Sonntag, 29. März 2009

B-Team mischt die A-Klasse auf

B-Team mischt die A-Klasse auf

Brawn, Button, Barrichello - das 'B'-Team hat die A-Klasse des Motorsports aufgemischt. Nach dem Fast-Aus durch den Honda-Ausstieg hat Brawn GP die Formel-1-Hierarchie am anderen Ende der Welt fast auf den Kopf gestellt. "Es war unglaublich, Jenson und Rubens da oben zu sehen. Vor drei Wochen war dieses Wochenende unvorstellbar", sagte Teamchef und -Mitbesitzer Ross Brawn, durchnässt von der Champagner-Dusche auf dem Podest, auf dem Jenson Button und Rubens Barrichello ihren Doppeltriumph beim Großen Preis von Australien zelebrierten.

Auf der Strecke hatte der Aufsteiger seine Überlegenheit bewiesen. Seine wahre Stärke musste er dabei nicht zeigen. Dennoch taten Brawn und seine Piloten B&B so, als sei der erste Zweifach-Erfolg bei einem Rennstall-Debüt seit Mercedes 1954 ein mittleres Wunder. In Wahrheit hatte selbst die Konkurrenz nichts anderes erwartet, nachdem das Team schon bei den Tests auf und davon gefahren war.

Von überschäumender Partystimmung am Ende des Fahrerlagers, wo Brawn GP als neu eingestuftes Team bei den 17 Rennen des Jahres seinen Platz einnehmen muss, war aber nicht viel zu merken. Die Sachen mussten gepackt werden für das Rennen in Malaysia am kommenden Sonntag. "Es ist einfach nur schön für uns", meinte Button und genoss seinen zweiten Grand-Prix-Sieg seit Ungarn 2006. Der 29-Jährige, schon als ewiges Versprechen auf eine große Formel-1-Karriere abgehakt, ist dank Brawn GP vom fast arbeitslosen Rennfahrer zum Titelanwärter aufgestiegen. "Es ist aufregend, was man erreichen kann, wenn man das Paket und das Team hat."


Und auch der Brasilianer Barrichello darf im Herbst seiner Laufbahn wieder einmal von Siegen träumen. "Ich bin dankbar, ein gutes Auto zu haben. Es ist in den letzten Jahren schwer gewesen", sagte der 36 Jahre alte Piloten-Senior, der in seiner Ferrari-Zeit bis 2005 ganz im Schatten von Rekordchampion Michael Schumacher gestanden hatte und auch bei Honda selten in Fahrt gekommen war.

Hinter dem Team liegen Monate der Ungewissheit. Nachdem der japanische Automobil-Hersteller Anfang Dezember seinen Abschied verkündet hatte, wusste niemand im Werk in Brackley, wie es weitergehen sollte. Barrichello: "Es sind drei, vier harte Monate gewesen, zu Hause zu sitzen und auf Nachrichten zu warten."

Dabei hatte Brawn bis zum Zeitpunkt des Honda-Ausstiegs schon ein perfektes Auto fertig, dessen Diffusor allerdings am 14. April Gegenstand einer Berufungsverhandlung des Internationalen Automobilverbandes ist. Er und Geschäftsführer Nick Fry suchten nach Geldgebern. Am Ende übernahm der 58-jährige Brawn, einst siebenfacher Weltmeister-Macher von Schumacher, gemeinsam mit vier anderen Personen aus dem bisherigen Honda-Team den Rennstall. Die Japaner gaben geschätzte 100 Millionen Euro als lebenserhaltende Maßnahme, Formel-1-Chef Bernie Ecclestone soll das Projekt bezuschusst haben.

Die Genesung ist gelungen: Die Konkurrenten befürchten, dass auch bei dem Grand Prix im heißen Sepang die schneeweißen Boliden nicht einzuholen sind. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen: "Die wahren Kräfteverhältnisse hat das Rennen in Australien nicht gezeigt."

Strafe für Sebastian Vettel

Für Vettel kommt es knüppeldick

Sebastian Vettel ist nach seinem Unfall kurz vor Ende des Großen Preises von Australien von den Rennkommissaren doppelt bestraft worden. Das Team des Formel-1-Piloten muss 50.000 Dollar Strafe zahlen, weil er mit seinem defekten Red Bull in Melbourne weitergefahren war. Die Stewards, die zu dem Ergebnis kamen, dass Vettel an der Karambolage mit dem BMW-Sauber-Piloten Robert Kubica drei Runden vor Schluss Schuld hatte, entschieden zudem: In der Startaufstellung für den Grand Prix in Malaysia (Sonntag, 05.04.) rückt Vettel automatisch zehn Plätze zurück.

