Freitag, 28. August 2009

Vier deutsche Fahrer noch ohne Vertrag

Deutsches Quartett pokert um neue Verträge

Deutsches Quartett pokert um neue Verträge
Zwischen Hoffen und Bangen, Zuversicht und Optimismus: Vier der fünf deutschen Formel-1-Fahrer stehen derzeit noch ohne Vertrag für die kommende Saison da. Die Zeit der Ungewissheit mit drei zumindest geplanten Neueinsteiger-Teams, der schleichenden Angst vor weiteren Aussteigern nach BMW und reichlich Fahrern mit auslaufenden Kontrakten geht an keinem spurlos vorbei. "So extrem wie dieses Jahr habe ich es noch nicht erlebt", sagt BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld, der notgedrungen auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber ist. "Generell ist die momentane Lage nicht so einfach", meint Timo Glock und hofft, dass Toyota die Option auf ihn zieht.

Selbst Nico Rosberg, der nicht zuletzt dank eigener Koketterie als heißer Kandidat für ein Cockpit bei McLaren-Mercedes gehandelt wird, spricht davon, dass es trotz Optionen auch "sehr schwer" ist. "Es ist ja nicht so, dass alle auf mich warten", sagt der 24-Jährige, dessen Kontrakt bei Williams ebenso ausläuft wie der von Landsmann Adrian Sutil bei Force India. Fest im PS-Sattel sitzt einzig Sebastian Vettel. Die deutsche WM-Hoffnung verlängerte den Vertrag mit Red Bull vor einer Woche vorzeitig um ein Jahr bis Ende 2011 plus Option für 2012.

Hülkenberg drängt mit Macht in die Formel 1

Möglicherweise verlängern wird auch Sutil seinen Vertrag bei Force India. Die Option sei "sehr groß". "Wir werden uns ganz lange zusammensetzen", kündigte der Pilot an, der in seinem dritten Jahr in der 'Königsklasse' des Motorsports unterwegs ist und seinen bislang einzigen Punkt 2007 beim Regenrennen in Japan einfuhr. Er habe eine "starke Verbindung" zu dem Team, das 2011 bei der geplanten Indien-Premiere am liebsten groß auftrumpfen würde.

So lange will Rosberg nicht warten. Der 24-Jährige, in seiner vierten Formel-1-Saison und im vierten Jahr bei Williams, will endlich im WM-Rennen mitmischen. "Ich möchte in den kommenden Jahren an der Spitze mitfahren. Das ist das entscheidende Kriterium", sagte Rosberg in Spa-Francorchamps vor dem Großen Preis von Belgien am Sonntag (ab 14.00 Uhr live bei RTL und sport.de). Aber selbst für den smarten und polyglotten Piloten, zudem dreimal Fünfter und zweimal Vierter in den zurückliegenden fünf Rennen, ist das kein Selbstläufer. "Das passiert dann vielleicht, wenn du vierfacher Weltmeister bist."

Das trifft allerdings auf keinen der fünf deutschen Piloten zu, zu denen sich im kommenden Jahr auch noch Nico Hülkenberg gesellen will. "Ich denke, wir haben eine realistische Chance auf ein Stammcockpit nächstes Jahr", sagte Hülkenberg bereits. Mit dem sich abzeichnenden Gesamtsieg in der Nachwuchsserie GP2 würde der 22-Jährige aus Emmerich ein weiteres As im Poker um einen Formel-1-Vertrag als Stammpilot haben - Test- und Ersatzfahrer ist er bereits beim Rosberg-Rennstall Williams. Wie auch immer, sobald das Fahrerkarussell in Fahrt kommt - möglicherweise mit dem von allen trotz Dementi erwarteten Wechsel von Fernando Alonso zu Ferrari - müssen auch die deutschen Piloten die Karten auf den Tisch legen und hoffen und bangen um das beste Blatt.

Mein Kommentar:

Entscheidende Fahrer im Fahrerkarussel sind für mich Fernando Alonso und Nico Rosberg. Ich hoffe für Nico, dass er das Cockpit beim McLaren Mercedes bekommt. Fernando zählt nicht gerade zu meinen Lieblingsfahrer, allerdings könnte sich Ferrari keinen besseren Fahrer holen. Ferrari wird seine Fahrer mit Sicherheit in Monza bekannt geben. Dann weiß man schon mal etwas mehr. Wäre noch die Frage, ob und wo Kimi Räikkönen fährt. Bei Renault?

Ich bin mal gespannt, wie sich die drei neuen Teams, die im nächsten Jahr dazukommen, entscheiden werden. Verpflichten sie Fahrer mit viel Erfahrung oder doch eher jemanden, der seine erste Saison fahren wird? Ich hoffe vor allen Dingen für Nick Heidfeld, dass er ein gutes Cockpit bekommt und somit die Chance hat, noch einmal vorne mitzufahren.

Vor einigen Rennen hätte ich noch eher gesagt, dass Adrian Sutil besser das Team wechseln sollte. Jedoch ist bei Force India ein deutlich Aufwährtstrend zu sehen. Sie werden es bestimmt diese Saison noch schaffen Punkte zu holen.

Ich fands überraschend, dass sich Sebastian Vettel so früh und so schnell entschieden hat. Aber ich denke, dass es gut ist, wenn er noch etwas länger bei Red Bull bleibt.

Auf jeden Fall kommt das Fahrerkarussel so langsam in Fahrt. Es bleibt spannend.

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