Samstag, 23. Mai 2009

Der Schwarz-Gelbe Wahnsinn


Es ist unglaublich wie frustierend Fußball sein kann. Man hofft, man fiebert mit, und am Ende bleibt im schlimmsten Fall eine riesige Enttäuschung übrig.

Der BVB spielte am heutigen 34. und letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga auswärts gegen Borussia Mönchengladbach. Im indirekten Duell um Tabellenplat 5 ging es gegen den Hamburger SV, die ebenfalls auswärts in Frankfurt antraten. Das Spiel des BVB habe ich mir wie immer über das NetRadio auf www.bvb.de angehört.

Tja, das 1:1 in Gladbach war am Ende nicht genug. Der HSV sicherte sich kurz vor Schluss mit einem 2:3 Tabellenplatz 5 und ist damit die nächste Saison im UEFA-Cup vertreten. Das allein ist schon ärgerlich genug. Hinzu kommt noch, dass das Tor von Trochowski eigentlich Abseits war. Hat aber natürlich niemand gesehen. *grr*

Ich bin mir sicher, wenn man sich in der nächsten Zeit mal die Statistik dieser Saison anschaut, wird man feststellen, dass die Saison eigentlich für den BVB ganz gut gelaufen ist. Aber im Moment überwiegt die Entttäuschung - die muss man erst mal verarbeiten.

Wenigstens lief an der Tabellenspitze alles glatt. Mit einem 5:1 sicherte sich der VFL Wolfsburg den ersten Tabellenplatz und damit die Deutsche Meisterschaft.

Obwohl die Bundesliga Saison 2008/2009 nun zu Ende ist, geht es jetzt schon um die Vorbereitung für die nächste Saison. Viele offene Fragen gilt es zu klären. Wie viele Spieler kauft der FC Bayern? Zu welchem Verein geht Mario Gomez? Oder bleibt er in Stuttgart? Wer wird neuer Trainer in Wolfsburg?

Eins ist sicher: Langweilig wird Fußball nie (natürlich nur unter der Voraussetzungen, dass man sich für Fußball interessiert).

Gladbach : BVB 1:1

1:1 - Kuba schafft nur den Ausgleich - Hamburgs
Trochowski trifft den BVB am Ende ins Herz

[23.05.] Dortmund liegt in Trauer. Durch ein 1:1 (0:0)-Unentschieden bei Borussia Mönchengladbach rutschte der BVB am 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga und am Ende einer überragenden Saison aus den internationalen Rängen der Tabelle, weil der Hamburger SV in der Nachspielzeit noch zu einem 3:2-Sieg in Frankfurt kam. Nach dem Schlusspfiff lagen die BVB-Profis fassungslos auf dem Rasen.

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Aus Mönchengladbach berichtet Johannes Vorspohl

54.067 Zuschauer im ausverkauften Borussia-Park, darunter rund 15.000 stimmgewaltige Fans aus Dortmund, sahen einen ersten Durchgang mit leichten Vorteilen für den BVB, der durch Valdez (10.) hätte in Führung gehen können. Auf der anderen Seite traf Dante zunächst den Pfosten (45.) und dann zum 1:0 für Gladbach (57.). Kuba glich nur sieben Minuten später aus. Als alles damit rechnete, dass das Remis reichen würde, kam die Kunde aus Frankfurt: Hamburg war in der Nachspielzeit mit 3:2 in Führung gegangen.

Ausgangslage :
Spannender hätte die Ausgangslage beim Saisonfinale zwischen Dortmund und Gladbach kaum sein können: Beide Teams mussten punkten, um ihre Ziele aus eigener Kraft zu erreichen. Während die Borussia aus Gladbach als Tabellenfünfzehnter schon mit einem Remis den Klassenerhalt sicher feiern konnte, brauchte der BVB drei Zähler, um nicht vom Ergebnis des HSV in Frankfurt abhängig zu sein und um definitiv in die UEFA Europa League einzuziehen.

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Ersetzte den gesperrten Subotic: Uwe Hünemeier
Personalien:
Dem BVB fehlten die gesperrten Boateng und Subotic. Nach acht Spielen mit der gleichen Startformation war Jürgen Klopp daher gezwungen, seine Mannschaft umzubauen. In der Innenverteidigung nahm Hünemeier den Platz von Subotic ein, der genesene Hummels stand erstmals in der Rückrunde im Kader. Gladbach musste auf die verletzten Gohouri, Friend, Alberman und Jaurès verzichten. Das Fragezeichen hinter Stalteri verflüchtigte sich vor dem Anpfiff, der Rechtsverteidiger konnte spielen.

Taktik:
Gladbach setzte wieder auf ein System mit einer Spitze und mit drei beweglichen offensiven Mittelfeldspielern dahinter (4-2-3-1). Kehl hatte bei Vorstößen über die Mittellinie in Levels einen direkten Bewacher. Der BVB trat im gewohnten 4-4-2 mit Mittelfeldraute an, wobei sich die Außenverteidiger Owomoyela und Dede auf die offensiven Mittelfeldaußen der Gladbacher fokussierten.

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Kampf um den Ball: Kuba attackiert Levels.
Spielverlauf & Analyse:
Beide Teams waren in der Anfangsphase darauf bedacht, kompakt zu stehen und den Gegner bei Ballbesitz früh zu attackieren. Gladbach stand tiefer als der BVB in der eigenen Hälfte, um immer wieder überfallartige Gegenangriffe zu inszenieren. Bis auf eine Chance von Baumjohann, der in aussichtsreicher Position im Strafraum über den Ball trat, sprang für die Gäste aber kaum Nennenswertes in den ersten 44 Minuten heraus.

Das gefährlichere Team in der Anfangsphase war der BVB. Mit schnellen Kombinationen erspielten sich die Schwarzgelben gute Möglichkeiten. Beispielhaft eine Szene aus der 6. Minute: Mit einem schnellen Pass durch die Gladbacher Viererkette setzte Frei seinen Sturmpartner Valdez im Strafraum in Szene. Der Paraguayer kam nur einen Schritt zu spät an den Ball, sonst hätten er und seine Mannschaftskollegen wohl jubeln dürfen. Auch bei den beiden anderen Torchancen stand Valdez im Mittelpunkt (10. und 22.), scheiterte aber knapp.