Vettel: Das ist nicht gerechtfertigt

Vettel ärgerte sich über die harte Strafe der FIA. "Das finde ich nicht gerechtfertigt", schimpfte der Red-Bull-Pilot nachdem er von der Entscheidung erfuhr. "Er kommt von außen und ich bin noch innen dabei - er zieht rein und hört nicht auf, reinzuziehen. Ich konnte leider nirgendwo anders hin", beurteilte Vettel die Situation. "Ich hätte mich ja am liebsten in Luft aufgelöst."

Interview mit Norbert Haug

Haug fordert eindeutige Regeln

Diffusor-Affäre, Toyota-Ausschluss in der Qualifikation, dann noch ein Protest von Williams, der keiner war - und das alles beim ersten Saisonrennen. Was läuft in der Formel 1 schief?
Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef): "Es geht in der Formel 1 um sehr viel, nämlich großen Ruhm und größte Anerkennung auf internationaler Ebene zu gewinnen - und Schmach und vernichtende Kritik, wenn hochgesteckte Erwartungen nicht erfüllt werden. Manchmal wird unter diesem extrem großen Leistungsdruck überreagiert. Im aktuellen Williams-Protest wird man natürlich sehr wohl eine Retourkutsche sehen. Allerdings eine, die schiefging. Toyota hat das Reglement verletzt - einmal erwiesenermaßen, wie die Disqualifikation zeigt. Die potenzielle zweite Reglementüberschreitung wird noch verhandelt. Schade für Timo Glock - der war nach den Brawn-Mercedes am besten unterwegs und mit viel Benzin an Bord deutlich schneller als Ferrari und BMW - und noch deutlicher als wir. Es wird sich zeigen, ob dies in erster Linie wegen der falschen Reglementinterpretation der Fall war, aber Timos Teamkollege hatte im Vergleich keine Chance."

Für die Außenwirkung ist das in ohnehin schwierigen Zeiten fatal. Befürchten Sie einen Imageschaden?
Haug: "Kontroversen sind so alt wie die Formel 1. Oft geht es gerade beim Saisonauftakt übertrieben strittig zur Sache. Nicht alle beherzigen dabei immer, dass auch in der Formel 1 in der Ruhe die Kraft liegt."

Wie kann man so ein Chaos in Zukunft verhindern?"
Haug: "Eindeutige Reglements, wie wir sie schon lange fordern, könnten die Kontroversen verhindern. Interpretationsspielraum kostet Geld - eine fatale Kontradiktion für die Kostensenkungsprogramme, die wir uns auferlegt haben. Doppelt bauen kostet doppeltes Geld - und das ist für mich unverantwortlich."

Mercedes und BMW überlegen, sich dem Protest wegen der Diffusor-Affäre anzuschließen. Was ist da dran?
Haug: "Der Protest des BMW-Sauber-Teams wurde wohl wegen eines Formfehlers abgelehnt, habe ich gelesen. Unseren Protest gab es nicht. Ich möchte nicht, dass auch nur ein Quäntchen Energie unseres Rennteams in etwas anderes als in unsere so dringend erforderliche Leistungssteigerung gesteckt wird. Wir können und wollen als amtierendes Weltmeisterteam nicht allzu lange da rumfahren, wo wir es jetzt gerade tun. Wir sehen allerdings genauso wie die protestierenden Teams, dass hier nach unserer Einschätzung falsche Reglementauslegungen praktiziert wurden. Sehr schade, dass die FIA das nicht eindeutig regeln kann."

Das FIA-Berufungsgericht entscheidet erst am 14. April. Da sind aber schon zwei Rennen gefahren. Sind die Ergebnisse damit ohne Gewähr oder werden Sie Bestand haben?
Haug: "Das muss sich am 14. April zeigen. Irgendjemand hat ausgerechnet, dass wohl nur vier Prozent der Fälle beim FIA-Berufungsgericht gewonnen wurden."

Wie erklären Sie dem Mercedes-Fan ein solches Theater? Der will am Sonntag nach dem Rennen nach Hause fahren und wissen, wer gewonnen hat ...
Haug: "Das ist ein berechtigter Anspruch. Uns geht es nicht anders, und wir wünschen uns absolute Klarheit und damit verbundene Tatsachenentscheidungen. 'Win on Sunday, sell on Monday' ist unser Credo. Alles andere ist dagegen fatal, das braucht niemand."

