[22.09.] Borussia Dortmund schwimmt auf einer Welle der Euphorie und des Erfolges. Am fünften Spieltag der Fußball-Bundesliga feierte der BVB mit dem 5:0 (2:0)-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern den sechsten Pflichtspielsieg hintereinander, stellte mit zwölf Punkten aus fünf Spielen einen neuen Startrekord auf und schob sich in der Tabelle auf Rang zwei vor. Zwei Mal Barrios sowie Großkreutz, Hummels und Lewandowski erzielten die Tore für einen wieder großartig aufspielenden BVB. | ||||
Vor 70.100 Zuschauern hatte der BVB zunächst Mühe, ins Spiel zu finden. Das 1:0 durch Barrios fiel in der 31. Minute noch etwas überraschend, doch dann lief´s. Großkreutz (38.), Hummels (65.), Lewandowski (75.) und zum Schluss noch einmal Barrios (88.) schossen einen hoch verdienten Sieg heraus - und die Borussia zum achten Sieg im neunten Pflichtspiel der Saison! Ausgangslage: Dritter gegen Sechster: So weit oben in der Tabelle angesiedelt war dieses Duell zuletzt im April 2002 (Zweiter gegen Sechster). Nach optimalem Start mit sechs Punkten aus den Begegnungen gegen Köln und München holte Kaiserslautern aus den folgenden Partien gegen Mainz und Hoffenheim lediglich einen Zähler. Der BVB legte mit neun Punkten den besten Saisonstart seit 2001/2002 hin (damals vier Spiele, vier Siege). Alle Videos zum Spiel finden Sie auf www.meinbvb.de
Mit Kehl, Dede, Hajnal, Zidan und Kringe fehlten auf Dortmunder Seite fünf Akteure, Kaiserslautern trat ohne Simunek, Amri sowie Rivic an - und in der gleichen Formation wie beim 2:2 gegen Hoffenheim. Gegenüber dem 3:1 vom Sonntag in Gelsenkirchen nahm Jürgen Klopp zwei Wechsel vor: Piszczek und Kuba kamen für Owomoyela und Götze in die Mannschaft. |
Taktik:
Dem Dortmunder 4-2-3-1 stand eine 4-4-2-Grundordnung der Lauterer gegenüber. Bei Dortmunder Ballbesitz rückten Kirch und Ilicevic auf den Außenpositionen auf eine Höhe mit der "Doppel-Sechs" Tiffert und Bilek. Sahin und Bender hatten mit fortschreitender Spieldauer immer mehr Freiheiten und konnten schalten, wie sie wollten.
Kevin Großkreutz bejubelt das 2:0. Nuri Sahin hat die ersten drei Tore vorbereitet. |
Der BVB kam eher schleppend in die Partie. Die Pfälzer traten zu Anfang offensiv auf, setzten die Borussen früh unter Druck und kamen so bereits in den ersten zehn Minuten mehrmals gefährlich vor das Tor der Schwarz-Gelben. Doch Weidenfeller konnte den Ball sowohl beim Schuss von Lakic (6.) als auch bei einer gefährlichen Hereingabe von Jessen (9.) souverän abfangen. Die erste Chance für den BVB resultierte dann aus einem Konter. Einen langen Abschlag von Weidenfeller konnte Schmelzer auf der linken Seite gut mitnehmen, seine Flanke gelangte zu Barrios, der den Ball aber aus aussichtsreicher Position über den Kasten von Sippel köpfte.
In der Folge nahm der BVB immer mehr das Heft in die Hand, gewann die Zweikämpfe im Mittelfeld und präsentierte sich mit Zug zum Tor. Doch Kagawas Kopfball aus gut elf Metern (18.) sowie Großkreutz´ platzierter Schuss von der Strafraumlinie (27.) konnte Torwart Sippel noch gut parieren. In der 31. Spielminute sah dies dann allerdings anders aus: Nach einem "Zuckerpass" von Sahin aus dem Mittelfeld konnte Barrios den Ex-Dortmunder Amedick abhängen, kam alleine vor Sippel zum Abschluss und spitzelte das Leder mit dem Außenrist durch die Beine des Keepers ins Tor - 1:0 für den BVB.
