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Dienstag, 12. Januar 2010

Briatore von allen guten Geistern verlassen

Briatore von allen guten Geistern verlassen


Obwohl die FIA den Freispruch für Flavio Briatore anfechten will, lacht sich der ehemalige Renault-Teamchef ins Fäustchen und genießt seinen Erfolg in erster Instanz. Der Königsklasse will der ehemalige Renault-Teamchef aber fernbleiben. Im Interview mit dem italienischen TV-Sender Sky sagte der 57-Jährige: "Die Formel 1 wird lange Zeit ohne Briatore sein. Ich will mir Zeit für meine Vaterschaft nehmen." Briatore ist überzeugt, er habe "auf der ganzen Linie" gegen den Motorsport-Weltverband gewonnen. "Das habe ich einem demokratischen Urteil zu verdanken, das die Legalität wieder hergestellt hat. Ich hoffe, dass dieses Urteil der erste Schritt in Richtung einer Wende nach den Jahren der Diktatur unter Max Mosley sein wird."

Dass die FIA ihn nach der 'Crashgate-Affäre' auf Lebenszeit aus der Formel 1 ausgeschlossen hatte, empfindet Briatore als "Rache" des Ex-Präsidenten Max Mosley. "Er liebt es, Leute zu bestrafen", glaubt der Italiener, offenbar von allen guten Geistern verlassen. Immerhin hatte Briatore beim Singapur-GP einen Unfall angeordnet und so Menschen in Gefahr gebracht. Als einzige gute Nachrichten aus dem aktuellen F1-Geschehen bewertete Briatore das Schumi-Comeback und den Wechsel von Fernando Alonso zu Ferrari.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Mosley lässt Briatore nicht davonkommen

Mosley lässt Briatore nicht davonkommen


Der Fall Flavio Briatore wird noch lange nicht zu den Akten gelegt. Briatore feierte zwar seinen Freispruch, doch der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley kündigte bereits ein Nachspiel an. "Die Idee, dass Briatore davonkommt, sobald sich der Staub erst einmal gelegt hat, ist Wunschdenken. Das wird nicht passieren", sagte der Engländer der 'Times'.

Der damalige Renault-Teamchef Briatore war als Drahtzieher des Unfall-Skandals beim Grand Prix in Singapur im September 2008 vom Automobil-Weltverband FIA lebenslang gesperrt worden, doch ein Pariser Gericht hob diese Strafe auf. Für Mosley steht der gesamte Sinn der FIA infrage, wenn man jemanden wie Briatore, für das, was er getan habe, nicht bestrafen könne.

"Die Vorstellung, dass wir sagen: Oh, das passt schon, ist einfach undenkbar", sagt der 69-Jährige, der sich im Oktober 2009 auf Druck der Formel-1-Rennställe nicht zur Wiederwahl gestellt hatte und als FIA-Präsident abdanken musste. Ein Freispruch für Briatore wäre für Mosley das Ende der Glaubwürdigkeit der Formel 1: "Denn man kann sich einfach kein schwerwiegenderes Betrugsbeispiel vorstellen als das, was in Singapur geschehen ist. In Bezug auf das Betrügen war das nicht nur unehrenhaft, sondern es hat auch noch Menschen in Gefahr gebracht."

Laut Mosley hat sich Briatore in Singapur 2008 zweifelsfrei schuldig gemacht: "Das steht völlig außer Frage." Der ehemalige Teamchef sei freigesprochen worden, weil den Richtern in Paris schlicht und ergreifend die Vorgehensweise der FIA nicht gepasst habe, sagt Mosley. Er stellt aber klar: "Das Gericht hat nicht befunden, dass er nicht schuldig ist." Briatores Behauptung, bei der lebenslangen Verbannung habe es sich um einen persönlichen Rachfeldzug Mosleys gehandelt, weist der ehemalige FIA-Boss zurück: "Die Unterstellung, ich hätte ihm das alles eingebrockt, ist kompletter Blödsinn. Das wurde doch alles erfunden, um von der Tatsache abzulenken, dass er den schlimmsten Betrug in der Geschichte des Sports begangen hat", sagte der Jurist.

Die gesamte Untersuchung des Unfall-Skandals sei vollkommen unabhängig von den Stewards durchgeführt worden, wobei außenstehende Anwälte die Oberaufsicht hatten, erläutert Mosley. Er selbst sei einzig und allein beim FIA-Weltrat involviert gewesen. "Als Nelson Piquet junior sein Statement vorgetragen hatte, hätte niemand in meiner Position etwas anderes tun können, als eine Untersuchung einzuleiten", sagt Mosley. Die Richter haben laut Mosley die Aufhebung der Briatore-Sperre auch deshalb beschlossen, weil es der FIA nicht zusteht, Personen zu bestrafen, die keine Lizenznehmer der FIA sind. Der gelernte Jurist hat aber bereits eine Idee, wie man den ungeliebten Ex-Teamchef doch noch bestrafen kann. Man müsse dafür nur die Regeln ändern. Mosley: "Eines ist sicher: Diese Geschichte ist alles andere als zu Ende."

Dass Briatore nach dem Freispruch nun sogar gerichtlich gegen die Familie Piquet vorgehen will, macht Mosley wütend: "Das ist nur Geschwätz und Prahlerei vor der italienischen Presse. Wenn er gegen die Piquets antritt, wird es eine Gegenklage geben, die ihm die Tränen in die Augen treibt. Er sollte glücklich sein, wenn die Piquets nicht ihn verklagen." Mosley verfolgt den Fall zwar weiter sehr aufmerksam, doch der 69-Jährige will sich in diese Angelegenheit nicht mehr einmischen: "Ich habe mein Amt abgegeben und will nichts damit zu tun haben."

Mittwoch, 6. Januar 2010

FIA kämpft gegen Briatore-Freispruch

FIA kämpft gegen Briatore-Freispruch in Crashgate-Affäre


Späte Genugtuung für Flavio Briatore: Die lebenslange Sperre des ehemaligen Formel-1-Teamchefs durch den Automobil-Weltverband wurde von einem französischen Gericht gekippt. Das 'Tribunal de Grande Instance' in Paris erklärte am Dienstag die Sperre, die der Motorsport-Weltrat am 21. September 2009 wegen des Unfall-Skandals von Singapur ausgesprochen hatte, für unzulässig. Die Beweislage sei sehr dünn, weil der Zeuge anonym sei und von der Verteidigung nicht befragt werden könne, hieß es. "Das Gericht hat entschieden, dass die Strafe illegal war", meinte der zuständige Richter. Briatore bekam 15 000 Euro Entschädigung.