Tobt da ein Machtkampf zwischen dem Automobil-Weltverband FIA und der Team-Vereiniung FOTA?
Haug: "Die FOTA hat lautere und damit vollkommen berechtigte Ziele. Wir wollen Kooperation statt Konfrontation. Nie war dies wichtiger als in wirtschaftlich so schwierigen Zeiten wie heute, und wer gerade jetzt Kooperation verwehrt, arbeitet gegen dringend benötigte weitere positive Entwicklungen."

Braucht die Formel 1 eine andere Führung, eine professionellere, eine Art Aufsichtsrat von unabhängigen Top-Managern? Oder wie könnte der Schlussakt dieses Theaters aussehen?
Haug: "Die FOTA mit sämtlichen in der Formel 1 startenden vereinten Teams wird ihren Weg gehen. Wir müssen unsere Kostensenkungsprogramme nachhaltig und nachdrücklich durchsetzen, wollen hier konsequent keine Kontradiktionen zulassen, dem Zuschauer das beste Produkt anbieten und uns in dieser Zielsetzung weiter steigern. Das ist harte Arbeit, und genau die haben alle Verantwortlichen der Formel 1, die ihren Auftrag ernst nehmen, zu erledigen. Wir können das, und wir schaffen das."

Formel 1 Grand Prix von Melbourne

Button siegt, Vettel wirft Podest weg

Jenson Button hat die Formel-1-Welt auf den Kopf gestellt und den Großen Preis von Australien gewonnen. Beim souveränen Start-Ziel-Sieg des Brawn-GP-Piloten im Albert Park von Melbourne belegte Teamkollege Rubens Barrichello den 2. Platz. Nicht minder überraschend war der 3. Rang von Lewis Hamilton. Der McLaren-Mercedes-Pilot hatte das Rennen von Rang 18 aufgenommen, profitierte aber auch von der Bestrafung von Jarno Trulli. Weil der Toyota-Fahrer kurz vor Rennende in der Safety-Car-Phase Hamilton überholt hatte, brummten ihm die Rennkommissare eine 25-Sekunden-Strafe auf. Damit rutsche Trulli von Platz drei auf 12 zurück.
Toyota war wenig begeistert und legte offiziell Protest gegen die Entscheidung ein. Ob dem Einspruch stattgegeben wird, entscheidet die FIA allerdings erst am 14. April in Paris.

Vettel im Pech

Riesenpech hatte auch Sebastian Vettel, der bis drei Runden vor Schluss auf Position zwei gelegen hatte. Doch bei einem Angriff des BMW-Sauber-Piloten Robert Kubica kollidierten beide und schieden anschließend aus.

Vom Pech des Red-Bull-Piloten Vettel und von Trulli profitierten die anderen Deutschen Timo Glock und Nico Rosberg. Toyota-Mann Glock wurde Vierter. Ebenfalls WM-Punkte sammelte Williams-Pilot Rosberg, der hinter Fernando Alonso als Sechster gewertet wurde. Bei seinem Debüt punktete unerwartet Sebastien Buemi, der für Toro Rosso zwei WM-Punkte sammelte. Teamkollege Sebastien Bourdais rutschte nach Trullis Bestrafung als Achter noch in die Punkteränge. Adrian Sutil belegte im Force India den 9. Platz, gefolgt von BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld. Ebenfalls leer aus gingen die Ferrari-Piloten Felipe Massa und Kimi Räikkönen, die kurz vor Rennende ihr Auto mit Defekten abstellten.

Vettel: "Ich bin ein Idiot"

Das Rennen hatte ähnlich turbulent begonnen, wie es endete. Button gewann den Start souverän, Teamkollege Barrichello kam dagegen gar nicht von der Stelle. Das nutzten Vettel und zunächst auch Rosberg, der als Dritter in die erste Kurve einlenkte, sich beim Herausbeschleunigen jedoch den mit KERS ausgestatteten Fahrern Massa und Räikkönen sowie Kubica beugen musste und nach der 1. Runde auf Platz sechs rangierte. Pech beim Start hatten Heidfeld und Sutil. Barrichello schob in der ersten Kurve Webber an, der wiederum Heidfeld rausdrückte. Sutil hatte keine Chance und raste in ein Trümmerteil. Heidfeld und Sutil mussten unverschuldet, ebenso wie Webber und Heikki Kovalainen, die Box ansteuern und anschließend dem Feld hinterherfahren.

Vorne war Rosberg schnell unterwegs und machte viel Druck auf Räikkönen. In der 9. Runde schnappte er sich den Weltmeister von 2007, der Probleme mit abbauenden Reifen hatte. Auch Massa, der wie sein Teamkollege mit weichen Reifen startete, hatte Probleme mit den Pneus und fuhr bereits in der 11. Runde an die Box. An der Spitze hatte sich Button nach elf Runden knapp fünf Sekunden von Vettel abgesetzt, der wiederum 28 Sekunden vor Kubica im BMW Sauber fuhr.

