzer traten zu Anfang offensiv auf, setzten die Borussen früh unter Druck und kamen so bereits in den ersten zehn Minuten mehrmals gefährlich vor das Tor der Schwarz-Gelben. Doch Weidenfeller konnte den Ball sowohl beim Schuss von Lakic (6.) als auch bei einer gefährlichen Hereingabe von Jessen (9.) souverän abfangen. Die erste Chance für den BVB resultierte dann aus einem Konter. Einen langen Abschlag von Weidenfeller konnte Schmelzer auf der linken Seite gut mitnehmen, seine Flanke gelangte zu Barrios, der den Ball aber aus aussichtsreicher Position über den Kasten von Sippel köpfte.

In der Folge nahm der BVB immer mehr das Heft in die Hand, gewann die Zweikämpfe im Mittelfeld und präsentierte sich mit Zug zum Tor. Doch Kagawas Kopfball aus gut elf Metern (18.) sowie Großkreutz´ platzierter Schuss von der Strafraumlinie (27.) konnte Torwart Sippel noch gut parieren. In der 31. Spielminute sah dies dann allerdings anders aus: Nach einem "Zuckerpass" von Sahin aus dem Mittelfeld konnte Barrios den Ex-Dortmunder Amedick abhängen, kam alleine vor Sippel zum Abschluss und spitzelte das Leder mit dem Außenrist durch die Beine des Keepers ins Tor - 1:0 für den BVB.

Und auch danach ließ Borussia nicht locker. Kaiserslautern nunmehr ohne Chance, sah einen schwarz-gelben Angriff nach dem anderen auf das eigene Tor rollen. Nachdem Sippel sowohl Schmelzers Schuss vom Strafraumeck (34.) als auch Sahins Schuss aus gut 16 Metern (35.) noch halten konnte, klingelte es kurz drauf zum zweiten Mal im Kasten der "Roten Teufel", die sich bis dahin, mit Ausnahme der
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Schock nach 40 Sekunden: Bender liegt regungslos am Boden.
ersten zehn Minuten, gar nicht "teuflisch" präsentierten. Der gut aufgelegte Sahin sah den freistehenden Großkreutz´ auf der linken Seite. Dieser ließ Kaiserslauterns Dick mit einer Finte stehen und brachte den Ball hart und platziert aufs Tor, Sippel konnte das Leder zwar mit den Fingerspitzen noch erreichen, lenkte den Ball allerdings nur gegen den Innenpfosten, von wo er ins Tor sprang (38.). Binnen sieben Minuten machte Borussia also klar, wer Herr im SIGNAL IDUNA PARK ist.

Und die zweite Hälfte begann genau so, wie die erste aufgehört hatte. Der BVB mit viel mehr Spielanteilen, drückte weiter auf das Tor der Pfälzer, die vor allem Probleme hatten, das Dortmunder Mittelfeld um den bärenstarken Sahin in den Griff zu bekommen. So strich Benders strammer Schuss aus 20 Metern nur knapp am rechten Winkel des Tores vorbei (47.), Sahins Abschluss von der Strafraumgrenze hielt Sippel sicher (49.).

Chancen für den BVB nun im Minutentakt. In der 54. Minute setzte sich Großkreutz wiederum gegen den völlig indisponierten Dick im Strafraum durch, passte in die Mitte, wo Kagawa völlig unbedrängt zum Abschluss kam, jedoch an Sippel scheiterte. Nur wenige Sekunden später kam Piszczek rechts im Strafraum zum Schuss, dieser ging nur knapp am Gehäuse der Lauterer vorbei. Benders (57.) und Kagawas (59.) Kopfbälle konnte Sippel ebenfalls parieren.

In der 60. Minute dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, die nächste halbwegs gefährliche Situation vor dem Tor der Schwarzgelben, doch den Freistoß von der rechten Seite konnte Weidenfeller in seinem 199. Bundesligaspiel souverän vor den herannahenden Stürmer abfangen.

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Shinji Kagawa zauberte mal wieder - hier gegen Bilek. [Fotos: firo]
Nur drei Minuten später jedoch wieder der BVB im Angriff - und wie: Sahin bringt einen Freistoß von der linken Seite hoch in den Sechzehner der Gäste, wo Torwart Sippel am Ball vorbei fliegt. Dahinter setzt sich Hummels im Zweikampf durch und bugsiert den Ball mit dem Kopf zum 3:0 für Borussia in die Maschen (64.).

Doch wer dachte, der BVB ließe es ruhiger angehen und schone sich mit diesem komfortablen Vorsprung für die bevorstehenden englischen Wochen, der hatte falsch gedacht. Nachdem Jürgen Klopp in der 70. Minute zunächst mit Götze und Lewandowski für die bis dahin großartig aufspielenden Kagawa und Großkreutz zwei frische Spieler aufs Feld brachte, rappelte es kurz darauf schon wieder im Kasten der Pfälzer. Kuba hatte scharf in die Mitte gepasst, wo Barrios uneigennützig für den "Neuen" Lewandowski durchließ, der den Ball locker über Sippel hinweg ins Tor lupfte (75.) - 4:0 für Borussia Dortmund.