Nach einer guten Anfangsphase verlangsamte sich das Spielgeschehen nach rund 25 Minuten. Die Mannschaften begegneten sich nun überwiegend im Mittelfeld, Strafraumszenen waren nun eher die Ausnahme. Kurz vor dem Seitenwechsel hatten beide Teams aber noch einmal Glück. Nach einem Foul von Daems an Valdez im Strafraum hätte Schiedsrichter Dr. Brych durchaus auf den Elfmeterpunkt zeigen können (39.). Auf der Gegenseite köpfte Dante eine Ecke von Baumjohann gegen den Pfosten (45.).

Den zweiten Durchgang begannen beide Teams verhalten. Der BVB versuchte, Druck aufzubauen, scheiterte aber immer wieder an der Gladbacher Defensive. In der 57. Minute folgte ein bitterer Nackenschlag: Während Santana nach einem Foul von Matmour außerhalb des Spielfelds behandelt wurde, brachte Baumjohann eine ungerechtfertigte Ecke (es hätte Fresitoß oder Abstoß geben müssen!) hoch in den Dortmunder Strafraum. Dort stieg Dante völlig unbewacht zum Kopfball hoch und
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Valdez wird von drei Gladbachern in die Zange genommen.
drückte das Leder per Aufsetzer zum 0:1 über die Linie (57.). Weidenfaller war machtlos. Doch der BVB zeigte sich von dem Gegentreffer aber nur kurz geschockt und schlug eiskalt zurück. Kehl spielte den Ball hoch in den Strafraum, dort kam der flinke Kuba an den Ball und schob das Leder zum 1:1-Ausgleich über die Linie (64.). Es war Kubas drittes Saisontor. Die Schwarzgelben setzten nach und drängten auf den zweiten Treffer.

Auch Klopp reagierte und wechselte mit Zidan für Kuba den dritten nominellen Stürmer ein. Auch für den von Krämpfen geplagten Valdez ging es nicht mehr weiter. Für den Paraguayer kam Kullmann (78.) Gladbach zog sich nun tief in die eigene Hälfte zurück und beschränkte sich aufs Kontern. Der BVB versuchte, über die Außen gegen die kompakten Gastgeber zum Erfolg zu kommen. Doch an der Strafraumgrenze war für die Schwarzgelben meistens Schluss.

In den Schlussminuten warfen die Dortmunder gegen das Gladbacher Bollwerk alles nach vorne, doch ein Treffer wollte nicht mehr gelingen. Umso bitterer, da Hamburg kurz vor Schluss in Hamburg in Führung ging.

Ausblick:
Die Bundesligasaison 2009/2010 startet am zweiten Wochenende im August (7. bis 9. August). Die erste Runde im DFB-Pokal geht bereits eine Woche zuvor über die Bühne.

Ergebnis des Qualifyings in Monaco

Button holt die Glamour-Pole

Button holt die Glamour-Pole
Das Märchen von Jenson Button und Brawn GP geht weiter. Auch beim Glamour-Grand-Prix in Monte Carlo steht das Team, das lange ums Überleben kämpfte, wieder ganz vorne. Schnellster Mann im Qualifying zum GP von Monaco war Jenson Button mit einer Bestzeit von 1:14,902 Minuten. Wiedererstarkt ist Kimi Räikkönen (1:14,927), der mit seinem Ferrari auf dem 2. Platz vor Buttons Teamkollege und Geburtstagskind (37 Jahre) Rubens Barrichello (1:15,077) landete.

Bester Deutscher war Sebastian Vettel, der mit seinem Red Bull auf Startplatz vier steht. Der neue Doppel-Diffusor am Auto des 21-Jährigen brachte in Monaco noch nicht die erhoffte Leistungssteigerung. Trotz Platz 6 war Nico Rosberg enttäuscht. Der Williams-Pilot hatte sich nach starken Trainings-Ergebnissen etwas mehr erhofft. "Ich bin leider sehr enttäuscht. Mit dem vielen Sprit an Board war im Q3 die Balance im Wagen nicht mehr so gut. Mist, da wäre echt mehr drin gewesen", sagte Rosberg, der in Monte Carlo lebt. Einen Platz vor Rosberg landete Felipe Massa, der den Aufwärtstrend von Ferrari bestätigte.

Beste Quali für Sutil - Hamilton sauer

Button holt die Glamour-Pole Beste Quali für Sutil - Hamilton sauer
Die Erwartungen übertroffen hat dagegen Adrian Sutil: Er geht von Startplatz 15 in den Großen Preis von Monaco und erreichte damit das beste Qualifying-Ergebnis seiner Karriere. Der Teamkollege des Force-India-Piloten, der zum ersten Mal in seiner Formel-1-Laufbahn den Sprung in Q2 schaffte, holte ebenfalls eine gute Platzierung: Giancarlo Fisichella wurde 13. Die Top 10 verpassten auch die Toro-Rosso-Piloten Sebastien Buemi (Platz 11) und Sebastien Buemi (Platz 14) und Renault-Pilot Nelson Piquet junior auf Position 12.

8 Minuten und 7 Sekunden vor Schluss des ersten Quali-Teils waren die Pole-Träume von Lewis Hamilton ausgeträumt. Der McLaren-Mercedes-Pilot verlor in Q1 beim Anbremsen vor der Mirabeau-Kurve die Kontrolle über sein Auto und schlug mit dem Heck in die Reifenstapel ein. Die Aufhängung hinten links brach, das Qualifying war zu Ende. Von Startposition 16 ist auch für den Großen Preis nicht mehr viel zu erwarten für Hamilton. “Die Chancen auf den Sieg sind vorbei“, macht sich der Engländer, der zum ersten Mal in Q1 ausschied, keine Illusionen.

Katastrophal lief das Qualifying für BMW Sauber und Toyota. Beide Teams schieden mit beiden Autos in nach den ersten 20 Minuten aus. Nick Heidfeld wurde 17. vor seinem BMW-Teamkollegen Robert Kubica. Dahinter folgte das Toyota-Duo Jarno Trulli und Timo Glock. Schlimmer lief es für diese Rennställe noch nie. Glock, der sich einen Ausritt in der Schikane erlaubt hatte, war bedient.