Ob der Italiener damit wieder in der Formel 1 arbeiten kann, ist allerdings unklar. Der Dachverband FIA kündigte noch am Abend an, eine Berufung gegen die Entscheidung der Pariser Richter zu prüfen. Zudem betonte die FIA, alle Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen, in gefährliche und betrügerische Handlungen verwickelte Personen den Zugang zur Formel 1 zu verwehren. Briatore soll 2008 in Singapur als Renault-Teamchef einen absichtlichen Crash des brasilianischen Piloten Nelson Piquet Jr. angeordnet haben und wurde nach Enthüllung der Vorfälle von der FIA zur "unerwünschten Person" in allen Rennserien erklärt.

Das Pariser Urteil vom Dienstag ist daher ein schwerer Schlag für den Verband, mit dessen Ex-Präsidenten Max Mosley sich Briatore im Zuge der Affäre einen teilweise heftigen öffentlichen Disput geleistet hatte. Der Italiener stritt der FIA die Kompetenz ab, ihn zu sperren und forderte eine Millionen-Entschädigung. Sein Anwalt erklärte ihn zudem für unschuldig.

Briatore, von dem sich Renault nach Bekanntwerden des Skandals getrennt hatte, sah sich als Bauernopfer. Während der französische Autobauer, um dessen Ausstieg die Formel 1 bangte, mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davonkam, wurde Briatore hart bestraft. Zudem hatte der FIA-Weltrat auch noch den ehemaligen Chef- Ingenieur Pat Symonds sanktioniert: Er wurde für fünf Jahre gesperrt. Der Brite schloss sich Briatores Klage in Paris an und bekam ebenfalls recht.

Nutznießer des Unfall-Komplotts von Singapur war Fernando Alonso. Der damalige Piquet-Kollege gewann das Rennen. Der Motorsport-Weltrat bezeichnete den fingierten Crash bei seiner Entscheidung als Regelverstoß von "beispielloser Schwere".

Briatores ehemaliger Arbeitgeber hatte umgehend auf die schweren Vorwürfe reagiert und die Entscheidung des Weltrats akzeptiert. "Wir entschuldigen uns vorbehaltlos bei der Formel-1-Welt für dieses unzumutbare Verhalten", hatte der französische Autobauer damals mitgeteilt. Durch guten Willen bei der Aufklärung sowie der Trennung von den beiden Hintermännern hatte er zudem Argumente für das eher milde Urteil für Renault geliefert.

Dem einstigen Teamchef wurde hingegen nicht einmal mehr der Zutritt zu einem Fahrerlager gewährt. Piloten, die Briatore als Manager beschäftigen, erhalten zudem von der FIA keine Lizenz mehr. Der Weltrat habe mit diesen drakonischen Sanktionen nicht allein die Mitschuld Briatores an den Vorgängen bestrafen wollen, sondern auch die Tatsache, "dass er seine Verstrickung trotz aller Beweise weiterhin bestritt", hieß es damals in der Urteilsbegründung.

Briatore lacht sich ins Fäustchen

Briatore lacht sich ins Fäustchen


Flavio Briatore hat seinen Erfolg vor Gericht gegen die lebenslange Sperre durch den Motorsport-Weltverband als "Sieg durch K.o." bezeichnet. So wurde der Italiener von der französischen Zeitung 'Le Parisien' zitiert, nachdem das Tribunal de Grande Instance in Paris die Verbannung des ehemaligen Formel-1- Teamchefs aus dem Motorsport am Vortag für unzulässig erklärt hatte.

Der Weltrat des Internationalen Automobilverbandes FIA hatte Briatore am 21. September vergangenen Jahres aus dem Motorsport bis auf weiteres ausgeschlossen. Grund war seine Verwicklung in den Singapur-Skandal, der als 'Crashgate' in die Formel-1-Geschichte einging. Beim Großen Preis von Singapur 2008 hatte Briatore als Teamchef aus FIA-Sicht den Unfall des damaligen Renault-Piloten Nelson Piquet Jr. angewiesen. Profiteur von der anschließenden Safety-Car-Phase war seinerzeit Fernando Alonso, ebenfalls im Renault. Der zweimalige Weltmeister aus Spanien gewann das Rennen.

Die FIA kündigte umgehend nach der Entscheidung des Pariser Gerichts die Prüfung einer Berufung an, solange gelte aus ihrer Sicht die Verbannung Briatores und auch die Fünf-Jahres-Strafe gegen den damaligen Chefingenieur Pat Symonds. Auch diese war von den Richtern aufgehoben worden.

Während Briatore zudem 15.000 Euro Entschädigung erhalten soll, sind es bei Symonds 5.000 Euro. Ob Briatore nach seinem Erfolg vor Gericht, der zugleich ein schwerer Schlag für die FIA ist, wieder in die Formel 1 zurückkehren wird, ließ der 59-Jährige zunächst einmal offen. "Gebt mir ein bisschen Zeit, diesen glücklichen Moment zu genießen nach dieser schwierigen Periode", sagte er.

"Briatore hat sieben Leben"

"Briatore hat sieben Leben!"


Schockierendes Urteil, Farce, und böses Erwachen: Die internationalen Medien haben heftig und teilweise mit großem Unverständnis auf die Aufhebung der Verbannung von Flavio Briatore durch ein Pariser Gericht reagiert. "Die Lebenssperre des Formel-1-Betrügers Flavio Briatore ist aufgehoben, der Sport stürzt ins Chaos", echauffierte sich die britische Boulevard-Zeitung 'The Sun'. Und die italienische 'La Gazzetta dello Sport' argwöhnte: "Der erste Prozess war eine Farce."

Einen Tag zuvor hatte das Tribunal de Grande Instance in Paris die lebenslange Sperre Briatores im Motorsport für unzulässig erklärt. Briatore wird als Drahtzieher des Singapur-Skandals angesehen. Er soll beim 'Crashgate' 2008 des damaligen Renault-Piloten Nelson Piquet jr. angewiesen haben, einen Unfall zu bauen. Profiteur der anschließenden Safety-Car-Phase nach dem Abflug des Brasilianers war Fernando Alonso, ebenfalls im Renault. Der zweimalige Weltmeister aus Spanien gewann das Rennen.