Barrios komplettierte in der 88. Minute den Dortmunder Kantersieg, als er nach Hereingabe von Piszczek in der Mitte völlig frei zum Abschluss kam und mit seinem zweiten Tor den 5:0-Endstand markierte. Alles in allem also ein absolut überzeugender Auftritt der Mannschaft von Jürgen Klopp, die die Euphorie nach dem Derbysieg am vergangenen Sonntag mit in die Partie nahm, Kaiserslautern die meiste Zeit des Spiels völlig ausschaltete und teilweise grandiosen Fußball zelebrierte. Ein, auch in dieser Höhe, vollkommen verdienter Sieg der Borussen, der mit Sicherheit viel Selbstbewusstsein für die anstehenden Aufgaben geben wird.

Ausblick:
Nach dem Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim FC St. Pauli wartet ein Heimspiel-Doppelpack auf die Fans. Am Donnerstag, 30. September (19 Uhr), gastiert der FC Sevilla im Signal Iduna Park, drei Tage später, am Sonntag, 3. Oktober (17.30 Uhr), folgt der FC Bayern München. Karten für das Heimspiel in der UEFA Europa League können Sie hier bequem online bestellen.

Quelle

Ergebnisse des 5. Spieltages

BVB - Kaiserslautern 5:0
Hamburg - Wolfsburg 1:3
Mainz - Köln 2:0
Leverkusen - Frankfurt 2:1
Hoffenheim - Bayern München 1:2
Nürnberg - Stuttgart 2:1
Mönchengladbach - St. Pauli 1:2
Freiburg - Schalke 1:2
Hannover - Bremen 4:1

Schalke - BVB 1:3

3:1 - Kagawa schießt Borussia zum Derbysieg -
Drei Mal Latte durch Subotic, Großkreutz und Sahin

[19.09.] Ein Sahnehäubchen krönt den Traumstart in die Saison 2010/2011: Borussia Dortmund gewann das 136. Revierderby hoch überlegen mit 3:1 (1:0), kletterte in der Tabelle auf Rang drei und sorgte dafür, dass die "Rote Laterne" des Tabellenletzten vorerst in Gelsenkirchen leuchtet. Kagawa mit einem Doppelpack sowie Lewandowski machten den ersten Derbysieg seit 2007 und den ersten Triumph in der Arena seit 2005 perfekt.
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Aus Gelsenkirchen berichtet Boris Rupert

60.069 Zuschauer in der erstmals seit zehn Jahren nicht ausverkauften Arena sahen eine Fußball-Demonstration in Schwarz und Gelb, das zur Pause aber höher hätte führen müssen als mit 1:0 durch Kagawa (20.). Subotic und Großkreutz trafen jeweils die Querlatte, Benders Treffer zählte wegen Abseits nicht. Zwölf Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhte Kagawa auf 2:0, und Schalke spielte nach Plestans Platzverweis (61.) nur noch zu zehnt. Dortmunds dritter Lattentreffer in diesem einseitigen Derby ging auf das Konto von Sahin (65.). Den Schlusspunkt setzte Lewandowski in der 86. Minute. Huntelaar betrieb in der 89. Minute Ergebniskosmetik.

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Ausgangslage:
Nach den Samstagspielen war es das Duell Letzter gegen Siebter - doch sowohl die Tabelle als auch die Statistik (Schalke seit 17. April und damit seit fünf Monaten ohne Heimsieg, Borussia in dieser Saison mit vier Siegen in vier Pflichtspielen auf des Gegners Platz) zählte vor dem 136. Revierderby nichts, denn für dieses Duell gilt mehr als für jedes Pokalspiel: Es hat seine eigenen Gesetze.

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Grünes Licht für Einsatz: Götze.
Personalien:
Schalke ohne Hoogland, Metzelder, Pander, Uchida und Kenia, Borussia ohne Kehl, Zidan, Dede sowie Hajnal und in der gleichen Formation wie beim 4:3 in Lwiw: Götze, der wegen einer leichten Gehirnerschütterung am Freitag und Samstag nur Lauftraining absolvieren konnte, erhielt von Mannschaftsarzt Dr. Braun grünes Licht für einen Einsatz im Derby.

Taktik:
Schalke in diesem Spiel in einer 4-4-2-Grundordnung mit Raul und Huntelaar in der Spitze sowie Farfan und Deac rochierend, rechts wie links, auf den Außenpositionen des Mittelfelds, bei Dortmunder Ballbesitz auf einer Höhe mit der "Doppel-Sechs" Kluge und Rakitic. Der BVB agierte wie immer aus einer 4-2-3-1-Grundordnung mit dem Offensiv-Trio Götze, Kagawa und Großkreutz hinter Stoßstürmer Barrios.

Spielverlauf & Analyse:
Totenstille in den Schalker Blöcken wechselte sich nach Ballverlusten der eigenen Mannschaft mit Unmutsbekundungen ab. "Absteiger, Absteiger!", höhnte es aus dem BVB-Block. Eine vor Selbstvertrauen strotzende Borussen-Elf hielt in der ersten Hälfte das Zepter so fest in der Hand wie selten in einem Derby. Schalkes erster Torschuss datierte aus der 19. Minute (Huntelaar). Einziges Manko im Dortmunder Spiel war die Chancenverwertung. Mitte der ersten Halbzeit hätte es 3:0 oder 4:0 stehen können, stehen müssen - angesichts eines Torschussverhältnisses von 10:1 sowie 6:0 Ecken und 8:0 Chancen zu diesem Zeitpunkt (24. Minute) mehr als verdient.

