Montag, 31. August 2009

Vettel will noch zum Titel rasen

Vettel will in "verrückter WM" noch zum Titel rasen

Vettel will in verrückter WM noch zum Titel rasen
Nur nicht ablenken lassen - volle Konzentration auf das WM-Ziel: 364 Tage nach seinem ersten Formel-1-Sieg in Monza will Sebastian Vettel an selber Stelle dem schwächelnden Spitzenreiter Jenson Button weiter einheizen. "Es wird immer viel gesprochen und geschrieben. Das muss man alles ausblenden", sagte der 22-Jährige, der mit Rang 3 in Spa-Francorchamps die Hoffnungen auf den ersten WM-Triumph eines deutschen Piloten seit Michael Schumacher 2004 wieder aufblühen ließ. "Es ist noch alles offen, die WM ist ein bisschen verrückt", sagte er mit seinem typischen Spitzbuben-Schmunzeln.

Den nächsten Punktsieg bei seiner Aufholjagd im Titelrennen hat Vettel für den Italien-Grand-Prix in knapp zwei Wochen schon fest eingeplant. Um sechs Zähler verkürzte der Red-Bull-Pilot (53) in Belgien seinen Rückstand auf den WM-Führenden Button (72). Seinen ersten Ausfall in der Saison wollte der Brite aber nicht tragisch nehmen. "Es gibt keinen Grund, down zu sein", betonte der BrawnGP-Pilot, "es kann immer schlimmer sein". Allerdings wartet der sechsmalige Saisonsieger Button seit nunmehr fünf Rennen auf einen Podiumsplatz. In Spa-Francorchamps war nach einem Unfall mit Renault- Fahrer Romain Grosjean nach wenigen Metern Schluss.

Teamrivale Rubens Barrichello, eine Woche zuvor strahlender Sieger beim Hitzerennen in Valencia, machte als Siebter lediglich zwei Zähler (56) auf Button gut. "Vielleicht kann Jenson Button die verbleibenden fünf Rennen einfach aussetzen - wie beim belgischen Grand Prix - und den Titel mit Tee trinken, Kuchen essen und fernsehen gewinnen", spottete die Londoner 'Times'. Der 'Mirror' wertete den 12. von 17 WM-Läufen etwas anders: "Anfänger Romain Grosjean sorgte dafür, dass Buttons Saison einen neuen Tiefpunkt erreichte."

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Dass Vettel sich wieder auf Rang 3 an Teamkollege Mark Webber vorbei schob, hatte der Hesse erstmal gar nicht mitbekommen. "Hab ich?", fragte er die Journalisten kurz nach dem Ardennen-Rennen mit dem ersten Sieg von Kimi Räikkönen im Ferrari seit April 2008 und dem sensationellen 2. Platz von Giancarlo Fisichella im Force India. Während der Erfolg des Italieners die Spekulationen um einen Einsatz für Ferrari als Nachfolger des glück- und erfolglosen Luca Badoer weiter anheizte, wurde der 'Iceman' von den Tifosi gefeiert. "Endlich mal der richtige Räikkönen", meinte 'La Repubblica', während 'Liberta' sich über "das Ende des Ferrari-Alptraums" freute.

Doch vor allem Vettel ist im Aufwind nach zuvor zwei mageren Nullrunden. Die WM-Chancen seien "sehr lebendig", befand er. Und dass es in Monza wieder richtig munter zugehen wird, daran besteht kein Zweifel. "Es ist kein Geheimnis, dass ich den Kurs mag. Ich freue mich drauf", sagte Vettel. Wegen des Motorenmangels nach mehreren Triebwerkschäden will er sein Trainings-Sparprogramm aber auch in Italien fortsetzen. "Es würde vielleicht helfen, wenn ich 34, 35 Jahre alt wäre, mit mehr Erfahrung", meinte er in typischer Vettel-Manier, um dann festzustellen: "Das bin ich nun mal nicht."

Außerdem kennt er den kommenden Kurs ja auch schon bestens. Am 14. September 2008 raste er im Regen zu seinem ersten Grand-Prix-Sieg, damals noch im Toro Rosso. Eine Sensation. Ein Jahr später ist alles unter Rang 3 eine kleine Enttäuschung. So schnell kann es gehen in dem Hochgeschwindigkeitssport. Vettels Ziel ist nur der Titel. "Seit Anfang des Jahres habe ich einen Traum", betonte Vettel er. "Daran glaube ich, deshalb bin ich hier."

Sonntag, 30. August 2009

FIA ermittelt wegen möglicher Manipulation

FIA ermittelt wegen möglicher Manipulation

FIA ermittelt wegen möglicher Manipulation
Der Formel 1 droht möglicherweise ein Manipulationsskandal. Wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei einem früheren Rennen hat Automobil-Weltverband FIA entsprechende Ermittlungen eingeleitet. Dies bestätigte eine FIA-Sprecherin nach dem Großen Preis von Belgien in Spa. Der Weltverband nannte aber weder das Rennen, noch nähere Details zu dem Vorfall.

Gerüchten zufolge handelt es sich aber um das bisher einzige Nacht-Rennen der Formel-1-Geschichte im vergangenen Jahr in Singapur. Dieses hatte der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso dank einer Safety-Car-Phase gewonnen, nachdem sein damaliger Teamkollege Nelson Piquet jr. einen Unfall verursacht hatte.

Vom Kommandostand befohlener Abflug?

Spekulationen gehen nun in die Richtung, Piquet habe seinen Crash auf Anweisung des Renault-Rennstalls absichtlich gebaut, um Alonso mit Hilfe des Safety-Cars an die Spitze zu spülen. Der Anfang August wegen Erfolglosigkeit vor die Tür gesetzte Brasilianer habe nun über den TV-Sender ‚Globo’ Andeutungen gemacht, die den Vorfall bestätigen sollen. Piquets Racheakt an Teamchef Flavio Briatore?

Bei allen Spekulationen und Andeutungen ist bisher nur eines sicher: Wenn die FIA ihre Ermittlungen abgeschlossen hat und der begründete Verdacht vorliegt, Renault habe einen Unfall befohlen und so Menschen in Gefahr gebracht, kommt es zur Anhörung vor dem Weltrat. In diesem Fall müsste der Rennstall mit einer drakonischen Strafe rechnen.

Schumi fährt Kart

Schumacher: War Zeit, dass der Knoten platzt

Schumacher: War Zeit, dass der Knoten platzt
Michael Schumacher hat mit großer Freude auf den ersten Ferrari-Sieg in der Formel 1 nach rund neun Monaten reagiert. "Es war Zeit, dass der Knoten bei uns in dieser Saison mal reißt", erklärte Schumacher auf seiner Internetseite. Den vierten Erfolg von Kimi Räikkönen auf dem Klassiker-Kurs in Spa-Francorchamps verfolgte Ferrari-Berater Schumacher aber nicht vor Ort, auch nicht in seiner Schweizer Wahlheimat aus.

Nach seinem geplatzten Comeback in der Königsklasse lenkte sich der Rekordweltmeister mit Kartrennen in seiner Heimatstadt Kerpen ab. Schumacher: "Ich war dieses Wochenende auf der alten Kartbahn in Kerpen, und weil ich schon mal hier war, bin ich auch gleich bei den Rennen mitgefahren." Und das mit Erfolg: Im ersten Finallauf belegte Schumi Platz 2, den zweiten Finaldurchgang gewann er sogar.

Kart-Rennen: Kein Hinweis auf Comeback

Um jeglichen Spekulationen vorzubeugen stellte er sofort fest: "Wer dahinter Training für ein späteres Comeback in der Formel 1 vermutet, interpretiert viel zu viel in dieses Spaßrennen hinein." Rekordweltmeister Schumacher hatte seine geplante Rückkehr aus gesundheitlichen Gründen vor rund zweieinhalb Wochen absagen müssen.

Probleme mit dem Nacken habe er keine gehabt, versicherte Schumacher. "Der Nacken war okay, ich spüre ihn noch ein ganz klein wenig, aber lange nicht so wie nach dem Formel-1-Tag", schrieb er: "Aber Kartfahren ging ja schon in der Woche nach diesem Tag, die Belastung ist eben doch viel geringer."

Wer fährt für Ferrari?