Und auch danach ließ Borussia nicht locker. Kaiserslautern nunmehr ohne Chance, sah einen schwarz-gelben Angriff nach dem anderen auf das eigene Tor rollen. Nachdem Sippel sowohl Schmelzers Schuss vom Strafraumeck (34.) als auch Sahins Schuss aus gut 16 Metern (35.) noch halten konnte, klingelte es kurz drauf zum zweiten Mal im Kasten der "Roten Teufel", die sich bis dahin, mit Ausnahme der
Schock nach 40 Sekunden: Bender liegt regungslos am Boden. |
Und die zweite Hälfte begann genau so, wie die erste aufgehört hatte. Der BVB mit viel mehr Spielanteilen, drückte weiter auf das Tor der Pfälzer, die vor allem Probleme hatten, das Dortmunder Mittelfeld um den bärenstarken Sahin in den Griff zu bekommen. So strich Benders strammer Schuss aus 20 Metern nur knapp am rechten Winkel des Tores vorbei (47.), Sahins Abschluss von der Strafraumgrenze hielt Sippel sicher (49.).
Chancen für den BVB nun im Minutentakt. In der 54. Minute setzte sich Großkreutz wiederum gegen den völlig indisponierten Dick im Strafraum durch, passte in die Mitte, wo Kagawa völlig unbedrängt zum Abschluss kam, jedoch an Sippel scheiterte. Nur wenige Sekunden später kam Piszczek rechts im Strafraum zum Schuss, dieser ging nur knapp am Gehäuse der Lauterer vorbei. Benders (57.) und Kagawas (59.) Kopfbälle konnte Sippel ebenfalls parieren.
In der 60. Minute dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, die nächste halbwegs gefährliche Situation vor dem Tor der Schwarzgelben, doch den Freistoß von der rechten Seite konnte Weidenfeller in seinem 199. Bundesligaspiel souverän vor den herannahenden Stürmer abfangen.
Shinji Kagawa zauberte mal wieder - hier gegen Bilek. [Fotos: firo] |
Doch wer dachte, der BVB ließe es ruhiger angehen und schone sich mit diesem komfortablen Vorsprung für die bevorstehenden englischen Wochen, der hatte falsch gedacht. Nachdem Jürgen Klopp in der 70. Minute zunächst mit Götze und Lewandowski für die bis dahin großartig aufspielenden Kagawa und Großkreutz zwei frische Spieler aufs Feld brachte, rappelte es kurz darauf schon wieder im Kasten der Pfälzer. Kuba hatte scharf in die Mitte gepasst, wo Barrios uneigennützig für den "Neuen" Lewandowski durchließ, der den Ball locker über Sippel hinweg ins Tor lupfte (75.) - 4:0 für Borussia Dortmund.
Barrios komplettierte in der 88. Minute den Dortmunder Kantersieg, als er nach Hereingabe von Piszczek in der Mitte völlig frei zum Abschluss kam und mit seinem zweiten Tor den 5:0-Endstand markierte. Alles in allem also ein absolut überzeugender Auftritt der Mannschaft von Jürgen Klopp, die die Euphorie nach dem Derbysieg am vergangenen Sonntag mit in die Partie nahm, Kaiserslautern die meiste Zeit des Spiels völlig ausschaltete und teilweise grandiosen Fußball zelebrierte. Ein, auch in dieser Höhe, vollkommen verdienter Sieg der Borussen, der mit Sicherheit viel Selbstbewusstsein für die anstehenden Aufgaben geben wird.
Ausblick:
Nach dem Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim FC St. Pauli wartet ein Heimspiel-Doppelpack auf die Fans. Am Donnerstag, 30. September (19 Uhr), gastiert der FC Sevilla im Signal Iduna Park, drei Tage später, am Sonntag, 3. Oktober (17.30 Uhr), folgt der FC Bayern München. Karten für das Heimspiel in der UEFA Europa League können Sie hier bequem online bestellen.
Quelle
Ergebnisse des 5. Spieltages
BVB - Kaiserslautern 5:0
Hamburg - Wolfsburg 1:3
Mainz - Köln 2:0
Leverkusen - Frankfurt 2:1
Hoffenheim - Bayern München 1:2
Nürnberg - Stuttgart 2:1
Mönchengladbach - St. Pauli 1:2
Freiburg - Schalke 1:2
Hannover - Bremen 4:1