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Die 20. Minute: Kagawa zieht ab und trifft zum 0:1.
Zwei Mal lag der Ball bis dahin auch im Schalker Netz, doch auf der Anzeigetafel stand "nur" ein 0:1, weil Benders Treffer nach Sahin-Freistoß wegen einer Abseitsstellung nicht zählte (10.). Für den überfälligen Führungstreffer sorgte Kagawa erst in der 20. Minute, als er nach Götzes Zuspiel Höwedes umkurvte und aus 15 Metern unhaltbar für Neuer einschoss. In allen (Pflicht-)Spielen mit Dortmunder Beteiligung gewann in dieser Saison immer die Mannschaft, die das erste Tor erzielte.

Glück für Schalke, als Subotic nach einer Götze-Flanke die Querlatte traf (12.), Kagawa aus spitzem Winkel den besser postierten Götze übersah und stattdessen Neuer den Ball in die Arme schoss (15.), der Japaner nach einer tollen Kombination über Großkreutz an der Fußspitze des Schalker Schlussmanns scheiterte (16.), dieser anschließend spektakulär gegen Barrios parierte (23.) und kurz darauf auch Owomoyela stoppte (25.). Dazwischen gab es noch einen Hummels-Kopfball, der haarscharf übers Tor ging.

In dieser Phase hätte der BVB die Weichen auf Sieg stellen müssen. Stattdessen ließ man den Gegner gegen Ende des ersten Durchgangs kurzzeitig etwas besser ins Spiel kommen. Doch in den Schlusssekunden stockte den Zuschauern nochmals der Atem: Zunächst wehrte Neuer einen Barrios-Schuss zur Ecke ab, dann traf Großkreutz die Latte, Subotic scheiterte mit dem Nachschuss an Neuer. Es war die zehnte Torchance der Borussen in diesem höchst einseitigen Spiel. Ein gellendes
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Das Motiv täuscht: Die Borussen - hier mit Sahin - hatten vollen Durchblick im Derby. [Fotos: firo]
Pfeifkonzert der Schalke-Fans zur Pause war das größte Kompliment, das die Borussen für ihre überragende Leistung ernten konnten.

Götze, der Sarpai Knoten in die Beine gespielt hatte, blieb zur Pause verletzungsbedingt in der Kabine. Kuba kam. Und die Kräfteverhältnisse verschoben sich kurzzeitig. Schalke wurde aktiver, die Dortmunder Dominanz, die Leichtigkeit im Spiel, war zunächst dahin. Der erste gelungene Angriff, der erste Torschuss in Durchgang zwei, brachte dann aber das 0:2. Kuba schlug eine Flanke mit viel Effet in den Strafraum, Kagawa kam wie ein Kung-Fu-Kämpfer von hinten und drückte den Ball im Sprung mit gestrecktem Bein ins Tor (58.).

Mit gestrecktem Bein zur Sache ging auch Plestan, doch dies regelwidrig. Vier Minuten zuvor nach einem Foul an Bender mit Gelb verwarnt, holte der Schalker Abwehrspieler den durchgebrochenen Barrios von den Beinen: Schiedsrichter Gräfe zückte erst Gelb (61.), dann Rot. Den "Sack" zu machen können hätten kurz darauf Sahin und Kuba. Nach Barrios Rückgabe nagelte Borussias Nummer acht den Ball aus zwölf Metern ans Lattenkreuz (65.), noch in der selben Minute drang Kuba von rechts in den Strafraum ein, zog wuchtig ab, doch Neuer bekam gerade noch die Fäuste hoch.

Schalkes erste Torchance notierte aus Minute 73, als Höwedes und Matip den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatten. Doch es brannte nichts mehr an. Klopp konnte es sich angesichts der Überlegenheit sogar leisten, Kagawa (74.) und Barrios (81.) vom Feld zu holen und ihnen angesichts des Mammutprogramms in diesen Wochen eine kleine Pause zu gönnen. So durften andere ran: Lewandowski köpfte in der 86. Minute eine Sahin-Ecke zum 0:3 ein. Auf der anderen Seite schönte Huntelaar mit seinem Treffer in der Schlussminute das Resultat für Königsblau.

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Ausblick:
Am Mittwoch trifft der BVB im Signal Iduna Park auf den 1. FC Kaiserslautern. Anstoß ist um 20 Uhr. Tickets können Sie hierbequem online bestellen.

Quelle

Ergebnisse des 4. Spieltages

Schalke - BVB 1:3
Bremen - Mainz 0:2
Leverkusen - Nürnberg 0:0
Bayern München - Köln 0:0
Stuttgart - Mönchengladbach 7:0
St. Pauli - Hamburg 1:1
Wolfsburg - Hannover 2:0
Frankfurt - Freiburg 0:1
Kaiserslautern - Hoffenheim 2:2

Karpaty Lwiw - BVB 3:4

4:3 in Lwiw: BVB verspielt Zwei-Tore-Führung und jubelt über Götzes Last-Minute-Treffer

[16.09.] Traumstart für den BVB in der UEFA Europa League: Borussia Dortmund gewann am Donnerstag Abend das Auftaktspiel bei Karpaty Lwiw in der Ukraine mit 4:3 (2:1) und feierte damit im siebten Pflichtspiel der Saison den sechsten Sieg. In einer dramatischen Partie hatte Karpaty zunächst einen 0:2-Rückstand in eine eigene 3:2-Führung umgewandelt, doch dann schlugen Barrios und Götze nochmals zu.