Nach 16 Runden kam auch Vettel zum Tanken und zog erneut harte Reifen auf. Alles lief glatt, ganz im Gegensatz zu Rosbergs Stopp. Die Williams-Crew bekam das linke Vorderrad nicht richtig befestigt. Rosberg stand 21 Sekunden und verlor wertvolle Zeit sowie zehn Ränge – er rutschte von Platz 3 auf 13. In der 19. Runde wurden die Karten neu gemischt, weil Nakajima nach einem Fahrfehler in die Streckenmauer einschlug und das Safety Car rauskommen musste. Nach fünf Runden kam das Saftey Car wieder rein und das Rennen begann von vorne. Button behauptete die Führung vor Vettel und Massa und hatte das Rennen voll unter Kontrolle.

In der 32. Runde eröffnete Massa die zweite Boxenstopp-Phase. Somit rückte Kubica auf Rang drei vor und machte mächtig Druck auf Vettel, dessen Vorsprung auf den Polen Runde um Runde schmolz. In der 40. Runde durfte Vettel wieder etwas durchatmen, denn Kubica kam zu seinem zweiten und letzten Stopp. In der 46. Runde stoppte Vettel und verteidigte seinen 2. Platz. Nach Buttons letztem Stopp wurde es noch mal richtig eng, denn der Brite stand knapp 14 Sekunden. Dadurch kam Vettel bis auf rund 1,5 Sekunden an den Führenden heran und es sah so aus, als könne der 21-Jährige mit um den Sieg kämpfen.
Doch es kam ganz anders. Die weichen Reifen funktionierten am Red Bull überhaupt nicht, und Kubica hing in Vettels Getriebe. Drei Runden vor Schluss kam die Attacke des Polen. Vettel hatte keinen Grip und hielt zu hart dagegen und beide beschädigten ihre Autos so stark, dass das Rennen zu Ende war.
Das Safety Car musste erneut für zwei Runden rauskommen. "Ich bin ein Idiot, das tut mir sehr, sehr, sehr leid", sagte der 21-Jährige völlig deprimiert über Boxenfunk seinem Team. Wie Vettel hatte auch Rosberg am Schluss Pech, denn der Williams-Pilot wurde auf weichen Reifen in den letzten acht Runden von Platz vier auf neun durchgereicht. Dank Vettels und Kubicas Nullnummer sowie Trullis Strafe erbte der Williams-Pilot jedoch noch drei Positionen und somit drei WM-Punkte.

Brawn eine Legende, Vettel ein Idiot

Jenson Button (Brawn GP): "Was soll ich sagen? Bis zum Safety Car ging alles sehr gut, aber es war ziemlich viel los auf der Strecke. Am Ende war es ganz fantastisch. Was für ein Tag. Ich freue mich über den Sieg, keine Frage. Es kann sich kaum jemand vorstellen, wie eng das heute war." Zu Teamchef Ross Brawn: "Ross, du bist eine Legende."

Rubens Barrichello (Brawn GP): "Ein leichtes Rennen war das nicht. Zwischendurch habe ich gedacht: Du kommst nie aufs Podium, aber ich konnte das wieder rausholen. Nach dem ersten Stint dachte ich, ich bräuchte eine neue Nase. Wenn jemand denkt: Nur der Diffusor macht unser Auto stark, sollte das nochmal überdenken. Nach den ganzen Crashs waren wir auch stark. Entscheidend war nur die Pace."

Ross Brawn (Teamchef): "Das war etwas ganz Besonderes. Wir haben versucht, Vettel auf Distanz zu halten, aber er ist ja dann ausgeschieden. Es war ein großartiges Rennen, aber die Konkurrenz ist stark. Wir haben ein gutes Fahrzeug und ein starkes Team. Vielleicht schreiben wir bald noch ein Märchen."

Richard Branson (Sponsor Brawn GP): "Das war absolut brillant. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Vor zwei Monaten war das Team draußen, kein Sponsor, kein Geld. Das ist eine tolle Geschichte. Zum Schluss hatte ich nochmal ein ziemlich hohen Puls. Besonders als Barrichello am Schluss Probleme bekommen hat. Es war ein fantastisches Rennen."

Jarno Trulli (Toyota): "Ich bin froh, dass ich von Beginn an im Kuddelmuddel mit drin war. Ich habe meine Arbeit gemacht, aber das Team hat gewonnen. Es hat mir ein sehr gutes Auto hingestellt."