Kimi zu Brawn GP? Entscheidung über Badoer-Ersatz bis Mittwoch

Kimi zu Brawn GP? Entscheidung über Badoer-Ersatz bis Mittwoch
Pünktlich zum Ferrari-Heimspielhat Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen das Siegen wiedererlernt, für Aushilfskraft Luca Badoer dürfte es dagegen zu spät sein. Der eine Erster, der andere Letzter - im baugleichen Auto. Wie kann das sein? Wie geht es weiter? Vor dem Großen Preis von Italien in zwei Wochen, bei dem Ferrari gern mit der Verkündung seiner zukünftigen Piloten-Paarung Ausrufezeichen setzt, mehren sich ungeachtet oder gerade wegen des Räikkönen-Triumphs beim Ardennen-Rennen in Spa-Francorchamps die Fragen. Antwort Nummer 1 soll es bis Mittwoch geben. In den kommenden drei Tagen wolle man mitteilen, wer in Monza neben Spa-Sieger Räikkönen den zweiten Ferrari steuert.

Doch was macht die Scuderia eigentlich, wenn die Spekulationen über einen Wechsel von Fernando Alonso zu Ferrari wahr sind? Wohin dann mit Räikkönen oder Felipe Massa? Und wann kommt der Brasilianer nach seinem schweren Unfall eigentlich wieder zurück? Fakt ist: Räikkönen und Massa haben gültige Verträge. Die englische Zeitung 'Mirror' mutmaßte aber nun, dass der 'Iceman' ein Angebot von Brawn GP hat. Würde der Finne vorzeitig flüchten, wäre ein Platz frei für Alonso.

Für Michael Schumacher müsste er dagegen noch geschaffen werden. Daher pocht Ferrari weiter auf den Einsatz eines dritten Autos. Und das freie Cockpit soll der siebenmalige Weltmeister bekommen, wenn es denn sein noch zwickender Nacken zulässt. Das bestätigte Teamchef Stefano Domenicali in einem Interview der Londoner 'Times'. "Wenn alles in Ordnung ist, warum sollten wir ihn nicht in einem unserer Autos sehen?", wurde Domenicali zitiert.

Das Blatt schrieb, dass eine Rückkehr des 40 Jahre alten Rekordchampions definitiv in den Ferrari-Plänen für die Saison 2010 eine Rolle spiele. Man wolle den Internationalen Automobilverband FIA bitten, ein drittes Auto einsetzen zu können, so Domenicali. Schumacher selbst wollte zuletzt die Möglichkeit einer Rückkehr nach seinem geplatzten Comeback nicht ausschließen.

Fisichella spekuliert auf Badoers Cockpit

Als Alternative für den verunglückten Massa konnte sich Badoer derweil nicht erweisen. "In Monza kann ich sicherlich die großen Fortschritte an den Tag legen, auf die alle hier so sehnsüchtig warten", meinte der 38-Jährige vor dem Großen Preis von Belgien, in den er wie vor einer Woche in Valencia als Letzter starten musste. Die Leistungssteigerung, von der Teamführung erhofft und auch angemahnt, blieb in Spa-Francorchamps aus. Letzter in der Qualifikation, Letzter im Rennen.

Immerhin bewies die Scuderia trotz der ernsten Situation - der dritte Rang in der Konstrukteurswertung ist in Gefahr und damit ein finanzieller Verlust - Humor. Für kurze Zeit veröffentlichte man auf der Ferrari-Internetseite am Rennwochenende von Spa eine Liste mit 21 Namen, die als Nachfolger für Badoer infrage kommen könnten.

Unter anderem fanden sich der zweimalige Weltmeister Alonso, der deutsche GP2-Spitzenreiter Nico Hülkenberg und Belgien-Pole-Mann Giancarlo Fisichella darauf. Für die, die sich vergessen fühlten, entschuldigte sich die Scuderia artig. Ganz humorfrei handeln Medien Fisichella aber längst als Top-Kandidat für Badoers Cockpit. Der Routinier, der sich mit dem zweiten Platz beim Großen Preis von Belgien pikanterweise hinter Räikkönen empfahl, erklärte: "Es ist immer ein Traum für jeden Piloten in der Formel 1 für Ferrari zu fahren und insbesondere für einen Italiener, wie ich es bin." Domenicali wollte die Spekulationen nicht weiter kommentieren, er lobte seinen Landsmann jedoch für ein großartiges Rennen.

Fisichella holt Punkte für Force India

'Fisico' macht F1-Indien happy

'Fisico' macht F1-Indien happy
Giancarlo Fisichella hatte nicht Hände genug, um alle Glückwünsche entgegennehmen zu können. Sichtlich bewegt küsste der Formel-1-Routinier nach dem sensationellen zweiten Platz in Belgien den Pokal und strahlte mit seinem Teamchef um die Wette. "Das ist ein wunderschöner Moment", freute sich Force-India-Mitbesitzer Vijay Mallya, für den das lange Warten auf die ersten Punkte in Spa ein spektakuläres Ende nahm. "Besser konnte es nicht laufen. Mich haben schon ein paar Leute aus Indien angerufen. Die sind alle happy da", berichtete der glamouröse Milliardär und Teamchef des indischen Rennstalls - und seine Augen dürften hinter der verspiegelten Sonnenbrille gefunkelt haben.

So wie die von Fisichella. Allerdings machte sich bei dem Römer auch ein wenig Trübsal breit. "Ich war schneller als Kimi. Ich hätte das Rennen gewinnen können", meinte der Italiener, der dem Rennstall am Samstag schon die erste Pole Position beschert hatte. Im 12. WM-Lauf der Saison fehlten "Fisico" dann am Sonntag nach 308,052 Kilometern auf dem Berg- und Talkurs in Spa-Francorchamps lediglich 0,939 Sekunden auf Gewinner Kimi Räikkönen im Ferrari. Der Finne könnte schon beim nächsten Rennen in Monza Fisichellas Teamkollege sein.

Fisichella auf dem Sprung zu Ferrari?

"Es ist immer ein Traum für jeden Piloten in der Formel 1, für Ferrari zu fahren und insbesondere für einen Italiener, wie ich es bin", hatte Fisichella schon vor dem Rennen zu Spekulationen um einen Wechsel ins Cockpit des glücklosen Ferrari-Ersatzmanns Luca Badoer gesagt. Am Sonntag stellte er zwar klar, dass es erstens noch keinen Kontakt zur Scuderia gegeben habe und gegegebenfalls auch noch einige Dinge zu klären gebe. Aber eine unmissverständliche Abfuhr klingt sicher anders.

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Dabei bescherte Fisichella seine Force-India-Team das bislang mit riesigem Abstand erfolgreichste Wochenende in der Formel 1. Mit seiner rasanten Fahrt stellte er auch den erneut vielversprechenden Auftritt Adrian Sutils auf Platz elf klar in den Schatten. Offiziell als Force India tritt das Team seit 2008 auf, 2007 hatte Sutil für den Vorläufer Spyker seinen bislang einzigen Punkt beim Regenrennen in Japan geholt. Vor Spyker gab es Midland, davor Jordan. Im 30. Rennen für die Kraft Indiens war es dann soweit. Die ersten Punkte überhaupt, und dann gleich aufs Podium.

Fisichellas 2. Platz ist für Mallya goldwert

In der Konstrukteurswertung, die am Ende mitentscheidend ist für die Verteilung der Gelder, gab Force India die Rote Laterne an Toro Rosso ab. Mallyas Mannschaft liegt nun nur noch acht Punkte hinter dem einstigen Weltmeister-Team Renault und zehn Zähler hinter dem ehemaligen Vizeweltmeister BMW-Sauber.

Und dennoch muss Mallya in diesen Tagen immer wieder Stellung zu Spekulationen um die Zukunft des Teams beziehen. "Force India ist sicher finanziert und ich will bleiben, wie jeder weiß", stellte der er auf der offiziellen Formel-1-Internetseite klar. Der Rennstall arbeite mit einem kleinen Budget im Vergleich zu anderen. Und er wisse sehr genau, wie viel und wofür das Geld ausgegeben werde. Fisichella hat in Spa bewiesen, dass es sich auszahlt.

Stimmen zum Rennen in Spa-Francorchamps

Vettel glaubt an den WM-Titel

Vettel glaubt an den WM-Titel
Wie bewerten Sie den 3. Platz beim Großen Preis von Belgien?
Sebastian Vettel (Red Bull Racing): Das ist ein sehr gutes Ergebnis mit Blick auf die Weltmeisterschaft. Mit dem dritten Platz bin ich glücklich. Sechs Punkte - mehr als jeder andere vorn im Kampf um die WM. Ich habe mehr Punkte als Jenson Button und Rubens Barrichello.