"Die Anschuldigung gegen Briatore, einem jungen Fahrer befohlen zu haben, einen Unfall zu bauen, wurden nicht entkräftet. Der Richter konzentrierte sich allein darauf, wie Briatores Sperre zustande gekommen war", kommentierte der 'Daily Telegraph'. Die spanische Zeitung 'El Pais' pflichtete bei: "Die Last der Verantwortung, den Unfall von Piquet angeordnet zu haben, um 2008 in Singapur den Sieg von Fernando Alonso zu erreichen, wird ihn aber weiter verfolgen. Davon hat ihn die ordinäre Justiz nicht freigesprochen."

Der Formel 1, die erst vor Weihnachten mit weltweiter Anerkennung durch das Comeback des Rekordweltmeisters Michael Schumacher für Mercedes Grand Prix in der kommenden Saison alle Negativschlagzeilen vergessen ließ, droht nun mal wieder eine Schlammschlacht außerhalb der Strecke. Wie die anderen Teams auf Briatore reagieren könnten, der nach Anschicht des FIA-Weltrats einen Regelverstoß von "beispielloser Schwere" begangen hatte, ist schwer vorstellbar. Wie eine Zusammenarbeit zwischen Briatore und der kompromittierten FIA aussehen könnte, erst recht. "Briatore gewinnt immer. Das Urteil aus Paris lässt die Anwälte der FIA lächerlich erscheinen", befand 'El Mundo'. Das Sportblatt 'Marca' schrieb: "Briatore hat sieben Leben."

Crashgate-Affäre ist noch nicht vorbei

Ecclestone fürchtet: Sache ist noch nicht vorbei


Formel-1-Boss Bernie Ecclestone rechnet damit, dass der Fall Flavio Briatore nach dem Veto eines Pariser Gerichts gegen dessen lebenslange Verbannung aus dem Motorsport noch nicht ausgestanden ist. "Diese Sache ist noch nicht vorbei", wurde Ecclestone in der britischen Boulevardzeitung 'The Sun' zitiert. Das Gericht hat gesagt, es sei falsch, nun kann die FIA wieder von vorne beginnen und es wird so weitergehen und weitergehen", sagte der 79 Jahre alte Brite und Briatore-Kumpel. Und weiter: "Das ist das Schlimmste. Es wäre besser, wenn sich alle an einen runden Tisch setzen und schauen würden, was man tun kann."

An eine Rückkehr des Italieners in die 'Königsklasse' glaubt Ecclestone allerdings nicht. "Er ist natürlich glücklich, dass er gewonnen hat. Aber ich denke nicht, dass er zurückkommen möchte."

Die FIA hatte nach dem Urteil erklärt, dass man die Möglichkeiten einer Berufung prüfen werde. Solange werde man die Sperren nicht aufheben. Außerdem erwägt der Weltverband eine Verschärfung der Regeln und Statuten, um zukünftig mehr Rechtssicherheit zu gewährleisten.

Dienstag, 5. Januar 2010

Lebenslange Sperre gegen Briatore aufgehoben

Lebenslange Sperre gegen Briatore aufgehoben


Später Sieg für Flavio Briatore: Ein Pariser Gericht hat die lebenslange Sperre durch den Internationalen Automobilverband wegen des Singapur-Skandals für unzulässig erklärt. Die Beweislage sei sehr dünn, weil der Zeuge anonym sei und von der Verteidigung nicht befragt werden könne, hieß es am Dienstag vom Gericht. "Das Gericht hat entschieden, dass die Strafe illegal war", erklärte der zuständige Richter und sprach Briatore 15.000 Euro Entschädigung zu. Der Italiener hatte neben der Aufhebung der Sperre auch Schadensersatz gefordert, seine Vorstellungen lagen allerdings bei einer Million Euro.

Dem ehemaligen Formel-1-Teamchef Briatore wird vorgeworfen, den Unfall des damaligen Renault-Piloten Nelson Piquet jr. beim Großen Preis von Singapur 2008 angewiesen zu haben. Briatore stritt dem Verband die Kompetenz ab, ihn zu sperren und forderte eine Millionenentschädigung. Sein Anwalt hatte ihn zudem für unschuldig erklärt.

Die FIA hatte Briatore als Drahtzieher für den manipulierten Unfall am 21. September 2009 verurteilt. Der Motorsport-Weltrat bezeichnete den fingierten Crash als Regelverstoß von "beispielloser Schwere". Briatore wurde für "unbegrenzte Zeit" aus allen FIA- Rennserien verbannt. Der ebenfalls involvierte Pat Symonds wurde für fünf Jahre gesperrt. Briatore sah sich als Bauernopfer. Während Renault, um dessen Ausstieg die Formel 1 bangte, mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davonkam, wurde vor allem er hart bestraft.

Der Motorsport-Weltrat hatte den Crash als Regelverstoß von "beispielloser Schwere" bezeichnet. In der Klageschrift hieß es, der Weltrat unter Vorsitz des damaligen Verbandschefs Max Mosley sei "von einem maßlosen Verlangen nach persönlicher Rache geblendet" gewesen. Briatore und Symonds wurden von Renault entlassen.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Briatore lässt nicht locker

Briatore lässt nicht locker: Jetzt will er Kohle und gegen die FIA klagen

Briatore lässt nicht locker: Jetzt will er Kohle und gegen die FIA klagen
Die Schlammschlacht geht weiter: Der aus der Formel 1 ausgeschlossene Flavio Briatore will offenbar gegen den Automobil-Weltverband FIA vor Gericht ziehen. Nach Angaben der französischen Zeitung 'Journal du dimanche' will der ehemalige Renault-Teamchef beim Landgericht Paris gegen seinen lebenslangen Ausschluss aus der Königsklasse klagen und zudem auf eine Zahlung in Höhe von 500.000 bis zu einer Million Euro pochen. Die Anwälte Briatores verweisen darauf, dass eine lebenslange Sperre gegen das Menschenrecht der EU verstoße.

Briatore war am 21. September vom World Council der FIA lebenslang aus der Formel 1 verbannt worden. Gemeinsam mit Technikchef Pat Symonds hatte er den damaligen Fahrer Nelson Piquet junior 2008 in Singapur zu einem absichtlichen Unfall überredet, um Teamkollege Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen. Der Skandal ging als "Crashgate" in die Formel-1-Geschichte ein.