Nico Rosberg (Williams): "Ich hätte schon noch besser sein können. Ich hatte immer Reifenprobleme, wenn sie kalt waren. Bis zum ersten Pitstop war ich in Super-Position. Leider ist dort ein kleiner Fehler unterlaufen und wir haben Zeit verloren. Ich habe alles rausgeholt, 7. Platz und zwei Punkte ist ok. Unsere Entscheidung, weiche Reifen zu nehmen, war eigentlich eine Katastrophe. Ich glaube, alle neuen Regeln haben das Spektakel erhöht. Ich glaube nicht, dass KERS so den Unterschied gemacht. Auf der Geraden konnte ich voll mithalten. KERS ist ja 10% mehr Power, aber anscheinend nimmt es nicht so viel Einfluss."

Sebastian Vettel (Red Bull): "Ich bin ein Idiot, das tut mir sehr, sehr leid", sagte er seinem Team über Funk. Nach dem Rennen im Interview: "Der Crash zum Schluss ist sehr enttäuschend. Wir waren heute sehr schnell unterwegs und hätten eine gute Platzierung verdient gehabt. Aber nachdem ich den letzten Satz weiche Reifen bekommen habe, hat mich das wie ein Schlag getroffen. Es ging gar nichts mehr, ich bin nur noch rumgerutscht." Zum Unfall: "Ich war leicht vorne, konnte dann aber beim Überholmanöver von Robert wegen meinen Reifen nicht mehr nach rechts lenken. Es war für mich unmöglich, die Kollision zu vermeiden. Im Nachhinein hätte ich vor der Situation einfach zwei, drei Schritte voraus denken sollen. Ich wusste das Robert mit seinem harten Reifengemisch schneller ist als ich. In den letzten drei Runden wäre er bestimmt noch an mir vorbei gezogen. Da war ich ein bisschen blauäugig. Aber letztendlich trifft keinen von uns eine alleinige Schuld. Robert wollte einen Platz gut machen, ich wollte meinen Platz verteidigen. Schade ist natürlich, dass wir beide dadurch aus dem Rennen genommen wurden."

Robert Kubica (BMW):"In den letzten Runden war ich sehr gute Zeiten gefahren. Mit meinen harten Reifen wusste ich, dass ich schneller bin als Jenson und Sebastian, die durch ihre weichen Reifen Probleme kriegen. Beim Crash wr Sebastian einfach ein bisschen zu optimistisch. Wenn nicht da, dann hätte ich ihn eben drei Kurven später gekriegt. Das ist jetzt natürlich sehr ärgerlich. Bis zu dem Unfall hatten wir beide ein gutes Wochenende, jetzt gehen wir ohne Punkte nach Hause."

Chris Dyer (Chefingenieur Ferrari): "Das ist ein schwieriger Tag für uns. Vielleicht sind wir im Moment noch nicht in der Position, vorne mitzufahren."


Meine Meinung:

Echt ein super Rennen. Das frühe Aufstehen hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich meine, ich wäre sonst immer um 05.00 Uhr aufgestanden (wobei ich das Rennen nicht immer gesehen habe, weil ich dann auf der Couch eingeschlafen bin). Rennstart um 08.00 Uhr bzw. aufstehen um 07.00 Uhr, um noch die Vorberichterstattung zu sehen, ist auf jeden Fall angenehmer.

Die Kollision von Sebastian Vettel und Robert Kubica gegen Ende des Rennens war echt unnötig. Ich sehe die Schuld aber eher bei Kubica, weil er früh in die Rechtskurve eingelenkt hat und somit Vettel gar keinen Platz hatte. Einige Runden zuvor haben Alonso und Glock das Überholmanöver an der gleichen Stelle besser hinbekommen. Kubica hätte in der Situation auch zurückstecken können, da Vettel Probleme mit dem weichen Satz Reifen hatte und Kubica Vettel sowieso überholt hätte.

Enttäuschend war die Vorstellung von Ferrari (beide Fahrer sind ausgeschieden). Na ja, und das Auto von McLaren-Mercedes scheint gar nicht so schlecht zu sein, wie vorher behauptet wurde. Zwar hat Hamilton von den Ausfällen provitiert, trotzdem ist er Vierter geworden und hat damit Punkte geholt.

Am besten war die Vorstellung vom Brawn GP Team. Pole geholt und einen Start-Ziel-Sieg eingefahren. Mehr geht nicht. Mal sehen, ob das Team die nächsten Rennen auch so stark ist ...