Sonntag, 20. September 2009

Frankfurt - BVB 1:1

1:1 - das "Standard-Ergebnis" gegen Frankfurt - Zidans Führungstor hielt nur sieben Minuten

[29.08.] Borussia Dortmund muss weiter auf den zweiten Saisonsieg warten. Nach spannenden 90 Minuten entführte die Mannschaft von Jürgen Klopp am vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 1:1 (0:0) bei der Frankfurter Eintracht aber verdientermaßen einen Punkt. Nach temporeicher erster Halbzeit bejubelten die zahlreichen BVB-Fans in der 61. Minute das 0:1 durch Mohamed Zidan - doch nur sieben Minuten später gelang Ioannis Amanatidis der Ausgleich.

bild

Aus Frankfurt berichtet Boris Rupert

51.050 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Commerzbank-Arena, darunter gut 10.000 BVB-Fans, sahen ein von beiden Mannschaften offensiv geführtes Spiel mit herausragenden Torhütern. Erst nach genau einer Stunde fiel der erste Treffer: Zidan brachte den BVB mit 1:0 in Front. Doch nur sieben Minuten später gelang Amanatidis das 1:1 für die Eintracht - offenbar das "Standard-Ergebnis" zwischen beiden Klubs: Jedes zweite der letzten 14 Spiele endete mit diesem Resultat.

Ausgangslage:
Die Hessen waren mit fünf Punkten gut in die Saison gestartet und gingen als Tabellensechster ungeschlagen in diese Partie. Auswärts hatten sie dabei in Bremen (3:2) und Köln (0:0) fast optimal gepunktet, im bislang einzigen Heimspiel gab es ein 1:1 gegen Nürnberg. Borussia hatte dem 1:0 über Köln ein 1:4 in Hamburg und ein 1:1 gegen Stuttgart folgen lassen. Nach Frankfurt reiste der BVB jedenfalls der Bilanz, nur eins der letzten 14 Spiele gegen die Eintracht verloren zu haben: Im Dezember 2005 hatte es eine 0:2-Auswärtsniederlage gegeben.

bild
Erstmals von Beginn an dabei: Mohamed Zidan.
Personalien:
Mit den verletzten Tinga und Kehl (beide Faserriss im Adduktorenbereich) musste Schwarzgelb zwei potenzielle "Sechser" ersetzen - Hummels übernahm wie schon nach seiner frühen Einwechselung gegen Stuttgart diese Position und lief erstmals in dieser Saison von Beginn an auf. Im Angriff erhielt Zidan den Vorzug gegenüber Barrios. Mit dem gesperrten Ochs und dem verletzten Preuß fehlten den Gastgebern zwei potenzielle Stammspieler, zudem waren Zimmermann, Fährmann und Toski nicht dabei. Gegenüber dem 0:0 in Köln gab es eine Änderung: Franz verteidigte hinten rechts (für Ochs).




Taktik:
Beide Mannschaften begegneten sich aus einer 4-4-2-Grundordnung mit einer Raute im Mittelfeld, wobei sich bei den Hessen Teber bei Ballbesitz weit nach außen orientierte und häufig über den rechten Flügel bis zur Grundlinie vordrang, während sein Pendant Schwegler den Part gegen Kuba äußerst defensiv interpretierte. Frankfurts Offensive war ohnehin recht schwer zu packen, weil sich Meier als nominell zweite Spitze immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen ließ und aus der Tiefe in die Spitze stieß.

bild
Es war ein intensiv geführtes Spiel, was auch Mats Hummels zu spüren bekam...
Spielverlauf & Analyse:
Buchstäblich ein frischer Wind wehte durch die Commerzbank-Arena. Beide Teams begegneten sich von Beginn an mit offenem Visier, überbrückten schnell und direkt das Mittelfeld und bewiesen Zug zum Tor. Vier Großchancen - jeweils zwei auf beiden Seiten - standen schon nach einer Viertelstunde zu Buche. Beide Torhüter hatten mehr Arbeit als gedacht, beide bewiesen sich als Meister ihres Fachs.

Los ging es schon nach 56 Sekunden: Kuba düpierte Spycher, dessen Flanke von der rechten Seite köpfte Sahin knapp am Tor der Frankfurter vorbei. In der achten Minute drang Zidan nach Hajnals tollem Pass aus halblinker Position in den Strafraum ein und zog aus neun Metern ab, doch der Winkel war wohl ein bisschen zu spitz.