Vettel: "Ich bin nicht zufrieden"

Vettel: Ich bin nicht zufrieden
Jenson Button (Brawn GP): "Es war heute ein wichtiger Sieg im Qualifying. Das ganze Wochenende war es ein harter Kampf. Eigentlich hatte Rubens im Training die Oberhand, deswegen hat es mich schon überrascht, auf der Pole zu landen. Aus dem letzten Loch pfeifend habe ich zum Schluss noch die beste Runde hingelegt."

Kimi Räikkönen (Ferrari): "Seit dem letzten Training lief es bei mir besser. Q3 war dann richtig gut. Ich hätte sogar noch eine schnelle Runde mehr hinlegen können, aber da war dann der Verkehr zu groß. Schön, mal wieder ganz vorne in der ersten Startreihe zu stehen."

Rubens Barrichello (Brawn GP): "Ich hatte das ganze Wochenende eine Super-Pace. Auch im Q3 habe ich eine richtig gute Runde geschafft und habe gedacht, dass es für die Pole gereicht haben müsste. Aber Jenson war noch schneller, deswegen Gratulation an ihn."

Ross Brawn (Teamchef Brawn GP): "Das Rennen morgen wird sehr umkämpft. Unser Vorteil ist, dass wir mit Platz 1 und 3 auf der sauberen Seite starten. Es kann eine Menge passieren."

Sebastian Vettel (Red Bull): "Ich bin nicht zufrieden mit Platz 4. Ich bin im Q3 im Verkehr hängen geblieben und konnte so keine gute Runde aus dem Hut zaubern. Da war kein Platz für Magie, um wohlmöglich auf die Pole zu fahren. Überholen wird morgen natürlich unmöglich."

Sutil freut sich über 'Pole Position'

Vettel: Ich bin nicht zufrieden Sutil freut sich über 'Pole Position'
Nico Rosberg (Williams): "Ich bin leider sehr enttäuscht. Mit dem vielen Sprit an Board war im Q3 die Balance im Wagen nicht mehr so gut. Mist, da wäre echt mehr drin gewesen. Den Barrichello werde ich morgen erst einmal bestrafen. Er hat mir eine schnelle Runde am Ende geraubt, als er direkt vor mir war."

Adrian Sutil (Force India): "Für mich ist das Erreichen des Q2 ein bisschen wie eine Pole Position. Es hat Spaß gemacht, nach dem Q1 auch einmal im Auto sitzen zu bleiben. Durch die rote Flagge nach dem Hamilton-Crash hatten wir vielleicht auch ein wenig Glück. Aber insgesamt sind wir sehr gute Runden gefahren. Für das Team ist es natürlich schön, dass beide Fahre in Q2 gekommen sind. Morgen sind wir natürlich mittendrin im Getümmel. Es wird schwierig sein zu überholen, aber wir haben eine gute Renn-Pace."

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): "Das ist halt einer von diesen Tagen, wo alles schief geht. Meine Chancen auf einen Sieg sind nach dem Crash natürlich vorbei. Wir müssen probieren, morgen noch das Beste rauszuholen."

Nick Heidfeld (BMW Sauber): "Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe mir hier, wie man auf gut Deutsch sagt, den Arsch abgefahren und am Ende kam nichts Zählbares heraus. Wir haben probiert, vorher noch etwas am Auto umzubauen, aber das war kein Schritt in die richtige Richtung. Wir konnten uns vielleicht um Zehntel verbessern, aber es fehlt viel mehr zur Konkurrenz. Ich denke, seit Saisonbeginn konnten wir einfach nicht genug Neuerungen und Updates am Wagen anbringen. Deswegen fahren wir immer noch so weit hinterher."

Timo Glock (Toyota): "Wir haben uns mit dem Auto im Kreis gedreht. Das muss uns im Moment ein bisschen zu denken geben."


Meine Meinung:

20 Piloten fahren und am Ende gewinnt Jenson Button. So sieht es jedenfalls momentan aus. Aber für Vettel und Rosberg sieht es ja auch ganz gut aus. Ob Hamilton den Einschlag hätte verhindern können, wenn er "einfach" geradeaus gefahren wäre? Da ist nämlich eine Auslaufzone, aus der er rückwärts wieder hätte herausfahren können. Natürlich sieht die Ausgangsposition nicht gut aus, gerade weil in Monaco das Überholen so gut wie nicht möglich ist. Bei normalen Rennverlauf ist dann nichts zu holen. Wohl gemerkt, bei einem normalen Rennverlauf. Es braucht nur einen Fahrer, der einen Fehler macht und schon gibts eine Safty-Car-Phase, die alles durcheinander wirbeln kann.

Enttäuschend fand ich die Vorstellung von Toyota und BMW. Ich kann nicht nachvollziehen, warum die bei BMW immer so lange mit dem Herausfahren aus der Boxengasse warten. Nach dem Vorfall mit Hamilton gab es eine Unterbrechung, da das Auto erst einmal mit dem Kran von der Strecke gehoben werden musste. Zum Glück war der Vorfall etwa acht Minuten vor dem Ende von Q1. Sonst hätten die BMW keine Zeit gehabt, noch einmal herauszufahren.

Super auf jeden Fall die Vorstellung von Adrain Sutil. Mal sehen, ob es morgen im Rennen noch ein paar Plätze weiter vorgeht. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Der FCR Duisburg holt den Pott

22.05.2009 21:23 UEFA Women's Cup

FCR Duisburg sichert sich vor Rekordkulisse den UEFA-Cup

Der FCR 2001 Duisburg feiert den Gewinn des UEFA-Pokals    © Bongarts/GettyImages
Der FCR 2001 Duisburg feiert den Gewinn des UEFA-Pokals

Der FCR 2001 Duisburg hat gleich bei seiner ersten Teilnahme den UEFA-Pokal der Frauen gewonnen. Im Final-Rückspiel trennte sich der deutsche Vize-Meister vor der Rekordkulisse von 28.112 Zuschauern in der MSV-Arena 1:1 (1:1) vom russischen Titelträger Swesda Perm, nachdem die Duisburgerinnen vor sechs Tagen das erste Aufeinandertreffen 6:0 (1:0) für sich entschieden hatten. Der FCR ist damit nach dem 1. FFC Frankfurt (2002, 2006, 2008) und Turbine Potsdam (2005) der dritte deutsche Verein, der den Cup gewinnen konnte.

