Montag, 19. Oktober 2009

Das Zittern hat sich gelohnt

Team-Weltmeister Brawn: Zittern hat sich gelohnt

Team-Weltmeister Brawn: Zittern hat sich gelohnt
Achterbahnfahrt im Eiltempo: Ein Jahr nach dem Aus des Vorgänger-Rennstalls hat Brawn GP den Weltmeistertitel der Konstrukteure eingefahren. Am 5. Dezember 2008 verkündete Honda seinen Rückzug aus der Formel 1, mit einem Schlag standen Jenson Button und PS-Veteran Rubens Barrichello ohne Team da. Viele nervenzehrende Wochen vergingen. Während die Konkurrenz ihre Wagen schon vorstellte und testete, suchten Ross Brawn & Co. nach neuen Geldgebern und Motoren.

Drei Monate und einen Tag später dann die Rettung: "Wir sind erfreut, dass wir das Team an Ross Brawn verkaufen konnten", teilte Honda am 6. März mit. Brawn - Angler aus Leidenschaft und einst Ferraris 'Superhirn', nun Teamchef und Mitbesitzer des gleichnamigen Teams. Die rund 700 Mitarbeiter im Werk in Brackley durften aufatmen. Im Gegensatz zu Button und Barrichello verdienten sie zuvor keine Millionensummen. Die Fahrer sollen Medienberichten zufolge auf Teile ihres Gehalts verzichtet haben, Brawn bekam bei der Übernahme damals angeblich eine finanzielle Mitgift von Honda.

Perfektes Paket mit Mercedes-Power

Die Abfindung für die Werksangestellten wäre für den japanischen Autobauer nach dem britischen Arbeitsrecht wohl wesentlich teurer gewesen - bis zu 150 Millionen Euro - als die vermeintliche Wiederaufbau-Prämie. Anfangs noch geradezu unschuldig weiß, versammelten sich nach und nach auch die Sponsorenaufkleber auf dem neuen Brawn-Rennwagen.

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Und unter der Abdeckung lief der neue Motor wie ein Schweizer Uhrwerk. Er stammt aus Stuttgart: Mercedes beliefert den Rennstall mit Aggregaten und startete mit Brawn richtig durch, während die McLaren-Mercedes-Rennwagen erstmal nicht auf Touren kommen wollten. Das Brawn-Paket stimmte, mit dem Doppeldiffusor unter der Leitung des damaligen Chefdesigner Jörg Zander aus Deutschland fuhren die 'Brawnies' der Konkurrenz in der ersten Saisonhälfte auf und davon.

Button in den ersten Rennen nicht zu stoppen

Sechsmal stand Button in den ersten sieben Rennen ganz oben, insgesamt fuhr BrawnGP bei noch einem ausstehenden Grand Prix in zwei Wochen in Abu Dhabi acht Siege in 16 Rennen ein. Der Vorsprung auf Verfolger Red Bull ist in der Konstrukteurswertung nicht mehr einholbar, der WM-Titel nicht mehr zu nehmen. Das lange Zittern vor der Saison hat sich gelohnt - bei der Geldausschüttung nach den 17 Läufen steht BrawnGP ganz vorn.

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