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Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, selbst eines der 26 Mitglieder des Councils, hatte offenbar bereits Probleme mit der Urteils-Formulierung befürchtet, als er kürzlich sagte: "Was mir nicht gefiel, war der Ausdruck 'lebenslang'. Nicht mal, wenn Sie heute einen umbringen, kommen Sie lebenslang ins Gefängnis. 50 Jahre hätte besser geklungen. Für Flavio hätte es auch lebenslänglich bedeutet."

Lebemann Briatore hatte nach dem Urteil bereits getönt: "Am Ende werde ich siegen und danach eine wunderschöne Party organisieren. Ich werde all jene Personen einladen, die mir in dieser schwierigen Zeit nahe sind.

Montag, 28. September 2009

Alonso widmet Briatore den 3. Platz

Alonso widmet Briatore den 3. Platz

Alonso widmet Briatore den 3. Platz
Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso hat nach seinem dritten Platz beim Nachtrennen in Singapur einen Eklat erzeugt. Der Vorjahressieger widmete das Ergebnis vor laufender Fernsehkamera dem lebenslang gesperrten ehemaligen Renault-Teamchef Flavio Briatore. "Flavio hat sicher zu Hause vor dem Fernseher gesessen, auch er hat einen Anteil an diesem Erfolg", sagte der Spanier.

Briatore war als mutmaßlicher Drahtzieher des Unfall-Skandals beim Rennen in Singapur vor einem Jahr erst am vorigen Montag vom Automobil-Weltverband FIA für alle Zeiten aus der Formel 1 verbannt worden. Der Italiener darf künftig auch keine Rennfahrer mehr betreuen, die in FIA-Serien am Start sind. Von den derzeitige Formel-1-Piloten wurde unter anderem auch Alonso von Briatore gemanagt. Beide feierten gemeinsam große Erfolge, unter anderem die Fahrer-Titel 2005 und 2006.

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Es gilt als sicher, dass Alonso das Renault-Team zum Saisonende verlässt. Der Unfall-Skandal hatte dabei offenbar keinen Einfluss mehr auf seinen künftigen Arbeitgeber. "Die Entscheidung ist längst gefallen. Ich hoffe, dass ich bald mitteilen kann, wo ich in Zukunft fahre", sagte der 28-Jährige. Gerüchten zufolge soll Alonso bereits bei Ferrari einen Vertrag unterschrieben haben. Dort würde er den Finnen Kimi Räikkönen ersetzen, der angeblich vor einer Rückkehr zu McLaren-Mercedes stehen soll.

Bei Renault gehört Alonso mit einem geschätztenGehalt von 16 Millionen zu den Top-Verdienern der PS-Branche. Dem Vernehmen nach soll er bei Ferrari sogar 25 Millionen verdienen. Damit wäre der Spanier die Nummer eins der Geldrangliste. Alonso hatte beim Singapur-Grand-Prix 2008 vom inszenierten Unfall seines inzwischen entlassenen Teamkollegen Nelson Piquet junior profitiert und das Rennen gewonnen. Bei der Anhörung am Montag vor dem World Motor Sport Council der FIA in Paris konnte ihm allerdings eine Mitwisserschaft nicht nachgewiesen werden.

Alonso ging damit ebenso straffrei aus wie Kronzeuge Piquet, dem FIA-Präsident Max Mosley Immunität zugesichert hatte, falls er die Wahrheit über den Unfall-Skandal erzähle. Das Renault-Team kam mit einer Bewährungsstrafe davon. Bei einem Ausschluss oder einer hohen Geldstrafe hätten die Franzose vermutlich den Formel-1-Ausstieg verkündet. Neben Briatore wurde noch Renault-Chefingenieur Pat Symonds schwer bestraft. Der Brite, der im Gegensatz zu Briatore Reue zeigte und auch mit der FIA kooperierte, wurde für insgesamt fünf Jahre gesperrt.

Freitag, 11. September 2009

Renault wirft Piquet Erpressung vor

Renault wirft Piquet Erpressung vor

Renault wirft Piquet Erpressung vor
Die Affäre um einen angeblichen Betrug beim Großen Preis von Singapur 2008 spitzt sich zu. Renault und dessen Teamchef Flavio Briatore haben jetzt Strafanzeige gegen ihren ehemaligen Fahrer Nelson Piquet jr. und dessen Vater erstattet. Dies teilte das französische Formel-1-Team am Freitag in Monza mit. Renault wirft den Piquets "falsche Anschuldigungen im Zusammenhang mit einem Erpressungsversuch" vor, um in dieser Saison im Team bleiben zu können.

Der Präsident des Internationalen Automobil-Verbandes (FIA), Max Mosley, hat den Fall als "vielleicht sogar schlimmer" als den Spionage-Skandal um McLaren vor zwei Jahren bezeichnet. "Wenn, und ich meine hier ein großes Wenn, Renault einer Schuld überführt werden sollte, dann handelt es sich dabei um ein schwerwiegendes Vergehen", sagte der Brite der online-Ausgabe des Fachmagazins 'auto motor und sport'. "Wir kennen aber bis jetzt nur eine Seite der Geschichte und warten nun auf die Darstellung von Renault. Erst danach können wir ein Urteil fällen. Solange es keinen eindeutigen Beweis ihrer Schuld gibt, sind sie unschuldig." Der Motorsport-Weltrat der FIA verhandelt am 21. September in Paris über die Affäre.

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Hintergrund der Renault-Anzeige ist der Vorwurf eines angeblichen Betrugs beim Singapur-Grand-Prix vor einem Jahr. Teamverantwortliche sollen den Brasilianer angewiesen haben, absichtlich in eine Mauer zu fahren, um eine Safety-Car-Phase zu erzwingen. Fernando Alonso hatte das Nachtrennen im zweiten Renault gewonnen. Der zweimalige Weltmeister profitierte als einziger von der Neutralisierung nach 14 Runden: Der von weit hinten gestartete Spanier konnte nach dem Tanken die Spitze übernehmen.

Briatore und die Piquets beschuldigen sich seit Wochen gegenseitig, Drahtzieher des möglichen Skandals zu sein. Der am 26. Juli entlassene Fahrer bezeichnete den Teamchef unter anderem als "Henker" und Initiator der Aktion. Briatore warf Piquet jr. vor, die Idee gehabt zu haben, und sprach von "hanebüchenen Lügen". Sollte der Motorsport-Weltrat den Rennstall als schuldig verurteilen, droht Renault der WM-Ausschluss. Lassen sich die vom Piquet-Lager erhobenen Vorwürfe nicht belegen, ist ein Freispruch sicher. "Wir haben noch nicht genug Beweise in der Hand, weil wir die Geschichte aus der Sicht von Renault nicht kennen", warnte Mosley vor einer Vorverurteilung. "Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Das sollten wir respektieren."