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Aus Lemberg berichtet Boris Rupert

28.051 Zuschauer - darunter 700 Schlachtenbummler aus Dortmund - sahen ein kampfbetontes und temporeiches Spiel, in dem der BVB nach frühen Toren von Sahin (Foulelfmeter, 12.) und Götze (27.) schon auf die Siegerstraße eingebogen schien, doch mit Golodyuks Anschlusstreffer kurz vor der Pause kam Karpaty zurück ins Spiel und glich sechs Minuten nach Wiederbeginn durch Kopolovets zum 2:2 aus. Zwölf Minuten vor dem Ende überschlugen sich die Ereignisse: Sahin und Barrios trafen jeweils die Torlatte, im Gegenzug brachte Kozhanov seine Mannschaft mit 3:2 in Führung. Doch der BVB konterte durch Barrios (87.) und Götze (90.+2).

Ausgangslage:
Nach elf Jahren Pause und zum vierten Mal überhaupt durfte Karpaty Lwiw im Europapokal antreten. Der Sowjet-Pokalsieger von 1969 und Vorjahresfünfte der ukrainischen Premier-Liga qualifizierte sich gegen Reykjavik (3:2, 3:0), Zestafoni (1:0, 1:0) und Galatasaray Istanbul (1:1, 2:2) für die Gruppenphase. In der laufenden Saison gewann Karpaty alle Heimspiele (4) in der Liga sowie in der Europa League- das in Unterzahl errungene 1:1 gegen Galatasaray war ein "gefühlter Sieg": Der Ausgleichstreffer, der das Weiterkommen bescherte, fiel in der dritten Minute der Nachspielzeit. Borussia Dortmund war mit Siegen gegen Qarabagh (4:0, 1:0) in die Gruppenphase gelangt.

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Mario Götze spielte von Beginn an.
Personalien:
Mit Ausnahme der verletzten Zidan, Dede, Hajnal und Kringe schien Trainer Klopp aus dem Vollen schöpfen zu können. Er nominierte mit einer Ausnahme die gleiche Elf, die überzeugend mit 2:0 gegen Wolfsburg gewonnen hatte. Kuba blieb jedoch draußen, Götze begann. Doch zehn Minuten vor dem Anpfiff musste er umdisponieren: Kapitän Kehl verletzte sich beim Aufwärmen (Faserriss im Leistenbereich) und konnte nicht spielen. Stattdessen lief Bender auf. Lwiws Coach Kononov, der 2009 beim BVB hospitiert hatte und sich als "großer Fan der Borussia" outete, musste auf die gesperrten Kuznetsov und Fedetskiy verzichten. Der als verletzt gemeldete Petrivsky konnte jedoch spielen.

Taktik:
Trainer Kononov reihte sein Personal so auf, wie man es beim BVB in der Zeit van Marwijks kannte: in einer 4-3-3-Grundordnung mit einem "Sechser" vor der Abwehr, zwei Mittelfeldakteuren auf den Halbpositionen sowie zwei Flügelspielspielern und einem zentralen Stoßstürmer. Bei Dortmunder Ballbesitz wurde aus diesem 4-3-3 jedoch ein 4-1-4-1, weil sich die Außenstürmer Kozhanov und Zenjov in den Mittelfeldverband einreihten und zehn Meter hinter der Mittellinie einen ersten Sperrriegel errichteten.

Der BVB agierte wie immer aus einer 4-2-3-1-Grundordnung, so dass sich klare personelle Zuordnungen ergaben: Überwiegend Subotic nahm sich im Abwehrzentrum der Bewachung Batistas bzw. später Kopolevets´ an, die Außenverteidiger trafen auf Lwiws Außenstürmer, die Doppel-Sechs mit Bender und Sahin auf die Halbpositionen des Gegners mit Spielmacher Khudobyak. Kagawa hatte es mit dem kompromisslosen Nigerianer Godwin zu tun und Barrios vorne mit beiden Innenverteidigern.

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Lucas Barrios erzielte in der 87. Minute das 3:3.
Spielverlauf & Analyse:
Mit Tempo und hoher Laufbereitschaft trat die aktuell viertbeste Elf der Ukraine an und versuchte, immer wieder gefährlich über die Flügel nach vorne zu kommen. Khudobyak dirigierte, und die anderen marschierten, vor allem über links, wo Außenverteidiger Avelar Götze häufig in die Defensive zwang.

Die wohl jüngste Dortmunder Europapokal-Elf aller Zeiten zeigte Respekt und wurde in den ersten Minuten kräftig durchgeschüttelt. Batista versetzte Hummels, doch der heraus stürzende Weidenfeller verhinderte mit einer Klasse-Tat den möglichen frühen Rückstand (2.).

Sahin hatte alle Hände voll zu tun, Khudobyaks Wirkungskreis einzuengen und selbst Ordnung ins Spiel zu bringen, das zunächst gar nicht zur Entfaltung kam, weil die Karpaten ihre Gegner wie Jagdhunde vor sich her trieben, den Ballführenden nicht mit einem, nicht mit zwei, sondern mit drei Spielern attackierten.

