Sonntag, 8. November 2009

Erkenntnisse dieser Woche

Montag, 02. November 2009

Ich zahle 93,00 € für meine Monatsfahrkarte. Dafür darf ich dann morgens im Zug stehen, was zur Folge hat, dass ich nicht schreiben kann. Auf dem Rückweg habe ich zwar einen Sitzplatz, darf mir dafür aber das nervige Gelaber von irgendwelchen Leuten anhören. Damit kann ich auch nicht schreiben. #fail

Dienstag, 03. November 2009

Wieder morgens keinen Sitzplatz bekommen.

Aus "Von der Kunst des Schreibens":

"Ich weiß nicht, wie du das schaffst", bekomme ich häufig zu hören. Ich schaffe "das", indem ich schreibe. Alles, was ich schaffe, schaffe ich mit Schreiben. Durch meine Schriftstellerei verdaue ich das Leben. Sie ist für mich die Nahrung meiner Gedanken und die Nahrung selbst. Wenn in meinem Leben eine schwierige Situation zu Tage tritt, dann schreibe ich daran ebenso wie ich darüber schreibe.

Dieser Text steht schon seit Monaten als Einleitung zu meinem Blog. Ist das des Rätsels Lösung?

Mittwoch, 04. November 2009

Wenn ich den erwische, der meint, mir auf den Keks gehen zu müssen, dann gibt´s Ärger - ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich liebe TV-Serien. Jeden Tag gibt es eine andere zum Schauen. Mittwoch´s ist dies Heroes. Als ich den Fernseher einschaltete musste ich feststellen, dass es sich bei dem gezeigten Programm nicht um Heroes handelte. Die Fernsehzeitung konnte mir keine Erklärung liefern. Dafür zeigte mir der Videotext das absolute Grauen: Heroes läuft an diesem Tag ab 23:00 Uhr! WAS SOLL DAS??? Ich tue alles, um Punkt 20.15 Uhr einzuschalten und schaue mit wachsamen Interesse zu, um ja nichts zu verpassen. Und jetzt? Sollte die Serie weiter zu diese Uhrzeit laufen, dann war´s das. Bye Bye Heroes ...

Donnerstag, 05. November 2009

aus meinem Notizbuch ... (nur an wenigen Stellen geändert)

07.27 Uhr im Büro

80 (achtzig) ist keine komplette Zahl. Deswegen machen wir heute morgen doch einfach mal die 100 (einhundert) voll. 100 Minunten sind es am heutigen Donnerstag, in denen ich hätte schreiben können. Aber der Zug, mit dem ich jeden Morgen zur Arbeit fahre, hat für mich keinen Sitzplatz. Stattdessen muss ich mich irgendwo in eine Ecke quetschen und warten, bis der Zug sein Ziel erreicht hat.

Ich bin süchtig, ich will schreiben, ich brauche eine tägliche Dosis. Wie viel, das weiß ich noch nicht, das versuche ich herauszufinden. Ist das ganze eine Prüfung? Ist deswegen im Zug kein Platz, um zu testen, wie belastbar ist bin? Geht es darum, meinen Glauben zu testen? Den Glauben daran, dass Schreiben hilft und mir gut tut? Eine andere Erklärung habe ich nicht.

Dadurch, dass mir Zeit fehlt und ich mir sonst keine Zeit stehlen kann, wird das Schreiben zum Kraftakt. Ich muss Kraft aufwenden, um mich zum Schreiben zu zwingen. Ich muss Kraft aufwenden, um alles andere bewerkstelligen zu können, so gut es eben geht.
Es ist nicht so, dass alles in meine Finger fließt und ich es nur noch aufzuschreiben brauch.

Irgendetwas blockiert mich. Hinzu kommen Gedanken, die ich nicht abstellen kann. Gedanken zu Informationen, die ich nicht brauche. Informationen, die ich nicht weiterverarbeiten kann. Informationen über Dinge, die ich nicht ändern kann.

Vielleicht wäre das ganze leichter, wenn Selbstvertrauen da wäre, aber das ist es nicht. Das bisschen, was sich immer wieder ansammelt ist zu wenig und ist auch schnell wieder aufgebraucht. Hinzu kommen Zweifel, die alles noch schneller verbrauchen lassen. Und wenn nichts mehr da ist entstehen Wunden. Versorgung kostet Kraft, Heilung braucht Zeit. Wieder Dinge, die nicht habe.

Ich glaube an das Schreiben, ich glaube an die Morgenseiten und glaube daran, dass man durch das Schreiben alles verarbeiten kann. Ich weiß, dass ich jetzt nicht aufgeben sollte. Eine Tatsache, die ich mir selber sagen muss, weil es sonst niemand versteht; weil mir sonst niemand eine Lösung sagen kann.

07.45 Uhr
gestohlene 18 Minuten


Freitag, 06. November 2009

"Lass dich einfach nur regelmäßig am Schreibtisch blicken. Setz deinen Stift aufs Papier und fang dort an, wo du gerade bist. Fang an zu schreiben, und etwas wird sich durch dich ausdrücken wollen. Es ist als knipse man das Licht an. Der Strom ist da und beginnt zu fließen."

"Du musst allem, was du schreibst, mit Liebe begegnen. Akzeptiere dein Schreiben als dauerhaft, als eine geliebte Person, die gute und schlechte, griesgrämige und euphorische Tage hat. Lass dein Schreiben es selbst sein. Schenk ihm Liebe, und es wird dich überraschen."

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