Darija Apanaschtschenko (26.) ließ mit ihrem Führungstreffer für Perm kurzzeitig das prächtig gefüllte Duisburger Stadion verstummen. Weltmeisterin Annike Krahn (45.) besorgte noch vor der Halbzeitpause mit ihrem ersten Tor im Europapokal-Wettbewerb den Ausgleich für den FCR. Die bis dato größte Kulisse in einem Klubspiel im Frauen-Fußball war das letztjährige UEFA-Cup-Finale zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Umea aus Schweden, das 27.640 Menschen sahen.

Die Gastgeberinnen, die ohne die gelb-gesperrte Nationalspielerin Linda Bresonik auskommen mussten, begannen die Partie zwar offensiv, konnten ihre Nervosität im Spielaufbau jedoch nicht ganz verbergen. Die erste Gelegenheit, das Fußallfest mit einer frühen Führung zu eröffnen, verpasste Lira Bajramaj, eine von vier Weltmeisterinnen in der FCR-Anfangsformation. In der 15. Spielminute versuchte die 20-jährige Swesda-Torhüterin Nadeschda Baranowa mit einem strammen Rechtsschuss zu überwinden, scheiterte jedoch.

FCR Duisburg gewinnt den UEFA-Cup der Frauen

Perm zeigte sich nach der hohen Hinspiel-Niederlage und unter der Führung des sportlichen Leiters Stanislaw Kharitonow, der nach dem Rücktritt von Alexandr Grigorijan das Amt übernommen hatte, um Wiedergutmachung bemüht. Die Gäste agierten deutlich mutiger nach vorne und nutzten ihre erste Chance zur Führung. Stürmerin Darija Apanaschtschenko (26.) spielte die FCR-Innenverteidigung eiskalt aus und ließ FCR-Torfrau Kathrin Längert mit einem Schuss aus kurzer Distanz keine Chance.

Duisburgs Annemieke Kiesel im Zweikampf  © Bongarts/GettyImages
Duisburgs Annemieke Kiesel im Zweikampf

Nach dem unerwarteten Rückstand zeigten sich die Duisburgerinnen sichtlich geschockt und agierten trotz der unermüdlichen Anfeuerungsversuche des Publikums verunsichert. Doch kurz vor der Halbzeitpause fanden die Duisburgerinnen dann doch das passende Mittel, um den kompakten Gegner zu überwinden. Nach einem Freistoß von Annemieke Kiesel prallte ein Schussversuch von Simone Laudehr zunächst ab, doch die aufgerückte Abwehrchefin Annike Krahn (45.) setzte nach und schob den Ball im Gewühl zum umjubelten 1:1 über die Linie.

Im zweiten Durchgang übernahmen die Duisburgerinnen wieder verstärkt die Initiative, rückten in ihrem Offensivdrang weit vor und luden damit die Gäste zu Kontern ein. Torhüterin Längert verhinderte mit einem guten Reflex gegen Apanaschtschenko (57.) den erneuten Rückstand und musste nur zwei Minuten später erneut in höchster Not retten. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.

22.05.2009 21:24 UEFA-Women's Cup

Dr. Zwanziger: "Das i-Tüpfelchen einer starken Saison"

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger  ©  Bongarts/GettyImages
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger

Der FCR 2001 Duisburg hat durch ein 1:1 im Rückspiel gegen den russischen Meister Swesda Perm den UEFA-Pokal der Frauen gewonnen.

Die Stimmen zum Triumph

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger: "Ich gratuliere Mannschaft, Trainerin und Vorstand der FCR Duisburg zu diesem tollen Erfolg. Der Gewinn des UEFA-Pokals ist für den Verein das i-Tüpfelchen einer starken Saison und das Ergebnis konsequenter Arbeit in den vergangenen Jahren. Großen Anteil daran hat natürlich Trainerin Martina Voss, deren Fachkompetenz und vorbildliches Engagement das Team entscheidend voran gebracht hat. Die gute Nachwuchsarbeit in Duisburg ist ein weiterer Grund dafür, dass der FCR mittlerweile zu den Spitzenklubs in Europa gehört und nun verdient UEFA-Pokal-Gewinner geworden ist. Der Verein ist längst eine vorzügliche Adresse für Mädchen- und Frauenfußball in Deutschland."

Hannelore Ratzeburg, für den Frauen- und Mädchenfußball zuständige DFB-Vizepräsidentin: Das war eine sensationelle Leistung von Duisburg bei der ersten Teilnahme am UEFA-Cup. Der FCR hat eine herausragende Vorstellung gezeigt und auf dem Weg zum Titel die großen Mannschaften Europas geschlagen. Und dazu noch diese Kulisse im Finale, das ist perfekt."

Bundestrainerin Silvia Neid: Duisburg ist eine Mannschaft mit sehr viel Klasse und Qualität, das haben sie in dieser Saison vor allem in den UEFA-Cup-Spielen gezeigt. Sie sind verdienter Sieger dieses Wettbewerbs."

Steffi Jones  © Bongarts/GettyImages
Steffi Jones

Steffi Jones, Präsidentin des Organisationskomitees FIFA WM 2011: "Die Begeisterung für das Spiel war sensationell. Es ist super, dass trotz des 6:0-Sieges beim Hinspiel in Russland, so viele Fans gekommen sind, um die Mannschaft zu unterstützen. Das ist für uns eine weitere Bestätigung dafür, dass der Frauenfußball immer mehr an Bedeutung gewinnt. Internationale Erfolge wie diese steigern die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Im Hinblick auf die Frauen-WM 2011 ist dies für uns natürlich immens wichtig."

Duisburgs Trainerin Martina Voss: "Das sprengt alle Dimensionen - auch der großartige Zuschauerzuspruch. Wir waren dieses Jahr die beste Mannschaft in Europa und haben wirklich einen guten Fußball gespielt."