Der FIA-Präsident erklärte, Piquet jr. drohe keine Bestrafung, selbst wenn er das Auto absichtlich in die Mauer gefahren habe: "Wir haben ihm Straffreiheit zugesichert, wenn er auspackt". Das Gleiche haben wir vor zwei Jahren mit Alonso im Spionagefall getan." Der damals im Streit mit McLaren-Mercedes gelegene Spanier hatte den illegalen Datentransfer zu Ferrari publik gemacht und damit den Stein ins Rollen gebracht.

Für eine Verwicklung Alonsos in den 'Singapur-Skandal' gibt es laut Mosley "keinerlei Beweis, dass er von der Sache etwas wusste". Der zweimalige Weltmeister hatte in Monza versichert: "Ich bin überrascht von den Entwicklungen der vergangenen Tage. So eine Situation hätte ich mir nicht ausmalen können." In der Weltrat- Anhörung werde alles geklärt. "Bis dahin müssen wir abwarten. Ich konzentriere mich nur auf die Rennen und denke gar nicht an diese Geschichte", sagte Alonso. Eine Verurteilung Renaults hätte keine sportlichen Konsequenzen. "Das Sportgesetz erlaubt es uns nicht, das Ergebnis des Rennens zu ändern", verwies Mosley auf die Regel, dass eine WM mit dem 30. November beendet ist. "Nachträgliche Korrekturen sind dann selbst bei einer nachgewiesenen Manipulation nicht mehr möglich."

Der Imageschaden für die Königsklasse wäre dafür umso größer. Nach den zahlreichen Skandalen will der Dachverband weitere Negativ- Schlagzeilen möglichst klein halten. Eine solche Geschichte schade der Formel 1, falls die FIA nichts tue. "Deshalb unternehmen wir alles, um Missstände aufzudecken", versicherte der Jurist. "Was glauben Sie, wie viel Zeit und Geld wir aufgewendet haben, um den Spionagefall von McLaren aufzulösen? Bei Renault ist es jetzt das Gleiche. Wir bekamen von einem Fahrer den Hinweis, und wir gehen ihm mit all unseren Möglichkeiten nach."

Samstag, 25. April 2009

Formel 1 News

Geldstrafen gegen Vettel & Kimi

Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel muss 400 Euro Strafe zahlen, weil er im Training zum Großen Preis von Bahrain zu schnell in der Boxengasse war. Statt der erlaubten 60 Stundenkilometer fuhr der 21 Jahre alte Hesse aus Heppenheim am Freitag in Sachir 62 km/h.

Wesentlich tiefer in die Tasche greifen musste Vettels finnischer Formel-1-Kollege Kimi Räikkönen: Der Ferrari-Pilot hatte 19,5 km/h zu viel auf dem Tacho, weshalb die drei Rennkommissare 4000 Euro Bußgeld gegen ihn verhängten. Laut Reglement des Internationalen Automobil- Verbandes FIA kostet jeder Stundenkilometer über dem erlaubten Boxenlimit 200 Euro. Die Fahrer können ihre Geschwindigkeit per Knopfdruck unmittelbar vor Erreichen der Boxengasse begrenzen.

Vettel träumt nicht von Yachten

Formel-1-Shootingstar Sebastian Vettel hat sich für seinen Triumph beim Großen Preis von China mit einer Pyjama-Hose belohnt. "Mein größter Traum ist es, Weltmeister zu werden. Da spielt es gar keine Rolle, wie viel Geld man auf dem Konto hat", sagte der 21-Jährige in einem RTL-Interview: "Hier in Bahrain waren wir in einem Einkaufszentrum und da habe ich mir eine Pyjama-Hose gekauft. Das ist wohl eher bescheiden, aber ich finde sie bequem."

Der bescheidene junge Mann mit einem Jahreseinkommen von geschätzten 3,5 Millionen Euro fügte hinzu, dass er nicht von Yachten träume: "Das ist für mich viel zu weit weg." Er fühle sich überhaupt nicht wie ein Superstar und sei schüchtern, wenn ihn jemand nach einem Autogramm frage: "Im Prinzip möchte ich hier mein Zeug machen. Ich genieße mein Leben, meinen Sport und lebe für meinen Sport. Es ist für mich noch immer eine Überraschung, wenn mich jemand anspricht."

"Zuhause ist es am Schönsten"

Vettel erklärte, dass er in der glücklichen Lage sei, mit Autofahren sein Geld verdienen zu können: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Wenn man jeden Tag aufwacht mit dem Gefühl, befreit leben zu können und keinen Zwang verspürt, ist das das Beste." Das Reisen um die Welt gehöre zum Job dazu, "aber Zuhause ist es am Schönsten." Am meisten vermisse er seine Eltern und seinen kleinen Bruder. Mit seiner Familie hatte Vettel nach dem Triumph in China auch zuerst telefoniert, zudem kamen 80 Glückwunsch-SMS und zahllose E-Mails von Freunden, Bekannten und Fans.

Als Erinnerung an den Triumph von Shanghai hat er den Rennanzug mitgenommen: "Wer weiß, in fünf, zehn Jahren kann man zurückschauen und sagen, diesen Anzug habe ich damals in China getragen, als ich das erste Rennen für Red Bull Racing gewonnen habe. Natürlich hat man ein bisschen mehr Rückenwind und Selbstvertrauen gewonnen, aber letzten Endes konzentriert man sich dann wieder sehr rasch auf das nächste Rennen und macht im Prinzip einen Haken hinter China." Bis zum nächsten Pyjama ...

Teams wehren sich gegen Mosley-Pläne

Die Debatte um eine Budgetgrenze in der Formel 1 spaltet erneut die Formel 1. Die Kontroversen verlaufen nicht nur zwischen dem Internationalen Automobil-Verband FIA und der Teamvereinigung FOTA, auch die Rennställe liegen nicht auf einer Linie. Ferrari sprich sich beispielsweise entschieden gegen ein Limit aus, Renault ist für eine schrittweise Begrenzung, und Williams favorisiert eher einen schnellen Schnitt.