Im Hexenkessel des Ukrajner-Stadions hatte der BVB das Glück des Tüchtigen. Der erste gelungene Angriff führte zum 0:1 und sorgte für etwas Ruhe: Sahin setzte Götze in Szene, der klasse weiterleitete zu Barrios, der wiederum am Elfmeterpunkt von Torhüter Tlumak nur per Foulspiel gebremst werden konnte. Sahin übernahm die Verantwortung und verwandelte souverän zum 0:1 (12.). Für Lwiw nicht der einzige Rückschlag: Stürmer Batista musste verletzt raus, Kopolovets kam, Zenjov wechselte ins Zentrum.

Ein Klassespiel machte Barrios: Der Torjäger kämpfte um jeden Ball, suchte jede Möglichkeit zum Abschluss (Außennetz, 20.) und war entscheidend am 0:2 beteiligt, als er den perfekten Doppelpass mit Götze spielte, der aus acht Metern unbedrängt einschießen konnte (27.). Karpaty kannte nur den Vorwärtsgang und zeigte nicht nur in dieser Szene große Mängel im Abwehrverhalten. Die Weichen frühzeitig auf Sieg stellen können hätte Barrios, doch Keeper Tlumak parierte dessen ansatzlosen Schuss von der Strafraumlinie. Der Pass kam von Götze (36.).

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Überragend: Barrios, Sahin und der zweifache Torschütze Götze. [Fotos: firo, dpa]
Stattdessen fiel in der 44. Minute der Anschlusstreffer. Eigentlich schien der Angriff über die rechte Dortmunder Abwehrseite schon geklärt, doch nach zu kurzer Abwehr traf Golodyuk mit einem Flachschuss ins lange Eck. Hummels, Subotic und Weidenfeller waren sich nicht einig.

Der BVB geriet mit Wiederbeginn kräftig unter Druck, hatte zunächst Glück, dass - der im Abseits stehende - Zenjov aus 16 Metern verzog, doch in der 52. Minute war es passiert: Nach einem Rückspiel von Subotic hatte Hummels den an der Strafraumgrenze nachsetzenden Kopolovets nicht auf der Rechnung, verlor den Ball an den Ukrainer, der nur noch Weidenfeller vor sich hatte und aus 15 Metern unhaltbar einschoss.

Mit einem Doppelwechsel - Kuba und Lewandowski für Großkreutz und Kagawa - versuchte Klopp, dem Spiel noch mal eine Wende zu geben. Lewandowski hatte im Strafraum-Gestocher auch das 3:2 auf dem Fuß, doch irgendwie konnte ihm der Ball noch weggespitzelt werden. Sekunden später trafen Sahin mit einem Freistoß aus gut 25 Metern und Barrios mit einem Kopfball die Querlatte (76./77.). Stattdessen traf Kozhanov mit einem Konter nach Tlumaks weitem Abschlag mit seinem 3:2 ins Herz (78.).

Doch die Borussen zeigten Leidenschaft. Lewandowski machte im Doppelpass den Weg frei für Barrios, der allein auf Tlumak zulief und eiskalt vollstreckte (87.). Kurz vor Schluss hatten Owomoyela und Sahin, dessen Schuss haarscharf daneben ging, sogar die Chance zum 4:3 für den BVB. Und tatsächlich fiel der Siegtreffer dann noch in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als Barrios zu Götze lupfte, dieser von halbrechts in den Strafraum eindrang und via rechtem Innenpfosten das Unmögliche möglich machte.

Ausblick:
Am zweiten Spieltag der UEFA Europa League trifft der BVB in zwei Wochen, am 30. September, im Signal Iduna Park auf den FC Sevilla. Zuvor stehen drei Partien in der Bundesliga auf dem Spielplan: Die Auswärtsspiele beim FC Schalke 04 an diesem Sonntag sowie beim FC St. Pauli nächste Woche Samstag, dazwischen das Heimspiel am Mittwoch, 22. September (20 Uhr), gegen den 1. FC Kaiserslautern, für das Sie hier Tickets online bestellen können.

Quelle

BVB - Wolfsburg 2:0

2:0 - Sahin und Kagawa schießen die "Wölfe"
ab - BVB springt in der Tabelle auf Platz sechs

[11.09.] Borussia Dortmund feiert in der Liga den zweiten "Dreier" in Serie! Am dritten Spieltag der Fußball-Bundesliga gewann der BVB gegen den VfL Wolfsburg mit 2:0 (0:0). In einer kampfbetonten Partie brachte Sahin die Schwarzgelben kurz nach dem Seitenwechsel mit einem wunderschönen Treffer aus der Distanz auf die Siegerstraße.

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Es berichtet Johannes Vorspohl

73.600 Zuschauer sahen eine kampfbetonte erste Halbzeit mit wenigen Strafraumszenen, in der dem BVB nach einem Handspiel von Barzagli der fällige Strafstoß versagt blieb (17.). Zudem hätte Diego wegen Nachtretens die Rote Karte sehen müssen (45.). Im zweiten Durchgang brach Sahin den Bann mit einem Traumtor aus 25 Metern (50.). Kagawa machte den insgesamt verdienten 2:0-Sieg für den BVB mit seinem ersten Bundesligator perfekt (67.).

Ausgangslage:
Vier der fünf Pflichtspiele der noch jungen Saison hatte Borussia Dortmund gewonnen. Die einzige Niederlage hatte es im Liga-Auftaktspiel gegen Leverkusen (0:2) gegeben - gleichzeitig das dritte Heimspiel in Folge, das nicht gewonnen werden konnte. Obwohl Vorjahresmeister Wolfsburg mit zwei Niederlagen gegen München und Mainz in die Saison gestartet, nahm niemand das Duell auf die leichte Schulter. Im Gegenteil: "Der VfL", betonte BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp, "ist ein Mitfavorit auf die Deutsche Meisterschaft."

