Sonntag, 15. November 2009

BVB - Hertha BSC 2:0

2:0 - BVB feiert verdienten Sieg gegen Berlin - Sahin und Barrios treffen

[30.10.] Nach dem Pokal-Aus hat Borussia Dortmund die passende Reaktion gezeigt. Der BVB schlug am 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga Hertha BSC Berlin mit 2:0 (0:0). Durch den Sieg stellte das Team von Jürgen Klopp den Kontakt zum oberen Tabellendrittel her und rückte mit nun 16 Punkten zumindest bis Samstag auf den neunten Rang vor.

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Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 77.000 Zuschauern kam Borussia Dortmund in der ersten Halbzeit mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel, ließ aber einige gute Chancen ungenutzt. Per Foulelfmeter erzielte Sahin nach 60 Minuten das erlösende 1:0. Barrios sorgte mit seinem Treffer zum 2:0 in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung (90. +2). Der Sieg des BVB war unterm Strich hochverdient.

Ausgangslage:
Der Tabellenzehnte traf auf den Achtzehnten. In der Liga hatte der BVB mit zwei Siegen gegen Gladbach und Bochum und einem Unentschieden bei Tabellenführer Leverkusen einen Aufwärtstrend erkennen lassen. Die Heimbilanz der Schwarzgelben war vor dem Duell mit Hertha BSVC ausgeglichen (zwei Siege, ein Remis, zwei Niederlagen). Das Team aus der Hauptstadt hatte auswärts bislang noch keinen Punkt holen können (fünf Niederlagen, 3:13 Tore). Zuletzt hatte das Ligaschlusslicht allerdings nach einem Remis im eigenen
Stadion gegen Meister Wolfsburg neue Hoffnung geschöpft.

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Grippaler Infekt: Markus Feulner.
Personalien:
Neben Kehl, Hajnal und Le Tallec musste Borussia Dortmund auch auf die Dienste von Ziegler und Feulner verzichten, die wegen grippaler Infekte ausfielen. Besonders bitter für Neuzugang Feulner, da sich beim Abschlusstraining noch ein Einsatz angedeutet hatte. Im Vergleich zum Pokalspiel in Osnabrück rückte Bender für Tinga neu in die Startelf. Torwart Höttecke und Stürmer Ginczek aus der zweiten Mannschaft komplettierten den BVB-Kader. Bei Hertha BSC fehlten Kringe, Nicu, Ersatztorhüter Ochs, Gäng sowie Cicero.

Taktik:
Gegen Berlin trat der BVB in einem 4-4-2-System mit "Doppelsechs" an. Bender und Sahin agierten darin vor der Abwehr, Valdez und Kuba auf den Außenpositionen im Mittelfeld. Neben Barrios übernahm Zidan den Part des zweiten Stürmers, ließ sich aber oft weit zurück ins Mittelfeld fallen, um die Kreativabteilung zu unterstützen. Je nach Spielsituation waren die Übergänge zu einem 4-2-3-1 fließend. In jenem System agierten auch die Gäste aus Berlin, bei denen Ramos die einzige Spitze vor der offensiven Dreierkette Ebert, Raffael und Pisczek bildete.

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Subotic tröstet Dede, der früh das Feld verlassen musste.
Spielverlauf & Analyse:
Das Spiel begann mit einem Schock: Dede und Hummels prallten bei einer Abwehraktion mit den Köpfen zusammen. Dede blutete am Mund und konnte nach minutenlanger Behandlung zunächst weiterspielen. Doch nach 16 Minuten war für den Brasilianer Schluss. Unter Tränen musste er das Feld verlassen. Er hätte sein Team gerne länger unterstützt, aber der Zusammenprall war zu heftig gewesen. Schmelzer rückte für den Brasilianer in die Viererkette.

Auf dem Rasen war bei beiden Teams eine gewisse Verunsicherung zu spüren. Viele Fehlpässe störten in der Anfangsphase den Spielaufbau zweier Mannschaften, die sich gegenseitig neutralisierten. Die Zuschauer sahen kein gutes Spiel, in dem Torraumszenen fehlten. Die Gäste machten nach 12 Minuten durch einen Distanzschuss von Kacar aus rund 25 Metern auf sich aufmerksam, den Weidenfeller jedoch sicher aus der Luft fing. Die Schwarzgelben hatten in der 18. Minute ihre erste Torgelegenheit: Kuba flankte in den Strafraum, wo Barrios allerdings nicht über den Ball kam und über das Tor köpfte.