Renault-Teamchef Flavio Briatore versicherte vor dem Großen Preis von Bahrain: "Es geht hier nicht um einen Machtkampf. Wir wollen alle gut zusammenarbeiten." Nun soll Luca di Montezemolo, der Fiat-Präsident und FOTA-Vorsitzende, bei einer spontanen Stippvisite in Sachir die Wogen innerhalb der Teamvereinigung glätten. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali bestätigte in Bahrain, dass die FOTA inzwischen einen Brief Mosleys beantwortet habe, in dem dieser die Rennställe aufgefordert hatte, eigene Vorstellungen über ein Etatlimit mitzuteilen.

FOTA stellt sich gegen FIA-Präsident Mosley

Die Mehrzahl der zehn FOTA-Mitglieder, vor allem die Automobilkonzerne, wollen sich allerdings von Mosley nicht diktieren lassen, bis wann sie ihre Ideen entwickeln. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen und nun auch Domenicali erklärten, sie wollten sich erst bei ihrem Treffen Anfang Mai vor dem Großen Preis von Spanien intensiv und detailliert mit diesem Problem auseinandersetzen. Die Vertreter von BrawnGP, Williams oder Red Bull befürchten, dass der mächtige Mosley bis dahin Fakten geschaffen haben könnte.

Trotz aller Differenzen mit dem Dachverband ist sich die FOTA in einem zentralen Punkt einig. "Wir müssen die Kosten weiter dramatisch und drastisch reduzieren", forderte Briatore. Domenicali und Red-Bull-Teamchef Christian Horner stimmten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz fast wortgleich zu. Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug und Theissen unterstützen diese Linie voll und ganz. "Wir reduzieren unseren Etat ständig", sagte Haug.

Ferrari lehnt Budget-Limit ab

Theissen erklärte, dass BMW seine Kosten seit der Trennung vom einstigen Partner Williams vor vier Jahren "um 40 Prozent reduziert" habe. Allerdings liegen die Top-Teams trotz des allgemeinen Sparkurses wegen der weltweiten Wirtschaftskrise mit Jahresbudgets um die 270 bis 300 Millionen Euro immer noch weit über Mosleys radikalen Vorstellungen. Der FIA-Präsident hatte im März eine Obergrenze von 33 Millionen Euro vorgeschlagen. Teams, die 2010 mit dieser Summe antreten, sollten durch massive Zugeständnisse im technischen Bereich belohnt werden.

Dieser revolutionäre Vorstoß hatte beim Establishment einen Aufschrei der Entrüstung ausgelöst. "Wir als Ferrari sind gegen die Budgetlimitierung, weil wir spüren, dass erst noch einige Dinge geregelt werden müssen", begründete Domenicali das "No" der Scuderia. Die Teams hätten zu unterschiedliche Strukturen und Voraussetzungen, als dass alles über einen Kamm geschert werden könne. "Ich glaube auch nicht, dass wir den Etat innerhalb eines Jahre so radikal kürzen können", sagte er.

Briatore kürzt sich selbst das Gehalt

Briatore brachte ein eigenes Modell ins Spiel, sprach sich aber ebenfalls gegen einen radikalen Schnitt aus: "Wir könnten bis 2010 auf 80 Millionen gehen und bis 2012 auf 50 Millionen reduzierten", schlug der Italiener vor, der teamintern mit gutem Beispiel voran geht und sein eigenes Gehalt gekürzt hat. "Wir sparen im ganzen Team Kosten ein, nicht nur mein Gehalt", sagte der Italiener.

Briatore zufolge verzichten auch der Konstrukteurs-Chef Pat Symonds und der Technische Direktor Bob Bell auf ein Fünftel ihrer Bezüge. Die zweite Führungsriege verdiene ab sofort zehn Prozent weniger, beim Rest der Mannschaft werde man fünf Prozent der Gehälter eingesparen. Bereits im März hatte Briatore mit seinen Fahrern Fernando Alonso und Nelson Piquet junior Gehaltskürzungen vereinbart.

Briatore: KERS ist geldfressendes Genie

Laut Renault-Teamchef Flavio Briatore will die Formel-1-Teamvereinigung FOTA das gerade eingeführte Energie-Rückgewinnungs-System KERS ab der nächsten Saison wieder verbieten lassen. "Die FOTA möchte ein Verbot ab 2010. Wir haben begriffen, dass das System ein geldfressendes Genie ist. Das sollte auch die FIA bemerkt haben", sagte der Italiener der 'Gazzetta dello Sport'.

Der Automobil-Weltverband FIA hatte auf die Einführung von KERS bestanden, um der Königsklasse ein grünes Image zu geben. Die Teams hatten mit zweistelligem Millionenaufwand das neue System entwickelt, das den Piloten pro Runde maximal 6,6 Sekunden 82 zusätzliche PS bringt und damit unter anderem das Überholen erleichtern soll.

Teams motten KERS bereits ein

Weil KERS aber bei den meisten Rennställen wegen seines zu hohen Gewichts und gefährlicher technischer Defekte noch nicht ausgereift ist, fuhren beim Großen Preis von China am vorigen Sonntag gerade drei (zwei McLaren-Mercedes und ein BMW) von 20 Autos mit dem System.

Da in der Formel 1 massiv Kosten gesenkt werden sollen, ist laut Briatore die Mehrheit der Rennställe nun offenbar für ein KERS-Verbot. Die FIA hatte zuletzt für 2010 die Einführung eines Standard-KERS und eine entsprechende Ausschreibung angekündigt. Mercedes und BMW hatten bereits Interesse bekundet.

Daimler-Boss denkt an F1-Ausstieg

Daimler setzt den Internationalen Automobil-Verband in der "Lügen-Affäre" um Weltmeister Lewis Hamilton unter Druck. Der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche droht der FIA für den Fall eines harten Urteils offen mit einem Ausstieg aus der Formel 1. "Wenn sich das Umfeld ändern sollte, etwa durch eine unangemessene Bestrafung durch die FIA, wäre es möglich, dass wir das Engagement überdenken", sagte der Konzern-Chef dem Nachrichtenmagazin 'Focus'.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug bestätigte in Bahrain bei RTL entsprechende Aussagen von Zetsche, meinte aber, dass es "kein Ausstiegsszenario" sei. "Wir haben immer gesagt, sollten die Rahmenbedingungen nicht stimmen, dann denken wir nach. Und zu den Rahmenbedingungen gehört auch, dass wir eine gerechte Strafe erhalten", sagte Haug. Am kommenden Mittwoch (29.04.2009) entscheidet der FIA-Weltrat in Paris über die Angelegenheit.