Nationalspielerin Linda Bresonik, im Final-Rückspiel gesperrt: "Ich freue mich, aber es ist eine andere Freude , als wenn ich gespielt hätte. Aber das ist egal, wir haben den Pott nach Hause geholt.

Nationalspielerin Inka Grings: "Heute werden wir einfach nur feiern, das haben wir uns verdient."

3. Freies Training in Monaco

Alonso überrascht im 3. Training

Alonso überrascht im 3. Training
Fernando Alonso hat im 3. Freien Training die Konkurrenz überrascht. Der Renault-Pilot fuhr in der Generalprobe fürs Qualifying zum Monaco-GP in 1:15,164 überraschend die Bestzeit. Mit einem Mini-Rückstand von 0,069 Sekunden folgte WM-Spitzenreiter Jenson Button im Brawn GP auf dem 2. Platz. Sein Teamkollege Rubens Barrichello scheint ebenfalls bestens gerüstet für die Qualifikation zu sein. Der Brasilianer landete mit 0,122 Sekunden Rückstand auf Rang 4.

Zwischen die beiden Brawn-GP-Piloten schob sich - etwas unerwartet - Heikki Kovalainen im McLaren-Mercedes. Damit untermauerten die Silberpfeile ihre Ambitionen für den Glamour-GP, denn auch Weltmeister Lewis Hamilton (7./+ 0,225) präsentierte sich stark. Mit den Plätzen 5 und 6 zeigte Ferrari ebenfalls, dass mit der Scuderia an diesem Wochenende zu rechnen ist. Felipe Massa (5.) und Kimi Räikkönen (6.) scheint der Straßen-Kurs zu liegen.

Bester Deutscher war Sebastian Vettel. Als Achter hielt sich der Red-Bull-Pilot noch etwas zurück. Es ist aber davon auszugehen, dass er im Qualifying ein gewaltiges Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden wird. 'Trainings-Weltmeister' Nico Rosberg hatte im Gegensatz zum Donnerstag wohl etwas mehr Benzin in seinem Williams an Bord und wurde Neunter. Adrian Sutil knüpfte an seine Leistungen von den ersten Sessions an und kam auf Rang 12.

Noch viel Arbeit für BMW & Toyota

Alonso überrascht im 3. Training Noch viel Arbeit  für BMW & Toyota
Für BMW Sauber läuft es in Monaco noch überhaupt nicht rund. Auch beim letzten Freien Training hinkten die Weiß-Blauen nur hinterher. Nick Heidfeld (+ 1,497) landete auf dem vorletzten Platz. Teamkollege Robert Kubica (+ 1,435 ) wurde nur 18. Schon am Donnerstag hatte das Duo so seine Schwierigkeiten im Fürstentum. Heidfeld kämpfte mit technischen Problemen, Kubica flog im 2. Training der Motor um die Ohren.

Ähnlich schlecht wie BMW und weit hinter den eigenen Ansprüchen waren die beiden Toyota im 3. Freien Training unterwegs. Timo Glock muss sich nach seinem Platz 17 dringend etwas einfallen lassen, damit er im Qualifying nicht früh die Segel streicht. Besonders auf dieser Strecke ist eine gute Platzierung in der Qualifikation wichtig, weil das Überholen auf dem Kurs äußerst schwierig ist. Jarno Trulli erwischte es noch schlimmer. Seine letzter Platz zeigt, wie schlecht die Toyota-Performance auf dem Circuit de Monaco ist.

Formel 1 News

Heidfeld droht das Formel-1-Aus

Heidfeld droht das Formel-1-Aus
Für Nick Heidfeld wird es eng - wieder einmal. Dem BMW-Sauber-Piloten droht zum Saisonende das endgültige Aus in der 'Königsklasse'. Grund: Erfolglosigkeit. Seit 2000 fährt der Deutsche in der Formel 1, einen GP-Sieg hat er aber noch immer nicht auf dem Konto. Auch in dieser Saison läuft es wieder nicht so, wie es sich 'Quick-Nick' vorstellt. In der Fahrer-WM liegt er vor dem Monaco-GP mit 6 mageren Pünktchen nur auf Platz 9. Dabei wollte er in seiner 10. Saison endlich ganz vorne mitmischen.

Nun scheint sich das Kapitel Formel 1 nach dieser Saison wohl erledigt haben. Wie die 'Bild-Zeitung' berichtet, will sich der Rennstall am Jahresende von Heidfeld trennen. BMW plant demnach ab 2010 ohne den 32-Jährigen, dessen Vertrag ohnehin ausläuft. Am Polen Robert Kubica will das Team hingegen festhalten.

Auch RTL-Experte Niki Lauda sieht schwarz für Heidfeld. "Nick sitzt in einer Falle. Sein Vertrag läuft aus und er müsste jetzt kämpfen. Aber mit dem Auto kann er nicht richtig zeigen, was noch in ihm steckt."

Rosberg im BMW-Cockpit?

Heidfeld droht das Formel-1-Aus Rosberg im BMW-Cockpit?
Für Heidfeld heißt die Devise jetzt einfach nur 'Gas geben'. Nur mit beeindruckenden Leistungen in den Qualifyings und Rennen kann er noch auf eine Vertragsverlängerung hoffen. Und bei BMW verdient der Deutsche auch nicht gerade wenig. Sein Jahresgehalt liegt bei rund 7 Millionen Euro.

Einen möglichen Nachfolge-Kandidat im BMW-Cockpit gibt es auch schon. Nico Rosberg könnte Heidfeld beerben. Der Williams-Pilot wäre ab 2010 zu haben. Allerdings soll auch McLaren-Mercedes am 23-Jährigen interessiert sein.

Meine Meinung:
Was soll Nick Heidfeld denn machen? Es liegt nicht nur an ihm, dass er in der Fahrerwertung so weit hinten steht. Wie Nicki Lauda schon sagte, Nick muss kämpfen. Würde er in dem richtigen Auto sitzen, könnte er auch ganz vorne mitmischen. Nicht gerade vorteilhaft, dass diese Meldung gerade beim Monaco-Grand-Prix erscheint, da es in Monaco so gut wie keine Überholmöglichkeiten gibt.

