Montag, 19. Oktober 2009

Ohne Brawn hätten wir es nicht geschafft

Button: Ohne Brawn hätten wir es nicht geschafft

Button: Ohne Brawn hätten wir es nicht geschafft
Der Meistermacher hat wieder zugeschlagen. Wo 'Superhirn' Ross Brawn ist, da ist Erfolg praktisch garantiert. Alle sieben Titel holte Michael Schumacher mit dem Briten, zwei bei Benetton, fünf bei Ferrari. Nun machte Brawn Jenson Button zum Champion. "Er hat eine Medaille verdient", meinte Button, der nach neun vergeblichen Anläufen triumphierte und sich mit einem dicken Schmatzer auf die Wange bei Boss Brawn bedankte.

Rekord-Weltmeister Schumacher gratulierte per Internet-Botschaft: "Für Ross, den ich nun so lange kenne, freut es mich wahnsinnig. Er hat diesen Erfolg verdient." Brawn hatte schon 1996 bei seiner Ankunft bei Ferrari aufgeräumt. Auch jetzt hat er es verstanden, die richtigen Leute um sich herum zu sammeln, sie richtig zu fördern, zu führen und das Maximale herauszuholen. "Das ist ein Mensch mit Talent und nichts anderes", urteilte Ex-Weltmeister Keke Rosberg.

Schumacher lobt seinen ehemaligen Weggefährten

Eine Show der Emotionen versagte sich Brawn indes wie gewohnt. "Euphorisch, aber benommen", fühle er sich nun, sagte er nach dem doppelten Weltmeister-Triumph. "Es gibt ein paar Momente, in denen ich realisiere, was das Team erreicht hat. Es ist etwas sehr Besonderes", meinte er. "Was die geschafft haben, ist aller Ehren wert", urteilte auch sein früherer Schützling Schumacher. Mindestens so wichtig wie Buttons Titel ist für die 'Brawnies' der Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft. Dies bringt dem Team viel frisches Geld. Die Verteilung der Vermarktungseinnahmen wird nach eben dieser Rangliste geregelt.

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Ross Brawn: gewiefter Taktiker, cleverer Stratege, Mann vom Fach, der in der glamourösen Formel-1-Welt irgendwie ein bisschen kauzig daherkommt. Seine Hobbys sind nicht gerade actiongeladen: Fischen und Rosenzüchten. Seinen ersten Job im Motorsport trat Brawn 1976 an, bei Williams und March. Über Lola und Arrows sowie Jaguar landete der Mann aus Manchester bei Benetton, mit Schumacher. Der Kerpener, beeindruckt von Brawns Gründlichkeit, nahm ihn dann mit zu Ferrari.

'Superhirn' Brawn trickste Konkurrenz aus

Ihre Zeit dort endete auch gemeinsam: Schumacher beendete nach der Saison 2006 seine Karriere, Brawn stieg für ein Sabbatjahr aus. Statt der Rückkehr zu den Roten ging der 54 Jahre alte Vater zweier Töchter zu Honda. Wenn auch mit viel Zittern und Bangen: Die nächste Erfolgsgeschichte nahmen ihren Anfang. Am 6. März, kurz vor dem WM-Start in diesem Jahr verkündete Aussteiger Honda: "Wir sind erfreut, dass wir das Team an Ross Brawn verkaufen konnten." Weltmeister Button betonte: "Dieses Team würde nicht existieren, wenn Ross nicht hier wäre. Sein Name steht auf der Seite des Autos und das bedeutet eine Menge Druck."

Die volle Konzentration hatte Brawn schon früh im vergangenen Jahr auf die Entwicklung des neuen Autos für 2009 gelegt. Ein Vorsprung, den die gestürzten Branchenführer McLaren-Mercedes und Ferrari nicht mehr aufholen konnten. "Ich denke nicht, dass irgendeiner von uns glaubt, dass wir es ohne ihn geschafft hätten", meinte Button.

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