McLaren droht Sperre oder drastische Geldstrafe

Hamilton hatte beim Saisonauftakt während einer Safety- Car-Phase, in der Überholen verboten ist, Jarno Trulli vorbeigelassen. Hamilton hatte bei der Anhörung vor den Rennkommissaren bestritten, Anweisungen für sein Manöver gehabt zu haben. Durch seine Aussagen hatte Toyota-Pilot Trulli eine 25- Sekunden-Zeitstrafe erhalten und seinen dritten Platz an Hamilton verloren. Später stellte sich heraus, dass McLaren-Mercedes seinem Piloten über Boxenfunk sehr wohl mitgeteilt hatte, Trulli passieren zu lassen.

Mercedes-Zukunft hängt vom FIA-Urteil ab

Der FIA lagen dazu auch Tonbänder der britischen BBC und der Funkverkehr vor. Trulli erhielt nachträglich Platz drei zurück, der Brite wurde disqualifiziert. McLaren-Mercedes droht eine mehrere Rennen umfassende Sperre oder eine drastische Geldbuße. Ein WM-Ausschluss, wie von verschiedenen Seiten spekuliert, scheint ausgeschlossen. 2007 war das Team in der "Spionage-Affäre" bereits zur Rekordstrafe von 100 Millionen Dollar verurteilt und aus der Konstrukteurs-Wertung ausgeschlossen. Damals ging es um den illegalen Transfer von geheimen Ferrari-Daten an einen ehemaligen McLaren-Ingenieur.

Woche der Entscheidungen bei Mercedes

Daimler will voraussichtlich am Dienstag seine 141.000 Beschäftigte über die Einzelheiten seines Sparpakets informieren. Dazu seien in den deutschen Werken außerordentliche Betriebsversammlungen geplant. Wegen des dramatischen Absatzeinbruchs in den vergangenen Monaten müssen sich die Beschäftigten auf starke Lohneinbußen einstellen.

Bereits am Montag will der Daimler-Vorstand Laut 'Focus' "über Ausstiegsszenarien aus dem 250 Millionen Euro teuren Spektakel debattieren". Der Daimler-Betriebsratsvorsitzende hatte bereits einen Grand-Prix-Ausstieg gefordert. Die Arbeitnehmer hätten angesichts der Krise kein Verständnis mehr für das Engagement.

Sonntag, 19. April 2009

Kampf um Macht und Millionen

Kampf um Macht und Millionen

Ross Brawn lassen die Beleidigungen und Drohungen von Renault-Teamchef Flavio Briatore im Zusammenhang mit der Diffusor-Affäre kalt. "Flavio sollte mal neue Medikamente nehmen", konterte der Brawn-GP-Boss die zum Teil stilllosen Angriffe des Italieners. Doch am 6. Mai wird es noch einmal ernst für Brawn. Bei einem Meeting der Teamvereinigung FOTA vor dem Großen Preis von Spanien in Barcelona geht es um Macht und Millionen - und die Zukunft von Brawn-GP.

Briatore möchte Brawn die 30 Millionen Euro Vermarktungseinnahmen streichen, die dem Rennstall als Honda-Nachfolgeteam eigentlich zustehen. "Brawn ist reicher als alle anderen. Honda kommt komplett für seine Kosten auf, und er hat auch noch 130 Millionen auf die Hand bekommen", polterte Briatore und kündigte zudem an, dass er Brawn als Vorsitzenden der wichtigen technischen Arbeitsgruppe der FOTA absetzen lassen will: "Brawn ist unser Technischer Delegierter. Er benutzt ein Auto, das uns verboten wurde. Er zwingt mich dazu, Geld auszugeben, das ich nicht im Budget habe."

Brawn-GP droht Millionen-Verlust

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen bestätigte, dass beim kommenden FOTA-Meeting über diese beiden Punkte gesprochen werde. "In Sachen Geld ist noch nichts unterschrieben", sagte Theissen in Shanghai. 70 Prozent der Teams müssten zustimmen, dass Brawn-Mercedes die Millionenspende bekommt. Danach sieht es momentan nicht aus, was auch Vettel einen Vorteil bringen könnte. Knackpunkt ist, ob sie als Nachfolgeteam von Honda oder als neuer Rennstall eingestuft werden.

Briatore: "Ich bin dafür, Brawn als neues Team einzustufen und drei Jahre kein Geld zu geben - keine Transportkosten, überhaupt nichts." Neben Renault und BMW sind wohl auch Vettels Red Bull, Toro Rosso und Ferrari dagegen. Mercedes - Brawn ist Motorenkunde der Stuttgarter - ist dagegen für den warmen Geldregen. "Brawn wäre in den ersten beiden Rennen nie auf Platz eins gefahren, wenn Honda nicht so viel Geld reingesteckt hätte", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Die haben einfach einen verdammt guten Job gemacht, und die anderen Teams müssen sich an die eigene Nase fassen."

Doppel-Diffusor und kein Ende

Hintergrund des Streits sind angeblich vor der Saison unter den Teams getroffene Absprachen, den Doppel-Diffusor nicht einzusetzen. Daran soll sich Brawn nicht gehalten haben. Das wichtige Aerodynamik-Bauteil, das pro Runde einen Zeitvorteil von mindestens einer halben Sekunde bringen soll, war vom Berufungsgericht des Automobil-Weltverbandes FIA in der vergangenen Woche als legal eingestuft worden. Somit müssen alle Teams ohne Doppel-Diffusor nun mit Millionenaufwand nachrüsten.

Samstag, 18. April 2009

Briatore ein schlechter Verlierer

Schlechter Verlierer mit miesem Stil

Renault-Boss Flavio Briatore gibt am Rande des China-GP den schlechten Verlierer. Nachdem sein Team ebenso wie Red Bull und Ferrari mit ihrem Protest gegen den Doppel-Diffusor von Brawn GP vor dem Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbandes gescheitert ist, geht der Italiener verbal auf die Konkurrenz los. In Zeitungs-Interviews beleidigte Briatore seinen einstigen Benetton-Weggefährten Ross Brawn - verantwortlich für die Weltmeisterautos von Michael Schumacher 1994 und 1995 - und dessen Fahrer aufs übelste.

Jeder sei besser als Brawn, spottete Briatore. "Sogar der erstbeste chinesische Taxi-Fahrer, den man auf der Straße trifft", höhnte der 59-Jährige und drohte damit, Brawn als Chef der Technik-Kommission der Formel 1 "zu entfernen". Der Frust über die Niederlagen am Grünen Tisch und auf der Strecke, wo Renault in den ersten beiden Saison-Rennen hoffungslos hinerher eierte sitzt tief beim erfolgsverwöhnten Lebemann Briatore.