Rund 25 Minuten dauerte es, bis die Borussen sicherer am Ball und in ihren Aktionen wurden. Ein spielerisches Übergewicht machte sich schnell in Torchancen bemerkbar. Zwei tollen Sololäufen von Kuba (28.) und Zidan (33.) fehlte lediglich der krönende Abschluss. Bei einer Flanke von Owomoyela kam Drobny gerade noch vor Valdez an den Ball (35.).

Doch die größte Chance der ersten Halbzeit ergab sich in der 39. Minute nach einem ruhenden Ball: Einen Freistoß von Sahin köpfte Hummels knapp am Berliner Tor vorbei. Der BVB war nun das bessere Team und hatte das Spiel im Griff. Auch Barrios kam kurz vor der Pause noch zu einer Chance, scheiterte aus kurzer Distanz jedoch an Drobny.

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Verwandelte eiskalt und wurden von den Kollegen vor der Südtribüne gefeiert: Nuri Sahin.
Der zweite Durchgang begann, wie der erste geendet hatte. Borussia Dortmund war das aktivere Team und kam durch Valdez in der 47. Minute zu einer guten Möglichkeit. Doch der Paraguayer vergab, vielleicht wäre er besser noch ein, zwei Schritte mit dem Ball auf Drobny zugegangen. Hertha versuchte die Freiräume im Dortmunder Spiel für Gegenstöße zu nutzen. Kollektives Aufatmen im SIGNAL IDUNA PARK, als Kacar das Leder nach einem Fehler in der BVB-Defensive aus kurzer Distanz über das Tor knallte.

Über Standards gelang es dem BVB schließlich, die Berliner (Abwehr-)Mauer zu knacken: Kacar klammerte Owomoyela nach einer Ecke im Strafraum, der Dortmunder Verteidiger ging zu Boden. Schiedsrichter Dr. Brych deutete sofort auf den Elfmeterpunkt. Die Berliner beschwerten sich vehement, doch der Referee lag mit seiner Entscheidung goldrichtig, wie die TV-Bilder belegten. Diese Chance ließ sich der BVB nicht nehmen. Sahin schritt vor der Gelben Wand zum Elfmeterpunkt und verwandelte eiskalt in die rechte Ecke. 1:0 - die verdiente Führung für den BVB durch Sahins zweites Saisontor (60.).

Das Tor gab den Borussen noch mehr Sicherheit in den Aktionen. Sie erspielten sich weitere Chancen, nur im Abschluss fehlte das letzte Quäntchen Glück. Einen Schuss von Kuba lenkte Drobny zur Ecke (76.), einen Volleyschuss von Valdez aus der Nahdistanz blockte Stein gerade noch zur Ecke ab (78.). Den Kopfball des eingewechselten Rangelov nach der anschließenden Ecke hielt Drobny sicher fest. Das Glück hatte der BVB allerdings vier Minuten zuvor im eigenen Strafraum auf seiner Seite gehabt, als von Bergen eine Flanke von Lustenberger gegen den Pfosten abgeschlossen hatte.

In der Nachspielzeit sorgte Barrios für die endgültige Entscheidung. Einen Einwurf in den Strafraum schloss der Argentinier mit einem wuchtigen Schuss zum 2:0 ab - sein fünftes Pflichtspieltor in Folge (90.+2). Der Sieg für den BVB war absolut verdient.

Ausblick:
Am nächsten Sonntag (08.11., Anstoß 17.30 Uhr) gastiert Borussia Dortmund im Weserstadion am Osterdeich bei Werder Bremen. Das nächste Heimspiel im SIGNAL IDUNA PARK gegen den FSV Mainz 05 findet wegen einer Länderspielpause erst in drei Wochen statt (Samstag, 21.11., Anstoß 18.30 Uhr).

Ergebnisse des 11. Spieltages

Wolfsburg - Mainz 05 3:3
Stuttgart - Bayern 0:0
Hamburg - Mönchengladbach 2:3
Dortmund - Hertha BSC 2:0
Schalke 04 - Leverkusen 2:2
1. FC Köln - Hannover 0:1
Frankfurt - Bochum 2:1
Freiburg - Hoffenheim 0:1
Nürnberg - Bremen 2:2

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