Wie schätzen Sie Ihre WM-Chancen ein, da WM-Spitzenreiter Jenson Button erstmals in dieser Saison nach seinem Unfall ohne Punkte blieb und ihr Rückstand auf 19 Punkte geschrumpft ist?
Sebastian Vettel: Seit Anfang des Jahres habe ich einen Traum, ein Ziel. Daran glaube ich, deshalb bin ich hier. Es ist noch alles offen, die WM ist ein bisschen verrückt. Es geht auf und runter. Ich schau nach vorn und ich denke, es ist noch alles drin. Wir haben bewiesen, dass wir wieder zurück sind. Wir sind drauf und dran, die Lücke wieder zu schließen und am Ende vorn zu stehen.

Wie verlief das Rennen aus Ihrer Sicht?
Sebastian Vettel: Ich habe am Anfang Boden verloren. Ich war ein bisschen zu vorsichtig. Ich habe einen Platz an Nico Rosberg abgeben müssen. Aber danach war es ein perfektes Rennen. Es war klasse, das Auto zu fahren. Generell war das heute das Maximum. Wir wussten, dass es schwierig wird. Die Lücke, die zum Anfang aufgerissen ist, war leider zu groß.

Wie sind Ihre Erwartungen für Monza, wo sie im vergangenen Jahr im Toro Rosso ihren ersten Sieg in der Formel 1 eingefahren haben?
Sebastian Vettel: Monza ist keine einfache Strecke. Manche denken, dort kommt es nur auf den Motor an. Aber das stimmt nicht.

’Fisico’: “Ich hätte gewinnen können!“

’Fisico’: “Ich hätte gewinnen können!“
Kimi Räikkönen: “Es war kein einfaches Jahr. Wir waren am Anfang hinten dran. Seit Barcelona läuft es aber besser. Dieser Sieg nach so langer Zeit ist eine perfekte Sache. Mein Ziel war immer mindestens ein Rennen zu gewinnen. Wir müssen uns weiter anstrengen, um weiter Erfolg zu haben. Ich hoffe, wir können noch weitere gute Ergebnisse einfahren.“

Stefano Domenicali (Teamchef Ferrari): “Wir wissen, dass es die einzige Möglichkeit war, nicht aufzugeben. Es lief das ganze Jahr komisch. Aber wir haben hart gearbeitet und freuen uns sehr über den Sieg. Kimi ist ein Riesen-Rennen gefahren. Wir haben gesehen, dass die anderen Teams aufgeholt haben. ’Fisico’ hat einen großartigen Job gemacht. Ich freue mich sehr für ihn.“

Giancarlo Fisichella: “Eine Riesen-Sache für uns, ein toller Tag. Ich war schneller als Kimi. Er hat mich nur dank KERS überholt. Das macht mich traurig, denn ich hätte gewinnen können. Der zweite Platz ist toll, aber es hätte eben noch besser laufen können.“

Vijay Mallya (Teamchef Force India): “Es war der schönste Moment. Die Pole geholt und heute auf dem Podium - besser kann es nicht laufen. Ich war zuversichtlich, dass wir viele Punkte holen. Das Auto wird ständig verbessert, wir werden weitere Schritte nach vorne machen. Die Fahrer sind zufrieden und ich auch.“

Vettel: “Es ist noch alles drin!“

Sebastian Vettel: “Es war das Maximum, war wir erreichen konnten. Wir haben am Anfang einen möglichen Sieg verspielt. Danach war die Lücke nach vorne zu groß, um zu gewinnen. Das Ergebnis insgesamt hat mich sehr überrascht. Der dritte Platz ist ein sehr gutes Ergebnis. Wir haben aufgeholt. Die WM-Träume sind sehr lebendig. Von dem Glauben kann mich keiner abbringen. Wir haben in Monza sehr gute Chancen. Das Auto funktioniert sehr gut. Durch die Ausfälle klafft eine große Lücke, aber wir schließen wieder auf. Jetzt ist wieder alles drin.“

Christian Horner (Teamchef Red Bull): “Die Nummer 3 war das Maximum, was wir hier erreichen konnten. Das war ein toller Job von Sebastian und dem Team Wir waren auf der Geraden einfach nicht schnell genug. Force India und Räikkönen waren sehr gut. Der Mittelsektor lag uns super.“

Jenson Button: “Grosjean hat sich verbremst und mein Hinterrad getroffen. Ich musste Platz für Kovalainen lassen und dann ist es passiert. Es war frustrierend im Hinblick auf die WM. Aber besser es passiert hier, wo wir eh nicht gut zurecht gekommen sind."

Lewis Hamilton: “Da war nichts zu machen. Wenn es schlecht läuft, dann richtig. Aber ich habe ja eh keine Chancen auf den Titel.“

Jarno Trulli: "Ich hatte eine Berührung mit Heidfeld und danach Probleme mit dem Frontflügel. Deshalb habe ich mich entschieden, aufzugeben."

Mario Theissen: “Es war unter den gegebenen Bedingungen ein tolles Rennen. Nick hat seine Chance aufs Podium in der erste Runde verspielt. Monza wird uns auch liegen, ich bin da zuversichtlich. Die Reifen haben bei uns sehr gut funktioniert. Wir werden weiter Gas geben.“

Ergebnis des Rennens in Spa-Francorchamps

Drei dürfen sich als Sieger fühlen

Drei dürfen sich als Sieger fühlen
Formel Verrückt in den Ardennen: Beim Grand Prix auf der Ardennen-Achterbahn von Spa durften sich gleich drei Fahrer als große Gewinner fühlen: Sebastian Vettel nutzte seine vielleicht letzte Chance im Titelennen und machte Boden auf WM-Spitzenreiter Jenson Button gut, Giancarlo Fisichella bescherte seinem Force- India-Team nach der überraschenden ersten Pole Position im Qualfiying auch den ersten Podiumsplatz und Kimi Räikkönen feierte mit Ferrari nach langer Durststrecke den ersten Saisonsieg. Mit seinem vierten Triumph in den Ardennen verhinderte Spa-König Räikkönen in einem turbulenten Rennen einen möglichen Sensations-Sieg von Fisichella.

Vettel fuhr nach zuletzt zwei Nullnummern von Startplatz 8 auf Rang drei und schlug damit Kapital aus Pech und Patzern seiner WM-Rivalen. Spitzenreiter Jenson Button blieb nach einem Unfall kurz nach dem Start zum ersten Mal in diesem Jahr ohne WM-Punkte, ebenso wie Vettels Teamkollege Mark Webber, der nach einer Durchfahrtsstrafe nur Neunter wurde. Und der WM-Zweite Rubens Barrichello, rettete sich nach einem verpatzten Start mit einem rauchenden Motor nur als Siebter ins Ziel.

Button nach Ausfall restlos bedient

"Natürlich wäre es schön gewesen, zu gewinnen, aber ich habe sechs wichtige Punkte aufgeholt", sagte Vettel, der die schnellste Rennrunde fuhr. "Nach unseren letzten Schwierigkeiten war es sehr schön, wieder ein Rennen zu beenden", meinte der 22-Jährige und schickte eine Kampfansage an Button hinterher: "Wir sind wieder da." Der Brite war nach einem völlig verkorsten Wochenende mit einem enttäuschenden 14. Platz im Qualifying restlos bedient: "Das ist frustrierend, aber im nächsten Rennen bin ich wieder stark", versprach Button.

Für den WM-Leader und seinen Teamkollegen gerieten bereits die ersten Meter zum Desaster. Barrichello kam von Startplatz 4 nicht vom Fleck und fiel weit zurück. Für Button war das Rennen Sekunden später in der Kurve Les Combs beendet, als ihm der französische Renault-Pilot Romain Grosjean ins Auto fuhr. "Grosjean ist schuld. Er hat sich verbremst und mein Hinterrad getroffen", klagte Button. In einer Kettenreaktion rauschten auch McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton und Toro-Rosso-Youngster Jaime Alguersuari von der Strecke. Vier Runden lang kontrollierte das Safety-Car das Feld, ehe die Trümmer und havarierten Boliden aus der Gefahrenzone geräumt waren.

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Als die Strecke in Runde 5 wieder freigeben wurde, übernahm Räikkönen die Kontrolle auf dem spektakulären 7,004 km langen Berg- und Talkurs. Bereits am Start hatte der Ferrari-Mann den Grundstein für seinen 18. GP-Sieg gelegt: Während es in der Spitzkehre La Source wenige Meter nach dem Start zu ersten kleineren Kollisionen kam, hielt sich der von Platz 6 gestartete Räikkönen geschickt aus den Positionkämpfen heraus, wählte den Umweg über die asphaltierte Auslaufzone und verbesserte sich dadurch und dank der Zusatz-PS seines Energierückgewinnungssystems KERS bis zur 3. Kurve auf Platz 2.