Was ich auch nicht verstehe ist, warum Heidfeld oft mit einem schweren Auto in den Grand Prix geht. Man hat schon bei einigen Rennen gesehen, dass dies nicht immer eine gute Taktik ist. Allerdings weiß man natürlich nicht, inwieweit Nick bei den entsprechenden Entscheidungen mitwirkt.

Ecclestone: Ferrari muss Verträge respektieren

Ecclestone: Ferrari muss Verträge respektieren
Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hat für den Fall eines Ferrari-Ausstiegs im Regelstreit ein Verfahren wegen Vertragsbruchs angedeutet. "Wir würden unsere Verträge immer respektieren. Alle Teams, die mit uns Verträge haben, würden das von uns erwarten. Und wir erwarten dasselbe von Ferrari", sagte der Brite der Londoner Tageszeitung 'The Times'. "Sie sagen, sie werden gehen. Wir hoffen, sie respektieren ihren Vertrag." Die Scuderia hat angeblich einen bis 2012 gültigen Kontrakt mit den Rechteinhabern und wäre damit zu einem Start verpflichtet.

Ecclestone: Ferrari muss Verträge respektieren
Im Konflikt über das neue Reglement für 2010 und eine Budgetgrenze hatte der Rennstall mehrfach mit Rückzug gedroht. Wie die 'Times' berichtet, soll Ecclestone bereits einen Brief an Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo geschrieben und darin gewarnt haben, dass die Italiener bei einem Startverzicht TV-Gelder in Millionenhöhe zurückzahlen müssten. Zudem ist angeblich auch das Mitspracherecht der Scuderia in Regelfragen in Gefahr. Wie das Fachmagazin 'auto, motor und sport' auf seiner Internetseite berichtet, will der Internationale Automobilverband FIA das nur Ferrari garantierte Veto-Recht mit Hilfe der EU-Wettbewerbshüter aus den Verträgen streichen.

Am Freitagnachmittag wollten die Formel-1-Teams bei einem Krisengespräch mit FIA-Präsident Max Mosley in Monte Carlo nach einem Ausweg aus dem Regelstreit suchen - ein Ergebnis gab es bisher aber nicht. Auch Renault, Toyota, Red Bull und Toro Rosso sowie BMW wollen sich bislang nicht für die kommende Saison anmelden, wenn das von der FIA beschlossene Regelwerk umgesetzt wird.

Immer noch keine Lösung - Regelstreit geht weiter

Immer noch keine Lösung - Regelstreit geht weiter
Die Entscheidung im brodelnden Formel-1- Machtkampf ist erneut vertagt worden. Auch ein dreistündiger Krisengipfel am glitzernden Hafen von Monte Carlo brachte am Freitagabend keine Lösung in dem Streit um das neue Regelwerk für 2010 und eine damit verbundene Budgetgrenze. Die Teamvereinigung FOTA und Automobil-Weltverbandschef Max Mosley wollen am Samstag am Rande der Qualifikation zum Großen Preis von Monaco abermals über Auswege aus der Krise beraten. "Wir haben kleine Fortschritte gemacht", sagte Mosley nach dem Gespräch in den edlen Räumen des Automobilclubs von Monaco.

Zuvor hatten die Rennställe bereits bei zwei Treffen über das weitere Vorgehen in dem Disput beraten. Vor allem der mit dem Formel-1-Ausstieg drohende Streitführer Ferrari drängte die Mitbewerber zu einer geschlossenen Front - und hatte offenbar Erfolg. "Wir stehen zusammen. Wir haben eine sehr konstruktive, aber auch sehr klare Position für gefunden", sagte Ferrari-Chef Luca di Montezemolo. Die spätere Sitzung mit Mosley bezeichnet der FOTA-Präsident als "konstruktiv".

Eigentlich ist der Freitag in Monte Carlo ein freier Tag für die Formel-1-Rennställe. Ein paar PR-Termine für die Fahrer, ein bisschen Show für die durch die Boxengasse schwärmenden Fans - ansonsten nimmt sich die Königsklasse eine Auszeit und genießt das Treiben im Fürstentum. Doch der Regelstreit zwang die Teamchefs zur Dauertagung. Am Morgen hatte die FOTA-Spitzenrunde im Mercedes-Motorhome beraten, ehe sie sich nach einer kurzen Pause wieder auf der Yacht 'Force Blue' von Renault-Teamchef Flavio Briatore traf. "Es war ein sehr gutes Meeting in einer guten Atmosphäre", betonte di Montezemolo.

Nach einem gemeinsamen Essen auf dem Oberdeck zog sich die Gruppe von Entscheidern ins klimatisierte Innere zurück. Auch Formel-1-Chef Bernie Ecclestone war zu Beginn des Meetings dabei, verließ die Beratungen aber früher.

Fahrer fürchten um ihre Zukunft

Immer noch keine Lösung - Regelstreit geht weiter Fahrer fürchten um ihre Zukunft
Der Machtkampf ließ das schillernde Grand-Prix-Spektakel von Monaco von Beginn an zur Randnotiz werden. Statt der Trainingsbestzeit von Nico Rosberg und des Motorschadens an Sebastian Vettels aufgemotztem Red Bull liefert der Dauerdisput zwischen Ferrari und dem Weltverband FIA den Stoff für die Debatten am sonnenüberfluteten Hafenbecken von Monte Carlo. "Ich kann unmöglich abschalten, weil ich nicht weiß, ob dies vielleicht mein letztes Mal in Monaco ist", bekannte der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso.

Der mehr denn je drohende Rückzug einer von Ferrari angeführten Protestfront von Top-Teams lässt im Fahrerlager die Zukunftsangst wachsen. "Motorsport und die Formel 1 sind unser Leben. Wir alle wollen, dass es mit diesem Sport weitergeht", flehte Vettel.