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Im Team: Kuba.
[Fotos: firo]
Personalien:
Jürgen Klopp vertraute personell mit einer Ausnahme der gleichen Elf, die vor zwei Wochen 3:1 in Stuttgart gewonnen hatte. Einzige Änderung war die Hereinnahme des genesenen Kuba, der für Götze ins Team rückte. Verzichten musste der BVB-Coach weiterhin auf Zidan und Kringe. Bei den Gästen aus Niedersachsen fehlte lediglich Nationalspieler Riether. Neuzugang Diego hatte nach einer Belastungsprobe am Donnerstag grünes Licht für einen Einsatz gegeben.

Taktik:
Das beim BVB schon seit geraumer Zeit etablierte 4-2-3-1-Spielsystem setzt sich bei immer mehr Mannschaften in der Bundesliga durch, auch in Wolfsburg. Einen Sonderbewacher für Diego, der in der Grundordnung der "Wölfe" hinter Weltklassestürmer Dzeko agierte, hatte Klopp nicht vorgesehen. Je nach Spielsituation mussten sich die Innenverteidiger Hummels und Subotic oder die beiden "Sechser" Kehl und Sahin um den offensivstarken Brasilianer kümmern.

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Ließ Wolfsburgs Spielmacher Diego kaum zur Entfaltung kommen: Mats Hummels.
Spielverlauf & Analyse:
Der BVB hatte in der Anfangsphase zwar deutlich mehr Ballbesitz und konnte das Geschehen oft in die gegnerische Hälfte verlagern, fand jedoch kaum Lücken in der Defensive der kompakt gestaffelten Wolfsburger. Die Partie war von vielen intensiven Auseinandersetzungen im Mittelfeld geprägt, da auch die auf Konter lauernden Niedersachsen offensiv wenig zustande brachten. Die beste Chance der Gäste in den ersten 44 Minuten resultierte aus einem Fehler der Dortmunder Defensive. Dzekos Schuss im Strafraum konnte aber von Subotic abgeblockt werden (6.).

Wolfsburg war im Glück, als Schiedsrichter Aytekin ein Handspiel von Barzagli im Strafraum nicht ahndete (17.). Der BVB kam durch zwei Kopfbälle seiner Innenverteidiger Subotic und Hummels (19. und 23.) zu ersten Möglichkeiten, die VfL-Torwart Benaglio aber nicht ernsthaft in Bedrängnis brachten. Die geringe Anzahl guter Torchancen nach 35 Minuten spiegelte den Verlauf einer kampfbetonten Partie wider, die den Zuschauern kaum Strafraumszenen bot, zumal beide Teams das letzte Risiko (noch) scheuten.

Kurz vor dem Seitenwechsel zog der BVB das Tempo an. Nach einer Flanke von Schmelzer konnte Benaglio einen Kopfball von Barrios, der zuvor minutenlang außerhalb des Platzes behandelt worden war, gerade noch über die Querlatte lenken. Auch den Versuch von Hummels nach der anschließenden Ecke konnte Wolfsburg Torwart entschärfen (39.). Der BVB drückte. Einen wunderschönen Abgriff über Kehl und Kuba schloss Barrios mit einem wuchtigen Kopfball ab, der aber knapp einen Meter am Tor der "Wölfe" vorbeiflog. Dieses Mal wäre Benaglio chancenlos gewesen (41.). Auf Gegenseite stockte den BVB-Fans kurz vor dem Halbzeitpfiff der Atem: Quasi aus dem Nichts donnerte Dzeko den Ball aus rund 20 Metern gegen die Latte des Dortmunder Tores. Doch auch die "Wölfe" hatten Glück, als Diego nach rotwürdigem Nachtreten gegen Kehl mit einer Gelben Karte glimpflich davonkam (45.).

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Patrick Owomoyela im Zweikampf mit Mandzukic.
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel war der Bann gebrochen. Nach einem Doppelpass mit Kehl fasste sich Sahin aus rund 25 Metern Entfernung ein Herz und schoss den Ball platziert in Richtung VfL-Tor. Benaglio kam mit den Fingerspitzen noch dran, blieb aber machtlos. Gnadenlos schlug das Leder im Winkel ein (50.). Das 1:0 war ein Traumtor, das den SIGNAL IDUNA PARK zum Beben brachte. Die Führung beflügelte nicht nur die Fans. Vier Minuten später hätte Barrios fast nachgelegt, Benaglio konnte den Drehschuss des Torjägers aber abwehren (54.).

"Scharfschütze" Sahin brachte die "Wölfe" immer wieder in Bedrängnis. Ein Freistoß des 22-Jährigen ging knapp am Tor der Gäste vorbei (63.). Der BVB war nun haushoch überlegen und durfte in der 67. Minute erneut jubeln. Von Großkreutz in der Nahtstelle der gegnerischen Viererkette in Szene gesetzt, vollstreckte Kagawa gegen den heraus stürmenden Benaglio eiskalt zum 2:0 ins linke Eck - sein erstes Tor in der Bundesliga, das der Publikumsliebling ausgiebig vor der Südtribüne feiern konnte.