Vettels Strategie geht auf

Vettel verteidigte zwar seinen Startplatz 8, musste aber zunächst die hinter ihm gestarteten Webber und Nico Rosberg im Williams ziehen lassen. Den Neustart nach der Safety-Car-Phase nutzte Vettel dann aber, um sofort wieder an Rosberg vorbeizugehen. An der Spitze katapultierte sich Räikkönen dank KERS auf der langen Geraden zwischen Eau Rouge und Les Combes auch am Führenden Fisichella vorbei an die Spitze. Dahinter kämpfte sich Vettel beharrlich Platz um Platz nach vorne. In Runde 14 übernahm der Red-Bull-Pilot sogar kurz die Führung, nachdem seine Konkurrenten allesamt an die Box abgebogen waren.

Vettels Strategie ging zu diesem Zeitpunkt voll auf: Mit seinem Stopp in Runde 16 machte Vettel 3 weitere Plätze gut. Allerdings profitierte er dabei auch vom Pech und Fehlern seiner Konkurrenten. So verlor das Toyota-Duo Jarno Trulli und Timo Glock viel Zeit wegen einer defekten Tankanlage. Fernando Alonso musste seinen Renault wegen einer defekten Aerodynamik-Abdeckung am linken Vorderreifen abstellen. Und Webber kollidierte bei seinem Stopp in Runde 14 fast mit BMW-Sauber-Fahrer Nick Heidfeld. Die Durchfahrtsstrafe, die die Rennkommissare Webber dafür aufbrummten, warfen den Australier weit zurück.

Fisichella schneller als Sieger Räikkönen

Stallgefährte Vettel macht dagegen in Umlauf 36 mit einem fünf Runden späteren 2. Stopp als BMW-Fahrer Robert Kubica eine weitere Position gut und sicherte sich damit den 3. Podest-Platz. Zweitbester Deutscher wurde Heidfeld, der hinter Kubica auf Platz 5 fuhr. BMW, das am Saisonende aus der Königsklasse aussteigt, holte damit in Spa so viele Zähler wie zuvor in allen elf Saison-Rennen zusammen. Einen WM-Punkt gab es noch für Rosberg auf Rang 8. Timo Glock kam auf Platz 10 ins Ziel direkt vor Adrian Sutil im zweiten Force India.

An der Spitze gelang es Fisichella völlig überraschend, das Tempo von Räikkönens Ferrari mitzugehen. Für einen ernsthaften Angriff reichte es aber nicht. Einträchtig fuhren beide nach 30 Runden zum zweiten Mal gleichzeitig an die Box und kamen in der gleichen Reihenfolge zurück auf die Strecke. Nach 44 Runden hatte Räikkönen im Ziel nur 0,9 Sekunden Vorsprung vor Fisichella, der nach dem Rennen hin- und hergerissen war. "Natürlich ist das ein großartiges Resultat, aber ich hätte auch gewinnen können. Ich war schneller als Kimi. Deshalb bin ich sogar ein bisschen traurig", sagte der Italiener.

Vettel macht Boden im Titel-Kampf gut

"Wir waren nicht die Schnellsten, aber ich konnte alle anderen hinter mir halten", musste Räikkönen zugeben. Trotzdem herrschte bei Ferrari nach dem ersten Sieg seit dem Saisonfinale 2008 Riesenjubel. Ein Erfolgserlebnis zur rechten Zeit, denn in zwei Wochen steht das Heimrennen der Scuderia in Monza an. Dort will Vettel seine Aufholjagd im Titel-Kampf fortsetzen. In die 5 letzten Saison-Rennen geht die deutsche WM-Hoffnung als Gesamtdritter (53 Punkte) hinter Barrichello (56) und Button. Der schwächelnde Brawn-GP-Pilot hat zwar noch 19 Punkte Vorsprung auf Vettel, in den vergangenen 5 Rennen sammelte der Brite aber nur noch magere 11 Zähler.

Williams will Schumi-Comeback verhindern

"Nicht mit mir" - Rollstuhl-General will Schumis Comeback verhindern

Nicht mit mir - Rollstuhl-General will Schumis Comeback verhindern
Für Michael Schumacher will Ferrari sogar die Regeln ändern. Nach dem gescheiterten Comeback des Rekordweltmeisters in dieser Saison wollen die Italiener den Automobil-Weltverband FIA dazu bringen, 2010 Grünes Licht für ein drittes Auto zu geben. Dieses freie Cockpit könnte dann laut Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali für Schumacher reserviert werden.

"Wenn alles in Ordnung ist, warum sollten wir Michael nicht in einem unserer Autos sehen?", sagte Domenicali der Londoner 'Times'. Allerdings müsste Schumacher seine Kopf- und Nackenprobleme, die eine Rückkehr schon in diesem Jahr unmöglich machten, erstmal vollständig überwunden haben.

Teamchef Sir Frank Williams will Schumachers Rückkehr offenbar mit aller Macht verhindern. Der Brite, an dessen Veto bereits eine Sondererlaubnis für Testfahrten des 40-Jährigen scheiterten, will nun auch die Ferrari-Pläne ablehnen. "Drei Autos? Das würde ich blockieren. Nicht mit mir", sagte Williams der 'Bild am Sonntag'.

Auch Toro-Rosso-Boss Franz Tost ist nicht gerade begeistert, auch wenn sein Team in diesem Jahr mit Ferrari-Motoren über die Runden kommt. "Bei 13 Teams wären das 39 Autos. Dafür sind die meisten Rennstrecken ja gar nicht ausgerichtet", sagte der Österreicher.

Die Woche der Entscheidung steht beim Ferrari-Heimspiel am 13. September in Monza an. Dann will Schumachers Manager Willi Weber zuerst einmal den Berater-Vertrag seines Schützlings verlängern. Dafür kassiert Schumacher angeblich fünf Millionen Euro pro Jahr. Sollte Schumacher dem italienischen Traditionsrennstall in dieser Funktion erhalten bleiben, scheint auch ein Comeback im Rennauto 2010 durchaus möglich.

Domenicali denkt aber nicht nur an Schumacher, sondern auch an die Formel 1. "Es ist einfach besser, wenn die größten Teams drei Autos haben, denn das ist es, was die Leute wollen", sagte der Italiener. Domenicali kann den Einwand von Williams nicht verstehen. "Mit allem Respekt gegenüber den kleineren Teams: Der Wert der Formel 1 besteht aus den guten Fahrern, großen Persönlichkeiten und einer großen Marke", meinte der Ferrari-Teamchef.

Es gibt auch Schumi-Fürsprecher

Einen mächtigen Fürsprecher könnte Ferrari im Oktober erhalten, wenn Jean Todt, der ehemalige Rennleiter der Roten, zum Präsidenten des Automobil-Weltverbandes FIA gewählt würde. Der Franzose könnte dann Abtrünnige wie Williams und Tost von der Notwendigkeit eines dritten Autos überzeugen.

Unterstützung erhält Ferrari ausgerechnet vom Erzivalen. Er sei der Drei-Auto-Idee nicht abgeneigt, sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh dem Fachmagazin 'auto, motor und sport'. Allerdings müsse man zuerst die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Kleinere Teams dürften nicht auf der Strecke bleiben, nur damit das Spektakel verbessert wird. Whitmarsh: "Wir wollen sicherstellen, dass alle Teams gesund sind."

Whitmarsh nannte es ein "interessantes Konzept". Vor allem die Möglichkeit junge Nachwuchsfahrer einzusetzen sei verlockend: "Aber wenn es nur darum geht, die besten drei Fahrer in den besten drei Autos fahren zu lassen, bin ich mir nicht sicher, ob es der Show dient."

Schumacher wollte eigentlich vor zwei Wochen in Valencia den verletzten Ferrari-Piloten Felipe Massa (Brasilien) ersetzen. Nach seiner Absage schloss er zwar eine Rückkehr in dieser Saison aus, einen erneuten Versuch möglicherweise 2010 allerdings nicht. Er fühle sich nicht in der Lage, schon jetzt über die Zukunft nachzudenken, meinte der 40-Jährige nur.

Schumacher steht bei Ferrari aber weiterhin hoch im Kurs. "Wenn alles gut gelaufen wäre, hätte ich Michael auch gerne für 2010 in einem dritten Auto bei Ferrari gehabt", hatte Ferrari-Boss Luca di Montezemolo schon nach gescheiterten ersten Anlauf des siebenmaligen Weltmeisters gesagt.

Schumi will das Motorrad-Comeback

Schumi will das Motorrad-Comeback

Schumi will das Motorrad-Comeback
Wohin führt der sportliche Weg von Michael Schumacher? Geht es nach Ferrari, wird die 'Scuderia' in der nächsten Saison ein drittes Auto an den Start schicken und Michael Schumacher das freie Cockpit besetzen. Diesen Plan bestätigte Teamchef Stefano Domenicali in einem 'Times'-Interview.