Piloten sind längst genervt

Ein Pariser Gericht hatte für einen Punktsieg des Internationalen Automobilverbands FIA gesorgt, als es eine von Ferrari angestrebte Einstweilige Verfügung gegen die neuen Regeln für 2010 ablehnte. Doch der Rennstall will nicht klein beigeben und bekräftigte prompt seinen Willen zum Ausstieg. Wird kein Kompromiss erzielt, will die Scuderia die am 29. Mai ablaufende Einschreibefrist verstreichen lassen und sich nicht für das nächste WM-Jahr anmelden. Zudem behält sich das Team weitere rechtliche Schritte gegen die Regelreform vor.

Die Piloten sind von den politischen Ränkespielen längst genervt. "Es muss ein Mittelweg gefunden werden. Wir brauchen eine schnelle Lösung", forderte Force-India-Pilot Adrian Sutil. "Ich will Fahrer sein und kein Politiker", hatte Weltmeister Lewis Hamilton schon vor der Reise nach Monaco gewettert. Vize-Champion Felipe Massa ist den Zoff ebenfalls leid. "Es wäre schön, wenn es wieder mehr um Sport und weniger um Politik gehen würde", sagte der Ferrari-Fahrer. Beide Scuderia-Piloten stehen in dem Disput jedoch eisern zu ihrem Arbeitgeber.

Auch F1-Boss Ecclestone ist besorgt

"Was immer das Team entscheidet, ich werde es unterstützen", versprach Kimi Räikkönen. Sollte Ferrari in der kommenden Saison nicht mehr in der Formel 1 starten, werde er auch in einer anderen Serie für den Rennstall fahren, versicherte der Finne. Die Ausstiegsdrohung der Italiener zeigt Wirkung. "Ich bin besorgt. Ich will nicht, dass sie gehen. Niemand will das", sagte Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und sprach der Mehrzahl der Piloten aus der Seele.

"Ferrari ist die Formel 1", stellte Red-Bull-Fahrer Mark Webber fest. Ein Rückzug der Scuderia könnte auch den ebenfalls revoltierenden Teams Renault, Toyota, Red Bull, Toro Rosso und BMW den entscheidenden Anstoß zu einem Abschied aus der Königsklasse geben.


Formel 1 News

Rosbergs Zukunft weiter offen

Rosbergs Zukunft weiter offen
'Heimschläfer' Nico Rosberg genießt beim glamourösen Formel-1-Klassiker von Monte Carlo den Trubel vor seiner Haustür in vollen Zügen. Den Zeichen der Krise will sich der Wahl-Monegasse aber auch in der Steueroase an der Cote d'Azur nicht verschließen. "Der Sport muss darauf achten, dass Geld weniger wichtig wird", mahnte der Williams-Pilot in einem Interview vor dem Großen Preis von Monaco am Sonntag (14.00 Uhr live bei sport.de und RTL)..

Das schillernde Spektakel im Fürstentum hält der 23-Jährige aber trotz allem für zukunftsfähig. "Formel 1 ist Entertainment und bringt den Menschen Freude. Und das ist schon zeitgemäß", sagte Rosberg. Partys am Hafenbecken, protzige Yachten und die Parade der Reichen und Schönen - das einzigartige Flair rund um den berühmten Stadtkurs hat es dem gebürtigen Wiesbadener angetan. "Es ist viel mehr Trubel und Atmosphäre. Das ist unglaublich, komplett anders", sagte der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg, der in Monte Carlo aufgewachsen ist und immer noch die Hälfte des Jahres dort verbringt.

Finanzkrise Gesprächsthema in Monaco

Seine ehemalige Schule liegt nur 20 Meter vom Fahrerlager entfernt, die kurze Distanz von seiner Wohnung zur Strecke fährt er per Motorroller. Abends trifft man den Schwiegermutter-Traum auch am Grand-Prix-Wochenende im Restaurant beim Essen mit Freunden.

Rosbergs Zukunft weiter offen
Die Gesprächsthemen aber sind auch bei Rosbergs Nachbarn ernster geworden. Die Finanzkrise hat Monte Carlo nicht verschont. "Natürlich spricht hier jeder darüber, weil jeder in Monaco davon betroffen ist. Wahrscheinlich haben die meisten der wohlhabenden Leute hier auch massiv Geld verloren", meinte der Rennfahrer.

Rosberg: Gehen oder bleiben?

Auch die Formel 1 müsse sich der Lage anpassen. "Es ist sowieso viel zu viel mit Geld herumgeworfen worden", befand Rosberg. "Man muss versuchen, das so zu reduzieren, dass die Teams mit den besten Leuten und der besten Führung ein gutes Auto bauen können, auch wenn sie nicht die größte Finanzierung haben." Der brodelnde Richtungsstreit zwischen Teams und dem Internationalen Automobil-Verband FIA sowie die ungewohnt vielen sportlichen Fragezeichen erschweren derzeit Rosbergs Zukunftsplanung. Zwar läuft sein Vertrag bei Williams am Saisonende aus, doch der lange als sicher geltende Abschied ist wieder fraglich geworden.

"Im Moment bin ich hier sehr zufrieden, ich fühle mich sehr wohl. Das Auto hat im Vergleich zum Vorjahr große Fortschritte gemacht", lobte der WM-Zehnte sein Team. Vor allem in den Trainingseinheiten lässt Rosberg in diesem Jahr reihenweise die Konkurrenz hinter sich. Auch in Monaco war er am Donnerstag Tagesbester. Die jüngste Formschwäche der Top-Teams wie McLaren-Mercedes, das bislang als erster Anwärter auf eine Rosberg-Verpflichtung galt, hat den Blondschopf ins Grübeln gebracht. Eine Entscheidungsfrist über einen Wechsel will sich Rosberg daher nicht setzen: "Es hat ja auch Vorteile, wenn man wartet. Es ist derzeit unmöglich zu wissen, welches das richtige Team ist."

Teamchef Williams kritisiert Rosberg

Teamchef Williams kritisiert Rosberg
Nico Rosberg ist der Trainings-Weltmeister der Formel 1. In Monaco war der -Jährige bereits zum vierten Mal in dieser Saison bei einem Grand-Prix-Auftakt Trainingsschnellster. Seinen Arbeitgeber beeindruckt das jedoch wenig - im Gegenteil. "Das richtige Wort dafür ist wahrscheinlich Aufplusterei", ätzte Teamchef Frank Williams in Monte Carlo. "Die Formel 1 findet die Wahrheit ziemlich schnell heraus. Im Training kann man die Menschen täuschen, inklusive sich selbst. Im Rennen wird sich zeigen, wo man steht."