Wolfsburg war nach den beiden Gegentoren geschlagen und hatte Glück, als Owomoyela mit einem wunderschönen Schuss aus dem Hintergrund nur die Latte traf (71.). Der BVB spielte den Rest der Partie nun souverän herunter, Wolfsburg wollte oder konnte nichts mehr hinzusetzen. Nach kurzer Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Aytekin die Partie.

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Ausblick:
Auf Borussia Dortmund wartet eine echte "Knallerwoche". Am Donnerstag (16.09., Anstoß 21.05 Uhr) tritt der BVB zunächst in der Europa League beim ukrainischen Vertreter Karpaty Lwiw an. Nicht einmal 69 Stunden später (Sonntag, 19.09., Anstoß 17.30 Uhr) steigt das Revierderby beim FC Schalke 04.

Quelle

Ergebnisse des 3. Spieltages

Hoffenheim - Schalke 2:0
BVB - Wolfsburg 2:0
Hamburg - Nürnberg 1:1
Hannover - Leverkusen 2:2
Mönchengladbach - Frankfurt 0:4
Freiburg - Stuttgart 2:1
Bayern München - Bremen 0:0
Mainz - Kaiserslautern 2:1
Köln - St. Pauli 1:0

Stuttgart - BVB 1:3

3:1 - BVB holt drei Big Points beim VfB Stuttgart

[29.08.] Borussia Dortmund hat auch in der Fußball-Bundesliga in die Erfolgsspur gefunden: Nach den Siegen in den nationalen und internationalen Pokalwettbewerben gewann der BVB am zweiten Spieltag beim VfB Stuttgart mit 3:1 (3:0) und machte in der Tabelle einen großen Sprung fast bis ins obere Drittel. Schmelzer, Barrios und Götze schossen schon vor der Pause eine 3:0-Führung heraus. Cacau konnte im zweiten Durchgang nur noch verkürzen.

konnte im zweiten Durchgang nur noch verkürzen.

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Aus Stuttgart berichtet Boris Rupert

Vor 40.500 Besuchern in der bis auf rund 500 Plätze ausverkauften Mercedes-Benz-Arena bestätigte der BVB in der ersten Halbzeit die guten Leistungen in beiden Pokalwettbewerben, geriet aber in der letzten halben Stunde arg in Bedrängnis.

Ausgangslage:
Mit dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund trafen zwei Klubs aufeinander, die am Donnerstag in der Europa League gefordert waren und den Einzug in die Gruppenphase schafften. Während der BVB mit 1:0 bei FK Qarabagh siegte, musste der VfB gegen Bratislava - wie schon eine Runde zuvor gegen Molde - einen 0:2-Rückstand im eigenen Stadion aufholen, um ein 2:2 zu erzielen. Dies sprach gegen die bekannte Heimstärke der Schwaben, die unter Trainer Gross sieben der neun Bundesliga-Heimspiele gewonnen hatten. Historisch war Stuttgart ohnehin kein gutes Pflaster für die Borussen: Gegen kein anderes Team kassierte der BVB mehr Niederlagen als gegen den VfB.

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Wieder in der ersten Elf: Mario Götze
Personalien:
Mit einer Änderung gegenüber dem Europapokalspiel am Donnerstag in Baku trat der BVB beim VfB an: Götze ersetzte Piszczek, der ebenso wie Hajnal auf der Bank Platz nahm. Für den Ungarn war diesmal Rangelov zu Hause geblieben - ebenso wie die verletzten Kuba (Faserriss im Oberschenkel), Dede (Anriss Syndesmoseband), Zidan (Kreuzbandriss) und Kringe (Mittelfußbruch). Stuttgart musste auf Celozzi, Degen, Delpierre und Audel verzichten und brachte Defensivmann Niedermeier für den offensiven Didavi.

Taktik:
4-4-2 bei den Gastgebern, 4-2-3-1 bei den Gästen: Mit unterschiedlichen Systemen, die sich aber nur im Angriff bemerkbar machten, gingen beide Mannschaften in dieses Spiel. Während die Dortmunder Innenverteidiger Subotic und Hummels mit der Bewachung der Stuttgarter Spitzen Marica und Cacau klare Aufgaben hatten, wurden die offensiven Mittelfeld-Außen der Schwaben, Gebhart und Gentner, abwechselnd von Sahin und Kehl oder von den Außenverteidigern Schmelzer und Owomoyela übernommen - mitunter auch "gedoppelt". Gentners Rolle war zudem die eines Wanderers zwischen Defensive und Offensive: Bei Dortmunder Ballbesitz rückte er häufig zu Träsch und Kuzmanovic ins defensive Mittelfeld, so dass Stuttgart gegen den Ball aus einer 4-3-2-1-Grundordnung mit Marica auf der linken Seite agierte.

Sahin und Kehl schalteten sich bemerkenswert häufig ins Aufbauspiel ein, Kagawa rückte wiederholt mit nach vorn, um Barrios, der es wechselweise mit Tasci oder
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Souverän beim VfB: Mats Hummels.
Niedermeier zu tun hatte, zu entlasten. Großkreutz attackierte wie gewohnt über die linke Seite, Götze erstmals auf dem rechten Flügel.

Beim VfB waren die Positionen gegenüber dem 2:2 gegen Bratislava neu gemischt worden: Boulahrouz machte im Abwehrzentrum Platz für Niedermeier und rückte auf die rechte Verteidigerposition, so dass Träsch zu Kuzmanovic auf die Doppelsechs rochierte und Gentner auf links auswich.

