Samstag, 18. April 2009

Briatore ein schlechter Verlierer

Schlechter Verlierer mit miesem Stil

Renault-Boss Flavio Briatore gibt am Rande des China-GP den schlechten Verlierer. Nachdem sein Team ebenso wie Red Bull und Ferrari mit ihrem Protest gegen den Doppel-Diffusor von Brawn GP vor dem Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbandes gescheitert ist, geht der Italiener verbal auf die Konkurrenz los. In Zeitungs-Interviews beleidigte Briatore seinen einstigen Benetton-Weggefährten Ross Brawn - verantwortlich für die Weltmeisterautos von Michael Schumacher 1994 und 1995 - und dessen Fahrer aufs übelste.

Jeder sei besser als Brawn, spottete Briatore. "Sogar der erstbeste chinesische Taxi-Fahrer, den man auf der Straße trifft", höhnte der 59-Jährige und drohte damit, Brawn als Chef der Technik-Kommission der Formel 1 "zu entfernen". Der Frust über die Niederlagen am Grünen Tisch und auf der Strecke, wo Renault in den ersten beiden Saison-Rennen hoffungslos hinerher eierte sitzt tief beim erfolgsverwöhnten Lebemann Briatore.

Denn bei einer weiteren Pleiten-Saison wie im vergangenen Jahr droht nicht nur der Abschied von Fernando Alonso, sondern möglicherweise auch der Ausstieg von Renault aus der Formel 1.

"Wollen die Fans so was wirklich sehen?"

"Die diesjährige WM wird zwischen einem Fahrer ausgefochten, der schon fast in Rente war. Und einem Kerl, der letztes Jahr noch herumkroch wie eine lahme Ente", beleidigte Briatore auch die beiden Brawn-GP-Piloten Rubens Barrichello und Jenson Button. Hinten stünden Super-Fahrer wie Fernando Alonso, Kimi Räikkönen, Felipe Massa, Lewis Hamilton und Robert Kubica während Button, Barrichello, Kazuki Nakajima, Nico Rosberg oder Timo Glock Weltmeister würden.

Briatore: "Wollen die Fans so was wirklich sehen?" Offenbar schon, die Einschaltquoten liegen in diesem Jahr sogar über denen aus der vergangenen Saison, in denen immer nur die "üblichen Verdächtigen" Siegchancen hatten. Dank neuem Reglement müssen Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Sauber und Renault um ihre Vormachtstellung kämpfen. Wie würde Briatore wohl auftreten, wenn Formel-1-Superhirn Brawn für sein Renault-Team der Doppel-Diffusor-Geniestreich gelungen wäre?

Frust sitzt tief beim Renault-Teamchef

"Flavio ist doch nur verbittert, weil wir so ein schnelles Auto gebaut haben", bleibt Button, 2001 und 2002 in Diensten von Briatore ganz gelassen. "Und er sollte nicht vergessen, dass er mich dieses Jahr verpflichten wollte ..." Briatore wollte sich also, um es mit seinen Worten zu sagen, "eine lahme Ente" in sein Team holen? Derzeit lahmt jedoch lediglich sein Bolide und seine Entwicklungsabteilung. Statt die Versäumnisse im eigenen Team einzugestehen, schlägt Briatore wie ein pupertierender Jugendlicher um sich. Das zeugt von ziemlich miesem Stil!

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