Möglicherweise aber kehrt Schumi zurück in den Motorradzirkus. Obwohl sich der 40-Jährige im Februar bei einem Motorradunfall eine schwere Nackenverletzung zuzog, die ihn aktuell vom Formel-1-Comeback abhält, scheint ihn eine neue Leidenschaft gepackt zu haben.

Wie die 'BamS' meldet, ist Schumacher so fasziniert von der Herausforderung, dass er sich in Spanien eine private geführte Rennstrecke angemietet hatte, um an seiner Kurvenlage zu feilen. Den F1-Giganten wurmte es, dass er auf dem Zweirad zwischen anderthalb und zwei Sekunden pro Runde auf die Branchenbesten verlor.

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Dazu passt, dass der österreichische Hersteller KTM ihm einen Werksvertrag angeboten hat. Nimmt Schumi an, wird er in der kommenden Saison in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) an den Start gehen. Mündlich sagte er KTM bereits zu, doch der ungewisse Heilungsprozess sowie die mögliche Ferrari-Option, haben eine endgültige Entscheidung bisher herausgezögert.

Schumacher ist besessen von Geschwindigkeit und Nervenkitzel. Auch Warnungen von Motorradlegenden wie Toni Mang scheinen den Kerpener nicht aufhalten zu können. Am 28. September will er bei den österreichischen Staatsmeisterschaften in Brünn wieder auf dem Motorrad sitzen…

Mein Kommentar:

Mir fehlen die Worte. War der Unfall im Februar nicht schon schlimm genug ??? Wenn ich mich richtig erinnere, darf ihm so ein schwerer Unfall nicht noch einmal passieren. Wenn es schon Geschwindigkeit sein muss, dann doch bitte in der Formel 1.

Schumis Ehrgeiz in allen Ehren - ich hoffe, dass ihn jemand von dem Motorrad fahren abhält. Die Reaktionen aus der ganzen Welt zu seinem geplanten Formel 1 Comeback müssten ihm doch zeigen, dass ihn viele in der Formel 1 wieder sehen wollen.

Von der Kunst des Schreibens: Eine Spur legen (2)

Nun, da ich mir Unvollkommenheit erlaubte, wurde mein Schreiben glatter. Befreit von dem Anspruch, beim ersten Entwurf brillant, vollkommen und klug zu sein, wurde mein Schreibstil zugleich auch leichter und klarer. Wenn ich mich dann ans Polieren und den Feinschliff machte, stellte ich fest, dass es gar nicht so viel zu verbessern oder zu verändern gab. Ein bemerkenswert hoher Anteil meiner ersten Rohentwürfe hielt der Überprüfung stand.

Bis zu diesem Zeitpunkt war mir entgangen, dass die ganze Dramatik, mit der das Schreiben für mich umgeben schien, selbst geschaffen und vollkommen überflüssig war. Mir war nicht klar gewesen, dass das Drama, das ich aus dem Schreiben machte, mit dem Drama, über das ich schreiben wollte, absolut nichts zu tun hatte.

Der Abbau dieses Dramas erfüllte mich mit einer Erleichterung, wie sie auch das Entladen einer Schusswaffe bewirkt hätte. Ich hörte auf, mich misstrauisch zu belauern. Wo immer ich jetzt anfing, da fing ich eben an. Mir war plötzlich wieder eingefallen, dass mir das Schreiben früher einmal Spaß gemacht hatte.

Meine Aufgabe war zu schreiben und nicht, das Geschriebene ständiger Kritik zu unterziehen.

Ich kam zu dem Schluss, dass das Schreiben einen eigenen inneren Plan aufzuweisen schien.

Für mich ist Schreiben so, als verfolgte ich in meinem Kopf eine Melodie. Sie weiß selbst, wo sie - einen Ton nach dem anderen - hin will. Ich folge dieser Melodie und schreibe sie auf. Für das Zuschneiden, Formen, Polieren ist später noch Zeit. Im Augenblick besteht meine Aufgabe allein darin, den Gedanken festzuhalten und einzufangen, den ich auch später noch ausführen und ausschmücken kann.

Im Laufe der Jahre habe ich herausgefunden, dass sich im Unterbewusstsein des Künstlers eine Struktur oder eine Form wie ein Kristall ausbildet. Stück für Stück und ganz langsam wächst in der Dunkelheit eine prachtvolle Formation heran. Meine Aufgabe ist es, diese Stücke einzufangen - sie in freien Assoziationen, wenn Sie so wollen, aneinander zu reihen, und mir bewusst zu sein, dass diese Assoziationen ihre eigenen Vorstellungen darüber haben, wohin das alles führen soll.

Ich umkreise eine Idee und mache mir dabei Notizen. Wenn mir unterdessen etwas in den Sinn kommt, dann lasse ich es zu Wort kommen. Neugierig will ich herausfinen, wohin jeder vermeintliche Umweg mich zum Schluss tatsächlich führt. Inzwischen gestatte ich es den Strukturen, sich nach eigenem Gutdünken zu offenbaren, anstatt von ihnen einen sofortigen logischen Fluss zu verlangen.

Ich habe begriffen, dass mein logischer Verstand nicht für den Entwurf, sondern nur für die Überarbeitung taugt. Für das Legen der Spur ist meine reiche, verrückte, fruchtbare Gehirnhälfte verantwortlich.

Ich sorge mich nicht darum, ob ich in eine Sackgasse gerate. Die meisten Sackgassen führen schließlich doch irgendwohin, und falls es sich nur um eine Ausweglosigkeit handelt, mir der ich mich selbst in die Enge treibe und die mich veranlasst, etwas Unerwartetes zu äußern, dann ist das auch in Ordnung.

Ich weiß, dass es Leute gibt, die gleichzeitig schreiben und am Feinschliff arbeiten. Ich mache es anders. Ich stelle mir vielmehr vor, dass ich eine Spur von Punkt A nach Punkt B lege. Jeden Tag versuche ich, mich wenigstens ein paar Minunten lang mit dem Legen meiner Spur zu befassen. Ich schreibe mir nicht vor, wie weit ich mit meiner Spur kommen muss.

So hatte ich es früher gemacht, dabei aber mein Ziel nicht so hoch gesteckt: drei Seiten für ein Theaterstück und anderthalb Seiten Prosa. Für mich war das ein erreichbares Ziel. Kurz gesagt, es bedeutete, dass ich eine Spur legte.

So mancher macht sich Sorgen, wie er denn wohl die beste Spur legen könnte. Für meine Begriffe geht das ein wenig zu weit. Um die "beste" Spur geht es erst bei der Überarbeitung.

Im Entwurf gelangt man von A nach B, durchquert einfach das Gelände. Entwürfe, die ihre eigene Form finden dürfen, kommen der besten Spur häufig von ganz allein sehr nahe.

Zu planvolles und zu elaboriertes Schreiben wirkt leicht kraftlos. Spätere Fassungen sorgen dann für das nötige "Fleisch".

Wie viel besser ist man doch dran, wenn man einen ungebärdigen, mit Details gespickten Entwurf hat, den man formen und zähmen kann, der uns zwingt zu entscheiden, was wir beibehalten wollen, und nicht, was wir noch hinzufügen müssen.

Falls Sie zweifeln, dann lassen Sie das Textstück drin. Verfremden Sie es, wenn es sein muss, aber lassen Sie es stehen.

Schreiben ist groß - groß genug, um alles zu umfassen, was Ihnen in den Sinn kommt. Schreiben ist leidenschaftlich. Leidenschaftlich genug, um sich jede beliebige Stimmung oder Laune, in der Sie sich gerade befinden mögen, zu behaupten.

Schreiben - und das ist das große Geheimnis - will gelebt werden. Das Schreiben liebt den Schriftsteller ebenso wie Gott einen wahren Gläubigen liebt.

Das Schreiben wir Ihr Herz finden, wenn Sie ihm nur eine Chance geben. Es wird Ihre Seiten füllen und Ihr Leben bereichern.

Von der Kunst des Schreibens: Eine Spur legen (1)

Bestimmt lässt sich der Sachverhalt kunstvoller zum Ausdruck bringen, ich jedenfalls bezeichne ihn als "eine Spur legen".

Meiner Meinung will das, worüber wir schreiben möchten, auch niedergeschrieben werden.

Wie ich den Schaffensdrang verspüre, so verspürt auch das Etwas, das ich schaffen will, den Impuls, geboren zu werden.