Teamchef Williams kritisiert Rosberg
Im bisherigen Saisonverlauf ist es Rosberg noch nicht gelungen, seine Trainingsbestzeiten in zählbaren Erfolg umzumünzen. Bisher stehen für den Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg nur ein sechster, ein siebter und ein achter Platz und 4,5 Punkte zu Buche. In seiner Wahlheimat Monaco hofft Rosberg nun auf den Durchbruch und einen Podestplatz, obwohl er zugeben musste, dass er am Donnerstag wohl wieder mit einem leichteren Auto als die Konkurrenz unterwegs war.

"Daher waren wir auch wieder Erster", vermutete Rosberg. "Aber ich habe das Gefühl, dass wir schneller sind als sonst. Ich hoffe, dass wir im Qualifying unter die besten Fünf kommen. Und im Rennen ist ein Podestplatz das Ziel." Seinen markigen Worten muss der Williams-Pilot nun aber auch Taten folgen lassen - sonst wird ihn sein Teamchef am Sonntag nach dem Rennen wohl zum Rapport bitten.

Deutsche Piloten lässt der Glamour kalt

Deutsche Piloten lässt der Glamour kalt
Nick Heidfeld ist weggezogen, Timo Glock hat Heimweh, und Sebastian Vettel mag ohnehin keinen großen Rummel: Der Große Preis von Monaco ist das schillerndste und verrückteste Rennen im Formel-1-Kalender. Doch nicht jeden Fahrer ziehen die mächtigen Luxus-Yachten im Hafen und die wie auf dem Laufsteg stolzierenden Stars und Sternchen am Streckenrand in den Bann. "Ich habe noch keinen Promi gesehen", sagt Shootingstar Vettel: "Das Wichtigste ist aber auch, dass das Auto rund läuft. Da ist es mir egal, wer da rumturnt oder auch nicht."

Auch Toyota-Pilot Glock ist vom "Juwel der Formel 1", wie es der schottische Lebemann David Coulthard mal nannte, sichtlich unbeeindruckt. "Ich bin froh, wenn ich am Montag wieder zu Hause bin", sagt der in Köln lebende Odenwälder. "Solange es nicht mehr als eine Woche so läuft, ist es okay", sagt sogar Nico Rosberg. Dabei ist der 23-Jährige nicht nur einer von sechs Formel-1-Piloten mit einem Wohnsitz im Steuerparadies (und dabei der letzte Deutsche), sondern beinahe ein echter Monegasse.

Im Winter "tote Hose", sonst "prollig"

"Ich bin zwei Wochen nach meiner Geburt hierher gekommen. Monaco ist meine Heimat, 200 Meter entfernt vom Motorhome bin ich zur Schule gegangen", meint der Williams-Pilot und genießt drei Phasen des Lebens im Fürstentum: "Im Sommer liebe ich das Meer, während der Formel-1-Woche bestimmen Verkehr, Chaos und Party das Leben und im Winter ist es schön ruhig." Genau diese Mischung hat Heidfeld letztlich in die Schweiz vertrieben. Im Winter herrsche "tote Hose", in anderen Phasen sei es "sehr prollig". Und bei den Formel-1-Gastspielen sei in den vergangenen ein, zwei Jahren irgendwie ein großes Stück Flair verloren gegangen.

Deutsche Piloten lässt der Glamour kalt
Ein Gefühl, das sich in diesen Tagen verstärkt, denn der große Publikumsandrang ist ausgeblieben. "Ich bin mit dem Boot durch den Hafen gefahren und war erstaunt, wie leer alles war", meint Rosberg: "Aber es ist auch kein Wunder. Ich habe gehört, dass die Hotelpreise nochmal kräftig angezogen haben. Das ist in Zeiten der Finanzkrise natürlich ein bisschen unglücklich." Vor allem in Monte Carlo, wo fünf Tage Übernachtung schon mal 10.000 Euro kosten können, für ein Abendessen durchaus mal 800 Euro verlangt werden und man für eine schlichte Flasche Wasser auch mal 80 Euro hinlegen muss.

Fahrerische Herausforderung bleibt

Was die Fahrer eint, sind der Respekt und die Liebe zur Strecke in Monaco. Der faszinierende Straßenkurs durch Häuserschluchten und den Leitplankenkanal gilt fahrerisch als besondere Herausforderung. "Das ist das Rennen, das jeder gewinnen will", sagt Heidfeld. Und Vettel ergänzt: "Es macht unheimlich viel Spaß, hier zu fahren. Auch wenn es sehr schwierig ist. An der Stelle am Casino brauchst du richtig Eier." Vor allem fordert der Kurs, den auch Adrian Sutil zu seinen Lieblingsstrecken zählt, besondere Konzentration von den Piloten.

Rekord-Weltmeister Michael Schumacher sprach vom "mit Abstand gefährlichsten Rennen des Jahres" und "besorgniserregenden" Sicherheitsvorkehrungen. Für Nelson Piquet war es "wie mit einem Hubschrauber durch das Wohnzimmer zu fliegen", und Niki Lauda nannte das Rennen "völlig bekloppt". Der einzige Unfall mit tödlichem Ausgang datiert jedoch aus dem Jahr 1967, als Ferrari-Pilot Lorenzo Bandini seinen Verbrennungen erlag.

Rosbgers Lieblingsplatz ist der Balkon

Nico Rosberg war damals noch nicht auf der Welt. Seit er als kleiner Junge davon geweckt wurde, "wenn Rennautos in den Tunnel gefahren sind", lässt ihn die Faszination des Monaco-Grand-Prix nicht los. Am Sonntag auf dem Podium zu stehen, ist sein Ziel. Wenn im Fahrerlager Hollywood-Stars wie Angelina Jolie oder Brad Pitt applaudieren, erhält dieser Erfolg eine besondere Note. Rosbergs Lieblingsplatz in Monaco ist aber ein ganz anderer: "Mein Balkon."