Spielverlauf & Analyse:

Gegen die beste Mannschaft der Rückrunde 2009/2010 (39 Punkte) spielte der BVB frech und forsch auf und ging "hökscht" engagiert in die Zweikämpfe, wie es Joachim Löw formulieren würde. Die Borussen bestimmten in der ersten Halbzeit ebenso eindeutig wie eindrucksvoll das Spielgeschehen. Sahin und Kehl gaben im Zentrum Takt und Tempo vor, Kagawa wirbelte im Zentrum, und die Außen Götze, Großkreutz und Schmelzer setzten immer wieder Nadelstiche.

Die Schwaben fanden überhaupt keinen Zugriff auf das bemerkenswert reife Spiel der Westfalen, die beim Führungstreffer allerdings eine Portion Glück für sich reklamieren mussten: Sahin schlug einen präzisen Pass weit raus auf den linken Flügel, Schmelzer kam von hinten mit Tempo und wollte vors Tor flanken, doch der heute als Rechtsverteidiger aufgebotene Boulahrouz fälschte das Spielgerät unglücklich ab. Ulreich, der in Erwartung einer Flanke sein Tor verlassen hatte, blieb nur das Nachsehen (5.).

20 Minuten später lag der VfB im dritten Pflicht-Heimspiel der Saison mit 0:2 hinten: Erneut war es Sahin mit einem langen Ball, diesmal Niedermeier am Elfmeterpunkt mit einer schlechten Abwehr, die Großkreutz am linken Flügel erlief, klug zurücklegte auf Barrios, der aus exakt 16 Metern flach ins rechte Eck traf (26.). Für den Torjäger war es bereits Treffer Nummer fünf im fünften Pflichtspiel der Saison.

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Mario Götze bejubelte sein erstes Bundesligator. [Fotos: firo]
Doch es kam noch besser. Sahin - wer sonst? - unterband einen Stuttgarter Aufbaupass. Sein Rettungsversuch landete bei Großkreutz, der blitzschnell weiterleitete zu Kagawa. Ulreich wollte dessen Flanke aufnehmen, aber Niedermeier köpfte ihm den Ball weg - genau zu Götze, der locker einköpfen konnte (37.).

Der VfB kam mit zwei neuen Leuten (Harnik und Didavi für Marica und Niedermeier) aus der Kabine; Träsch rückte auf die Rechtsverteidiger-Position und Boulahrouz zu Tasci ins Abwehrzentrum. Doch abgesehen von einer Schrecksekunde direkt nach Wiederbeginn, als Didavi von der Torauslinie nach innen passen konnte, Harnik aber einen Schritt zu spät kam, spielte zunächst nur der BVB. Sahin setzte Kagawa in Szene, der leitete weiter zu Barrios, doch Ulreich war einen Tick schneller (49.). Keine 60 Sekunden später düpierte Kehl Stuttgarts Abwehrverband mit einem Klasse-Pass, Barrios schoss mit dem Außenrist aufs VfB-Tor, abemals Ulreich verhinderte mit einer Fußabwehr das 0:4.

Auf der anderen Seite hätte eine Unkonzentriertheit nach einem von Harnik schnell ausgeführten Freistoß beinahe zum Anschlusstreffer geführt, doch Hummels klärte im allerletzten Moment vor drei einschussbereiten Stuttgartern. Und gut, dass Schiedsrichter Gagelmann kurz darauf nicht auf eine Schwalbe Gebharts herein fiel. Der Stuttgarter war schon im ersten Durchgang mit Fouls gegen Schmelzer und Kehl unangenehm aufgefallen und im zweiten mit einem versuchten Nachtreten gegen Kehl.

Der BVB büßte in dieser Phase die bis dahin gezeigte Souveränität ein und konnte sich bei Weidenfeller bedanken, der einen wuchtigen und tückischen Cacau-Schuss mit einer tollen Parade zur Ecke ablenkte (63.). Sechs Minuten später war aber auch er geschlagen. Kuzmanovic sprintete über den rechten Flügel, Cacau war in der Luft nicht zu stellen und köpfte ein zum 1:3 (69.).

Stuttgarts Druck nahm zu. Harnik knallte aus 20 Metern drauf, Weidenfeller wehrte ab und rettete anschließend spektakulär vor Cacau (71.). Die Stuttgarter provozierten und übernahmen die Spielkontrolle. Dennoch gab es Konterchancen wie für Götze, der in der 79. Minute das 1:4 verpasste oder Kehl, der drei Mal an Ulreich scheiterte (82./83./85.).

Ausblick:
Nach der Länderspielpause geht es für den BVB mit sieben Spielen in 23 Tagen weiter. Zum Auftakt dieser "Wochen der Wahrheit" gastiert am 11. September der Vorjahres-Meister VfL Wolfsburg im Signal Iduna Park. Anstoß ist um 15.30 Uhr. Tickets können Sie hier bequem online bestellen.

Quelle

Ergebnisse des 2. Spieltages

Kaiserslautern - Bayern München 2:0
Bremen - Köln 4:2
Schalke - Hannover 1:2
Wolfsburg - Mainz 3:4
Frankfurt - Hamburg 1:3
Nürnberg - Freiburg 1:2
St. Pauli - Hoffenheim 0:1
Leverkusen - Mönchengladbach 3:6
Stuttgart - BVB 1:3