Dann meldete sich die Eintracht zu Wort: Meier, von Spycher frei gespielt, tauchte urplötzlich vor Weidenfeller auf, der mit einer tollen Fußabwehr klärte (8.). Zwei Minuten später lenkte der Schlussmann Amanatidis´ Drehschuss artistisch mit einer Hand über die Querlatte, kurz darauf blockte Zidan wenige Meter vor der Torlinie Schweglers Schuss ab.

Es war ein offenes und von beiden Mannschaften offensiv geführtes Spiel, in dem Nikolov seine Mannschaft in der 16. Minute mit einer Klasse-Tat vor einem Rückstand bewahrte, als er das Solo von Zidan stoppte. Vasoski hatte zuvor gepatzt und den Weg frei gemacht für den sehr agilen Ägypter, der auch in der 20. Minute positiv in Erscheinung trat, doch Valdez konnte dessen Flanke nicht verwerten - der Kopfball ging am Tor vorbei.

bild
Beide Teams schenkten sich nichts - hier Owomoyela.
Aufregung dann in der 33. Minute: Nach Hajnals Ballverlust an Caio lupfte Amanatidis den Ball ins Tor, doch Schiedsrichter Meyer erkannte auf Abseits und versagte dem Treffer die Anerkennung. Eine aus Dortmunder Sicht glückliche Entscheidung. Durchatmen durften aber auch die Hessen: Nach Doppelpass mit Kuba zielte Hummels haarscharf am linken Pfosten vorbei (41.) - es war der 20. Torschuss in dieser attraktiven, ausgeglichenen ersten Hälfte.

Frankfurt begann den zweiten Durchgang deutlich defensiver, stand kompakter, was zu einem optischen Übergewicht der ganz in Gelb gekleideten Borussen führte, die bei Kontern ab nun noch mehr auf der Hut sein mussten, so in der 56. Minute, als Amanatidis von der Grundlinie zurücklegte auf Meier, der direkt schoss, aber das Tor verfehlte.

Nach genau einer Stunde stand Amanatidis abermals im Brennpunkt, als er an der Mittellinie den Ball an Santana verlor, der den Platz nutzte, nach vorne lief, auf Hajnal passte, weiter zu Zidan, der das Leder zwar kurzzeitig verlor, erfolgreich nachsetzte und aus halblinker Position zum 0:1 einschoss. Der Jubellauf des Ägypters landete in den Armen von Jürgen Klopp, der mit seiner Rochade im Spiel alles richtig gemacht hatte.

Erstmals in dieser Saison gerieten die Hessen in Rückstand - doch dies nur für sieben Minuten. Da markierte Amanatidis mit einem perfekten Linksschuss aus 19 Metern das 1:1. Weidenfeller war ohne Abwehrchance; Subotic hatte zuvor zu kurz abgewehrt. Besonders ärgerlich: Unmittelbar nach dem 0:1 hatte Sahin nach Valdez´ Pass das 0:2 auf dem Fuß, verzog aber (65.).

Die letzte brenzlige Szene gab´s vor dem Frankfurter Tor: Nikolov ließ Subotic´ Freistoßkracher abprallen, doch kein Borusse konnte daraus Kapital schlagen (87.). Auf der anderen Seite traf Meier in der 90. Minute mit einem Kopfball nur die Latte.

Ausblick:
Nach der Länderspielpause (mit Freundschaftsspielen in Wanne-Eickel am 1. und Greven am 4. September) geht es für den BVB am Samstag, 12. September (15.30 Uhr), mit dem - längst ausverkauften - Bundesliga-Heimspiel gegen Bayern München weiter. Am Montag beginnt der Vorverkauf für die Partie gegen Schalke 04 am letzten September-Wochenende.

Ergebnisse des 4. Spieltages

Mönchengladbach - FSV Mainz 05 2:0
VfB Stuttgart - 1. FC Nürnberg 0:0
FC Schalke 04 - SC Freiburg 0:1
Leverkusen - VfL Bochum 2:1
Hannover 96 - 1899 Hoffenheim 0:1
Frankfurt - BVB 1:1
Bayern München - VfL Wolfsburg 3:0
Hertha BSC - Werder Bremen 2:3
Hamburger SV - 1. FC Köln 3:1

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen