Dienstag, 5. Januar 2010

Lebenslange Sperre gegen Briatore aufgehoben

Lebenslange Sperre gegen Briatore aufgehoben


Später Sieg für Flavio Briatore: Ein Pariser Gericht hat die lebenslange Sperre durch den Internationalen Automobilverband wegen des Singapur-Skandals für unzulässig erklärt. Die Beweislage sei sehr dünn, weil der Zeuge anonym sei und von der Verteidigung nicht befragt werden könne, hieß es am Dienstag vom Gericht. "Das Gericht hat entschieden, dass die Strafe illegal war", erklärte der zuständige Richter und sprach Briatore 15.000 Euro Entschädigung zu. Der Italiener hatte neben der Aufhebung der Sperre auch Schadensersatz gefordert, seine Vorstellungen lagen allerdings bei einer Million Euro.

Dem ehemaligen Formel-1-Teamchef Briatore wird vorgeworfen, den Unfall des damaligen Renault-Piloten Nelson Piquet jr. beim Großen Preis von Singapur 2008 angewiesen zu haben. Briatore stritt dem Verband die Kompetenz ab, ihn zu sperren und forderte eine Millionenentschädigung. Sein Anwalt hatte ihn zudem für unschuldig erklärt.

Die FIA hatte Briatore als Drahtzieher für den manipulierten Unfall am 21. September 2009 verurteilt. Der Motorsport-Weltrat bezeichnete den fingierten Crash als Regelverstoß von "beispielloser Schwere". Briatore wurde für "unbegrenzte Zeit" aus allen FIA- Rennserien verbannt. Der ebenfalls involvierte Pat Symonds wurde für fünf Jahre gesperrt. Briatore sah sich als Bauernopfer. Während Renault, um dessen Ausstieg die Formel 1 bangte, mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davonkam, wurde vor allem er hart bestraft.

Der Motorsport-Weltrat hatte den Crash als Regelverstoß von "beispielloser Schwere" bezeichnet. In der Klageschrift hieß es, der Weltrat unter Vorsitz des damaligen Verbandschefs Max Mosley sei "von einem maßlosen Verlangen nach persönlicher Rache geblendet" gewesen. Briatore und Symonds wurden von Renault entlassen.

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