Es ist also meine Aufgabe, mich an den Schreibtisch zu setzen und dieses Etwas durch mich hindurch auf das Papier vor mir fließen zu lassen. In gewisser Weise geht es mich gar nichts an, was dieses Etwas ist, das da aufgeschrieben werden will.

Zu Beginn meiner Schriftstellerkarriere versuchte ich, den Feinschliff schon beim Schreiben zu erledigen. Jeder Satz, jeder Absatz, jede Seite sollte sich in einem Guss aus dem Vorangegangenen entwickeln und darauf aufbauen.

Ich dachte viel über all das nach. Ich arbeitete hart an meinen Texten. Ich plagte mich mit meiner Schriftstellerei ab. Für mich bedeutete mein Beruf viele Stunden am Schreibtisch, hartnäckig schreibend, umschreibend, ausstreichend und wieder einfügend. Diese Art zu schreiben war frustrierend, schwierig und entmutigend. Als versuchte man, ein Drehbuch zu verfassen und gleichzeitig den Schnitt zu bewerkstelligen.

Problematisch an meinem gleichzeitigen Schreiben und Redigieren war auch die Tatsache, dass das Ergebnis von meiner Stimmung abhing.

War ich offen, dann was alles, was ich zu Papier brachte, großartig. Sah ich die Welt wie zwischen Scheuklappen hindurch, dann taugte gar nichts.

Mein Schreiben war einer Achterbahnfahrt aus Freisprüchen und Verurteilungen unterworfen: schuldig oder unschuldig, gut oder schlecht, Kopf ab oder ungeschoren davongekommen. Ich wünschte mir eine vernünftigere, weniger extreme Vorgehensweise. Ich brauchte emotionale Nüchternheit.

Mit diesem Ziel vor Augen lernte ich, mich allein auf das Schreiben zu konzentrieren und mir die Beurteilungmeiner Produkte und das "Polieren" für später aufzuheben.

Diese neue, freiere Art des Schreibens bezeichne ich als "Spur legen". Zum ersten Mal erteilte ich mir die emotionale Genehmigung, Rohentwürfe zu produzieren, die auch wirklich roh sein durften.

Stimmen zum Qualifying

Vettel: Das war suboptimal

Vettel: Das war suboptimal
Sebastian Vettel (Red Bull Racing): Wir hatten uns erhofft, weiter vorne zu stehen. In der letzten Runde hatte ich einen kleinen Fehler in Kurve 14, das war suboptimal. Ein unerwartetes Quali-Ergebnis. Für mich ist der 8. Startplatz herb. Schauen wir, wie es im Rennen läuft. Leider hat es nicht geklappt, ganz weit vor Button zu stehen.

Adrian Sutil (Force India): Die harten Reifen waren ganz ok. Aber mit den weicheren Reifen kam ich einfach nicht zurecht. Es ging insgesamt aber extrem gut. Leider bin ich am 3. Qualifying vorbeigeschrammt, aber der 11. Startplatz ist nicht schlecht. Bei Giancarlo Fisichella lief es perfekt. Keiner hat das erwartet. Ich freue mich sehr, besonders für das Team. Wir haben unseren Aufwärtstrend bestätigt. Wir werden alles daran setzen, im Rennen an die guten Leistungen anzuknüpfen.

Christian Horner (Teamchef Red Bull Racing): Eine ungewöhnliche Startaufstellung. Aber unsere Fahrer hatten nicht die besten Runden. Trotzdem haben wir eine gute Ausgangsposition für das Rennen zumal wir mit den harten und den weichen Reifen gleichermaßen gut zurechtkommen.

Button: Das ist sehr frustrierend

Mario Theissen (Teamchef BMW Sauber): Die Kräfteverhältnisse ändern sich schlagartig. Ich hatte darauf gehofft, dass sich das Blatt in der zweiten Saisonhälfte wendet und wir wieder nach vorne fahren können. Das Podium wäre ein Riesen-Erfolg. Ich bin sehr gespannt auf das Rennen.

Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes): Wir wussten, dass es in Spa nicht leicht werden würde. Aber wir wussten nicht, wie große der Unterschied zu den anderen ist. Das konnten wir jetzt leider feststellen. Trotzdem werden wir im Rennen Spaß haben.

Jenson Button (Brawn GP): Normalerweise läuft es hier gut. Deshalb ist es sehr enttäuschend hier so weit hinten zu stehen. Ich hatte Probleme mit den weichen Reifen und habe einfach keine Balance gefunden. Das ist sehr frustrierend. Ich fühle mich einfach nicht wohl in dem Auto. Rubens Barrichello ist im Moment einfach schneller. Warum? Da kann ich mir keinen Reim drauf machen.

Ergebnis des Qualifyings in Spa-Francorchamps

'Fisico' holte erste Pole für Force India

'Fisico' holte erste Pole für Force India
Sensation in Spa-Francorchamps: Giancarlo Fisichella hat beim Belgien-GP die erste Pole Position für Force India eingefahren. Nach einer blitzsauberen Runde verwies der Italiener in 1:46.308 Minuten Toyota-Pilot Jarno Trulli (+0,087) und Nick Heidfeld im BMW Sauber (+0,192) auf die Plätze 2 und 3. Für 'Fisicho' ist es die insgesamt 4. Pole Position in seiner Karriere. "Es ist fantastisch, ich bin so happy. Das Resultat habe ich nicht erwartet. Das ist unglaublich", freute sich der 36-Jährige. Inwieweit die Spritmenge dazu beigetragen hat, steht auf einem anderen Baltt. Allerdings hatte der Rennstall schon in den vergangenen Grands Prix seine aufsteigende Tendenz unter Beweis gestellt. Heidfeld knüpfte an seine gute Leistung aus dem 3. Training an, bei dem er zur Bestzeit gerast war. "Ich hoffe, dass dieses Resultat dem Team hilft, zu überleben. Es zeigt auch, dass wir den Kopf nicht in den Sand stecken", freute sich 'Quick Nick', der nach dem BMW-Rücktritt noch ohne Cockpit fürs kommende Jahr dasteht.

Als zweitbester Deutscher geht Toyota-Pilot Timo Glock von Position 7 ins Rennen. Direkt dahinter folgt Sebastian Vettel. Der Red-Bull-Pilot hatte sich mehr als den 8. Rang vorgenommen und war dementsprechend enttäuscht. "Ein unerwartetes Quali-Ergebnis. Für mich ist der 8. Startplatz herb", sagte der 22-Jährige, der in der letzten Runde "einen kleinen Fehler in Kurve 14" zugab. Vettels Teamkollege Mark Webber - nach Motorschaden im 3. Freien Training mit neuem Aggregat ausgestattet - platzierte sich direkt hinter dem Deutschen. Mit Nico Rosberg (Williams) auf Rang 10 gelang einem vierten Deutschen der Sprung in die 'Top 10'.

Überraschungen en masse hagelte es im zweiten Qualifikations-Abschnitt, den weder WM-Spitzenreiter Jenson Button (14.) noch Fernando Alonso (13.) noch Ungarn-Sieger Lewis Hamilton (12.) überstanden. Auch für Hamiltons Teamkollegen Heikki Kovalainen war als 15ter viel früher Schluss als geplant.

Dagegen kann sich Adrian Sutil über seinen 11. Platz mehr als freuen. “Das ist unsere beste Leistung bis jetzt. Auch wenn ich knapp am 3. Quali-Abschnitt vorbeigeschrammt bin, ist Rang 11 aber auch nicht schlecht“, freute sich 'Fisicos' Teamkollege.

Die Ursache für das schlechte Abschneiden der zuletzt starken Mercedes wurde den Silberpfeilen erst nach dem Qualifying bewusst. "Wir wussten, wir haben in Spa nicht so ein gutes Aerodynamik-Paket wie die anderen. Wie groß der Unterschied ist, wissen wir jetzt“, so ein enttäuschter Hamilton.

Button nur 14. - Badoer wieder Letzter

Dass Button nur als 14ter ins Rennen geht, kann er nicht auf die kühlen Temperaturen (15 Grad Luft / 26 Grad Asphalt) schieben. Sein Stallgefährte Rubens Barrichello brachte seine Reifen auf Temperatur und wurde immerhin Vierter. Schlechte Aussichten für Button: Noch ist sein Vorsprung in der WM-Wertung komfortabel (18 Punkte auf 'Rubinho'), aber die Tendenz zeigt ganz klar nach unten. Seit vier WM-Läufen wartet der Brite auf einen Podiumsplatz. Es scheint so, als müsste sich Button weiterhin in Geduld üben. “Es wird schwer im Rennen. Ich habe keine Balance gefunden, hoffe aber auf Punkte“, so der Brite nach dem Qualifying.