Denn bei einer weiteren Pleiten-Saison wie im vergangenen Jahr droht nicht nur der Abschied von Fernando Alonso, sondern möglicherweise auch der Ausstieg von Renault aus der Formel 1.

"Wollen die Fans so was wirklich sehen?"

"Die diesjährige WM wird zwischen einem Fahrer ausgefochten, der schon fast in Rente war. Und einem Kerl, der letztes Jahr noch herumkroch wie eine lahme Ente", beleidigte Briatore auch die beiden Brawn-GP-Piloten Rubens Barrichello und Jenson Button. Hinten stünden Super-Fahrer wie Fernando Alonso, Kimi Räikkönen, Felipe Massa, Lewis Hamilton und Robert Kubica während Button, Barrichello, Kazuki Nakajima, Nico Rosberg oder Timo Glock Weltmeister würden.

Briatore: "Wollen die Fans so was wirklich sehen?" Offenbar schon, die Einschaltquoten liegen in diesem Jahr sogar über denen aus der vergangenen Saison, in denen immer nur die "üblichen Verdächtigen" Siegchancen hatten. Dank neuem Reglement müssen Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Sauber und Renault um ihre Vormachtstellung kämpfen. Wie würde Briatore wohl auftreten, wenn Formel-1-Superhirn Brawn für sein Renault-Team der Doppel-Diffusor-Geniestreich gelungen wäre?

Frust sitzt tief beim Renault-Teamchef

"Flavio ist doch nur verbittert, weil wir so ein schnelles Auto gebaut haben", bleibt Button, 2001 und 2002 in Diensten von Briatore ganz gelassen. "Und er sollte nicht vergessen, dass er mich dieses Jahr verpflichten wollte ..." Briatore wollte sich also, um es mit seinen Worten zu sagen, "eine lahme Ente" in sein Team holen? Derzeit lahmt jedoch lediglich sein Bolide und seine Entwicklungsabteilung. Statt die Versäumnisse im eigenen Team einzugestehen, schlägt Briatore wie ein pupertierender Jugendlicher um sich. Das zeugt von ziemlich miesem Stil!

Montag, 30. März 2009

Briatore beschimpft Brawn

F1-Playboy Briatore beschimpft Brawn als "Banditen"

Legal, illegal oder alles egal: An Ross Brawns Auto scheiden sich in der Formel 1 die Geister. Nach dem Doppelsieg beim Saisonauftakt in Melbourne wird das 'Superhirn' in der englischen Heimat gefeiert, doch von den Formel-1-Kollegen wüst beschimpft. Renault-Teamchef Flavio Briatore, der 1994 und 1995 bei Benetton gemeinsam mit Brawn Michael Schumacher zum Weltmeister machte, nennt den ehemaligen Weggefährten wegen der Diffusor-Affäre einen "Banditen".

Briatore behauptet, dass der technischen Delegierte des Automobil-Weltverbandes FIA hinters Licht geführt wurde. "Die Wahrheit ist, als Charlie Whiting um seine Meinung über die Legalität der Lösung gefragt wurde, sagte man ihm nicht die ganze Wahrheit. Er ist nur ein einzelner Polizist, umgeben von einer Bande von Banditen. Die haben ihn reingelegt und ausgetrickst", polterte der Italiener.

Auch die sieben WM-Titel, die Benetton (2) und Ferrari (5) mit Brawn als Technikchef eingefahren haben, sind laut Briatore nicht das Verdienst des Superhirns: "Ross Brawn hat nie Titel gewonnen, denn sie wurden von Jean Todt und Stefano Domenicali, Flavio Briatore und Ron Dennis gewonnen", lästerte der Renault-Boss.

Brawn reagiert scheinbar gelassen auf die Vorwürfe. "Wenn er einen Schritt zurückgeht und darüber nachdenkt, waren sie nicht logisch und etwas emotional", sagte der Brite: "Natürlich steht er mit seinem Team im Moment vor einer Herausforderung, und er feuert in jede Richtung."

In der englischen Heimat wurde Brawn nach dem Doppelsieg von Jenson Button und Rubens Barrichello in den höchsten Tönen gelobt: "Der Ruhm des brillanten Button ist eine Überraschung für den großen Bären Brawn", schrieb die 'Daily Mail'. Der 'Guardian' freute sich über einen märchenhaften Auftakt für Jenson Button und Brawn: "Jenson Button und Rubens Barrichello steuern das neue Brawn-Team in die Rekordbücher."

Die Konkurrenz dagegen beschuldigt Brawn, nur wegen eines angeblich illegalen Heck-Diffusors so schnell zu sein. Doch der Brite hat ein ganz anderes Erfolgsgeheimnis. Als er merkte, dass Honda in der Saison 2008 keine Chance hat, schenkte er das Jahr einfach mal ab. Diese Strategie habe schon bei Benetton mit Schumacher funktioniert, sagte Brawn: "Wir opferten 1993 und holten 1994 den WM-Titel." Das sei völlig verrückt gewesen: "Denn wir waren ein kleiner T-Shirt-Hersteller, der die Weltmeisterschaft gewann."
Diesmal sei es ähnlich gewesen, so Brawn: "Wir haben mit diesem Auto vor 15 Monaten begonnen, und ich denke, dass wir das einzige Team sind, das dies getan hat." Vom Titelgewinn will der 54-Jährige aber noch nichts hören: "Die erste Aufgabe ist es, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und Rennen zu gewinnen."

Brawn GP hat einen technischen Vorsprung, der von der Konkurrenz nur schwer aufzuholen ist. Es sei denn, die FIA spielt das Zünglein an der Waage. Das FIA-Berufungsgericht kommt am 14. April in Paris zusammen, um über den Protest der drei Rennställe Ferrari, Red Bull und Renault gegen die angeblich illegalen Diffusoren von Brawn, Toyota und Williams zu entscheiden.

Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein bei Brawn. Nachdem er Honda das Team für ein englisches Pfund (1,08 Euro) abgekauft hat und 700 Mitarbeitern zunächst den Job rettete, müssen sich jetzt 270 Angestellte nach einem neuen Arbeitgeber umsehen. Daran ändert auch der Doppelsieg von Melbourne nichts mehr.