Donnerstag, 4. Februar 2010

Alsonso beeindruckt - aber Schumi auch

Alonso beeindruckt - aber Schumi auch

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Die ersten Testfahrten der Saison sind Geschichte. Nach der dreitägigen Arbeit in Valencia drängt sich die große Frage auf, welche Aussagekraft das erste Kräftemessen der Teams und Fahrer hat. Und - natürlich - wie gut Michael Schumacher und das Mercedes-GP-Team tatsächlich sind.

Drei Erkenntnisse lassen sich auf Anhieb festmachen. Michael Schumachers Nacken hält, er ist auf Anhieb schnell - sogar schneller als sein junger Teamkollege Nico Rosberg - und Ferrari hat offenbar im Winter am besten gearbeitet. Die Scuderia hielt an allen drei Testtagen die Bestzeit. Zweimal war Felipe Massa der Schnellste (1:11,722 Minuten), am dritten Tag dominierte Ferrari-Neuzugang Fernando Alonso bei seiner ersten Fahrt im neuen Ferrari F10 mit der besten Rundenzeit der gesamten Testperiode (1:11,470 Minuten) und beeindruckte damit nicht nur die vielen spanischen Fans in Valencia. Mit dem zweimaligen Weltmeister aus Spanien und dem springenden Pferd aus Maranello ist in dieser Saison auf jeden Fall zu rechnen.

Schumacher begnügte sich am dritten Tag ebenso wie am ersten mit Platz drei. Seine schnellste Runde drehte er in 1:12,438 Minuten. Damit war er fast eine Sekunde langsamer als Ferrari-Pilot Alonso, aber mehr als 0,4 Sekunden schneller als Teamkollege Rosberg. Mercedes fehlt es noch an Geschwindigkeit, um ganz vorne mitzufahren. "Vom Speed sind wir noch steigerungsfähig, aber alles läuft in die richtige Richtung", analysierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug in der 'Bild'. Diese Einschätzung teilt auch der siebenmalige Weltmeister: "Ich würde denken, dass wir leicht im Hintertreffen sind", sagte Schumacher nach Abschluss der Tests.

Danner: Schumacher betreibt Psychokrieg

Fest steht: Einen Durchmarsch wie den des Mercedes-Vorgänger-Teams Brawn GP im Vorjahr, als Jenson Button sechs der ersten sieben Rennen gewann, werden die Silberpfeile in diesem Jahr nicht schaffen. Aber darauf kommt es laut Schumacher auch nicht an. Es sei nicht wichtig, "das erste Rennen oder die ersten Rennen zu gewinnen. Es ist wichtig, gute Punkte zu holen", sagte der 41-Jährige, nachdem er die Testarbeit beendet hatte. "Dann müssen wir gucken, dass wir unseren Akt zusammenbekommen, so dass wir in der Saison konkurrenzfähig sind, um am Ende um die Meisterschaft kämpfen zu können."

Gewohnt optimistisch sieht Rosberg die Stärke seines Autos. "Nächste Woche in Jerez wird sich der Schleier weiter lüften und man bekommt ein präziseres Bild. Wir werden bestimmt an der Spitze sein", sagte der 24-jährige Ex-Williams-Pilot. Viele Experten würde dies nicht überraschen. Viel mehr überrascht die starke Vorstellung des Sauber-Teams, das mit seinen Fahrern Pedro de la Rosa und Kamui Kobayashi an allen Testtagen auf dem 2. Platz landete. Im Heck des Saubers arbeitet übrigens ein Ferrari-Motor.

Seine ganz eigene Ansicht über den Wert von Testfahrten hat übrigens Christian Danner. "Die Zeiten sind zu vernachlässigen. Es geht hier um teaminterne Politik. Michael Schumacher betreibt eine psychologische Kriegsführung", sagte der RTL-Formel-1-Experte. Der Test hätte für Schumacher nicht besser verlaufen können. Er sorge im Team für Ordnung, "und dazu gehört auch, dass er der Chef ist", sagte Danner.

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