Erneut enttäuschend verlief der Auftritt von Ferrari-Ersatzmann Luca Badoer. Für den Italiener, der den beim Ungarn-GP schwer verletzten Felipe Massa vertritt, war das Qualifying wieder als Letzter der ersten K.o.-Runde vorzeitig beendet. Peinlicher Höhepunkt war Badoers Abflug kurz vor Ablauf der ersten 20 Minuten. Nach einem Fahrfehler kam der Ferrari-Mann von der Strecke auf dem 7,004 Kilometer langen Kurs in den Ardennen ab, blieb im Kiesbett hängen und verursachte dadurch noch eine Gelbe-Flagge-Phase. Schon in Valencia hatte der 38-Jährige als Quali-Letzter den Sprung in die 2. Runde deutlich verpasst.

Von seinem zweiten Einsatz in der ’Königsklasse’ hatte sich Romain Grosjean vermutlich auch mehr versprochen. Nach einer schlechten Qualifikation geht er nur als Vorletzter ins Rennen. Dabei hatte sein 4. Rang im Abschlusstraining Hoffnung auf mehr gemacht. Bei seinem Debüt in Valencia hatte der Franzose auf Anhieb den Sprung in die 2. K.o.-Runde (Platz 14) geschafft.

Der Rennkalender für 2010

Der neue Rennkalender 2010

Der neue Rennkalender 2010
Am Rande des Belgien-GPs haben die Teamchefs den neuen Rennkalender für die kommende Saison vorgestellt bekommen. Der Kalender ist bislang zwar noch provisorisch und muss noch durch den Weltverband FIA abgesegnet werden, aber der Entwurf steht. Zwei Neuheiten kristallisieren sich heraus. 1.) Im Gegensatz zu diesem Jahr gibt es wieder 18 Rennen. Zurückkehren in den Kalender wird wohl der Kanada-GP in Montreal und 2.) Der Saisonauftakt findet nicht wir üblich in Melbourne/Australien, sondern in Manama/Bahrain statt.

Der (voraussichtliche) F1-Kalender 2010

14. März: Manama (Bahrain)
28. März: Melbourne (Australien)
4. April: Kuala Lumpur (Malaysia)
25. April: Istanbul (Türkei)
9. Mai: Barcelona (Spanien)
23. Mai: Monte Carlo (Monaco)
6. Juni: Montréal (Kanada)
27. Juni: Valencia (Mittelmeer)
11. Juli: Donington (Großbritannien) oder Silverstone (Europa)
25. Juli: Hockenheim (Deutschland)
1. August: Budapest (Ungarn)
22. August: Spa-Francorchamps (Belgien)
5. September: Monza (Italien)
19. September: Singapur (Singapur)
26. September: Schanghai (China)
10. Oktober: Suzuka (Japan)
24. Oktober: São Paulo (Brasilien)
7. November: Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate)

3. Freies Training in Spa-Francorchamps

Heidfeld überrascht - Vettel noch nicht in Form

Heidfeld überrascht - Vettel noch nicht in Form
Wer hätte das gedacht: Nick Heidfeld hat überraschend das 3. Freie Training zum GP von Belgien gewonnen. Ausgerechnet der BMW-Sauber-Pilot, der nach der Rücktrittsankündigung von BMW fürs kommende Jahr noch ohne Cockpit dasteht, holte sich bei kühlen, aber trockenen Bedingungen die Bestzeit. In buchstäblich letzter Sekunde verwies er in 1:45.388 Minuten Jarno Trulli im Toyota (+0,074 Sekunden) und Adrian Sutil (Force India/+0,289) auf die weiteren Pätze.

Mit Timo Glock (Toyota) als Fünften und Williams-Mann Nico Rosberg als Siebten gab es aus deutscher Sicht fast nicht zu meckern. Einzige Ausnahme: Sebastian Vettel. Der 22-Jährige landete nur auf dem 14. Platz (+ 1,359). Bei Red Bull ging es in der Generalprobe fürs Qualifying offenbar nicht um gute Zeiten. Das Team testete sowohl bei Vettel als auch bei Mark Webber unterschiedliche Frontpartien. Allerdings kam Webber nicht großartig zum Testen, weil er nach Problemen am Motor kurz nach seinem Ausflug auf die 'Ardennenachterbahn' schon wieder zurück an die Box musste. Die Probleme stellten sich als ziemlich schwerwiegend heraus, so dass der Australier nicht mehr raus konnte und und somit keine gezeitete Runde hinlegte. 10 Minuten vor Trainings-Ende bekam Webbers Bolide wieder eine neue Nase und der Motor wurde sogar gewechselt.

Nach den erneuten Motorproblemen wird Red Bull in der kommenden Saison wohl Abstand von den Renault-Aggregaten nehmen und sich nach einer Alternative umsehen. Mit Mercedes soll es bereits Verhandlungen gegeben haben.

Sensation: Badoer nicht Letzter

Wie bei den 'Roten Bullen' gab es auch bei den WM-Spitzenreitern von Brawn GP Probleme. Jenson Button (10.) und Rubens Barrichello (16.) kamen überhaupt nicht in Schwung. Die Befürchtung der ’Brawnies’, bei kühlen Temperaturen noch immer im Nachteil zu sein, scheinen sich auch hier in Spa-Francorchamps zu bewahrheiten. Die 12 Grad Lufttemperatur und 20 Grad Asphalttemperatur wirken sich auf das Team von Ross Brawn wie Gift aus.

Gute Nachrichten gab es für Ferrari: Luca Badoer wurde im 3. Training ausnahmsweise mal nicht Letzter. Mit einem minimalen Vorsprung von 23 Tausendstel verwies der Ersatzmann von Felipe Massa Williams-Pilot Kazuki Nakajima auf den letzten Platz. Ob eine solche Leistungssteigerung allerdings ausreicht, um sich für weitere Aufgaben der Scuderia zu empfehlen, ist mehr als fraglich.

Vor dem zwölften von 17 Saisonrennen an diesem Sonntag (14.00 Uhr/RTL und in Live-Stream bei RTL.de) liegt Vettel mit 47 Punkten 25 Zähler hinter Button (72), der allerdings seit vier WM-Läufen auf einen Podiumsplatz wartet. Zweiter nach seinem Sieg vor einer Woche in Valencia ist Buttons Brawn-GP-Teamkollege Rubens Barrichello (54/Brasilien). Ebenfalls noch vor Vettel rangiert sein Teamkollege Webber (51,5).

Gibt es doch ein Cockpit für Schumi 2010?

Ferrari will Schumi 2010 ein Cockpit geben

Ferrari will Schumi 2010 ein Cockpit geben
Ferrari will für die nächste Saison den Einsatz eines dritten Autos erreichen und das freie Cockpit Michael Schumacher geben. Das bestätigte Teamchef Stefano Domenicali in einem Interview der Londoner 'Times'. Voraussetzung ist aber, dass Schumacher seine Nackenprobleme vollständig überstanden haben müsste. "Wenn alles in Ordnung ist, warum sollten wir ihn nicht in einem unserer Autos sehen?", sagte Domenicali.

Das Blatt schrieb, dass eine Rückkehr des 40 Jahre alten Rekordweltmeisters definitiv in den Ferrari-Plänen für die Saison 2010 eine Rolle spiele. Man wolle den Internationalen Automobilverband bitten, ein drittes Auto einsetzen zu können, so Domenicali.

Schumacher selbst hat nach seinem geplatzten Comeback einen erneuten Versuch nicht kategorisch ausgeschlossen. "Ich fühle mich nicht in der Lage, jetzt über die Zukunft nachzudenken", hatte Schumacher bei seiner Absage-Pressekonferenz in Genf gesagt.

Aus Verbundenheit zur Scuderia, mit der er von 2000 bis 2004 fünfmal den Fahrertitel holte, hatte sich der Kerpener bereiterklärt, sich auf eine Rückkehr vorzubereiten - als Ersatz für den in Ungarn verunglückten Felipe Massa. Allerdings musste Schumacher anderthalb Wochen vor dem Großen Preis von Europa absagen. Die Verletzungen (Brüche im Hals- und Kopfbereich) eines Motorrad-Unfalls im Februar ließen einen Einsatz aus gesundheitlichen Gründen nicht zu. Der in einem Formel-1-Auto extrem belastete Nacken bereitete Schumacher zu große Probleme.

Alonso zu Ferrari: Anzeichen verdichten sich

Dass Ferrari den Rekordchampion fürs kommende Jahr auf der Rechnung hat, hatte auch schon Präsident Luca di Montezemolo klargestellt. "Wenn alles gut gelaufen wäre, hätte ich Michael auch gerne für 2010 in einem dritten Auto bei Ferrari gehabt", hatte er gesagt. Eine Rückkehr in diesem Jahr hatte Domenicali unterdessen schon ausgeschlossen. Derzeit wird Massa vom Italiener Luca Badoer ersetzt, der bei seinem Renn-Comeback nach fast zehn Jahren Pause zuletzt in Valencia der Konkurrenz jedoch hinterhergefahren war.

Hartnäckig halten sich derweil die Spekulationen, dass Fernando Alonso 2010 für die Italiener an den Start gehen wird. Selbst Fahrerkollegen gehen davon aus, dass der zweimalige Weltmeister Renault Richtung Ferrari verlassen wird. Ex-Champion Kimi Räikkönen hat allerdings ebenso wie Massa fürs kommende Jahr noch einen gültigen Vertrag.

Samstag, 29. August 2009

Von der Kunst des Schreibens: Die Zeitlüge

"Wenn ich ein Jahr frei hätte, dann würde ich einen Roman schreiben!"

Wer Schreiben zur Hauptsache erhebt, macht Schreiben schwierig. Wer es nebenher betreibt, hält es im Fluss. Nirgends trifft diese Erkenntnis mehr zu als in Verbindung mit der Zeit.

Eine der am weitesten verbreiteten Legenden über das Schreiben besagt, dass man dazu große zusammenhängende Zeitblöcke benötigt. Was mich betrifft, so standen mir nie derartige endlos ergiebige, seidene Stoffballen an Zeit zur Verfügung. Mein Leben - und alles, was ich in seinem bisherigen Verlauf produziert habe - hat mehr Ähnlichkeit mit dem Herstellen einer Patchwork-Decke als mit dem Abrollen eines unendlichen Siedenballens.

Der Mythos, dass wir Zeit - mehr Zeit - brauchen, um schöpferisch tätig sein zu können, hält uns davon ab, die Zeit zu nutzen, die uns zur Verfügung steht. Wenn wir immer nur nach "mehr" verlangen, dann negieren wir das Vorhandene.

Mein Dasein als allein erziehende Mutter, hauptberufliche Lehrerein und hauptberufliche Schriftstellerin hat mich gelehrt, mir die Zeit zum Schreiben zu nehmen, statt auf sie zu warten. Mir Zeit nehmen, genau das tue ich jetzt auch. Es klappt, wenn man die Gelegenheit beim Schopf packt.

Für die meisten vervollständigt sich der Satz "Wenn ich doch nur genug Zeit hätte" durch die verführerische und unausgesprochene Ergänzung "mich selbst denken zu hören". Mit anderen Worten: Wir meinen, wenn wir genug Zeit hätten, dann gelänge es uns, unsere oberflächlicheren Persönlichkeitsanteile zu stellen, und dann könnten wir endlich dem tiefgründigeren Fluss der Inspiration lauschen.

Auch dies ist lediglich eine Legende, die uns entlasten soll - wenn ich nur lang genug warte, wenn ich genug Zeit zum Zuhören habe, dann muss ich mich nie dem öffnen, das schon heute in mir nach oben steigt und dafür die Verantwortung übernehmen.

Die Zeitlüge ist ein bequemes Mittel, uns sich der Tatsache zu verschließen, dass auch Romane Satz für Satz geschrieben werden müssen. Sätze können innerhalb von Augenblicken entstehen. Genug solcher gestohlener Augenblicke, genug gestohlene Sätze, und ein Roman ist vollendet - und zwar ganz ohne den Luxus unbegrenzter Zeit.

Wenn wir Freiräume schaffen, dann können wir jederzeit und überall schreiben.

Sobald wir den Kunstkniff beherrschen "wie man sich in die Quelle fallen lässt", den ich lehre - ich halte dazu meine Schüler an, jeden Morgen zuerst einmal drei Seiten voll zu schreiben -, können wir unsere Quelle jederzeit und überall finden: im Wartezimmer beim Zahnarzt, im Flugzeug, während wir auf jemanden warten, den wir abholen, in der Mittagspause, beim Friseur, am Küchentisch, während die Zwiebeln dünsten ...

Wer aus reiner Liebe zur Schriftstellerei schreibt, der findet immer genug Zeit - so wie auch Liebende immer Zeit finden für einen Kuss zwischendurch.

Zeit zum Schreiben finden wir somit immer dann, wenn wir es aus Liebe zur Schriftstellerei tun, und nicht, weil wir bereits auf das Endresultat schielen.

Versuchen Sie nicht, etwas Vollkommenes zu produzieren; schreiben Sie einfach drauflos.

Versuchen Sie nicht, ein ganzes Megilloth zu vollenden, machen Sie erst einmal einen Anfang.

Ja, die Vorstellung ist erschreckend, wie viel Zeit man für das Schreiben eines ganzen Romans finden müsste. Viel weniger beängstigend ist es, Zeit für einen Absatz oder einen Satz zu erübrigen. Und jeder Roman setzt sich schließlich nur aus Absätzen, und diese wiederum aus Sätzen zusammen.

Wir alle haben Zeit zum Schreiben. Wir haben Zeit zum Schreiben, sobald wir uns damit zufrieden geben, schlecht zu formulieren, in einer Sackgasse zu enden, jedes Mal nur ein paar Sätze aufs Papier zu bringen und einfach nur um des Schreibens willen zu schreiben, anstatt ein vollkommenes, geschliffenes Resultat anzustreben.

Die Obsession mit dem Zeitmangel ist in Wirklichkeit nichts anderes als Perfektionismus. Wir wollen genug Zeit, um vollendet zu schreiben.

Und fehlt der Mut, ohne Sicherungsnetz zu arbeiten, und wir behaupten, dass wir doch nicht so dumm sind, um Zeit auf etwas zu verschwenden, das sich am Ende gar nicht auszahlt.

Wenn wir aus Liebe schreiben, uns selbst Augenblicke des Schreibens schenken, dann wird unser Leben schöner und unser Temparament sanfter. Wir sind nicht mehr länger neidischer Zuschauer, die am Rand stehen und murmeln: "Ich würde ja auch so gerne, aber ...".

Die Lügen, die wir uns selbst über das Schreiben und die Zeit auftischen, haben alle etwas mit Neid zu tun und mit dem Märchen, dass es die anderen leichter haben, dass sie über mehr Finanzmittel verfügen und über bessere Förderung als wir selbst. Um Zeit zum Schreiben zu finden, müssen Sie in Ihrem jetzigen Leben Zeit dafür schaffen - das ist der Kunstkniff. Das ist Ihr Anhaltspunkt.

Jedes Leben ist ein Schriftstellerleben, denn wir alle können Schriftseller sein.

Schreiben bringt vieles ins Lot.

Wer sich Zeit zum Schreiben nimmt, dem steht Gutes bevor. Indem wir unsere Umgebung beschreiben, wenden wir uns ihr bewusst zu und wissen sie besser zu schätzen. Selbst ein Leben, das aus nichts als Hast und Durcheinander besteht, erstrahlt plötzlich in einem ganz neuen Glanz, weil es gewürdigt wird.

"GIGA täglich" für diese Woche

Montag, 24. August 2009



Dienstag, 25. August 2009



Mittwoch, 26. August 2009



Donnerstag, 27. August 2009



Freitag, 28. August 2009

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"GIGA täglich" für diese (letzte) Woche

Freitag, 21. August 2009

Gamescom täglich - Teil 1

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Gamescom täglich - Teil 2

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Gamescom täglich - Teil 3

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Samstag, 22. August 2009

Die Sendung mit den Pannen!

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Sonntag, 23. August 2009

Gamescom täglich - Teil 1

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Gamescom täglich - Teil 2

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"GIGA täglich" für diese (letzte) Woche

Mittwoch, 19. August 2009

IGN GIGA Gamescom Stand

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Heavy Rain - kommentiertes Gamescom-Gameplay-Video

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Donnerstag, 20. August 2009

Gamescom täglich - Teil 1

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Gamescom täglich - Teil 2

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DJ Hero - kommentiertes Gamescom-Gameplay-Video

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"GIGA täglich" für diese (letzte) Woche

Dienstag, 18. August 2009

Update Interface

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Minis 2

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Mittwoch, 19. August 2009

Fable II Episodic

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Fable III Announcement

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Fable III Artwork

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Fable III Artwork 2

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Fable III Staging

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"GIGA täglich" für diese (letzte) Woche

Dienstag, 18. August 2009

Minis 1

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PS3 Slim Introduction

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PSN Cards

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PSN Video Store

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Singstar Rooms for Home

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Sony Intro Video

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Uncharted 2 Among Thieves

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