Samstag, 23. Mai 2009

Der FCR Duisburg holt den Pott

22.05.2009 21:23 UEFA Women's Cup

FCR Duisburg sichert sich vor Rekordkulisse den UEFA-Cup

Der FCR 2001 Duisburg feiert den Gewinn des UEFA-Pokals    © Bongarts/GettyImages
Der FCR 2001 Duisburg feiert den Gewinn des UEFA-Pokals

Der FCR 2001 Duisburg hat gleich bei seiner ersten Teilnahme den UEFA-Pokal der Frauen gewonnen. Im Final-Rückspiel trennte sich der deutsche Vize-Meister vor der Rekordkulisse von 28.112 Zuschauern in der MSV-Arena 1:1 (1:1) vom russischen Titelträger Swesda Perm, nachdem die Duisburgerinnen vor sechs Tagen das erste Aufeinandertreffen 6:0 (1:0) für sich entschieden hatten. Der FCR ist damit nach dem 1. FFC Frankfurt (2002, 2006, 2008) und Turbine Potsdam (2005) der dritte deutsche Verein, der den Cup gewinnen konnte.

Darija Apanaschtschenko (26.) ließ mit ihrem Führungstreffer für Perm kurzzeitig das prächtig gefüllte Duisburger Stadion verstummen. Weltmeisterin Annike Krahn (45.) besorgte noch vor der Halbzeitpause mit ihrem ersten Tor im Europapokal-Wettbewerb den Ausgleich für den FCR. Die bis dato größte Kulisse in einem Klubspiel im Frauen-Fußball war das letztjährige UEFA-Cup-Finale zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Umea aus Schweden, das 27.640 Menschen sahen.

Die Gastgeberinnen, die ohne die gelb-gesperrte Nationalspielerin Linda Bresonik auskommen mussten, begannen die Partie zwar offensiv, konnten ihre Nervosität im Spielaufbau jedoch nicht ganz verbergen. Die erste Gelegenheit, das Fußallfest mit einer frühen Führung zu eröffnen, verpasste Lira Bajramaj, eine von vier Weltmeisterinnen in der FCR-Anfangsformation. In der 15. Spielminute versuchte die 20-jährige Swesda-Torhüterin Nadeschda Baranowa mit einem strammen Rechtsschuss zu überwinden, scheiterte jedoch.

FCR Duisburg gewinnt den UEFA-Cup der Frauen

Perm zeigte sich nach der hohen Hinspiel-Niederlage und unter der Führung des sportlichen Leiters Stanislaw Kharitonow, der nach dem Rücktritt von Alexandr Grigorijan das Amt übernommen hatte, um Wiedergutmachung bemüht. Die Gäste agierten deutlich mutiger nach vorne und nutzten ihre erste Chance zur Führung. Stürmerin Darija Apanaschtschenko (26.) spielte die FCR-Innenverteidigung eiskalt aus und ließ FCR-Torfrau Kathrin Längert mit einem Schuss aus kurzer Distanz keine Chance.

Duisburgs Annemieke Kiesel im Zweikampf  © Bongarts/GettyImages
Duisburgs Annemieke Kiesel im Zweikampf

Nach dem unerwarteten Rückstand zeigten sich die Duisburgerinnen sichtlich geschockt und agierten trotz der unermüdlichen Anfeuerungsversuche des Publikums verunsichert. Doch kurz vor der Halbzeitpause fanden die Duisburgerinnen dann doch das passende Mittel, um den kompakten Gegner zu überwinden. Nach einem Freistoß von Annemieke Kiesel prallte ein Schussversuch von Simone Laudehr zunächst ab, doch die aufgerückte Abwehrchefin Annike Krahn (45.) setzte nach und schob den Ball im Gewühl zum umjubelten 1:1 über die Linie.

Im zweiten Durchgang übernahmen die Duisburgerinnen wieder verstärkt die Initiative, rückten in ihrem Offensivdrang weit vor und luden damit die Gäste zu Kontern ein. Torhüterin Längert verhinderte mit einem guten Reflex gegen Apanaschtschenko (57.) den erneuten Rückstand und musste nur zwei Minuten später erneut in höchster Not retten. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.

22.05.2009 21:24 UEFA-Women's Cup

Dr. Zwanziger: "Das i-Tüpfelchen einer starken Saison"

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger  ©  Bongarts/GettyImages
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger

Der FCR 2001 Duisburg hat durch ein 1:1 im Rückspiel gegen den russischen Meister Swesda Perm den UEFA-Pokal der Frauen gewonnen.

Die Stimmen zum Triumph

DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger: "Ich gratuliere Mannschaft, Trainerin und Vorstand der FCR Duisburg zu diesem tollen Erfolg. Der Gewinn des UEFA-Pokals ist für den Verein das i-Tüpfelchen einer starken Saison und das Ergebnis konsequenter Arbeit in den vergangenen Jahren. Großen Anteil daran hat natürlich Trainerin Martina Voss, deren Fachkompetenz und vorbildliches Engagement das Team entscheidend voran gebracht hat. Die gute Nachwuchsarbeit in Duisburg ist ein weiterer Grund dafür, dass der FCR mittlerweile zu den Spitzenklubs in Europa gehört und nun verdient UEFA-Pokal-Gewinner geworden ist. Der Verein ist längst eine vorzügliche Adresse für Mädchen- und Frauenfußball in Deutschland."

Hannelore Ratzeburg, für den Frauen- und Mädchenfußball zuständige DFB-Vizepräsidentin: Das war eine sensationelle Leistung von Duisburg bei der ersten Teilnahme am UEFA-Cup. Der FCR hat eine herausragende Vorstellung gezeigt und auf dem Weg zum Titel die großen Mannschaften Europas geschlagen. Und dazu noch diese Kulisse im Finale, das ist perfekt."

Bundestrainerin Silvia Neid: Duisburg ist eine Mannschaft mit sehr viel Klasse und Qualität, das haben sie in dieser Saison vor allem in den UEFA-Cup-Spielen gezeigt. Sie sind verdienter Sieger dieses Wettbewerbs."

Steffi Jones  © Bongarts/GettyImages
Steffi Jones

Steffi Jones, Präsidentin des Organisationskomitees FIFA WM 2011: "Die Begeisterung für das Spiel war sensationell. Es ist super, dass trotz des 6:0-Sieges beim Hinspiel in Russland, so viele Fans gekommen sind, um die Mannschaft zu unterstützen. Das ist für uns eine weitere Bestätigung dafür, dass der Frauenfußball immer mehr an Bedeutung gewinnt. Internationale Erfolge wie diese steigern die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Im Hinblick auf die Frauen-WM 2011 ist dies für uns natürlich immens wichtig."

Duisburgs Trainerin Martina Voss: "Das sprengt alle Dimensionen - auch der großartige Zuschauerzuspruch. Wir waren dieses Jahr die beste Mannschaft in Europa und haben wirklich einen guten Fußball gespielt."

Nationalspielerin Linda Bresonik, im Final-Rückspiel gesperrt: "Ich freue mich, aber es ist eine andere Freude , als wenn ich gespielt hätte. Aber das ist egal, wir haben den Pott nach Hause geholt.

Nationalspielerin Inka Grings: "Heute werden wir einfach nur feiern, das haben wir uns verdient."

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